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jan-loheit
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Bacillus anthracis. Synonyme: Milzbrandbacillus.
Familie: Bacillus-Gruppe (früher Bacillaceae). Eigenschaften: Große, grampositive, aerobe, sporenbilden-
de Stäbchen. Wichtigster humanpathogener Vertreter aus dem Genus Bacillus ist B. anthra-cis, der Erreger des Milzbrandes: Er ist 2 bis 4µm lang und lagert sich in der sog. Bambus-stabform. Die Sporen sind zentral gelegen. Die Kolonien zeigen filamentöse Ausläufer (sog. Medusenhaupt).
B. anthracis produziert zwei Virulenzfaktoren, die plasmidkodiert sind: 1. Kapsel (D-Glutaminsäure-Homopolymer) 2. Exotoxin, bestehend aus protektivem Anti-
gen, Ödemfaktor und Letalfaktor. Die Kapsel verhindert die Phagozytose. Das
Toxin induziert eine starke Zytokinproduktion (insbesondere Interleukin 1), was unbehandelt häufig zum Schock und schließlich zum Tode führt.
Krankheiten: Milzbrand (Anthrax). Ausbreitung: Weltweit (Reservoir: Herbivore), besonders in d
(Südeuropa, Balkan, Südostasien, Subsahara-Afrik Häufigkeit: Erkrankungen des Menschen sind eher selten. Übertragung: Sporenaufnahme bei direktem (Schlachtung, Ve
Tierkontakt (Tierhäute, Borsten), Inhalation vonHautverletzungen (Berufsinfektion der Landwirte u
Je nach Eintrittspforte entstehen Darm-, Lungen- o Inkubationszeit: 2 -7 Tage. Prodromi: Keine.
Klinisches Bild: • Hautmilzbrand (Pustula maligna): häufigste direkten Kontakt, typisch ist die sich in 1 - schwarze Nekrose (Milzbrandkarbunkel). Das geschwollen, häufig findet sich eine regionale von diesem Herd ausgehende mögliche Sepsihohe Letalität.
• Darmmilzbrand: nach oraler Aufnahme, Symschmerzen, Übelkeit und (teilweise blutigeDiarrhoen und Aszites. Durch die späte Diagnound schlechtere Prognose.
• Lungenmilzbrand: durch aerogene Atemwegsinfektion, die in eine BronchopneumoDyspnoe und daraus resultierender Hypoxschlechteste Prognose. Radiologisch fällt ein veauf.
Aus allen drei Formen kann sich eine hämoentwickeln, welche trotz Antibiotikatherapie fast im
Toxinbedingt kann es zu Gewebsnekrosen und Sc
Bacillus anthracis, Reinkultur (Gram)
en wärmeren Ländern a, Südamerika).
rzehr) oder indirektem Sporen, Eintritt durch nd Abdecker). der Hautmilzbrand.
Form (ca. 95%) durch 6 Tagen entwickelnde, umliegende Gewebe ist Lymphadenopathie. Die s hat unbehandelt eine
ptome: Fieber, Bauch-s) Erbrechen, blutige se höhere Sepsisgefahr
Aufnahme, akute nie mit hohem Fieber,
ie übergeht, hat die rbreitertes Mediastinum
rrhagische Meningitis mer tödlich endet. hock kommen.
Bildinhalt: Hautmilzbrand: Pustula maligna –aus einer juckenden Papel entwickelt sich eine größere Plaque mit zentra-ler Blase, welche erodiert und zu einer schmerzfreien nekrotischen Ul-zeration wird. Schulter und Hals sind typische Stellen, wenn das Schlachttier über der Schulter getragen wird. Sonst: Hände, Unterarme.
a
U
D
D T I P
B
Pustula malign
ntersuchungsmat.: Je nach Lokalisation Wundsekret, BläscSputum, Blut, Liquor, Stuhl, Erbrochenes.
iagnostik: Erregeranzucht (Blutagar), Mikroskopie, biochemiPCR
Bildinhalt: Kettenförmig angeordnete, blauviolettchen. Die einzelnen Bakterienzellen seiner Kapsel umgeben, die als helleerscheint und die Zellen als zusammenhält. Durch die Schrumpfung beim Färbevsind die Zellen an den Kontakscheinbar dicker als in der Mitteentsteht die für Bacillus anthracis t„Bambusform“.
ifferentialdiagn.: Hautmilzbrand: zu Tularämie.
herapie: Penizillin G, Tetrazyklin, Erythromycin oder ClindaChirurgische Maßnahmen sind kontraindiziert (Se
mmunität: Von unbekannter Dauer.
rophylaxe und antiepidemische Maßnahmen: • Meldepflicht: namentlich bei Verdacht, Erkran
Erregernachweis (IfSG §7/1). • Expositionsprophylaxe! Eine Impfung für Tier
fährdete Personen ist möglich. • Beseitigung infizierter Tierkadaver (Verbrennen,• Isolation und Kontrolle von „Kontakttieren“.
esonderheiten: Die Sporen sind extrem resistent (Einstufung in die Biostoffverordnung). Wegen der schnellen aerogeBacillus anthracis interessant für die bakteriologische2001: 22 Infizierte, davon 5 verstorben).
©
Fotos (2): Wellcome images
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Bacillus anthracis
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Risikogruppe 3 nach nen Ausbreitung ist Kriegsführung (USA
Presber, Vogt, Kochan, 2007