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XXXIV. Band 1965 n. Buffer: Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten 385 Axialsymmetrisches Ausknicken kreisffrmiger Verbundplatten Von H. Bufler 1. Einleitung. In ahnlicher Weise, wie die Druckstabilitat rechteckiger Verbundplatten beim ebenen Verzerrungszustand untersucht wurde ~, soft in der vorliegenden Arbeit das axialsymmetrische Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten behandelt werden. Dabei zeigen sich bemerkenswerte Parallelen. Man unterscheidet auch hier zwei Hauptarten der Ins tabillt/it : Das langwellige Knicken der Platte im Ganzen und das kurzwellige, weitgehend selbstgndige Knicken der diinnsten Schichten. Das Eintreten der einen oder anderen Art ist abhangig yon den Abmessungen der einzelnen Schichten und ihren elastischen Eigenschaften. Das Schichtmaterial wird jeweils als homogen, isotrop und linearelastisch vorausgesetzt. 2. Grundgleiehungen der Theorie 2. Ordnung fiir eine Einzelschicht. Wie an anderer Stelle nach- gewiesen wurde 2, besteht zwischen dem Spannungstensor K as im ausgelenkten Zustand, dem 0 urspriinglichen Vorspannungstensor T;.s im Grundzustand und dem Zusatzspannungstensor t;'s sowie dem ,tom Grund- zum Nachbarzustand fi~hrenden Verschiebungsvekto~ v ~ folgender, zuerst yon H. Neuber a vorgeschlagener Zusammenhang: 0 0 0 0 K~.~ = T~ -- v% T" -- ~i~ T~,~ + T~,% v~ § t~. (1) Spezialisiert man auf Zylinderkoordinaten r, ~, y, so erh~lt man mit den Christoffelschen Symbolen 2. Art ] F~ = - ~, F~ = F~ =-- F (die iibrigen sind Null) sowie mit dem station~iren Vorspannungstensor T n 0 0 o 0 T &~ = 0 T 2~" 0 0 unter Besehrfinkung auf einen axialsymmetrischen Verzerrungszustand folgende Beziehungen: o ( to } g 11 : (1 -- 2 v~l ) r 11 § t 11 ; g 22 = 1 -- --- v 1 T e2 @ t 22 ; K aa = t aa ; r (1') 0 K la=-v a T n § la" K 12=K ea 0 Nach Umrechnung der bisher betrachteten mathematischen Komponenten gem/iB II, Ziff. 6 ergeben sich mit dem metrischen Fundamentaltensor [10 ] g;~/, = 0 r 2 0 0 folgende nichtverschwindende physikalische Komponenten 0 0 / Kr= T@gr; K~= T+~q~; Ky=ay; 0 (2) K~-- ~VT+~. K~ -~"~§ ,/Y I/ I, Abb. 1. Spammngskomponenten im ausgelenkten Zustand (r und y sind kSrperfeste Koordinaten). Dabei bedeuten K~ die Umfangsspannung, KT, Ky, KTy, Ky~ die Spannungskomponenten gemM~ Abb. 1, at, %, gy, T = Try = -Vy~die Zusatzspannungen, ferner tt bzw. v die Radial- bzw. Axialver- 0 schiebung. T ist die am Plattenrand r = a gleichmaBig angreifende Radialspannung. H. Bufler, Ing.-Archiv 34 (1965) S. 109 (kfinftlg zitiert nlit I). 2 H. Bufler, Acta Mechanica 1 (1965) S. 282 (kiinftig zitiert mit II). a H. Neuber, Z. angew. Math. Mech. 33 (1953) S. 286.

Axialsymmetrisches Ausknicken kreisförmiger Verbundplatten

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XXXIV. Band 1965 n . Buffer: Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten 385

Axialsymmetrisches Ausknicken kreisffrmiger Verbundplatten Von H. Bufler

1. Einleitung. In ahnlicher Weise, wie die Drucks tab i l i t a t rechteckiger Verbundpla t t en beim ebenen Verzerrungszustand untersucht wurde ~, soft in der vorl iegenden Arbei t das axia lsymmetr ische Ausknicken kreisfSrmiger Verbundpla t t en behandel t werden. Dabei zeigen sich bemerkenswerte Parallelen. Man unterscheidet auch hier zwei H a u p t a r t e n der Ins tabil l t / i t : Das langwellige Knicken der P la t t e im Ganzen und das kurzwellige, weitgehend selbstgndige Knicken der di innsten Schichten. Das E in t re ten der einen oder anderen Ar t ist abhangig yon den Abmessungen der einzelnen Schichten und ihren elastischen Eigenschaften. Das Schichtmater ia l wird jeweils als homogen, isotrop und l inearelast isch vorausgesetzt .

2. Grundgleiehungen der Theorie 2. Ordnung fiir eine Einzelschicht. Wie an anderer Stelle nach- gewiesen wurde 2, bes teht zwischen dem Spannungstensor K as im ausgelenkten Zustand, dem

0 urspri inglichen Vorspannungstensor T;.s im Grundzus tand und dem Zusatzspannungstensor t;'s sowie dem ,tom Grund- zum Nachbarzus tand fi~hrenden Verschiebungsvekto~ v ~ folgender, zuerst yon H. Neuber a vorgeschlagener Zusammenhang :

0 0 0 0 K~.~ = T ~ - - v% T " - - ~i~ T~,~ + T~,% v~ § t ~ . (1)

Spezialisiert man auf Zyl inderkoordina ten r, ~, y, so erh~lt man mi t den Christoffelschen Symbolen 2. Ar t

] F ~ = - ~ , F ~ = F ~ = - -

F

(die iibrigen sind Null) sowie mit dem station~iren Vorspannungstensor

T n 0 0

o 0

T &~ = 0 T 2~"

0 0

unter Besehrfinkung auf einen axia lsymmetr i schen Verzerrungszustand folgende Beziehungen:

o ( to } g 11 : ( 1 - - 2 v~l ) r 11 § t 11 ; g 22 = 1 - - --- v 1 T e2 @ t 22 ; K aa = t aa ; r ( 1 ' )

0 K l a = - v a T n § la" K 1 2 = K ea 0

Nach Umrechnung der bisher be t rach te ten mathemat i schen Komponenten gem/iB I I , Ziff. 6 ergeben sich mi t dem metr ischen Fundamenta l t ensor [10 ]

g;~/, = 0 r 2

0 0

folgende nichtverschwindende physikal ische Komponen ten

0 0 / K r = T @ g r ; K ~ = T + ~ q ~ ; K y = a y ;

0 (2) K~-- ~VT+~. K~ - ~ " ~ §

,/Y

I / I,

Abb. 1. Spammngskomponenten i m ausgelenkten Zus tand (r und y s ind kSrperfeste Koordinaten).

Dabei bedeuten K~ die Umfangsspannung, KT, Ky, KTy, Ky~ die Spannungskomponenten gemM~ Abb. 1, at, %, gy, T = Try = -Vy~ die Zusatzspannungen, ferner tt bzw. v die Radial- bzw. Axialver-

0 schiebung. T ist die am P la t t en rand r = a gleichmaBig angreifende Radia lspannung.

H. Bufler, Ing.-Archiv 34 (1965) S. 109 (kfinftlg zitiert nlit I). 2 H. Bufler, Acta Mechanica 1 (1965) S. 282 (kiinftig zitiert mit II). a H. Neuber, Z. angew. Math. Mech. 33 (1953) S. 286.

386 It. Buffer: Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten Ingenieur-Archiv

Der Ansatz

(ry(r,y) l ~(Y) ~_y(y) } 7;(r,y) =~(Y) I Ky(r, y) , = Kr(y ) Jo ()' r) ; Ky,(r, y) = K y,(y)~ J~ (2 r) (3)

v(r, y) u(r, y) ~(y) ] mit Jo (}' r) und J1 (~, r) als den Besselschen Funktionen nullter und erster Ordnung ermSglicht die Reduktion des Problems in den zwei unabh~ngigen Variablen r u n d y auf ein solches allein in y . Der Parameter ~ ~ wird dabei erst durch die Randbedingungen bei r = a festgelegt. Aus (2) und (3) erh/ilt man so folgenden Zusammenhang fiir eine beliebige Schicht k der Verbundplat te (Abb. 2)

1 0 - -S* Kyr mit • E k ~ (4)

L- ,A 0 0 1 oder in symbolischer Schreibweise

= ~/z q . (4')

Insbesondere gilt fiir die R/inder k und k -- 1 der Schicht k

r~ = ~tk qk ; r~_~ = 9tk q ~ - ~ . (5)

Man bezeiehnet aus einem sp~ter ersiehtliehen Grund

als Zustandsvektor der Theorie 1. bzw. 2. Ordnung. In (4) bedeuten

o 1 - - v k o

S = -- Ek - T k (6)

0 die durch die am Rand r = a der Schicht k gleichm/il]ig angreifende Iladialspannung T/z erzeugte Radialstauchung, v/z die Querdehnzahl und E/z den Elastizit/itsmodul, ferner

die den Spannungen dimensionsgleieh gemaehten Versehiebungen mit E* als Bezugselastizit/its- modul und h* als Bezugsdieke sowie

E~* = ~ , ; Z* = Z h* . (8)

Da die Zusatzspannungen und die mit ihnen verkniipften Verschiebungen den Gleichungen der Elastizit~tstheorie 1. Ordnung geniigen 2' a, kSnnen ihre LSsungen unmittelbar herangezogen werden. Man iiberzeugt sich leicht an Hand der Arbeit 5, dab der Ansatz (3) fiir ~, z, u, v zusammen mit dem Ansatz qS(r,y) = q3(y) Jo (A r) fiir die Lovesehe Versehiebnngsfunktion zu denselben Beziehungen ffir die iiberstrichenen GrSgen fiihrt, wie sie dort fiir die Hankel-Transformierten erhalten wurden. Mithin kann fiir die Zusatzgriigen die in der Theorie 1. Ordnung vorliegende Lgsnng direkt iiber- nommen werden. Sie liefert folgenden, durch die Feldmatr ix 9i/z vermit tel ten Zusammenhang zwischen den Zustandsvektoren der Theorie 1. Ordnung ~:/z und r/z-1 an den R~ndern der Schicht k

r/z = N/z r/z_1 �9 (9)

Setzt man r/z und r/z_1 gem/ig (5) ein, so ffihrt die Linksmultiplikation dieser Gleiehung mit ~ zu folgender Beziehung zwisehen den in der Theorie 2. Ordnung maBgebenden Zustandsvektoren q/z und qk-1

q/z = ~k q/z--i, (10) wobei

(~/z = })t~ ~ 91/z ~/z (11)

die Feldmatrix der Theorie 2. Ordnung repr/isentiert.

4 Eine Verwechslung mit dem Index }, in (1) ist wohl ausgeschlossen. 5 H. Bufler, Xng.-Archiv 31 (1962) S. 229.

XXXIV. Band 1965 H. Buffer: Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten 387

Wie aus meiner friiheren Arbeit 5 hervorgeht, sind die Feldmatrizen 9J k des ebenen und axial- symmetrischen (torsionsfreien) Verzerrungszustandes einander gleich. Aufterdem stimmt die Transformationsmatrix ~k nach (4) mit jener iiberein, die beim ebenen Verzerrungszustand in I

0 ben(itigt wird, sofern man dort die Stauchung S ersetzt durch S/1 - -vk . Folglich unterscheidet sich die in der Theorie 2. Ordnung maBgebende Feldmatrix ~1~ der durch gleichmiiBigen radialen AuBendruck beanspruchten kreisf(irmigert Platte yon jener durch einachsigen Druck beanspruchten,

0 an den unbelasteten Riindern freien Rechteckplatte lediglich dadurch, daft im ersten Fall S/1 -- v k anstelle yon S im zweitert Falle steht. Die Matrix ~k sowie ihre Spezialisierungen (~ k und (~)~k fiir die diinne und die dicke Schicht kSnnen also unmittelbar aus der Arbeit I iibernommea werden, desgleichen die hieraus abgeleiteten A'Matr izen @~, (0)@~ und ( ~ ) ~ .

3. Die Kniekbedingung fiir die Verbundplatte. Eine aus beliebig vielen Schichten bestehende Verbundplatte (Abb. 2) sei am Rande r = a so belastet, dab sich fiir jede Schicht dieselbe Stau-

0 chung S ergibt.

o E k T,~-- 1 - - vl~

Umfangs

Nach (6) wirkt dana auf die k-te Schicht mit der Dicke h k die Randspannung 0 S, und auf die gesamte Verbundplatte die Druckkraft pro L/ingeneinheit des

N 0 0 N P X Tkhk E~ = -- --~ S X - - - - h k . (12)

k = l k = l 1 - - ~)k

I

I r - j I / ~

t | F I r r

Abb. 2. Aus N Schlchten bestehende kreisffrmige Verbundplatte.

Die Knickgleichung folgt aus den homogenen Randbedingungen an den Deckfliichen. Bei voll- kommenem Verbund der einzelnen Schichten muB der Zustandsvektor an den Ubergangsfliichen stetig sein. Man erhalt dann zwischen den Zustandsvektoren an den Deckfliichen den Zusammen- hang

qN ----- (~ qo (13)

mit @ = ~ N - 1 . . . ~1 als iJbertragungsmatrix. Sind beide Deckfliichen frei (Ky o =- Ky, o = Ky~

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388 H. Buffer: Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten Ingenieur-Archlv

-~ Ky ~N ---- 0), so lau te t mi thin die Knickbedingung

C13 C14 ~ 0 ;

C23 C24 0

aus ihr ist der Eigenwert S (in Abhfingigkeit von 2) zu ermit teln. Es k6nnen hier auf Grund der Fests te l lungen der Ziff. 2 die Ergebnisse yon I (dort Ziff. 4ff.)

di rekt f ibernommen werden, wenn man zweierlei beach te t : Ers tens t r i t t an die Stelle yon S in den 0

Feldmatr izen ~k bzw. ~ - M a t r i z e n ~ der Ausdruek S/1 - - v k und zweitens ist ~ in I festgelegt durch

n ( l i s t die Plattenl~inge bei gelenkiger Lagerung an den druekbeanspruchten Seiten~ ~=~'~ - - l - n ~ 1, 2 . . . . ), wfihrend hier~ abhfingig von den Randbedingungen bei r = a, ~ andere Wer te an-

0 n immt. Die Best immung des Eigenwertes S als Funk t ion yon ~ geschieht also ebenso wie in I. Auf die Ermi t t lung yon X wird im folgenden eingegangen.

a) , , E i n s p a n n u n g " l~ings d e s U m f a n g s . Beim [3bergang vom Grundzus tand in die aus- gelenkte Lage diirfen am Rand r - - - -a keine Radialverschiebungen auftreten. Die Bedingung t t r = a ~ - 0 ist nach (3) fiir a l l e y nur erfiillt, wenn dl (~ a) ---- 0 oder

(.a) j~ ~ = 0 (14)

ist. Aus (2) folgt dann in Verbindung mit (3) K~y = 0 fiir r = a, d. h. der Rand r = a mug reibungs- frei gelagert sein. Die Bedingung (14) liefert folgende Wer te 6 yon 2" :

,,t,, h~ ( 1 0,151982 0,015399 ) ------=a n-~ 4 4 n q - 1 ~-(~n~) ~ . . . . (n - - - -1 ,2 . . . . ) . (15)

Beispielsweise ergibt sich fiir eine einzelne diinne P la t te nach I , GI. (28) mi t h* = h

0 S _ 2 *~ (16)

1 -- v 12 (1 -- v 2)

und mit ~ ---- 3,8317 h/a schlieBlich das bekannte Ergebnis von Nddai 7

0

S - - 12 (1 -~ v)

i

Abb. 3. L/ings des Umfangs ,,eingespannte" krcisf6rmigc Drcischichtplatte untcr radialcr Druckbcanspruchung.

Als weiteres Beispiel sei eine dreischichtige P la t te nach Abb. 3 mi t dem Dickenverh/i l tnis hl/h 2 ----0,04, dem Verh/iltnis der Elas t iz i t / i t smoduln E1/E 2 ----700 und den Querdehnzahlen vl ---- v2 ~- v ---- 0,3 bet rachte t . Die in I, Abb. 7 gegebene Kurve S = S0,* ) kann wegen ~1 ----- v~ ---- sofort i ibernommen werden; sie ist in Abb. 4 wiedergegeben. I s t hl/a ---- 10 -~, so folgt aus (15) mi t

0 h* ~- h 1 der Wer t )~* = 3,832 hl/a • 3,832 �9 10 -~ und man erhiilt aus Abb. 4 S ---- 4,30 �9 10 -3 als kri t ische Stauchung, sowie nach (12)

0

P = 2 E ~ h ~ E~-~ = 1 ' 2 7 2 ' 1 0 -~E~h~

als kri t isehe Druekkraf t pro L~ingeneinheit des Umfangs. Betrfigt dagegen hl/a = 3 �9 10 -3, so wird 0

~.* = 1,150. 10 -~ und der dazugehSrige Eigenwert S = 8 , 7 5 . 1 0 -8. Die kri t isehe Stauehung in diesem Fal l ist jedoeh kleiner und stell t sieh in der Niihe von~.* = 0,167 ein. Diesem Wer t entspr ieht

6 Jahnke-Emde-Ldsch, Tafeln hSherer Funktionen, 6. Aufl.; Stuttgart i960. ~ C. B. Biezeno und R. Grammel, Teehnisehe Dynamik Bd. 1, 2. Aufl.; S. 654; Berlin-G6ttingen-Heidelberg

1953.

X X X I V . Band 1965 t~. Buffer: Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten 389

0

die Wellenzahl n --~ 18. Die dazugehSrige Stauchung bzw. Druckkraft betr/igt S = 5,55 �9 10 a bzw. P = 1,643 �9 10 -2 Ex h r Bei h~/a =- 10 -~ liegt also eine langwellige (n = 1), bei h~/a = 3 . 1 0 -a eine kurzwellige (n = 18) Knickform vor.

b) , , G e l e n k i g e " L a g e r u n g I / ings des U m f a n g s . Liegt der Rand r = a frei auf, so gilt dort fiir jede Schicht k

0 Out" { a o Kq~(a, y~) = T~ ; K,.y~(a, y~) = ~Y~'~ ~ , y~) T~ ," 0 =< y~, :< h~.

In Verbindung mit (2) folgt dann

cr~(a, y~) = 0 ; ~ ( a , y~) = 0 ; 0 < y~ < h~.

Im allgemeinen ist es nicht m6glich, diese Bedingungen fiir atle Werte y~ zu erfiillen ; man begniigt sich dann hei nicht zu dicken Verbundplatten im Sinne yon De'Saint Venant mit der alleinigen Forderung, dab das Moment, welches durch die beim tJbergang yore Grund- zum Nachbarzustand geweckten Spannungen a~ am Rand r = a erzeugt wird, verschwindet

h k

Z (y~ § Ilk ~) arn(a, y~) dy~ = O. (17) k = l

0

Dabei ist k

Hk = 2 : h ~ ; H 0 = 0 . i = l

,~/l-v

r162 , - - lg~'- ~0-3 lO-z r

Abb. 4. Die kr i t i sche S tauchung als F u n k t i o n yon ~* f i i r die Dre i sch ich tp la t t e gendig Abb. 3 m i t h,l'h ~ = 0,04~ E~/E._, = 700, v~ = v2 = v = 0,3 (a) ffir /h/a = 10 -a, (b) f i i r h~/a = 3 . 1 0 -3.

Der fiir ark(r , Yk) maBgebende Ausdruck lautet nach 5 bei Beriicksichtigung yon (4)

~r~( r, Yk) -- J1 (2 r) ), r ( X k ( Y k ) -[- Y o (/~ r ) / ~ k ( Y k ) ( 1 8 )

mit den Abkiirzungen 1 /2 ~ - =

ak(Yk) -- 2 (1 - vk) [ Y k | Kzk_ 1 § [(3 -- 4,k) Gil~)~yk § Kzrk_ 1

E k 2 h

E~,~ h* § ~ ~/[(1 -- 2 vk) Gin 2 Yk + 2 Yk @D! 2 Yk]

1 § o } + ~ S [(3 -- 4 ~'k) Ghl 2 yk + ,~ y~ ~ ! 2 Yk]~ ~'-~ ; (19 a)

28*

390 H. Buffer: Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten Ingexfieur-Archiv

1 / - = f ik(Yk)- 2(1 vk) t(2rk~012Y~+2Yk| KY~-~+[(3--2vk)~irt2Yk-}-2Yk~012Y~]KY~-~

$ r162 $ /

Ek~h Ek;~ h ( (~in § ~ (2~oI2y~ § 2yk | 2y~) u~_t + ~ \ 2y~+2yk~oI2y~)

1 + [(3 2 + 2 y~ (~o[ 2 y~]> ~'-l} (19b) +- i - - - ~ ~ - ~) | 2 y~0

Durch Einsetzen yon (18) in (17) erh/~lt man die Gleichung, die zur Bestimmung der 2-Werte dient:

~)~a) A(2) -- Jo (2 a) B(2) -- 0. (20)

Hierin bedeutet h k h k

arf [ . (Yk -~ Hk-1)~k(Yk)dfk; B(2) = ~T~ : (Yk ~- H,~_l){~a(Y~)dyk" (21) A(2) k=i J k=i J

0 0

Auf Grund der homogenen Randbedingungen an den Deckfliichen 0 und N lassen sich die 0

Eigenwerte S(2) und die augerdem in (19) benftigten Eigenzustandsvektoren qk-1 (bis auf einen konstanten Faktor) errechnen. Dies geschieht so, wie es in I ausfiihrlieh dargestellt wurde. Aus (20) ergeben sich schlieBlich diejenigen 2-Werte, die der Bedingung (17) geniigen. Nachtraglich kann dann erst festgestellt werden, welehem dieser 2-Werte die kleinste und damit kritische Stauehung zugeordnet ist.

Zum Beispiel lautet fiir eine einzelne, an den Deckflachen freie Schicht der kleinste Eige~twert

o 1 -- v ~il1 2h -- ~ h S - - 1 + v (1 -- 2v)~in~h-[- ),h'

Damit wird der Eigenzustandsvektor an der Stelle 0

{ 1-- ~ I 2 h }

und (19) spezialisiert sich mit E* =

a(y) -- 1 @ v (1 -- 2v) ~in,~ h + 2 h

~* ~ h

E u n d h * = h a u l

{(1 -- ~o f 2 h) [2 (1 -- v) @o f 2 y + 2 y ~ in 2 y]

-~ [2 (1 --v) ~ i n 2 h - -2h] ~ i n 2 y + ~ i n 2 h 2 y ~ o I 2 y } ;

{(1 -- Eo i 2 h) [2 ~ol 2 y -4- 2 y ~ i n 2 y]

+ (2 ~in 2 h -- 2 h) ~in 2 y + | 2 h 2 y Eo 12 y}.

Man erkennt, dab fiir verschwindende Querdehnung (~ = 0) die Beziehung a(y) = fl(y) besteht. In diesem Sonderfall wird nach (18) at(a, y) ----- 0 fiir alle y-Werte, falls 2 der Gleichung

J~ (2 a) ~ - = & ( 2 ~ )

geniigt.

Andererseits folgt fiir eine diinne Schicht ((2 h) 2 ~ 1) nach Reihenentwicklung die Beziehung c~ = (1 -- v)/3; auch hierfiir wird (rT(a, y) = O, sofern 2 eine Wurzel der Gleichung

(1 , Ji (Z a) --v)-).a = d ~ (22)

ist. Die kleinste Wurzel betr/igt fiir v = 0,3

2 a ~ 2 h. a/h = 2,0487 .

Ihr entspricht nach (16) der hierfiir bekannte Weft fiir die kritische Stauchung

(2h) 2 4,1972 ( h ) 2 ---- (1 -- V) 12(1~ ~2) -- 12 (1 + v)

XXXIV. Band 1965 H. Buffer : Axialsymmetrisches Ausknicken kreisfSrmiger Verbundplatten 391

bzw. fiir dic kritischc Druckkraft pro L~ingencinheit des Umfangs 7

0 S 4,1972 • h 3

P - - E h ~ - 1 -- v 12 ( 1 - - V 2 ) " a 2 "

Im Iangwelligen Knickfall ((2 I t )Z< 1) einer mehrschiehtigen Verl)undplatte sind Ky, Ky~, u* bzw. ~* yon der GrSBenordnung (2 h) a, (2 h) 8, 2 h bzw. I. Beriieksiehsigt man dieses in (19) und und eJitwiekelt in eine Taylor-Reihe, yon der nut das erste Glicd beibehalten wird, so kommt man zur Beziehung c~1,(yk) = (1 - vk) [Jk(Yk)" Die Bedingung ~7rk(a~yh) -- 0 fiihrt dann fiir gleiche Querdehnzahlen ~'I, -~ v wieder zur GI. (22); sit gilt daher auch fiir eine mehrsehichtige Platte, falls v 1 = r 2 . . . . . v ist.

h* Im kurzwelllgen Knickfall (n >~ 1) liefert sowohl (15) als auch (22) 2* ~ a - Z n ; die Randbe-

dingungen bei r = a sind hier also praktisch bclanglos.

4. Zusammenfassung, Die Knickkr/ifte yon kreisf6rmigen, aus beliebig vielen Schichten beste- henden Verbundplatten lassen sich bei axialsymmetrischer Verformung auf/ihnliche Weise berechnen wie diejenigen yon rechteckigen, einachsig belasteten Verbundplatten beim ebenen Verzerrungs- zustand. Die dort bereitgestellten Matrizen, welche zur Ermit t lung der kritischen Stauchung als Funkt ion des Parameters 2 ben6tigt werden, k6nnen unmittelbar iibernomlnen werden. In beiden Fallen sind j edoch die 2-Werte verschieden; sie ergeben sich auf Grund der Bedingungen, die l~ings der Berandung r -~ const vorgeschrieben sind. Die Theorie erfaBt sowohl das langwellige Knicken der Plat tc im Ganzen als auch das kurzwellige, weitgehend selbst~indige Knicken der d['mnsten Schichten.

(Eingegangen am 7. April 1965.)

Anschrift des Verfassers: Privatdozent Dr.-Ing. H. Btlfler, Technisclxe Hochschule Mfinchen, 8 Miinchen 2, Arcisstr. 21.