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Auszeit!

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Tipps zum Energiesparen ohne Komfortverzicht

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Auszeit! Energiesparen ohneKomfortverzicht

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Inhalt

Leerlaufverluste aufspürenGeräte der Informationstechnik undUnterhaltungselektronik unter der Lupe

Lichtlügen und LichtlösungenBeleuchtungstipps, die auch IhremGeldbeutel Spaß machen

Weiße Ware – weiße Weste?Haushaltsgroßgeräte im Effizienzcheck

Alles eine Frage der EinstellungRichtig heizen.

Ist die Luft schon raus?Schlauer lüften.

„Ich check das!“Machen Sie Ihren persönlichen Stromcheck!

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Beim Durchblättern fallen sie sofort ins Auge: die orangefarbenene Kästen mit dem Aus-schalter. Sie bieten Ihnen nützliche Tipps inKurzfassung.

NEU: unsere Infoboxen für Querleser

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4 Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

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5Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

Am roten Lämpchen gut zu erkennen: Fernseher oder Ste-reoanlage werden zwar nicht genutzt, verbrauchen aberim Bereitschaftsbetrieb („Stand-by“) weiterhin Strom.Dieser Stand-by-Betrieb kann erhebliche Stromkostenverursachen – insbesondere dann, wenn ein Gerät überlängere Zeit ungenutzt bleibt.

Viele elektrische Geräte benötigen aber nicht nur im Nor-mal- und im Stand-by-Betrieb, sondern selbst dann nochStrom, wenn sie vermeintlich ausgeschaltet sind(„Scheinaus-Betrieb“). Hierzu gehören u.a. zahlreicheFernseher, DVD-Player, Computer, Monitore, Verstärkerund auch Halogen-Deckenfluter.

Leerlaufverluste aufspürenGeräte der Informationstechnikund Unterhaltungselektronik unter der Lupe

p Achten Sie schon beim Neukauf auf Geräte mit niedrigem Stromverbrauch und einem ech-ten Ausschalter.

p Trennen Sie Ihre Geräte nach dem Gebrauchkomplett vom Stromnetz.

p Ein bequemeres Mittel zur Vermeidung der teu-ren, durch den Scheinaus-Betrieb verursachtenLeerlaufverluste sind abschaltbare Steck dosen -leisten. Mit ihnen können Sie gleich mehrereGeräte komplett vom Stromnetz trennen.

Ausmachen macht was aus!

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6 Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

Die Leistung, die ein Gerät aufnimmt, wird in Kilowatt (kW) oder Watt (W) angegeben. Multipliziert man diese Leistungsaufnahme mitder Nutzungszeit in Stunden (h), ergibt sich derStromverbrauch in Wattstunden bzw. Kilowatt-stunden (kWh). Beispiel: täglicher Verbrauchdurch den Scheinaus-Betrieb des privaten PC beizwei Stunden Nutzung:

10 W x 22 h = 220 Wh = 0,22 kWh

Watt is’ Watt? – Leistung und Verbrauch

COMPUTER ODER NOTEBOOK

Welcher Rechner soll’s sein?

Beim Neukauf fällt die Wahl des richtigen Computers beider Vielfalt der Modelle nicht leicht – bereits die Frage, obes ein größerer Rechner mit separatem Monitor oder„nur“ ein Notebook sein soll, ist häufig eine schwierigeEntscheidung. Grundsätzlich hängt die richtige Geräte-wahl von der Art der Nutzung ab.

p Wenn Sie den Rechner in erster Linie für Schreibarbeitennutzen möchten, genügen die Standard-Komponenten.Dann sind Sie mit einem Notebook (früher: „Laptop“)bestens bedient.

Notebooks überzeugen vor allem durch ihre mobile Unab-hängigkeit und ihren geringen Energieverbrauch. Damitsie möglichst lange unabhängig vom Stromnetz betriebenwerden können, ist die Technik von Notebooks besondersenergieeffizient: Im Vergleich zu effizienten PCs mit Flach-bildschirm reduzieren sie den Stromverbrauch um bis zu70 Prozent.

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7Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

PCs mit Standardausrüstung dagegen sind in der An-schaffung meist günstiger, auch können sie einfach mitleistungsstärkeren Komponenten nachgerüstet werden.Allerdings sind PCs aufgrund ihrer Größe nicht portabel,sondern eher kleine Einrichtungsgegenstände.

PC-Ausstattung: mehr Leistung, höhere StromkostenTechnische Ausstattung und Leistungsfähigkeit einesRechners wirken sich unmittelbar auf seinen Stromver-brauch aus: Mehr Leistung bedeutet immer auch mehrVerbrauch – und damit höhere Kosten. Je nach Kompo-nenten können Rechner eine Leistungsaufnahme von biszu 500 Watt haben; durchschnittlich ausgestattete,strom effiziente Rechner hingegen kommen mit rundeinem Viertel aus.

p Für eine leistungsstarke Ausstattung zahlen Sie gleichmehrfach: zuerst beim Neukauf und dann jedes Jahr beider Stromrechnung. Also egal, ob Sie sich einen PC oderein Notebook anschaffen: Geben Sie nur einem energie-effizienten Gerät den Zuschlag.

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8 Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

An schmale Lösungen denken.

Die teilweise immer noch verbreiteten Röhrenmonitore benötigen besonders viel Strom, sie zählen zu den Groß -verbrauchern im privaten und dienstlichen Büro.

Die gute Nachricht ist: Mittlerweile haben Sie, wenn Siesich privat einen neuen Bildschirm anschaffen, die Wahlzwischen der herkömmlichen „Röhre“ (CRT-Monitor) unddem Flachbildschirm, auch TFT- oder LCD-Monitor genannt.

Flachbildschirme haben sich in den letzten Jahren wegenihres schlankeren Designs und der gesunkenen Preiseweitgehend durchgesetzt. Doch spricht auch ihre Energie-effizienz für die TFT-Monitore, denn im Vergleich zumRöhrenbildschirm sparen sie bei gleicher Größe bis zu 75Prozent des Stromverbrauchs ein.

p Wenn Sie sich einen neuen Monitor anschaffen, solltenSie unbedingt darauf achten, dass er einen Ausschalterbesitzt, mit dem der Bildschirm vom Stromnetz ge-trennt werden kann. Hat der Monitor keinen Ausschal-ter, verbraucht er auch dann weiterhin Strom, wenn erdurch das Herunterfahren des Rechners vermeintlichausgeschaltet ist.

p Unabhängig von Ihrem Computer können Sie Ihren Bild-schirm jederzeit ausschalten, ohne dem Rechner zuschaden. Und auch dem Monitor machen diese Auszei-ten nichts aus! Vor dem Ausschalten des Monitors ist esnicht erforderlich, Daten zu speichern oder Anwendun-gen zu schließen. Und das Abschalten lohnt sich schonbei Arbeitspausen von 10 Minuten.

MONITORE UND DISPLAYS

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9Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

Bildschirmschoner reduzieren den Energie-verbrauch von Monitoren nicht nennenswert,im Gegenteil: Grafisch aufwändige, animierteBildschirm schoner verursachen sogar einenhöheren Stromverbrauch als Textverarbei-tungsprogramme, weil sie auch den Prozessorkomplett auslasten können.

Bildschirmschoner wurden entwickelt, umdas Einbrennen kontrastreicher Bilder auf derMattscheibe zu verhindern – diese Gefahr besteht bei den heute üblichen Monitorennicht mehr.

Bildschirmschoner sparen keine Energie.

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10 Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

Think before you print.

Bei Scannern und Druckern lohnt sich ein Blick auf die Leis-tungsaufnahme im Stand-by ganz besonders: Häufig laufengerade diese Verbraucher lange im Bereitschaftsmodus undstehen oft stundenlang für den nächsten Druck- oder Scan-vorgang bereit – deshalb sind die durch die langen Stand-by-Phasen entstehenden Stromkosten häufig höher als dieKosten für die kurzen Arbeitsvorgänge.

p Auch bei den Peripheriegeräten wie Druckern und Scan-nern gilt: Wählen Sie möglichst stromeffiziente Geräte.Dazu brauchen Sie nur den Energieverbrauch der in Fragekommenden Geräte miteinander vergleichen – im Nor-malbetrieb und im Stand-by-Modus.

p Gönnen Sie daher auch diesen Geräten im privaten Büroöfter mal eine Auszeit: Schalten Sie sie aus, wenn Sie sienicht benötigen. Dies gilt ebenso für Ihr privates Modemund Ihren heimischen Router für den Zugang zum In-ternet.

Bei manchen Tintenstrahldruckern allerdings ist das häufigeEin- und Ausschalten nicht empfehlenswert, denn der Druck-kopf wird jedes Mal mit Tinte gespült, wenn der Drucker ein-geschaltet wird. Das Spülen des Druckkopfes kann mehrKosten für Tinte verursachen, als Sie durch die Verringerungdes Stromverbrauchs sparen.

DRUCKER, SCANNER UND KOPIERER

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11Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

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12 Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

MODEM, ROUTER, INTERNET

Grüner Surfen.

Bei der Nutzung des World Wide Web entsteht nur ein Teildes Stromverbrauchs durch den Gebrauch des PC und derangeschlossenen Geräte: Einen erheblichen Teil trägt dieNetzinfrastruktur zum Gesamtstromverbrauch bei. NachAngaben des Umweltbundesamtes (UBA) verbrauchten al-lein der Betrieb und die Kühlung aller Server in Deutschlandim Jahr 2008 rund 10 Milliarden Kilowattstunden Strom –das entspricht der Stromerzeugung von vier mittelgroßenKohlekraftwerken.

Und in Zukunft wird der Stromverbrauch des Internets wei-ter rasant ansteigen – weil sich das Web immer weiter ver-breitet, weil die Nutzungszeiten immer länger werden, undweil die herunter- und heraufgeladenen Datenmengen etwavon Musik- und Videodateien immer größer werden. Die guteNachricht aber ist: Internetnutzer können durch „grüneresSurfen“ einen Beitrag dazu leisten, den Stromverbrauch desInternets zu verringern.

p Achten Sie auf eine schnelle Internetverbindung. Mit einerleistungsstarken DSL-Verbindung mit hoher Datenübertra-gungsrate sparen Sie beim Abrufen großer Dateien undbei der Nutzung multimedialer Anwendungen aus demWeb wertvolle Zeit – und teuer bezahlten Strom.

p Nutzen Sie Suchmaschinen effizient. Es ist wichtig, Such-anfragen möglichst präzise zu formulieren. Denn das In-ternet bietet nicht nur wertvolle Informationen, sondernauch Datenmüll aus aller Welt. Je genauer Sie eine Such-anfrage formulieren, desto geringer ist daher der resultie-rende Stromverbrauch – und desto treffsicherer sind auchdie Suchergebnisse!

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13Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

p Verdaddeln Sie nicht unnötig Zeit bei den verschiedenenOnline-Diensten. Auch wenn das intuitive Surfen Spaßmacht, und Sie mitunter phantastische Websites entde-cken: Dieser Zeitvertreib hat auch ökologische Folgen. So verbraucht bspw. laut UBA die virtuelle Identität einesAvatar in einem Onlinespiel pro Jahr etwa 1.700 Kilowatt-stunden Strom – das entspricht dem jährlichen Stromver-brauch eines realen Single-Haushaltes in Deutschland!

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14 Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

Fernsehen mit Hertz.

„Abschalten“ sollten Sie gerade auch nach dem gemütlichenFernsehabend wörtlich nehmen. Der Ausschalter schaltetIhre Geräte zwar ab, oftmals trennt er sie jedoch nicht voll-ständig vom Stromnetz.

p Hier bietet sich der Einsatz einer schaltbaren Steck -dosenleiste an. Mit ihr trennen Sie alle angeschlossenenGeräte mit Gewissheit vollständig vom Stromnetz.

Bei Ihrem Video- oder DVD-Rekorder sollten Sie jedoch zu-nächst überprüfen, ob er über eine Memory-Funktion ver-fügt, die mit Hilfe eines integrierten Akkus gewährleistetwird. Ansonsten können gespeicherte Daten wie Uhrzeit undDatum, Kanalbelegungen und Programmierungen durch dasvollständige Ausschalten verloren gehen.

Mit dem neuen Gerät die Stromkosten senkenStromeffiziente Fernseher begnügen sich im Stand-by-Modus mittlerweile mit 0,1 Watt – alte „Stromfresser“ da-gegen können bis zu 10 Watt und mehr „ziehen“.

Als Computermonitor verbrauchen Flachbildschirme deut-lich weniger Strom als gleich große Röhrenmonitore. FürTV-Geräte gilt dies nur eingeschränkt: Bei kleineren Fern-sehern sind die Verbrauchsunterschiede zwischen Gerätenmit LCD-Technologie und mit Röhre deutlich geringer alsbei Computermonitoren, denn der Stromverbrauch hängteher von anderen Geräteeigenschaften (z. B. Dolby Sur-round, 100 Hertz-Technik) ab.

Beim Neukauf sollten Sie deshalb die Stromverbräucheder in Frage kommenden Geräte miteinander vergleichen.

FERNSEHER, VIDEO UND DVD

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15Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

Generell kann als Faustregel gelten: Je größer der Bild-schirm, desto höher in der Regel auch der Stromver-brauch. Große Fernseher verbrauchen mehr Strom, weilsie eine höhere Leistungsaufnahme haben. Und insbeson-dere Fernseher mit Plasmabildschirm/Plasmageräte ver-ursachen häufig sehr hohe Stromkosten.

Auch wenn das schicke neue TV-Gerät natür-lich zur Einrichtung passen sollte – achten Siebeim Kauf vor allem auf die „inneren Werte“ –z.B. darauf, dass das Gerät beim Ausschaltenvollständig vom Stromnetz getrennt werdenkann. Fragen Sie Ihren Fachhändler, wie hochder Stromverbrauch im Stand-by-Betrieb ist.Auch ein Blick in die Produktunterlagen kannIhnen schnell Auskunft darüber geben, ob dasGerät energieeffizient ist.

Nicht nur die Optik zählt.

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16 Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

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17Informationstechnik und Unterhaltungselektronik

Viele Haushalte haben mittlerweile nicht nur eine herkömm-liche Stereoanlage, sondern auch einen DVD-Player und eineSet-Top-Box für die Nutzung von Kabel- und Satellitenfern-sehen sowie für digitales Antennenfernsehen . Aber: Wennder Fernseher ausgeschaltet wird, bleiben die Set-Top-Boxenmeist weiter „unter Strom“ und verursachen auch weiterhinKosten – ohne Gegenleistung.

… und der Stromzähler tickt mit im Takt.

p Wenn Ihre Geräte einen Netzschalter haben, können Siedie Stromzufuhr unterbinden, indem Sie sie ausschal-ten. Falls die Geräte keinen Ausschalter haben, setzenSie den Stromverbrauch mit einer schaltbaren Steck-dosenleiste auf Null.

p Achten Sie daher grundsätzlich auf energieeffiziente Geräte und fragen Sie Ihren Fachhändler, welche Geräteproblemlos mit einer Steckdosenleiste ausgeschaltetwerden können.

p Bei mobilen Audiogeräten wie Kofferradios sucht manden Netzschalter häufig vergeblich. In diesem Fall kön-nen Sie entweder den Gerätestecker ziehen oder eben-falls eine schaltbare Steckdosenleiste nutzen, die dasGerät vollständig vom Netz trennt.

p Grundsätzlich verbrauchen Audiogeräte mit externemNetzteil auch dann Strom, wenn sie ausgeschaltet sind.Das externe Netzteil ist zumeist in den Netzstecker ein-gebaut, der deshalb größer und schwerer ist als ein nor-maler Stecker. Auch bei diesen Geräten schafft eineschaltbare Steckdosenleiste Abhilfe.

SET-TOP-BOXEN, DVD-PLAYER UND AUDIOGERÄTE

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18 Lichtlügen und Lichtlösungen

Die Glühlampe –eine MiniaturheizungIn privaten Haushalten werden für die verschiedenen Be-leuchtungszwecke überwiegend Glühlampen eingesetzt.Doch etwa 95 Prozent der Energie, die eine Glühlampeaufnimmt, werden in Wärme umgewandelt – und nur fünfProzent in Licht. Die Halogenglühlampen haben ähnlicheWerte: Sie wandeln etwa acht Prozent der aufgenomme-nen Energie in Licht um. Die „gute alte“ Glühlampe hatalso eher die Funktion einer Heizung.

Die Energiesparlampe –eine verkannte AlleskönnerinIm Gegensatz dazu haben Energiesparlampen (ESL) eineLichtausbeute von 20 bis 25 Prozent. Aufgrund dessenlässt sich die Anschlussleistung – und damit der Stromver-brauch – auf ein Fünftel reduzieren. So können Sie statteiner 75 Watt-Glühlampe eine 15 Watt-Energiesparlampeeinsetzen: ESL sind fünfmal so effizient wie Glühlampen –und verursachen nur ein Fünftel der Stromkosten.

Die Leuchtstofflampe – die Urversion der EnergiesparlampeLeuchtstofflampen, wie die umgangssprachlich häufig als„Neonröhren“ bezeichneten Lampen im Fachjargon hei-ßen, sind die „großen Schwestern“ der Kompakt-Leucht-stofflampen, die wir auch Energiesparlampen nennen. Die Art der Lichterzeugung – durch Gasentladung – ist dieselbe wie bei den Energiesparlampen

LED („Light Emitting Diodes“) LED werden mehr und mehr zu einer echten Beleuchtungs-alternative.

Lichtlügen und LichtlösungenBeleuchtungstipps, die auch IhremGeldbeutel Spaß machen

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19Lichtlügen und Lichtlösungen

VorschaltgeräteUm Leuchtstofflampen überhaupt am Stromnetz betrei-ben zu können, sind Vorschaltgeräte notwendig, vondenen es drei Arten gibt: konventionelle (KVG), verlust-arme (VVG) und elektronische Vorschaltgeräte (EVG).Lampen, die beim Start oder auch im Betrieb flackern,sind mit KVG oder VVG ausgestattet.

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20 Lichtlügen und Lichtlösungen

Leuchtstofflampen und Energiesparlampen haben zahlrei-che Vorteile, die jedoch weitgehend unbekannt sind. Das hängt mit verschiedenen „Lichtlügen“ – Irrtümern,Halbwahrheiten und Fehlinformationen – zusammen, diezwar weit verbreitet, aber Ammenmärchen sind.

Lichtlüge 1:

„Energiesparlampen sind teuer!“Auch wenn Glühlampen in der Anschaffung deutlich billi-ger sind: Aus finanzieller Sicht spricht alles für Energie-sparlampen, denn sie verursachen deutlich geringereGesamtkosten.

Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sollte nicht nur denKaufpreis, sondern auch Lebensdauer und Leistungsauf-nahme berücksichtigen. Deshalb muss zunächst der Kauf-preis einer Energiesparlampe mit dem Preis von wenigstensacht Glühlampen verglichen werden – schon dann ist dieEnergiesparlampe kaum noch teurer. Außerdem ist zu be-denken, dass eine ESL wegen ihrer geringeren Leistungsauf-nahme nur ein Fünftel der Stromkosten verursacht.

So spart beispielsweise eine 20 Watt-ESL gegenüber derGlühbirne über ihre Lebensdauer gerechnet fast 140 EuroStromkosten ein. Und künftige Strompreiserhöhungensind in dieser Rechnung noch nicht einmal berücksichtigt!

„Lichtlügen“

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Wirtschaftlichkeitsvergleich

Glühlampe100 W1.000 h8 x 0,75 = 6 €8.000 h x 100 W= 800 kWh

176,00 €

182,00 €

21Lichtlügen und Lichtlösungen

Lichtlüge 2:

„Häufiges Schalten schadet den Leuchtstofflampen!“Ein verbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass häufigesSchalten die Lebensdauer von (Kompakt-) Leuchtstofflam-pen deutlich verringert. Um ihnen nicht zu schaden, sei esdaher besser, die Lampen brennen zu lassen, anstatt sieauszuschalten.

LeistungLebensdauerKaufpreisStrom-verbrauchStromkosten(0,22 € /kWh)

Gesamtkosten

Ersparnis

Energiesparlampe20 W8.000 h7,50 €8.000 h x 20 W= 160 kWh

35,20 €

42,70 €

139,30 €

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Betriebsstunden in Tausend

200

150

100

50

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Ges

amtk

ost

en (

Eu

ro)

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fung

s- u

nd S

trom

kost

en) 8 x 100 Watt Glühlampe

182,00 €

42,70 €

20 Watt Energiesparlampe

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22 Lichtlügen und Lichtlösungen

Lichtlüge 3:

„Es ist billiger, Lampen eine halbe Stunde brennen zu lassen als sie auszuschalten!“Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Beim Einschaltender Lampe steigt ihre Leistungsaufnahme zwar auf etwaden zehn- bis 20-fachen Wert im Vergleich zum Normal -betrieb; dies dauert jedoch nur 170 Millisekunden (Quelle:ETH Zürich), also weniger als zwei Zehntel Sekunden.Durch das Einschalten entsteht deshalb kein messbarerMehrverbrauch.

p Es ist also immer billiger, eine Lampe auszuschalten,denn jedes Ausschalten vermeidet Energieverbrauch.Diese Auszeit lohnt sich bereits ab zehn Minuten.

Übrigens können Sie mit einem Energiekostenmessgerätselber nachmessen, dass beim Einschalten einer Lampedie Leistungsaufnahme nicht derart in die Höhe schnellt,dass es billiger wäre, die Lampe eine Viertel- oder halbeStunde brennen zu lassen: Die Anzeige des Messgeräteszuckt zwar kurz und zeigt für einen Augenblick eine hö-here Leistungsaufnahme an – trotz Einschaltvorgang wirdjedoch kein höherer Stromverbrauch gemessen.

Aber das Gegenteil ist richtig. Qualitativ hochwertigeLeucht stoff- und Energiesparlampen haben ein elektroni-sches Vorschaltgerät und eine Vorheizfunktion. Das heißt,die Lampe braucht nach dem Anschalten ca. eine Sekun -de, bevor sie flackerfrei startet. Diese Lampen haben eineenorme Schaltfestigkeit: Wenn eine Leuchtstofflampe imDauertest jeweils nach 15 Minuten für fünf Minuten ausund dann wieder für 15 Minuten eingeschaltet wird, liegtihre Lebensdauer immer noch bei bis zu 15.000 Betriebs-stunden. Zum Vergleich: Die Glühlampe quittiert ihrenDienst schon nach etwa 1.000 Stunden.

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23Lichtlügen und Lichtlösungen

Lichtlüge 4:

„Das Licht von Leuchtstofflampen flimmert!“Moderne Leuchten sind mit elektronischen Vorschalt -geräten ausgerüstet, die das Gas in der Röhre mit einerFrequenz von 40.000 Hertz zum Leuchten bringen. Dasmenschliche Auge dagegen nimmt nur Schwingungen bis60 Hertz war. Nur alte Röhren oder auch Fernsehgerätewerden mit einer Frequenz von 50 Hertz betrieben: Dasliegt unterhalb der Empfindlichkeitsschwelle, deshalbnehmen wir bei alten Röhren ein Flimmern wahr.

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24 Lichtlügen und Lichtlösungen

Lichtlüge 5:

„Das Licht von Energiesparlampen wirkt immer kaltund matt!“Energiesparlampen sind nicht nur in unterschiedlichenGrößen und Formen erhältlich, sondern auch mit Lichtfar-ben, die vom Glühlampenlicht nicht mehr zu unterschei-den sind.

In den ersten Jahren nach der Markteinführung von Energiesparlampen waren ihre Bauformen begrenzt, dieLampen relativ klobig – und die Lichtfarben vorwiegendgrell und kalt.

Mittlerweile jedoch gibt es bei Energiesparlampen sowohlzahlreiche Bauformen und Größen als auch verschiedeneLichtfarben und Lichtspektren: Neben der klassischenEnergiesparlampe gibt es auch solche, die wie eine Glüh-lampe aussehen, sowie Strahler und gewendelte Formen;auch für die kleinen Fassungen der Kerzenglühlampen(E14) z.B. in Dunstabzugshauben existiert mittlerweileeine große Auswahl.

Und Energiesparlampen mit der Lichtfarbe „warmweiß“oder „extra warmweiß“ erzeugen Licht, das sich hinsicht-lich der Farbwiedergabe nicht mehr vom Glühlampenlichtunterscheiden lässt.

Die physikalische, für die Bewertung der Lichtfarbe rele-vante Größe ist die Farbtemperatur (Einheit: Kelvin, K).Kaltes Licht hat Werte von rund 8.000 Kelvin, besondersempfehlenswert sind ESL mit einer Farbtemperatur vonetwa 2.700 K.

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25Lichtlügen und Lichtlösungen

Lichtlüge 6:

„Die Gesamtenergiebilanz von ESL ist schlechter als die von Glühbirnen!“Richtig ist: Die Produktion von Energiesparlampen ist umein Vielfaches energieintensiver als die von Glühlampen:Während die Produktion einer ESL mit 3,3 kWh zu Bucheschlägt, sind es bei einer Glühlampe nur 0,17 kWh. Dochzwischen 90 und 95 % der Umweltbelastung einer Lamperesultieren aus ihrer Nutzung.

So entstehen laut Berechnungen zur EU-Ökodesign-Richt-linie bspw. bei der Produktion einer 11-Watt-Energiespar-lampe zwar rund 96 Gramm Kohlendioxid, doch spartdiese ESL während ihrer Lebensdauer rund 490 kWhEnergie und damit 295 kg CO2 im Vergleich zu einerebenso hellen 60-Watt-Glühlampe ein.

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26 Lichtlügen und Lichtlösungen

Lichtlüge 7:

„Anders als ESL, die in den Sondermüll gehören, verur-sachen Glühlampen kein Quecksilber-Problem.“Auch diese Aussage ist nicht die ganze Wahrheit. Energie-sparlampen enthalten tatsächlich geringfügige MengenQuecksilber und müssen daher als Sondermüll fachge-recht entsorgt werden – bspw. bei kommunalen Sammel-stellen oder über die Fachhändler, von denen viele einRücknahmesystem für ESL anbieten.

Aber auch Glühlampen müssen sich das „Quecksilber-Ar-gument“ gefallen lassen. Denn bei der Kohleverstromung– einem der technologischen Standbeine des deutschenStrommix – wird Quecksilber frei; und da Glühlampenfünfmal so viel Strom wie Energiesparlampen verbrau-chen, ist die Quecksilberbilanz der ESL unter dem Strichsogar wesentlich günstiger als die der heiß geliebtenGlühlampe.

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung hat bei-spielsweise ermittelt, dass bei einer ESL über die gesamteLebensdauer 3,7 Milligramm Quecksilber anfallen, beieiner Glühlampe dagegen 6,7 Milligramm!

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27Lichtlügen und Lichtlösungen

p Energiesparlampen (ESL) sind fünfmal effizienter als Glühlampen und verursachennur ein Fünftel der Stromkosten.

p ESL haben eine bis zu 15 Mal höhere Lebensdauer als Glühlampen, die nach nur 1.000 Betriebsstunden „den Dienstquittieren“.

p Hochwertige Energiesparlampen habenein integriertes elektronisches Vorschalt-gerät und eine Vorheizfunktion. Das erhöhtSchaltfestigkeit und Lebensdauer, und dieLampe geht auch bei häufigem Ein- undAusschalten nicht kaputt.

p Das Licht von ESL mit der Lichtfarbe„warmweiß“ oder „extra warmweiß“ istvom Glühlampenlicht nicht mehr zu unter-scheiden.

p ESL sind in vielfältigen Formen erhältlich.

p ESL zeichnen sich durch eine geringeWärme entwicklung aus.

p Übrigens gibt es auch bei Energiesparlam-pen unterschiedliche Qualitäten. Es lohntsich, für ein Markenprodukt ein paar Euromehr auszugeben, denn nur qualitativhochwertige Energiesparlampen haben diebeschriebenen Eigenschaften.

Die Vorteile von Energiespar- und Leuchtstofflampen im Überblick

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28 Lichtlügen und Lichtlösungen

p extrem lange Lebensdauer (bis zu 100.000 h)p geringer Energieverbrauchp niedrige Betriebs kostenp kompakte Bauform p geringe Wärmeentwicklung p außerordentliche Robustheit

Vorteile der LED

LEDIn einigen Anwendungsfällen können auch LED („LightEmitting Diodes“) eine gute Beleuchtungsalternative sein.Auch wenn sie in Industriebetrieben, Bürogebäuden,Schulen usw. noch nicht mit der Leuchtstofflampe kon-kurrieren können: Als Ersatz für Lampen bis zu 40 Wattsind sie oftmals gut geeignet.

Licht emittierende Dioden sind elektronische Halbleiter-Bauelemente, die bei Durchfluss eines elektrischenStroms Licht abgeben. Das Licht resultiert aus elektroni-schen Effekten im Halbleiter, die Lichtfarbe hängt vomMaterial, genauer: von den energetischen Abständen der„Elektronenbahnen“ des Halbleiters ab. Während es langeZeit nur farbige LED gab, ist es seit dem Jahr 2000 mög-lich, auch weiße zu produzieren; inzwischen gibt es LED, dieje nach Ansteuerung in nahezu allen Farbtönen leuchten.

Aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile kommen LED bereits invielfältigen Anwendungsfeldern zum Einsatz, bspw. in derDeko-, Arbeitsplatz- und Innenbeleuchtung wie zum Bei-spiel in Lese- und Schreibtischleuchten, in der akzentuier-ten Außenraum- und Architekturbeleuchtung, in derAutomobil- und Verkehrstechnik (Ampelanlagen, beleuch-tete Verkehrschilder, Bremslichter usw.) sowie bei Werbe-schriftzügen und zahlreichen mobilen Anwendungen wieTaschen- und Fahrradlampen. In Zukunft wird es eine Viel-zahl neuer Anwendungen der vielversprechenden LED-Technologie geben.

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29Lichtlügen und Lichtlösungen

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30 Haushaltsgroßgeräte

Kühlschrank und Waschmaschine, Gefrierschrank und Ge-schirrspüler, Elektroherd und Wäschetrockner: Die verschie-denen Haushaltsgroßgeräte, die in jedem Privat haushaltstehen, und die wegen der Farbe ihrer Verkleidungen auch„Weiße Ware“ genannt werden, machen in der Summe dengrößten Anteil des privaten Stromverbrauchs aus: Nacheiner Erhebung der EnergieAgentur.NRW summieren sichihre Anteile am Stromverbrauch auf insgesamt fast 45Prozent.

Die Stromkosten: der „siamesische Zwilling“ der AnschaffungskostenEine Kühl-Gefrier-Kombination, eine Waschmaschine oderein E-Herd hat in der Regel eine Lebensdauer von zehn bis15 Jahren.

p Deshalb macht es sich buchstäblich bezahlt, wenn Siebeim Kauf eines Haushaltsgroßgerätes nicht nur auf denAnschaffungspreis, sondern auch auf die Stromkostenachten, die das Gerät über viele Jahre verursacht.

p Wenn ein Neukauf ansteht, ist es deshalb auf lange Sichtgünstiger, für ein besonders energieeffizientes Geräteinen höheren Kaufpreis zu zahlen.

Weiße Ware – weiße Weste?Haushaltsgroßgeräte im Effizienzcheck

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31Haushaltsgroßgeräte

„Sonderangebote“ kritisch prüfen.Selbst geschenkt wäre manchmal noch zu teuer: BevorSie begeistert zuschlagen: Nehmen Sie sich die Zeit undprüfen Sie vermeintliche Sonderangebote genau. Ein gro-ßer Elektromarkt wirbt für ein Sonderangebot, eine Kühl-Gefrier-Kombination (225 Liter Kühlfach, 89 LiterGefrierfach) mit der Energieeffizienzklasse B für 599,-Euro. Eine der energieeffizientesten am Markt erhältlichenKühl-Gefrier-Kombis vergleichbarer Größe (Inhalt: 222Liter bzw. 82 Liter) dagegen kostet knapp 750,- Euro. Sieist jedoch in die Effizienzklasse A++ eingestuft.

Im untenstehenden Überblick sind die Auswirkungen aufden Geldbeutel deutlich zu sehen: Über die Lebensdauervon 15 Jahren gerechnet sind allein die Stromkosten des„Sonderangebotes“ deutlich höher als beim energieeffizien-ten Gerät die Gesamtkosten inklusive Kaufpreis! Rechnetman bei dem vermeintlichen Schnäppchen noch den An-schaffungspreis hinzu, ist es über diesen Zeitraum insgesamtfast 1.100,- Euro teurer als die besonders energie effizienteKühl-Gefrier-Kombination, das entspricht 72 Euro pro Jahr.

* angenommener Strompreis: 0,22 / kWh

Wirtschaftlichkeitsvergleich

„Sonder-angebot“

B

599 €

577 kWh

126,94 €1.904,10 €

2.503,10 €

Energie-effizienzklasse

KaufpreisStrom-verbrauchStromkosten *

1 Jahr15 Jahre

Gesamtkosten

Ersparnis

Besonders energie-effizientes Gerät

A++

750 €

202 kWh

44,44 € 666,60 €

1.416,60 €

1.086,50€

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32 Haushaltsgroßgeräte

Der Betrieb von Kühl- und Gefriergeräten birgt oft beson-ders große Sparpotenziale. Nicht selten schlägt ein ineffi-zienter Kühl- oder Gefrierschrank Jahr für Jahr mitdreistelligen Eurosummen zu Buche – während beispiels-weise ein besonders stromeffizienter Kühlschrank jährlicheStromkosten von nur etwa 30,- Euro verursacht. Aber auchdurch energiebewusstes Verhalten können Sie den Strom-verbrauch Ihrer Kühl- und Gefriergeräte senken.

Eiskalt kalkulieren.

KÜHL- UND GEFRIERGERÄTE

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33Haushaltsgroßgeräte

p Stellen Sie Kühl- und Gefriergeräte an einem möglichstkühlen Platz auf, denn ihr Stromverbrauch steigt mit derUmgebungstemperatur. Daher sollte ein Kühlschrankbeispielsweise nicht neben dem Herd und ein Gefrier-schrank nicht in einem warmen Kellerraum stehen.

p Wählen Sie eine möglichst geringe Kühlstufe, denn dieKühlstufe hat großen Einfluss auf den Stromverbrauch.Aus energetischer Sicht empfehlenswert und in denmeisten Fällen ausreichend ist beim Kühlschrank eineInnentemperatur von + 7 Grad Celsius, beim Gefrier-schrank eine Temperatur von – 18 °C.

p Je länger das Kühl- oder Gefriergerät geöffnet ist, destomehr erwärmt sich das Innere. Sie können den Strom-verbrauch reduzieren, wenn Sie die Geräte immer nur sokurz wie erforderlich öffnen.

p Stellen Sie keine heißen oder warmen Speisen in denKühlschrank. Je wärmer die Getränke und Speisen sind,die in den Kühlschrank gestellt werden, desto mehrKühlleistung – d.h. elektrische Energie – muss aufge-wendet werden.

p Nutzen Sie das Volumen Ihres Kühl- und Gefriergerätesvoll aus. Die Luft im Inneren muss mit deutlich höheremStrom- und Kostenaufwand gekühlt werden als die Le-bensmittel. Es ist also billiger, einen Vorrat an Wasserfla-schen zu kühlen oder einen größeren Vorrat an Eis würfelnanzulegen, als in einem halb vollen Gerät die Luft zu küh-len.

p Halten Sie die Abluftgitter frei. Wenn die durch den Kom-pressor an der Rückseite des Kühl- oder Gefriergeräteserwärmte Luft nicht abziehen kann, entsteht ein Wärme -stau, der das Gerät aufwärmt und einen höheren Strom-verbrauch verursacht.

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34 Haushaltsgroßgeräte

Auch bei der Waschmaschine können Sie die Stromkostensenken, wenn Sie sie umsichtig nutzen.

p Waschen Sie immer volle Trommeln. Es reicht aus, wennüber der Wäsche eine Handbreit Platz bleibt, denn dieProgrammfunktion „½“ reduziert zwar den Wasser- undStromverbrauch, nicht aber um die Hälfte.

p Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Vorwaschgang undKochwäsche. „Kochwäsche“ wird häufig auch bei 60Grad einwandfrei sauber.

p Wählen Sie nur die Waschtemperatur, die wirklich erfor-derlich ist. Sie sparen ungefähr die Hälfte des Stroms,wenn Sie die Wäsche nicht bei 60, sondern nur bei 40Grad Celsius waschen – und bei 30 Grad Celsius benö-tigt die Maschine nur noch etwa ein Drittel des Stromsim Vergleich zum Waschgang bei 60 Grad.

WASCHMASCHINE UND TROCKNER

Luftgetrocknet genießen.

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35Haushaltsgroßgeräte

p Nutzen Sie – sofern vorhanden – die Energiesparfunk-tion Ihrer Waschmaschine. Das Energiesparprogrammverlängert aufgrund der längeren Einwirkzeiten zwar denWaschgang, doch senkt es die Waschtemperatur – unddadurch den Energieverbrauch.

Weil das Trocknen der Wäsche im Trockner so teuer ist,empfiehlt es sich, die Wäsche stattdessen wenn möglichan der frischen Luft oder auf einem gut belüftetenTrocken boden aufzuhängen. Wenn Sie dennoch einenTrockner nutzen müssen, können Sie den Stromverbrauchreduzieren, wenn Sie die folgenden Tipps beachten.

p Wählen Sie bei der Waschmaschine eine hohe Schleu-derdrehzahl. Je höher die gewählte Schleuderdrehzahlist, desto kürzer dauert der Trockenvorgang im Wäsche-trockner. Und das Trocknen ist viel energieintensiver alsdas Schleudern.

p Wie für die Waschmaschine gilt auch für den Trockner:Beladen Sie ihn voll – das ist die effizienteste Art zutrocknen.

p Übertrocknen Sie die Wäsche nicht – das schadet denTextilien und kostet unnötig viel Energie. So reicht fürBügelwäsche die Stufe „bügeltrocken“.

Die meisten herkömmlichen Wäschetrocknererreichen nur die Energieeffizienzklasse C. DasTrocknen von 6 kg Wäsche kostet dann bis zu0,75 Euro. Nur Kondensationstrockner mitWärmepumpentechnik erreichen die Effizienz-klasse A: Sie kommen mit rund einem Dritteldes Stromverbrauchs aus.

Stromfresser Wäschetrockner

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36 Heizenergie effizient einsetzen

Eine bestimmte Raumtemperatur wird nicht überall undnicht von jedem als gleich warm empfunden. Dennoch gibtes für die Innentemperaturen verschiedener Räume natür-lich bestimmte Richtwerte:

p Für Wohn- und Büroräume sind beispielsweise 20 bis 21Grad Celsius zu empfehlen, nachts und bei Abwesenheitgenügt eine Temperatur von 16 bis 18°C.

Jedes Grad Celsius über der Idealtemperatur von 20°Cverursacht einen um etwa sechs Prozent höheren Heiz-energieverbrauch. Das heißt, wenn beispielsweise dieRaum temperatur des privaten oder dienstlichen Büros bei23 statt bei 20 Grad liegt, erhöht sich der Energiever-brauch um ganze 18 Prozent.

Alles eine Frage der EinstellungRichtig heizen.

RückstellfederVentilkopf

Übertragungsstift

Überwurfmutter Ausdehnungselement

oben: Aufbau eines Thermostatventils

rechts: Einstellwerte undRaumtemperaturen

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37Heizenergie effizient einsetzen

„Voll auf“ heißt nicht: „Viel Warmwasser“Funktionsweise und Bedienung von ThermostatventilenDas Drehen am Thermostatkopf hat keine direkte Auswir-kung auf den Warmwasserzulauf, vielmehr wird mit demVentil nur die Raumtemperatur eingestellt.

p Das Thermostatventil sollte deshalb immer auf die gewünschte Temperaturstufe eingestellt werden – das Erreichen und Halten der Temperatur erfolgt dann auto-matisch.

Die Thermostatstellung dient nur der Voreinstellung einesAusdehnungselementes im Kopf des Thermostatventils.Liegt die Raumtemperatur unter der voreingestellten Temperatur, zieht sich das Ausdehnungselement zusam-men. Der Übertragungsstift schiebt sich über die Rückstell-feder in den Einstellknopf und öffnet den Ventilteller undden Warmwasserzufluss zum Heizkörper. Je höher dieRaumtemperatur steigt, desto mehr dehnt sich das Aus-dehnungselement aus. Dabei wird der Übertragungsstift herausgedrückt, der auf den Ventilteller wirkt und den Zulauf zum Heizkörper schließt.

Wenn man also das Ventil voll aufdreht, wird es nicht schnel-ler warm, sondern am Ende wärmer.

Heizkörper können nur dann ihre volle Wärmeabgeben, wenn sie möglichst frei stehen undnicht zugestellt sind. Erst dann sind die Strah-lungs- und Konvektionsanteile der Heizenergieoptimal für den Raum verfügbar.

Die Heizkörper sollten daher nicht durch davorgestellte Schreibtische oder Regale, überlangeVorhänge, Schränke u.ä. verdeckt sein.

Auf freie Heizkörper achten!

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38 Schlauer lüften

Die Kipplüftung in Kombination mit geöffneten Thermostat-ventilen ist sehr verbreitet. In der Heizperiode sollte abernach Möglichkeit immer die Stoßlüftung oder die Querlüf-tung Ihre 1. Wahl sein – weil sie auch lüftungstechnisch vieleffektiver sind als die Kipplüftung.

p Schließen Sie während des kurzen, aber kräftigen Lüf-tens die Thermostatventile der Heizkörper: Ansonstenentweicht ein Großteil der aufsteigenden Warmluft unge-nutzt nach außen, im Gegenzug fällt die einströmendeKaltluft direkt auf die Thermostatventile – die dann umso stärker öffnen, was den Energieverlust noch erhöht.

p Räume mit niedrigen Innentemperaturen sollten nichtdurch geöffnete Türen zu beheizten Räumen „tempe-riert“ werden. Hier gilt: Türen zu wenig beheizten Räumen geschlossen halten und nur bei einer Querlüf-tung öffnen.

Ist die Luft schon raus?Schlauer lüften.

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39Schlauer lüften

p Hohe Feuchtemengen nach dem Duschen, Kochen oderBodenwischen sollten direkt weggelüftet werden (Stoß-lüftung).

p Kann das Bad nach dem morgendlichen Duschen erstmittags gelüftet werden, verdoppelt sich die Lüftungs-zeit – am Abend wird zum Lüften sogar die vierfache Zeitbenötigt.

p Wenn in Schlafräumen nachts die Fenster geschlossenbleiben, sollten die Räume zusätzlich zum morgend -lichen Lüften mehrmals am Tag stoßgelüftet werden, umdie Feuchtigkeit wegzulüften.

p Wäsche sollte weder in der Wohnung noch in ungeheiz-ten Kellerräumen getrocknet werden. Sinnvoll ist eineWäscheleine im Freien oder ein gut belüfteter Trocken-boden.

Kipplüftung

Stoßlüftung

100%

Anteil derFrischluft

0%1 h

20 min

2 h 3 h 4 h

Bringt schneller frische Luft: die Stoßlüftung

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40

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Stromverbrauch zustan -de kommt, wie er im Vergleich mit anderen zu bewerten istund wo in Ihrem Haushalt welche Sparpotenziale schlum-mern, empfehlen wir Ihnen den „Stromcheck für Haus-halte“. Sie finden ihn im Internet unter

www.energieagentur.nrw.de/haushalt/energiecheck

Und wenn Sie nicht nur eine erste Bestandsaufnahme ma-chen, sondern auch Ihre Stromkosten senken wollen, tragenSie einfach die vom Stromcheck ermittelten Werte in die fol-gende Übersicht ein. Dann können Sie Ihre einzelnen Ener-giesparmaßnahmen notieren und anschließend nochein mal den Stromcheck machen. So erfahren Sie, wie vielEuro Stromkosten Sie pro Jahr in etwa einsparen werden.

„Ich check das!“Machen Sie Ihren persönlichen Stromcheck!

Ihr Stromcheck

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Mein 2. Stromcheck

Datum

Mein Stromverbrauch kWh/Jahr

Differenz zum 1. Check kWh/Jahr

41Ihr Stromcheck

Mein 1. Stromcheck

Datum

Mein Stromverbrauch kWh/Jahr

Bundesweiter Durchschnittsverbrauch kWh/Jahr

Einsparpotenzial kWh/Jahr

Meine Energiesparmaßnahmen

1.

2.

3.

Ergebnis

Senkung der Jahresstromkosten:

x Strompreis = €

Senkung der CO2-Emissionen:

x 0,6 kg/kWh = kg

*

*

*

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Weiterführende Informationen

www.energieagentur.nrw.dewww.stromeffizienz.dewww.klima-sucht-schutz.deHier finden Sie Websites mit umfangreichen Informations-angeboten, interaktiven Online-Tools und zahlreichen Bro-schüren zu Energiethemen.

www.eu-label.deDiese Internetseite liefert Ihnen Informationen rund um dasEU-Energielabel.

www.spargeraete.de/eanrwHier finden Sie eine Online-Datenbank mit besonders ener-gieeffizienten Haushaltsgroßgeräten.

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Das Making-of

„Halt mal eben bitte hier, nee, Stück weiter runter!“ –Die Produktion der neuen Bildmotive für die verschiedenen Werbemediender aktion.Efit im heißen Juli 2010 hatte manchmal den Charakter eineswunderlichen Marionettentheaters. Die grafische Konzeption stammt vomBüro ENGEL UND NORDEN in Wuppertal, das inhouse auch die kompletteFotografie umsetzte.

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44Kapitel

Impressum

EnergieAgentur.NRWc/o Ministerium für Klimaschutz,Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutzdes Landes Nordrhein-WestfalenSchwannstr. 340476 Düsseldorf

Telefon: 01803/190000*[email protected]

© EnergieAgentur.NRW 09/2010

Informationen zum Thema

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Telefon: 0202/[email protected]

*(9 Ct/Min. a. d. dt. Festnetz, Mobilfunknetze max. 0,24 EUR/Min.)