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Beckenhydraulik Intensive Strömung Überlaufrinne, Oberflächenreiniger, Einlaufdüsen Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik 04. Dezember 2017

Beckenhydraulik Intensive Strömung Überlaufrinne ......DIN 19643 je 6 m² (Wassertiefe 1,35m) je 8 m² (Wassertiefe > 1,35 m) * Nicht erfasste, zusammenhängende Flächen max

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  • Beckenhydraulik – Intensive Strömung Überlaufrinne, Oberflächenreiniger, Einlaufdüsen Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Belastungsstoffe im Beckenwasser

    Art der

    Belastung

    Teilchengröße Beispiele Beseitigung,

    Reduzierung

    Grobe

    Schwimmstoffe > 1 mm

    Haare, Schuppen, Textilfasern

    Sieb

    z.B. Pumpenvorsieb

    Grobe Trübstoffe 0,0001 - 1 mm Hautschuppen, Hauttalg, Seifenreste, Öle

    Flockung und Filtration

    kolloidale Stoffe 0,0001 - 0,000001 mm Kosmetika, Schleim, Speichel, Mikroorganismen

    Echt gelöste organische Verbindungen

    < 0,000001 mm Harnstoff, Aminosäuren (Urin, Schweiß)

    Oxidation, Desinfektion

    Echt gelöste anorganische Verbindungen

    gelöst Salze (Kochsalz = Natriumchlorid, Sulfate)

    Frischwasserzusatz

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Beckenhydraulik

    Beckeneinströmung

    Wasserabführung

    KWS Schwimmbadanlagen GmbH

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Beckenhydraulik

    Beckenhydraulik = Schnelle Abführung des abgebadeten Wassers und die gute, intensive und schnelle Durchmischung des aufbereiteten Wassers

    Das aufbereitete Wasser muss schnellstmöglich im gesamten Becken gleichmäßig verteilt werden.

    Totzonen (strömungsarme Zonen) sind zu vermeiden

    Überprüfung mit Hilfe des Färbeversuchs

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Beckenhydraulik - Belastungsstoffe

    Konzentration nach unten abnehmend

    Sedimente

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Abführung des abgebadeten Wassers

    Zu 100 % über die Überlaufrinne (zwingend für öffentliche Schwimmbäder)

    < 100 % über die Überlaufrinne sowie über Absaugstellen unterhalb des Wasserspiegels (für privat genutzte Schwimmbäder)

    Oberflächenreiniger / Skimmer (für privat genutzte Schwimmbäder)

    KWS Schwimmbadanlagen GmbH

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Schwimmbecken mit Überflutungsrinne

    Be-/Entlüftung

    Rinnenabläufe

    Rinnensammelleitung

    zum Wasserspeicher

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Detail Rinnenablauf - Wiesbadener Rinne

    bsw-Richtlinie: Rinnenquerschnitt > 180 cm² - großer Wiesbadener Rinnenstein

    - Verdunstung (Wärme) - Ausgasung CO2 - Ablaufgeräusche

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Deutsche Steinzeug / Agrob Buchtal

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Rechenbeispiel: Schwimmerbecken 90m², 1,4m tief

    Q = A x n / (a x k) = 90m² x 1/(4,5m² x 0.5) = 40 m³/h n = Personenfrequenz 1 1/h a = personenbez. Wasserfläche 4,5 m² k = Belastbarkeitsfaktor 0,5 1/m³ Wasserattraktionen -Gegenstromanlage -Bodenmassagedüse -Wandmassagedüsen (4 Einzeldüsen)

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Exkurs: DIN 19643-1 (2012)

    Bei der Berechnung des Volumenstromes sind nun 2 Randbedingungen zu beachten: Beckenvolumenstrom QB - Ausgehend von der Länge der Überlaufrinne - QB = q x L (q = 1 m³/h m)

    Aufbereitungsvolumenstrom Q Ausgehend vom Beckentyp (bisherige Berechnungsweise) Ohne Berücksichtigung von Ausnahmen gilt, dass der größere Wert als Aufbereitungsvolumenstrom auszuwählen ist.

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Anfallende Wassermenge über die Rinne

    VV = VP x A/a = 75L * 20 P = 1.500 L VW= 0,052 x A x 10^(-0,144xQ/L) = 3.500 L Erfahrungsgemäßer Abfluss in 180 Sek. = 28 L/s Q = 40 m³/h = 11 L/s Gesamte Ablaufmenge = 39 L/s Hinweis: Art + Betrieb der Attraktionen mit berücksichtigen (Bsp. + 5 L/s) = 44 L/s

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Niveau Überlaufrinne

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Niveau Überlaufrinne

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

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    Rinnenablauf

    Ablaufleistung Rinnenablauf DN 100 ca. 4 – 5 L/s

    44 L/s 4 L/s = 11 RA

    max. 5 L/s

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Anordnung Rinnenabläufe

    Gewählt: 13 Rinnenabläufe Auf Aufteilung achten. Generelle Aussagen über Abstände sind nicht immer richtig. Augenmerk auf Ein/Ausstiege, Attraktionen, Startblöcke, Sprungbretter legen !

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Anordnung Rinnenabläufe

    Hinweis auch bzgl. Geräuschentwicklung Anzahl der Rinnenabläufe sowie Rinnengeometrie beeinflussen die Geräuschentwicklung erheblich.

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Geräuschreduzierung

    Deutsche Steinzeug / Agrob Buchtal

    Hinweis: damit verbunden eine Reduktion der Ablaufleistung

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Gefällerinne

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Ablaufleistungen (Auszug aus DIN 1986)

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Rinnensammelleitung (z.B. 1 % Gefälle = 1cm/m) Be-/Entlüftung

    an höchster Stelle 4 L/s

    DN 100

    8 L/s

    DN 125

    12 L/s

    DN 150

    16 L/s

    DN 150

    20 L/s

    DN 200

    24 L/s

    DN 200

    28 L/s

    DN 200

    4 L/s

    DN 100

    8 L/s

    DN 125

    12 L/s

    DN 150

    16 L/s

    DN 150

    20 L/s

    DN 200

    24 L/s

    DN 200

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Wasserspeicher

    Zur Sicherung des ständigen Abflusses des Wassers von der

    Beckenwasseroberfläche ist ein Speicher zum Ausgleich von

    Schwankungen des Wasseranfalls vorzusehen.

    Das Volumen des Wasserspeichers muß so bemessen sein, daß die

    Mengen an Verdrängungswasser (Verdrängung durch Badegäste) VV

    Wellenaustrag VW

    Spülwasser (entsprechend der Filtergröße) VR

    gespeichert werden können

    V = VV + VW + VR

    Kühling & Hauers Schwimmbadtechnik GmbH

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Wasserspeicher

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Rinnenabdeckung / Rinnenrost

    Öffnungen Auszug aus GUV - R 108 (2009) – Betrieb von Bädern

    Reinigung

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Oberflächenreiniger (Skimmer)

    Quelle: Pool

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Oberflächenreiniger (Skimmer) - Windrichtung beachten - Absatz zwischen Umgebung und Beckrand - je ca. 30 m² ein Oberflächenreiniger - Beckenform berücksichtigen

    Skimmer

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Oberflächenreiniger (Skimmer)

    2/3 Skimmer

    1/3 Bodenablauf

    Reinwasser

    - tieferliegender Wasserspiegel – herstellerspezifisch ! - Bildung von Schmutzränder - Wellenreflexion

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Reinwassereinströmung

    Vertikale Durchströmung

    Horizontale Durchströmung

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Horizontale Beckeneinströmung (Strahlenturbulenz)

    12 m

    1/3

    6 m

    1/3

    Abstand der Einströmöffnung max. 1/3 der Beckenbreite Mindestdruck an der Einströmöffnung = 0,02 x Beckenbreite [bar]

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Vertikale Beckendurchströmung DIN 19643 je 6 m² (Wassertiefe 1,35m) je 8 m² (Wassertiefe > 1,35 m)

    * Nicht erfasste, zusammenhängende Flächen max. 4 m² bzw. < 1,35m max. 3 m²

    1,3 m 90°

    Ø 2,6 m 5,3 m²

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Vertikale Beckendurchströmung

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Vertikale Beckendurchströmung

    Be-/Entlüftung

    Gleichmäßige Durchströmung aller Einströmungen

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Vertikale Beckendurchströmung

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Vertikale Beckendurchströmung

    Besonderheit bandförmige Einströmung

    Einströmkanal

    max. 1,6 m max. 1,6 m

    Cl 0,6 mg/l

    Cl 0,3 mg/l

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Färbeversuch – Hotelbad (vertikale Einströmung) 0 Minuten 2 Minuten

    4 Minuten 8 Minuten

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Färbeversuch – Bewegungsbecken (horizontale Einströmung)

    1 Minute 1 Minute

    2 Minuten 3 Minuten

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Teillastbetrieb – Auswirkung auf die Beckenhydraulik

    DIN 19643 – Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser Teillastbetrieb - außerhalb der Badebetriebszeit (z.B. Nachtstunden) und / oder geringer Belastung kann der Volumenstrom reduziert werden (Beachtung Mindestvolumenströme nach DIN 19643, Abschnitt 13.9)

    DGfdB Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (Merkblatt 65.08) Teillastbetrieb während des Betriebes bei geringer Beckenbelastung

    Die Beckenhydraulik muss für den Teillastbetrieb während des Betriebes sichergestellt sein !

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Regelkreis Badewasseraufbereitung

    Cl pH Redox

    SOLL-WERTE 0,5 mg/l 7,1 780 mV

    Chlor pH

    Messzelle „Fühler“

    Elektronischer Regler Erfassung IST-Wert Vergleich IST- / SOLL-Wert Steuerung

    IST-WERTE 0,3 mg/l 7,3 740 mV

    Dosieranlagen =Stelleinrichtung

    Messwassertransport

    Badegast = Störgröße

    Umwälzleitung

    Durchmischung Beckenhydraulik

    Regelstrecke = Beckenhydraulik + Messwassertransport + Umwälzleitung

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Regeltotzeit

    Das ist die Zeit die vergeht, bis eine Änderung des Sollwertes sich in der Änderung des Istwertes bemerkbar macht. Die Regeltotzeit setzt sich im wesentlichen zusammen aus - Messwassertransportzeit - Trägheit des Messsystems - Beckengröße - Beckenhydraulik

    Große Regeltotzeiten führen zu instabilen Regelungen und damit zu Schwankungen der Wasserwerte (Regelgröße)

  • Dipl.-Ing. Frank Eisele bsw Fachberater Schwimmbadtechnik ● 04. Dezember 2017

    Abschließend …

    SIA 385/1 Kap. 6: Anforderungen an das Hydraulische System

    Eine Sedimentation von Feststoffen und ein Bewuchs durch Organismen

    an Böden und Wänden Im Schwimmbecken ist unvermeidbar.

    Daher muss eine periodische Reinigung erfolgen.