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Ueberblick ueber Insertionsmoeglichkeiten bei den Zeitungen von AZ Medien AG.
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Das volle Programm 2012
Medienverbund az/Der SonntagAargauer Zeitung AG
Neumattstrasse 15001 Aarau
Telefon 058 200 53 53Fax 058 200 53 54
AZ 5000 Aarau | Nr. 47 | 16. Jahrgang | DONNERSTAG, 17. FEBRUAR 2011 I FR. 2.50 [email protected], 058 200 58 58 | [email protected], 058 200 55 55 | [email protected], 058 200 53 53 AARAU
Jetzt hat auch Revolutionsführer GaddafiProbleme mit seinem Volk. Seite 8
Ausland Auch in Libyenist es immer unruhiger
Ein Start im WM-Riesenslalom ist dennochmöglich, operiert wird später. Seite 12
Sport Didier Cuche brichtsich im Training die Hand
Gesagt
«Natürlich ist dassehr viel Geld. Aberich finde den Preis imVergleich korrekt.»FRANZ GERTSCH, 80, Berner Künstler,über die 2,33 Mio. Franken, die sein Bildan einer Auktion erzielte. Seite 17
AARGAU
Das Präsidium des Obergerichts undJustizdirektor Urs Hofmann müssennächste Woche an der ordentlichenSitzung der grossrätlichen Justiz-kommission Red und Antwort ste-hen. Dabei geht es um die Zustän-digkeiten in der Strafuntersuchungim Fall Lucie. (SPI) Seite 27
Fall Lucie: Regierungsrat undRichter bei Justizkommission
� 2010 hat sich unsere Volks-wirtschaft – auch im Sog desAufschwungs bei NachbarDeutschland – erstaunlichschnell von der Krise erholt.Das gilt ebenso für den Aar-gau, wie die jüngste Wirt-schaftsumfrage zeigt.
Nun hinkt die sehr heterogeneAargauer Wirtschaft in Boom-zeiten manchen Kantonen hin-terher. Besonders solchen miteiner starken, wertschöpfungs-intensiven Finanz- oder Phar-maindustrie. In Krisenzeitenwirkt unsere breit diversifizier-te Wirtschaftsstruktur aber sta-bilisierend. So wies das Bin-nengewerbe selbst in derschlimmsten Krise gute Zahlenvor. Die stabile Konsumnach-frage tat das ihre, sodass dieKrise im Aargau trotz Einbrü-chen beim Export vergleichs-weise moderat verlief.
Nun leiden die exportorientier-ten Branchen natürlich unterden schwachen LeitwährungenEuro und Dollar. Das befördertauch die Verschiebung weite-rer Arbeitsplätze aus dem In-dustrie- in den Dienstleistungs-sektor. Erfreulicherweise ent-stehen hier neue Arbeitsplätze,die andernorts wegfallendeJobmöglichkeiten ersetzen.
Die Aargauer Wirtschaftscheint also stark genug, umdie erwartete konjunkturelleAbkühlung zu parieren. Sie willsogar mehrere 1000 zusätzli-che Arbeitsplätze schaffen.Und zwar nicht nur den«Speckgürtel» entlang. Das istgut für den sozialen Frieden imKanton der Regionen.
Der Staat kann mit guten Rah-menbedingungen Unterstüt-zung geben. Etwa, indem erdie neuste Steuerreform nichtauf die lange Bank schiebt,sondern sie vorantreibt unddamit die Attraktivität des Aar-gaus als Wohn-, Lebens- undWirtschaftsraum stärkt.
Firmen brauchenUnterstützung
Kommentarvon Mathias Küng
Die Berufsfachschule und die HöhereFachschule Gesundheit und Sozialesmit Standorten in Brugg und Aarau fei-ern ihr fünfjähriges Bestehen. Und da-mit eine Erfolgsgeschichte, die schonfast zu schön ist. Das Interesse ist sogross, dass die Schulen bereits in aku-ten Raumnöten stecken. (MOU) Seite 27
Grosses Interessean Gesundheitsberufen
AZ
9 7 7 1 6 6 1 0 5 3 0 0 1
4 0 0 0 7
Börse Seite 10Foyer Live Seiten 19–23Kino Seite 22Fahrzeugmarkt Seite 38Todesanzeigen Seiten 42/43Agenda Seite 45TV/Radio Seite 46Wetter Seite 47Rätsel Seite 47Leserbriefe Seite 48
HEUTE IN DER ZEITUNG
www.aargauerzeitung.ch
Die Aargauische Industrie- und Han-delskammer (AIHK) führt alljährlichunter ihren Mitgliedern eine Wirt-schaftsumfrage durch. Laut der inAarau vorgestellten neusten Umfragesind die Unternehmen für 2011 «vor-sichtig optimistisch». Vorsichtig vor-ab mit Blick auf eine erwartete kon-junkturelle Abkühlung und Wechsel-kursungewissheiten. Sehr positiv indie nähere Zukunft blicken indesPharma- und Spitzenindustrie. GuteErwartungen hegen auch der Finanz-sektor und die Nahrungsmittel-branche.
Insgesamt soll 2011 laut Umfragetrotz aller Ungewissheit die Zahl derVollzeitstellen um fast 2 Prozent stei-gen. Das ist eine enorme Verbesse-rung gegenüber 2010, wo im Indus-triesektor netto Arbeitsplätze verlo-ren gegangen sind. Neue Arbeitsplät-ze entstehen vorab im Dienstleis-tungssektor. Im Bezirk Zofingen wird
bei der Summe von Arbeitsplätzen2011 netto keine Veränderung erwar-tet. Für die Bezirke Bremgarten undRheinfelden wird ein Plus von 1 Pro-zent vorausgesagt, für Aarau undLenzburg von 2 Prozent, für Badenund Brugg gar von 3, für Muri von 4Prozent. Demgegenüber muss sichder Bezirk Kulm auf ein Minus von 6Prozent einstellen.
Insgesamt liegen die Erwartungenin der Aargauer Wirtschaft für 2011nur minim unter der Entwicklungdes Vorjahres. Im Vergleich zu 2010erwarten die meisten Branchen 2011ein besseres Geschäftsjahr. Das giltgerade für den Bereich Druck-Erzeug-nisse, der ein sehr schweres Jahr hin-ter sich hat. Exportorientierte Unter-nehmungen bleiben verständlicher-weise vorsichtig. Bezüglich Ertragsla-ge erwarten die Unternehmungendurchschnittlich allerdings keineVerbesserung gegenüber 2010, dasdiesbezüglich nur befriedigend aus-fiel. Kommentar rechts, Seite 26
Jobmaschine läuftim Aargau wiederVON MATHIAS KÜNG
Umfrage Firmen für 2011 vorsichtig optimistisch
Gestern führte die Staatsanwalt-schaft Zofingen-Kulm den Betreiberdes Forums Wohlen-Online, PeterWäger, zur Befragung ab und be-schlagnahmte Daten in seinem Büro.Grund: SVP-Nationalrat Lieni Füglis-taller hatte Wäger am 4. Juni 2010wegen Ehrverletzung angezeigt.
Nun kamen die Behörden zumSchluss, dass es nötig sei, «die zumBetrieb des Forums notwendigenEDV-Anlagen sicherzustellen», umdie Täterschaft zu eruieren. Sie hoff-
ten laut Durchsuchungsbefehl, wel-cher der az Aargauer Zeitung vor-liegt, «dass die IP-Adressen der Ver-fasser von ehrverletzenden Einträ-gen ermittelt werden können».
Füglistaller kritisiert die lange Ver-fahrensdauer. «Ich hatte Aufwandund Ärger, die Strafverfolgungsbe-hörden haben geschlampt», sagt er.Staatsanwalt Pascal Peterhans kom-mentiert dies nicht. Er sagt: «Dernächste Schritt im Verfahren wäredie Anklageerhebung.» (FH) Seite 25
Wohlen-Online: Betreiber abgeführt
Nach Jahren im Zeichen von Verlus-ten und des Abbaus tausender Ar-beitsplätze arbeitet der MuttenzerSpezialchemiekonzern Clariant wie-der profitabel und ist fast schulden-frei. Konzernchef Hariolf Kottmannversicherte gestern, es bestündennun keinerlei Pläne mehr, in abseh-barer Zukunft erneut in grösseremUmfang Arbeitsplätze abzubauen.
Unmittelbar nach dem offiziellenAbschluss der jüngsten Restrukturie-
rung schwenkt Clariant sogleich aufExpansionskurs: Das Baselbieter Un-ternehmen will für rund 2,5 Milliar-den Franken die Münchner Süd-Che-mie AG erwerben. Zu diesem Zweckwird sich Clariant neu verschuldenmüssen und will das Aktienkapitalerhöhen. Kottmann versicherte, die-ser Milliardendeal stelle für Clariant«kein Abenteuer» dar. Die Clariant-Aktie büsste gestern über 13 Prozentein. (AZ) Seiten 2/9
Clariant will Süd-Chemie schlucken
Im Interview spricht der Hip-Hopper überLaptop-Musik und seine Platten. Seite 19
Foyer Live DJ GrandmasterFlash kommt ins KiFF
Energiepolitisch stehen für dieSchweiz in nächster Zeit wichtigeWeichenstellungen an: Ab 2020müssen die drei AtomkraftwerkeMühleberg und Beznau I und II er-setzt werden. Müssen sie wirk-lich? Oder gibt es Alternativen?Wie steht es um die Zukunft der
Atomtechnologie in der Schweiz?In einer sechsteiligen Serie gehtdie az dieser Frage nach. ZumAuftakt die Debatte um die«Stromlücke». Können nur neueAKW den Ausfall der Produktions-kapazität kompensieren? Gibt eswirklich eine Lücke? (CHB) Seite 3
HO
Heiss diskutierte Türme: Die AKW-Debatte
Ausgabe 1-2012
az vermittelt und vernetzt aktuelle InformationenDas Vertrauen in die redak-tionelle Kompetenz und der multimediale, ortsunabhän-gige Zugang zu News und Hintergründen rund um die Uhr verschafft uns eine überdurchschnittlich hohe Leserbindung.
Hohe Werbewirkung auf allen KanälenVon der hohen Nutzerakzeptanz, den modularen, crossmedialen Kommunikationsangeboten und von der persönlichen Beratung aus einer Hand profitieren insbe-sondere die Werbekunden. Wer wirbt und gesehen werden will, kommt an uns nicht vorbei.
Die Nr. 1 in der grössten Stadt der Schweiz*. Zwischen Bern, Basel und Zürich liegt die zweitstärkste Wirtschaftsre-gion der Schweiz. Hier sind wir das führende, unabhän-gige Medienhaus mit einer starken, lokalen Verankerung und nationaler Ausstrahlung.
* 6 Fachhochschulen, 4 Flughäfen, 24 Theater, 44 Kinos, 9 Zoos, 120 Museen, 2747 Restaurants und Bars. Im goldenen Dreieck zwischen Bern, Basel und Zürich leben 1,3 Millionen ziemlich urbane Menschen.
Ein Newsroom …Im Newsroom in Aarau – einem der modernsten Mediencenter Europas – laufen die Fäden der Berichterstattung zusammen. Ein hoch qualifiziertes Team re-cherchiert und redigiert Inlands-, Auslands-, Wirtschafts-, Sport- oder kulturelle Themen. Unsere Aktualitäten sind glaubwürdig, rund um die Uhr und ortsunab-hängig zugänglich − gedruckt und digital, von Montag bis Sonntag.
Christian DorerChefredaktor
Redaktionsnetz: Aarau, Baden, Basel, Brugg, Dietikon, Frick, Grenchen, Langenthal, Lenzburg, Liestal, Muri, Reinach, Rheinfelden, Solothurn und Wohlen
Dietikon
Basel
Liestal
Aarau
BadenBrugg
Wohlen
Rheinfelden
Frick
Lenzburg
Muri
Reinach
SolothurnLangenthal
Grenchen
… mit vierzehn regionalen RedaktionsbürosDas Rückgrat unserer Berichter-stattung ist die regionale Ver-ankerung. Unsere Journalisten schreiben mit Gespür und Könnenüber lokale Themen und machen damit jede Publikation einzigartig.Die umfassende Information aus den Regionen garantiert uns die ungeteilte Aufmerksamkeit unserer Leserschaft. Niemand ist Ihren Kunden näher als wir!
Ein spannendes, redaktionelles Umfeld ist der Garant für höchste Beachtung Ihrer Werbung. Als Zeitungsmacher haben wir Tradition; heute beherrschen wir als Online-Journalisten auch die Verbreitung über Internet, iPad und Smartphone.
Nationale BerichterstattungDie Redaktion im AZ Mediencen-ter in Aarau schafft Informatio-nen mit nationaler Relevanz! Wir fühlen uns unserer Leserschaft mit Leidenschaft verpflichtet und informieren unabhängig, vollum-fänglich und pointiert. Um auch politisch an vorderster Front dabei zu sein, haben wir eine eigene Bundeshausredaktion.
Regional am PulsDie regionalen Redaktionsstand-orte sichern die lokale Veranke-rung und damit die Glaubwür-digkeit. Unsere sieben regionalen Tageszeitungen haben insgesamt neun Lokal-Splits, für die unsere Journalisten auf Tuchfühlung mit der Bevölkerung gehen.
Print und OnlineZeitung machen können wir seit Generationen. Unsere Kompetenz mit neuen Vertriebskanälen zeigt sich heute auch in der Verbreitung über digitale Medien.
Der SonntagNicht umsonst wird Der Sonntag oft zitiert. Denn er bietet Primeurs in Themen, die die Schweiz bewe-gen. Die Spezialität des kleinen, feinen Redaktionsteams in Baden ist die spürbare Eigenständigkeit und die Freude an hoch qualifi-zierten Hintergrundberichten.
v.l.n.r. Chefredaktion az: Christian Dorer, Werner De Schepper, Philipp Mäder, Rüdi SteinerChefredaktoren Regionen: Thomas Dähler (bz Basellandschaftliche Zeitung, bz Basel), Theodor Eckert (az Solothurner Zeitung, az Langenthaler Tagblatt, az Grenchner Tagblatt), Jürg Krebs (az Limmattaler Zeitung), Chefredaktion Der Sonntag: Patrik Müller
AZ 5000 Aarau | Nr. 47 | 16. Jahrgang | DONNERSTAG, 17. FEBRUAR 2011 I FR. 2.50 [email protected], 058 200 58 58 | [email protected], 058 200 55 55 | [email protected], 058 200 53 53 AARAU
Jetzt hat auch Revolutionsführer GaddafiProbleme mit seinem Volk. Seite 8
Ausland Auch in Libyenist es immer unruhiger
Ein Start im WM-Riesenslalom ist dennochmöglich, operiert wird später. Seite 12
Sport Didier Cuche brichtsich im Training die Hand
Gesagt
«Natürlich ist dassehr viel Geld. Aberich finde den Preis imVergleich korrekt.»FRANZ GERTSCH, 80, Berner Künstler,über die 2,33 Mio. Franken, die sein Bildan einer Auktion erzielte. Seite 17
AARGAU
Das Präsidium des Obergerichts undJustizdirektor Urs Hofmann müssennächste Woche an der ordentlichenSitzung der grossrätlichen Justiz-kommission Red und Antwort ste-hen. Dabei geht es um die Zustän-digkeiten in der Strafuntersuchungim Fall Lucie. (SPI) Seite 27
Fall Lucie: Regierungsrat undRichter bei Justizkommission
� 2010 hat sich unsere Volks-wirtschaft – auch im Sog desAufschwungs bei NachbarDeutschland – erstaunlichschnell von der Krise erholt.Das gilt ebenso für den Aar-gau, wie die jüngste Wirt-schaftsumfrage zeigt.
Nun hinkt die sehr heterogeneAargauer Wirtschaft in Boom-zeiten manchen Kantonen hin-terher. Besonders solchen miteiner starken, wertschöpfungs-intensiven Finanz- oder Phar-maindustrie. In Krisenzeitenwirkt unsere breit diversifizier-te Wirtschaftsstruktur aber sta-bilisierend. So wies das Bin-nengewerbe selbst in derschlimmsten Krise gute Zahlenvor. Die stabile Konsumnach-frage tat das ihre, sodass dieKrise im Aargau trotz Einbrü-chen beim Export vergleichs-weise moderat verlief.
Nun leiden die exportorientier-ten Branchen natürlich unterden schwachen LeitwährungenEuro und Dollar. Das befördertauch die Verschiebung weite-rer Arbeitsplätze aus dem In-dustrie- in den Dienstleistungs-sektor. Erfreulicherweise ent-stehen hier neue Arbeitsplätze,die andernorts wegfallendeJobmöglichkeiten ersetzen.
Die Aargauer Wirtschaftscheint also stark genug, umdie erwartete konjunkturelleAbkühlung zu parieren. Sie willsogar mehrere 1000 zusätzli-che Arbeitsplätze schaffen.Und zwar nicht nur den«Speckgürtel» entlang. Das istgut für den sozialen Frieden imKanton der Regionen.
Der Staat kann mit guten Rah-menbedingungen Unterstüt-zung geben. Etwa, indem erdie neuste Steuerreform nichtauf die lange Bank schiebt,sondern sie vorantreibt unddamit die Attraktivität des Aar-gaus als Wohn-, Lebens- undWirtschaftsraum stärkt.
Firmen brauchenUnterstützung
Kommentarvon Mathias Küng
Die Berufsfachschule und die HöhereFachschule Gesundheit und Sozialesmit Standorten in Brugg und Aarau fei-ern ihr fünfjähriges Bestehen. Und da-mit eine Erfolgsgeschichte, die schonfast zu schön ist. Das Interesse ist sogross, dass die Schulen bereits in aku-ten Raumnöten stecken. (MOU) Seite 27
Grosses Interessean Gesundheitsberufen
AZ
9 7 7 1 6 6 1 0 5 3 0 0 1
4 0 0 0 7
Börse Seite 10Foyer Live Seiten 19–23Kino Seite 22Fahrzeugmarkt Seite 38Todesanzeigen Seiten 42/43Agenda Seite 45TV/Radio Seite 46Wetter Seite 47Rätsel Seite 47Leserbriefe Seite 48
HEUTE IN DER ZEITUNG
www.aargauerzeitung.ch
Die Aargauische Industrie- und Han-delskammer (AIHK) führt alljährlichunter ihren Mitgliedern eine Wirt-schaftsumfrage durch. Laut der inAarau vorgestellten neusten Umfragesind die Unternehmen für 2011 «vor-sichtig optimistisch». Vorsichtig vor-ab mit Blick auf eine erwartete kon-junkturelle Abkühlung und Wechsel-kursungewissheiten. Sehr positiv indie nähere Zukunft blicken indesPharma- und Spitzenindustrie. GuteErwartungen hegen auch der Finanz-sektor und die Nahrungsmittel-branche.
Insgesamt soll 2011 laut Umfragetrotz aller Ungewissheit die Zahl derVollzeitstellen um fast 2 Prozent stei-gen. Das ist eine enorme Verbesse-rung gegenüber 2010, wo im Indus-triesektor netto Arbeitsplätze verlo-ren gegangen sind. Neue Arbeitsplät-ze entstehen vorab im Dienstleis-tungssektor. Im Bezirk Zofingen wird
bei der Summe von Arbeitsplätzen2011 netto keine Veränderung erwar-tet. Für die Bezirke Bremgarten undRheinfelden wird ein Plus von 1 Pro-zent vorausgesagt, für Aarau undLenzburg von 2 Prozent, für Badenund Brugg gar von 3, für Muri von 4Prozent. Demgegenüber muss sichder Bezirk Kulm auf ein Minus von 6Prozent einstellen.
Insgesamt liegen die Erwartungenin der Aargauer Wirtschaft für 2011nur minim unter der Entwicklungdes Vorjahres. Im Vergleich zu 2010erwarten die meisten Branchen 2011ein besseres Geschäftsjahr. Das giltgerade für den Bereich Druck-Erzeug-nisse, der ein sehr schweres Jahr hin-ter sich hat. Exportorientierte Unter-nehmungen bleiben verständlicher-weise vorsichtig. Bezüglich Ertragsla-ge erwarten die Unternehmungendurchschnittlich allerdings keineVerbesserung gegenüber 2010, dasdiesbezüglich nur befriedigend aus-fiel. Kommentar rechts, Seite 26
Jobmaschine läuftim Aargau wiederVON MATHIAS KÜNG
Umfrage Firmen für 2011 vorsichtig optimistisch
Gestern führte die Staatsanwalt-schaft Zofingen-Kulm den Betreiberdes Forums Wohlen-Online, PeterWäger, zur Befragung ab und be-schlagnahmte Daten in seinem Büro.Grund: SVP-Nationalrat Lieni Füglis-taller hatte Wäger am 4. Juni 2010wegen Ehrverletzung angezeigt.
Nun kamen die Behörden zumSchluss, dass es nötig sei, «die zumBetrieb des Forums notwendigenEDV-Anlagen sicherzustellen», umdie Täterschaft zu eruieren. Sie hoff-
ten laut Durchsuchungsbefehl, wel-cher der az Aargauer Zeitung vor-liegt, «dass die IP-Adressen der Ver-fasser von ehrverletzenden Einträ-gen ermittelt werden können».
Füglistaller kritisiert die lange Ver-fahrensdauer. «Ich hatte Aufwandund Ärger, die Strafverfolgungsbe-hörden haben geschlampt», sagt er.Staatsanwalt Pascal Peterhans kom-mentiert dies nicht. Er sagt: «Dernächste Schritt im Verfahren wäredie Anklageerhebung.» (FH) Seite 25
Wohlen-Online: Betreiber abgeführt
Nach Jahren im Zeichen von Verlus-ten und des Abbaus tausender Ar-beitsplätze arbeitet der MuttenzerSpezialchemiekonzern Clariant wie-der profitabel und ist fast schulden-frei. Konzernchef Hariolf Kottmannversicherte gestern, es bestündennun keinerlei Pläne mehr, in abseh-barer Zukunft erneut in grösseremUmfang Arbeitsplätze abzubauen.
Unmittelbar nach dem offiziellenAbschluss der jüngsten Restrukturie-
rung schwenkt Clariant sogleich aufExpansionskurs: Das Baselbieter Un-ternehmen will für rund 2,5 Milliar-den Franken die Münchner Süd-Che-mie AG erwerben. Zu diesem Zweckwird sich Clariant neu verschuldenmüssen und will das Aktienkapitalerhöhen. Kottmann versicherte, die-ser Milliardendeal stelle für Clariant«kein Abenteuer» dar. Die Clariant-Aktie büsste gestern über 13 Prozentein. (AZ) Seiten 2/9
Clariant will Süd-Chemie schlucken
Im Interview spricht der Hip-Hopper überLaptop-Musik und seine Platten. Seite 19
Foyer Live DJ GrandmasterFlash kommt ins KiFF
Energiepolitisch stehen für dieSchweiz in nächster Zeit wichtigeWeichenstellungen an: Ab 2020müssen die drei AtomkraftwerkeMühleberg und Beznau I und II er-setzt werden. Müssen sie wirk-lich? Oder gibt es Alternativen?Wie steht es um die Zukunft der
Atomtechnologie in der Schweiz?In einer sechsteiligen Serie gehtdie az dieser Frage nach. ZumAuftakt die Debatte um die«Stromlücke». Können nur neueAKW den Ausfall der Produktions-kapazität kompensieren? Gibt eswirklich eine Lücke? (CHB) Seite 3
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Heiss diskutierte Türme: Die AKW-Debatte
az Netz ist unser regionales Newsportal. Die regionale und sogar lokale Online-Berichterstattung macht sich bezahlt. Die Nutzungsdaten von az Netz sind auf das Doppelte gestiegen. Nutzen Sie die punktgenauen Platzierungsmöglichkeiten.
Überall und immerSie können Ihre Werbung so platzieren, dass sie im ganzen az Netz sichtbar ist. Oder Sie können die Verbreitung ein-grenzen und Ihre Botschaft treffsicher und zielgruppenge-recht in eines der regionalen Newsportale stellen.
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400‘000
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Die az Gesamtausgabe ist mit einer Auflage von 178 764 Exemplaren die drittgrösste abonnierte Tageszeitung der Schweiz und darf in einem natio-nalen Mediaplan nicht fehlen. Das Verbreitungsge-biet repräsentiert mit 1,3 Millionen Einwohnern den zweitgrössten Wirtschaftsraum der Schweiz. Jeder Dritte liest unsere Zeitungen täglich.
Das Kombi mit Preisvorteil und Leistungssteigerung Mit Cityplus, dem modular be-legbaren Schweizer Kombi, errei-chen Sie bis zu 928 000 Leser in der Deutschschweiz. Erhöhen Sie mit Cityplus Ihre Medialeistung und profitieren Sie gleichzeitig von 10% Kombirabatt.
Normalauflage: 178 764 ExemplareLeser: 391 000Reichweite: 8,9% in der D-CHReichweite: 31,7% im Verbreitungsgebiet
Grossauflage (Mi): 295 945 Exemplare (Verlagsangabe)
Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2
Die Kombination von nationaler Relevanz und lokaler Verankerungaz Gesamtausgabe beinhaltet neun regionale Tageszeitungen. Die internationalen und natio-nalen Inhalte im 1. Bund sind identisch. Die Besonderheit dieser Zeitungen liegt in der regionalen Berichterstattung. Sie garantiert uns Leserbin-dung und damit Ihrer Werbung höchste Beachtung.
59% der Bevölkerung bevorzu-gen eine Tageszeitung als Infor-mationsquelle. Nutzen Sie diesen Vorteil und inserieren Sie ein ein-ziges Mal, um in neun Zeitungen gesehen zu werden. Einfacher geht‘s nicht. Effizienter und günstiger auch nicht.
Normalauflage: 418 555 ExemplareLeser: 928 000Reichweite: 21% in der D-CHReichweite: 37,2% im Verbreitungsgebiet
Grossauflage (Mi): 535 736 Exemplare (Verlagsangabe)
Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2
cityplus.ch
Abdeckung im Verbreitungsgebiet
über 40 %
20 – 40 %
bis 20 %
Quelle: Media Use Index 2011
Basel
Olten
Zo�ngen
Aarau
BadenLiestal
Zürich
Luzern
Bern
Solothurn
azgesamtausgabe.ch
Leserzahlen der abonnierten Tagespresse im VergleichQuelle: MACH Basic 2011-2
700 000
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500 000
400 000
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200 000 622 000 508 000 391 000 353 000 292 000 276 000
100 000
0 Blick Tages- az Gesamt- Berner- Neue Neue Anzeiger ausgabe Zeitung Zürcher Luzerner Zeitung Zeitung
Auflagen der abonnierten Tagespresse im VergleichQuelle: WEMF 2011
250 000
200 000
150 000
100 000 208 360 195 618 178 764 174 162 132 670 121 371
50 000
0 Blick Tages- az Gesamt- Berner- Neue Neue Anzeiger ausgabe Zeitung Zürcher Luzerner Zeitung Zeitung
Basel
Olten
Zofingen
Aarau
Baden
Dietikon
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Zürich
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Solothurn
Das ist das az-Portfolio
Donnerstag, 14. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch
AARGAU, AARAU, LENZBURG-SEETAL, WYNENTAL-SUHRENTALAARAU
Gefunden worden war die tot im Ehe-
bett liegende Frau am vergangenen
Montag, von Polizisten der Regional-
polizei Suret. Sie waren vom Arbeit-
geber des 64-jährigen Schweizers ge-
beten worden, bei diesem vorbeizu-
schauen. Er war während Tagen der
Arbeit ferngeblieben und auch nicht
erreichbar gewesen.
Die Tat sofort zugegeben
Die Wohnungstüre im Mehrfamili-
enhaus, in dem das Paar seit Jahren
lebte, wurde den Polizisten vom Ehe-
mann sofort geöffnet. Die Beamten
merkten rasch, dass mit ihm etwas
nicht stimmte, und entdeckten kurz
darauf die tote Ehefrau im Schlafzim-
mer. Ihr Gatte gab umgehend zu, sie
vor einigen Tagen umgebracht zu ha-
ben. Die Kantonspolizei nahm ihn
fest und das Bezirksamt Lenzburg
setzte ihn in Untersuchungshaft.
Wann und warum der Mann seine
Frau erdrosselt hat,
ist Gegenstand der
laufenden Ermitt-
lungen. «Das Motiv
des Mannes und die
Hintergründe der
Tat stehen noch
nicht fest. Die Kan-
tonspolizei hat in-
tensive Ermittlungen aufgenom-
men», erklärte Kapo-Mediensprecher
Bernhard Graser.
Dem Leiden ein Ende gesetzt?
Laut Informationen von Leuten,
welche das Paar seit Jahren kennen,
war die Frau offenbar nach einem
Schlaganfall gesundheitlich stark an-
geschlagen. Im Bekanntenkreis wird
deshalb allgemein vermutet, dass der
bisher unbescholtene, als freundlich
und besonnen gel-
tende Mann mit
den Jahren von der
Situation überfor-
dert war und mit
seiner Straftat dem
Leiden seiner Frau
ein Ende setzen
wollte. Graser be-
stätigte, dass von der Kapo auch in
diese Richtung ermittelt wird.
Sollten sich die Vermutungen von
Bekannten und Nachbarn bestätigen,
kann der Mann für seine Straftat un-
ter Umständen auf milde Richter hof-
fen. Laut dem Zürcher Strafrechts-
professor Daniel Jositsch, wird in Fäl-
len von aktiver Sterbehilfe von ver-
schiedenen Delikten ausgegangen.
Unter Umständen milde Strafe
Mit Gefängnis bis zu 3 Jahren oder
einer Geldstrafe geahndet wird die
Tötung auf Verlangen. Dabei muss je-
doch der ausdrückliche Todes-
wunsch des oder der Verstorbenen
nachgewiesen werden können.
1 bis 10 Jahre Gefängnis beträgt
der Strafrahmen für Totschlag. Auf
diesen wird bei aktiver Sterbehilfe er-
kannt, wenn das Einverständnis
des/der Verstorbenen nicht nach-
weisbar ist. Das Strafmass liegt hier
dann im unteren Bereich des Straf-
rahmens, wenn eine entschuldbare,
grosse seelische Belastung zur Tat ge-
führt hat.
Rupperswil 64-jähriger Mann lebte tagelang mit seiner getöteten 73-jährigen Frau in der Wohnung
VON TONI WIDMER
Ehefrau erdrosselt: War es Sterbehilfe?
Bekannte gehen davon
aus, dass der Mann dem
Leiden seiner Frau ein
Ende setzen wollte.
Juristisches Nachspiel zu einem tödli-
chen Velounfall auf einer mangelhaft
gesicherten Baustelle im Aarauer
Goldernquartier:
Das Bezirksgericht
hat drei von fünf
Angeklagten der
fahrlässigen Tötung
schuldig gespro-
chen. Dabei handelt
es sich neben dem
örtlichen Bauleiter
eines Ingenieurbüros auch um den
Oberbauleiter, einen Mitarbeiter
beim Aarauer Stadtbauamt, und um
einen Stadtpolizisten. Passiert war
das Unglück vor vier Jahren, als ein
73-Jähriger wegen einer mangelhaft
gesicherten Baugrube mit dem Velo
stürzte und an den Folgen verstarb.
Die mündliche Verhandlung vor
Bezirksgericht fand bereits 8. Sep-
tember statt. Den fünf Angeklagten
warf die Staatsanwaltschaft fahrläs-
sige Tötung vor. Der Hauptanklage-
punkt war in allen Fällen derselbe:
Die Grube an der Aarauer Goldern-
strasse sei zum Unfallzeitpunkt im
September 2006 «absolut ungenü-
gend» signalisiert gewesen. Im sieben
Stunden dauernden Prozess unter
Leitung von Gerichtspräsidentin Ka-
rin von der Weid beteuerten sämtli-
che Angeklagten ihre Unschuld und
sahen die Verantwortlichkeiten je
nach Standpunkt
an ganz verschiede-
nen Stellen. Die
Staatsanwaltschaft
stellte fest, dass der
tragische Unfall
«mit an Sicherheit
grenzender Wahr-
scheinlichkeit» ver-
meidbar gewesen wäre, wenn die
Grube «gesetzeskonform signalisiert
und gesichert» gewesen wäre.
Zwei Freisprüche
Das Bezirksgericht hatte also na-
mentlich die Frage zu klären, ob die
mit lockerem Sand gefüllte Grube ge-
nügend abgesperrt worden war. Es
kam zum Schluss, dass bei zwei An-
geklagten kein Verschulden vorlag.
Deshalb sprach es den Vorarbeiter
und den Bauführer des beteiligten
Unternehmens frei. Verurteilt wur-
den hingegen die drei weiteren Ange-
klagten, und zwar zu einer bedingten
Strafe von jeweils 180 Tagessätzen
nach Höhe des Einkommens und zu
einer Busse von 1000 Franken.
Das gestern publizierte Urteil des
Bezirksgerichts ist noch nicht rechts-
kräftig, es kann an die nächsthöhere
Instanz, an das Obergericht, weiter-
gezogen werden. (HR)
Tragischer Velounfall:
Es war FahrlässigkeitAarau Das Bezirksgericht hat
drei von fünf Angeklagten verur-
teilt, die sich wegen eines töd-
lichen Velounfalls verantworten
mussten, der auf eine ungenü-
gend gesicherte Baustelle zu-
rückzuführen war.
Keiner der fünf Ange-
klagten wollte vor dem
Bezirksgericht dieSchuld auf sich nehmen.
Bezirksgericht Aarau Das Geschäft
klang verlockend: Chihuahua-Wel-
pen von Züchtern im Ausland für
rund 700 Franken kaufen und sie
hierzulande für mehr als das Doppel-
te verkaufen. Während dreier Mona-
te führte die Angeklagte mit ihrem
Mann 20 solcher Welpen illegal in
die Schweiz ein und veräusserte sie.
Den Käufern versicherte sie, die Tiere
stammten aus eigener Zucht oder aus
der Zucht ihrer Mutter in Österreich.
Vor Gericht verneinte die Ange-
klagte, dies gesagt zu haben. Ihr Ver-
teidiger sprach von einem Missver-
ständnis: Sie hatte lediglich erwähnt,
sie wolle mal eine eigene Zucht auf-
bauen. Das Gericht glaubte den Aus-
sagen der Käufer und mahnte die An-
geklagte, dies seien «nicht zum ers-
ten Mal widersprüchliche Aussagen».
Zudem schrieb die Angeklagte in ei-
nem Mail an eine Käuferin, sie züch-
te Chihuahuas und trage damit zum
«artgerechten Überleben der Rasse
bei, die so viel misshandelt wird».
Die verkauften Tiere waren krank
Weitere Aussagen der Angeklag-
ten vor Gericht stimmten nicht mit
denen der polizeilichen Ermittlung
überein. Hatte sie behauptet, die
Welpen in Österreich gekauft zu ha-
ben, sagte sie nun, sie habe die Tiere
in Deutschland erworben. Im Glau-
ben daran, Welpen aus einwandfrei-
er nationaler Zucht zu kaufen, zahl-
ten die Käufer einen entsprechend
hohen Preis. Schon wenige Tage spä-
ter zeigten sich bei den Tieren aber
gesundheitliche Probleme: Hüftde-
formationen, Leistenbrüche, Lungen-
würmer, Ohrmilben. Der Tierarzt
stellte aufgrund der Chips an den Tie-
ren fest: Sie stammen aus Osteuropa.
Schon früher schuldig gesprochen
Neben gewerbsmässigem Betrug
musste sich die Angeklagte zudem
wegen Tierquälerei verantworten, da
sie ihren eigenen Chihuahua zwei
Tage lang in einer Hundebox auf dem
Balkon eingesperrt gelassen hatte.
Und wieder gab es widersprüchliche
Aussagen: Der Polizei sagte sie, sie
habe notfallmässig zu einer Kollegin
nach Italien reisen müssen und habe
ihren Mann beauftragt, auf den Hund
zu schauen. Vor Gericht hiess es, sie
sei mit ihrer Familie an den Gardasee
gereist, um den Geburtstag ihres Soh-
nes zu feiern. Als das Tier von der Poli-
zei befreit wurde, war es vom eigenen
Urin durchnässt, ausgehungert und
hatte einen Abszess im Analbereich.
Die Angeklagte wurde in beiden
Punkten einstimmig schuldig gespro-
chen. Dazu kam ein Verdikt wegen
Urkundenfälschung. Da sie bereits
2005 zu 12 Monaten bedingt verur-
teilt worden war, kam das Gericht
nicht darum herum, der alleinerzie-
henden dreifachen Mutter eine unbe-
dingte Freiheitsstrafe aufzuerlegen.
Insgesamt wird sie zwei Jahre ins Ge-
fängnis müssen. «Bei jemandem oh-
ne diese familiären Umstände hätte
man mehr als 30 Monate gegeben»,
so das Gericht. (DVI)
Zwei Jahrewegen Betrugund Tierquälerei
In den unterschiedlichsten Farben prasseln derzeit die Äpfel in der Ge-
tränkerei Schlör in Menziken ins Silo. Ausgepresst als Most, erscheinen
die Früchte in einheitlichem Dunkelgelb. Auf dem Tisch steht das süsse
Getränk in den Variationen «frisch ab Presse», «naturtrüb» oder «klar».
Immer häufiger wird aus dem Most allerdings ein gepanschtes Pro-
dukt: Die trendige Apfelschorle besteht aus 60 Prozent Most und
40 Prozent Wasser, mit Kohlensäure versetzt. (AZ) Seite 39
PETER SIEGRIST
Schorle, der gepanschte Most, ist Trend
Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch
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AARGAU, BADEN-WETTINGEN, BRUGG-WINDISCH, ZURZACHBADEN
Schon in 20 bis 30 Jahren könnte in
Ehrendingen eine Empfangsanlage
stehen, von der aus radioaktiver Ab-
fall in ein Tiefenlager geführt wird.
Die Region um Nördlich Lägern ist ei-
ne von sechs möglichen Standorten
für ein Tiefenlager (siehe Kasten).
Dass diese Vorstellung beim einen
oder anderen Einwohner Ehren-
dingens – aber auch umliegender
Gemeinden – ein mulmiges Gefühl
auslöst, war nicht zu übersehen. So
strömten knapp 200 Besucher an die
Informationsveranstaltung Tiefenla-
ger, zu der die Gemeinde eingeladen
hatte. «Ehrendingen ist von den Plä-
nen auch betroffen, weshalb es wich-
tig ist, dass sich die Menschen infor-
mieren können», sagte Gemeindeam-
mann Renato Sinelli. Er zeigte sich
deshalb hocherfreut, dass sowohl
Gegner wie auch Befürworter eines
Tiefenlagers den Weg nach Ehrendin-
gen gefunden hatten.
Abfälle hier und heute entsorgen
Zum Auftakt erläuterte Micheal
Aebersold vom Bundesamt für Ener-
gie (BFE), nach welchen Kriterien der
Bund die Tiefenlager-Standorte be-
stimmen will. «Wir sind uns einig,
dass der Abfall dort entsorgt werden
muss, wo er produziert wird – also in
der Schweiz», sagte Aebersold. Und:
«Die Probleme müssen heute gelöst
werden und dürfen nicht künftigen
Generationen überlassen werden.»
Piet Zuidema von der Nationalen
Genossenschaft für die Lagerung ra-
dioaktiver Abfälle (Nagra) ging weiter
ins Detail: «Wir wollen die Abfälle
dort lagern, wo es langfristig stabil
ist.» Untersuchungen hätten gezeigt,
dass sich die Geologie in der Nord-
schweiz besonders dazu eigne. «Wir
sind in dieser Region auf 180 Mil-
lionen Jahre alten Opalinuston ge-
stossen», so Zuidema. Dieses Gestein
eigne sich für die Endlagerung, weil
es undurchlässig sei und sich nicht
bewege. «Nach der Lagerung werden
die Abfälle maximal 200 Jahre beob-
achtet. Danach wird das Tiefenlager
dauerhaft geschlossen», führte Zuide-
ma weiter aus.
«Abfälle müssen rückholbar sein»
Doch genau daran stört sich die
Schweizerische Energie-Stiftung
(SES). «Es dauert eine Million Jahre,
bis die Abfälle nicht mehr radioaktiv
sind», sagte Sabine von Stockar. Es sei
deshalb unverantwortlich, die Abfäl-
le nach 200 Jahren unkontrolliert ih-
rem Schicksal zu überlassen.
«Es ist unbestritten, dass eine
Lösung für die radioaktiven Abfälle
gefunden werden muss», sagt von
Stockar. Doch bei den jetzt geplanten
Tiefenlagern seien einfach noch zu
viele Fragen offen: Wie verändert
sich das Gestein durch die Abwärme
der Abfälle oder bei der Bildung von
Gasen? Überhaupt nicht vorherseh-
bar seien zudem Naturereignisse wie
zum Beispiel Gletschergänge. «Das
haben wir untersucht», entgegnete
Felix Altdorfer vom Eidgenössischen
Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).
«Gletscher ziehen immer durch die
gleichen Gebiete.»
Geri Müller geht es zu schnell
SES-Präsident und Vizeammann
von Baden, Geri Müller, stört sich am
eingeschlagenen Tempo: «Wir könn-
ten noch bis 50 Jahre für ein Tiefen-
lager forschen; nutzen wir doch diese
Zeit.» Auch für Müller ist klar: «Die
Abfälle muss man jederzeit zurück-
holen können.» Überhaupt habe er
Mühe mit dem Begriff «Entsorgung»,
weil die Abfälle nicht entsorgt, son-
dern lediglich gelagert würden.
Michael Aebersold (BFE): «Es ist
schlicht nicht möglich, diese Abfälle
auf Zehntausende Jahre rückholbar
zu machen – das wäre unbezahlbar.»
Lager auch für künftigen Abfall
Die zentrale Frage eines Besuchers
bei der abschliessenden Fragerunde
lautete: «Das tönt für mich alles nach
einem abgeschlossenen System. Aber
wir produzieren doch immer mehr
Abfall?» Das treffe zu, so Aebersold.
«Die geplanten Tiefenlager seien je-
doch auf die Abfallmengen ausge-
legt, die in den nächsten Jahren noch
produziert werden.» Für die Lengnau-
er Grossrätin Astrid Andermatt ist
klar: «Wir wollen hier kein Tiefenla-
ger, weil noch viele Fragen offen
sind.» Zudem würden unabhängige
Studien zur Verträglichkeit eines Tie-
fenlagers mit dem Standort Nördlich
Lägern fehlen. Kommentar rechts
Ehrendingen Bewohner konnten sich über ein mögliches Tiefenlager in ihrer Region ein Bild machen
VON MARTIN RUPF
Entsorgung dauert eine Million Jahre
«Wir wollen hierkein Tiefenlager. Es sind
noch viele Fragen offen.»Astrid Andermatt, Lengnauer
Grossrätin
Update
Anfang 2008 hat das dreistufige
Auswahlverfahren für zwei Tiefen-
lager begonnen. Im Frühling 2009
schlugen das Bundesamt für Ener-
gie (BFE) und die Nationale Genos-
senschaft für die Lagerung radioakti-
ver Abfälle (Nagra) sechs Regionen
dafür vor: das Zürcher Weinland
(ZH/TG), Nördlich Lägern (AG/ZH),
Bözberg (AG), Jurasüdfuss (AG),
Wellenberg (NW/OW) und Süd-
randen (SH). Im Kanton Aargau sind
85 Gemeinden tangiert – bei Böz-
berg 44, Nördlich Lägern 13 und
beim Jurasüdfuss 28 Gemeinden.
Die Auswahl geschah gestützt auf
die Geologie im Untergrund. Die
laufende 1. Etappe wird mit dem
Anhörungsverfahren der Standorte
beendet. Mitte 2011 entscheidet
der Bundesrat, welche Standorte
weiter untersucht werden. Diese ha-
ben dann die Möglichkeit, in der
Etappe 2 bei der Konkretisierung der
Lagerprojekte sowie den Unter-
suchungen der sozioökonomischen
und raumplanerischen Auswirkun-
gen mitzuarbeiten. Voraussichtlich
2016 wird der Bundesrat die Stand-
orte festlegen. (MRU)
■ Gewiss: Es ist richtig, dass
die Gemeinde Ehrendingen
zur Informationsveranstaltung
Tiefenlager eingeladen hat.
Die Bewohner dieser Region
haben ein Recht, über die Plä-
ne des Bundes zu einem geo-
logischen Tiefenlager in ihrer
Umgebung aufgeklärt zu wer-
den. Die ganze Sache hat aber
einen Haken. Wenn sich der
Bundesrat 2016 nach zehnjäh-
rigem Auswahlverfahren für
einen oder zwei Tiefenlager-
Standorte entscheidet, wird
sich die betroffene Bevölke-
rung gegen diesen Entscheid
nicht wehren können. Denn
das neue Kernenergiegesetz
sieht kein Vetorecht mehr vor.
Was die Betroffenen als Ein-
griff in ihre demokratischen
Rechte empfinden, macht aber
Sinn. Gäbe es das Vetorecht
noch, würde ein Tiefelager in
der Schweiz nie Realität. Doch
ein solches braucht es. Selbst
wenn die jetzigen Kernkraft-
werke dereinst abgebrochen
werden, fällt 100 000 Kubik-
meter radioaktiver Abfall an.
Es ist verständlich, dass sich
an den sechs möglichen
Standorten Widerstand for-
miert. Denn es ist absehbar,
dass der Bundesrat den Stand-
ort – alle erfüllen die Sicher-
heitskriterien – auswählen
wird, wo der politische Wider-
stand am kleinsten ist. Im Fall
von Nördlich Lägern ist der
Widerstand legitim, trägt die
Region mit Fluglärm und
Kiesabbau doch schon genug
Lasten der Allgemeinheit.
Dem Widerstand haften aber
zwei Mängel an: Erstens weh-
ren sich auch solche, die weiter
an der Kernenergie festhalten
wollen. Zweitens mutet es
kleinlich an, wenn sich in der
kleinen Schweiz die Standorte
gegenseitig den schwarzen
Peter zuschieben. Wir reden
hier von einer Lagerung radio-
aktiver Abfälle für die nächsten
1 000 000 Jahre. Sicherheit
ist dabei das oberste Gebot,
der Standort sekundär.
Sicherheit als
oberstes Gebot
Kommentarvon Martin Rupf
Baden Der Einwohnerrat hat an sei-
ner gestrigen Sitzung über sehr hohe
Zahlen debattiert. Nebst Budget 2011
und Finanz- und Investitionsplan
2011 bis 2015 lagen die Abrechnun-
gen Limmatübergang mit Promena-
denlift, Beitrag zur Kern- und Bäder-
umfahrung Ennetbaden und Berufs-
bildungszentrum (grösster jemals
von der Stadt gesprochener Kredit)
vor. Alles wurde einstimmig geneh-
migt. Stadtammann Stephan Attiger
beantwortete die Dringliche Anfrage
von Cédric Wermuth (SP) zum Al-
stom-Stellenabbau. Er schätzt die
Auswirkungen für die Stadt als nicht
gravierend ein. Ein ausführlicher
Ratsbericht erscheint morgen. (-RR-)
Flottes Budgetverabschiedet
Seit fast einer Woche müssen wir schlottern, der
Winter lässt sich nicht mehr verdrängen. Die Winter-
schuh- und Snowboardverkäufer freuts und Nicola
Giancola (Bild), Werkstattchef in der Badener Garage
Mario Scacchi, kommt kaum zum Verschnaufen.
Denn viele Autofahrer wollen genau jetzt ihre Win-
terpneus montiert haben. Giancola ist froh, dass
man die Pneus frühzeitig bestellt hat, denn sie sind
gefragt wie noch nie: «Gewisse Marken und Grössen
können derzeit nicht geliefert werden.» Ein Grund ist
der erhöhte Pneubedarf in unseren Nachbarländern,
da dort das Obligatorium eingeführt wurde. Zudem
wurden in vielen Werken während der Krise weniger
Winterreifen produziert. (SOM) Seite 29
MAJA SOMMERHALDER
Winterpneus sind in der Region gefragt wie noch nie
Fusionsgespräche Die Gemeinderäte
von Rietheim und Bad Zurzach disku-
tieren derzeit eine Vereinigung. Das
teilten die Gemeinderäte gestern mit.
Eine Studie habe gezeigt, dass sich
interessante Perspektiven ergeben
könnten. Zur Prüfung einer Fusion
veranlasst haben die enge Zusammen-
arbeit, die gemeinsamen Zukunfts-
perspektiven und der Wunsch aus der
Bevölkerung von Rietheim. Die neu-
trale Beurteilung habe gezeigt, dass
die beiden Gemeinden nicht nur ver-
waltungstechnisch eng vernetzt seien,
sondern auch geografisch und sied-
lungspolitisch, wie die Gemeinderäte
mitteilen. «Auch in der Oberstufen-
schule, in den Landeskirchen sowie in
Vereinen ist man gemeinsam unter-
wegs. Schliesslich nimmt auch das Ge-
werbe mit einem gemeinsamen Ver-
band seine Interessen wahr.»
Unklarheiten bei den Finanzen
Deutliche Unterschiede zeigen
die beiden Finanzhaushalte. Diese
müssten durch den Zustupf durch
den Kanton angeglichen werden.
Der Kanton erarbeitet derzeit neue
Grundlagen zur finanziellen Unter-
stützung von Gemeindevereinigun-
gen, die aber erst im nächsten Jahr
im Grossen Rat diskutiert werden.
Bis Klarheit über die finanzielle Un-
terstützung herrscht, wollen die Ge-
meinderäte die Fusion auf Eis legen.
Die Konsultativabstimmung ist auf
Sommer 2011 geplant. Bei allgemei-
ner Zustimmung könnte im Novem-
ber 2011 die Grundsatzabstimmung
folgen. (AZ)
Rietheim undBad Zurzachprüfen Fusion
An vielen Orten in der Schweiz
werden derzeit feucht-fröhliche
Oktoberfeste gefeiert. Statt auf
die Kopie des Münchner Volks-
festes setzt das Piccadilly Pub
in Wohlen auf Einheimisches:
Noch bis zum Sonntag werden
im Rahmen der Freiämter Bier-
woche jene sechs Biere ausge-
schenkt, welche in der Region
gebraut werden. Offen bleibt,
ob es «Erusbacher» und Co.
auch in Mass-Kübeln gibt und
wie hoch der Preis dafür ist. (FH)
Zwischenruf
Bierwoche statt
Oktoberfest
Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch
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AARGAU, WOHLEN, MURI, BREMGARTENFREIAMT
INSERATGegen die an Sandra Gloor erteilte
Baubewilligung für eine Ferienpen-
sion für Hunde, Katzen und andere
Kleintiere in Muhen ist beim Regie-
rungsrat des Kantons Aargau Be-
schwerde eingereicht worden. Im
Moment läuft das Vernehmlassungs-
verfahren bei den betroffenen Partei-
en. Zu diesen gehören auch Anwoh-
ner im Umfeld des geplanten Stand-
ortes an der Köllikerstrasse 6. Diese
reichten bereits bei der öffentlichen
Auflage des Bauvorhabens eine Sam-
meleinsprache mit rund hundert
Unterschriften ein. Im Vordergrund
standen Bedenken gegen «unkontrol-
liertes Hundegebell» und gegen zu-
sätzlichen Verkehr im Quartier.
Das Projekt sieht in einem ehema-
ligen Pferdestall ein «Katzenzimmer»
mit einem Aussengehege für rund 40
Vierbeiner vor. Und auf einer Wiese
hinter dem Gebäude soll ein Hunde-
gehege mit Boxen und einem Auslauf
für noch einmal 40 Tiere entstehen.
Die Idee, die hinter diesem Vorhaben
steht, ist einfach: Tierhalter bringen
ihre Hunde, Katzen, Hasen oder
Meerschweinchen tage- oder wo-
chenweise in die «Pension» in die Fe-
rien oder in Obhut. Das entsprechen-
de Baugesuch für die nötigen Umbau-
ten lag Ende des letzten Jahres auf
der Gemeindeverwaltung Muhen
öffentlich auf.
«Ruhezeiten werden eingehalten»
Sandra Gloor erklärte damals ge-
genüber der az, dass sie die «Ängste
der Leute» verstehe und entsprechen-
de Lärmschutzmassnahmen treffen
werde. So würden die Ruhezeiten
über Mittag und am Abend «strikte
eingehalten», zudem bestätige ein
Gutachten, dass die «Grenzwerte» der
zu erwartenden Immissionen mit
dem Projekt eingehalten würden.
Aufgrund dieses Betriebskonzep-
tes und nach Konsultation der kanto-
nalen Fachstelle hat der Gemeinde-
rat Muhen die Baubewilligung im
Sommer dieses Jahres erteilt. Diese
ist aber durch das Beschwerdeverfah-
ren noch nicht rechtskräftig.
Einsprache gegen Tierheimpension
VON HERMANN RAUBER
Muhen Das neue Tierheim an
der Köllikerstrasse ist noch
nicht unter Dach. Gegen die
Baubewilligung ist eine Be-
schwerde beim Regierungsrat
eingereicht worden.
Sandra Gloor wartet noch immer
auf eine Baubewilligung. TO
Es sind zehn Sorten Äpfel, die auf
dem Hof von Othmar Strebel in Muri
durch die Bandpresse des Lohnunter-
nehmers Josef Krummenacher aus
Dietwil laufen. Letztes Jahr holte der
Bauer mit seinem Süssmost am Wett-
bewerb des Verbandes Aargauer
Obstveredler Gold. «Ob es dieses Jahr
wieder reichen wird, weiss ich
nicht», lacht Strebel. «Aber ich werde
meinen Most wieder zur Blinddegus-
tation der Fachjury einreichen.»
Rund sieben Tonnen Äpfel hat er
gestern auf seinem Hof pressen las-
sen. Das ergibt rund 4500 Liter, 1000
Liter mehr als im letzten Jahr. Die
Presse arbeitet unermüdlich mit ei-
ner Leistung von 1500 Litern pro
Stunde und 200 bar Druck. «Wir mos-
ten jetzt fast rund um die Uhr», lacht
Roman Aufdermauer. Die fahrbare
Mosterei ist vor allem auf den Höfen
im unteren Aargau und in den an-
grenzenden Kantonen Luzern und
Zug unterwegs. Die Äpfel purzeln
vorne in den Waschtrichter, werden
anschliessend gehäckselt und durch
die Bandpresse ausgepresst. Der
Träsch wird als Tierfutter verwendet
– «Dessert für die Kühe», wie Othmar
Strebel sagt.
Absatz gestiegen
«Der letztjährige Most hat bis auf
zwei Wochen gereicht, und dank der
Auszeichnung ist der Absatz um rund
1000 Liter gestiegen», freut er sich. Er
verkauft den Süssmost ausschliess-
lich im Hofladen im Roos in 10-Liter-
Bag-in-Boxes. So bleibt der Most auch
angebrochen über viele Wochen
frisch. «Wir hatten sogar Kunden aus
der Innerschweiz.»
Othmar Strebel hat kein «Rezept»
für guten Most. In seiner Intensiv-
Obstanlage nach den Richtlinien von
IP-Suisse wachsen zwölf Sorten Äpfel
heran. «Zwei Sorten – Glocken und
Iduna – vermoste ich nicht, weil es
heisst, dass sie sich nicht eignen», er-
zählt er. Der Rest kommt in die Pres-
se, wobei angefaulte oder unreife
Früchte aussortiert werden. Und
selbstverständlich hat es in Strebels
Süssmost keine Birnen.
Nach der Lagerung mit Klärmittel
wird der Most pasteurisiert und in
die 10-Liter-Säcke abgefüllt. «Die letz-
ten Jahre machten wir dies mit ei-
nem Durchlauferhitzer mit einer
Leistung von 200 Litern pro Stunden.
Das dauerte ewig. Jetzt lassen wir
den Most von einem Lohnunterneh-
mer pasteurisieren, mit einer Leis-
tung von 1500 Litern pro Stunde.»
Mässiges Obstjahr
Ein während der Blütezeit verreg-
neter Frühling und wieder ein nasser
Herbst – das Obstjahr war mässig, es
hätte etwas mehr Sonne vertragen.
«Wir haben nur etwa 80 bis 90 Pro-
zent des gewohnten Ertrages», sagt
Strebel. Auch ist er überzeugt, dass
der Süssmost nicht so gut wird wie
letztes Jahr. «Aber für die Ausschei-
dung um den besten Aargauer Apfel-
saft spielt das keine Rolle, denn die
Mitwerber hatten ja die gleichen Vor-
aussetzungen. Ich kann also trotz-
dem Gold holen», lacht er.
Muri Othmar Strebel liess gestern aus 7 Tonnen Äpfeln 4500 Liter Süssmost pressenMacht er die Äpfel wieder zu Gold?
VON EDDY SCHAMBRON
Bauer Othmar Strebel an der Bandpresse: «Mal sehen, ob es dieses Jahr wieder Gold wird.» ES
Zwei Sorten presst der
Bauer nicht, aber sonst
hat er kein «Rezept» für
guten Süssmost.
Freiamt Seit fast einer Woche müs-
sen wir schlottern, der Winter lässt
sich nicht mehr verdrängen. Die
Winterschuh- und Snowboardver-
käufer freuts und auch Liman Balazi
vom Wohler Pneuhaus R. Meier
kommt kaum zum Verschnaufen.
Denn viele Autofahrer wollen genau
jetzt Winterpneus montiert haben.
Einige müssen sich aber gedulden,
denn die Winterpneus sind momen-
tan gefragt wie nie. «Spezielle Pneus
für Sportwagen oder grosse Autos
sind knapp», bestätigt Balazi. Ein
Grund ist der erhöhte Winterpneu-
bedarf in den Nachbarländern, wo
das Obligatorium eingeführt wurde.
Ausserdem wurden in vielen Werken
in der Krise weniger Winterreifen
produziert. (AZ) Seite 29
Winterpneus sind
gefragt wie nie
Muri In den letzten 13 Jahren sank
der Murianer Steuerfuss von 120 auf
99 Prozent. Nun muss der Gemeinde-
rat erstmals eine Erhöhung beantra-
gen – für das kommende Jahr soll der
Satz um 4 Prozent steigen.
«Die Zitrone ist ausgepresst», sagt
Gemeindeammann Josef Etterlin.
«Wenn wir jetzt noch sparen wollen,
geht das nur über Leistungsabbau.»
Als Zentrumsgemeinde habe Muri im
nächsten Jahr 1,2 Millionen Franken
Mehrkosten von Bund und Kanton zu
tragen. «Das sind exakt 10 Steuerpro-
zente», führt Etterlin aus. 6 Prozent
könne die Gemeinde auffangen,
4 Prozent müssten über eine Steuer-
erhöhung hereingeholt werden.
Immerhin tröstet sich Etterlin
damit, dass das Bezirksmittel beim
Steuerfuss momentan bei 107 und
das Kantonsmittel bei 104 Prozent
liegt. Somit wäre Muri trotz Steuer-
fusserhöhung immer noch unter
dem Durchschnitt. (ES) Seite 33
Steuerfuss: 103statt 99 Prozent
Berikon/Zufikon Der Männerchor
Berikon, der Männerchor Zufikon,
der Kirchenchor Bremgarten und der
Jugendchor Zufikon singen gemein-
sam am Sonntag, 7. November, um
16 Uhr in der Kirche Berikon und am
Sonntag, 14. November, um 17 Uhr
in der Kirche Zufikon. Die musikali-
sche Leitung der zwei Chorkonzerte
hat Toni Bieler. Er gibt nach 18 Jah-
ren Ende 2010 den Dirigentenstab
beim Männerchor Zufikon ab.
Konzerte sind kostenlos
Das Chorprogramm besteht aus
vorwiegend populären, bekannten
Melodien. Die vier beteiligten Chöre
hoffen, mit den gemeinsamen Auf-
tritten die Kirchen in Berikon und
Zufikon zu füllen. Deshalb ist der
Konzertbesuch auch kostenlos; nach
der Darbietung wird bei den Besu-
chern eine Topfkollekte zur Deckung
der Unkosten erhoben.
Ausserdem möchten die Chöre
mit ihrem Projekt auch auf sich auf-
merksam machen und neue Mitglie-
der werben. (SL) Seite 31
Vier Chöre treten
gemeinsam auf
Es gibt bei den Autos die Stab-
antennen, dann als Haifisch-
flossen ausgebildete Antennen
und – ganz diskret – die haupt-
sächlich in neueren Autos in
die hinteren Seitenscheiben
eingebauten Antennen. Dieser
Tage fiel in Gipf-Oberfrick auf
dem Parkplatz der Landi jedoch
ein ganz neuer Autoantennen-
typ auf, nämlich eine kleine
Figur. Sie war genau dort be-
festigt, wo bei diesem Auto
sonst die Radioantenne steckt.
Den Fahrer des Wagens auf
seine aussergewöhnliche An-
tenne angesprochen, erklärte
dieser: «Das ist keine Antenne.
Die Figur hat einen ganz prakti-
schen Zweck. Als ich letzthin
auf einem riesigen Parkplatz
nach dem Einkauf meinen Wa-
gen längere Zeit suchen muss-
te, habe ich kurzerhand diese
Figur als Autofinder auf dem
Dach montiert . . .» (CHR)
Zwischenruf
Die Antenne ist
ein Autofinder
Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.aargauerzeitung.ch
25
AARGAU, FRICK-LAUFENBURG, RHEINFELDEN-MÖHLINFRICKTAL
Erneut ist eine wichtige Etappe im
Zuge des Kraftwerkneubaus erreicht.
Seit Montag sind die Schotten des
Stauwehrs fast dicht, sodass der Pe-
gel im Oberwasserbereich vor dem
Maschinenhaus langsam ansteigt.
Projektleiter Helmut Reif rechnet
mit «gut drei Tagen», bis der Soll-
punkt erreicht ist. Der Grund: Mo-
mentan führt der Rhein Niedrigwas-
ser; am Pegel Rheinfelden wurden
gestern um 17 Uhr gerade mal 658
Kubikmeter pro Sekunde gemessen,
Tendenz wieder leicht steigend. Tags
zuvor waren es noch 743.
«Die Baumassnahmen gehen plan-
mässig und zügig voran», freute sich
der Projektleiter an einem für die az
Aargauer Zeitung arrangierten Orts-
termin. Zwei von vier Maschinen-
gruppen sind bereits am Netz, die
dritte wurde für umfangreiche Test-
zwecke hochgefahren (az vom 13.
Oktober) und produziert voraussicht-
lich Ende des Monats Strom.
Damm versperrt alten Kanal
Nachdem ein so genannter Fang-
damm am Einlauf des ehemaligen,
mittlerweile trocken liegenden Ober-
wasserkanals vollendet ist, konnte
mit dem Höherstau um 1,4 Meter be-
gonnen werden. Dieser Wert ist übri-
gens in der internationalen Konzes-
sion für den Kraftwerkneubau fixiert.
Benötigt wird ein Wasservolumen
von rund einer Million Kubikmeter.
Im Vorfeld galt es, umfangreiche
Bauarbeiten auszuführen. Vor allem
das dicht am Rhein stehende Schloss
Beuggen auf deutscher Seite musste
gesichert werden, was unter ande-
rem teurere Fundamentarbeiten er-
forderte. Auch die etwas flussabwärts
stehenden Industrieanlagen dürfen
keine «nassen Füsse» bekommen und
erhielten auf Kosten der Energie-
dienst AG als Bauherrin des Kraft-
werks einen Wasserschutz.
Es gab auch neue Fischerhütten
Ferner galt die Aufmerksamkeit
diversen Fischereieinrichtungen am
deutschen und Schweizer Ufer: Unter
anderem wurden auch eine Biber-
burg versetzt, neue Fischerhütten er-
richtet und der Wanderweg auf der
Schweizer Seite verlegt. Projektleiter
Reif verdeutlichte: «Sämtliche Mass-
nahmen im Zusammenhang mit dem
Höherstau wurden im Zuge der Pla-
nung und Realisierung auch mit den
Vertretern der ökologischen Begleit-
kommission abgestimmt.»
Mit dem Höherstau, der das Was-
sergefälle im Maschinenhaus opti-
miert, und den leistungsstarken Tur-
binen, die nach Fertigstellung des
Kraftwerks einen Gesamtdurchfluss
von 1500 Kubikmeter Wasser pro Se-
kunde erlauben, steigt die maximale
Leistung von Neu-Rheinfelden auf
insgesamt rund 100 Megawatt. Doch
angesichts von Niedrigwasser ist
man davon momentan weit entfernt,
selbst wenn durch den Höherstau
laut Reif zwanzig Prozent mehr Leis-
tung zu erwarten sind.
Nun ist es auch an der Zeit, den in
Beton ausgeführten und nach oben
offenen Fischpass auf Schweizer Sei-
te zu fluten. Er ist bereits mit Steinen
unterschiedlicher Grösse gefüllt, die
den Wasserstrom abschwächen und
so selbst kleineren Fischen die Über-
windung des Hindernisses ermögli-
chen.
Rheinfelden Der Oberwasserbereich vor dem neuen Kraftwerk kann weiter aufgestaut werden
VON PETER ROMBACH
Mehr Wasser bedeutet höhere Leistung
Der Trennpfeiler ragt wie ein Finger ins Oberwasser und garantiert optimale Anströmungsverhältnisse. ACH
Die Energiedienst Hol-
ding AG beschäftigt rund
770 Mitarbeitende. Im
Netzgebiet leben rund
750 000 Menschen, die
mit Energie versorgt wer-
den. Zu den regionalen
und den überregionalen
Kunden gehören rund
270 000 Privat- und Ge-
werbekunden, rund
2200 Geschäftskunden
und 41 kommunale Kun-
den. Rund 7,4 Milliarden
Kilowattstunden Strom
wurden 2009 verkauft.
Zur Unternehmensgrup-
pe der Energiedienst Hol-
ding AG (EDH) gehören
die Energiedienst AG (ED),
die Energiedienst Netze
GmbH (EDN), die Öko-
stromtochter NaturEner-
gie AG, die Enalpin AG
im Wallis. Die EDH ge-
hört zur EnBW Energie
Baden-Württemberg. (AZ)
■ STROM: 7,4 MILLIARDEN KILOWATTSTUNDEN
Frick Von den insgesamt rund 41 300
Tonnen abgelagerten Abfalls in der
Deponie Seckenberg bei Frick mach-
te im Jahr 2009 der Anteil der Son-
derabfälle mit 23 500 Tonnen den
grössten Anteil aus, gefolgt von der
Schlacke aus der Kehrichtverbren-
nung (16 550 Tonnen). Kontroll-
pflichtige und sonstige Abfälle waren
es rund 1190 Tonnen.
Die 1981 als Hausmülldeponie in
Betrieb genommene Kehrichtgrube
wird gemäss einem gültigen und
vom Kanton kontrollierten Monito-
ringprogramm überwacht und unter-
halten. Erfreulich für den Gemeinde-
verband Abfallbeseitigung Oberes
Frickal (GAOF), der die Deponie be-
treibt: Hinweise auf eine allfällige In-
stabilität des damals als Deponieab-
schluss aufgeschütteten Damms gibt
es nicht. Ebenfalls ist im weiteren
Umfeld der Deponie kein Einfluss auf
das Grundwasser feststellbar und die
Gasemissionen aus dem Bioreaktor
sind stabil. (CHR) Seite 29
Der Damm beider Deponie istimmer noch stabil
Gegen die an Sandra Gloor erteilte
Baubewilligung für eine Ferienpen-
sion für Hunde, Katzen und andere
Kleintiere in Muhen ist beim Regie-
rungsrat des Kantons Aargau Be-
schwerde eingereicht worden. Im
Moment läuft das Vernehmlassungs-
verfahren bei den betroffenen Partei-
en. Zu diesen gehören auch Anwoh-
ner im Umfeld des geplanten Stand-
ortes an der Köllikerstrasse 6. Diese
reichten bereits bei der öffentlichen
Auflage des Bauvorhabens eine Sam-
meleinsprache mit rund hundert
Unterschriften ein. Im Vordergrund
standen Bedenken gegen «unkontrol-
liertes Hundegebell» und gegen zu-
sätzlichen Verkehr im Quartier.
Das Projekt sieht in einem ehema-
ligen Pferdestall ein «Katzenzimmer»
mit einem Aussengehege für rund 40
Vierbeiner vor. Und auf einer Wiese
hinter dem Gebäude soll ein Hunde-
gehege mit Boxen und einem Auslauf
für noch einmal 40 Tiere entstehen.
Die Idee, die hinter diesem Vorhaben
steht, ist einfach: Tierhalter bringen
ihre Hunde, Katzen, Hasen oder
Meerschweinchen tage- oder wo-
chenweise in die «Pension» in die Fe-
rien oder in Obhut. Das entsprechen-
de Baugesuch für die nötigen Umbau-
ten lag Ende des letzten Jahres auf
der Gemeindeverwaltung Muhen
öffentlich auf.
«Ruhezeiten werden eingehalten»
Sandra Gloor erklärte damals ge-
genüber der az, dass sie die «Ängste
der Leute» verstehe und entsprechen-
de Lärmschutzmassnahmen treffen
werde. So würden die Ruhezeiten
über Mittag und am Abend «strikte
eingehalten», zudem bestätige ein
Gutachten, dass die «Grenzwerte» der
zu erwartenden Immissionen mit
dem Projekt eingehalten würden.
Aufgrund dieses Betriebskonzep-
tes und nach Konsultation der kanto-
nalen Fachstelle hat der Gemeinde-
rat Muhen die Baubewilligung im
Sommer dieses Jahres erteilt. Diese
ist aber durch das Beschwerdeverfah-
ren noch nicht rechtskräftig.
Einsprache gegen Tierheimpension
VON HERMANN RAUBER
Muhen Das neue Tierheim an
der Köllikerstrasse ist noch
nicht unter Dach. Gegen die
Baubewilligung ist eine Be-
schwerde beim Regierungsrat
eingereicht worden.
Sandra Gloor wartet noch immer
auf eine Baubewilligung. TO
Aarau Seit dieser Woche wird im
Wildpark Roggenhausen an der neu-
en Minipig- und Weiheranlage ge-
baut. Bevor die Bagger beim Teich
vor dem Restaurant aufrollten, wur-
den die Enten und die anderen Tiere
in Sicherheit gebracht. Marcel Guig-
nard sowie weitere Behördenvertre-
ter und Projektverantwortliche ver-
sammelten sich am Dienstagmorgen
zum symbolischen «Spatenstich».
Das Architekturbüro Buser & Part-
ner hat schon grössere «Häuser» ge-
baut als den Stall für die Minipigs,
Pfauen, Wildtruthähne und Appen-
zeller Barthühner. Ihr Vorhaben ist
deswegen nicht weniger minuziös
geplant. Währenddem die Mini-
schweine im Parterre hausen dürfen,
erhalten die zwei Pfauen im zweistö-
ckigen Stall eine «Attikawohnung».
Einwegfenster sorgen dafür, dass
grosse und kleine Parkbesucher die
Tiere auch in den Schlaf- und Wurf-
boxen sowie auf den Sitzstangen aus
nächster Nähe beobachten können.
Kernstück des Vorhabens ist der
auf tiergerechte Haltung ausgerichte-
te Stall. Daneben sieht das Projekt
auch einen neuen Naturweiher, die
Sanierung und Renaturierung des
Roggenhausenbachs und eine Wur-
zelraumkläranlage vor. Diese Art von
Kläranlage ist eine Premiere im Kan-
ton: In einem Bodenkörper reinigen
Bakterien das Abwasser, das in den
Ställen entsteht. Bis im Frühling sol-
len die Arbeiten abgeschlossen sein.
Der Park bleibt aber weiterhin jeden
Tag geöffnet. (FMÜ)
Attikawohnungfür die Pfauen
Normalauflage: 93 862 ExemplareLeser: 210 000Reichweite: 38,2% im Verbreitungsgebiet
Grossauflage az Aarau: 61 312 Exemplare (Verlagsangabe)Grossauflage az Baden: 80 312 Exemplare (Verlagsangabe)
aargauerzeitung.ch
– Region im Fokus im 2. Bund: az Baden, az Aarau, az Freiamt, az Fricktal
– Neun Redaktionsstandorte: Aarau, Baden, Brugg, Frick, Rheinfelden, Lenzburg, Muri, Wohlen, Reinach
– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Donnerstag
– Region im Fokus im 2. Bund: bz Region– Drei Redaktionsstandorte: Liestal, Basel, Aarau– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Mittwoch: lückenlose Abdeckung
aller Haushalte in Basel-Stadt und im Baselbiet
Mittwoch, 19. Oktober 2011 | az | www.basellandschaftlichezeitung.ch
REGIONBASELLAND, BASEL-STADT, SCHWARZBUBENLAND
Übergabe Basel United
gibt Schänzli ab«In gegenseitigem Einverständ-
nis» mit dem Reiterklub beider
Basel gibt die Basel United AG
nach zwei Jahren den Betrieb
und die Vermarktung des Reit-
sport-Areals Schänzli ab. Ab Ja-
nuar wird die Anlage von Sa-
muel Zimmermann aus Oberwil
unterhalten, betrieben und ver-
marktet, heisst es in einer Mit-
teilung. (BZ)
Durchbruch Kinder-
Impfstoff gegen Malaria
Das Schweizerische Tropeninsti-
tut, das der Universität Basel
angeschlossen ist, hat mass-
geblich an einem möglichen
Durchbruch beim Kampf gegen
Malaria mitgewirkt. Eine neue
Studie des Pharmaunterneh-
mens Glaxo Smith Kline (GSK)
mit dem Impfstoff RTS,S zeigt
eine Halbierung des Erkran-
kungsrisikos bei Kindern zwi-
schen 5 und 17 Monaten. Daran
beteiligt war auch ein Team des
Tropeninstituts, wie GSK ges-
tern mitteilte. Die Daten für we-
nige Wochen alte Babys werden
für Ende 2012 erwartet. Bestäti-
gen sich die Resultate, wäre es
der erste Impfstoff überhaupt
gegen Malaria. Das Medika-
ment könnte dann bereits in
den nächsten Jahren auf den
Markt kommen. (BZ/SDA)
Nachrichten
Der Streit um die Uni-Subventionen
hat mitten im Wahlkampf hohe Wel-
len geworfen. Doch auch abseits der
politischen Schaukämpfe sorgt der
Streit weiterhin für Irritationen. Die
Fachleute der Universität und der
Bildungsdepartemente beider Basel
werfen dem Bund vor, er verstünde
die Sache nicht. Die Experten der
Bundesverwaltung widersprechen
vehement. Ihrer Ansicht nach befin-
den sich beide Basel im Unrecht.
In der Bundesverwaltung ist Mau-
ro Dell’Ambrogio, Staatssekretär für
Bildung und Forschung, für das Ge-
schäft verantwortlich. «Ich möchte
nicht noch mehr Öl ins Feuer gies-
sen», sagt er. Mit dieser Begründung
lehnt er ein Interview mit der bz ab,
obwohl er dieses zuvor zugesichert
hat. Joakim Rüegger, Leiter Hoch-
schulen des Basler Erziehungsdepar-
tements, zeigt dafür Verständnis mit
ironischem Unterton: «Von den sach-
lichen Argumenten her möchte ich
nicht auf der Seite des Bunds stehen.»
Die Uni wolle doppelt kassieren
Dies lässt Dell’Ambrogio nicht gel-
ten. Er sei von seinen Argumenten
felsenfest überzeugt. Da diese aber
schon geäussert wurden, möchte er
sie nicht mehr wiederholen. Deshalb
schickt er der bz das Wortprotokoll
der Ständeratssitzung vom 13. Sep-
tember. Er teile die Aussagen, die der
Bündner Ständerat Theo Maissen
(CVP) als Präsident der Bildungskom-
mission gemacht hat.
Mit gelbem Leuchtstift hat der
Staatssekretär einen Satz angestri-
chen, der sich darauf bezieht, dass
beide Basel ihre Buchhaltung zwi-
schen 2006 und 2007 umgestellt ha-
ben: «Es ist eine Tatsache, dass sie
mit dieser Operation vor Kurzem ei-
nen in der Bilanz ausgewiesenen Ge-
winn erzielt haben.» Damit wirft er
beiden Basel vor, doppelt kassieren
zu wollen. Rüegger widerspricht:
«Wie sollen die Kantone je einen Ge-
winn gemacht haben, wenn der
Bund das fehlende Jahr nie ausbe-
zahlt hat? Er ist ja seit Anfang des
Subventionsjahrs ein Jahr hinterher.»
Ueli Vischer, Präsident des Basler
Universitätsrats, hat die Hoffnung
aber aufgegeben: «Die Sache ist ent-
schieden.» Optimistischer gibt sich
Erziehungsdirektor Christoph Ey-
mann. Er erwägt eine Klage gegen
den Bund. Um das weitere Vorgehen
zu besprechen, hat er für Ende Okto-
ber ein Treffen mit anderen Universi-
tätskantonen organisiert. Nur in die-
sem Punkt gibt Dell’Ambrogio
Vischer recht: Die beiden Basel hät-
ten keine Chance, etwas zu ändern.
Der Bund lässt die Universität Basel abblitzen
Subventionen Die Fronten im
Streit um die Uni-Subventionen
verhärten sich. Der Bund und
die beiden Basel beharren auf
gegenteiligen Standpunkten.
VON ANDREAS MAURER
INSERAT
Eine führt ein Kunstatelier; eine ver-
kauft Seifen, Blumen und Kleinmö-
bel. Eine bietet Dienstleistungen in
der Buchhaltung an; eine berät in
Steuerfragen. Eine therapiert die Se-
xualität; eine repariert Autos in der
eigenen Werkstatt. Eine betreibt seit
1987 ihre eigene Buchbinderei.
Die Branchen, in denen Kleinun-
ternehmerinnen der Region Basel tä-
tig sind, sind vielfältig. Diese Vielfalt
vernetzen die weiblichen Selbststän-
digen schon lange im «Netzwerk der
Einfrau-Unternehmerinnen» (Nefu).
Erstmals in der Region präsentieren
sie sich gemeinsam am 27. Oktober
im Reinacher Business Parc auf einer
Messe. Dabei, erzählt Nefu-Gründe-
rin Nelly Meyer-Fankhauser, gehe es
nicht darum, Frauen als Unterneh-
mer zu präsentieren, sondern die
Mitglieder von ihrem Netzwerk pro-
fitieren zu lassen. Dass alle Messeaus-
steller Frauen sind, sei dabei nur der
gemeinsame Nenner.
Unwichtig für die Selbstständigen-
karriere sei die Weiblichkeit aber
keinesfalls: «Es liegt im Naturell der
Frauen, sich zu vernetzen, in der Fa-
milie wie im Beruf», berichtet die
72-jährige Meyer-Fankhauser aus ih-
rer Erfahrung. Mit 48 Jahren begann
die langjährige Ingenieursbüro-Assis-
tentin noch ein 1-Frau-Dienstleis-
tungsunternehmen für kreatives
Denken und Schreiben. Es war ihr
ein Bedürfnis, ihre Erfahrungen mit
anderen selbstständigen Frauen zu
teilen. Genau das steht heute noch
im Vordergrund der Netzwerkerin-
nen: Regionale Koordinatorinnen or-
ganisieren Treffen, Seminare und
Fortbildungen, deren Referentinnen
oft aus dem Netzwerk selbst stam-
men. So seien vor allem die Themen
Gesundheit und Kommunikation für
selbstständige Unternehmer wichtig,
erklärt Eveline Räz-Rey, langjähriges
Nefu-Mitglied und regionale Koordi-
natorin aus Magden.
Höchste Flexibilität und Kreativität
Das Nefu-Netzwerk stehe allen In-
teressierten offen, sagen die beiden.
200 bis 300 Adressatinnen seien allein
im Mailverteiler der Region beider Ba-
sel. Jene, die sich mit einer einmali-
gen Gebühr von 150 Franken tatsäch-
lich in die Netzwerk-Datenbank auf-
nehmen lassen, sprühen laut Meyer-
Fankhauser vor «höchster Flexibilität
und Kreativität», die auch zu gemein-
samen Geschäftsideen führten. Dabei
sind durchaus auch gewachsene
Kleinunternehmen mit ein, zwei Mit-
arbeitern zugelassen. Die Frauen an
der Spitze von mittleren und grossen
Unternehmen sind dem Netzwerk
ebenfalls willkommen: Erfahrungsge-
mäss unterstützen sie Projekte, mit
denen sie sich identifizieren können.
Nach einigen internationalen Mes-
sen ist die regionale Veranstaltung in
Reinach ein Pilotprojekt. Meyer-Fank-
hauser ist aber zuversichtlich. Sie ver-
lässt sich auf die Mundpropaganda
aufgrund weiterer Netzwerke: «Wir
suchen stets den Kontakt zu Gründer-
zentren wie dem Businesspark.» Auch
die guten Beziehungen zu den Han-
delskammern und Gewerbeverbän-
den sowie zu FHs und Universitäten
waren Meyer-Fankhauser immer ein
Anliegen. Es liegt eben im Naturell
der Frauen, sich zu vernetzen.
Weiblichkeit zum gemeinsamen Erfolg
Kleinunternehmerinnen Vom Netzwerk Nefu profitieren auch selbstständige Frauen der Region
VON BORIS BURKHARDT
«Es liegt im Naturell
der Frauen, sich zuvernetzen, in der Familie
wie im Beruf.»Nelly Meyer-Fankhauser,
Gründerin Nefu
Lernten sich über das Nefu-Netzwerk kennen: Nelly Meyer-Fankhauser (links) und Eveline Räz-Rey. BOB
Das «Netzwerk für Ein-Frau-
Unternehmerinnen» (Nefu)
wurde 1993 gegründet. Regi-
onale und grenzüberschrei-
tende Netzwerke gibt es un-
ter anderem in den Kantonen
BL, BS, AG und SO. Die an-
fänglich papiernen Netzwerk-
Verzeichnisse mit Firmenbe-
schreibungen und Branchen-
spezialitäten wurden 2009
durch eine virtuelle Daten-
bank ersetzt. 2000 veröffent-
lichten Nelly Meyer-Fankhau-
ser und Jeannette Plattner
das Handbuch «Wirtschaften
ist weiblich – vernetzt denken
auch». Das Nefu kofinanzierte
2000 auch die erste Studie
über die wirtschaftliche Si-
tuation der Selbstständigen
in der Schweiz. (BOB)
www.nefu.ch
■ NELLY MEYER-FANKHAUSER: «VERNETZEN IST WEIBLICH»
Das Bundesparlament hat beschlos-
sen, dass der Bund seine Subventio-
nen an die Unis nicht mehr nach-
träglich bezahlt, sondern zeitgleich.
Nach bisherigem Schema werden die
Beiträge für 2011 im Jahr 2012 ge-
zahlt. Neu werden ab 2013 die Beiträ-
ge im gleichen Jahr gezahlt. Aus
Sicht der Uni Basel müsste der Bund
2012 zweimal zahlen: einmal für das
aktuelle und einmal für das vergange-
ne Jahr. Der Bund weigert sich. (ÖPF)
Darum geht es: Bundessubventionen werden neu ausbezahlt
8er-Tram Die Idee, die im Bau befind-
liche Tramverlängerung von Basel
nach Weil am Rhein dank dem güns-
tigen Frankenkurs um weitere 600
Meter zu verlängern, ist vom Tisch.
Der Bund hat eine Anfrage des Stadt-
kantons abgelehnt, Währungsgewin-
ne dafür zu verwenden. Die entgegen
den Erwartungen negative Antwort
sei gestern eingetroffen, sagte ein
Sprecher des baselstädtischen Tief-
bauamtes der Nachrichtenagentur
sda. Der Bund möchte prinzipiell
nicht mit Währungsgewinnen Pro-
jektänderungen finanzieren. Basel-
Stadt sehe so keinen Handlungsspiel-
raum. Die Tramverlängerung des
8ers nach Weil war zu einem Zeit-
punkt berechnet worden, als der Eu-
ro noch Fr. 1.50 wert war. Seither war
der Euro unter Fr. 1.10 abgesackt;
derzeit liegt er bei gut Fr. 1.23. Die
Kursdifferenz macht bei Gesamtkos-
ten von 104 und einem Bundesanteil
von 44 Millionen Franken einige
Millionen aus. So dürfte nun die Ver-
längerung wie geplant bis Ende
2013 bis zum Weiler Bahnhof ge-
baut werden. (SDA)
Verlängerungnicht verlängern
Normalauflage: 19 819 Exemplare inkl. bz BaselLeser: 46 000 inkl. bz BaselReichweite: 14.1% im Verbreitungsgebiet
Grossauflage: 137 000 Exemplare inkl. bz Basel (Verlagsangabe)
basellandschaftlichezeitung.ch
– Region im Fokus im 2. Bund: az Limmattal– Zwei Redaktionsstandorte: Dietikon, Aarau– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Donnerstag
PP 5001 AARAU Donnerstag, 14. Oktober 2010 | az | www.limmattalerzeitung.ch
LIMMATTALLIMMATTAL
Ein Chiphersteller, ein Elektronikriese
und ein Finanzunternehmen mieten
sich im Hochhaus Schlieren ein. Ein Er-
folg für Schlieren auf dem schwierigen
Büromarkt. Das Haus ist nun zur Hälfte
vermietet. Seite 5
Vor 13 Jahren gründete Beatrice Raetz
(68) die Steelband Calaloo in Urdorf.
Zwischen ihr und der Musik sei es Lie-
be auf den ersten Blick gewesen. Mit
karibischen Rhythmen und bekannten
Melodien tritt Calaloo an diversen An-
lässen auf. Wer selbst einmal in einer
Steelband musizieren möchte, ist in
Urdorf herzlich willkommen. Seite 18
Die Kläranlage Werdhölzli ist jetzt auch
ein Naherholungsgebiet. Vier nicht
mehr benötigte Klärbecken wurden un-
ter der Leitung von Jürg Schläpfer um-
gestaltet. Entstanden sind verschiede-
ne Teiche. Seite 11
Bis zum 4. November stellt die Künst-
lerin Brigitte Riesen-Linke ihre Bilder
im Spital Limmattal aus. Sie verwen-
det Gouachefarben, die dicker sind als
Aquarellfarben. Mit Ölfarben veredelt
sie viele ihrer Werke, was die Leucht-
kraft der Bilder verstärkt. Sie ist von
Pablo Picasso fasziniert – und auch
Brigitte Riesen-Linke gestaltet eher
abstrakte Kunst. Seite 3
Badeteich in der Kläranlage
Karibische Musik im Limmattal
Mit Ölfarben veredelte Bilder
Namhafte Mieter gefunden
Baukräne so weit das Auge reicht:
Das Limmattal baut. Während die
Neubauwohnungen meist schnell
vermietet sind, gestaltet sich die Situ-
ation bei Büro- und Gewerberäum-
lichkeiten schwieriger. Auf einem
Streifzug durch Schlieren und Dieti-
kon fallen die vielen Schilder auf, die
solche Räume anpreisen. Und dabei
ist der Bauboom noch längst nicht
abgeschlossen: Zahlreiche Projekte
sind noch in der Pipeline und kom-
men in den nächsten Jahren auf den
Markt. Auf einen Markt notabene,
der «ein Überangebot aufbaut», wie
die Credit Suisse vor Kurzem in der
Studie «Swiss Issues Immobilien» für
den Grossraum Zürich festhielt.
Depression nach Boom verhindern
Folgt auf die grosse Bauphase der
Katzenjammer unvermieteter Büro-
räume? «Man muss damit rechnen,
dass die Leerflächen in den kommen-
den drei Jahren zunehmen. Auch der
Limmattaler Markt wird davon be-
troffen sein, sei es durch Unterneh-
men, die wegziehen und leere Flä-
chen zurücklassen, oder durch hier
entstehende, nicht voll vermietete
Neubauten», sagt Daniel Stocker von
der Research-Abteilung der Immobi-
lienvermarkterin Colliers, die auch
zahlreiche Mandate im Limmattal
hat. Zumindest für das Unternehmen
ist diese Situation aber nicht nur ne-
gativ: «Die Konkurrenz ist zwar
gross, weil das Angebot breit ist, aber
wir können unseren Interessenten
auch spannende und vielfältige An-
gebote machen», erklärt Stocker. Zu-
dem seien die Geschäftsräumlichkei-
ten im Limmattal auch in einer Preis-
klasse, die sich viele Unternehmen
leisten könnten, gerade auch im Ver-
gleich zum Standort Zürich City. Al-
lerdings wäre es für Immobilienver-
markter noch besser, würde auch die
Nachfrage mit dem wachsenden An-
gebot Schritt halten, merkt Stocker
an. Und da seien die Prognosen noch
unsicher.«Der Druck des Marktes auf die
Mietzinse von Büro- und Gewerbe-
räume ist eindeutig spürbar», sagt
Jasmina Ritz, Standortförderin von
Dietikon. Sie stelle fest, dass es trotz
höherer Mietzinse nicht unbedingt
die neu gebauten Büros seien, die
schwer zu vermieten sind. Vielmehr
steige durch das Angebot an moder-
nen Räumen der Druck auf die älte-
ren Büros. «Das kann dazu führen,
das Vermieter ihre Objekte sanieren
müssen, weil sie sonst keine Mieter
finden», beobachtet Ritz.
Neu ist vermietet, alt steht leer?
Läuft es also darauf hinaus, dass
die neuen Flächen belegt, die alten
Räumlichkeiten dafür leerstehen?
«Das gilt es auf jeden Fall zu verhin-
dern. Sonst kommt es zu Nutzungen,
die wir nicht wollen», erklärt Albert
Schweizer, Standortförderer von
Schlieren. Und Schweizer ist zuver-
sichtlich, dass es nicht so weit
kommt: «Zum einen stellen wir fest,
dass im Neubaubereich das Tempo
gedrosselt wird.» Bauprojekte wür-
den erst ausgelöst, wenn mindestens
60 Prozent der gewerblichen Flächen
bereits vermietet sind, erläutert er.
Zum anderen reagierten die Bauher-
ren auch, indem sie da, wo es zonen-
konform ist, Bauprojekte umgestalte-
ten und mehr Wohnungen bauten.
Kampf gegen leere BürosLimmattal Neubauten kommen auf den Markt, der Leerstand steigt
VON SIDONIA KÜPFER
«Man muss damitrechnen, dass die Leer-
flächen in den kommen-
den drei Jahren zuneh-
men werden.»Daniel Stocker, Colliers
Schriftzüge, die man vielerorts im Limmattal antrifft – sie werben für leere Büro- und Gewerberäume. SKE
Fortsetzung auf Seite 5
ÜBER MITTAG (Abholen + Liefern)
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limmattalerzeitung.ch
– Region im Fokus im 2. Bund: az Solothurn – Zwei Redaktionsstandorte: Solothurn, Aarau– Eigenes regionales Newsportal
Auflage: 35 340 ExemplareLeser: 78 000Reichweite: 28,6% im Verbreitungsgebiet
solothurnerzeitung.ch
Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.solothurnerzeitung.ch
21
SOLOTHURN
INSERAT
Langenthal Ein Stromausfall hat ges-
tern Nachmittag in Langenthal zu
Zugausfällen und grossen Verspätun-
gen geführt. «Wir hatten ein Problem
mit der lokalen Stromversorgung»,
sagte SBB-Mediensprecher Christian
Ginsig auf Anfrage. Vom Stromaus-
fall waren zudem die Züge der BLS
betroffen. Keine Auswirkungen hatte
die Panne aber auf die Neubaustre-
cke. Es bestehe auch kein Zusam-
menhang mit der Übung «Triangel
2010» (siehe Artikel links).
Um 13.35 Uhr fiel im Bahnhof der
Strom aus. «Auslöser war ein Trenn-
messer, das automatisch ein- und
ausgeschaltet wird und die Stromver-
sorgung sicherstellt», sagte Ginsig. Es
sei zu einem Unterbruch gekommen,
sodass das Trennmesser wieder ma-
nuell habe eingeschaltet werden
müssen. Ein SBB-Mitarbeiter konnte
um etwa 14.45 Uhr den Stromausfall
beheben, sodass die Züge nach 15
Uhr bald wieder normal verkehren
konnten. Bis dahin aber kam es zu
Ausfällen und Verspätungen auf ver-
schiedenen Linien. Stattdessen wur-
den Ersatzbusse eingesetzt. Die Aare
Seeland mobil war nicht vom Strom-
unterbruch betroffen. (JOH)
Bahnhof warlahmgelegt
Die Solothurner Polizei lässt
nichts anbrennen: Unseren Kol-
legen von der «Berner Zeitung»
schickte sie eine Busse wegen
Geschwindigkeitsübertretung.
Intern versuchte man erfolglos,
den Sünder ausfindig zu ma-
chen. Darauf hin verlangten die
Berner in Solothurn das «Föte-
li», um den eiligen Reporter zu
überführen und ihm den Einzah-
lungsschein in die Finger zu
drücken. Überraschung, Überra-
schung – die Polizei machte ei-
nen Rückzieher: Das Fahrzeug
sei nicht wie angegeben ein Ci-
troën, sondern ein Renault, und
die Autonummer stimme auch
nicht überein. Beachten Sie
deshalb beim nächsten Bussen-
bescheid vor dem Einzahlen die
4-Punkte-Regel: Besitze ich
überhaupt ein Auto? Habe ich
es in den vergangenen Wochen
benutzt? Wie und wo war das
der Fall? Tatortbild einfordern.
Viel Glück und gute Fahrt. (TE)
Zwischenruf
Gute Fahrt!
So sah es gestern etwa aus: Die Solo-
thurner hatten den Crash, die Berner
den Salat. Das kann passieren, wenn
ein Zug nach einem Unfall noch wei-
ter und über eine Kantonsgrenze
rollt. Und es garantiert im Übungs-
fall, dass man guten Gewissens Poli-
zisten und Rettungskräfte aus Bern
und Solothurn aufbieten kann. So
wurde die Grossübung «Triangel
2010» zu einer interkantonalen Ange-
legenheit. Das «Tri» im Namen recht-
fertigte aber die Stadt Zofingen, die
ihre Feuerwehr für «Beobachter-
dienste» nach Inkwil entsandte. Wie
mit den beiden Kantonen unterhal-
ten die SBB mit Zofingen eine Leis-
tungsvereinbarung.
Insgesamt standen gestern etwa
350 Personen im Einsatz. SBB, Poli-
zei, Feuerwehren, Rettungsdienste
und Care-Teams versuchten, den
Ernstfall zu simulieren. Das sorgte
für ziemlich viel Trubel, und auch
wenn es nur ein Test war, machte
sich im Dorf mit 650 Einwohnern so
etwas wie Ausnahmezustand breit.
Aufgeschlitzte Züge
Am Morgen um 10 Uhr wurde
Alarm geschlagen. Gemäss dem 16-
seitigen Drehbuch sah die Ausgangs-
lage so aus: Ein Zug mit 90 Passagie-
ren, von Solothurn nach Olten unter-
wegs, sei von einem Mähdrescher
aufgeschlitzt worden und dann in
der Inkwiler «Wanne» stehen geblie-
ben. Verletzte, Traumatisierte und
Tote habe es gegeben.
Die «Wanne» wird von einer Strasse
überführt. Die Brücke bot sich Beob-
achtern und Zuschauern als idealer
Ausguck an. Von da konnten sie mit-
verfolgen, was danach geschah – und
das war zunächst nicht viel.
«Das ist die Realität», sagte Arthur
Deiss, der Gesamtprojektleiter der
SBB. Das besondere Problem bestand
darin, dass die Fahrleitung unter
Strom stand. Zuerst musste die
Übungsanlage stromlos gemacht und
dann geerdet werden. So hörte man
zuerst vor allem Schreie und Rufe der
Simulanten, und man sah sie hinter
den Zugfenstern bluten. Dann erst
rollte ein Lösch- und Rettungszug an.
Nach und nach wurden die Leidenden
geborgen und versorgt.
Manfred Stauffer vom Katastro-
phenmanagement des Kantonsarzt-
amts Bern war als Übungsleiter der Sa-
nitätsdienste vor Ort. Was die eigentli-
che Aufgabe der Sanität betrifft, hielt
sich die Anforderung in Grenzen.
«Wichtig ist aber, dass die Übergabe
der Patienten durch die Feuerwehr an
die Sanitäter geübt wird», so Stauffer.
Gut sei auch die Übung mit dem elekt-
ronischen Patientenleitsystem, das
zum Einsatz komme. «Früher wurde
alles von Hand erfasst.»
Auswertung bis Ende Jahr
Um 11.30 Uhr fand der erste
Übungsrapport mit den Einsatzleitern
der verschiedenen Organisationen
statt. Die Retter waren offenbar auf
der Höhe der Aufgabe. Die Erdung sei
durchgeführt worden, sagte der Feuer-
wehrchef, ein minimaler dreifacher
Brandschutz sei aufgebaut. Der Chef
der Polizei sagte, das Gebiet sei weit-
räumig abgesperrt, und er verlangte,
die Transportkapazität von der Unfall-
stelle zum Mehrzweckgebäude zu er-
höhen. Fünf Tote bilanzierte der Leiter
der Sanität, und jener der SBB hoffte,
dass bald ein Gleis in Betrieb genom-
men werden könne. «Für Verpflegung
ist gesorgt», sagte Bänz Marti von der
Kantonspolizei Bern, der Einsatzkoor-
dinator.Wie die Probe verlaufen ist, wo es
Schwächen gibt, was verbessert wer-
den muss, das wird ein Bericht zeigen.
«Bis Ende Jahr», sagte Deiss, «werden
wir die Übung auswerten.»
VON JOHANNES REICHEN
Bahn In Inkwil probten die SBB zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn den ErnstfallNur Retter dürfen unter Strom stehen
«Wichtig ist, dass die
Übergabe der Patienten
an die Sanitäter geübt
wird.»Manfred Stauffer, Übungsleiter
Sanität
Eine Verletzte wird aus einem Zug geborgen: Das Gelände macht die Aufgabe nicht einfach. FOTOS: HANSPETER BÄRTSCHI
Sanitäter versorgen einen Verwundeten.
Alle sechs Jahre müssen
die SBB auf der Neubau-
strecke Mattstetten–
Rothrist eine Grossübung
durchführen. Die erste
Übung fand 2004 und
noch vor der Inbetrieb-
nahme zwischen Wanz-
wil und Grauholz statt.
Weil heute aber die Neu-
baustrecke zu stark be-
fahren ist und nicht ein-
fach für Übungszwecke
unterbrochen werden
kann, wurde die Übung
auf die Ausbaustrecke
zwischen Wanzwil und
Solothurn verlegt. Die
Beeinträchtigungen für
den normalen Zugverkehr
hielten sich so in Gren-
zen. Die Strecke wurde
zwischen 9.30 und 14.30
Uhr gesperrt. Die direk-
ten Züge zwischen So-
lothurn und Olten wur-
den über Oensingen
umgeleitet. Das hat ge-
mäss SBB-Gesamtpro-
jektleiter Arthur Deiss zu
Verspätungen von jeweils
etwa zwei Minuten ge-
führt. (JOH)
■ ÜBUNG: ZÜGE WURDEN UMGELEITET
– Region im Fokus im 2. Bund: az Grenchen– Drei Redaktionsstandorte: Grenchen,
Solothurn, Aarau– Eigenes regionales Newsportal
Auflage: 4 429 ExemplareMittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.grenchnertagblatt.ch
21
GRENCHEN
INSERAT
Langenthal Ein Stromausfall hat ges-
tern Nachmittag in Langenthal zu
Zugausfällen und grossen Verspätun-
gen geführt. «Wir hatten ein Problem
mit der lokalen Stromversorgung»,
sagte SBB-Mediensprecher Christian
Ginsig auf Anfrage. Vom Stromaus-
fall waren zudem die Züge der BLS
betroffen. Keine Auswirkungen hatte
die Panne aber auf die Neubaustre-
cke. Es bestehe auch kein Zusam-
menhang mit der Übung «Triangel
2010» (siehe Artikel links).
Um 13.35 Uhr fiel im Bahnhof der
Strom aus. «Auslöser war ein Trenn-
messer, das automatisch ein- und
ausgeschaltet wird und die Stromver-
sorgung sicherstellt», sagte Ginsig. Es
sei zu einem Unterbruch gekommen,
sodass das Trennmesser wieder ma-
nuell habe eingeschaltet werden
müssen. Ein SBB-Mitarbeiter konnte
um etwa 14.45 Uhr den Stromausfall
beheben, sodass die Züge nach 15
Uhr bald wieder normal verkehren
konnten. Bis dahin aber kam es zu
Ausfällen und Verspätungen auf ver-
schiedenen Linien. Stattdessen wur-
den Ersatzbusse eingesetzt. Die Aare
Seeland mobil war nicht vom Strom-
unterbruch betroffen. (JOH)
Bahnhof warlahmgelegt
Die Solothurner Polizei lässt
nichts anbrennen: Unseren Kol-
legen von der «Berner Zeitung»
schickte sie eine Busse wegen
Geschwindigkeitsübertretung.
Intern versuchte man erfolglos,
den Sünder ausfindig zu ma-
chen. Darauf hin verlangten die
Berner in Solothurn das «Föte-
li», um den eiligen Reporter zu
überführen und ihm den Einzah-
lungsschein in die Finger zu
drücken. Überraschung, Überra-
schung – die Polizei machte ei-
nen Rückzieher: Das Fahrzeug
sei nicht wie angegeben ein Ci-
troën, sondern ein Renault, und
die Autonummer stimme auch
nicht überein. Beachten Sie
deshalb beim nächsten Bussen-
bescheid vor dem Einzahlen die
4-Punkte-Regel: Besitze ich
überhaupt ein Auto? Habe ich
es in den vergangenen Wochen
benutzt? Wie und wo war das
der Fall? Tatortbild einfordern.
Viel Glück und gute Fahrt. (TE)
Zwischenruf
Gute Fahrt!
So sah es gestern etwa aus: Die Solo-
thurner hatten den Crash, die Berner
den Salat. Das kann passieren, wenn
ein Zug nach einem Unfall noch wei-
ter und über eine Kantonsgrenze
rollt. Und es garantiert im Übungs-
fall, dass man guten Gewissens Poli-
zisten und Rettungskräfte aus Bern
und Solothurn aufbieten kann. So
wurde die Grossübung «Triangel
2010» zu einer interkantonalen Ange-
legenheit. Das «Tri» im Namen recht-
fertigte aber die Stadt Zofingen, die
ihre Feuerwehr für «Beobachter-
dienste» nach Inkwil entsandte. Wie
mit den beiden Kantonen unterhal-
ten die SBB mit Zofingen eine Leis-
tungsvereinbarung.
Insgesamt standen gestern etwa
350 Personen im Einsatz. SBB, Poli-
zei, Feuerwehren, Rettungsdienste
und Care-Teams versuchten, den
Ernstfall zu simulieren. Das sorgte
für ziemlich viel Trubel, und auch
wenn es nur ein Test war, machte
sich im Dorf mit 650 Einwohnern so
etwas wie Ausnahmezustand breit.
Aufgeschlitzte Züge
Am Morgen um 10 Uhr wurde
Alarm geschlagen. Gemäss dem 16-
seitigen Drehbuch sah die Ausgangs-
lage so aus: Ein Zug mit 90 Passagie-
ren, von Solothurn nach Olten unter-
wegs, sei von einem Mähdrescher
aufgeschlitzt worden und dann in
der Inkwiler «Wanne» stehen geblie-
ben. Verletzte, Traumatisierte und
Tote habe es gegeben.
Die «Wanne» wird von einer Strasse
überführt. Die Brücke bot sich Beob-
achtern und Zuschauern als idealer
Ausguck an. Von da konnten sie mit-
verfolgen, was danach geschah – und
das war zunächst nicht viel.
«Das ist die Realität», sagte Arthur
Deiss, der Gesamtprojektleiter der
SBB. Das besondere Problem bestand
darin, dass die Fahrleitung unter
Strom stand. Zuerst musste die
Übungsanlage stromlos gemacht und
dann geerdet werden. So hörte man
zuerst vor allem Schreie und Rufe der
Simulanten, und man sah sie hinter
den Zugfenstern bluten. Dann erst
rollte ein Lösch- und Rettungszug an.
Nach und nach wurden die Leidenden
geborgen und versorgt.
Manfred Stauffer vom Katastro-
phenmanagement des Kantonsarzt-
amts Bern war als Übungsleiter der Sa-
nitätsdienste vor Ort. Was die eigentli-
che Aufgabe der Sanität betrifft, hielt
sich die Anforderung in Grenzen.
«Wichtig ist aber, dass die Übergabe
der Patienten durch die Feuerwehr an
die Sanitäter geübt wird», so Stauffer.
Gut sei auch die Übung mit dem elekt-
ronischen Patientenleitsystem, das
zum Einsatz komme. «Früher wurde
alles von Hand erfasst.»
Auswertung bis Ende Jahr
Um 11.30 Uhr fand der erste
Übungsrapport mit den Einsatzleitern
der verschiedenen Organisationen
statt. Die Retter waren offenbar auf
der Höhe der Aufgabe. Die Erdung sei
durchgeführt worden, sagte der Feuer-
wehrchef, ein minimaler dreifacher
Brandschutz sei aufgebaut. Der Chef
der Polizei sagte, das Gebiet sei weit-
räumig abgesperrt, und er verlangte,
die Transportkapazität von der Unfall-
stelle zum Mehrzweckgebäude zu er-
höhen. Fünf Tote bilanzierte der Leiter
der Sanität, und jener der SBB hoffte,
dass bald ein Gleis in Betrieb genom-
men werden könne. «Für Verpflegung
ist gesorgt», sagte Bänz Marti von der
Kantonspolizei Bern, der Einsatzkoor-
dinator.Wie die Probe verlaufen ist, wo es
Schwächen gibt, was verbessert wer-
den muss, das wird ein Bericht zeigen.
«Bis Ende Jahr», sagte Deiss, «werden
wir die Übung auswerten.»
VON JOHANNES REICHEN
Bahn In Inkwil probten die SBB zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn den ErnstfallNur Retter dürfen unter Strom stehen
«Wichtig ist, dass die
Übergabe der Patienten
an die Sanitäter geübt
wird.»Manfred Stauffer, Übungsleiter
Sanität
Eine Verletzte wird aus einem Zug geborgen: Das Gelände macht die Aufgabe nicht einfach. FOTOS: HANSPETER BÄRTSCHI
Sanitäter versorgen einen Verwundeten.
Alle sechs Jahre müssen
die SBB auf der Neubau-
strecke Mattstetten–
Rothrist eine Grossübung
durchführen. Die erste
Übung fand 2004 und
noch vor der Inbetrieb-
nahme zwischen Wanz-
wil und Grauholz statt.
Weil heute aber die Neu-
baustrecke zu stark be-
fahren ist und nicht ein-
fach für Übungszwecke
unterbrochen werden
kann, wurde die Übung
auf die Ausbaustrecke
zwischen Wanzwil und
Solothurn verlegt. Die
Beeinträchtigungen für
den normalen Zugverkehr
hielten sich so in Gren-
zen. Die Strecke wurde
zwischen 9.30 und 14.30
Uhr gesperrt. Die direk-
ten Züge zwischen So-
lothurn und Olten wur-
den über Oensingen
umgeleitet. Das hat ge-
mäss SBB-Gesamtpro-
jektleiter Arthur Deiss zu
Verspätungen von jeweils
etwa zwei Minuten ge-
führt. (JOH)
■ ÜBUNG: ZÜGE WURDEN UMGELEITET
grenchnertagblatt.ch
– Region im Fokus im 2. Bund: az Oberaargau– Drei Redaktionsstandorte: Langenthal,
Solothurn, Aarau– Eigenes regionales Newsportal
Auflage: 8 152 Exemplare
langenthalertagblatt.ch
So sah es gestern etwa aus: Die Solo-
thurner hatten den Crash, die Berner
den Salat. Das kann passieren, wenn
ein Zug nach einem Unfall noch wei-
ter und über eine Kantonsgrenze
rollt. Und es garantiert im Übungs-
fall, dass man guten Gewissens Poli-
zisten und Rettungskräfte aus Bern
und Solothurn aufbieten kann. So
wurde die Grossübung «Triangel
2010» zu einer interkantonalen Ange-
legenheit. Das «Tri» im Namen recht-
fertigte aber die Stadt Zofingen, die
ihre Feuerwehr für «Beobachter-
dienste» nach Inkwil entsandte. Wie
mit den beiden Kantonen unterhal-
ten die SBB mit Zofingen eine Leis-
tungsvereinbarung.
Insgesamt standen gestern etwa
350 Personen im Einsatz. SBB, Poli-
zei, Feuerwehren, Rettungsdienste
und Care-Teams versuchten, den
Ernstfall zu simulieren. Das sorgte
für ziemlich viel Trubel, und auch
wenn es nur ein Test war, machte
sich im Dorf mit 650 Einwohnern so
etwas wie Ausnahmezustand breit.
Aufgeschlitzte Züge
Am Morgen um 10 Uhr wurde
Alarm geschlagen. Gemäss dem 16-
seitigen Drehbuch sah die Ausgangs-
lage so aus: Ein Zug mit 90 Passagie-
ren, von Solothurn nach Olten unter-
wegs, sei von einem Mähdrescher
aufgeschlitzt worden und dann in
der Inkwiler «Wanne» stehen geblie-
ben. Verletzte, Traumatisierte und
Tote habe es gegeben.
Die «Wanne» wird von einer Strasse
überführt. Die Brücke bot sich Beob-
achtern und Zuschauern als idealer
Ausguck an. Von da konnten sie mit-
verfolgen, was danach geschah – und
das war zunächst nicht viel.
«Das ist die Realität», sagte Arthur
Deiss, der Gesamtprojektleiter der
SBB. Das besondere Problem bestand
darin, dass die Fahrleitung unter
Strom stand. Zuerst musste die
Übungsanlage stromlos gemacht und
dann geerdet werden. So hörte man
zuerst vor allem Schreie und Rufe der
Simulanten, und man sah sie hinter
den Zugfenstern bluten. Dann erst
rollte ein Lösch- und Rettungszug an.
Nach und nach wurden die Leidenden
geborgen und versorgt.
Manfred Stauffer vom Katastro-
phenmanagement des Kantonsarzt-
amts Bern war als Übungsleiter der Sa-
nitätsdienste vor Ort. Was die eigentli-
che Aufgabe der Sanität betrifft, hielt
sich die Anforderung in Grenzen.
«Wichtig ist aber, dass die Übergabe
der Patienten durch die Feuerwehr an
die Sanitäter geübt wird», so Stauffer.
Gut sei auch die Übung mit dem elekt-
ronischen Patientenleitsystem, das
zum Einsatz komme. «Früher wurde
alles von Hand erfasst.»
Auswertung bis Ende Jahr
Um 11.30 Uhr fand der erste
Übungsrapport mit den Einsatzleitern
der verschiedenen Organisationen
statt. Die Retter waren offenbar auf
der Höhe der Aufgabe. Die Erdung sei
durchgeführt worden, sagte der Feuer-
wehrchef, ein minimaler dreifacher
Brandschutz sei aufgebaut. Der Chef
der Polizei sagte, das Gebiet sei weit-
räumig abgesperrt, und er verlangte,
die Transportkapazität von der Unfall-
stelle zum Mehrzweckgebäude zu er-
höhen. Fünf Tote bilanzierte der Leiter
der Sanität, und jener der SBB hoffte,
dass bald ein Gleis in Betrieb genom-
men werden könne. «Für Verpflegung
ist gesorgt», sagte Bänz Marti von der
Kantonspolizei Bern, der Einsatzkoor-
dinator.Wie die Probe verlaufen ist, wo es
Schwächen gibt, was verbessert wer-
den muss, das wird ein Bericht zeigen.
«Bis Ende Jahr», sagte Deiss, «werden
wir die Übung auswerten.»
VON JOHANNES REICHEN
Bahn In Inkwil probten die SBB zusammen mit den Kantonen Bern und Solothurn den ErnstfallNur Retter dürfen unter Strom stehen
«Wichtig ist, dass die
Übergabe der Patienten
an die Sanitäter geübt
wird.»Manfred Stauffer, Übungsleiter
Sanität
Eine Verletzte wird aus einem Zug geborgen: Das Gelände macht die Aufgabe nicht einfach. FOTOS: HANSPETER BÄRTSCHI
Sanitäter versorgen einen Verwundeten.
Mittwoch, 20. Oktober 2010 | az | www.langenthalertagblatt.ch
21
OBERAARGAU
Alle sechs Jahre müssen
die SBB auf der Neubau-
strecke Mattstetten–
Rothrist eine Grossübung
durchführen. Die erste
Übung fand 2004 und
noch vor der Inbetrieb-
nahme zwischen Wanz-
wil und Grauholz statt.
Weil heute aber die Neu-
baustrecke zu stark be-
fahren ist und nicht ein-
fach für Übungszwecke
unterbrochen werden
kann, wurde die Übung
auf die Ausbaustrecke
zwischen Wanzwil und
Solothurn verlegt. Die
Beeinträchtigungen für
den normalen Zugverkehr
hielten sich so in Gren-
zen. Die Strecke wurde
zwischen 9.30 und 14.30
Uhr gesperrt. Die direk-
ten Züge zwischen So-
lothurn und Olten wur-
den über Oensingen
umgeleitet. Das hat ge-
mäss SBB-Gesamtpro-
jektleiter Arthur Deiss zu
Verspätungen von jeweils
etwa zwei Minuten ge-
führt. (JOH)
■ ÜBUNG: ZÜGE WURDEN UMGELEITET
Langenthal Ein Stromausfall hat ges-
tern Nachmittag in Langenthal zu
Zugausfällen und grossen Verspätun-
gen geführt. «Wir hatten ein Problem
mit der lokalen Stromversorgung»,
sagte SBB-Mediensprecher Christian
Ginsig auf Anfrage. Vom Stromaus-
fall waren zudem die Züge der BLS
betroffen. Keine Auswirkungen hatte
die Panne aber auf die Neubaustre-
cke, wie Ginsig betonte. Es bestehe
auch kein Zusammenhang mit der
Übung «Triangel 2010» (siehe Artikel
links).Um 13.35 Uhr fiel im Bahnhof der
Strom aus. «Auslöser war ein Trenn-
messer, das automatisch ein- und
ausgeschaltet wird und die Stromver-
sorgung sicherstellt», sagte Ginsig. Es
sei zu einem Unterbruch gekommen,
sodass das Trennmesser wieder ma-
nuell habe eingeschaltet werden
müssen. Ein SBB-Mitarbeiter konnte
um etwa 14.45 Uhr den Stromausfall
beheben, sodass die Züge nach 15
Uhr bald wieder normal verkehren
konnten.
Busse im Einsatz
Bis dahin aber kam es zu Ausfällen
und Verspätungen. Nicht mehr fah-
ren konnten Interregio-Züge zwi-
schen Herzogenbuchsee und Olten
aus. Stattdessen wurden Ersatzbusse
eingesetzt. Auch Regionalzüge Rich-
tung Turgi/Baden wurden bis Rogg-
wil-Wynau durch Busse ersetzt. Eben-
falls lahmgelegt war die BLS-Linie
Richtung Luzern/Trubschachen. Bus-
se fuhren bis Langenthal-Süd. «Es gab
Verspätungen von bis zu 30 Minu-
ten», sagte Ginsig.
Nicht betroffen vom Stromunter-
bruch war die Aare Seeland mobil. Ih-
re Stromversorgung erfolgt unabhän-
gig von jener der SBB.
Isolatoren beschädigt
In der Nacht auf heute mussten
noch letzte Reparaturarbeiten ge-
macht werden. «Durch den Kurz-
schluss wurden Isolatoren beschä-
digt», sagte Ginsig gestern. Sie sollten
zwischen 1 und 3 Uhr ersetzt wer-
den. «Das hat aber keine Auswirkun-
gen auf den Zugverkehr.» (JOH))
LangenthalerBahnhof warlahm gelegt
Bern Zwei neue Männer
in BLS-Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung der BLS AG
hat zwei neue Mitglieder. Wie das
Unternehmen gestern mitteilte,
hat der Verwaltungsrat Andreas
Willich zum neuen Leiter des Ge-
schäftsbereichs Personenverkehr
gewählt. Er ist derzeit stellvertre-
tender Leiter Fernverkehr bei den
SBB und beginnt bei der BLS am
1. Mai 2011. Der 38-Jährige folgt
auf Anna Barbara Remund, die
das Unternehmen Mitte Jahr ver-
lassen und bei den SBB die Lei-
tung des Regionalverkehrs über-
nommen hat. Weiter wurde Peter
Fankhauser zum Leiter des neuen
Geschäftsbereichs Bahnprodukti-
on bestimmt. Der 39-Jährige ist
derzeit Leiter der BLS-Zugförde-
rung und tritt die neue Stelle am
1. Januar 2011 an. Die Bahnpro-
duktion war bisher in verschiede-
nen Organisationseinheiten ange-
siedelt. Jetzt hofft die BLS, dass
die neue Struktur zu besserer
Qualität und Effizienz, zu tieferen
Kosten und so zu einer höheren
Kundenzufriedenheit führt. Die
Neuorganisation habe keinen Stel-
lenabbau zur Folge. (MGT/JOH)
Nachrichten
bzbasel.ch
Basel
Olten
Zofingen
Aarau
Baden
Dietikon
Liestal
Zürich
Luzern
Bern
Solothurn
– Region im Fokus im 2. Bund: bz Region– Drei Redaktionsstandorte: Basel, Liestal, Aarau– Eigenes regionales Newsportal– Grossauflage am Mittwoch: lückenlose Abdeckung
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Grossauflage: 137 000 Exemplare inkl. bz Basellandschaftliche Zeitung (Verlagsangabe)
NEU
seit 18. Januar
2012
Mittwoch, 19. Oktober 2011 | az | www.basellandschaftlichezeitung.ch
REGIONBASELLAND, BASEL-STADT, SCHWARZBUBENLAND
Übergabe Basel United
gibt Schänzli ab«In gegenseitigem Einverständ-
nis» mit dem Reiterklub beider
Basel gibt die Basel United AG
nach zwei Jahren den Betrieb
und die Vermarktung des Reit-
sport-Areals Schänzli ab. Ab Ja-
nuar wird die Anlage von Sa-
muel Zimmermann aus Oberwil
unterhalten, betrieben und ver-
marktet, heisst es in einer Mit-
teilung. (BZ)
Durchbruch Kinder-
Impfstoff gegen Malaria
Das Schweizerische Tropeninsti-
tut, das der Universität Basel
angeschlossen ist, hat mass-
geblich an einem möglichen
Durchbruch beim Kampf gegen
Malaria mitgewirkt. Eine neue
Studie des Pharmaunterneh-
mens Glaxo Smith Kline (GSK)
mit dem Impfstoff RTS,S zeigt
eine Halbierung des Erkran-
kungsrisikos bei Kindern zwi-
schen 5 und 17 Monaten. Daran
beteiligt war auch ein Team des
Tropeninstituts, wie GSK ges-
tern mitteilte. Die Daten für we-
nige Wochen alte Babys werden
für Ende 2012 erwartet. Bestäti-
gen sich die Resultate, wäre es
der erste Impfstoff überhaupt
gegen Malaria. Das Medika-
ment könnte dann bereits in
den nächsten Jahren auf den
Markt kommen. (BZ/SDA)
Nachrichten
Der Streit um die Uni-Subventionen
hat mitten im Wahlkampf hohe Wel-
len geworfen. Doch auch abseits der
politischen Schaukämpfe sorgt der
Streit weiterhin für Irritationen. Die
Fachleute der Universität und der
Bildungsdepartemente beider Basel
werfen dem Bund vor, er verstünde
die Sache nicht. Die Experten der
Bundesverwaltung widersprechen
vehement. Ihrer Ansicht nach befin-
den sich beide Basel im Unrecht.
In der Bundesverwaltung ist Mau-
ro Dell’Ambrogio, Staatssekretär für
Bildung und Forschung, für das Ge-
schäft verantwortlich. «Ich möchte
nicht noch mehr Öl ins Feuer gies-
sen», sagt er. Mit dieser Begründung
lehnt er ein Interview mit der bz ab,
obwohl er dieses zuvor zugesichert
hat. Joakim Rüegger, Leiter Hoch-
schulen des Basler Erziehungsdepar-
tements, zeigt dafür Verständnis mit
ironischem Unterton: «Von den sach-
lichen Argumenten her möchte ich
nicht auf der Seite des Bunds stehen.»
Die Uni wolle doppelt kassieren
Dies lässt Dell’Ambrogio nicht gel-
ten. Er sei von seinen Argumenten
felsenfest überzeugt. Da diese aber
schon geäussert wurden, möchte er
sie nicht mehr wiederholen. Deshalb
schickt er der bz das Wortprotokoll
der Ständeratssitzung vom 13. Sep-
tember. Er teile die Aussagen, die der
Bündner Ständerat Theo Maissen
(CVP) als Präsident der Bildungskom-
mission gemacht hat.
Mit gelbem Leuchtstift hat der
Staatssekretär einen Satz angestri-
chen, der sich darauf bezieht, dass
beide Basel ihre Buchhaltung zwi-
schen 2006 und 2007 umgestellt ha-
ben: «Es ist eine Tatsache, dass sie
mit dieser Operation vor Kurzem ei-
nen in der Bilanz ausgewiesenen Ge-
winn erzielt haben.» Damit wirft er
beiden Basel vor, doppelt kassieren
zu wollen. Rüegger widerspricht:
«Wie sollen die Kantone je einen Ge-
winn gemacht haben, wenn der
Bund das fehlende Jahr nie ausbe-
zahlt hat? Er ist ja seit Anfang des
Subventionsjahrs ein Jahr hinterher.»
Ueli Vischer, Präsident des Basler
Universitätsrats, hat die Hoffnung
aber aufgegeben: «Die Sache ist ent-
schieden.» Optimistischer gibt sich
Erziehungsdirektor Christoph Ey-
mann. Er erwägt eine Klage gegen
den Bund. Um das weitere Vorgehen
zu besprechen, hat er für Ende Okto-
ber ein Treffen mit anderen Universi-
tätskantonen organisiert. Nur in die-
sem Punkt gibt Dell’Ambrogio
Vischer recht: Die beiden Basel hät-
ten keine Chance, etwas zu ändern.
Der Bund lässt die Universität Basel abblitzen
Subventionen Die Fronten im
Streit um die Uni-Subventionen
verhärten sich. Der Bund und
die beiden Basel beharren auf
gegenteiligen Standpunkten.
VON ANDREAS MAURER
INSERAT
Eine führt ein Kunstatelier; eine ver-
kauft Seifen, Blumen und Kleinmö-
bel. Eine bietet Dienstleistungen in
der Buchhaltung an; eine berät in
Steuerfragen. Eine therapiert die Se-
xualität; eine repariert Autos in der
eigenen Werkstatt. Eine betreibt seit
1987 ihre eigene Buchbinderei.
Die Branchen, in denen Kleinun-
ternehmerinnen der Region Basel tä-
tig sind, sind vielfältig. Diese Vielfalt
vernetzen die weiblichen Selbststän-
digen schon lange im «Netzwerk der
Einfrau-Unternehmerinnen» (Nefu).
Erstmals in der Region präsentieren
sie sich gemeinsam am 27. Oktober
im Reinacher Business Parc auf einer
Messe. Dabei, erzählt Nefu-Gründe-
rin Nelly Meyer-Fankhauser, gehe es
nicht darum, Frauen als Unterneh-
mer zu präsentieren, sondern die
Mitglieder von ihrem Netzwerk pro-
fitieren zu lassen. Dass alle Messeaus-
steller Frauen sind, sei dabei nur der
gemeinsame Nenner.
Unwichtig für die Selbstständigen-
karriere sei die Weiblichkeit aber
keinesfalls: «Es liegt im Naturell der
Frauen, sich zu vernetzen, in der Fa-
milie wie im Beruf», berichtet die
72-jährige Meyer-Fankhauser aus ih-
rer Erfahrung. Mit 48 Jahren begann
die langjährige Ingenieursbüro-Assis-
tentin noch ein 1-Frau-Dienstleis-
tungsunternehmen für kreatives
Denken und Schreiben. Es war ihr
ein Bedürfnis, ihre Erfahrungen mit
anderen selbstständigen Frauen zu
teilen. Genau das steht heute noch
im Vordergrund der Netzwerkerin-
nen: Regionale Koordinatorinnen or-
ganisieren Treffen, Seminare und
Fortbildungen, deren Referentinnen
oft aus dem Netzwerk selbst stam-
men. So seien vor allem die Themen
Gesundheit und Kommunikation für
selbstständige Unternehmer wichtig,
erklärt Eveline Räz-Rey, langjähriges
Nefu-Mitglied und regionale Koordi-
natorin aus Magden.
Höchste Flexibilität und Kreativität
Das Nefu-Netzwerk stehe allen In-
teressierten offen, sagen die beiden.
200 bis 300 Adressatinnen seien allein
im Mailverteiler der Region beider Ba-
sel. Jene, die sich mit einer einmali-
gen Gebühr von 150 Franken tatsäch-
lich in die Netzwerk-Datenbank auf-
nehmen lassen, sprühen laut Meyer-
Fankhauser vor «höchster Flexibilität
und Kreativität», die auch zu gemein-
samen Geschäftsideen führten. Dabei
sind durchaus auch gewachsene
Kleinunternehmen mit ein, zwei Mit-
arbeitern zugelassen. Die Frauen an
der Spitze von mittleren und grossen
Unternehmen sind dem Netzwerk
ebenfalls willkommen: Erfahrungsge-
mäss unterstützen sie Projekte, mit
denen sie sich identifizieren können.
Nach einigen internationalen Mes-
sen ist die regionale Veranstaltung in
Reinach ein Pilotprojekt. Meyer-Fank-
hauser ist aber zuversichtlich. Sie ver-
lässt sich auf die Mundpropaganda
aufgrund weiterer Netzwerke: «Wir
suchen stets den Kontakt zu Gründer-
zentren wie dem Businesspark.» Auch
die guten Beziehungen zu den Han-
delskammern und Gewerbeverbän-
den sowie zu FHs und Universitäten
waren Meyer-Fankhauser immer ein
Anliegen. Es liegt eben im Naturell
der Frauen, sich zu vernetzen.
Weiblichkeit zum gemeinsamen Erfolg
Kleinunternehmerinnen Vom Netzwerk Nefu profitieren auch selbstständige Frauen der Region
VON BORIS BURKHARDT
«Es liegt im Naturell
der Frauen, sich zuvernetzen, in der Familie
wie im Beruf.»Nelly Meyer-Fankhauser,
Gründerin Nefu
Lernten sich über das Nefu-Netzwerk kennen: Nelly Meyer-Fankhauser (links) und Eveline Räz-Rey. BOB
Das «Netzwerk für Ein-Frau-
Unternehmerinnen» (Nefu)
wurde 1993 gegründet. Regi-
onale und grenzüberschrei-
tende Netzwerke gibt es un-
ter anderem in den Kantonen
BL, BS, AG und SO. Die an-
fänglich papiernen Netzwerk-
Verzeichnisse mit Firmenbe-
schreibungen und Branchen-
spezialitäten wurden 2009
durch eine virtuelle Daten-
bank ersetzt. 2000 veröffent-
lichten Nelly Meyer-Fankhau-
ser und Jeannette Plattner
das Handbuch «Wirtschaften
ist weiblich – vernetzt denken
auch». Das Nefu kofinanzierte
2000 auch die erste Studie
über die wirtschaftliche Si-
tuation der Selbstständigen
in der Schweiz. (BOB)
www.nefu.ch
■ NELLY MEYER-FANKHAUSER: «VERNETZEN IST WEIBLICH»
Das Bundesparlament hat beschlos-
sen, dass der Bund seine Subventio-
nen an die Unis nicht mehr nach-
träglich bezahlt, sondern zeitgleich.
Nach bisherigem Schema werden die
Beiträge für 2011 im Jahr 2012 ge-
zahlt. Neu werden ab 2013 die Beiträ-
ge im gleichen Jahr gezahlt. Aus
Sicht der Uni Basel müsste der Bund
2012 zweimal zahlen: einmal für das
aktuelle und einmal für das vergange-
ne Jahr. Der Bund weigert sich. (ÖPF)
Darum geht es: Bundessubventionen werden neu ausbezahlt
8er-Tram Die Idee, die im Bau befind-
liche Tramverlängerung von Basel
nach Weil am Rhein dank dem güns-
tigen Frankenkurs um weitere 600
Meter zu verlängern, ist vom Tisch.
Der Bund hat eine Anfrage des Stadt-
kantons abgelehnt, Währungsgewin-
ne dafür zu verwenden. Die entgegen
den Erwartungen negative Antwort
sei gestern eingetroffen, sagte ein
Sprecher des baselstädtischen Tief-
bauamtes der Nachrichtenagentur
sda. Der Bund möchte prinzipiell
nicht mit Währungsgewinnen Pro-
jektänderungen finanzieren. Basel-
Stadt sehe so keinen Handlungsspiel-
raum. Die Tramverlängerung des
8ers nach Weil war zu einem Zeit-
punkt berechnet worden, als der Eu-
ro noch Fr. 1.50 wert war. Seither war
der Euro unter Fr. 1.10 abgesackt;
derzeit liegt er bei gut Fr. 1.23. Die
Kursdifferenz macht bei Gesamtkos-
ten von 104 und einem Bundesanteil
von 44 Millionen Franken einige
Millionen aus. So dürfte nun die Ver-
längerung wie geplant bis Ende
2013 bis zum Weiler Bahnhof ge-
baut werden. (SDA)
Verlängerungnicht verlängern
Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2
Der Sonntag mit einer Auflage von 158 115 Exem-plaren ist die Nr. 1 zwischen Zürich–Bern–Basel. Die Redaktion sorgt jedes Wochenende für pures Lesevergnügen. Als einzige national ausgerichtete Zeitung widmet Der Sonntag sechs Regionen zu-sätzlich einen eigenen Bund.
Auflage: 158 115 ExemplareLeser: 352 000Reichweite: 8,2% in der D-CHReichweite: 26,9% im Verbreitungsgebiet
Quellen: WEMF 2011 und MACH Basic 2011-2
Reichweite in ProzentQuelle: MACH Basic 2011-2
45
40
35
30
25
20
15
10
5 8.0 11.1 18.7 17.2 13.8 10.9 16.3 16.0 39.6 7.2 19.8 16.5 37.7 9.8 18.1 15.6 2.7 16.2 15.0 21.4
0 Deutsche Schweiz Basel (WG 31) Solothurn (WG 32) Aargau (WG 41) Zürich (WG 43)
Der Sonntag
NZZ am Sonntag
Sonntags-Blick
Sonntags-Zeitung
Fünf Hauptbünde plus Stellenbund
sonntagonline.ch
«Wir tragen dem wichtigsten Lesetag Rechnung. Der Sonntag überrascht oft mit Primeurs und beweist damit wöchentlich seine journalistische Leistung.»
Patrik Müller, Chefredaktor
Zusätzlich für sechs Regionen einen eigenen Bund: Aargau, Basel, Limmattal, Olten, Solothurn-Bern, Zofingen
REGION 49
Der Sonntag, Nr. 24, 19. Juni 2011
Solothurn-Bern
SolothurnerSVP feierte mitÜbervaterBlocher. > 51
Wallierhof-Direktor RobertFlückiger er-klärt, weshalbBauern nichtdie «Jammeri»der Nationsind. > 52
Ein «Buuremeitschi»:Miriam Singer (23) aus
Mümliswil posierte fürden Bauernkalender. >50
er Abenteuer sucht,der findet Abenteuer.Meist näher als mandenkt. Oft schon di-rekt vor der eigenen
Haustür liegt ein Schatz im Verborgenen,der entdeckt werden will. Wem diese Be-hauptung rätselhaft erscheint, der istwohl ein «Muggle», doch keine Bange:Der nun folgende Artikel soll Aufschlussgeben (wenn auch nicht eines jeden Rät-sels Lösung lüften). Kehren wir noch ein-mal zurück vor die Haustür. Dort magman vielleicht nicht gerade die Kulissevon «Fluch der Karibik» antreffen, aberdas ist auch nicht nötig. Und manchmalerinnert die Szenerie ja dann vielleichtdoch etwas an Hollywood-Romantik. Sowie an jenem heissen Freitagnachmittagin Zuchwil.
DIE SONNE BRENNT. Ganz in der Nähe be-findet sich ein grösseres Gewässer. Undirgendwo, ja irgendwo ist da dieserSchatz. Kostbar, nicht unbedingt seinesInhalts wegen, sondern um der span-nenden Suche willen. Man muss kein Pi-rat sein, um ihn zu heben, auch kein In-diana Jones, obwohl eine ähnliche Vor-liebe für Rätsel und Verstecke sicher vonVorteil ist. Denn dieser ist ein Schatz fürGeocacher (siehe Kasten). Entdeckt nichtmithilfe von Kompass und Schatzkarte,sondern mit Internet und (in den aller-meisten Fällen) GPS. Entdeckt von einerFamilie aus der Umgebung, die – wie vie-le Geocacher – lieber anonym bleibt.Denn einen Schatz zu suchen, ohne er-kannt zu werden, ohne dass andere Men-schen von der Existenz der verborgenenTruhe wissen, macht eben gerade denReiz des Geocachings aus.
VATER ROBERT S.* WIRFT EINEN BLICK aufdas GPS, auf dem er zuvor die Koordina-ten des zu suchenden Caches gespei-chert hat. Die Schätze, die heute aufdem Programm stehen, hat die Familiezu Hause am Computer ausgewählt, aufeiner Homepage, die von Geocachern
auf der ganzen Welt genutzt wird. EinBlick auf die elektronische Landkartevermag unwissende Bürger in Staunenzu versetzen: Es ist bemerkenswert, wieviele Caches alleine in einem Umkreisvon etwa 10 km rund um Solothurn ver-steckt sind.
Bis zum nächsten Versteck sind esnur noch wenige Meter. «Das GPS ist al-lerdings nie auf den Meter genau», er-klärt Robert. Ein bisschen das Geländeabsuchen, Steine umdrehen und durchsDickicht pirschen gehört dazu. Auf ein-mal kommen Spaziergänger des Weges:
W
Uneingeweihte, «Muggles», wie sie freinach «Harry Potter» genannt werden. Fa-milie S. verhält sich unauffällig undwartet, bis die Luft wieder rein ist. Dannwird weitergesucht. Lange dauert dieSuche freilich nicht. Nach drei Jahrenund über 300 gefundenen Caches habendie Schatzjäger ein gutes Auge für po-tenzielle Verstecke entwickelt und fin-den Kleinode an Stellen, an denen ande-re nichts ahnend vorbeigehen.
DER CACHE, eine wasserdichte Tupper-ware-Box, wird schliesslich geborgen,der Inhalt geprüft, ein Gegenstand her-ausgenommen, ein anderer wieder hin-eingetan, das Logbuch mit dem Pseudo-nym unterzeichnet und dann das Ganzewieder versteckt. Später wird der Fundim Internet publiziert. Beim Geoca-ching geht es ums Suchen und ums Tau-schen, aber auch um vieles mehr. Häu-fig ist ein Cache mit einem Rätsel ver-bunden, das erst gelöst werden muss,um die Koordinaten herauszufinden.Und es gibt Multi-Caches, bei denenman nur über verschiedenen Stationenzum End-Cache gelangt. Besonders be-
liebt sind auch «Travel Bugs» (Marken,die an einem Gegenstand angebrachtsind) oder «Coins» (Münzen), die anstellevon herkömmlichen Tauschobjekten ineinen Cache gelegt werden. Diese sindmit einer Nummer versehen, die – imInternet nachgeschlagen – über die Mis-sion eines Bugs oder Coins Aufschlussgibt. Manche haben etwa die Aufgabe,an einen bestimmten Ort zu gelangen.
Familie S. hat selbst einen «Sun-catcher»-Coin auf Wanderschaft ge-schickt, der möglichst viel Sonne tan-ken soll. Jeder Geocacher, der den Coinfindet, hat so die Pflicht, die Münze ineinem anderen Cache (an einem mög-lichst warmen und sonnigen Ort) wie-der zu verstecken. Dank Internet ist dieFamilie ständig über den Aufenthaltsortihres «Suncatchers» auf dem Laufenden.«Er war schon in Deutschland, Spanien,Portugal und Dänemark», wissen sie.
Ein Objekt kann aber auch mit an-deren Aufgaben behaftet sein. Einmalfand die Abenteurerfamilie einen «Hou-dini», der mit 200 Gummibändern um-wickelt war. Jeder Cacher hatte die Auf-gabe, jeweils einen Gummi zu entfer-
nen – bis Houdini schliesslich wiederfrei war.
ROBERT UND SEINE FRAU haben schonselbst Caches versteckt. Einen anlässlichdes «Kulturundum» in Attiswil. Dortführt nun ein Multi-Cache die Schatzsu-cher an allen ausgestellten Kunstwer-
ken vorbei. Um den End-Cache zu fin-den, muss man erst eine Reihe von Fra-gen zu einigen der Werke beantworten.Daraus ergeben sich die Koordinatendes Verstecks.
EINEN CACHE ZU PLATZIEREN, ist abernicht so einfach, wie es klingen mag. Esgilt, gewisse Dinge zu beachten. So darf et-wa die Anwesenheit eines Caches (und dieder Geocacher, die jener unweigerlich an-
zieht) keine Belastung für Flora und Fau-na darstellen. Öffentlich zugänglich, abertrotzdem unverdächtig soll ein Cache zu-dem sein. Letzteres, in zweierlei Hinsicht:Er sollte nicht so auffällig versteckt sein,dass ihn Muggles finden; er sollte aberauch den Geocacher selbst nicht auffälligerscheinen lassen. Verstecke an Bahnhö-fen und Flughäfen sind eher ungünstig –Schatzsucher, die an solchen Orten langeund intensiv bestimmte Stellen absuch-ten, haben gar schon polizeiliche Gross-einsätze ausgelöst, weil man sie für Atten-täter hielt.
Wenn man aber regelkonformSchätze versteckt und sucht, dann istGeocaching eine aufregende Freizeitbe-schäftigung für Jung und Alt. Eine, derman auf der ganzen Welt und somitauch in den Ferien nachgehen kann.«Wenn wir irgendwo hinfahren, dannschauen wir meistens erst im Netz, obes dort oder auf dem Weg dorthin Ca-ches gibt», gesteht die Familie. So könnedie eigentlich 40-minütige Fahrt zumOnkel auch schon einmal zweieinhalbStunden dauern.
MIT STÄDTEREISEN LÄSST SICH dasGeocaching ebenfalls gut verbinden.In den meisten Städten gebe es Multi-Caches, die den Schatzsucher zu diver-sen Sehenswürdigkeiten führt, erklärtMutter S. «Das ist eine tolle Art, einenfremden Ort kennen zu lernen.» Dochfremde Orte müssen nicht immer weitweg sein. Wie gesagt, beginnt die Su-che nach dem nächsten Schatz oft vorder eigenen Haustür. Und endet an ei-ner Stelle, so nah sie auch sein mag,die man ohne den Cache vielleicht niegesehen hätte.
*Name von der Redaktion geändert.
Mit modernen Piraten auf SchatzsucheNach versteckten Schätzen zu suchen, ist heutzutage nicht nur Holzbeinigen vorbehalten, sondern auch Geocachern
Eine neue Freizeitbeschäfti-gung, die nur mittels modernerKommunikationstechnikenmöglich ist, lockt immer mehrLeute in die Natur: Geocaching,die Schatzsuche per GPS.
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VON CHRISTOPH NEUENSCHWANDER
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Geocaching ist eine tolleArt, einen fremden Ort
kennen zu lernen.»MUTTER S.*, GEOCACHERIN
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Aufgespürt! Geocacher Robert hat den gesuchten Cache, eine Tupperware-Box mit verschiedenen kleineren Gegenständen, gefunden. CND
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Unser Sun-Coin war schonin Deutschland, Spanien,
Portugal und Dänemark.»ROBERT S.*, GEOCACHER
«
Geocaching wurde im Jahr 2000 inAmerika erfunden. Es ist eine mo-derne Schnitzeljagd. AngemeldeteUser können auf Internetseiten dieStandorte von Caches auf der gan-zen Welt abrufen. Dabei gibt es ver-schiedene Arten von Schätzen:ganz kleine (Nanos oder Micros),die meist nur eine Papierrolle alsLogbuch enthalten, oder grössere,die von Small über Regular bisLarge reichen und Tauschobjekte in
sich bergen. Dabei kann es sich umSpielzeugautos oder Edelsteine,Puppen oder Schreibwaren handeln– der Fantasie sind keine Grenzengesetzt.Damit die Suche nicht zu abenteu-erlich wird, sollte man sich im Inter-net über Schwierigkeit und Terraininformieren. So kann ein schwieri-ger Cache sehr gut versteckt seinoder ein ausgesprochen kniffligesRätsel darstellen. Auch das Gelände
kann stark variieren. Die niedrigsteTerrain-Stufe sollte rollstuhlgängigsein; bei der höchsten ist es ratsam,je nach Gebiet die Kletter- oderTauchausrüstung mitzunehmen.Eine grosse Errungenschaft ist esübrigens, wenn man sich zuoberstin einem Logbuch eintragen kann,also der «FTF» (First to Find) ist.Diese Erstentdeckung wird dann na-türlich mit Stolz auf der Geoca-ching-Homepage publiziert. (CND)
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■ WAS IST DENN EIGENTLICH GEOCACHING?
LIMMATTAL 49
Der Sonntag, Nr. 24, 19. Juni 2011Ad-Hoc-ChorverabschiedetDirigentinEggimann. > 53
Auf dem Arealdes künftigenStrichplatzes inAltstetten füh-len sich heutevor allem Blu-menfansbeglückt. > 55
VolksmusikinitiatorErnst Berweger freut
sich über frischen Windin diesem Genre. >50/51
s ist heiss in den Hallen derLimeco, heiss, laut und sti-ckig. In den Öfen glüht derAbfall, bereits mehr Schlackedenn erkennbare Gegenstän-
de. Es riecht, wie Abfall halt riecht. DerGedanke, dass die Kehrichtverbren-nungsanlage auch nur das Geringste miteiner Bonbon-Fabrik zu tun haben könn-te, erscheint völlig absurd.
Doch tatsächlich: Die Limeco in Die-tikon, der ehemalige KläranlageverbandLimmattal (KVL), beliefert aus ihremKehrichtheizkraftwerk und ihrer Abwas-serreinigungsanlage mehrere Liegen-schaften und Firmen in den QuartierenSilbern und Limmatfeld mit Fernwärme.Darunter auch die Bonbons- und Nah-rungsmittelfabrik F. Hunziker + Co AGan der Heimstrasse.
DIE ZÄLTLI-FABRIK war 1984 die erste Fir-ma, die an das Fernwärmenetz der Lime-co angeschlossen wurde. Fritz Hunzikerhatte sich damals für Dampf als Energie-form entschieden, um die Versorgungs-sicherheit zu gewährleisten. «Der Ölpreisist ständigen Spekulationen unterwor-
fen und schwankt. Bei Dampf muss mannicht disponieren», sagt GeschäftsführerKonrad Kaufmann. Und Reto Reinli, Lei-ter Betrieb, ergänzt: «Heute profitierenwir massiv von der damaligen Entschei-dung, weil wir einen minimalen CO2-Ausstoss ausweisen können.» Dieserkonnte dank der Fernwärme um 1700Tonnen pro Jahr reduziert werden. Aus-serdem gestalten sich die Kosten fürFernwärme, insbesondere in Anbetrachtdes aktuellen Ölpreises, sehr attraktiv.
DOCH WIE KOMMT DIE WÄRME vom Abfallzum Bonbon? Durch die Abfallverbren-nung in der Limeco entstehen bis zu1000 Grad Celsius heisse Rauchgase, dieWasser in einem Dampfkessel aufheizenund verdampfen lassen. Pro Stundekommen so 42 Tonnen Dampf zusam-men. Der rund 400 Grad Celsius heisseDampf treibt mit 50 bar eine Turbine an,wo ein gekoppelter Generator Strom er-zeugt. Mit einem Druck von 18 bar wirdder Dampf durch ein speziell isoliertes,rund 830 Meter langes (das gesamteFernwärmenetz ist 4,3 km lang), haupt-sächlich unterirdisch verlegtes Rohrlei-tungssystem zum Kunden transportiert.Ähnlich funktioniert es auch mit Heiss-wasser.
Ist die Wärme beim Kunden abgege-ben, werden der Dampf oder das Heiz-wasser zurück ins Kehrichtheizkraft-werk geführt und erneut erhitzt. DerFernwärmekreislauf ist immer vom Ver-
E
braucherkreislauf getrennt, hauptsäch-lich aus sicherheitstechnischen und hy-gienischen Gründen. So auch bei derF. Hunziker + Co AG: In einem Dampf-umformer wird die Wärme mittels dün-ner Röhrchen auf den betriebseigenenDampf-Kreislauf übertragen und der
Druck reduziert. Mit der Hitze werdendie verschiedenen Verbraucher bedient:die Kochanlagen für die Zuckerschmel-ze, das Heizungssystem des Gebäudesund die Kältemaschinen. Auch das Heiss-wasser wird mittels Dampf erwärmt.«Wir sind auf eine unterbruchlose Ver-
sorgung angewiesen», sagt Kaufmann.Würde die Dampfversorgung zusam-menbrechen, würde die Bonbon-Produk-tion auf Eis gelegt: Die Zuckermassewird bei Temperaturen zwischen 140und 160 Grad Celsius gekocht. Sobald sieunter 30 Grad abkühlt, wird sie stein-
hart; wird der Kochprozess unterbro-chen, verstopft die Masse die Maschinen.Damit das nicht passiert, werden die An-lagen und das gesamte Netz regelmässiggewartet. Ausserdem hat die Limecozwei Ofenlinien zur Beheizung desDampfkessels zur Verfügung. Sollten bei-de Öfen ausfallen, würde ein separaterölbefeuerter Dampfkessel bei der Limecodie Dampflieferung für den Kunden si-cherstellen.
MIT DEN RUND 88 000 TONNEN Abfall, diejährlich verbrannt werden, gewinnt dieLimeco rund 65 000 Megawattstunden
(MWh) elektrische Energie und 25 000MWh Wärmeenergie. Zum Vergleich:Ein gut isoliertes Einfamilienhaus ver-braucht heute fürs Heizen rund 1000 Li-ter Öl pro Jahr – 1000 Liter Heizöl ent-sprechen rund 10 MWh. Allein mit derheute gewonnenen Fernwärme könnten2500 Einfamilienhäuser das ganze Jahrüber geheizt werden.
Die Wärmeabgabe bei der Limecokönne von heute 25 000 MWh pro Jahrsogar auf 65 000 MWh gesteigert wer-den, sagt Emil Schönmann, Geschäfts-führer der Limeco. «Was wir heute nichtin Fernwärme abgeben können, verstro-men wir.» Der Strom versorgt die be-triebseigenen Liegenschaften und dieKläranlage, der Rest wird in das Strom-netz eingespeist. Dieser Rest entsprichteinem durchschnittlichen Jahresver-brauch von 8000 Haushaltungen. Einerentable Sache: «Dieser Strom bringt unspro Jahr zusätzliche Einkünfte von meh-reren Millionen Franken», so Schön-mann. Mit der Energie aus dem Keh-
Mit Fernwärme vom Abfall zum Bonbon
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VON KATJA LANDOLT (TEXT)UND ALEX SPICHALE (FOTOS)
Die Limeco in Dietikon liefert Fernwärme an diverse Firmen, unter anderem auch an die Zältli-Fabrik Hunziker
Dank verbranntem Plastik,Papier, Karton, Textilien undSpeiseresten laufen die Maschi-nen einer Bonbon-Fabrik heiss.
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Heute profitieren wirmassiv von der damaligen
Entscheidung, auf Dampf stattauf Öl zu setzen.»RETO REINLILEITER BETRIEB DER F. HUNZIKER + CO AG
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Solange die Preise fürfossile Brennstoffe derart
tief waren, war Fernwärmeunattraktiv. Heute sieht dieSache anders aus.»HANSPETER ENGELI,LEITER KUNDENDIENST DER LIMECO
«
FORTSETZUNG AUF SEITE 50
Limeco-Geschäftsführer Emil Schönmann (l.) und Kundendienstleiter Hanspeter Engeli erklären die Fernwärmeanlage.
Im Hinblick auf die Debatte rund umden Atomausstieg widmet sich dieseZeitung in den kommenden Ausgabendem Thema «erneuerbare Energie imLimmattal». In einer sechsteiligen Se-rie werden umgesetzte Projekte ausder Region beleuchtet sowie Pläne undProjekte vorgestellt.Bisher erschienen: (1) «Die Photovolta-ik kämpft noch immer mit Vorurteilen»
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Mittwoch, 4. Januar 2012
Jobs von A bis Z.
Stellenmarkt 28
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