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Das volle Programm 2012 Medienverbund az/Der Sonntag Aargauer Zeitung AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Telefon 058 200 53 53 Fax 058 200 53 54 [email protected] www.azgesamtausgabe.ch AZ 5000 Aarau | Nr. 47 | 16. Jahrgang | DONNERSTAG, 17. FEBRUAR 2011 I FR. 2.50 [email protected], 058 200 58 58 | [email protected], 058 200 55 55 | [email protected], 058 200 53 53 AARAU Jetzt hat auch Revolutionsführer Gaddafi Probleme mit seinem Volk. Seite 8 Ausland Auch in Libyen ist es immer unruhiger Ein Start im WM-Riesenslalom ist dennoch möglich, operiert wird später. Seite 12 Sport Didier Cuche bricht sich im Training die Hand Gesagt «Natürlich ist das sehr viel Geld. Aber ich finde den Preis im Vergleich korrekt.» FRANZ GERTSCH, 80, Berner Künstler, über die 2,33 Mio. Franken, die sein Bild an einer Auktion erzielte. Seite 17 AARGAU Das Präsidium des Obergerichts und Justizdirektor Urs Hofmann müssen nächste Woche an der ordentlichen Sitzung der grossrätlichen Justiz- kommission Red und Antwort ste- hen. Dabei geht es um die Zustän- digkeiten in der Strafuntersuchung im Fall Lucie. (SPI) Seite 27 Fall Lucie: Regierungsrat und Richter bei Justizkommission 2010 hat sich unsere Volks- wirtschaft – auch im Sog des Aufschwungs bei Nachbar Deutschland – erstaunlich schnell von der Krise erholt. Das gilt ebenso für den Aar- gau, wie die jüngste Wirt- schaftsumfrage zeigt. Nun hinkt die sehr heterogene Aargauer Wirtschaft in Boom- zeiten manchen Kantonen hin- terher. Besonders solchen mit einer starken, wertschöpfungs- intensiven Finanz- oder Phar- maindustrie. In Krisenzeiten wirkt unsere breit diversifizier- te Wirtschaftsstruktur aber sta- bilisierend. So wies das Bin- nengewerbe selbst in der schlimmsten Krise gute Zahlen vor. Die stabile Konsumnach- frage tat das ihre, sodass die Krise im Aargau trotz Einbrü- chen beim Export vergleichs- weise moderat verlief. Nun leiden die exportorientier- ten Branchen natürlich unter den schwachen Leitwährungen Euro und Dollar. Das befördert auch die Verschiebung weite- rer Arbeitsplätze aus dem In- dustrie- in den Dienstleistungs- sektor. Erfreulicherweise ent- stehen hier neue Arbeitsplätze, die andernorts wegfallende Jobmöglichkeiten ersetzen. Die Aargauer Wirtschaft scheint also stark genug, um die erwartete konjunkturelle Abkühlung zu parieren. Sie will sogar mehrere 1000 zusätzli- che Arbeitsplätze schaffen. Und zwar nicht nur den «Speckgürtel» entlang. Das ist gut für den sozialen Frieden im Kanton der Regionen. Der Staat kann mit guten Rah- menbedingungen Unterstüt- zung geben. Etwa, indem er die neuste Steuerreform nicht auf die lange Bank schiebt, sondern sie vorantreibt und damit die Attraktivität des Aar- gaus als Wohn-, Lebens- und Wirtschaftsraum stärkt. Firmen brauchen Unterstützung [email protected] Kommentar von Mathias Küng Die Berufsfachschule und die Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales mit Standorten in Brugg und Aarau fei- ern ihr fünfjähriges Bestehen. Und da- mit eine Erfolgsgeschichte, die schon fast zu schön ist. Das Interesse ist so gross, dass die Schulen bereits in aku- ten Raumnöten stecken. (MOU) Seite 27 Grosses Interesse an Gesundheitsberufen AZ 9 7 7 1 6 6 1 0 5 3 0 0 1 400 07 Börse Seite 10 Foyer Live Seiten 19–23 Kino Seite 22 Fahrzeugmarkt Seite 38 Todesanzeigen Seiten 42/43 Agenda Seite 45 TV/Radio Seite 46 Wetter Seite 47 Rätsel Seite 47 Leserbriefe Seite 48 HEUTE IN DER ZEITUNG www.aargauerzeitung.ch Die Aargauische Industrie- und Han- delskammer (AIHK) führt alljährlich unter ihren Mitgliedern eine Wirt- schaftsumfrage durch. Laut der in Aarau vorgestellten neusten Umfrage sind die Unternehmen für 2011 «vor- sichtig optimistisch». Vorsichtig vor- ab mit Blick auf eine erwartete kon- junkturelle Abkühlung und Wechsel- kursungewissheiten. Sehr positiv in die nähere Zukunft blicken indes Pharma- und Spitzenindustrie. Gute Erwartungen hegen auch der Finanz- sektor und die Nahrungsmittel- branche. Insgesamt soll 2011 laut Umfrage trotz aller Ungewissheit die Zahl der Vollzeitstellen um fast 2 Prozent stei- gen. Das ist eine enorme Verbesse- rung gegenüber 2010, wo im Indus- triesektor netto Arbeitsplätze verlo- ren gegangen sind. Neue Arbeitsplät- ze entstehen vorab im Dienstleis- tungssektor. Im Bezirk Zofingen wird bei der Summe von Arbeitsplätzen 2011 netto keine Veränderung erwar- tet. Für die Bezirke Bremgarten und Rheinfelden wird ein Plus von 1 Pro- zent vorausgesagt, für Aarau und Lenzburg von 2 Prozent, für Baden und Brugg gar von 3, für Muri von 4 Prozent. Demgegenüber muss sich der Bezirk Kulm auf ein Minus von 6 Prozent einstellen. Insgesamt liegen die Erwartungen in der Aargauer Wirtschaft für 2011 nur minim unter der Entwicklung des Vorjahres. Im Vergleich zu 2010 erwarten die meisten Branchen 2011 ein besseres Geschäftsjahr. Das gilt gerade für den Bereich Druck-Erzeug- nisse, der ein sehr schweres Jahr hin- ter sich hat. Exportorientierte Unter- nehmungen bleiben verständlicher- weise vorsichtig. Bezüglich Ertragsla- ge erwarten die Unternehmungen durchschnittlich allerdings keine Verbesserung gegenüber 2010, das diesbezüglich nur befriedigend aus- fiel. Kommentar rechts, Seite 26 Jobmaschine läuft im Aargau wieder MATHIAS KÜNG Umfrage Firmen für 2011 vorsichtig optimistisch Gestern führte die Staatsanwalt- schaft Zofingen-Kulm den Betreiber des Forums Wohlen-Online, Peter Wäger, zur Befragung ab und be- schlagnahmte Daten in seinem Büro. Grund: SVP-Nationalrat Lieni Füglis- taller hatte Wäger am 4. Juni 2010 wegen Ehrverletzung angezeigt. Nun kamen die Behörden zum Schluss, dass es nötig sei, «die zum Betrieb des Forums notwendigen EDV-Anlagen sicherzustellen», um die Täterschaft zu eruieren. Sie hoff- ten laut Durchsuchungsbefehl, wel- cher der az Aargauer Zeitung vor- liegt, «dass die IP-Adressen der Ver- fasser von ehrverletzenden Einträ- gen ermittelt werden können». Füglistaller kritisiert die lange Ver- fahrensdauer. «Ich hatte Aufwand und Ärger, die Strafverfolgungsbe- hörden haben geschlampt», sagt er. Staatsanwalt Pascal Peterhans kom- mentiert dies nicht. Er sagt: «Der nächste Schritt im Verfahren wäre die Anklageerhebung.» (FH) Seite 25 Wohlen-Online: Betreiber abgeführt Nach Jahren im Zeichen von Verlus- ten und des Abbaus tausender Ar- beitsplätze arbeitet der Muttenzer Spezialchemiekonzern Clariant wie- der profitabel und ist fast schulden- frei. Konzernchef Hariolf Kottmann versicherte gestern, es bestünden nun keinerlei Pläne mehr, in abseh- barer Zukunft erneut in grösserem Umfang Arbeitsplätze abzubauen. Unmittelbar nach dem offiziellen Abschluss der jüngsten Restrukturie- rung schwenkt Clariant sogleich auf Expansionskurs: Das Baselbieter Un- ternehmen will für rund 2,5 Milliar- den Franken die Münchner Süd-Che- mie AG erwerben. Zu diesem Zweck wird sich Clariant neu verschulden müssen und will das Aktienkapital erhöhen. Kottmann versicherte, die- ser Milliardendeal stelle für Clariant «kein Abenteuer» dar. Die Clariant- Aktie büsste gestern über 13 Prozent ein. (AZ) Seiten 2/9 Clariant will Süd-Chemie schlucken Im Interview spricht der Hip-Hopper über Laptop-Musik und seine Platten. Seite 19 Foyer Live DJ Grandmaster Flash kommt ins KiFF Energiepolitisch stehen für die Schweiz in nächster Zeit wichtige Weichenstellungen an: Ab 2020 müssen die drei Atomkraftwerke Mühleberg und Beznau I und II er- setzt werden. Müssen sie wirk- lich? Oder gibt es Alternativen? Wie steht es um die Zukunft der Atomtechnologie in der Schweiz? In einer sechsteiligen Serie geht die az dieser Frage nach. Zum Auftakt die Debatte um die «Stromlücke». Können nur neue AKW den Ausfall der Produktions- kapazität kompensieren? Gibt es wirklich eine Lücke? (CHB) Seite 3 HO Heiss diskutierte Türme: Die AKW-Debatte Ausgabe 1-2012

az Verkaufsbroschuere 2012

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Ueberblick ueber Insertionsmoeglichkeiten bei den Zeitungen von AZ Medien AG.

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Page 1: az Verkaufsbroschuere 2012

Das volle Programm 2012

Medienverbund az/Der SonntagAargauer Zeitung AG

Neumattstrasse 15001 Aarau

Telefon 058 200 53 53Fax 058 200 53 54

[email protected]

AZ 5000 Aarau | Nr. 47 | 16. Jahrgang | DONNERSTAG, 17. FEBRUAR 2011 I FR. 2.50 [email protected], 058 200 58 58 | [email protected], 058 200 55 55 | [email protected], 058 200 53 53 AARAU

Jetzt hat auch Revolutionsführer GaddafiProbleme mit seinem Volk. Seite 8

Ausland Auch in Libyenist es immer unruhiger

Ein Start im WM-Riesenslalom ist dennochmöglich, operiert wird später. Seite 12

Sport Didier Cuche brichtsich im Training die Hand

Gesagt

«Natürlich ist dassehr viel Geld. Aberich finde den Preis imVergleich korrekt.»FRANZ GERTSCH, 80, Berner Künstler,über die 2,33 Mio. Franken, die sein Bildan einer Auktion erzielte. Seite 17

AARGAU

Das Präsidium des Obergerichts undJustizdirektor Urs Hofmann müssennächste Woche an der ordentlichenSitzung der grossrätlichen Justiz-kommission Red und Antwort ste-hen. Dabei geht es um die Zustän-digkeiten in der Strafuntersuchungim Fall Lucie. (SPI) Seite 27

Fall Lucie: Regierungsrat undRichter bei Justizkommission

� 2010 hat sich unsere Volks-wirtschaft – auch im Sog desAufschwungs bei NachbarDeutschland – erstaunlichschnell von der Krise erholt.Das gilt ebenso für den Aar-gau, wie die jüngste Wirt-schaftsumfrage zeigt.

Nun hinkt die sehr heterogeneAargauer Wirtschaft in Boom-zeiten manchen Kantonen hin-terher. Besonders solchen miteiner starken, wertschöpfungs-intensiven Finanz- oder Phar-maindustrie. In Krisenzeitenwirkt unsere breit diversifizier-te Wirtschaftsstruktur aber sta-bilisierend. So wies das Bin-nengewerbe selbst in derschlimmsten Krise gute Zahlenvor. Die stabile Konsumnach-frage tat das ihre, sodass dieKrise im Aargau trotz Einbrü-chen beim Export vergleichs-weise moderat verlief.

Nun leiden die exportorientier-ten Branchen natürlich unterden schwachen LeitwährungenEuro und Dollar. Das befördertauch die Verschiebung weite-rer Arbeitsplätze aus dem In-dustrie- in den Dienstleistungs-sektor. Erfreulicherweise ent-stehen hier neue Arbeitsplätze,die andernorts wegfallendeJobmöglichkeiten ersetzen.

Die Aargauer Wirtschaftscheint also stark genug, umdie erwartete konjunkturelleAbkühlung zu parieren. Sie willsogar mehrere 1000 zusätzli-che Arbeitsplätze schaffen.Und zwar nicht nur den«Speckgürtel» entlang. Das istgut für den sozialen Frieden imKanton der Regionen.

Der Staat kann mit guten Rah-menbedingungen Unterstüt-zung geben. Etwa, indem erdie neuste Steuerreform nichtauf die lange Bank schiebt,sondern sie vorantreibt unddamit die Attraktivität des Aar-gaus als Wohn-, Lebens- undWirtschaftsraum stärkt.

Firmen brauchenUnterstützung

[email protected]

Kommentarvon Mathias Küng

Die Berufsfachschule und die HöhereFachschule Gesundheit und Sozialesmit Standorten in Brugg und Aarau fei-ern ihr fünfjähriges Bestehen. Und da-mit eine Erfolgsgeschichte, die schonfast zu schön ist. Das Interesse ist sogross, dass die Schulen bereits in aku-ten Raumnöten stecken. (MOU) Seite 27

Grosses Interessean Gesundheitsberufen

AZ

9 7 7 1 6 6 1 0 5 3 0 0 1

4 0 0 0 7

Börse Seite 10Foyer Live Seiten 19–23Kino Seite 22Fahrzeugmarkt Seite 38Todesanzeigen Seiten 42/43Agenda Seite 45TV/Radio Seite 46Wetter Seite 47Rätsel Seite 47Leserbriefe Seite 48

HEUTE IN DER ZEITUNG

www.aargauerzeitung.ch

Die Aargauische Industrie- und Han-delskammer (AIHK) führt alljährlichunter ihren Mitgliedern eine Wirt-schaftsumfrage durch. Laut der inAarau vorgestellten neusten Umfragesind die Unternehmen für 2011 «vor-sichtig optimistisch». Vorsichtig vor-ab mit Blick auf eine erwartete kon-junkturelle Abkühlung und Wechsel-kursungewissheiten. Sehr positiv indie nähere Zukunft blicken indesPharma- und Spitzenindustrie. GuteErwartungen hegen auch der Finanz-sektor und die Nahrungsmittel-branche.

Insgesamt soll 2011 laut Umfragetrotz aller Ungewissheit die Zahl derVollzeitstellen um fast 2 Prozent stei-gen. Das ist eine enorme Verbesse-rung gegenüber 2010, wo im Indus-triesektor netto Arbeitsplätze verlo-ren gegangen sind. Neue Arbeitsplät-ze entstehen vorab im Dienstleis-tungssektor. Im Bezirk Zofingen wird

bei der Summe von Arbeitsplätzen2011 netto keine Veränderung erwar-tet. Für die Bezirke Bremgarten undRheinfelden wird ein Plus von 1 Pro-zent vorausgesagt, für Aarau undLenzburg von 2 Prozent, für Badenund Brugg gar von 3, für Muri von 4Prozent. Demgegenüber muss sichder Bezirk Kulm auf ein Minus von 6Prozent einstellen.

Insgesamt liegen die Erwartungenin der Aargauer Wirtschaft für 2011nur minim unter der Entwicklungdes Vorjahres. Im Vergleich zu 2010erwarten die meisten Branchen 2011ein besseres Geschäftsjahr. Das giltgerade für den Bereich Druck-Erzeug-nisse, der ein sehr schweres Jahr hin-ter sich hat. Exportorientierte Unter-nehmungen bleiben verständlicher-weise vorsichtig. Bezüglich Ertragsla-ge erwarten die Unternehmungendurchschnittlich allerdings keineVerbesserung gegenüber 2010, dasdiesbezüglich nur befriedigend aus-fiel. Kommentar rechts, Seite 26

Jobmaschine läuftim Aargau wiederVON MATHIAS KÜNG

Umfrage Firmen für 2011 vorsichtig optimistisch

Gestern führte die Staatsanwalt-schaft Zofingen-Kulm den Betreiberdes Forums Wohlen-Online, PeterWäger, zur Befragung ab und be-schlagnahmte Daten in seinem Büro.Grund: SVP-Nationalrat Lieni Füglis-taller hatte Wäger am 4. Juni 2010wegen Ehrverletzung angezeigt.

Nun kamen die Behörden zumSchluss, dass es nötig sei, «die zumBetrieb des Forums notwendigenEDV-Anlagen sicherzustellen», umdie Täterschaft zu eruieren. Sie hoff-

ten laut Durchsuchungsbefehl, wel-cher der az Aargauer Zeitung vor-liegt, «dass die IP-Adressen der Ver-fasser von ehrverletzenden Einträ-gen ermittelt werden können».

Füglistaller kritisiert die lange Ver-fahrensdauer. «Ich hatte Aufwandund Ärger, die Strafverfolgungsbe-hörden haben geschlampt», sagt er.Staatsanwalt Pascal Peterhans kom-mentiert dies nicht. Er sagt: «Dernächste Schritt im Verfahren wäredie Anklageerhebung.» (FH) Seite 25

Wohlen-Online: Betreiber abgeführt

Nach Jahren im Zeichen von Verlus-ten und des Abbaus tausender Ar-beitsplätze arbeitet der MuttenzerSpezialchemiekonzern Clariant wie-der profitabel und ist fast schulden-frei. Konzernchef Hariolf Kottmannversicherte gestern, es bestündennun keinerlei Pläne mehr, in abseh-barer Zukunft erneut in grösseremUmfang Arbeitsplätze abzubauen.

Unmittelbar nach dem offiziellenAbschluss der jüngsten Restrukturie-

rung schwenkt Clariant sogleich aufExpansionskurs: Das Baselbieter Un-ternehmen will für rund 2,5 Milliar-den Franken die Münchner Süd-Che-mie AG erwerben. Zu diesem Zweckwird sich Clariant neu verschuldenmüssen und will das Aktienkapitalerhöhen. Kottmann versicherte, die-ser Milliardendeal stelle für Clariant«kein Abenteuer» dar. Die Clariant-Aktie büsste gestern über 13 Prozentein. (AZ) Seiten 2/9

Clariant will Süd-Chemie schlucken

Im Interview spricht der Hip-Hopper überLaptop-Musik und seine Platten. Seite 19

Foyer Live DJ GrandmasterFlash kommt ins KiFF

Energiepolitisch stehen für dieSchweiz in nächster Zeit wichtigeWeichenstellungen an: Ab 2020müssen die drei AtomkraftwerkeMühleberg und Beznau I und II er-setzt werden. Müssen sie wirk-lich? Oder gibt es Alternativen?Wie steht es um die Zukunft der

Atomtechnologie in der Schweiz?In einer sechsteiligen Serie gehtdie az dieser Frage nach. ZumAuftakt die Debatte um die«Stromlücke». Können nur neueAKW den Ausfall der Produktions-kapazität kompensieren? Gibt eswirklich eine Lücke? (CHB) Seite 3

HO

Heiss diskutierte Türme: Die AKW-Debatte

Ausgabe 1-2012

Page 2: az Verkaufsbroschuere 2012

az vermittelt und vernetzt aktuelle InformationenDas Vertrauen in die redak-tionelle Kompetenz und der multimediale, ortsunabhän-gige Zugang zu News und Hintergründen rund um die Uhr verschafft uns eine überdurchschnittlich hohe Leserbindung.

Hohe Werbewirkung auf allen KanälenVon der hohen Nutzerakzeptanz, den modularen, crossmedialen Kommunikationsangeboten und von der persönlichen Beratung aus einer Hand profitieren insbe-sondere die Werbekunden. Wer wirbt und gesehen werden will, kommt an uns nicht vorbei.

Die Nr. 1 in der grössten Stadt der Schweiz*. Zwischen Bern, Basel und Zürich liegt die zweitstärkste Wirtschaftsre-gion der Schweiz. Hier sind wir das führende, unabhän-gige Medienhaus mit einer starken, lokalen Verankerung und nationaler Ausstrahlung.

* 6 Fachhochschulen, 4 Flughäfen, 24 Theater, 44 Kinos, 9 Zoos, 120 Museen, 2747 Restaurants und Bars. Im goldenen Dreieck zwischen Bern, Basel und Zürich leben 1,3 Millionen ziemlich urbane Menschen.

Page 3: az Verkaufsbroschuere 2012

Ein Newsroom …Im Newsroom in Aarau – einem der modernsten Mediencenter Europas – laufen die Fäden der Berichterstattung zusammen. Ein hoch qualifiziertes Team re-cherchiert und redigiert Inlands-, Auslands-, Wirtschafts-, Sport- oder kulturelle Themen. Unsere Aktualitäten sind glaubwürdig, rund um die Uhr und ortsunab-hängig zugänglich − gedruckt und digital, von Montag bis Sonntag.

Christian DorerChefredaktor

Redaktionsnetz: Aarau, Baden, Basel, Brugg, Dietikon, Frick, Grenchen, Langenthal, Lenzburg, Liestal, Muri, Reinach, Rheinfelden, Solothurn und Wohlen

Dietikon

Basel

Liestal

Aarau

BadenBrugg

Wohlen

Rheinfelden

Frick

Lenzburg

Muri

Reinach

SolothurnLangenthal

Grenchen

… mit vierzehn regionalen RedaktionsbürosDas Rückgrat unserer Berichter-stattung ist die regionale Ver-ankerung. Unsere Journalisten schreiben mit Gespür und Könnenüber lokale Themen und machen damit jede Publikation einzigartig.Die umfassende Information aus den Regionen garantiert uns die ungeteilte Aufmerksamkeit unserer Leserschaft. Niemand ist Ihren Kunden näher als wir!

Page 4: az Verkaufsbroschuere 2012

Ein spannendes, redaktionelles Umfeld ist der Garant für höchste Beachtung Ihrer Werbung. Als Zeitungsmacher haben wir Tradition; heute beherrschen wir als Online-Journalisten auch die Verbreitung über Internet, iPad und Smartphone.

Nationale BerichterstattungDie Redaktion im AZ Mediencen-ter in Aarau schafft Informatio-nen mit nationaler Relevanz! Wir fühlen uns unserer Leserschaft mit Leidenschaft verpflichtet und informieren unabhängig, vollum-fänglich und pointiert. Um auch politisch an vorderster Front dabei zu sein, haben wir eine eigene Bundeshausredaktion.

Regional am PulsDie regionalen Redaktionsstand-orte sichern die lokale Veranke-rung und damit die Glaubwür-digkeit. Unsere sieben regionalen Tageszeitungen haben insgesamt neun Lokal-Splits, für die unsere Journalisten auf Tuchfühlung mit der Bevölkerung gehen.

Print und OnlineZeitung machen können wir seit Generationen. Unsere Kompetenz mit neuen Vertriebskanälen zeigt sich heute auch in der Verbreitung über digitale Medien.

Der SonntagNicht umsonst wird Der Sonntag oft zitiert. Denn er bietet Primeurs in Themen, die die Schweiz bewe-gen. Die Spezialität des kleinen, feinen Redaktionsteams in Baden ist die spürbare Eigenständigkeit und die Freude an hoch qualifi-zierten Hintergrundberichten.

v.l.n.r. Chefredaktion az: Christian Dorer, Werner De Schepper, Philipp Mäder, Rüdi SteinerChefredaktoren Regionen: Thomas Dähler (bz Basellandschaftliche Zeitung, bz Basel), Theodor Eckert (az Solothurner Zeitung, az Langenthaler Tagblatt, az Grenchner Tagblatt), Jürg Krebs (az Limmattaler Zeitung), Chefredaktion Der Sonntag: Patrik Müller

AZ 5000 Aarau | Nr. 47 | 16. Jahrgang | DONNERSTAG, 17. FEBRUAR 2011 I FR. 2.50 [email protected], 058 200 58 58 | [email protected], 058 200 55 55 | [email protected], 058 200 53 53 AARAU

Jetzt hat auch Revolutionsführer GaddafiProbleme mit seinem Volk. Seite 8

Ausland Auch in Libyenist es immer unruhiger

Ein Start im WM-Riesenslalom ist dennochmöglich, operiert wird später. Seite 12

Sport Didier Cuche brichtsich im Training die Hand

Gesagt

«Natürlich ist dassehr viel Geld. Aberich finde den Preis imVergleich korrekt.»FRANZ GERTSCH, 80, Berner Künstler,über die 2,33 Mio. Franken, die sein Bildan einer Auktion erzielte. Seite 17

AARGAU

Das Präsidium des Obergerichts undJustizdirektor Urs Hofmann müssennächste Woche an der ordentlichenSitzung der grossrätlichen Justiz-kommission Red und Antwort ste-hen. Dabei geht es um die Zustän-digkeiten in der Strafuntersuchungim Fall Lucie. (SPI) Seite 27

Fall Lucie: Regierungsrat undRichter bei Justizkommission

� 2010 hat sich unsere Volks-wirtschaft – auch im Sog desAufschwungs bei NachbarDeutschland – erstaunlichschnell von der Krise erholt.Das gilt ebenso für den Aar-gau, wie die jüngste Wirt-schaftsumfrage zeigt.

Nun hinkt die sehr heterogeneAargauer Wirtschaft in Boom-zeiten manchen Kantonen hin-terher. Besonders solchen miteiner starken, wertschöpfungs-intensiven Finanz- oder Phar-maindustrie. In Krisenzeitenwirkt unsere breit diversifizier-te Wirtschaftsstruktur aber sta-bilisierend. So wies das Bin-nengewerbe selbst in derschlimmsten Krise gute Zahlenvor. Die stabile Konsumnach-frage tat das ihre, sodass dieKrise im Aargau trotz Einbrü-chen beim Export vergleichs-weise moderat verlief.

Nun leiden die exportorientier-ten Branchen natürlich unterden schwachen LeitwährungenEuro und Dollar. Das befördertauch die Verschiebung weite-rer Arbeitsplätze aus dem In-dustrie- in den Dienstleistungs-sektor. Erfreulicherweise ent-stehen hier neue Arbeitsplätze,die andernorts wegfallendeJobmöglichkeiten ersetzen.

Die Aargauer Wirtschaftscheint also stark genug, umdie erwartete konjunkturelleAbkühlung zu parieren. Sie willsogar mehrere 1000 zusätzli-che Arbeitsplätze schaffen.Und zwar nicht nur den«Speckgürtel» entlang. Das istgut für den sozialen Frieden imKanton der Regionen.

Der Staat kann mit guten Rah-menbedingungen Unterstüt-zung geben. Etwa, indem erdie neuste Steuerreform nichtauf die lange Bank schiebt,sondern sie vorantreibt unddamit die Attraktivität des Aar-gaus als Wohn-, Lebens- undWirtschaftsraum stärkt.

Firmen brauchenUnterstützung

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Kommentarvon Mathias Küng

Die Berufsfachschule und die HöhereFachschule Gesundheit und Sozialesmit Standorten in Brugg und Aarau fei-ern ihr fünfjähriges Bestehen. Und da-mit eine Erfolgsgeschichte, die schonfast zu schön ist. Das Interesse ist sogross, dass die Schulen bereits in aku-ten Raumnöten stecken. (MOU) Seite 27

Grosses Interessean Gesundheitsberufen

AZ

9 7 7 1 6 6 1 0 5 3 0 0 1

4 0 0 0 7

Börse Seite 10Foyer Live Seiten 19–23Kino Seite 22Fahrzeugmarkt Seite 38Todesanzeigen Seiten 42/43Agenda Seite 45TV/Radio Seite 46Wetter Seite 47Rätsel Seite 47Leserbriefe Seite 48

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www.aargauerzeitung.ch

Die Aargauische Industrie- und Han-delskammer (AIHK) führt alljährlichunter ihren Mitgliedern eine Wirt-schaftsumfrage durch. Laut der inAarau vorgestellten neusten Umfragesind die Unternehmen für 2011 «vor-sichtig optimistisch». Vorsichtig vor-ab mit Blick auf eine erwartete kon-junkturelle Abkühlung und Wechsel-kursungewissheiten. Sehr positiv indie nähere Zukunft blicken indesPharma- und Spitzenindustrie. GuteErwartungen hegen auch der Finanz-sektor und die Nahrungsmittel-branche.

Insgesamt soll 2011 laut Umfragetrotz aller Ungewissheit die Zahl derVollzeitstellen um fast 2 Prozent stei-gen. Das ist eine enorme Verbesse-rung gegenüber 2010, wo im Indus-triesektor netto Arbeitsplätze verlo-ren gegangen sind. Neue Arbeitsplät-ze entstehen vorab im Dienstleis-tungssektor. Im Bezirk Zofingen wird

bei der Summe von Arbeitsplätzen2011 netto keine Veränderung erwar-tet. Für die Bezirke Bremgarten undRheinfelden wird ein Plus von 1 Pro-zent vorausgesagt, für Aarau undLenzburg von 2 Prozent, für Badenund Brugg gar von 3, für Muri von 4Prozent. Demgegenüber muss sichder Bezirk Kulm auf ein Minus von 6Prozent einstellen.

Insgesamt liegen die Erwartungenin der Aargauer Wirtschaft für 2011nur minim unter der Entwicklungdes Vorjahres. Im Vergleich zu 2010erwarten die meisten Branchen 2011ein besseres Geschäftsjahr. Das giltgerade für den Bereich Druck-Erzeug-nisse, der ein sehr schweres Jahr hin-ter sich hat. Exportorientierte Unter-nehmungen bleiben verständlicher-weise vorsichtig. Bezüglich Ertragsla-ge erwarten die Unternehmungendurchschnittlich allerdings keineVerbesserung gegenüber 2010, dasdiesbezüglich nur befriedigend aus-fiel. Kommentar rechts, Seite 26

Jobmaschine läuftim Aargau wiederVON MATHIAS KÜNG

Umfrage Firmen für 2011 vorsichtig optimistisch

Gestern führte die Staatsanwalt-schaft Zofingen-Kulm den Betreiberdes Forums Wohlen-Online, PeterWäger, zur Befragung ab und be-schlagnahmte Daten in seinem Büro.Grund: SVP-Nationalrat Lieni Füglis-taller hatte Wäger am 4. Juni 2010wegen Ehrverletzung angezeigt.

Nun kamen die Behörden zumSchluss, dass es nötig sei, «die zumBetrieb des Forums notwendigenEDV-Anlagen sicherzustellen», umdie Täterschaft zu eruieren. Sie hoff-

ten laut Durchsuchungsbefehl, wel-cher der az Aargauer Zeitung vor-liegt, «dass die IP-Adressen der Ver-fasser von ehrverletzenden Einträ-gen ermittelt werden können».

Füglistaller kritisiert die lange Ver-fahrensdauer. «Ich hatte Aufwandund Ärger, die Strafverfolgungsbe-hörden haben geschlampt», sagt er.Staatsanwalt Pascal Peterhans kom-mentiert dies nicht. Er sagt: «Dernächste Schritt im Verfahren wäredie Anklageerhebung.» (FH) Seite 25

Wohlen-Online: Betreiber abgeführt

Nach Jahren im Zeichen von Verlus-ten und des Abbaus tausender Ar-beitsplätze arbeitet der MuttenzerSpezialchemiekonzern Clariant wie-der profitabel und ist fast schulden-frei. Konzernchef Hariolf Kottmannversicherte gestern, es bestündennun keinerlei Pläne mehr, in abseh-barer Zukunft erneut in grösseremUmfang Arbeitsplätze abzubauen.

Unmittelbar nach dem offiziellenAbschluss der jüngsten Restrukturie-

rung schwenkt Clariant sogleich aufExpansionskurs: Das Baselbieter Un-ternehmen will für rund 2,5 Milliar-den Franken die Münchner Süd-Che-mie AG erwerben. Zu diesem Zweckwird sich Clariant neu verschuldenmüssen und will das Aktienkapitalerhöhen. Kottmann versicherte, die-ser Milliardendeal stelle für Clariant«kein Abenteuer» dar. Die Clariant-Aktie büsste gestern über 13 Prozentein. (AZ) Seiten 2/9

Clariant will Süd-Chemie schlucken

Im Interview spricht der Hip-Hopper überLaptop-Musik und seine Platten. Seite 19

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Energiepolitisch stehen für dieSchweiz in nächster Zeit wichtigeWeichenstellungen an: Ab 2020müssen die drei AtomkraftwerkeMühleberg und Beznau I und II er-setzt werden. Müssen sie wirk-lich? Oder gibt es Alternativen?Wie steht es um die Zukunft der

Atomtechnologie in der Schweiz?In einer sechsteiligen Serie gehtdie az dieser Frage nach. ZumAuftakt die Debatte um die«Stromlücke». Können nur neueAKW den Ausfall der Produktions-kapazität kompensieren? Gibt eswirklich eine Lücke? (CHB) Seite 3

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Die az Gesamtausgabe ist mit einer Auflage von 178 764 Exemplaren die drittgrösste abonnierte Tageszeitung der Schweiz und darf in einem natio-nalen Mediaplan nicht fehlen. Das Verbreitungsge-biet repräsentiert mit 1,3 Millionen Einwohnern den zweitgrössten Wirtschaftsraum der Schweiz. Jeder Dritte liest unsere Zeitungen täglich.

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Grossauflage (Mi): 295 945 Exemplare (Verlagsangabe)

Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2

Die Kombination von nationaler Relevanz und lokaler Verankerungaz Gesamtausgabe beinhaltet neun regionale Tageszeitungen. Die internationalen und natio-nalen Inhalte im 1. Bund sind identisch. Die Besonderheit dieser Zeitungen liegt in der regionalen Berichterstattung. Sie garantiert uns Leserbin-dung und damit Ihrer Werbung höchste Beachtung.

59% der Bevölkerung bevorzu-gen eine Tageszeitung als Infor-mationsquelle. Nutzen Sie diesen Vorteil und inserieren Sie ein ein-ziges Mal, um in neun Zeitungen gesehen zu werden. Einfacher geht‘s nicht. Effizienter und günstiger auch nicht.

Normalauflage: 418 555 ExemplareLeser: 928 000Reichweite: 21% in der D-CHReichweite: 37,2% im Verbreitungsgebiet

Grossauflage (Mi): 535 736 Exemplare (Verlagsangabe)

Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2

cityplus.ch

Abdeckung im Verbreitungsgebiet

über 40 %

20 – 40 %

bis 20 %

Quelle: Media Use Index 2011

Basel

Olten

Zo�ngen

Aarau

BadenLiestal

Zürich

Luzern

Bern

Solothurn

azgesamtausgabe.ch

Leserzahlen der abonnierten Tagespresse im VergleichQuelle: MACH Basic 2011-2

700 000

600 000

500 000

400 000

300 000

200 000 622 000 508 000 391 000 353 000 292 000 276 000

100 000

0 Blick Tages- az Gesamt- Berner- Neue Neue Anzeiger ausgabe Zeitung Zürcher Luzerner Zeitung Zeitung

Auflagen der abonnierten Tagespresse im VergleichQuelle: WEMF 2011

250 000

200 000

150 000

100 000 208 360 195 618 178 764 174 162 132 670 121 371

50 000

0 Blick Tages- az Gesamt- Berner- Neue Neue Anzeiger ausgabe Zeitung Zürcher Luzerner Zeitung Zeitung

Page 7: az Verkaufsbroschuere 2012

Basel

Olten

Zofingen

Aarau

Baden

Dietikon

Liestal

Zürich

Luzern

Bern

Solothurn

Das ist das az-Portfolio

Donnerstag, 14. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch

AARGAU, AARAU, LENZBURG-SEETAL, WYNENTAL-SUHRENTALAARAU

Gefunden worden war die tot im Ehe-

bett liegende Frau am vergangenen

Montag, von Polizisten der Regional-

polizei Suret. Sie waren vom Arbeit-

geber des 64-jährigen Schweizers ge-

beten worden, bei diesem vorbeizu-

schauen. Er war während Tagen der

Arbeit ferngeblieben und auch nicht

erreichbar gewesen.

Die Tat sofort zugegeben

Die Wohnungstüre im Mehrfamili-

enhaus, in dem das Paar seit Jahren

lebte, wurde den Polizisten vom Ehe-

mann sofort geöffnet. Die Beamten

merkten rasch, dass mit ihm etwas

nicht stimmte, und entdeckten kurz

darauf die tote Ehefrau im Schlafzim-

mer. Ihr Gatte gab umgehend zu, sie

vor einigen Tagen umgebracht zu ha-

ben. Die Kantonspolizei nahm ihn

fest und das Bezirksamt Lenzburg

setzte ihn in Untersuchungshaft.

Wann und warum der Mann seine

Frau erdrosselt hat,

ist Gegenstand der

laufenden Ermitt-

lungen. «Das Motiv

des Mannes und die

Hintergründe der

Tat stehen noch

nicht fest. Die Kan-

tonspolizei hat in-

tensive Ermittlungen aufgenom-

men», erklärte Kapo-Mediensprecher

Bernhard Graser.

Dem Leiden ein Ende gesetzt?

Laut Informationen von Leuten,

welche das Paar seit Jahren kennen,

war die Frau offenbar nach einem

Schlaganfall gesundheitlich stark an-

geschlagen. Im Bekanntenkreis wird

deshalb allgemein vermutet, dass der

bisher unbescholtene, als freundlich

und besonnen gel-

tende Mann mit

den Jahren von der

Situation überfor-

dert war und mit

seiner Straftat dem

Leiden seiner Frau

ein Ende setzen

wollte. Graser be-

stätigte, dass von der Kapo auch in

diese Richtung ermittelt wird.

Sollten sich die Vermutungen von

Bekannten und Nachbarn bestätigen,

kann der Mann für seine Straftat un-

ter Umständen auf milde Richter hof-

fen. Laut dem Zürcher Strafrechts-

professor Daniel Jositsch, wird in Fäl-

len von aktiver Sterbehilfe von ver-

schiedenen Delikten ausgegangen.

Unter Umständen milde Strafe

Mit Gefängnis bis zu 3 Jahren oder

einer Geldstrafe geahndet wird die

Tötung auf Verlangen. Dabei muss je-

doch der ausdrückliche Todes-

wunsch des oder der Verstorbenen

nachgewiesen werden können.

1 bis 10 Jahre Gefängnis beträgt

der Strafrahmen für Totschlag. Auf

diesen wird bei aktiver Sterbehilfe er-

kannt, wenn das Einverständnis

des/der Verstorbenen nicht nach-

weisbar ist. Das Strafmass liegt hier

dann im unteren Bereich des Straf-

rahmens, wenn eine entschuldbare,

grosse seelische Belastung zur Tat ge-

führt hat.

Rupperswil 64-jähriger Mann lebte tagelang mit seiner getöteten 73-jährigen Frau in der Wohnung

VON TONI WIDMER

Ehefrau erdrosselt: War es Sterbehilfe?

Bekannte gehen davon

aus, dass der Mann dem

Leiden seiner Frau ein

Ende setzen wollte.

Juristisches Nachspiel zu einem tödli-

chen Velounfall auf einer mangelhaft

gesicherten Baustelle im Aarauer

Goldernquartier:

Das Bezirksgericht

hat drei von fünf

Angeklagten der

fahrlässigen Tötung

schuldig gespro-

chen. Dabei handelt

es sich neben dem

örtlichen Bauleiter

eines Ingenieurbüros auch um den

Oberbauleiter, einen Mitarbeiter

beim Aarauer Stadtbauamt, und um

einen Stadtpolizisten. Passiert war

das Unglück vor vier Jahren, als ein

73-Jähriger wegen einer mangelhaft

gesicherten Baugrube mit dem Velo

stürzte und an den Folgen verstarb.

Die mündliche Verhandlung vor

Bezirksgericht fand bereits 8. Sep-

tember statt. Den fünf Angeklagten

warf die Staatsanwaltschaft fahrläs-

sige Tötung vor. Der Hauptanklage-

punkt war in allen Fällen derselbe:

Die Grube an der Aarauer Goldern-

strasse sei zum Unfallzeitpunkt im

September 2006 «absolut ungenü-

gend» signalisiert gewesen. Im sieben

Stunden dauernden Prozess unter

Leitung von Gerichtspräsidentin Ka-

rin von der Weid beteuerten sämtli-

che Angeklagten ihre Unschuld und

sahen die Verantwortlichkeiten je

nach Standpunkt

an ganz verschiede-

nen Stellen. Die

Staatsanwaltschaft

stellte fest, dass der

tragische Unfall

«mit an Sicherheit

grenzender Wahr-

scheinlichkeit» ver-

meidbar gewesen wäre, wenn die

Grube «gesetzeskonform signalisiert

und gesichert» gewesen wäre.

Zwei Freisprüche

Das Bezirksgericht hatte also na-

mentlich die Frage zu klären, ob die

mit lockerem Sand gefüllte Grube ge-

nügend abgesperrt worden war. Es

kam zum Schluss, dass bei zwei An-

geklagten kein Verschulden vorlag.

Deshalb sprach es den Vorarbeiter

und den Bauführer des beteiligten

Unternehmens frei. Verurteilt wur-

den hingegen die drei weiteren Ange-

klagten, und zwar zu einer bedingten

Strafe von jeweils 180 Tagessätzen

nach Höhe des Einkommens und zu

einer Busse von 1000 Franken.

Das gestern publizierte Urteil des

Bezirksgerichts ist noch nicht rechts-

kräftig, es kann an die nächsthöhere

Instanz, an das Obergericht, weiter-

gezogen werden. (HR)

Tragischer Velounfall:

Es war FahrlässigkeitAarau Das Bezirksgericht hat

drei von fünf Angeklagten verur-

teilt, die sich wegen eines töd-

lichen Velounfalls verantworten

mussten, der auf eine ungenü-

gend gesicherte Baustelle zu-

rückzuführen war.

Keiner der fünf Ange-

klagten wollte vor dem

Bezirksgericht dieSchuld auf sich nehmen.

Bezirksgericht Aarau Das Geschäft

klang verlockend: Chihuahua-Wel-

pen von Züchtern im Ausland für

rund 700 Franken kaufen und sie

hierzulande für mehr als das Doppel-

te verkaufen. Während dreier Mona-

te führte die Angeklagte mit ihrem

Mann 20 solcher Welpen illegal in

die Schweiz ein und veräusserte sie.

Den Käufern versicherte sie, die Tiere

stammten aus eigener Zucht oder aus

der Zucht ihrer Mutter in Österreich.

Vor Gericht verneinte die Ange-

klagte, dies gesagt zu haben. Ihr Ver-

teidiger sprach von einem Missver-

ständnis: Sie hatte lediglich erwähnt,

sie wolle mal eine eigene Zucht auf-

bauen. Das Gericht glaubte den Aus-

sagen der Käufer und mahnte die An-

geklagte, dies seien «nicht zum ers-

ten Mal widersprüchliche Aussagen».

Zudem schrieb die Angeklagte in ei-

nem Mail an eine Käuferin, sie züch-

te Chihuahuas und trage damit zum

«artgerechten Überleben der Rasse

bei, die so viel misshandelt wird».

Die verkauften Tiere waren krank

Weitere Aussagen der Angeklag-

ten vor Gericht stimmten nicht mit

denen der polizeilichen Ermittlung

überein. Hatte sie behauptet, die

Welpen in Österreich gekauft zu ha-

ben, sagte sie nun, sie habe die Tiere

in Deutschland erworben. Im Glau-

ben daran, Welpen aus einwandfrei-

er nationaler Zucht zu kaufen, zahl-

ten die Käufer einen entsprechend

hohen Preis. Schon wenige Tage spä-

ter zeigten sich bei den Tieren aber

gesundheitliche Probleme: Hüftde-

formationen, Leistenbrüche, Lungen-

würmer, Ohrmilben. Der Tierarzt

stellte aufgrund der Chips an den Tie-

ren fest: Sie stammen aus Osteuropa.

Schon früher schuldig gesprochen

Neben gewerbsmässigem Betrug

musste sich die Angeklagte zudem

wegen Tierquälerei verantworten, da

sie ihren eigenen Chihuahua zwei

Tage lang in einer Hundebox auf dem

Balkon eingesperrt gelassen hatte.

Und wieder gab es widersprüchliche

Aussagen: Der Polizei sagte sie, sie

habe notfallmässig zu einer Kollegin

nach Italien reisen müssen und habe

ihren Mann beauftragt, auf den Hund

zu schauen. Vor Gericht hiess es, sie

sei mit ihrer Familie an den Gardasee

gereist, um den Geburtstag ihres Soh-

nes zu feiern. Als das Tier von der Poli-

zei befreit wurde, war es vom eigenen

Urin durchnässt, ausgehungert und

hatte einen Abszess im Analbereich.

Die Angeklagte wurde in beiden

Punkten einstimmig schuldig gespro-

chen. Dazu kam ein Verdikt wegen

Urkundenfälschung. Da sie bereits

2005 zu 12 Monaten bedingt verur-

teilt worden war, kam das Gericht

nicht darum herum, der alleinerzie-

henden dreifachen Mutter eine unbe-

dingte Freiheitsstrafe aufzuerlegen.

Insgesamt wird sie zwei Jahre ins Ge-

fängnis müssen. «Bei jemandem oh-

ne diese familiären Umstände hätte

man mehr als 30 Monate gegeben»,

so das Gericht. (DVI)

Zwei Jahrewegen Betrugund Tierquälerei

In den unterschiedlichsten Farben prasseln derzeit die Äpfel in der Ge-

tränkerei Schlör in Menziken ins Silo. Ausgepresst als Most, erscheinen

die Früchte in einheitlichem Dunkelgelb. Auf dem Tisch steht das süsse

Getränk in den Variationen «frisch ab Presse», «naturtrüb» oder «klar».

Immer häufiger wird aus dem Most allerdings ein gepanschtes Pro-

dukt: Die trendige Apfelschorle besteht aus 60 Prozent Most und

40 Prozent Wasser, mit Kohlensäure versetzt. (AZ) Seite 39

PETER SIEGRIST

Schorle, der gepanschte Most, ist Trend

Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch

25

AARGAU, BADEN-WETTINGEN, BRUGG-WINDISCH, ZURZACHBADEN

Schon in 20 bis 30 Jahren könnte in

Ehrendingen eine Empfangsanlage

stehen, von der aus radioaktiver Ab-

fall in ein Tiefenlager geführt wird.

Die Region um Nördlich Lägern ist ei-

ne von sechs möglichen Standorten

für ein Tiefenlager (siehe Kasten).

Dass diese Vorstellung beim einen

oder anderen Einwohner Ehren-

dingens – aber auch umliegender

Gemeinden – ein mulmiges Gefühl

auslöst, war nicht zu übersehen. So

strömten knapp 200 Besucher an die

Informationsveranstaltung Tiefenla-

ger, zu der die Gemeinde eingeladen

hatte. «Ehrendingen ist von den Plä-

nen auch betroffen, weshalb es wich-

tig ist, dass sich die Menschen infor-

mieren können», sagte Gemeindeam-

mann Renato Sinelli. Er zeigte sich

deshalb hocherfreut, dass sowohl

Gegner wie auch Befürworter eines

Tiefenlagers den Weg nach Ehrendin-

gen gefunden hatten.

Abfälle hier und heute entsorgen

Zum Auftakt erläuterte Micheal

Aebersold vom Bundesamt für Ener-

gie (BFE), nach welchen Kriterien der

Bund die Tiefenlager-Standorte be-

stimmen will. «Wir sind uns einig,

dass der Abfall dort entsorgt werden

muss, wo er produziert wird – also in

der Schweiz», sagte Aebersold. Und:

«Die Probleme müssen heute gelöst

werden und dürfen nicht künftigen

Generationen überlassen werden.»

Piet Zuidema von der Nationalen

Genossenschaft für die Lagerung ra-

dioaktiver Abfälle (Nagra) ging weiter

ins Detail: «Wir wollen die Abfälle

dort lagern, wo es langfristig stabil

ist.» Untersuchungen hätten gezeigt,

dass sich die Geologie in der Nord-

schweiz besonders dazu eigne. «Wir

sind in dieser Region auf 180 Mil-

lionen Jahre alten Opalinuston ge-

stossen», so Zuidema. Dieses Gestein

eigne sich für die Endlagerung, weil

es undurchlässig sei und sich nicht

bewege. «Nach der Lagerung werden

die Abfälle maximal 200 Jahre beob-

achtet. Danach wird das Tiefenlager

dauerhaft geschlossen», führte Zuide-

ma weiter aus.

«Abfälle müssen rückholbar sein»

Doch genau daran stört sich die

Schweizerische Energie-Stiftung

(SES). «Es dauert eine Million Jahre,

bis die Abfälle nicht mehr radioaktiv

sind», sagte Sabine von Stockar. Es sei

deshalb unverantwortlich, die Abfäl-

le nach 200 Jahren unkontrolliert ih-

rem Schicksal zu überlassen.

«Es ist unbestritten, dass eine

Lösung für die radioaktiven Abfälle

gefunden werden muss», sagt von

Stockar. Doch bei den jetzt geplanten

Tiefenlagern seien einfach noch zu

viele Fragen offen: Wie verändert

sich das Gestein durch die Abwärme

der Abfälle oder bei der Bildung von

Gasen? Überhaupt nicht vorherseh-

bar seien zudem Naturereignisse wie

zum Beispiel Gletschergänge. «Das

haben wir untersucht», entgegnete

Felix Altdorfer vom Eidgenössischen

Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).

«Gletscher ziehen immer durch die

gleichen Gebiete.»

Geri Müller geht es zu schnell

SES-Präsident und Vizeammann

von Baden, Geri Müller, stört sich am

eingeschlagenen Tempo: «Wir könn-

ten noch bis 50 Jahre für ein Tiefen-

lager forschen; nutzen wir doch diese

Zeit.» Auch für Müller ist klar: «Die

Abfälle muss man jederzeit zurück-

holen können.» Überhaupt habe er

Mühe mit dem Begriff «Entsorgung»,

weil die Abfälle nicht entsorgt, son-

dern lediglich gelagert würden.

Michael Aebersold (BFE): «Es ist

schlicht nicht möglich, diese Abfälle

auf Zehntausende Jahre rückholbar

zu machen – das wäre unbezahlbar.»

Lager auch für künftigen Abfall

Die zentrale Frage eines Besuchers

bei der abschliessenden Fragerunde

lautete: «Das tönt für mich alles nach

einem abgeschlossenen System. Aber

wir produzieren doch immer mehr

Abfall?» Das treffe zu, so Aebersold.

«Die geplanten Tiefenlager seien je-

doch auf die Abfallmengen ausge-

legt, die in den nächsten Jahren noch

produziert werden.» Für die Lengnau-

er Grossrätin Astrid Andermatt ist

klar: «Wir wollen hier kein Tiefenla-

ger, weil noch viele Fragen offen

sind.» Zudem würden unabhängige

Studien zur Verträglichkeit eines Tie-

fenlagers mit dem Standort Nördlich

Lägern fehlen. Kommentar rechts

Ehrendingen Bewohner konnten sich über ein mögliches Tiefenlager in ihrer Region ein Bild machen

VON MARTIN RUPF

Entsorgung dauert eine Million Jahre

«Wir wollen hierkein Tiefenlager. Es sind

noch viele Fragen offen.»Astrid Andermatt, Lengnauer

Grossrätin

Update

Anfang 2008 hat das dreistufige

Auswahlverfahren für zwei Tiefen-

lager begonnen. Im Frühling 2009

schlugen das Bundesamt für Ener-

gie (BFE) und die Nationale Genos-

senschaft für die Lagerung radioakti-

ver Abfälle (Nagra) sechs Regionen

dafür vor: das Zürcher Weinland

(ZH/TG), Nördlich Lägern (AG/ZH),

Bözberg (AG), Jurasüdfuss (AG),

Wellenberg (NW/OW) und Süd-

randen (SH). Im Kanton Aargau sind

85 Gemeinden tangiert – bei Böz-

berg 44, Nördlich Lägern 13 und

beim Jurasüdfuss 28 Gemeinden.

Die Auswahl geschah gestützt auf

die Geologie im Untergrund. Die

laufende 1. Etappe wird mit dem

Anhörungsverfahren der Standorte

beendet. Mitte 2011 entscheidet

der Bundesrat, welche Standorte

weiter untersucht werden. Diese ha-

ben dann die Möglichkeit, in der

Etappe 2 bei der Konkretisierung der

Lagerprojekte sowie den Unter-

suchungen der sozioökonomischen

und raumplanerischen Auswirkun-

gen mitzuarbeiten. Voraussichtlich

2016 wird der Bundesrat die Stand-

orte festlegen. (MRU)

■ Gewiss: Es ist richtig, dass

die Gemeinde Ehrendingen

zur Informationsveranstaltung

Tiefenlager eingeladen hat.

Die Bewohner dieser Region

haben ein Recht, über die Plä-

ne des Bundes zu einem geo-

logischen Tiefenlager in ihrer

Umgebung aufgeklärt zu wer-

den. Die ganze Sache hat aber

einen Haken. Wenn sich der

Bundesrat 2016 nach zehnjäh-

rigem Auswahlverfahren für

einen oder zwei Tiefenlager-

Standorte entscheidet, wird

sich die betroffene Bevölke-

rung gegen diesen Entscheid

nicht wehren können. Denn

das neue Kernenergiegesetz

sieht kein Vetorecht mehr vor.

Was die Betroffenen als Ein-

griff in ihre demokratischen

Rechte empfinden, macht aber

Sinn. Gäbe es das Vetorecht

noch, würde ein Tiefelager in

der Schweiz nie Realität. Doch

ein solches braucht es. Selbst

wenn die jetzigen Kernkraft-

werke dereinst abgebrochen

werden, fällt 100 000 Kubik-

meter radioaktiver Abfall an.

Es ist verständlich, dass sich

an den sechs möglichen

Standorten Widerstand for-

miert. Denn es ist absehbar,

dass der Bundesrat den Stand-

ort – alle erfüllen die Sicher-

heitskriterien – auswählen

wird, wo der politische Wider-

stand am kleinsten ist. Im Fall

von Nördlich Lägern ist der

Widerstand legitim, trägt die

Region mit Fluglärm und

Kiesabbau doch schon genug

Lasten der Allgemeinheit.

Dem Widerstand haften aber

zwei Mängel an: Erstens weh-

ren sich auch solche, die weiter

an der Kernenergie festhalten

wollen. Zweitens mutet es

kleinlich an, wenn sich in der

kleinen Schweiz die Standorte

gegenseitig den schwarzen

Peter zuschieben. Wir reden

hier von einer Lagerung radio-

aktiver Abfälle für die nächsten

1 000 000 Jahre. Sicherheit

ist dabei das oberste Gebot,

der Standort sekundär.

Sicherheit als

oberstes Gebot

[email protected]

Kommentarvon Martin Rupf

Baden Der Einwohnerrat hat an sei-

ner gestrigen Sitzung über sehr hohe

Zahlen debattiert. Nebst Budget 2011

und Finanz- und Investitionsplan

2011 bis 2015 lagen die Abrechnun-

gen Limmatübergang mit Promena-

denlift, Beitrag zur Kern- und Bäder-

umfahrung Ennetbaden und Berufs-

bildungszentrum (grösster jemals

von der Stadt gesprochener Kredit)

vor. Alles wurde einstimmig geneh-

migt. Stadtammann Stephan Attiger

beantwortete die Dringliche Anfrage

von Cédric Wermuth (SP) zum Al-

stom-Stellenabbau. Er schätzt die

Auswirkungen für die Stadt als nicht

gravierend ein. Ein ausführlicher

Ratsbericht erscheint morgen. (-RR-)

Flottes Budgetverabschiedet

Seit fast einer Woche müssen wir schlottern, der

Winter lässt sich nicht mehr verdrängen. Die Winter-

schuh- und Snowboardverkäufer freuts und Nicola

Giancola (Bild), Werkstattchef in der Badener Garage

Mario Scacchi, kommt kaum zum Verschnaufen.

Denn viele Autofahrer wollen genau jetzt ihre Win-

terpneus montiert haben. Giancola ist froh, dass

man die Pneus frühzeitig bestellt hat, denn sie sind

gefragt wie noch nie: «Gewisse Marken und Grössen

können derzeit nicht geliefert werden.» Ein Grund ist

der erhöhte Pneubedarf in unseren Nachbarländern,

da dort das Obligatorium eingeführt wurde. Zudem

wurden in vielen Werken während der Krise weniger

Winterreifen produziert. (SOM) Seite 29

MAJA SOMMERHALDER

Winterpneus sind in der Region gefragt wie noch nie

Fusionsgespräche Die Gemeinderäte

von Rietheim und Bad Zurzach disku-

tieren derzeit eine Vereinigung. Das

teilten die Gemeinderäte gestern mit.

Eine Studie habe gezeigt, dass sich

interessante Perspektiven ergeben

könnten. Zur Prüfung einer Fusion

veranlasst haben die enge Zusammen-

arbeit, die gemeinsamen Zukunfts-

perspektiven und der Wunsch aus der

Bevölkerung von Rietheim. Die neu-

trale Beurteilung habe gezeigt, dass

die beiden Gemeinden nicht nur ver-

waltungstechnisch eng vernetzt seien,

sondern auch geografisch und sied-

lungspolitisch, wie die Gemeinderäte

mitteilen. «Auch in der Oberstufen-

schule, in den Landeskirchen sowie in

Vereinen ist man gemeinsam unter-

wegs. Schliesslich nimmt auch das Ge-

werbe mit einem gemeinsamen Ver-

band seine Interessen wahr.»

Unklarheiten bei den Finanzen

Deutliche Unterschiede zeigen

die beiden Finanzhaushalte. Diese

müssten durch den Zustupf durch

den Kanton angeglichen werden.

Der Kanton erarbeitet derzeit neue

Grundlagen zur finanziellen Unter-

stützung von Gemeindevereinigun-

gen, die aber erst im nächsten Jahr

im Grossen Rat diskutiert werden.

Bis Klarheit über die finanzielle Un-

terstützung herrscht, wollen die Ge-

meinderäte die Fusion auf Eis legen.

Die Konsultativabstimmung ist auf

Sommer 2011 geplant. Bei allgemei-

ner Zustimmung könnte im Novem-

ber 2011 die Grundsatzabstimmung

folgen. (AZ)

Rietheim undBad Zurzachprüfen Fusion

An vielen Orten in der Schweiz

werden derzeit feucht-fröhliche

Oktoberfeste gefeiert. Statt auf

die Kopie des Münchner Volks-

festes setzt das Piccadilly Pub

in Wohlen auf Einheimisches:

Noch bis zum Sonntag werden

im Rahmen der Freiämter Bier-

woche jene sechs Biere ausge-

schenkt, welche in der Region

gebraut werden. Offen bleibt,

ob es «Erusbacher» und Co.

auch in Mass-Kübeln gibt und

wie hoch der Preis dafür ist. (FH)

Zwischenruf

Bierwoche statt

Oktoberfest

Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch

25

AARGAU, WOHLEN, MURI, BREMGARTENFREIAMT

INSERATGegen die an Sandra Gloor erteilte

Baubewilligung für eine Ferienpen-

sion für Hunde, Katzen und andere

Kleintiere in Muhen ist beim Regie-

rungsrat des Kantons Aargau Be-

schwerde eingereicht worden. Im

Moment läuft das Vernehmlassungs-

verfahren bei den betroffenen Partei-

en. Zu diesen gehören auch Anwoh-

ner im Umfeld des geplanten Stand-

ortes an der Köllikerstrasse 6. Diese

reichten bereits bei der öffentlichen

Auflage des Bauvorhabens eine Sam-

meleinsprache mit rund hundert

Unterschriften ein. Im Vordergrund

standen Bedenken gegen «unkontrol-

liertes Hundegebell» und gegen zu-

sätzlichen Verkehr im Quartier.

Das Projekt sieht in einem ehema-

ligen Pferdestall ein «Katzenzimmer»

mit einem Aussengehege für rund 40

Vierbeiner vor. Und auf einer Wiese

hinter dem Gebäude soll ein Hunde-

gehege mit Boxen und einem Auslauf

für noch einmal 40 Tiere entstehen.

Die Idee, die hinter diesem Vorhaben

steht, ist einfach: Tierhalter bringen

ihre Hunde, Katzen, Hasen oder

Meerschweinchen tage- oder wo-

chenweise in die «Pension» in die Fe-

rien oder in Obhut. Das entsprechen-

de Baugesuch für die nötigen Umbau-

ten lag Ende des letzten Jahres auf

der Gemeindeverwaltung Muhen

öffentlich auf.

«Ruhezeiten werden eingehalten»

Sandra Gloor erklärte damals ge-

genüber der az, dass sie die «Ängste

der Leute» verstehe und entsprechen-

de Lärmschutzmassnahmen treffen

werde. So würden die Ruhezeiten

über Mittag und am Abend «strikte

eingehalten», zudem bestätige ein

Gutachten, dass die «Grenzwerte» der

zu erwartenden Immissionen mit

dem Projekt eingehalten würden.

Aufgrund dieses Betriebskonzep-

tes und nach Konsultation der kanto-

nalen Fachstelle hat der Gemeinde-

rat Muhen die Baubewilligung im

Sommer dieses Jahres erteilt. Diese

ist aber durch das Beschwerdeverfah-

ren noch nicht rechtskräftig.

Einsprache gegen Tierheimpension

VON HERMANN RAUBER

Muhen Das neue Tierheim an

der Köllikerstrasse ist noch

nicht unter Dach. Gegen die

Baubewilligung ist eine Be-

schwerde beim Regierungsrat

eingereicht worden.

Sandra Gloor wartet noch immer

auf eine Baubewilligung. TO

Es sind zehn Sorten Äpfel, die auf

dem Hof von Othmar Strebel in Muri

durch die Bandpresse des Lohnunter-

nehmers Josef Krummenacher aus

Dietwil laufen. Letztes Jahr holte der

Bauer mit seinem Süssmost am Wett-

bewerb des Verbandes Aargauer

Obstveredler Gold. «Ob es dieses Jahr

wieder reichen wird, weiss ich

nicht», lacht Strebel. «Aber ich werde

meinen Most wieder zur Blinddegus-

tation der Fachjury einreichen.»

Rund sieben Tonnen Äpfel hat er

gestern auf seinem Hof pressen las-

sen. Das ergibt rund 4500 Liter, 1000

Liter mehr als im letzten Jahr. Die

Presse arbeitet unermüdlich mit ei-

ner Leistung von 1500 Litern pro

Stunde und 200 bar Druck. «Wir mos-

ten jetzt fast rund um die Uhr», lacht

Roman Aufdermauer. Die fahrbare

Mosterei ist vor allem auf den Höfen

im unteren Aargau und in den an-

grenzenden Kantonen Luzern und

Zug unterwegs. Die Äpfel purzeln

vorne in den Waschtrichter, werden

anschliessend gehäckselt und durch

die Bandpresse ausgepresst. Der

Träsch wird als Tierfutter verwendet

– «Dessert für die Kühe», wie Othmar

Strebel sagt.

Absatz gestiegen

«Der letztjährige Most hat bis auf

zwei Wochen gereicht, und dank der

Auszeichnung ist der Absatz um rund

1000 Liter gestiegen», freut er sich. Er

verkauft den Süssmost ausschliess-

lich im Hofladen im Roos in 10-Liter-

Bag-in-Boxes. So bleibt der Most auch

angebrochen über viele Wochen

frisch. «Wir hatten sogar Kunden aus

der Innerschweiz.»

Othmar Strebel hat kein «Rezept»

für guten Most. In seiner Intensiv-

Obstanlage nach den Richtlinien von

IP-Suisse wachsen zwölf Sorten Äpfel

heran. «Zwei Sorten – Glocken und

Iduna – vermoste ich nicht, weil es

heisst, dass sie sich nicht eignen», er-

zählt er. Der Rest kommt in die Pres-

se, wobei angefaulte oder unreife

Früchte aussortiert werden. Und

selbstverständlich hat es in Strebels

Süssmost keine Birnen.

Nach der Lagerung mit Klärmittel

wird der Most pasteurisiert und in

die 10-Liter-Säcke abgefüllt. «Die letz-

ten Jahre machten wir dies mit ei-

nem Durchlauferhitzer mit einer

Leistung von 200 Litern pro Stunden.

Das dauerte ewig. Jetzt lassen wir

den Most von einem Lohnunterneh-

mer pasteurisieren, mit einer Leis-

tung von 1500 Litern pro Stunde.»

Mässiges Obstjahr

Ein während der Blütezeit verreg-

neter Frühling und wieder ein nasser

Herbst – das Obstjahr war mässig, es

hätte etwas mehr Sonne vertragen.

«Wir haben nur etwa 80 bis 90 Pro-

zent des gewohnten Ertrages», sagt

Strebel. Auch ist er überzeugt, dass

der Süssmost nicht so gut wird wie

letztes Jahr. «Aber für die Ausschei-

dung um den besten Aargauer Apfel-

saft spielt das keine Rolle, denn die

Mitwerber hatten ja die gleichen Vor-

aussetzungen. Ich kann also trotz-

dem Gold holen», lacht er.

Muri Othmar Strebel liess gestern aus 7 Tonnen Äpfeln 4500 Liter Süssmost pressenMacht er die Äpfel wieder zu Gold?

VON EDDY SCHAMBRON

Bauer Othmar Strebel an der Bandpresse: «Mal sehen, ob es dieses Jahr wieder Gold wird.» ES

Zwei Sorten presst der

Bauer nicht, aber sonst

hat er kein «Rezept» für

guten Süssmost.

Freiamt Seit fast einer Woche müs-

sen wir schlottern, der Winter lässt

sich nicht mehr verdrängen. Die

Winterschuh- und Snowboardver-

käufer freuts und auch Liman Balazi

vom Wohler Pneuhaus R. Meier

kommt kaum zum Verschnaufen.

Denn viele Autofahrer wollen genau

jetzt Winterpneus montiert haben.

Einige müssen sich aber gedulden,

denn die Winterpneus sind momen-

tan gefragt wie nie. «Spezielle Pneus

für Sportwagen oder grosse Autos

sind knapp», bestätigt Balazi. Ein

Grund ist der erhöhte Winterpneu-

bedarf in den Nachbarländern, wo

das Obligatorium eingeführt wurde.

Ausserdem wurden in vielen Werken

in der Krise weniger Winterreifen

produziert. (AZ) Seite 29

Winterpneus sind

gefragt wie nie

Muri In den letzten 13 Jahren sank

der Murianer Steuerfuss von 120 auf

99 Prozent. Nun muss der Gemeinde-

rat erstmals eine Erhöhung beantra-

gen – für das kommende Jahr soll der

Satz um 4 Prozent steigen.

«Die Zitrone ist ausgepresst», sagt

Gemeindeammann Josef Etterlin.

«Wenn wir jetzt noch sparen wollen,

geht das nur über Leistungsabbau.»

Als Zentrumsgemeinde habe Muri im

nächsten Jahr 1,2 Millionen Franken

Mehrkosten von Bund und Kanton zu

tragen. «Das sind exakt 10 Steuerpro-

zente», führt Etterlin aus. 6 Prozent

könne die Gemeinde auffangen,

4 Prozent müssten über eine Steuer-

erhöhung hereingeholt werden.

Immerhin tröstet sich Etterlin

damit, dass das Bezirksmittel beim

Steuerfuss momentan bei 107 und

das Kantonsmittel bei 104 Prozent

liegt. Somit wäre Muri trotz Steuer-

fusserhöhung immer noch unter

dem Durchschnitt. (ES) Seite 33

Steuerfuss: 103statt 99 Prozent

Berikon/Zufikon Der Männerchor

Berikon, der Männerchor Zufikon,

der Kirchenchor Bremgarten und der

Jugendchor Zufikon singen gemein-

sam am Sonntag, 7. November, um

16 Uhr in der Kirche Berikon und am

Sonntag, 14. November, um 17 Uhr

in der Kirche Zufikon. Die musikali-

sche Leitung der zwei Chorkonzerte

hat Toni Bieler. Er gibt nach 18 Jah-

ren Ende 2010 den Dirigentenstab

beim Männerchor Zufikon ab.

Konzerte sind kostenlos

Das Chorprogramm besteht aus

vorwiegend populären, bekannten

Melodien. Die vier beteiligten Chöre

hoffen, mit den gemeinsamen Auf-

tritten die Kirchen in Berikon und

Zufikon zu füllen. Deshalb ist der

Konzertbesuch auch kostenlos; nach

der Darbietung wird bei den Besu-

chern eine Topfkollekte zur Deckung

der Unkosten erhoben.

Ausserdem möchten die Chöre

mit ihrem Projekt auch auf sich auf-

merksam machen und neue Mitglie-

der werben. (SL) Seite 31

Vier Chöre treten

gemeinsam auf

Es gibt bei den Autos die Stab-

antennen, dann als Haifisch-

flossen ausgebildete Antennen

und – ganz diskret – die haupt-

sächlich in neueren Autos in

die hinteren Seitenscheiben

eingebauten Antennen. Dieser

Tage fiel in Gipf-Oberfrick auf

dem Parkplatz der Landi jedoch

ein ganz neuer Autoantennen-

typ auf, nämlich eine kleine

Figur. Sie war genau dort be-

festigt, wo bei diesem Auto

sonst die Radioantenne steckt.

Den Fahrer des Wagens auf

seine aussergewöhnliche An-

tenne angesprochen, erklärte

dieser: «Das ist keine Antenne.

Die Figur hat einen ganz prakti-

schen Zweck. Als ich letzthin

auf einem riesigen Parkplatz

nach dem Einkauf meinen Wa-

gen längere Zeit suchen muss-

te, habe ich kurzerhand diese

Figur als Autofinder auf dem

Dach montiert . . .» (CHR)

Zwischenruf

Die Antenne ist

ein Autofinder

Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch

25

AARGAU, FRICK-LAUFENBURG, RHEINFELDEN-MÖHLINFRICKTAL

Erneut ist eine wichtige Etappe im

Zuge des Kraftwerkneubaus erreicht.

Seit Montag sind die Schotten des

Stauwehrs fast dicht, sodass der Pe-

gel im Oberwasserbereich vor dem

Maschinenhaus langsam ansteigt.

Projektleiter Helmut Reif rechnet

mit «gut drei Tagen», bis der Soll-

punkt erreicht ist. Der Grund: Mo-

mentan führt der Rhein Niedrigwas-

ser; am Pegel Rheinfelden wurden

gestern um 17 Uhr gerade mal 658

Kubikmeter pro Sekunde gemessen,

Tendenz wieder leicht steigend. Tags

zuvor waren es noch 743.

«Die Baumassnahmen gehen plan-

mässig und zügig voran», freute sich

der Projektleiter an einem für die az

Aargauer Zeitung arrangierten Orts-

termin. Zwei von vier Maschinen-

gruppen sind bereits am Netz, die

dritte wurde für umfangreiche Test-

zwecke hochgefahren (az vom 13.

Oktober) und produziert voraussicht-

lich Ende des Monats Strom.

Damm versperrt alten Kanal

Nachdem ein so genannter Fang-

damm am Einlauf des ehemaligen,

mittlerweile trocken liegenden Ober-

wasserkanals vollendet ist, konnte

mit dem Höherstau um 1,4 Meter be-

gonnen werden. Dieser Wert ist übri-

gens in der internationalen Konzes-

sion für den Kraftwerkneubau fixiert.

Benötigt wird ein Wasservolumen

von rund einer Million Kubikmeter.

Im Vorfeld galt es, umfangreiche

Bauarbeiten auszuführen. Vor allem

das dicht am Rhein stehende Schloss

Beuggen auf deutscher Seite musste

gesichert werden, was unter ande-

rem teurere Fundamentarbeiten er-

forderte. Auch die etwas flussabwärts

stehenden Industrieanlagen dürfen

keine «nassen Füsse» bekommen und

erhielten auf Kosten der Energie-

dienst AG als Bauherrin des Kraft-

werks einen Wasserschutz.

Es gab auch neue Fischerhütten

Ferner galt die Aufmerksamkeit

diversen Fischereieinrichtungen am

deutschen und Schweizer Ufer: Unter

anderem wurden auch eine Biber-

burg versetzt, neue Fischerhütten er-

richtet und der Wanderweg auf der

Schweizer Seite verlegt. Projektleiter

Reif verdeutlichte: «Sämtliche Mass-

nahmen im Zusammenhang mit dem

Höherstau wurden im Zuge der Pla-

nung und Realisierung auch mit den

Vertretern der ökologischen Begleit-

kommission abgestimmt.»

Mit dem Höherstau, der das Was-

sergefälle im Maschinenhaus opti-

miert, und den leistungsstarken Tur-

binen, die nach Fertigstellung des

Kraftwerks einen Gesamtdurchfluss

von 1500 Kubikmeter Wasser pro Se-

kunde erlauben, steigt die maximale

Leistung von Neu-Rheinfelden auf

insgesamt rund 100 Megawatt. Doch

angesichts von Niedrigwasser ist

man davon momentan weit entfernt,

selbst wenn durch den Höherstau

laut Reif zwanzig Prozent mehr Leis-

tung zu erwarten sind.

Nun ist es auch an der Zeit, den in

Beton ausgeführten und nach oben

offenen Fischpass auf Schweizer Sei-

te zu fluten. Er ist bereits mit Steinen

unterschiedlicher Grösse gefüllt, die

den Wasserstrom abschwächen und

so selbst kleineren Fischen die Über-

windung des Hindernisses ermögli-

chen.

Rheinfelden Der Oberwasserbereich vor dem neuen Kraftwerk kann weiter aufgestaut werden

VON PETER ROMBACH

Mehr Wasser bedeutet höhere Leistung

Der Trennpfeiler ragt wie ein Finger ins Oberwasser und garantiert optimale Anströmungsverhältnisse. ACH

Die Energiedienst Hol-

ding AG beschäftigt rund

770 Mitarbeitende. Im

Netzgebiet leben rund

750 000 Menschen, die

mit Energie versorgt wer-

den. Zu den regionalen

und den überregionalen

Kunden gehören rund

270 000 Privat- und Ge-

werbekunden, rund

2200 Geschäftskunden

und 41 kommunale Kun-

den. Rund 7,4 Milliarden

Kilowattstunden Strom

wurden 2009 verkauft.

Zur Unternehmensgrup-

pe der Energiedienst Hol-

ding AG (EDH) gehören

die Energiedienst AG (ED),

die Energiedienst Netze

GmbH (EDN), die Öko-

stromtochter NaturEner-

gie AG, die Enalpin AG

im Wallis. Die EDH ge-

hört zur EnBW Energie

Baden-Württemberg. (AZ)

■ STROM: 7,4 MILLIARDEN KILOWATTSTUNDEN

Frick Von den insgesamt rund 41 300

Tonnen abgelagerten Abfalls in der

Deponie Seckenberg bei Frick mach-

te im Jahr 2009 der Anteil der Son-

derabfälle mit 23 500 Tonnen den

grössten Anteil aus, gefolgt von der

Schlacke aus der Kehrichtverbren-

nung (16 550 Tonnen). Kontroll-

pflichtige und sonstige Abfälle waren

es rund 1190 Tonnen.

Die 1981 als Hausmülldeponie in

Betrieb genommene Kehrichtgrube

wird gemäss einem gültigen und

vom Kanton kontrollierten Monito-

ringprogramm überwacht und unter-

halten. Erfreulich für den Gemeinde-

verband Abfallbeseitigung Oberes

Frickal (GAOF), der die Deponie be-

treibt: Hinweise auf eine allfällige In-

stabilität des damals als Deponieab-

schluss aufgeschütteten Damms gibt

es nicht. Ebenfalls ist im weiteren

Umfeld der Deponie kein Einfluss auf

das Grundwasser feststellbar und die

Gasemissionen aus dem Bioreaktor

sind stabil. (CHR) Seite 29

Der Damm beider Deponie istimmer noch stabil

Gegen die an Sandra Gloor erteilte

Baubewilligung für eine Ferienpen-

sion für Hunde, Katzen und andere

Kleintiere in Muhen ist beim Regie-

rungsrat des Kantons Aargau Be-

schwerde eingereicht worden. Im

Moment läuft das Vernehmlassungs-

verfahren bei den betroffenen Partei-

en. Zu diesen gehören auch Anwoh-

ner im Umfeld des geplanten Stand-

ortes an der Köllikerstrasse 6. Diese

reichten bereits bei der öffentlichen

Auflage des Bauvorhabens eine Sam-

meleinsprache mit rund hundert

Unterschriften ein. Im Vordergrund

standen Bedenken gegen «unkontrol-

liertes Hundegebell» und gegen zu-

sätzlichen Verkehr im Quartier.

Das Projekt sieht in einem ehema-

ligen Pferdestall ein «Katzenzimmer»

mit einem Aussengehege für rund 40

Vierbeiner vor. Und auf einer Wiese

hinter dem Gebäude soll ein Hunde-

gehege mit Boxen und einem Auslauf

für noch einmal 40 Tiere entstehen.

Die Idee, die hinter diesem Vorhaben

steht, ist einfach: Tierhalter bringen

ihre Hunde, Katzen, Hasen oder

Meerschweinchen tage- oder wo-

chenweise in die «Pension» in die Fe-

rien oder in Obhut. Das entsprechen-

de Baugesuch für die nötigen Umbau-

ten lag Ende des letzten Jahres auf

der Gemeindeverwaltung Muhen

öffentlich auf.

«Ruhezeiten werden eingehalten»

Sandra Gloor erklärte damals ge-

genüber der az, dass sie die «Ängste

der Leute» verstehe und entsprechen-

de Lärmschutzmassnahmen treffen

werde. So würden die Ruhezeiten

über Mittag und am Abend «strikte

eingehalten», zudem bestätige ein

Gutachten, dass die «Grenzwerte» der

zu erwartenden Immissionen mit

dem Projekt eingehalten würden.

Aufgrund dieses Betriebskonzep-

tes und nach Konsultation der kanto-

nalen Fachstelle hat der Gemeinde-

rat Muhen die Baubewilligung im

Sommer dieses Jahres erteilt. Diese

ist aber durch das Beschwerdeverfah-

ren noch nicht rechtskräftig.

Einsprache gegen Tierheimpension

VON HERMANN RAUBER

Muhen Das neue Tierheim an

der Köllikerstrasse ist noch

nicht unter Dach. Gegen die

Baubewilligung ist eine Be-

schwerde beim Regierungsrat

eingereicht worden.

Sandra Gloor wartet noch immer

auf eine Baubewilligung. TO

Aarau Seit dieser Woche wird im

Wildpark Roggenhausen an der neu-

en Minipig- und Weiheranlage ge-

baut. Bevor die Bagger beim Teich

vor dem Restaurant aufrollten, wur-

den die Enten und die anderen Tiere

in Sicherheit gebracht. Marcel Guig-

nard sowie weitere Behördenvertre-

ter und Projektverantwortliche ver-

sammelten sich am Dienstagmorgen

zum symbolischen «Spatenstich».

Das Architekturbüro Buser & Part-

ner hat schon grössere «Häuser» ge-

baut als den Stall für die Minipigs,

Pfauen, Wildtruthähne und Appen-

zeller Barthühner. Ihr Vorhaben ist

deswegen nicht weniger minuziös

geplant. Währenddem die Mini-

schweine im Parterre hausen dürfen,

erhalten die zwei Pfauen im zweistö-

ckigen Stall eine «Attikawohnung».

Einwegfenster sorgen dafür, dass

grosse und kleine Parkbesucher die

Tiere auch in den Schlaf- und Wurf-

boxen sowie auf den Sitzstangen aus

nächster Nähe beobachten können.

Kernstück des Vorhabens ist der

auf tiergerechte Haltung ausgerichte-

te Stall. Daneben sieht das Projekt

auch einen neuen Naturweiher, die

Sanierung und Renaturierung des

Roggenhausenbachs und eine Wur-

zelraumkläranlage vor. Diese Art von

Kläranlage ist eine Premiere im Kan-

ton: In einem Bodenkörper reinigen

Bakterien das Abwasser, das in den

Ställen entsteht. Bis im Frühling sol-

len die Arbeiten abgeschlossen sein.

Der Park bleibt aber weiterhin jeden

Tag geöffnet. (FMÜ)

Attikawohnungfür die Pfauen

Normalauflage: 93 862 ExemplareLeser: 210 000Reichweite: 38,2% im Verbreitungsgebiet

Grossauflage az Aarau: 61 312 Exemplare (Verlagsangabe)Grossauflage az Baden: 80 312 Exemplare (Verlagsangabe)

aargauerzeitung.ch

– Region im Fokus im 2. Bund: az Baden, az Aarau, az Freiamt, az Fricktal

– Neun Redaktionsstandorte: Aarau, Baden, Brugg, Frick, Rheinfelden, Lenzburg, Muri, Wohlen, Reinach

– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Donnerstag

– Region im Fokus im 2. Bund: bz Region– Drei Redaktionsstandorte: Liestal, Basel, Aarau– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Mittwoch: lückenlose Abdeckung

aller Haushalte in Basel-Stadt und im Baselbiet

Mittwoch, 19. Oktober 2011 | az | www.basellandschaftlichezeitung.ch

REGIONBASELLAND, BASEL-STADT, SCHWARZBUBENLAND

Übergabe Basel United

gibt Schänzli ab«In gegenseitigem Einverständ-

nis» mit dem Reiterklub beider

Basel gibt die Basel United AG

nach zwei Jahren den Betrieb

und die Vermarktung des Reit-

sport-Areals Schänzli ab. Ab Ja-

nuar wird die Anlage von Sa-

muel Zimmermann aus Oberwil

unterhalten, betrieben und ver-

marktet, heisst es in einer Mit-

teilung. (BZ)

Durchbruch Kinder-

Impfstoff gegen Malaria

Das Schweizerische Tropeninsti-

tut, das der Universität Basel

angeschlossen ist, hat mass-

geblich an einem möglichen

Durchbruch beim Kampf gegen

Malaria mitgewirkt. Eine neue

Studie des Pharmaunterneh-

mens Glaxo Smith Kline (GSK)

mit dem Impfstoff RTS,S zeigt

eine Halbierung des Erkran-

kungsrisikos bei Kindern zwi-

schen 5 und 17 Monaten. Daran

beteiligt war auch ein Team des

Tropeninstituts, wie GSK ges-

tern mitteilte. Die Daten für we-

nige Wochen alte Babys werden

für Ende 2012 erwartet. Bestäti-

gen sich die Resultate, wäre es

der erste Impfstoff überhaupt

gegen Malaria. Das Medika-

ment könnte dann bereits in

den nächsten Jahren auf den

Markt kommen. (BZ/SDA)

Nachrichten

Der Streit um die Uni-Subventionen

hat mitten im Wahlkampf hohe Wel-

len geworfen. Doch auch abseits der

politischen Schaukämpfe sorgt der

Streit weiterhin für Irritationen. Die

Fachleute der Universität und der

Bildungsdepartemente beider Basel

werfen dem Bund vor, er verstünde

die Sache nicht. Die Experten der

Bundesverwaltung widersprechen

vehement. Ihrer Ansicht nach befin-

den sich beide Basel im Unrecht.

In der Bundesverwaltung ist Mau-

ro Dell’Ambrogio, Staatssekretär für

Bildung und Forschung, für das Ge-

schäft verantwortlich. «Ich möchte

nicht noch mehr Öl ins Feuer gies-

sen», sagt er. Mit dieser Begründung

lehnt er ein Interview mit der bz ab,

obwohl er dieses zuvor zugesichert

hat. Joakim Rüegger, Leiter Hoch-

schulen des Basler Erziehungsdepar-

tements, zeigt dafür Verständnis mit

ironischem Unterton: «Von den sach-

lichen Argumenten her möchte ich

nicht auf der Seite des Bunds stehen.»

Die Uni wolle doppelt kassieren

Dies lässt Dell’Ambrogio nicht gel-

ten. Er sei von seinen Argumenten

felsenfest überzeugt. Da diese aber

schon geäussert wurden, möchte er

sie nicht mehr wiederholen. Deshalb

schickt er der bz das Wortprotokoll

der Ständeratssitzung vom 13. Sep-

tember. Er teile die Aussagen, die der

Bündner Ständerat Theo Maissen

(CVP) als Präsident der Bildungskom-

mission gemacht hat.

Mit gelbem Leuchtstift hat der

Staatssekretär einen Satz angestri-

chen, der sich darauf bezieht, dass

beide Basel ihre Buchhaltung zwi-

schen 2006 und 2007 umgestellt ha-

ben: «Es ist eine Tatsache, dass sie

mit dieser Operation vor Kurzem ei-

nen in der Bilanz ausgewiesenen Ge-

winn erzielt haben.» Damit wirft er

beiden Basel vor, doppelt kassieren

zu wollen. Rüegger widerspricht:

«Wie sollen die Kantone je einen Ge-

winn gemacht haben, wenn der

Bund das fehlende Jahr nie ausbe-

zahlt hat? Er ist ja seit Anfang des

Subventionsjahrs ein Jahr hinterher.»

Ueli Vischer, Präsident des Basler

Universitätsrats, hat die Hoffnung

aber aufgegeben: «Die Sache ist ent-

schieden.» Optimistischer gibt sich

Erziehungsdirektor Christoph Ey-

mann. Er erwägt eine Klage gegen

den Bund. Um das weitere Vorgehen

zu besprechen, hat er für Ende Okto-

ber ein Treffen mit anderen Universi-

tätskantonen organisiert. Nur in die-

sem Punkt gibt Dell’Ambrogio

Vischer recht: Die beiden Basel hät-

ten keine Chance, etwas zu ändern.

Der Bund lässt die Universität Basel abblitzen

Subventionen Die Fronten im

Streit um die Uni-Subventionen

verhärten sich. Der Bund und

die beiden Basel beharren auf

gegenteiligen Standpunkten.

VON ANDREAS MAURER

INSERAT

Eine führt ein Kunstatelier; eine ver-

kauft Seifen, Blumen und Kleinmö-

bel. Eine bietet Dienstleistungen in

der Buchhaltung an; eine berät in

Steuerfragen. Eine therapiert die Se-

xualität; eine repariert Autos in der

eigenen Werkstatt. Eine betreibt seit

1987 ihre eigene Buchbinderei.

Die Branchen, in denen Kleinun-

ternehmerinnen der Region Basel tä-

tig sind, sind vielfältig. Diese Vielfalt

vernetzen die weiblichen Selbststän-

digen schon lange im «Netzwerk der

Einfrau-Unternehmerinnen» (Nefu).

Erstmals in der Region präsentieren

sie sich gemeinsam am 27. Oktober

im Reinacher Business Parc auf einer

Messe. Dabei, erzählt Nefu-Gründe-

rin Nelly Meyer-Fankhauser, gehe es

nicht darum, Frauen als Unterneh-

mer zu präsentieren, sondern die

Mitglieder von ihrem Netzwerk pro-

fitieren zu lassen. Dass alle Messeaus-

steller Frauen sind, sei dabei nur der

gemeinsame Nenner.

Unwichtig für die Selbstständigen-

karriere sei die Weiblichkeit aber

keinesfalls: «Es liegt im Naturell der

Frauen, sich zu vernetzen, in der Fa-

milie wie im Beruf», berichtet die

72-jährige Meyer-Fankhauser aus ih-

rer Erfahrung. Mit 48 Jahren begann

die langjährige Ingenieursbüro-Assis-

tentin noch ein 1-Frau-Dienstleis-

tungsunternehmen für kreatives

Denken und Schreiben. Es war ihr

ein Bedürfnis, ihre Erfahrungen mit

anderen selbstständigen Frauen zu

teilen. Genau das steht heute noch

im Vordergrund der Netzwerkerin-

nen: Regionale Koordinatorinnen or-

ganisieren Treffen, Seminare und

Fortbildungen, deren Referentinnen

oft aus dem Netzwerk selbst stam-

men. So seien vor allem die Themen

Gesundheit und Kommunikation für

selbstständige Unternehmer wichtig,

erklärt Eveline Räz-Rey, langjähriges

Nefu-Mitglied und regionale Koordi-

natorin aus Magden.

Höchste Flexibilität und Kreativität

Das Nefu-Netzwerk stehe allen In-

teressierten offen, sagen die beiden.

200 bis 300 Adressatinnen seien allein

im Mailverteiler der Region beider Ba-

sel. Jene, die sich mit einer einmali-

gen Gebühr von 150 Franken tatsäch-

lich in die Netzwerk-Datenbank auf-

nehmen lassen, sprühen laut Meyer-

Fankhauser vor «höchster Flexibilität

und Kreativität», die auch zu gemein-

samen Geschäftsideen führten. Dabei

sind durchaus auch gewachsene

Kleinunternehmen mit ein, zwei Mit-

arbeitern zugelassen. Die Frauen an

der Spitze von mittleren und grossen

Unternehmen sind dem Netzwerk

ebenfalls willkommen: Erfahrungsge-

mäss unterstützen sie Projekte, mit

denen sie sich identifizieren können.

Nach einigen internationalen Mes-

sen ist die regionale Veranstaltung in

Reinach ein Pilotprojekt. Meyer-Fank-

hauser ist aber zuversichtlich. Sie ver-

lässt sich auf die Mundpropaganda

aufgrund weiterer Netzwerke: «Wir

suchen stets den Kontakt zu Gründer-

zentren wie dem Businesspark.» Auch

die guten Beziehungen zu den Han-

delskammern und Gewerbeverbän-

den sowie zu FHs und Universitäten

waren Meyer-Fankhauser immer ein

Anliegen. Es liegt eben im Naturell

der Frauen, sich zu vernetzen.

Weiblichkeit zum gemeinsamen Erfolg

Kleinunternehmerinnen Vom Netzwerk Nefu profitieren auch selbstständige Frauen der Region

VON BORIS BURKHARDT

«Es liegt im Naturell

der Frauen, sich zuvernetzen, in der Familie

wie im Beruf.»Nelly Meyer-Fankhauser,

Gründerin Nefu

Lernten sich über das Nefu-Netzwerk kennen: Nelly Meyer-Fankhauser (links) und Eveline Räz-Rey. BOB

Das «Netzwerk für Ein-Frau-

Unternehmerinnen» (Nefu)

wurde 1993 gegründet. Regi-

onale und grenzüberschrei-

tende Netzwerke gibt es un-

ter anderem in den Kantonen

BL, BS, AG und SO. Die an-

fänglich papiernen Netzwerk-

Verzeichnisse mit Firmenbe-

schreibungen und Branchen-

spezialitäten wurden 2009

durch eine virtuelle Daten-

bank ersetzt. 2000 veröffent-

lichten Nelly Meyer-Fankhau-

ser und Jeannette Plattner

das Handbuch «Wirtschaften

ist weiblich – vernetzt denken

auch». Das Nefu kofinanzierte

2000 auch die erste Studie

über die wirtschaftliche Si-

tuation der Selbstständigen

in der Schweiz. (BOB)

www.nefu.ch

■ NELLY MEYER-FANKHAUSER: «VERNETZEN IST WEIBLICH»

Das Bundesparlament hat beschlos-

sen, dass der Bund seine Subventio-

nen an die Unis nicht mehr nach-

träglich bezahlt, sondern zeitgleich.

Nach bisherigem Schema werden die

Beiträge für 2011 im Jahr 2012 ge-

zahlt. Neu werden ab 2013 die Beiträ-

ge im gleichen Jahr gezahlt. Aus

Sicht der Uni Basel müsste der Bund

2012 zweimal zahlen: einmal für das

aktuelle und einmal für das vergange-

ne Jahr. Der Bund weigert sich. (ÖPF)

Darum geht es: Bundessubventionen werden neu ausbezahlt

8er-Tram Die Idee, die im Bau befind-

liche Tramverlängerung von Basel

nach Weil am Rhein dank dem güns-

tigen Frankenkurs um weitere 600

Meter zu verlängern, ist vom Tisch.

Der Bund hat eine Anfrage des Stadt-

kantons abgelehnt, Währungsgewin-

ne dafür zu verwenden. Die entgegen

den Erwartungen negative Antwort

sei gestern eingetroffen, sagte ein

Sprecher des baselstädtischen Tief-

bauamtes der Nachrichtenagentur

sda. Der Bund möchte prinzipiell

nicht mit Währungsgewinnen Pro-

jektänderungen finanzieren. Basel-

Stadt sehe so keinen Handlungsspiel-

raum. Die Tramverlängerung des

8ers nach Weil war zu einem Zeit-

punkt berechnet worden, als der Eu-

ro noch Fr. 1.50 wert war. Seither war

der Euro unter Fr. 1.10 abgesackt;

derzeit liegt er bei gut Fr. 1.23. Die

Kursdifferenz macht bei Gesamtkos-

ten von 104 und einem Bundesanteil

von 44 Millionen Franken einige

Millionen aus. So dürfte nun die Ver-

längerung wie geplant bis Ende

2013 bis zum Weiler Bahnhof ge-

baut werden. (SDA)

Verlängerungnicht verlängern

Normalauflage: 19 819 Exemplare inkl. bz BaselLeser: 46 000 inkl. bz BaselReichweite: 14.1% im Verbreitungsgebiet

Grossauflage: 137 000 Exemplare inkl. bz Basel (Verlagsangabe)

basellandschaftlichezeitung.ch

– Region im Fokus im 2. Bund: az Limmattal– Zwei Redaktionsstandorte: Dietikon, Aarau– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Donnerstag

PP 5001 AARAU Donnerstag, 14. Oktober 2010 | az | www.limmattalerzeitung.ch

LIMMATTALLIMMATTAL

Ein Chiphersteller, ein Elektronikriese

und ein Finanzunternehmen mieten

sich im Hochhaus Schlieren ein. Ein Er-

folg für Schlieren auf dem schwierigen

Büromarkt. Das Haus ist nun zur Hälfte

vermietet. Seite 5

Vor 13 Jahren gründete Beatrice Raetz

(68) die Steelband Calaloo in Urdorf.

Zwischen ihr und der Musik sei es Lie-

be auf den ersten Blick gewesen. Mit

karibischen Rhythmen und bekannten

Melodien tritt Calaloo an diversen An-

lässen auf. Wer selbst einmal in einer

Steelband musizieren möchte, ist in

Urdorf herzlich willkommen. Seite 18

Die Kläranlage Werdhölzli ist jetzt auch

ein Naherholungsgebiet. Vier nicht

mehr benötigte Klärbecken wurden un-

ter der Leitung von Jürg Schläpfer um-

gestaltet. Entstanden sind verschiede-

ne Teiche. Seite 11

Bis zum 4. November stellt die Künst-

lerin Brigitte Riesen-Linke ihre Bilder

im Spital Limmattal aus. Sie verwen-

det Gouachefarben, die dicker sind als

Aquarellfarben. Mit Ölfarben veredelt

sie viele ihrer Werke, was die Leucht-

kraft der Bilder verstärkt. Sie ist von

Pablo Picasso fasziniert – und auch

Brigitte Riesen-Linke gestaltet eher

abstrakte Kunst. Seite 3

Badeteich in der Kläranlage

Karibische Musik im Limmattal

Mit Ölfarben veredelte Bilder

Namhafte Mieter gefunden

Baukräne so weit das Auge reicht:

Das Limmattal baut. Während die

Neubauwohnungen meist schnell

vermietet sind, gestaltet sich die Situ-

ation bei Büro- und Gewerberäum-

lichkeiten schwieriger. Auf einem

Streifzug durch Schlieren und Dieti-

kon fallen die vielen Schilder auf, die

solche Räume anpreisen. Und dabei

ist der Bauboom noch längst nicht

abgeschlossen: Zahlreiche Projekte

sind noch in der Pipeline und kom-

men in den nächsten Jahren auf den

Markt. Auf einen Markt notabene,

der «ein Überangebot aufbaut», wie

die Credit Suisse vor Kurzem in der

Studie «Swiss Issues Immobilien» für

den Grossraum Zürich festhielt.

Depression nach Boom verhindern

Folgt auf die grosse Bauphase der

Katzenjammer unvermieteter Büro-

räume? «Man muss damit rechnen,

dass die Leerflächen in den kommen-

den drei Jahren zunehmen. Auch der

Limmattaler Markt wird davon be-

troffen sein, sei es durch Unterneh-

men, die wegziehen und leere Flä-

chen zurücklassen, oder durch hier

entstehende, nicht voll vermietete

Neubauten», sagt Daniel Stocker von

der Research-Abteilung der Immobi-

lienvermarkterin Colliers, die auch

zahlreiche Mandate im Limmattal

hat. Zumindest für das Unternehmen

ist diese Situation aber nicht nur ne-

gativ: «Die Konkurrenz ist zwar

gross, weil das Angebot breit ist, aber

wir können unseren Interessenten

auch spannende und vielfältige An-

gebote machen», erklärt Stocker. Zu-

dem seien die Geschäftsräumlichkei-

ten im Limmattal auch in einer Preis-

klasse, die sich viele Unternehmen

leisten könnten, gerade auch im Ver-

gleich zum Standort Zürich City. Al-

lerdings wäre es für Immobilienver-

markter noch besser, würde auch die

Nachfrage mit dem wachsenden An-

gebot Schritt halten, merkt Stocker

an. Und da seien die Prognosen noch

unsicher.«Der Druck des Marktes auf die

Mietzinse von Büro- und Gewerbe-

räume ist eindeutig spürbar», sagt

Jasmina Ritz, Standortförderin von

Dietikon. Sie stelle fest, dass es trotz

höherer Mietzinse nicht unbedingt

die neu gebauten Büros seien, die

schwer zu vermieten sind. Vielmehr

steige durch das Angebot an moder-

nen Räumen der Druck auf die älte-

ren Büros. «Das kann dazu führen,

das Vermieter ihre Objekte sanieren

müssen, weil sie sonst keine Mieter

finden», beobachtet Ritz.

Neu ist vermietet, alt steht leer?

Läuft es also darauf hinaus, dass

die neuen Flächen belegt, die alten

Räumlichkeiten dafür leerstehen?

«Das gilt es auf jeden Fall zu verhin-

dern. Sonst kommt es zu Nutzungen,

die wir nicht wollen», erklärt Albert

Schweizer, Standortförderer von

Schlieren. Und Schweizer ist zuver-

sichtlich, dass es nicht so weit

kommt: «Zum einen stellen wir fest,

dass im Neubaubereich das Tempo

gedrosselt wird.» Bauprojekte wür-

den erst ausgelöst, wenn mindestens

60 Prozent der gewerblichen Flächen

bereits vermietet sind, erläutert er.

Zum anderen reagierten die Bauher-

ren auch, indem sie da, wo es zonen-

konform ist, Bauprojekte umgestalte-

ten und mehr Wohnungen bauten.

Kampf gegen leere BürosLimmattal Neubauten kommen auf den Markt, der Leerstand steigt

VON SIDONIA KÜPFER

«Man muss damitrechnen, dass die Leer-

flächen in den kommen-

den drei Jahren zuneh-

men werden.»Daniel Stocker, Colliers

Schriftzüge, die man vielerorts im Limmattal antrifft – sie werben für leere Büro- und Gewerberäume. SKE

Fortsetzung auf Seite 5

ÜBER MITTAG (Abholen + Liefern)

Jede Pizza, Lasagne

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Auflage: 35 340 ExemplareLeser: 78 000Reichweite: 28,6% im Verbreitungsgebiet

solothurnerzeitung.ch

Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.solothurnerzeitung.ch

21

SOLOTHURN

INSERAT

Langenthal Ein Stromausfall hat ges-

tern Nachmittag in Langenthal zu

Zugausfällen und grossen Verspätun-

gen geführt. «Wir hatten ein Problem

mit der lokalen Stromversorgung»,

sagte SBB-Mediensprecher Christian

Ginsig auf Anfrage. Vom Stromaus-

fall waren zudem die Züge der BLS

betroffen. Keine Auswirkungen hatte

die Panne aber auf die Neubaustre-

cke. Es bestehe auch kein Zusam-

menhang mit der Übung «Triangel

2010» (siehe Artikel links).

Um 13.35 Uhr fiel im Bahnhof der

Strom aus. «Auslöser war ein Trenn-

messer, das automatisch ein- und

ausgeschaltet wird und die Stromver-

sorgung sicherstellt», sagte Ginsig. Es

sei zu einem Unterbruch gekommen,

sodass das Trennmesser wieder ma-

nuell habe eingeschaltet werden

müssen. Ein SBB-Mitarbeiter konnte

um etwa 14.45 Uhr den Stromausfall

beheben, sodass die Züge nach 15

Uhr bald wieder normal verkehren

konnten. Bis dahin aber kam es zu

Ausfällen und Verspätungen auf ver-

schiedenen Linien. Stattdessen wur-

den Ersatzbusse eingesetzt. Die Aare

Seeland mobil war nicht vom Strom-

unterbruch betroffen. (JOH)

Bahnhof warlahmgelegt

Die Solothurner Polizei lässt

nichts anbrennen: Unseren Kol-

legen von der «Berner Zeitung»

schickte sie eine Busse wegen

Geschwindigkeitsübertretung.

Intern versuchte man erfolglos,

den Sünder ausfindig zu ma-

chen. Darauf hin verlangten die

Berner in Solothurn das «Föte-

li», um den eiligen Reporter zu

überführen und ihm den Einzah-

lungsschein in die Finger zu

drücken. Überraschung, Überra-

schung – die Polizei machte ei-

nen Rückzieher: Das Fahrzeug

sei nicht wie angegeben ein Ci-

troën, sondern ein Renault, und

die Autonummer stimme auch

nicht überein. Beachten Sie

deshalb beim nächsten Bussen-

bescheid vor dem Einzahlen die

4-Punkte-Regel: Besitze ich

überhaupt ein Auto? Habe ich

es in den vergangenen Wochen

benutzt? Wie und wo war das

der Fall? Tatortbild einfordern.

Viel Glück und gute Fahrt. (TE)

Zwischenruf

Gute Fahrt!

So sah es gestern etwa aus: Die Solo-

thurner hatten den Crash, die Berner

den Salat. Das kann passieren, wenn

ein Zug nach einem Unfall noch wei-

ter und über eine Kantonsgrenze

rollt. Und es garantiert im Übungs-

fall, dass man guten Gewissens Poli-

zisten und Rettungskräfte aus Bern

und Solothurn aufbieten kann. So

wurde die Grossübung «Triangel

2010» zu einer interkantonalen Ange-

legenheit. Das «Tri» im Namen recht-

fertigte aber die Stadt Zofingen, die

ihre Feuerwehr für «Beobachter-

dienste» nach Inkwil entsandte. Wie

mit den beiden Kantonen unterhal-

ten die SBB mit Zofingen eine Leis-

tungsvereinbarung.

Insgesamt standen gestern etwa

350 Personen im Einsatz. SBB, Poli-

zei, Feuerwehren, Rettungsdienste

und Care-Teams versuchten, den

Ernstfall zu simulieren. Das sorgte

für ziemlich viel Trubel, und auch

wenn es nur ein Test war, machte

sich im Dorf mit 650 Einwohnern so

etwas wie Ausnahmezustand breit.

Aufgeschlitzte Züge

Am Morgen um 10 Uhr wurde

Alarm geschlagen. Gemäss dem 16-

seitigen Drehbuch sah die Ausgangs-

lage so aus: Ein Zug mit 90 Passagie-

ren, von Solothurn nach Olten unter-

wegs, sei von einem Mähdrescher

aufgeschlitzt worden und dann in

der Inkwiler «Wanne» stehen geblie-

ben. Verletzte, Traumatisierte und

Tote habe es gegeben.

Die «Wanne» wird von einer Strasse

überführt. Die Brücke bot sich Beob-

achtern und Zuschauern als idealer

Ausguck an. Von da konnten sie mit-

verfolgen, was danach geschah – und

das war zunächst nicht viel.

«Das ist die Realität», sagte Arthur

Deiss, der Gesamtprojektleiter der

SBB. Das besondere Problem bestand

darin, dass die Fahrleitung unter

Strom stand. Zuerst musste die

Übungsanlage stromlos gemacht und

dann geerdet werden. So hörte man

zuerst vor allem Schreie und Rufe der

Simulanten, und man sah sie hinter

den Zugfenstern bluten. Dann erst

rollte ein Lösch- und Rettungszug an.

Nach und nach wurden die Leidenden

geborgen und versorgt.

Manfred Stauffer vom Katastro-

phenmanagement des Kantonsarzt-

amts Bern war als Übungsleiter der Sa-

nitätsdienste vor Ort. Was die eigentli-

che Aufgabe der Sanität betrifft, hielt

sich die Anforderung in Grenzen.

«Wichtig ist aber, dass die Übergabe

der Patienten durch die Feuerwehr an

die Sanitäter geübt wird», so Stauffer.

Gut sei auch die Übung mit dem elekt-

ronischen Patientenleitsystem, das

zum Einsatz komme. «Früher wurde

alles von Hand erfasst.»

Auswertung bis Ende Jahr

Um 11.30 Uhr fand der erste

Übungsrapport mit den Einsatzleitern

der verschiedenen Organisationen

statt. Die Retter waren offenbar auf

der Höhe der Aufgabe. Die Erdung sei

durchgeführt worden, sagte der Feuer-

wehrchef, ein minimaler dreifacher

Brandschutz sei aufgebaut. Der Chef

der Polizei sagte, das Gebiet sei weit-

räumig abgesperrt, und er verlangte,

die Transportkapazität von der Unfall-

stelle zum Mehrzweckgebäude zu er-

höhen. Fünf Tote bilanzierte der Leiter

der Sanität, und jener der SBB hoffte,

dass bald ein Gleis in Betrieb genom-

men werden könne. «Für Verpflegung

ist gesorgt», sagte Bänz Marti von der

Kantonspolizei Bern, der Einsatzkoor-

dinator.Wie die Probe verlaufen ist, wo es

Schwächen gibt, was verbessert wer-

den muss, das wird ein Bericht zeigen.

«Bis Ende Jahr», sagte Deiss, «werden

wir die Übung auswerten.»

VON JOHANNES REICHEN

Bahn In Inkwil probten die SBB zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn den ErnstfallNur Retter dürfen unter Strom stehen

«Wichtig ist, dass die

Übergabe der Patienten

an die Sanitäter geübt

wird.»Manfred Stauffer, Übungsleiter

Sanität

Eine Verletzte wird aus einem Zug geborgen: Das Gelände macht die Aufgabe nicht einfach. FOTOS: HANSPETER BÄRTSCHI

Sanitäter versorgen einen Verwundeten.

Alle sechs Jahre müssen

die SBB auf der Neubau-

strecke Mattstetten–

Rothrist eine Grossübung

durchführen. Die erste

Übung fand 2004 und

noch vor der Inbetrieb-

nahme zwischen Wanz-

wil und Grauholz statt.

Weil heute aber die Neu-

baustrecke zu stark be-

fahren ist und nicht ein-

fach für Übungszwecke

unterbrochen werden

kann, wurde die Übung

auf die Ausbaustrecke

zwischen Wanzwil und

Solothurn verlegt. Die

Beeinträchtigungen für

den normalen Zugverkehr

hielten sich so in Gren-

zen. Die Strecke wurde

zwischen 9.30 und 14.30

Uhr gesperrt. Die direk-

ten Züge zwischen So-

lothurn und Olten wur-

den über Oensingen

umgeleitet. Das hat ge-

mäss SBB-Gesamtpro-

jektleiter Arthur Deiss zu

Verspätungen von jeweils

etwa zwei Minuten ge-

führt. (JOH)

■ ÜBUNG: ZÜGE WURDEN UMGELEITET

– Region im Fokus im 2. Bund: az Grenchen– Drei Redaktionsstandorte: Grenchen,

Solothurn, Aarau– Eigenes regionales Newsportal

Auflage: 4 429 ExemplareMittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.grenchnertagblatt.ch

21

GRENCHEN

INSERAT

Langenthal Ein Stromausfall hat ges-

tern Nachmittag in Langenthal zu

Zugausfällen und grossen Verspätun-

gen geführt. «Wir hatten ein Problem

mit der lokalen Stromversorgung»,

sagte SBB-Mediensprecher Christian

Ginsig auf Anfrage. Vom Stromaus-

fall waren zudem die Züge der BLS

betroffen. Keine Auswirkungen hatte

die Panne aber auf die Neubaustre-

cke. Es bestehe auch kein Zusam-

menhang mit der Übung «Triangel

2010» (siehe Artikel links).

Um 13.35 Uhr fiel im Bahnhof der

Strom aus. «Auslöser war ein Trenn-

messer, das automatisch ein- und

ausgeschaltet wird und die Stromver-

sorgung sicherstellt», sagte Ginsig. Es

sei zu einem Unterbruch gekommen,

sodass das Trennmesser wieder ma-

nuell habe eingeschaltet werden

müssen. Ein SBB-Mitarbeiter konnte

um etwa 14.45 Uhr den Stromausfall

beheben, sodass die Züge nach 15

Uhr bald wieder normal verkehren

konnten. Bis dahin aber kam es zu

Ausfällen und Verspätungen auf ver-

schiedenen Linien. Stattdessen wur-

den Ersatzbusse eingesetzt. Die Aare

Seeland mobil war nicht vom Strom-

unterbruch betroffen. (JOH)

Bahnhof warlahmgelegt

Die Solothurner Polizei lässt

nichts anbrennen: Unseren Kol-

legen von der «Berner Zeitung»

schickte sie eine Busse wegen

Geschwindigkeitsübertretung.

Intern versuchte man erfolglos,

den Sünder ausfindig zu ma-

chen. Darauf hin verlangten die

Berner in Solothurn das «Föte-

li», um den eiligen Reporter zu

überführen und ihm den Einzah-

lungsschein in die Finger zu

drücken. Überraschung, Überra-

schung – die Polizei machte ei-

nen Rückzieher: Das Fahrzeug

sei nicht wie angegeben ein Ci-

troën, sondern ein Renault, und

die Autonummer stimme auch

nicht überein. Beachten Sie

deshalb beim nächsten Bussen-

bescheid vor dem Einzahlen die

4-Punkte-Regel: Besitze ich

überhaupt ein Auto? Habe ich

es in den vergangenen Wochen

benutzt? Wie und wo war das

der Fall? Tatortbild einfordern.

Viel Glück und gute Fahrt. (TE)

Zwischenruf

Gute Fahrt!

So sah es gestern etwa aus: Die Solo-

thurner hatten den Crash, die Berner

den Salat. Das kann passieren, wenn

ein Zug nach einem Unfall noch wei-

ter und über eine Kantonsgrenze

rollt. Und es garantiert im Übungs-

fall, dass man guten Gewissens Poli-

zisten und Rettungskräfte aus Bern

und Solothurn aufbieten kann. So

wurde die Grossübung «Triangel

2010» zu einer interkantonalen Ange-

legenheit. Das «Tri» im Namen recht-

fertigte aber die Stadt Zofingen, die

ihre Feuerwehr für «Beobachter-

dienste» nach Inkwil entsandte. Wie

mit den beiden Kantonen unterhal-

ten die SBB mit Zofingen eine Leis-

tungsvereinbarung.

Insgesamt standen gestern etwa

350 Personen im Einsatz. SBB, Poli-

zei, Feuerwehren, Rettungsdienste

und Care-Teams versuchten, den

Ernstfall zu simulieren. Das sorgte

für ziemlich viel Trubel, und auch

wenn es nur ein Test war, machte

sich im Dorf mit 650 Einwohnern so

etwas wie Ausnahmezustand breit.

Aufgeschlitzte Züge

Am Morgen um 10 Uhr wurde

Alarm geschlagen. Gemäss dem 16-

seitigen Drehbuch sah die Ausgangs-

lage so aus: Ein Zug mit 90 Passagie-

ren, von Solothurn nach Olten unter-

wegs, sei von einem Mähdrescher

aufgeschlitzt worden und dann in

der Inkwiler «Wanne» stehen geblie-

ben. Verletzte, Traumatisierte und

Tote habe es gegeben.

Die «Wanne» wird von einer Strasse

überführt. Die Brücke bot sich Beob-

achtern und Zuschauern als idealer

Ausguck an. Von da konnten sie mit-

verfolgen, was danach geschah – und

das war zunächst nicht viel.

«Das ist die Realität», sagte Arthur

Deiss, der Gesamtprojektleiter der

SBB. Das besondere Problem bestand

darin, dass die Fahrleitung unter

Strom stand. Zuerst musste die

Übungsanlage stromlos gemacht und

dann geerdet werden. So hörte man

zuerst vor allem Schreie und Rufe der

Simulanten, und man sah sie hinter

den Zugfenstern bluten. Dann erst

rollte ein Lösch- und Rettungszug an.

Nach und nach wurden die Leidenden

geborgen und versorgt.

Manfred Stauffer vom Katastro-

phenmanagement des Kantonsarzt-

amts Bern war als Übungsleiter der Sa-

nitätsdienste vor Ort. Was die eigentli-

che Aufgabe der Sanität betrifft, hielt

sich die Anforderung in Grenzen.

«Wichtig ist aber, dass die Übergabe

der Patienten durch die Feuerwehr an

die Sanitäter geübt wird», so Stauffer.

Gut sei auch die Übung mit dem elekt-

ronischen Patientenleitsystem, das

zum Einsatz komme. «Früher wurde

alles von Hand erfasst.»

Auswertung bis Ende Jahr

Um 11.30 Uhr fand der erste

Übungsrapport mit den Einsatzleitern

der verschiedenen Organisationen

statt. Die Retter waren offenbar auf

der Höhe der Aufgabe. Die Erdung sei

durchgeführt worden, sagte der Feuer-

wehrchef, ein minimaler dreifacher

Brandschutz sei aufgebaut. Der Chef

der Polizei sagte, das Gebiet sei weit-

räumig abgesperrt, und er verlangte,

die Transportkapazität von der Unfall-

stelle zum Mehrzweckgebäude zu er-

höhen. Fünf Tote bilanzierte der Leiter

der Sanität, und jener der SBB hoffte,

dass bald ein Gleis in Betrieb genom-

men werden könne. «Für Verpflegung

ist gesorgt», sagte Bänz Marti von der

Kantonspolizei Bern, der Einsatzkoor-

dinator.Wie die Probe verlaufen ist, wo es

Schwächen gibt, was verbessert wer-

den muss, das wird ein Bericht zeigen.

«Bis Ende Jahr», sagte Deiss, «werden

wir die Übung auswerten.»

VON JOHANNES REICHEN

Bahn In Inkwil probten die SBB zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn den ErnstfallNur Retter dürfen unter Strom stehen

«Wichtig ist, dass die

Übergabe der Patienten

an die Sanitäter geübt

wird.»Manfred Stauffer, Übungsleiter

Sanität

Eine Verletzte wird aus einem Zug geborgen: Das Gelände macht die Aufgabe nicht einfach. FOTOS: HANSPETER BÄRTSCHI

Sanitäter versorgen einen Verwundeten.

Alle sechs Jahre müssen

die SBB auf der Neubau-

strecke Mattstetten–

Rothrist eine Grossübung

durchführen. Die erste

Übung fand 2004 und

noch vor der Inbetrieb-

nahme zwischen Wanz-

wil und Grauholz statt.

Weil heute aber die Neu-

baustrecke zu stark be-

fahren ist und nicht ein-

fach für Übungszwecke

unterbrochen werden

kann, wurde die Übung

auf die Ausbaustrecke

zwischen Wanzwil und

Solothurn verlegt. Die

Beeinträchtigungen für

den normalen Zugverkehr

hielten sich so in Gren-

zen. Die Strecke wurde

zwischen 9.30 und 14.30

Uhr gesperrt. Die direk-

ten Züge zwischen So-

lothurn und Olten wur-

den über Oensingen

umgeleitet. Das hat ge-

mäss SBB-Gesamtpro-

jektleiter Arthur Deiss zu

Verspätungen von jeweils

etwa zwei Minuten ge-

führt. (JOH)

■ ÜBUNG: ZÜGE WURDEN UMGELEITET

grenchnertagblatt.ch

– Region im Fokus im 2. Bund: az Oberaargau– Drei Redaktionsstandorte: Langenthal,

Solothurn, Aarau– Eigenes regionales Newsportal

Auflage: 8 152 Exemplare

langenthalertagblatt.ch

So sah es gestern etwa aus: Die Solo-

thurner hatten den Crash, die Berner

den Salat. Das kann passieren, wenn

ein Zug nach einem Unfall noch wei-

ter und über eine Kantonsgrenze

rollt. Und es garantiert im Übungs-

fall, dass man guten Gewissens Poli-

zisten und Rettungskräfte aus Bern

und Solothurn aufbieten kann. So

wurde die Grossübung «Triangel

2010» zu einer interkantonalen Ange-

legenheit. Das «Tri» im Namen recht-

fertigte aber die Stadt Zofingen, die

ihre Feuerwehr für «Beobachter-

dienste» nach Inkwil entsandte. Wie

mit den beiden Kantonen unterhal-

ten die SBB mit Zofingen eine Leis-

tungsvereinbarung.

Insgesamt standen gestern etwa

350 Personen im Einsatz. SBB, Poli-

zei, Feuerwehren, Rettungsdienste

und Care-Teams versuchten, den

Ernstfall zu simulieren. Das sorgte

für ziemlich viel Trubel, und auch

wenn es nur ein Test war, machte

sich im Dorf mit 650 Einwohnern so

etwas wie Ausnahmezustand breit.

Aufgeschlitzte Züge

Am Morgen um 10 Uhr wurde

Alarm geschlagen. Gemäss dem 16-

seitigen Drehbuch sah die Ausgangs-

lage so aus: Ein Zug mit 90 Passagie-

ren, von Solothurn nach Olten unter-

wegs, sei von einem Mähdrescher

aufgeschlitzt worden und dann in

der Inkwiler «Wanne» stehen geblie-

ben. Verletzte, Traumatisierte und

Tote habe es gegeben.

Die «Wanne» wird von einer Strasse

überführt. Die Brücke bot sich Beob-

achtern und Zuschauern als idealer

Ausguck an. Von da konnten sie mit-

verfolgen, was danach geschah – und

das war zunächst nicht viel.

«Das ist die Realität», sagte Arthur

Deiss, der Gesamtprojektleiter der

SBB. Das besondere Problem bestand

darin, dass die Fahrleitung unter

Strom stand. Zuerst musste die

Übungsanlage stromlos gemacht und

dann geerdet werden. So hörte man

zuerst vor allem Schreie und Rufe der

Simulanten, und man sah sie hinter

den Zugfenstern bluten. Dann erst

rollte ein Lösch- und Rettungszug an.

Nach und nach wurden die Leidenden

geborgen und versorgt.

Manfred Stauffer vom Katastro-

phenmanagement des Kantonsarzt-

amts Bern war als Übungsleiter der Sa-

nitätsdienste vor Ort. Was die eigentli-

che Aufgabe der Sanität betrifft, hielt

sich die Anforderung in Grenzen.

«Wichtig ist aber, dass die Übergabe

der Patienten durch die Feuerwehr an

die Sanitäter geübt wird», so Stauffer.

Gut sei auch die Übung mit dem elekt-

ronischen Patientenleitsystem, das

zum Einsatz komme. «Früher wurde

alles von Hand erfasst.»

Auswertung bis Ende Jahr

Um 11.30 Uhr fand der erste

Übungsrapport mit den Einsatzleitern

der verschiedenen Organisationen

statt. Die Retter waren offenbar auf

der Höhe der Aufgabe. Die Erdung sei

durchgeführt worden, sagte der Feuer-

wehrchef, ein minimaler dreifacher

Brandschutz sei aufgebaut. Der Chef

der Polizei sagte, das Gebiet sei weit-

räumig abgesperrt, und er verlangte,

die Transportkapazität von der Unfall-

stelle zum Mehrzweckgebäude zu er-

höhen. Fünf Tote bilanzierte der Leiter

der Sanität, und jener der SBB hoffte,

dass bald ein Gleis in Betrieb genom-

men werden könne. «Für Verpflegung

ist gesorgt», sagte Bänz Marti von der

Kantonspolizei Bern, der Einsatzkoor-

dinator.Wie die Probe verlaufen ist, wo es

Schwächen gibt, was verbessert wer-

den muss, das wird ein Bericht zeigen.

«Bis Ende Jahr», sagte Deiss, «werden

wir die Übung auswerten.»

VON JOHANNES REICHEN

Bahn In Inkwil probten die SBB zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn den ErnstfallNur Retter dürfen unter Strom stehen

«Wichtig ist, dass die

Übergabe der Patienten

an die Sanitäter geübt

wird.»Manfred Stauffer, Übungsleiter

Sanität

Eine Verletzte wird aus einem Zug geborgen: Das Gelände macht die Aufgabe nicht einfach. FOTOS: HANSPETER BÄRTSCHI

Sanitäter versorgen einen Verwundeten.

Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.langenthalertagblatt.ch

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OBERAARGAU

Alle sechs Jahre müssen

die SBB auf der Neubau-

strecke Mattstetten–

Rothrist eine Grossübung

durchführen. Die erste

Übung fand 2004 und

noch vor der Inbetrieb-

nahme zwischen Wanz-

wil und Grauholz statt.

Weil heute aber die Neu-

baustrecke zu stark be-

fahren ist und nicht ein-

fach für Übungszwecke

unterbrochen werden

kann, wurde die Übung

auf die Ausbaustrecke

zwischen Wanzwil und

Solothurn verlegt. Die

Beeinträchtigungen für

den normalen Zugverkehr

hielten sich so in Gren-

zen. Die Strecke wurde

zwischen 9.30 und 14.30

Uhr gesperrt. Die direk-

ten Züge zwischen So-

lothurn und Olten wur-

den über Oensingen

umgeleitet. Das hat ge-

mäss SBB-Gesamtpro-

jektleiter Arthur Deiss zu

Verspätungen von jeweils

etwa zwei Minuten ge-

führt. (JOH)

■ ÜBUNG: ZÜGE WURDEN UMGELEITET

Langenthal Ein Stromausfall hat ges-

tern Nachmittag in Langenthal zu

Zugausfällen und grossen Verspätun-

gen geführt. «Wir hatten ein Problem

mit der lokalen Stromversorgung»,

sagte SBB-Mediensprecher Christian

Ginsig auf Anfrage. Vom Stromaus-

fall waren zudem die Züge der BLS

betroffen. Keine Auswirkungen hatte

die Panne aber auf die Neubaustre-

cke, wie Ginsig betonte. Es bestehe

auch kein Zusammenhang mit der

Übung «Triangel 2010» (siehe Artikel

links).Um 13.35 Uhr fiel im Bahnhof der

Strom aus. «Auslöser war ein Trenn-

messer, das automatisch ein- und

ausgeschaltet wird und die Stromver-

sorgung sicherstellt», sagte Ginsig. Es

sei zu einem Unterbruch gekommen,

sodass das Trennmesser wieder ma-

nuell habe eingeschaltet werden

müssen. Ein SBB-Mitarbeiter konnte

um etwa 14.45 Uhr den Stromausfall

beheben, sodass die Züge nach 15

Uhr bald wieder normal verkehren

konnten.

Busse im Einsatz

Bis dahin aber kam es zu Ausfällen

und Verspätungen. Nicht mehr fah-

ren konnten Interregio-Züge zwi-

schen Herzogenbuchsee und Olten

aus. Stattdessen wurden Ersatzbusse

eingesetzt. Auch Regionalzüge Rich-

tung Turgi/Baden wurden bis Rogg-

wil-Wynau durch Busse ersetzt. Eben-

falls lahmgelegt war die BLS-Linie

Richtung Luzern/Trubschachen. Bus-

se fuhren bis Langenthal-Süd. «Es gab

Verspätungen von bis zu 30 Minu-

ten», sagte Ginsig.

Nicht betroffen vom Stromunter-

bruch war die Aare Seeland mobil. Ih-

re Stromversorgung erfolgt unabhän-

gig von jener der SBB.

Isolatoren beschädigt

In der Nacht auf heute mussten

noch letzte Reparaturarbeiten ge-

macht werden. «Durch den Kurz-

schluss wurden Isolatoren beschä-

digt», sagte Ginsig gestern. Sie sollten

zwischen 1 und 3 Uhr ersetzt wer-

den. «Das hat aber keine Auswirkun-

gen auf den Zugverkehr.» (JOH))

LangenthalerBahnhof warlahm gelegt

Bern Zwei neue Männer

in BLS-Geschäftsleitung

Die Geschäftsleitung der BLS AG

hat zwei neue Mitglieder. Wie das

Unternehmen gestern mitteilte,

hat der Verwaltungsrat Andreas

Willich zum neuen Leiter des Ge-

schäftsbereichs Personenverkehr

gewählt. Er ist derzeit stellvertre-

tender Leiter Fernverkehr bei den

SBB und beginnt bei der BLS am

1. Mai 2011. Der 38-Jährige folgt

auf Anna Barbara Remund, die

das Unternehmen Mitte Jahr ver-

lassen und bei den SBB die Lei-

tung des Regionalverkehrs über-

nommen hat. Weiter wurde Peter

Fankhauser zum Leiter des neuen

Geschäftsbereichs Bahnprodukti-

on bestimmt. Der 39-Jährige ist

derzeit Leiter der BLS-Zugförde-

rung und tritt die neue Stelle am

1. Januar 2011 an. Die Bahnpro-

duktion war bisher in verschiede-

nen Organisationseinheiten ange-

siedelt. Jetzt hofft die BLS, dass

die neue Struktur zu besserer

Qualität und Effizienz, zu tieferen

Kosten und so zu einer höheren

Kundenzufriedenheit führt. Die

Neuorganisation habe keinen Stel-

lenabbau zur Folge. (MGT/JOH)

Nachrichten

bzbasel.ch

Basel

Olten

Zofingen

Aarau

Baden

Dietikon

Liestal

Zürich

Luzern

Bern

Solothurn

– Region im Fokus im 2. Bund: bz Region– Drei Redaktionsstandorte: Basel, Liestal, Aarau– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Mittwoch: lückenlose Abdeckung

aller Haushalte in Basel-Stadt und im Baselbiet

Normalauflage: 19 819 Exemplare inkl. bz Basellandschaftliche ZeitungLeser: 46 000 inkl. bz Basellandschaftliche ZeitungReichweite: 14.1% im Verbreitungsgebiet

Grossauflage: 137 000 Exemplare inkl. bz Basellandschaftliche Zeitung (Verlagsangabe)

NEU

seit 18. Januar

2012

Mittwoch, 19. Oktober 2011 | az | www.basellandschaftlichezeitung.ch

REGIONBASELLAND, BASEL-STADT, SCHWARZBUBENLAND

Übergabe Basel United

gibt Schänzli ab«In gegenseitigem Einverständ-

nis» mit dem Reiterklub beider

Basel gibt die Basel United AG

nach zwei Jahren den Betrieb

und die Vermarktung des Reit-

sport-Areals Schänzli ab. Ab Ja-

nuar wird die Anlage von Sa-

muel Zimmermann aus Oberwil

unterhalten, betrieben und ver-

marktet, heisst es in einer Mit-

teilung. (BZ)

Durchbruch Kinder-

Impfstoff gegen Malaria

Das Schweizerische Tropeninsti-

tut, das der Universität Basel

angeschlossen ist, hat mass-

geblich an einem möglichen

Durchbruch beim Kampf gegen

Malaria mitgewirkt. Eine neue

Studie des Pharmaunterneh-

mens Glaxo Smith Kline (GSK)

mit dem Impfstoff RTS,S zeigt

eine Halbierung des Erkran-

kungsrisikos bei Kindern zwi-

schen 5 und 17 Monaten. Daran

beteiligt war auch ein Team des

Tropeninstituts, wie GSK ges-

tern mitteilte. Die Daten für we-

nige Wochen alte Babys werden

für Ende 2012 erwartet. Bestäti-

gen sich die Resultate, wäre es

der erste Impfstoff überhaupt

gegen Malaria. Das Medika-

ment könnte dann bereits in

den nächsten Jahren auf den

Markt kommen. (BZ/SDA)

Nachrichten

Der Streit um die Uni-Subventionen

hat mitten im Wahlkampf hohe Wel-

len geworfen. Doch auch abseits der

politischen Schaukämpfe sorgt der

Streit weiterhin für Irritationen. Die

Fachleute der Universität und der

Bildungsdepartemente beider Basel

werfen dem Bund vor, er verstünde

die Sache nicht. Die Experten der

Bundesverwaltung widersprechen

vehement. Ihrer Ansicht nach befin-

den sich beide Basel im Unrecht.

In der Bundesverwaltung ist Mau-

ro Dell’Ambrogio, Staatssekretär für

Bildung und Forschung, für das Ge-

schäft verantwortlich. «Ich möchte

nicht noch mehr Öl ins Feuer gies-

sen», sagt er. Mit dieser Begründung

lehnt er ein Interview mit der bz ab,

obwohl er dieses zuvor zugesichert

hat. Joakim Rüegger, Leiter Hoch-

schulen des Basler Erziehungsdepar-

tements, zeigt dafür Verständnis mit

ironischem Unterton: «Von den sach-

lichen Argumenten her möchte ich

nicht auf der Seite des Bunds stehen.»

Die Uni wolle doppelt kassieren

Dies lässt Dell’Ambrogio nicht gel-

ten. Er sei von seinen Argumenten

felsenfest überzeugt. Da diese aber

schon geäussert wurden, möchte er

sie nicht mehr wiederholen. Deshalb

schickt er der bz das Wortprotokoll

der Ständeratssitzung vom 13. Sep-

tember. Er teile die Aussagen, die der

Bündner Ständerat Theo Maissen

(CVP) als Präsident der Bildungskom-

mission gemacht hat.

Mit gelbem Leuchtstift hat der

Staatssekretär einen Satz angestri-

chen, der sich darauf bezieht, dass

beide Basel ihre Buchhaltung zwi-

schen 2006 und 2007 umgestellt ha-

ben: «Es ist eine Tatsache, dass sie

mit dieser Operation vor Kurzem ei-

nen in der Bilanz ausgewiesenen Ge-

winn erzielt haben.» Damit wirft er

beiden Basel vor, doppelt kassieren

zu wollen. Rüegger widerspricht:

«Wie sollen die Kantone je einen Ge-

winn gemacht haben, wenn der

Bund das fehlende Jahr nie ausbe-

zahlt hat? Er ist ja seit Anfang des

Subventionsjahrs ein Jahr hinterher.»

Ueli Vischer, Präsident des Basler

Universitätsrats, hat die Hoffnung

aber aufgegeben: «Die Sache ist ent-

schieden.» Optimistischer gibt sich

Erziehungsdirektor Christoph Ey-

mann. Er erwägt eine Klage gegen

den Bund. Um das weitere Vorgehen

zu besprechen, hat er für Ende Okto-

ber ein Treffen mit anderen Universi-

tätskantonen organisiert. Nur in die-

sem Punkt gibt Dell’Ambrogio

Vischer recht: Die beiden Basel hät-

ten keine Chance, etwas zu ändern.

Der Bund lässt die Universität Basel abblitzen

Subventionen Die Fronten im

Streit um die Uni-Subventionen

verhärten sich. Der Bund und

die beiden Basel beharren auf

gegenteiligen Standpunkten.

VON ANDREAS MAURER

INSERAT

Eine führt ein Kunstatelier; eine ver-

kauft Seifen, Blumen und Kleinmö-

bel. Eine bietet Dienstleistungen in

der Buchhaltung an; eine berät in

Steuerfragen. Eine therapiert die Se-

xualität; eine repariert Autos in der

eigenen Werkstatt. Eine betreibt seit

1987 ihre eigene Buchbinderei.

Die Branchen, in denen Kleinun-

ternehmerinnen der Region Basel tä-

tig sind, sind vielfältig. Diese Vielfalt

vernetzen die weiblichen Selbststän-

digen schon lange im «Netzwerk der

Einfrau-Unternehmerinnen» (Nefu).

Erstmals in der Region präsentieren

sie sich gemeinsam am 27. Oktober

im Reinacher Business Parc auf einer

Messe. Dabei, erzählt Nefu-Gründe-

rin Nelly Meyer-Fankhauser, gehe es

nicht darum, Frauen als Unterneh-

mer zu präsentieren, sondern die

Mitglieder von ihrem Netzwerk pro-

fitieren zu lassen. Dass alle Messeaus-

steller Frauen sind, sei dabei nur der

gemeinsame Nenner.

Unwichtig für die Selbstständigen-

karriere sei die Weiblichkeit aber

keinesfalls: «Es liegt im Naturell der

Frauen, sich zu vernetzen, in der Fa-

milie wie im Beruf», berichtet die

72-jährige Meyer-Fankhauser aus ih-

rer Erfahrung. Mit 48 Jahren begann

die langjährige Ingenieursbüro-Assis-

tentin noch ein 1-Frau-Dienstleis-

tungsunternehmen für kreatives

Denken und Schreiben. Es war ihr

ein Bedürfnis, ihre Erfahrungen mit

anderen selbstständigen Frauen zu

teilen. Genau das steht heute noch

im Vordergrund der Netzwerkerin-

nen: Regionale Koordinatorinnen or-

ganisieren Treffen, Seminare und

Fortbildungen, deren Referentinnen

oft aus dem Netzwerk selbst stam-

men. So seien vor allem die Themen

Gesundheit und Kommunikation für

selbstständige Unternehmer wichtig,

erklärt Eveline Räz-Rey, langjähriges

Nefu-Mitglied und regionale Koordi-

natorin aus Magden.

Höchste Flexibilität und Kreativität

Das Nefu-Netzwerk stehe allen In-

teressierten offen, sagen die beiden.

200 bis 300 Adressatinnen seien allein

im Mailverteiler der Region beider Ba-

sel. Jene, die sich mit einer einmali-

gen Gebühr von 150 Franken tatsäch-

lich in die Netzwerk-Datenbank auf-

nehmen lassen, sprühen laut Meyer-

Fankhauser vor «höchster Flexibilität

und Kreativität», die auch zu gemein-

samen Geschäftsideen führten. Dabei

sind durchaus auch gewachsene

Kleinunternehmen mit ein, zwei Mit-

arbeitern zugelassen. Die Frauen an

der Spitze von mittleren und grossen

Unternehmen sind dem Netzwerk

ebenfalls willkommen: Erfahrungsge-

mäss unterstützen sie Projekte, mit

denen sie sich identifizieren können.

Nach einigen internationalen Mes-

sen ist die regionale Veranstaltung in

Reinach ein Pilotprojekt. Meyer-Fank-

hauser ist aber zuversichtlich. Sie ver-

lässt sich auf die Mundpropaganda

aufgrund weiterer Netzwerke: «Wir

suchen stets den Kontakt zu Gründer-

zentren wie dem Businesspark.» Auch

die guten Beziehungen zu den Han-

delskammern und Gewerbeverbän-

den sowie zu FHs und Universitäten

waren Meyer-Fankhauser immer ein

Anliegen. Es liegt eben im Naturell

der Frauen, sich zu vernetzen.

Weiblichkeit zum gemeinsamen Erfolg

Kleinunternehmerinnen Vom Netzwerk Nefu profitieren auch selbstständige Frauen der Region

VON BORIS BURKHARDT

«Es liegt im Naturell

der Frauen, sich zuvernetzen, in der Familie

wie im Beruf.»Nelly Meyer-Fankhauser,

Gründerin Nefu

Lernten sich über das Nefu-Netzwerk kennen: Nelly Meyer-Fankhauser (links) und Eveline Räz-Rey. BOB

Das «Netzwerk für Ein-Frau-

Unternehmerinnen» (Nefu)

wurde 1993 gegründet. Regi-

onale und grenzüberschrei-

tende Netzwerke gibt es un-

ter anderem in den Kantonen

BL, BS, AG und SO. Die an-

fänglich papiernen Netzwerk-

Verzeichnisse mit Firmenbe-

schreibungen und Branchen-

spezialitäten wurden 2009

durch eine virtuelle Daten-

bank ersetzt. 2000 veröffent-

lichten Nelly Meyer-Fankhau-

ser und Jeannette Plattner

das Handbuch «Wirtschaften

ist weiblich – vernetzt denken

auch». Das Nefu kofinanzierte

2000 auch die erste Studie

über die wirtschaftliche Si-

tuation der Selbstständigen

in der Schweiz. (BOB)

www.nefu.ch

■ NELLY MEYER-FANKHAUSER: «VERNETZEN IST WEIBLICH»

Das Bundesparlament hat beschlos-

sen, dass der Bund seine Subventio-

nen an die Unis nicht mehr nach-

träglich bezahlt, sondern zeitgleich.

Nach bisherigem Schema werden die

Beiträge für 2011 im Jahr 2012 ge-

zahlt. Neu werden ab 2013 die Beiträ-

ge im gleichen Jahr gezahlt. Aus

Sicht der Uni Basel müsste der Bund

2012 zweimal zahlen: einmal für das

aktuelle und einmal für das vergange-

ne Jahr. Der Bund weigert sich. (ÖPF)

Darum geht es: Bundessubventionen werden neu ausbezahlt

8er-Tram Die Idee, die im Bau befind-

liche Tramverlängerung von Basel

nach Weil am Rhein dank dem güns-

tigen Frankenkurs um weitere 600

Meter zu verlängern, ist vom Tisch.

Der Bund hat eine Anfrage des Stadt-

kantons abgelehnt, Währungsgewin-

ne dafür zu verwenden. Die entgegen

den Erwartungen negative Antwort

sei gestern eingetroffen, sagte ein

Sprecher des baselstädtischen Tief-

bauamtes der Nachrichtenagentur

sda. Der Bund möchte prinzipiell

nicht mit Währungsgewinnen Pro-

jektänderungen finanzieren. Basel-

Stadt sehe so keinen Handlungsspiel-

raum. Die Tramverlängerung des

8ers nach Weil war zu einem Zeit-

punkt berechnet worden, als der Eu-

ro noch Fr. 1.50 wert war. Seither war

der Euro unter Fr. 1.10 abgesackt;

derzeit liegt er bei gut Fr. 1.23. Die

Kursdifferenz macht bei Gesamtkos-

ten von 104 und einem Bundesanteil

von 44 Millionen Franken einige

Millionen aus. So dürfte nun die Ver-

längerung wie geplant bis Ende

2013 bis zum Weiler Bahnhof ge-

baut werden. (SDA)

Verlängerungnicht verlängern

Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2

Page 8: az Verkaufsbroschuere 2012

Der Sonntag mit einer Auflage von 158 115 Exem-plaren ist die Nr. 1 zwischen Zürich–Bern–Basel. Die Redaktion sorgt jedes Wochenende für pures Lesevergnügen. Als einzige national ausgerichtete Zeitung widmet Der Sonntag sechs Regionen zu-sätzlich einen eigenen Bund.

Auflage: 158 115 ExemplareLeser: 352 000Reichweite: 8,2% in der D-CHReichweite: 26,9% im Verbreitungsgebiet

Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2

Reichweite in ProzentQuelle: MACH Basic 2011-2

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15

10

5 8.0 11.1 18.7 17.2 13.8 10.9 16.3 16.0 39.6 7.2 19.8 16.5 37.7 9.8 18.1 15.6 2.7 16.2 15.0 21.4

0 Deutsche Schweiz Basel (WG 31) Solothurn (WG 32) Aargau (WG 41) Zürich (WG 43)

Der Sonntag

NZZ am Sonntag

Sonntags-Blick

Sonntags-Zeitung

Fünf Hauptbünde plus Stellenbund

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«Wir tragen dem wichtigsten Lesetag Rechnung. Der Sonntag überrascht oft mit Primeurs und beweist damit wöchentlich seine journalistische Leistung.»

Patrik Müller, Chefredaktor

Zusätzlich für sechs Regionen einen eigenen Bund: Aargau, Basel, Limmattal, Olten, Solothurn-Bern, Zofingen

REGION 49

Der Sonntag, Nr. 24, 19. Juni 2011

Solothurn-Bern

SolothurnerSVP feierte mitÜbervaterBlocher. > 51

Wallierhof-Direktor RobertFlückiger er-klärt, weshalbBauern nichtdie «Jammeri»der Nationsind. > 52

Ein «Buuremeitschi»:Miriam Singer (23) aus

Mümliswil posierte fürden Bauernkalender. >50

er Abenteuer sucht,der findet Abenteuer.Meist näher als mandenkt. Oft schon di-rekt vor der eigenen

Haustür liegt ein Schatz im Verborgenen,der entdeckt werden will. Wem diese Be-hauptung rätselhaft erscheint, der istwohl ein «Muggle», doch keine Bange:Der nun folgende Artikel soll Aufschlussgeben (wenn auch nicht eines jeden Rät-sels Lösung lüften). Kehren wir noch ein-mal zurück vor die Haustür. Dort magman vielleicht nicht gerade die Kulissevon «Fluch der Karibik» antreffen, aberdas ist auch nicht nötig. Und manchmalerinnert die Szenerie ja dann vielleichtdoch etwas an Hollywood-Romantik. Sowie an jenem heissen Freitagnachmittagin Zuchwil.

DIE SONNE BRENNT. Ganz in der Nähe be-findet sich ein grösseres Gewässer. Undirgendwo, ja irgendwo ist da dieserSchatz. Kostbar, nicht unbedingt seinesInhalts wegen, sondern um der span-nenden Suche willen. Man muss kein Pi-rat sein, um ihn zu heben, auch kein In-diana Jones, obwohl eine ähnliche Vor-liebe für Rätsel und Verstecke sicher vonVorteil ist. Denn dieser ist ein Schatz fürGeocacher (siehe Kasten). Entdeckt nichtmithilfe von Kompass und Schatzkarte,sondern mit Internet und (in den aller-meisten Fällen) GPS. Entdeckt von einerFamilie aus der Umgebung, die – wie vie-le Geocacher – lieber anonym bleibt.Denn einen Schatz zu suchen, ohne er-kannt zu werden, ohne dass andere Men-schen von der Existenz der verborgenenTruhe wissen, macht eben gerade denReiz des Geocachings aus.

VATER ROBERT S.* WIRFT EINEN BLICK aufdas GPS, auf dem er zuvor die Koordina-ten des zu suchenden Caches gespei-chert hat. Die Schätze, die heute aufdem Programm stehen, hat die Familiezu Hause am Computer ausgewählt, aufeiner Homepage, die von Geocachern

auf der ganzen Welt genutzt wird. EinBlick auf die elektronische Landkartevermag unwissende Bürger in Staunenzu versetzen: Es ist bemerkenswert, wieviele Caches alleine in einem Umkreisvon etwa 10 km rund um Solothurn ver-steckt sind.

Bis zum nächsten Versteck sind esnur noch wenige Meter. «Das GPS ist al-lerdings nie auf den Meter genau», er-klärt Robert. Ein bisschen das Geländeabsuchen, Steine umdrehen und durchsDickicht pirschen gehört dazu. Auf ein-mal kommen Spaziergänger des Weges:

W

Uneingeweihte, «Muggles», wie sie freinach «Harry Potter» genannt werden. Fa-milie S. verhält sich unauffällig undwartet, bis die Luft wieder rein ist. Dannwird weitergesucht. Lange dauert dieSuche freilich nicht. Nach drei Jahrenund über 300 gefundenen Caches habendie Schatzjäger ein gutes Auge für po-tenzielle Verstecke entwickelt und fin-den Kleinode an Stellen, an denen ande-re nichts ahnend vorbeigehen.

DER CACHE, eine wasserdichte Tupper-ware-Box, wird schliesslich geborgen,der Inhalt geprüft, ein Gegenstand her-ausgenommen, ein anderer wieder hin-eingetan, das Logbuch mit dem Pseudo-nym unterzeichnet und dann das Ganzewieder versteckt. Später wird der Fundim Internet publiziert. Beim Geoca-ching geht es ums Suchen und ums Tau-schen, aber auch um vieles mehr. Häu-fig ist ein Cache mit einem Rätsel ver-bunden, das erst gelöst werden muss,um die Koordinaten herauszufinden.Und es gibt Multi-Caches, bei denenman nur über verschiedenen Stationenzum End-Cache gelangt. Besonders be-

liebt sind auch «Travel Bugs» (Marken,die an einem Gegenstand angebrachtsind) oder «Coins» (Münzen), die anstellevon herkömmlichen Tauschobjekten ineinen Cache gelegt werden. Diese sindmit einer Nummer versehen, die – imInternet nachgeschlagen – über die Mis-sion eines Bugs oder Coins Aufschlussgibt. Manche haben etwa die Aufgabe,an einen bestimmten Ort zu gelangen.

Familie S. hat selbst einen «Sun-catcher»-Coin auf Wanderschaft ge-schickt, der möglichst viel Sonne tan-ken soll. Jeder Geocacher, der den Coinfindet, hat so die Pflicht, die Münze ineinem anderen Cache (an einem mög-lichst warmen und sonnigen Ort) wie-der zu verstecken. Dank Internet ist dieFamilie ständig über den Aufenthaltsortihres «Suncatchers» auf dem Laufenden.«Er war schon in Deutschland, Spanien,Portugal und Dänemark», wissen sie.

Ein Objekt kann aber auch mit an-deren Aufgaben behaftet sein. Einmalfand die Abenteurerfamilie einen «Hou-dini», der mit 200 Gummibändern um-wickelt war. Jeder Cacher hatte die Auf-gabe, jeweils einen Gummi zu entfer-

nen – bis Houdini schliesslich wiederfrei war.

ROBERT UND SEINE FRAU haben schonselbst Caches versteckt. Einen anlässlichdes «Kulturundum» in Attiswil. Dortführt nun ein Multi-Cache die Schatzsu-cher an allen ausgestellten Kunstwer-

ken vorbei. Um den End-Cache zu fin-den, muss man erst eine Reihe von Fra-gen zu einigen der Werke beantworten.Daraus ergeben sich die Koordinatendes Verstecks.

EINEN CACHE ZU PLATZIEREN, ist abernicht so einfach, wie es klingen mag. Esgilt, gewisse Dinge zu beachten. So darf et-wa die Anwesenheit eines Caches (und dieder Geocacher, die jener unweigerlich an-

zieht) keine Belastung für Flora und Fau-na darstellen. Öffentlich zugänglich, abertrotzdem unverdächtig soll ein Cache zu-dem sein. Letzteres, in zweierlei Hinsicht:Er sollte nicht so auffällig versteckt sein,dass ihn Muggles finden; er sollte aberauch den Geocacher selbst nicht auffälligerscheinen lassen. Verstecke an Bahnhö-fen und Flughäfen sind eher ungünstig –Schatzsucher, die an solchen Orten langeund intensiv bestimmte Stellen absuch-ten, haben gar schon polizeiliche Gross-einsätze ausgelöst, weil man sie für Atten-täter hielt.

Wenn man aber regelkonformSchätze versteckt und sucht, dann istGeocaching eine aufregende Freizeitbe-schäftigung für Jung und Alt. Eine, derman auf der ganzen Welt und somitauch in den Ferien nachgehen kann.«Wenn wir irgendwo hinfahren, dannschauen wir meistens erst im Netz, obes dort oder auf dem Weg dorthin Ca-ches gibt», gesteht die Familie. So könnedie eigentlich 40-minütige Fahrt zumOnkel auch schon einmal zweieinhalbStunden dauern.

MIT STÄDTEREISEN LÄSST SICH dasGeocaching ebenfalls gut verbinden.In den meisten Städten gebe es Multi-Caches, die den Schatzsucher zu diver-sen Sehenswürdigkeiten führt, erklärtMutter S. «Das ist eine tolle Art, einenfremden Ort kennen zu lernen.» Dochfremde Orte müssen nicht immer weitweg sein. Wie gesagt, beginnt die Su-che nach dem nächsten Schatz oft vorder eigenen Haustür. Und endet an ei-ner Stelle, so nah sie auch sein mag,die man ohne den Cache vielleicht niegesehen hätte.

*Name von der Redaktion geändert.

Mit modernen Piraten auf SchatzsucheNach versteckten Schätzen zu suchen, ist heutzutage nicht nur Holzbeinigen vorbehalten, sondern auch Geocachern

Eine neue Freizeitbeschäfti-gung, die nur mittels modernerKommunikationstechnikenmöglich ist, lockt immer mehrLeute in die Natur: Geocaching,die Schatzsuche per GPS.

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VON CHRISTOPH NEUENSCHWANDER

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Geocaching ist eine tolleArt, einen fremden Ort

kennen zu lernen.»MUTTER S.*, GEOCACHERIN

«

Aufgespürt! Geocacher Robert hat den gesuchten Cache, eine Tupperware-Box mit verschiedenen kleineren Gegenständen, gefunden. CND

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Unser Sun-Coin war schonin Deutschland, Spanien,

Portugal und Dänemark.»ROBERT S.*, GEOCACHER

«

Geocaching wurde im Jahr 2000 inAmerika erfunden. Es ist eine mo-derne Schnitzeljagd. AngemeldeteUser können auf Internetseiten dieStandorte von Caches auf der gan-zen Welt abrufen. Dabei gibt es ver-schiedene Arten von Schätzen:ganz kleine (Nanos oder Micros),die meist nur eine Papierrolle alsLogbuch enthalten, oder grössere,die von Small über Regular bisLarge reichen und Tauschobjekte in

sich bergen. Dabei kann es sich umSpielzeugautos oder Edelsteine,Puppen oder Schreibwaren handeln– der Fantasie sind keine Grenzengesetzt.Damit die Suche nicht zu abenteu-erlich wird, sollte man sich im Inter-net über Schwierigkeit und Terraininformieren. So kann ein schwieri-ger Cache sehr gut versteckt seinoder ein ausgesprochen kniffligesRätsel darstellen. Auch das Gelände

kann stark variieren. Die niedrigsteTerrain-Stufe sollte rollstuhlgängigsein; bei der höchsten ist es ratsam,je nach Gebiet die Kletter- oderTauchausrüstung mitzunehmen.Eine grosse Errungenschaft ist esübrigens, wenn man sich zuoberstin einem Logbuch eintragen kann,also der «FTF» (First to Find) ist.Diese Erstentdeckung wird dann na-türlich mit Stolz auf der Geoca-ching-Homepage publiziert. (CND)

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■ WAS IST DENN EIGENTLICH GEOCACHING?

LIMMATTAL 49

Der Sonntag, Nr. 24, 19. Juni 2011Ad-Hoc-ChorverabschiedetDirigentinEggimann. > 53

Auf dem Arealdes künftigenStrichplatzes inAltstetten füh-len sich heutevor allem Blu-menfansbeglückt. > 55

VolksmusikinitiatorErnst Berweger freut

sich über frischen Windin diesem Genre. >50/51

s ist heiss in den Hallen derLimeco, heiss, laut und sti-ckig. In den Öfen glüht derAbfall, bereits mehr Schlackedenn erkennbare Gegenstän-

de. Es riecht, wie Abfall halt riecht. DerGedanke, dass die Kehrichtverbren-nungsanlage auch nur das Geringste miteiner Bonbon-Fabrik zu tun haben könn-te, erscheint völlig absurd.

Doch tatsächlich: Die Limeco in Die-tikon, der ehemalige KläranlageverbandLimmattal (KVL), beliefert aus ihremKehrichtheizkraftwerk und ihrer Abwas-serreinigungsanlage mehrere Liegen-schaften und Firmen in den QuartierenSilbern und Limmatfeld mit Fernwärme.Darunter auch die Bonbons- und Nah-rungsmittelfabrik F. Hunziker + Co AGan der Heimstrasse.

DIE ZÄLTLI-FABRIK war 1984 die erste Fir-ma, die an das Fernwärmenetz der Lime-co angeschlossen wurde. Fritz Hunzikerhatte sich damals für Dampf als Energie-form entschieden, um die Versorgungs-sicherheit zu gewährleisten. «Der Ölpreisist ständigen Spekulationen unterwor-

fen und schwankt. Bei Dampf muss mannicht disponieren», sagt GeschäftsführerKonrad Kaufmann. Und Reto Reinli, Lei-ter Betrieb, ergänzt: «Heute profitierenwir massiv von der damaligen Entschei-dung, weil wir einen minimalen CO2-Ausstoss ausweisen können.» Dieserkonnte dank der Fernwärme um 1700Tonnen pro Jahr reduziert werden. Aus-serdem gestalten sich die Kosten fürFernwärme, insbesondere in Anbetrachtdes aktuellen Ölpreises, sehr attraktiv.

DOCH WIE KOMMT DIE WÄRME vom Abfallzum Bonbon? Durch die Abfallverbren-nung in der Limeco entstehen bis zu1000 Grad Celsius heisse Rauchgase, dieWasser in einem Dampfkessel aufheizenund verdampfen lassen. Pro Stundekommen so 42 Tonnen Dampf zusam-men. Der rund 400 Grad Celsius heisseDampf treibt mit 50 bar eine Turbine an,wo ein gekoppelter Generator Strom er-zeugt. Mit einem Druck von 18 bar wirdder Dampf durch ein speziell isoliertes,rund 830 Meter langes (das gesamteFernwärmenetz ist 4,3 km lang), haupt-sächlich unterirdisch verlegtes Rohrlei-tungssystem zum Kunden transportiert.Ähnlich funktioniert es auch mit Heiss-wasser.

Ist die Wärme beim Kunden abgege-ben, werden der Dampf oder das Heiz-wasser zurück ins Kehrichtheizkraft-werk geführt und erneut erhitzt. DerFernwärmekreislauf ist immer vom Ver-

E

braucherkreislauf getrennt, hauptsäch-lich aus sicherheitstechnischen und hy-gienischen Gründen. So auch bei derF. Hunziker + Co AG: In einem Dampf-umformer wird die Wärme mittels dün-ner Röhrchen auf den betriebseigenenDampf-Kreislauf übertragen und der

Druck reduziert. Mit der Hitze werdendie verschiedenen Verbraucher bedient:die Kochanlagen für die Zuckerschmel-ze, das Heizungssystem des Gebäudesund die Kältemaschinen. Auch das Heiss-wasser wird mittels Dampf erwärmt.«Wir sind auf eine unterbruchlose Ver-

sorgung angewiesen», sagt Kaufmann.Würde die Dampfversorgung zusam-menbrechen, würde die Bonbon-Produk-tion auf Eis gelegt: Die Zuckermassewird bei Temperaturen zwischen 140und 160 Grad Celsius gekocht. Sobald sieunter 30 Grad abkühlt, wird sie stein-

hart; wird der Kochprozess unterbro-chen, verstopft die Masse die Maschinen.Damit das nicht passiert, werden die An-lagen und das gesamte Netz regelmässiggewartet. Ausserdem hat die Limecozwei Ofenlinien zur Beheizung desDampfkessels zur Verfügung. Sollten bei-de Öfen ausfallen, würde ein separaterölbefeuerter Dampfkessel bei der Limecodie Dampflieferung für den Kunden si-cherstellen.

MIT DEN RUND 88 000 TONNEN Abfall, diejährlich verbrannt werden, gewinnt dieLimeco rund 65 000 Megawattstunden

(MWh) elektrische Energie und 25 000MWh Wärmeenergie. Zum Vergleich:Ein gut isoliertes Einfamilienhaus ver-braucht heute fürs Heizen rund 1000 Li-ter Öl pro Jahr – 1000 Liter Heizöl ent-sprechen rund 10 MWh. Allein mit derheute gewonnenen Fernwärme könnten2500 Einfamilienhäuser das ganze Jahrüber geheizt werden.

Die Wärmeabgabe bei der Limecokönne von heute 25 000 MWh pro Jahrsogar auf 65 000 MWh gesteigert wer-den, sagt Emil Schönmann, Geschäfts-führer der Limeco. «Was wir heute nichtin Fernwärme abgeben können, verstro-men wir.» Der Strom versorgt die be-triebseigenen Liegenschaften und dieKläranlage, der Rest wird in das Strom-netz eingespeist. Dieser Rest entsprichteinem durchschnittlichen Jahresver-brauch von 8000 Haushaltungen. Einerentable Sache: «Dieser Strom bringt unspro Jahr zusätzliche Einkünfte von meh-reren Millionen Franken», so Schön-mann. Mit der Energie aus dem Keh-

Mit Fernwärme vom Abfall zum Bonbon

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VON KATJA LANDOLT (TEXT)UND ALEX SPICHALE (FOTOS)

Die Limeco in Dietikon liefert Fernwärme an diverse Firmen, unter anderem auch an die Zältli-Fabrik Hunziker

Dank verbranntem Plastik,Papier, Karton, Textilien undSpeiseresten laufen die Maschi-nen einer Bonbon-Fabrik heiss.

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Heute profitieren wirmassiv von der damaligen

Entscheidung, auf Dampf stattauf Öl zu setzen.»RETO REINLILEITER BETRIEB DER F. HUNZIKER + CO AG

«● ●

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Solange die Preise fürfossile Brennstoffe derart

tief waren, war Fernwärmeunattraktiv. Heute sieht dieSache anders aus.»HANSPETER ENGELI,LEITER KUNDENDIENST DER LIMECO

«

FORTSETZUNG AUF SEITE 50

Limeco-Geschäftsführer Emil Schönmann (l.) und Kundendienstleiter Hanspeter Engeli erklären die Fernwärmeanlage.

Im Hinblick auf die Debatte rund umden Atomausstieg widmet sich dieseZeitung in den kommenden Ausgabendem Thema «erneuerbare Energie imLimmattal». In einer sechsteiligen Se-rie werden umgesetzte Projekte ausder Region beleuchtet sowie Pläne undProjekte vorgestellt.Bisher erschienen: (1) «Die Photovolta-ik kämpft noch immer mit Vorurteilen»

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■ ATOMAUSSTIEG:ALTERNATIVENERGIEIM LIMMATTAL

NEU

erweiterter

Regionalbund

Basel

Page 9: az Verkaufsbroschuere 2012

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Mittwoch, 4. Januar 2012

Jobs von A bis Z.

Stellenmarkt 28

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AZ Management Services AG • CH-5001 Aarau

AZ Medien – eines der führenden Medienunternehmen der Schweiz – geben unter

anderem die az Aargauer Zeitung, bz Basellandschaftliche Zeitung, az Limmattaler

Zeitung, az Solothurner Zeitung, az Grenchner Tagblatt und Der Sonntag heraus,

multimedial vernetzt mit regionalen Online-Newsportalen, E-Paper, iPad und Mobi-

leapplikationen. Radio- und Fernsehsender, verschiedene auflagenstarke Wochen-

zeitungen, Fach- und Special-Interest-Zeitschriften sowie Kundendruck runden die

Produkte- und Servicepalette ab.Wir suchen für unser Accounting-Team in Aarau eine engagierte Persönlichkeit alsFinanzbuchhalter/in (40–60%)Ihre Aufgaben – Selbstständiges Führen des Hauptbuches von Gesellschaften

– Erstellen der Zwischen- und Jahresabschlüsse– Anlagenbuchhaltung– Fakturierung zentraler Leistungen– Intercompany-Abstimmungen– Mehrwert- und Verrechnungssteuerabrechnungen– Mithilfe beim Reporting

Ihr Profil – Buchhalter/in mit eidg. Fachausweis oder gleichwertiger Ausbildung

– Praktische Erfahrungen in der Finanzbuchhaltung– Hohes Mass an Eigenverantwortung– Gute Abacus-Kenntnisse erleichtern Ihnen den Einstieg– Speditive und exakte Arbeitsweise– Teamgeist– Flexibel bezüglich Arbeitszeiten

Ihre ZukunftEs erwartet Sie eine abwechslungsreiche, verantwortungsvolle Tätigkeit und ein gut

eingespieltes, kollegiales Team. Wir bieten einen modernen Arbeitsplatz an ver-

kehrsgünstiger Lage sowie fortschrittliche Anstellungskonditionen.Ihr nächster SchrittIhre detaillierte Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per E-Mail an:[email protected] oder an AZ Management Services AG • Herbert Flühmann

• Leiter Personal • Neumattstrasse 1 • 5001 Aarau.Für nähere Auskünfte steht Ihnen:Armin Bättig • Leiter Accounting • T: +41 (0)58 200 40 60, gerne zur Verfügung.Weitere Informationen zu AZ Medien finden Sie unter: www.azmedien.ch

Wir sind ein schweizweit marktführendes KMU im Bereich Lufthygienemessung. Um bei steigender Nachfrage unseren Kunden einen Topservice bieten zu können, suchen wir Sie zur Unterstützung als:

Cleveren

Servicetechnikerin faszinierendem Umfeld

Ihre Arbeiten erledigen Sie wochenweise vor Ort beim Kunden (ca. 40%–70% Aussendienst) oder bei uns in Hunzenschwil. Sie gehen auf Kundenwünsche ein, erteilen technische Auskünfte, schlagen Problemlösungen vor und pfl egen die Kundenbeziehungen nachhaltig. Sie sind in der Lage, anspruchsvolle, messtechnische Geräte zu zerlegen und anschliessend wieder funktionsfähig zusammenzubauen. Ihr ausgeprägtes analytisches Denken, gepaart mit Ihrem Durchhaltewillen hilft Ihnen, auch grössere Störfälle allein zu meistern. Dank Ihrem handwerklichen Geschick können Sie auch im Anlagenbau eingesetzt werden.Sie verfügen über eine fundierte technische Ausbildung aus dem Bereich Elektronik / Elektrotechnik. Den Umgang mit dem PC kennen Sie nicht nur als Benutzer. Es fällt Ihnen leicht, sich in ein breites Fachgebiet einzuarbeiten. Kenntnisse in Französisch und Englisch erleichtern Ihnen den Dialog mit den Kunden in der Westschweiz oder dem Tessin beziehungs-weise unseren internationalen Lieferanten.Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte mit dem Vermerk «persönlich» an Herrn Franz Gretener oder per E-Mail an [email protected]. Telefonische Auskünfte erteilen Ihnen gerne Herr Franz Gretener oder Herr Markus Peter.

DELTATECH AG, Bahnhofstrasse 1, 5502 Hunzenschwil, Telefon 062 897 33 33, www.deltatech.ch

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In unserer überregionalen Mercedes-Benz- und Smart-Vertretung mit über 70 Mitarbeitern suchen wir nach Vereinbarung einenBetriebsleiter (100%)Ihr Aufgabenbereich: • Kompetente Führung des Werkstattpersonals • Überwachung und Optimierung der Arbeitsprozesse in den Abteilungen

(Kundendienst, Werkstatt, Karosserie/Lack und Ersatzteillager) • Verantwortung für Unterhalt, Reparaturen und Sauberkeit • Diagnosearbeiten an Mercedes-Benz- und Smart-Fahrzeugen • Lehrlingswesen Anforderungsprofi l: • Abgeschlossene Ausbildung als Automobilkaufmann (oder Meisterprüfung) • Erfahrung in einer Führungsposition • Durchsetzungsvermögen, gute Umgangsformen, Sozialkompetenz

• Ausgewiesene und freundliche Führungspersönlichkeit • Mercedes-Benz- und Smart-Kenntnisse von VorteilWir bieten Ihnen:Eine vielseitige, selbstständige Tätigkeit in einem dynamischen, erfolgrei-chen und zukunftsorientierten Unternehmen mit einem sehr guten Arbeits-klima, einer topmodernen Infrastruktur und überdurchschnittlicher Entlöh-nung (Dienstfahrzeug und Gewinnbeteiligung).Nutzen Sie diese Gelegenheit und bewerben Sie sich mit Foto an folgende Adresse:

Herrn Beat Dinkelc/o Kenny’s Auto-Center AGLandstrasse 1895430 WettingenWir freuen uns auf Sie!

Stellengesuche

Gelernte Malerin hat noch freie TermineSCHNELL, SAUBER, ZUVERLÄSSIGGratis Offerte unter: Tel. 079 426 55 20

Wer braucht französisch sprechende KV Angestelltefür Festanstellung? Langjährige Büroerfahrung, gute PC-Kenntnisse. Mit ÖV. 079 754 42 70 gibt Auskunft.

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az | Freitag, 28. Januar 2011

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Ferienwohnungen /FerienhäuserZu verkaufen in Kandersteg zentrale3-Zimmer-Wohnungmit Einstellhallenplatz.Bilddokumentation vorhanden.

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12 | 2011 / 1 | 2012

Glanzlichter fürs Silvesterbuffet

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Die besten Grippe-Mittel aus der Natur 10

Gesund durch den Winter

Schneeflöhe und Tulpen mögen es kalt 42

Endlich unter null

Warum wir Freitag, den 13., fürchten 56

Weiss der Teufel

Wie uns die Herzmedizin krank macht 14

Die Angstschrittmacher

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natürlichDas Magazin für ganzheitliches Leben

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Page 10: az Verkaufsbroschuere 2012

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Wir wissen, warum sich Ihre Investition bezahlt macht und unterstützen Sie kompetent bei Ihrer Mediaplanung.

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«Unser moderner, multimedialer Auftritt zieht Blicke an.»

Heinz.Rä[email protected] 058 200 58 74Verkaufssupport