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32 Praxis Idee & Tat - 4/02 Bei der Wallfahrt aus Anlass des zehnten Jahrestages der Seligsprechung Adolph Kol- pings im vergangenen Jahr zeigte sich die Internationa- lität des Kolpingwerkes auch anhand der Zahl der Banner aus den unterschiedlichsten Ländern. ZU CHRISTUS STEHEN BANNERTRAGEN IST EIN BEKENNTNIS Wir kennen mittelalterliche Bilder von der Auferstehung Jesu Christus, in der das Osterlamm, der Sohn Gottes, mit der Sie- gesfahne dargestellt wird. Der Einsatz der Banner im Kolping- werk wurzelt in der Erinnerung an den Sieg Christi über den Tod. Woche nach der Bestellung ins Haus, die eigens zu fertigende Beschriftung binnen drei Wochen. Die Banner liefert die Material- abteilung des Bundesverbandes, Tel. (02 21) 2 07 01 - 130, Fax - 38, E-Mail: [email protected]. Ein neues Banner kommt zur Weihe: Der Träger führt es gerollt und mit der Spitze nach oben in die Kirche. Zur Weihe wird das Ban- ner quer vor den Altar gehalten, um das Motiv zu zeigen. Nach der Weihe gehört das Ban- ner zum Kreis der übrigen. Zu welchen Anlässen zeigen Kolpingmitglieder Flagge? Neben Gottesdiensten sind es Prozessio- nen, wo die Banner regional unterschiedlich am Anfang, vor dem Allerheiligsten oder über den Zug verteilt unterwegs sind. Bei Beerdigungen führen die Banner hinter dem Kreuz den Lei- chenzug an, versehen mit einem bis zu 20 Zentimeter breiten und bis zu 140 Zentimeter ins Tuch ragenden schwarzen Band. Am Grab stehen sie am Kopf- ende. Das Tuch neigt sich ins Grab, solange der Sarg abgelassen wird, sowie am Ende der Beiset- zung. Im Freien sollen die Ban- nertücher fest- gehalten wer- den, damit sie nicht flattern. Weiter sollte der Ablauf einer Veranstaltung den Trägern klar sein. Sie senken die Banner bei Totengedenken und beim Klang der Nationalhymne. Andreas Hölting siert mich nicht“, urteilt denn auch Michael Hanke, Bundesse- kretär des Kolpingwerkes Deutschland. „Wir entscheiden, ob wir ein Banner tragen oder nicht. Wir verstecken uns nicht in der Anonymität, sondern zei- gen Flagge und bekennen uns zu Christus.“ So freut es Michael Hanke auch, dass das Bannertra- gen bei der Kolpingjugend weit verbreitet ist. Wie man ans Banner kommt, steht im Katalog der Materialab- teilung auf Seite 18. Zurzeit kosten das Tuch selbst 74 Euro, die dazugehörige Bannerspitze 46 Euro, eine zweiteilige Stange 73 Euro und eine dreiteilige Stange 114 Euro. Die Beschriftung hat einen Preis gestaffelt nach der Menge der Buchstaben. Banner und Zubehör kommen eine Zu allen Zeiten und bis heute haben totalitäre Diktaturen um die religiöse und psychologische Wirkung von Bannern gewusst und sie missbraucht. Wie ein- drucksvoll ist ein Fahnenmeer, verbunden mit feierlich anmuten- der Musik, großen Gesten, getaucht in ein glanzvolles Licht. Wenn Mitglieder im Kolping- werk Banner tragen, drücken sie damit etwas ganz anderes aus: Sie stehen zu Jesu Tod und Auferste- hung im Zeichen des Kreuzes. „Ob andere unsere Banner zeit- gemäß finden oder nicht, interes- Flagge zeigen Prozessionen, Beerdigungen

BANNERTRAGEN IST EIN BEKENNTNIS Praxis - kolping.de · In der Kir-che ist es natürlich wich-tig, dass überhaupt genü-gend Platz ist. Während des Gottes-dienstes stehen die Ban-nerträger

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Idee & Tat - 4/02

Bei der Wallfahrt aus Anlassdes zehnten Jahrestages derSeligsprechung Adolph Kol-pings im vergangenen Jahrzeigte sich die Internationa-lität des Kolpingwerkes auchanhand der Zahl der Banneraus den unterschiedlichstenLändern.

ZU CHRISTUS STEHENBANNERTRAGEN IST EIN BEKENNTNIS

Wir kennen mittelalterliche Bilder von der Auferstehung JesuChristus, in der das Osterlamm, der Sohn Gottes, mit der Sie-gesfahne dargestellt wird. Der Einsatz der Banner im Kolping-werk wurzelt in der Erinnerung an den Sieg Christi über den Tod.

Woche nach der Bestellung insHaus, die eigens zu fertigendeBeschriftung binnen dreiWochen.

Die Banner liefert die Material-abteilung des Bundesverbandes,Tel. (02 21) 2 07 01 - 130, Fax - 38,E-Mail: [email protected].

Ein neues Banner kommt zurWeihe: Der Träger führt es gerolltund mit derSpitze nachoben in dieKirche.

Zur Weihewird das Ban-ner quer vorden Altargehalten, um das Motiv zu zeigen.Nach der Weihe gehört das Ban-ner zum Kreis der übrigen.

Zu welchen Anlässen zeigenKolpingmitglieder Flagge? Neben

Gottesdiensten sind es Prozessio-nen, wo die Banner regionalunterschiedlich am Anfang, vordem Allerheiligsten oder über denZug verteilt unterwegs sind.

Bei Beerdigungen führen dieBanner hinter dem Kreuz den Lei-chenzug an, versehen mit einembis zu 20 Zentimeter breiten undbis zu 140 Zentimeter ins Tuchragenden schwarzen Band.

Am Grab stehen sie am Kopf-ende. Das Tuch neigt sich insGrab, solange der Sarg abgelassenwird, sowie am Ende der Beiset-zung.

Im Freiensollen die Ban-nertücher fest-gehalten wer-den, damit sienicht f lattern.Weiter sollteder Ablauf

einer Veranstaltung den Trägernklar sein. Sie senken die Bannerbei Totengedenken und beimKlang der Nationalhymne.

Andreas Hölting

siert mich nicht“, urteilt dennauch Michael Hanke, Bundesse-kretär des KolpingwerkesDeutschland. „Wir entscheiden,ob wir ein Banner tragen odernicht. Wir verstecken uns nichtin der Anonymität, sondern zei-gen Flagge und bekennen uns zuChristus.“ So freut es MichaelHanke auch, dass das Bannertra-gen bei der Kolpingjugend weitverbreitet ist.

Wie man ans Banner kommt,steht im Katalog der Materialab-teilung auf Seite 18. Zurzeitkosten das Tuch selbst 74 Euro,die dazugehörige Bannerspitze 46Euro, eine zweiteilige Stange 73Euro und eine dreiteilige Stange114 Euro. Die Beschriftung hateinen Preis gestaffelt nach derMenge der Buchstaben. Bannerund Zubehör kommen eine

Zu allen Zeiten und bis heutehaben totalitäre Diktaturen umdie religiöse und psychologischeWirkung von Bannern gewusstund sie missbraucht. Wie ein-drucksvoll ist ein Fahnenmeer,verbunden mit feierlich anmuten-der Musik, großen Gesten,getaucht in ein glanzvolles Licht.

Wenn Mitglieder im Kolping-werk Banner tragen, drücken siedamit etwas ganz anderes aus: Sie

stehen zu Jesu Tod und Auferste-hung im Zeichen des Kreuzes.

„Ob andere unsere Banner zeit-gemäß finden oder nicht, interes-

Flagge zeigen

Prozessionen, Beerdigungen

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Praxis 33Idee & Tat 4/02

Ein Banner wird mög-lichst von drei Trägernbegleitet. Zwei laufen mitdem Bannerträger undlösen ihn gegebenenfallsab. Die drei sollten sich inihrer Kleidung aufeinan-der abstimmen.

Zu bestimmten Ab-schnitten des Gottesdiens-tes erheben die Träger dasBanner: zum Gloria, zumEvangelium und zumCredo sowie während desganzen Hochgebetes vonder Präfation bis zumVater unser.

Beim Einzug in der Kir-che hält der Träger dasBanner über dem Kopf so,dass es sich hinter ihmvoll ausfaltet.

Hier und bei Prozessio-nen ist der Platz der Ban-ner möglichst hinter demKreuz.

Vor dem Betreten desAltarraumes wird dasBanner zum Zeichen derVerehrung so geschwenkt,dass es zweimal eine lie-gende Acht zeichnet.Keine leichte Aufgabe:vorher üben! In der Kir-che ist es natürlich wich-tig, dass überhaupt genü-gend Platz ist.

Während des Gottes-dienstes stehen die Ban-nerträger in der Regelneben dem Altar, so dasssie die Sicht auf den Altarnicht beeinträchtigen. DasBanner stellt der Trägervor sich auf den Boden.Bei beengten Platzverhält-nissen ist darauf zu ach-ten, den Ablauf des Got-tesdienstes nicht zu stören. Dreimal neigen die Träger

die Banner zu Boden:während der Priester bei derWandlung Brot und Weinerhebt, beim Agnus Dei undbeim Segen mit der Mons-tranz. Auch bei einemBischofssegen neigt sich dasBanner. Die Begleiter desBannerträgers stehen seitlichvon ihm und machen statteiner Kniebeuge eine Vernei-gung. Die Bannerträger tretenzum Empfang der Kommuni-

Während des Gehensliegt das Banner über derSchulter, so dass es richtigausgefaltet ist. Wichtig:genügend Abstand zumVordermann.

BANNERBANNERTRAGEN IST NICHT SCHWERTRAGEN IST NICHT SCHWER

on einen Schritt nach vorn.Die Bannerträger drehen beimAuszug ihre Reihenfolge um:

Wer zu Beginn des Got-tesdienstes als erster die Kir-che betrat, geht zuletzt hi-naus.