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Authentische Gesprochene Sprache im DaFSprache im DaF ... · PDF fileProblem: „welches“ Deutsch? Wie kann / sollte / muss man darauf eingehen? Was davon an DaF-LehrerInnen, was

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Authentische Gesprochene Authentische Gesprochene Authentische Gesprochene Authentische Gesprochene Sprache im DaFSprache im DaFSprache im DaFSprache im DaF----UnterrichtUnterrichtUnterrichtUnterricht

Wolfgang Imo

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Gesprochene Sprache und normierte Sprache:Gesprochene Sprache und normierte Sprache:Gesprochene Sprache und normierte Sprache:Gesprochene Sprache und normierte Sprache:

•Seit Ende der 60er Jahre: Konversationsanalyse; Seit Ende der 60er Jahre: Konversationsanalyse; Seit Ende der 60er Jahre: Konversationsanalyse; Seit Ende der 60er Jahre: Konversationsanalyse; funktionale Pragmatik; Gesprächsforschung funktionale Pragmatik; Gesprächsforschung funktionale Pragmatik; Gesprächsforschung funktionale Pragmatik; Gesprächsforschung ŁŁŁŁ Erkenntnis, Erkenntnis, Erkenntnis, Erkenntnis, dass gesprochene Sprache nicht chaotisch ist („spoken dass gesprochene Sprache nicht chaotisch ist („spoken dass gesprochene Sprache nicht chaotisch ist („spoken dass gesprochene Sprache nicht chaotisch ist („spoken language is chaotic“ N. Chomsky) sondern dass „order at language is chaotic“ N. Chomsky) sondern dass „order at language is chaotic“ N. Chomsky) sondern dass „order at language is chaotic“ N. Chomsky) sondern dass „order at all points“ (H. Sacks) herrscht.all points“ (H. Sacks) herrscht.all points“ (H. Sacks) herrscht.all points“ (H. Sacks) herrscht.all points“ (H. Sacks) herrscht.all points“ (H. Sacks) herrscht.all points“ (H. Sacks) herrscht.all points“ (H. Sacks) herrscht.•In den Grammatiken: zunehmende Berücksichtigung In den Grammatiken: zunehmende Berücksichtigung In den Grammatiken: zunehmende Berücksichtigung In den Grammatiken: zunehmende Berücksichtigung gesprochener Sprache (Duden 2005; Weinrich 2005; IDSgesprochener Sprache (Duden 2005; Weinrich 2005; IDSgesprochener Sprache (Duden 2005; Weinrich 2005; IDSgesprochener Sprache (Duden 2005; Weinrich 2005; IDS----Grammatik 1997)Grammatik 1997)Grammatik 1997)Grammatik 1997)•In der Didaktik: z.B. Neuland 2006 (Forderung nach In der Didaktik: z.B. Neuland 2006 (Forderung nach In der Didaktik: z.B. Neuland 2006 (Forderung nach In der Didaktik: z.B. Neuland 2006 (Forderung nach Berücksichtigung gesprochener Sprache, Varietäten etc. im Berücksichtigung gesprochener Sprache, Varietäten etc. im Berücksichtigung gesprochener Sprache, Varietäten etc. im Berücksichtigung gesprochener Sprache, Varietäten etc. im MuttersprachMuttersprachMuttersprachMuttersprach---- und Fremdsprachenunterricht)und Fremdsprachenunterricht)und Fremdsprachenunterricht)und Fremdsprachenunterricht)

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Zunahme an „Mischformen“ zwischen Zunahme an „Mischformen“ zwischen Zunahme an „Mischformen“ zwischen Zunahme an „Mischformen“ zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit:Mündlichkeit und Schriftlichkeit:Mündlichkeit und Schriftlichkeit:Mündlichkeit und Schriftlichkeit:1985: Koch/Oesterreicher: 1985: Koch/Oesterreicher: 1985: Koch/Oesterreicher: 1985: Koch/Oesterreicher: mediale vs. konzeptionelle

Mündlichkeit und Schriftlichkeit. „Nähe“ vs. „Distanz“. Skala konzeptioneller Mündlichkeit/Schriftlichkeit. Z.B. Mischform „Postkarte“.

1985: Luhmann: 1985: Luhmann: 1985: Luhmann: 1985: Luhmann: Epochenwandel durch die „neuen, Elektronik-basierten Medien der Informationsverarbeitung“

90er Jahre: 90er Jahre: 90er Jahre: 90er Jahre: „netspeak“, „netlish“, „weblish“, „internet language“, „cyberspeak“, „electronic language“

2007: Androutsopoulos: 2007: Androutsopoulos: 2007: Androutsopoulos: 2007: Androutsopoulos: „neue Schriftlichkeit“; „digitale Schriftlichkeit“

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Resultat: Druck auf die Sprache:Resultat: Druck auf die Sprache:Resultat: Druck auf die Sprache:Resultat: Druck auf die Sprache:

-InformalisierungInformalisierungInformalisierungInformalisierung, , , , EntEntEntEnt----DistanzierungDistanzierungDistanzierungDistanzierung (Linke 2000)- InfragestellenInfragestellenInfragestellenInfragestellen von Normen in der Gesellschaft von Normen in der Gesellschaft von Normen in der Gesellschaft von Normen in der Gesellschaft

(Titelthemen von Zeitschriften: Sprachverfall durch neue Medien; Boom von Sprachratgebern)

- Veränderungen der Grammatiken:Veränderungen der Grammatiken:Veränderungen der Grammatiken:Veränderungen der Grammatiken: Duden 2005: Internetbelege, Belege aus gesprochener SpracheInternetbelege, Belege aus gesprochener Sprache

- Theoretisches Umdenken:Theoretisches Umdenken:Theoretisches Umdenken:Theoretisches Umdenken: statt Dichotomie „geschrieben – gesprochen“ Sprachverwendung in Situationen („kommunikative Praktiken/ kommunikative Gattungen“)

- Konsequenzen für den Deutschunterricht Konsequenzen für den Deutschunterricht Konsequenzen für den Deutschunterricht Konsequenzen für den Deutschunterricht (Muttersprache und DaF): „innere Mehrsprachigkeit“

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Grätz 2001:Grätz 2001:Grätz 2001:Grätz 2001:

„…wer Deutsch lesen möchte, hat jetzt bessere „…wer Deutsch lesen möchte, hat jetzt bessere „…wer Deutsch lesen möchte, hat jetzt bessere „…wer Deutsch lesen möchte, hat jetzt bessere Voraussetzungen dazu als vor der Popularisierung Voraussetzungen dazu als vor der Popularisierung Voraussetzungen dazu als vor der Popularisierung Voraussetzungen dazu als vor der Popularisierung des Internets…“des Internets…“des Internets…“des Internets…“

Problem: „welches“ Deutsch?

Wie kann / sollte / muss man darauf eingehen?

Was davon an DaF-LehrerInnen, was an SchülerInnen vermitteln?

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Alltagskompetenzen werden verlangt:Alltagskompetenzen werden verlangt:Alltagskompetenzen werden verlangt:Alltagskompetenzen werden verlangt:

„Der sprachliche Standard von ‚Abendgesellschaften‘ ist auch bei den Deutschlernenden nicht mehr den Deutschlernenden nicht mehr gefragt.“ (Krumm 1997: 134)

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Günther (1999: 95):„Durch neue Medien wird es möglich, Gegebenheiten medial mündlicher und schriftlicher Kommunikation zu verbinden und zu entwickeln und insbesondere die Erlebensqualität des mündlichen Diskurses quasi schriftlich zu simulieren; dies wird verstärkt durch die Alltagsnähe der neuen Medien.“die Alltagsnähe der neuen Medien.“

Ł Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen können so vermittelt werden, die auch direkt „ausprobiert“ werden können: Foren, Chats, Gästebücher, Kommentarseiten sind von überall her zugänglich.

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Ein Beispiel: Reaktion auf ein Kompliment:

Beispiel (1) Big Brother: total toll

355 Vere jeder wollte von dir ähem was unterschrIEben haben und du hast JE:dEm unterschrieben.

356 und das fand ich toTAL toll357 Vero echt?357 Vero echt?358 Vere jaHA:.359 Vero WITzig ne,360 wie man sich WIEder trifft jetzt.361 Vere da hattest du GANZ lange hAAre.362 Adr sa ma passIERT da wAs oder meinst da

passiert nichts.

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Beispiel 2:

Beispiel (2) Big Brother: Kochfreak

1212 Jhn aber RICHtig braun werden die nich;1213 also die BLEIben schon so:-1214 Vero so HELL?1215 Jhn mhm,1215 Jhn mhm,1216 Vero weil meine MUTter hat immer zuhause so vOll

viel geOcht,1217 das ist voll n KOCHfreak;1218 → ne?1219 Vero die [kann den] GANzen tach kOchen und so,1220 Jhn [mhm; ]

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Seminarplan:

Nächste Woche:

Sitzung fällt aus. Dafür: Vortrag von Arnulf Deppermann zu Korpora in der Gesprächsforschung.(Mittwoch, 12-14 Uhr)(Mittwoch, 12-14 Uhr)

Danach: Das CESI (Centrum für Sprache und Interaktion) stellt sich vor: Forschungsprojekte; Angebote; Recherchemöglichkeiten.

Projekt: Gesprochenes Deutsch für die Auslandsgermanistik

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28.4. Mathilde Hennig:Mathilde Hennig:Mathilde Hennig:Mathilde Hennig: Wie kommt die gesprochene Sprache in die Grammatik?Maria Thurmair: Maria Thurmair: Maria Thurmair: Maria Thurmair: Standardnorm und Abweichungen

5.5. Der GER;Der GER;Der GER;Der GER;HeinzHeinzHeinzHeinz----Helmut Lüger:Helmut Lüger:Helmut Lüger:Helmut Lüger: Authentische Mündlichkeit im fremdsprachlichen Unterricht?

12.5. Martin Durrell:Martin Durrell:Martin Durrell:Martin Durrell: Deutsche Standardsprache und 12.5. Martin Durrell:Martin Durrell:Martin Durrell:Martin Durrell: Deutsche Standardsprache und Registervielfalt

19.5. Marcella Costa: Marcella Costa: Marcella Costa: Marcella Costa: Datenbanken des gesprochenen Deutsch

2.6.2.6.2.6.2.6. Workshop Carel van der Burg: 12Workshop Carel van der Burg: 12Workshop Carel van der Burg: 12Workshop Carel van der Burg: 12----15 Uhr15 Uhr15 Uhr15 Uhr

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9.6. Sprachliche NormenSprachliche NormenSprachliche NormenSprachliche Normen: Die Maitz-Elspaß-DebatteHinweis: Vortrag Gloy am Abend (18:00Hinweis: Vortrag Gloy am Abend (18:00Hinweis: Vortrag Gloy am Abend (18:00Hinweis: Vortrag Gloy am Abend (18:00----19:30):19:30):19:30):19:30):„„„„Empirie des Nichtempirischen. Sprachnormen im Dreieck von Beschreibung, Evaluation und Konstitution“

Werbung: Werbung: Tagung „Kommunikation und Öffentlichkeit: Sprachwissenschaftliche Potentiale zwischen Empirie und Norm“

Teilnahme an (mindestens J ) einer Veranstaltung als Ersatz für den 23.6.)

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16.6. Angelika Linke: Angelika Linke: Angelika Linke: Angelika Linke: Informalisierung? Ent-Distanzierung? Familiarisierung?

23.6. ROTHENBERGE. Fällt aus. Dafür: Teilnahme an Vortrag Gloy am 9. JuniTeilnahme an Vortrag Gloy am 9. JuniTeilnahme an Vortrag Gloy am 9. JuniTeilnahme an Vortrag Gloy am 9. Juni

30.6. OlbertzOlbertzOlbertzOlbertz----Siitonen:Siitonen:Siitonen:Siitonen: Verzögerungssignale30.6. OlbertzOlbertzOlbertzOlbertz----Siitonen:Siitonen:Siitonen:Siitonen: Verzögerungssignale7.7. Spiekermann:Spiekermann:Spiekermann:Spiekermann: Ausgleichsprozesse14.7. Schwitalla/Betz:Schwitalla/Betz:Schwitalla/Betz:Schwitalla/Betz: Ausgleichsprozesse21.7. Ronald Grätz: Ronald Grätz: Ronald Grätz: Ronald Grätz: Internet – Sprache / Sprache –

Internet