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Volkswirtschaftliche Bedeutung des Schweizer Finanzsektors Studie im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung SBVg und des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV Ergebnisse 2020

BAK Economics AG - Volkswirtschaftliche Bedeutung des ......BAK Economics AG Ansprechpartner Martin Peters, Projektleitung Finanzsektor Analysen T +41 61 279 97 32 [email protected]

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Volkswirtschaftliche

Bedeutung des

Schweizer Finanzsektors

Studie im Auftrag der Schweizerischen

Bankiervereinigung SBVg

und des Schweizerischen

Versicherungsverbandes SVV

Ergebnisse 2020

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Herausgeber

BAK Economics AG

Ansprechpartner

Martin Peters, Projektleitung

Finanzsektor Analysen

T +41 61 279 97 32

[email protected]

Michael Grass, Mitglied der Geschäftsleitung

Leiter Branchen- und Wirkungsanalyse

T +41 61 279 97 23

[email protected]

Adresse

BAK Economics AG

Güterstrasse 82

CH-4053 Basel

T +41 61 279 97 00

[email protected]

www.bak-economics.com

Titelbild

BAK Economics/iStock

Copyright © 2020 by BAK Economics AG

Alle Rechte vorbehalten

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Executive Summary

Der Finanzsektor gehört zu den bedeutendsten Branchenaggregaten der Schweizer Wirtschaft.

Die mehr als 222'000 Beschäftigten des Finanzsektors erwirtschafteten 2019 mit CHF 70.5 Mrd.

direkt jeden zehnten Schweizer Wertschöpfungsfranken. Zusätzlich resultierten durch die wirt-

schaftliche Verflechtung mit anderen Branchen weitere CHF 17.6 Mrd. Wertschöpfung. Aus der

Geschäftstätigkeit des Finanzsektors ergaben sich für den Bund, die Kantone und die Gemeinden

2019 geschätzte Steuereinnahmen von insgesamt 19.3 Mrd. Franken. Dies entspricht 12.7 Pro-

zent des Steueraufkommens der öffentlichen Hand. Darin eingeschlossen sind die Steuereinnah-

men, die damit verbunden sind, dass der Finanzsektor auch wirtschaftliche Tätigkeiten in anderen

Branchen auslöst.

Im Jahr 2020 nahmen die Banken eine wichtige Rolle durch die Vergabe von COVID-19-Überbrü-

ckungskrediten bei den wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen des Bundes ein. Die

Corona-Krise wird voraussichtlich auch im Finanzsektor zu einem Wertschöpfungsrückgang im

Jahr 2020 führen. Dazu trägt die Investitionszurückhaltung der Unternehmen ebenso bei wie die

erhöhten Schadenzahlungen, die auf die Versicherungen zukommen. Der Rückgang dürfte aber

geringer ausfallen als im gesamtwirtschaftlichen Schnitt, da der Finanzsektor seine Geschäftstä-

tigkeit aufrechterhalten konnte. Das schwierige Marktumfeld für den Finanzsektor wird weiter

anhalten, so dass für das Jahr 2021 nur von einer verhaltenen Erholung auszugehen ist.

Banken versorgen Unternehmen in der Corona-Krise mit Liquidität

Die Versorgung der Bevölkerung und der Unternehmen mit Geld ist eine Kernfunktion des Bankwe-

sens und für eine funktionierende Volkswirtschaft unabdingbar. Dies gilt auch in der Corona-Krise.

Um Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken, konnten Unternehmen vom 26. März bis 31. Juli

2020 einen COVID-19-Überbrückungskredit beantragen. Die Geschäftsbanken vergaben diese Gel-

der, der Bund bürgt je nach Kreditvolumen vollständig oder teilweise für mögliche Kreditausfälle.

Im Rahmen dieses Kreditprogramms wurden CHF 16.9 Mrd. gewährt. Die Grossbanken vergaben

40 Prozent dieser Gelder, die Kantonalbanken 31 Prozent.

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Jeder zehnte Schweizer Wertschöpfungsfranken entsteht direkt im Finanzsektor

Der Finanzsektor gehört trotz herausfordernder Jahre zu den wichtigsten Stützen der Schweizer

Wirtschaft. Mit einer Wertschöpfung von CHF 70.5 Mrd. generierte er im Jahr 2019 direkt 10 Pro-

zent der gesamten Schweizer Wirtschaftsleistung. Die über 222'000 Vollzeitstellen bedeuteten,

dass jeder zwanzigste Arbeitsplatz der Schweiz im Finanzsektor bestand. Darüber hinaus lösen die

Banken und Versicherungen auch wirtschaftliche Aktivitäten in anderen Bereichen aus. So führt

die Nachfrage nach Vorleistungen aus anderen Branchen zu Aufträgen für Unternehmen entlang

der gesamten vorgelagerten Wertschöpfungskette. Zudem profitieren insbesondere der Handel

und das Gewerbe von den Konsumausgaben der Beschäftigten. Für das Jahr 2019 werden diese

indirekten Wertschöpfungseffekte auf rund CHF 17.6 Mrd. geschätzt. Damit verbunden sind etwa

123'000 Vollzeitstellen. Unter Einbezug dieser wirtschaftlichen Verflechtungen ist jeder achte Wert-

schöpfungsfranken und jeder zwölfte Arbeitsplatz der Schweiz mit der Geschäftstätigkeit des Fi-

nanzsektors verbunden.

2019

Nominale Bruttowertschöpfung in Mrd. CHF, Arbeitsplätze: Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (FTE)

*Banken und Versicherungen jeweils inklusive banken- bzw. versicherungsnahe sonstige Finanzdienstleistungen.

Anteil an Gesamtwirtschaft bezieht sich auf Summe der direkten und indirekten Effekte.

Rundungsdifferenzen sind möglich.

Quelle: BAK Economics

Hohes Steueraufkommen im Finanzsektor

Mit seiner Wirtschaftstätigkeit trägt der Finanzsektor wesentlich zum Steueraufkommen in der

Schweiz bei. Die von Bund, Kantonen und Gemeinden erhobenen Steuern, die direkt oder indirekt

mit dem Finanzsektor verbunden waren, beliefen sich 2019 auf geschätzt insgesamt CHF

19.3 Mrd. Dies entsprach 12.7 Prozent der gesamten Fiskalerträge der öffentlichen Hand. Etwa

CHF 10.1 Mrd. davon waren auf Steuern aus Arbeitseinkommen und Unternehmensgewinnen zu-

rückzuführen. Ca. CHF 9.2 Mrd. nahm der Bund in Form von Steuern auf Finanzmarkttransaktionen

und Finanzdienstleistungen ein.

70.5

32.4

38.2

17.6

6.0

11.6

Finanzsektor

Versicherungen*

Banken*

Bruttowertschöpfung(in Mrd. CHF)

Gesamt: 49.8

Gesamt: 38.3

Gesamt: 88.1

indirektdirekt

Anteil an

Gesamtwirtschaft

(direkt und indirekt)

7.0%

5.4%

12.5%

5.4%

2.8%

8.2%222'400

75'600

146'800

123'100

41'800

81'300

Finanzsektor

Versicherungen*

Banken*

Arbeitsplätze(in FTE)

Gesamt: 228'100

Gesamt: 117'400

Gesamt: 345'400

indirektdirekt

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Verhaltene Perspektiven für den Finanzsektor

Der Finanzsektor ist durch die Corona-Krise unmittelbar weniger stark betroffen als andere Bran-

chen, da die Unternehmen des Finanzsektors ihre Geschäftstätigkeit aufrechterhalten konnten.

Aufgrund der Corona-Krise sehen sich die Versicherungen mit erhöhten Schadenzahlungen kon-

frontiert. Die Banken konnten im Frühjahr von erhöhten Handelsaktivitäten profitieren, sind aber

durch die Investitionszurückhaltung der Unternehmen und Wertverlusten bei den verwalteten Ver-

mögen negativ betroffen. Dadurch wird die Corona-Krise auch im Finanzsektor zu einem Wert-

schöpfungsrückgang im Jahr 2020 führen. Das Tiefzinsumfeld wird durch die Corona-Krise noch

länger anhalten. Auch die im Vergleich zum starken Einbruch im Jahr 2020 verhaltene Erholung

der Gesamtwirtschaft im Jahr 2021 und mögliche Verluste auf dem Kreditportefeuille werden sich

dämpfend auf das Wachstum des Finanzsektors auswirken.

Hintergrund: Wertschöpfung des Finanzsektors wird neu höher eingeschätzt

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) misst die Wirtschaftsleistung eines Land in

Form des Bruttoinlandsproduktes sowie der Wertschöpfung der Branchen. Die Wertschöpfung

einer Branche ergibt sich rechnerisch als die Differenz zwischen der Gesamtproduktion und der

bei der Leistungserstellung verwendeten Vorleistungen.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) überarbeitet die VGR in regelmässigen Abständen

methodisch. Mit der Revision der Schweizer VGR 2020 wird die Wertschöpfung des

Finanzsektors im Jahr 2018 um mehr als CHF 6 Mrd. höher eingeschätzt. Das entspricht einer

Revision von fast 10 Prozent. Diese Differenz ist wesentlich auf Anpassungen bei der

Abgrenzung der Auslandstätigkeit der Banken zurückzuführen. Neu wird ein grösserer Teil der

von den Banken bezogenen Vorleistungen im Ausland ansässigen Unternehmenseinheiten

zugerechnet. Dies führt dazu, dass die inländische Wertschöpfung der Banken, welche sich als

Differenz aus Produktionswert und Vorleistungen berechnet, höher ausfällt. Die Grossbanken,

die besonders viele Angestellte im Ausland haben, sind von dieser Methodenanpassung am

stärksten betroffen.

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Volkswirtschaftliche

Bedeutung des Finanzsektors

3

Wie viele Arbeitsplätze bestehen im Schweizer Finanzsektor?

Wie hoch ist die Wertschöpfung, welche direkt und indirekt mit

den Aktivitäten der Banken und Versicherungen verbunden ist?

Und wie viel trägt der Finanzsektor zum Steueraufkommen der

Schweiz bei?

Die vorliegende Studie beantwortet diese Fragen in kompakter

Form. Zudem gehen wir auf die Revision der Wertschöpfungs-

statistik des BFS ein und zeigen die Wachstumsperspektiven

des Schweizer Finanzsektors auf.

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146'800 FTE

75'600 FTE

222'400 FTE

Banken

Versicherungen

Finanzsektor

3.5%

1.8%

5.3%

CHF 38.2 Mrd.

CHF 32.4 Mrd.

CHF 70.5 Mrd.

Banken

Versicherungen

Finanzsektor

Anteil an

Gesamtwirtschaft

5.4%

4.6%

10.0%

Mit mehr als CHF 70 Mrd. erwirtschaftete der Finanzsektor im Jahr 2019

jeden zehnten Schweizer Wertschöpfungsfranken. Auf dem Arbeitsmarkt

stellten die Unternehmen des Finanzsektors etwas mehr als jeden

zwanzigsten Arbeitsplatz der Schweiz. Insgesamt waren es im Jahr 2019

222’400 Stellen (FTE).

Direkte volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

2019

Nominale Bruttowertschöpfung in Mrd. CHF

Arbeitsplätze: Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (FTE)

Banken und Versicherungen inklusive banken- bzw.

versicherungsnahe sonstige Finanzdienstleistungen

Quelle: BFS, BAK Economics

Der Finanzsektor generiert jeden

zehnten Wertschöpfungsfranken

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Arbeitsplätze

4

Nominale Bruttowertschöpfung

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Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) misst die wirtschaftliche

Leistung eines Landes. Zentrale Kennzahlen sind das Bruttoinlands-

produkt und die Wertschöpfung der Branchen. Das Bundesamt für

Statistik (BFS) nimmt in regelmässigen Abständen von mehreren Jahren

eine methodische Überarbeitung der VGR vor. Die Wertschöpfung des

Finanzsektors wird nach der Schweizer VGR-Revision 2020 in den Jahren

2016-2018 neu um mehr als CHF 5 Mrd. pro Jahr höher eingeschätzt.

Auswirkungen der Revision der Volkswirtschaftlichen

Gesamtrechnung 2020 auf die Wertschöpfung des Finanzsektors

zu laufenden Preisen in Mrd. CHF

Banken und Versicherungen inklusive banken- bzw.

versicherungsnahe sonstige Finanzdienstleistungen

Quelle: BFS, BAK Economics

Wertschöpfung des Finanzsektors

nach Revision höher eingeschätzt

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

5

-1.4

-0.1

0.6

2.12.4 2.5 2.4

3.1

4.2

6.5

5.4

6.3

-1.2-0.3

1.31.8 1.8 1.5 1.7

3.6

5.3

4.1 4.4

-0.2

0.2 0.6 0.8 0.6 0.7 0.91.5

0.6 1.2 1.31.9

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Finanzsektor Banken Versicherungen

in Mrd. CHF

Neueinschätzung der Wertschöpfung des Finanzsektors(Differenz zu den nicht-revidierten Zahlen in Mrd. CHF)

Die Wertschöpfung des Finanzsektors in den Jahren 2015-2018 wird nach der

Revision zwischen CHF 4.2 und 6.5 Mrd. höher eingeschätzt. Für das Jahr 2018

entspricht dies einer Zunahme von 10 Prozent gegenüber den nicht-revidierten Zahlen.

Die deutlich höher eingeschätzte Wertschöpfung der Banken geht wesentlich auf

Anpassungen bei der Abgrenzung der Auslandstätigkeit zurück. Neu wird ein grösserer

Teil der von Banken bezogenen Vorleistungen im Ausland verbucht. Dies führt dazu, dass

die inländische Wertschöpfung der Banken, welche sich als Differenz aus

Produktionswert und Vorleistungen berechnet, höher ausfällt. Aufgrund der zahlreichen

Angestellten im Ausland, betrifft diese Methodenanpassung vor allem die Grossbanken.

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70.5

38.2

32.4

17.6

11.6

6.0

Finanzsektor

davon Banken

davon Vers.

Indirekter Effekt in Branchen

ausserhalb des Finanzsektors

+30%

+18%

Direkte Brutto-

wertschöpfung+25%

Von der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens profitieren wegen der

wirtschaftlichen Verflechtung auch Firmen anderer Branchen. Die Nachfrage

nach Vorleistungen bewirkt positive Impulse bei Zulieferern entlang der

Wertschöpfungskette. Ein grosser Teil der Konsumausgaben der Angestellten

kommt dem inländischen Handel und Gewerbe zugute. So resultiert durch

die Geschäftstätigkeit der Unternehmen des Finanzsektors auch in anderen

Branchen Wertschöpfung.

Direkte und indirekte volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

2019

Nominale Bruttowertschöpfung in Mrd. CHF

Banken inklusive bankennahe sonstige Finanzdienstleistungen

Versicherungen inklusive versicherungsnahe sonstige Finanzdienstleistungen

Quelle: BAK Economics

Wertschöpfungseffekt in anderen

Branchen beträgt fast CHF 18 Mrd.

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Nominale Bruttowertschöpfung (in Mrd. CHF)

Inklusive der indirekten

Effekte waren im Jahr 2019

insgesamt CHF 88 Mrd.

Wertschöpfung auf den

Finanzsektor zurückzuführen.

Seit der VGR Revision wird

die Höhe der vom

Finanzsektor bezogenen

Vorleistungen tiefer

ausgewiesen. Damit

einhergehend ergeben sich

geringer geschätzte indirekte

Effekte als in der letztjährigen

Studie.

Die Versicherungen beziehen einen substanziellen Teil

ihrer Vorleistungen von den Banken. Die damit

verbundene Wertschöpfung wird bei der Berechnung

der indirekten Effekte ausgeklammert, da sie bereits in

den direkten Effekten der Banken enthalten ist. Analog

wird bei den Banken mit deren Nachfrage nach

Versicherungsdienstleistungen verfahren, doch dort fällt

dies weniger stark ins Gewicht. Dies ist der Hauptgrund

dafür, dass der Multiplikatoreffekt bei den

Versicherungen tiefer ausfällt als bei den Banken.

6

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Banken

42.3%

Versicherer

42.0%

Sonst. FDL

15.5%

Kantonalbanken

8.5%

Grossbanken

10.4%

Privatbankiers

0.3%

Reg. u.

Raiff.banken

4.8%

Andere Banken

14.3%

Sonst. Finanz.inst.

4.0%

Lebensvers.

8.7%

Schadenvers.

13.4%

Rückvers.

9.4%

Sozialvers.

9.4%

Andere Vers.

1.3% Vers.nah

4.3%

Bankennah

11.1%

Total:

CHF 69.6

Mrd.

Branchenstruktur des Finanzsektors

2018

Anteile der Branchen an der nominalen

Bruttowertschöpfung des Finanzsektors nach VGR Revision 2020.

Abweichungen bei den Prozentwerten gehen auf Rundungsdifferenzen zurück.

*Für die hier verwendete Statistik lagen zum Erstellungszeitpunkt noch keine

offiziellen Daten zum Jahr 2019 vor.

Quelle: BFS, BAK Economics

Banken und Versicherungen tragen

gleich viel zur Wertschöpfung bei

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Der Schweizer Finanzsektor umfasst Banken, Versicherungen und

sonstige Finanzdienstleister. Zu letzteren zählen neben dem

Fondsmanagement, den Versicherungsmaklern und den Börsen auch

Dienstleister für Banken und Versicherungen, die bspw.

Kreditkartentransaktionen verarbeiten, Hypotheken vermitteln oder

Risiken und Schäden bewerten. Insgesamt generierten die Unternehmen

des Finanzsektors im Jahr 2018 eine Bruttowertschöpfung in Höhe von

CHF 69.6 Mrd.*

7

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Banken

Versicherungen

Sonst. FDL

Finanzsektor

Gesamtwirtschaft

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

Entwicklung der realen

Bruttowertschöpfung

1998-2019

indexiert 1998 = 100

Quelle: BAK Economics

Volatile Wertschöpfungsdynamik

des Finanzsektors

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Der Schweizer Finanzsektor wuchs seit 1998 insgesamt etwas schneller

als die Gesamtwirtschaft. Die Entwicklung der drei grossen Teilbranchen –

den Banken, Versicherungen und sonstigen Finanzdienstleistern – fiel

dabei sehr unterschiedlich aus.

Die Versicherungsbranche

wurde durch die Dotcom-

und Finanzkrise weniger

stark getroffen und erwies

sich als stabiler

Wachstumstreiber im

Finanzsektor.

Die sonstigen Finanzdienstleister verzeichneten eine

volatile Wertschöpfungsentwicklung. Dies ist sowohl

auf die stärkere Betroffenheit in Krisenjahren als auch

auf die Umstrukturierungen bei den Grossbanken

zurückzuführen, die Geschäftseinheiten zu den

sonstigen Finanzdienstleistern auslagerten. Die

Revision der VGR führt zu höheren Niveauwerten zu

Beginn des Betrachtungszeitraums. Daraus folgt ein

weniger starker Anstieg der indexierten Zeitreihe.

Die Wertschöpfung der Banken brach nach der

Dotcomkrise zu Beginn der Nullerjahre sowie nach

der Finanzkrise Ende des letzten Jahrzehnts

deutlich ein. Bedingt durch den Strukturwandel der

letzten Jahre verzeichneten sie insgesamt eine

unterdurchschnittliche Wertschöpfungsentwicklung

und konnten das Niveau vor der letzten Finanzkrise

noch nicht wieder erreichen.

8

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71.6

71.6

70.5

48.3

38.5

38.3

30.0

29.6

24.9

23.5

15.3

10.9

Grosshandel

Öffentliche Verwaltung

Finanzsektor

Immobilienwesen

Gesundheitswesen

Pharmazeutische Industrie

Banken

Versicherungen

Detailhandel

Elektronik, Optik und Uhren

Landverkehr

Sonst. FDL

Die zehn grössten Branchen und der Finanzsektor (nom. Bruttowertschöpfung in Mrd. CHF)

Der Finanzsektor im Branchenvergleich

2019

Nominale Bruttowertschöpfung der zehn grössten

Branchen (NOGA-2-Steller) sowie des Finanzsektors

und der sonst. FDL in Mrd. CHF

Quelle: BAK Economics

Banken und Versicherungen zählen

zu den grössten Schweizer Branchen

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Der Finanzsektor zählt mit einem Anteil von 10 Prozent an der

gesamtwirtschaftlichen Leistung zu den wertschöpfungsstärksten

Branchenaggregaten der Schweiz. Die Banken und Versicherungen als die

beiden grossen Teilbranchen tragen etwa gleich viel zur Wertschöpfung

bei.

Die Wertschöpfung des

Finanzsektors ist in etwa so

hoch wie diejenige der

öffentlichen Verwaltung.

Banken und Versicherungen (exklusive der sonstigen

Finanzdienstleister) gehören beide zu den zehn grössten

Branchen der Schweiz und machten 2019 zusammen

85 Prozent der Wertschöpfung im Finanzsektor aus.

9

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Regionale Struktur des Finanzsektors

2019

Prozentzahlen: Anteile an der nominalen Bruttowertschöpfung

des gesamtschweizerischen Finanzsektors

Kuchendiagramme: Anteil der Banken, Versicherungen und sonst. FDL

an der nominalen Bruttowertschöpfung des kantonalen Finanzsektors

Quelle: BAK Economics

Zürich und Genf sind die grössten

Finanzplätze der Schweiz

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Mehr als die Hälfte der Wertschöpfung des Schweizer Finanzsektors wird in

den Kantonen Zürich und Genf erwirtschaftet. Die Finanzplätze innerhalb der

Schweiz unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer

Wirtschaftsleistung, sondern auch bei der Bedeutung der Teilbranchen.

Der Finanzplatz Zürich ist der grösste Finanzplatz der Schweiz.

Dort haben neben den Grossbanken auch zahlreiche grosse

Versicherer ihren Sitz.

Neben dem Kanton Genf beheimatet auch der Kanton Waadt einen der

grössten Finanzplätze der Schweiz. Während sich die Banken stark in

Genf konzentrieren, sind in Waadt zahlreiche Versicherungen ansässig.

10

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Durch die Vorleistungsnachfrage der Unternehmen des Finanzsektors und

die Konsumausgaben ihrer Angestellten entstehen in anderen Branchen

zigtausende Arbeitsplätze. Insgesamt sind mehr als 345’000

Vollzeitstellen entweder direkt oder indirekt an die wirtschaftliche Tätigkeit

des Finanzsektors gebunden.

Direkte und indirekte volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

2019

Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (FTE)

Banken und Versicherungen inklusive banken- bzw. versicherungsnahe

sonstige Finanzdienstleistungen

Quelle: BAK Economics

345’000 Vollzeitstellen direkt und

indirekt mit Finanzsektor verbunden

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

In anderen Branchen sind insgesamt etwa 123’000 Arbeitsplätze

(FTE) indirekt mit dem Finanzsektor verbunden. Diese Zahl wurde

in der letztjährigen Studie noch höher eingeschätzt. Durch die

VGR Revision wird aber die Höhe der vom Finanzsektor

bezogenen Vorleistungen tiefer ausgewiesen. Damit

einhergehend ergeben sich geringere indirekte Effekte.

Arbeitsplätze (in FTE)

11

222'400

146'800

75'600

123'100

81'300

41'800

Finanzsektor

davon Banken

davon Vers.

Indirekter Effekt in Branchen

ausserhalb des Finanzsektors

+55%

+55%

Direkte

Beschäftigung

+55%

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140

160

180

200

220

240

260

280

300

320

340

360

380

400

420

440

460

Banken

Versicherungen

Sonst. FDLFinanzsektor

Gesamtwirtschaft

75

80

85

90

95

100

105

110

115

120

125

130

Entwicklung der Beschäftigten in

Vollzeitäquivalenten (FTE)

1998-2019

indexiert 1998 = 100

Quelle: BAK Economics

Stellenverschiebungen innerhalb

des Finanzsektors

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

12

Die Beschäftigung stagnierte im Finanzsektor insgesamt seit der letzten

Finanzkrise. Innerhalb des Finanzsektors kam es zu Stellenverschiebungen

von den Banken und Versicherungen hin zu den sonstigen Finanz-

dienstleistern, die ein kräftiges Wachstum erlebten.

Nicht zuletzt durch Auslagerungen

der Banken und Versicherungen

hin zu den sonstigen

Finanzdienstleistern nahm deren

Bedeutung als Arbeitgeber in den

vergangenen 20 Jahren stark zu.

Die Umstrukturierungen der

Grossbanken führten zur

Ausgliederung von konzerninternen

Dienstleistungsgesellschaften, die

statistisch als Teil der sonstigen

Finanzdienstleister gelten.

Die Versicherungen reduzierten ihre

Beschäftigtenzahl seit 1998 um 20 Prozent.

Die Auslagerung von Maklertätigkeiten führte

aber zu einem Stellenaufbau bei den

sonstigen Finanzdienstleistern.

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Jeder zwanzigste Arbeitsplatz

existiert im Finanzsektor

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Der Schweizer Finanzsektor zählte 2019 mehr als 222’000 Vollzeitstellen

und stellte damit jeden zwanzigsten Arbeitsplatz der Schweiz. Die

Beschäftigtenzahl im Finanzsektor wuchs seit 1998 um mehr als 30’000

Vollzeitstellen. Das Wachstum fand bei den sonstigen Finanzdienstleistern

statt, während Banken und Versicherungen ihre Beschäftigtenzahl

reduzierten.

Beschäftigung im Finanzsektor

Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten (FTE)

1998, 2019

Quelle: BAK Economics

13

Unter anderem durch

Auslagerungen der Banken

und Versicherungen kamen

bei den sonstigen

Finanzdienstleistern seit

1998 mehr als 50’000

Vollzeitstellen hinzu.

Die Beschäftigungszahl der

Banken liegt nicht deutlich

unter dem Niveau von 1998.

Etwa 12’000 Vollzeitstellen

verschwanden bei den

Versicherungen seit 1998 –

bedingt auch dadurch, dass

Maklertätigkeiten verstärkt

von sonstigen

Finanzdienstleistern

übernommen wurden.111'879 107'923

61'322

49'388

14'730

65'068

1998 2019

Banken Versicherungen Sonst. FDL

Total: 222'379 FTE

5.3% aller Vollzeitstellen

Total: 187'932 FTE

5.7% aller Vollzeitstellen

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6.2

5.0

1.2

3.9

3.3

0.6

Finanzsektorbezogene Steuern

davon direkter Effekt

davon Effekte in

anderen Branchen

9.2

2.8

4.6

1.9

Finanzmarktbezogene Steuern

davon Mehrwertsteuer

davon Verrechnungssteuer

davon Stempelabgabe

Die fiskalische Bedeutung des Finanzsektors und des Finanzmarktes

ergibt sich zum einen daraus, dass die mit den Wertschöpfungseffekten

verbundenen Einkommen und Gewinne der direkten Besteuerung von

Bund, Kantonen und Gemeinden unterliegen. Zum anderen erhebt der

Bund indirekte Steuern auf Finanzmarkttransaktionen und den Bezug

von Finanzdienstleistungen.

Hohe Bedeutung für die

Fiskalerträge der öffentlichen Hand

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Fiskalerträge in Höhe von CHF 19 Mrd. Der gesamte Fiskaleffekt belief sich 2019 insgesamt

auf geschätzte CHF 19.3 Mrd. Dies entsprach rund

12.7 Prozent der gesamten Fiskalerträge von Bund,

Kantonen und Gemeinden.

Direkte und indirekte Fiskaleinnahmen

in Verbindung mit den Aktivitäten des Finanzsektors

2019

in Mrd. CHF

Quelle: FINMA, SNB, SBVg, BAK Economics

VersicherungenBanken

14

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Die Versorgung der Realwirtschaft mit Geld ist eine der Kernfunktionen der

Banken. Das gilt auch in der Corona-Krise. Um Liquiditätsschwierigkeiten

abzufedern, konnten Unternehmen einen COVID-19-Überbrückungskredit

beantragen. Diese Kredite wurden durch die Geschäftsbanken vergeben,

sind aber grösstenteils durch den Bund besichert. Das maximale

Bürgschaftsvolumen beträgt 40 Milliarden Franken.

Volumen der COVID-19-Überbrückungskredite,

Total November 2020, Anteile August 2020

Quelle: SECO, BAK Economics

Banken versorgen Unternehmen mit

COVID-19-Überbrückungskrediten

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Funktionsweise der Überbrückungskredite

Anteil der Bankengruppen am Überbrückungskreditvolumen

15

40%

31%

12%

12%

5%

Grossbanken

Kantonalbanken

Raiffeisen

Andere Banken

PostFinance

Total:

CHF 16.9 Mrd.

Die Unternehmen konnten vom 26. März bis 31. Juli 2020 einen COVID-19-Kredit

bis 500’000 Franken oder einen COVID-19-Kredit Plus zwischen 500’000

Franken und 20 Millionen Franken bei ihren Geschäftsbanken beantragen.

Die COVID-19-Kredite sind zu 100 Prozent durch den

Bund besichert, die COVID-19-Kredite Plus zu 85

Prozent. Die Ausstellung der Bürgschaften erfolgt über

die vom Bund zugelassenen Bürgschaftsorganisationen.

Geschäftsbank Bürgschaftsorganisation

/ Bund

Unternehmen

Kreditvergabe

Bürgschaft

Kreditgesuch

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-2.7%

-1.4%

-2.6%

-2.1%

-3.3%

0.8%

1.0%

1.1%

0.9%

3.7%

Banken

Versicherungen

Sonst. FDL

Finanzsektor

Gesamtwirtschaft

Prognose der Wachstumsraten der

realen Bruttowertschöpfung

2020, 2021

Quelle: BAK Economics

Wertschöpfungsrückgang

für 2020 erwartet

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Prognostizierte Wachstumsraten der realen Bruttowertschöpfung2020 dunkel, 2021 hell

Die Investitionszurückhaltung der Unternehmen

sowie Wertberichtigungen bei den verwalteten

Vermögen dürften sich 2020 negativ auf die

Wertschöpfung der Banken auswirken. Die

Erholung im 2021 fällt vergleichsweise gering

aus.

Schaden- und Rückversicherungen sind

durch die Corona-Krise mit erhöhten Schaden-

zahlungen konfrontiert. Für das Jahr 2020 ist

infolgedessen mit einem Wertschöpfungs-

rückgang zu rechnen.

Auch auf die sonstigen Finanzdienstleister

– insbesondere die gewichtigen

Versicherungsmakler – dürfte sich die

Corona-Krise negativ auswirken.

Der Wertschöpfungsrückgang im Finanz-

sektor dürfte weniger stark ausfallen als

im gesamtwirtschaftlichen Schnitt, da die

Finanzbranche ihre Geschäftstätigkeit

aufrecht erhalten konnte.

Die Corona-Krise trifft die Schweizer

Wirtschaft hart. Trotz einsetzender

Erholung ist aufgrund von neuerlichen

Restriktionen sowie dem schwierigen

aussenwirtschaftlichen Umfeld weiterhin

«Sand im Getriebe» der Schweizer

Wirtschaft.

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-0.7%

-1.4%

0.7%

-0.4%

-0.4%

-1.2%

-0.7%

-1.5%

-1.2%

-0.3%

Banken

Versicherungen

Sonst. FDL

Finanzsektor

Gesamtwirtschaft

Prognose der Wachstumsraten der Beschäftigten

in Vollzeitäquivalenten (FTE)

2020, 2021

Quelle: BAK Economics

Stellenabbau im

Finanzsektor prognostiziert

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Prognostizierte Wachstumsraten der Arbeitsplätze (FTE)2020 dunkel, 2021 hell

Einige grosse Banken hatten bereits vor der

Corona-Krise Sparprogramme angekündigt.

Viele Banken planen zudem, ihr Filialnetz

weiter auszudünnen. Für 2020 und 2021 ist

daher mit einer rückläufigen Beschäftigungs-

entwicklung zu rechnen.

Bei den Versicherungen kommt es bereits

2020 zu einem Beschäftigungsrückgang,

der sich 2021 abgeschwächt fortsetzt.

Das starke Beschäftigungswachstum

der letzten Jahre (u.a. aufgrund von

Stellenauslagerungen der Banken)

wird sich in Folge der Corona-Krise

umkehren.

Insgesamt ergibt sich für den Finanzsektor

in 2020 und 2021 eine leicht rückläufige

Stellenentwicklung.

Die Corona-Krise löst für die

Gesamtwirtschaft nur einen geringen

Beschäftigungsrückgang aus, da

durch Kurzarbeit zahlreiche Jobs

erhalten werden können.

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1.7%

1.4%

1.4%

1.5%

2.0%

-0.5%

0.1%

-0.7%

-0.4%

0.9%

Banken

Versicherungen

Sonst. FDL

Finanzsektor

Gesamtwirtschaft

Prognose der Wachstumsraten der realen

Bruttowertschöpfung und der Beschäftigten in

Vollzeitäquivalenten (FTE)

Durchschn. jährl. Wachstumsraten 2022-2025

Quelle: BAK Economics

Für Finanzsektor mittelfristig

moderates Wachstum erwartet

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Finanzsektors

Prognostizierte Wachstumsraten reale Bruttowertschöpfung,

Arbeitsplätze (FTE)Reale Bruttowertschöpfung dunkel, Arbeitsplätze (FTE) hell, Ø 2022-2025

Nach den Jahren der Corona-Krise dürfte

die reale Bruttowertschöpfung der Banken

wieder ein etwas stärkeres Wachstum

verzeichnen bei einem anhaltenden

leichten Beschäftigungsrückgang.

Mit der wirtschaftlichen Erholung nach der

Corona-Krise werden die Versicherungen

wieder ein moderates Wertschöpfungs-

wachstum erleben. Die Beschäftigtenzahl

dürfte gleichwohl stagnieren.

Auch für die sonstigen Finanzdienstleistungen

ist mit einer moderaten Wertschöpfungs-

dynamik zu rechnen. Die zunehmende

Nutzung digitaler Vertriebskanäle wird zu

einem Beschäftigungsrückgang bei den

Maklern führen.

Bedingt durch das weiterhin herausfordernde

Geschäftsumfeld dürfte der Finanzsektor

sowohl bzgl. des Wertschöpfungs- als auch

bzgl. des Beschäftigtenwachstums unterhalb

des gesamtwirtschaftlichen Schnitts bleiben.

Die Schweizer Wirtschaft wird nach

den Krisenjahren wieder ein solides

Wachstum verzeichnen.

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