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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 301 (Vanadin, Niob, Tantal), F. HEI~ und J. I)EKNERT (Chrom, Molybdgn, Wolfram, Uran), H. Lvx (Mangan, Eisen), O. GLE~SE~ (Rhenium, Kobalt, Nickel), P. H~s (Platinmetalle). Das IlI. Kapitel ,,8pezielle 8toffgruppen" nmfaBt die Beitr~ge R. F~TC~zE T und R. W~GNEn(Adsorptiv und kutalytiseh aktive Stoffe), R. SCHOL- DE~ (Hydroxosalze), G. JA~I)E~ und B. Gni?TTZ~Ea (ISO- und Heteropolvsguren), O. ERBAClZE~ "~ (Radioaktive Prgparate), E. TIEDE t (Leuehtpr~parate), F. SEEL (Carbonyle und Nitrosyle), G. BnA~YE~(Intermetallische Verbindungen). Den Ab- schlu~ des Werkes bilden drei Register, ngmlich Formel-, Subst~nzregister und das technische Register. -- In allen Abschnitten sind die besehriebenen Prgparate sorg- fgltig ausgewghlt. Prgparate, die fibliche Handelsware sind oder sich mit einfachsten Mitteln herstellen lassen, sind bewui~t unberiieksichtigt geblieben. Der ursprfingliche Plan, al|e Darstellungsvorschriftenvor der VerSffentlichung nochmal zu fiberprfifen, konnte zum groBen Tell durchgeftihrt werden. Da alle Mitarbeiter grol~e Erfahrungen in der prgpar~tiven ~norganischen Chemie besitzen, wird sieh das Handbuch zweifel- los als zuverlgssiges Nachschl~gwerk bewghren. A. KUI~TEI~&CKE1L Wasser. J. LECO~ITIS 1 gibt an I4and der Literatur und eigener Versuche eine Ubersicht fiber Nachweis- und Bestimmungsmethoden dutch Ultrarotspektrographie. Die Lage der Absorptionsbanden des Wassers gndert sieh mit dem Aggregatzustand, den intermolekularen Bindungen der Wassermolekiile unter sich und mit anderen Molekfilen. Beim ~bergang yon Wasserdampf zu Eis werden die Molekiile immer weniger frei, die Absorptionslnaxima verschieben sieh zu grS~eren Wellenl~ngen. J~hniiehes gilt fiir Kristallwasser, ttydratwasser usw. Das Ultrarotverfahren wird nur in Ausnahmsf~llen an Stelle der fiblichen Verfahren der Wasserbestimmung Anwendung finden. Es kann aber diese Methoden mitmlter dnreh Aussagen fiber den Bindungszustand und dergleichen erggnzen. Folgendc Anwendungsbeispiele seien genannt: Zur Bestimmung im Dampfzustand dienen vorwiegend die Absorp- tionsbanden bei 2,65 und 6 ft. Man kann anf diese Art z. B. 10 #g HeO in 1 ml Freon auf 10% genau bestimmen. Kleine Mengen yon flfissigem Wasser werden besser durch Messungen im nahen Ultrarot, z. B. bei 1,89/~, festgestellt. Zu beriicksichtigen ist dabei, dab das Wasser in nieht polaren LSsungsmitteln (CS v CC14) monomole- kular gel5st ist; das BEE~sehe Gesetz ist hier giiltig. In anderen LSsungsmitteln kSnnen sich Molekiilassioziationen bilden, was fiir jeden Fall die Aufnahme beson- derer Eichkurven erfordert. Das Verfahren kann zur ]~estimmung kleiner Mengen H20 in schwerem Wasser dienen. A. KURTE_NACKEtr Bei der komplexometrischen Titration yon Zink (Cadmium, iNiekel) kann man nach R. I:)RIBIL 2 den stSrenden EinfluB yon Aluminium, Magne~sium oder Calcium dutch Zugabe yon Fluorid in verhMtnismg~ig hoher Konzentration (3 g NH4F auf 80~150 ml LSsung) vollstgndig ausschaltena. -- Bestimmung yon Zink. Wenn die zu untersuehende, nieht zu saure LSsung auBer Zink Mg oder Ca enthMt, versetzt ]:nan mit 2--4 ml NIiaOtt-NH4Cl-Pufferl6sung nnd 3 g ~I-I4F, verdtinnt auf 150 ml nnd titriert wie iiblich mit KomplexonlSsung und Erichromschwarz T als Indicator. In Gegenwart yon A1 ffigt man zuerst NH4F und dann erst die Puffer- lSsung zu. Beim Titricren mit 0,01 n Komplexonl6sung nimmt man hSehstens 3 ml PufferlSsung und weniger Indicator als gewShnlich, so da$ man yon Rotviolett auf Hellblau titriert. Eisen stSrt die Bestimmungen nieht, da es bei Pufferzusatz als 1 Chim. analytique 36, 118--122 (1954). 2 Chem. Listy 48, 41--44 (1954) [Tseheehisch]; Coll. czechoslov, chem. Commun. 19, 64--68 (1954) [Deutseh]. Forseh.-Inst. Pharmazie u. ]~iochem., Prag. a Vgl, auch 1%. PfiI~m, Chem. Listy 47, 1333 (1953); Coll. czeehoslov, chem. Commun. 19, 58 (1954); vgl. diese Z. 142, 456 (1954).

Bei der komplexometrisehen Titration von Zink (Cadmium, Nickel)

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 301

(Vanadin, Niob, Tantal), F. HEI~ und J. I)EKNERT (Chrom, Molybdgn, Wolfram, Uran), H. Lvx (Mangan, Eisen), O. GLE~SE~ (Rhenium, Kobalt, Nickel), P. H ~ s (Platinmetalle). Das IlI. Kapitel ,,8pezielle 8toffgruppen" nmfaBt die Beitr~ge R. F~TC~zE T und R. W~GNEn (Adsorptiv und kutalytiseh aktive Stoffe), R. SCHOL- DE~ (Hydroxosalze), G. JA~I)E~ und B. Gni?TTZ~Ea (ISO- und Heteropolvsguren), O. ERBAClZE~ "~ (Radioaktive Prgparate), E. TIEDE t (Leuehtpr~parate), F. SEEL (Carbonyle und Nitrosyle), G. BnA~YE~ (Intermetallische Verbindungen). Den Ab- schlu~ des Werkes bilden drei Register, ngmlich Formel-, Subst~nzregister und das technische Register. - - In allen Abschnitten sind die besehriebenen Prgparate sorg- fgltig ausgewghlt. Prgparate, die fibliche Handelsware sind oder sich mit einfachsten Mitteln herstellen lassen, sind bewui~t unberiieksichtigt geblieben. Der ursprfingliche Plan, al|e Darstellungsvorschriften vor der VerSffentlichung nochmal zu fiberprfifen, konnte zum groBen Tell durchgeftihrt werden. Da alle Mitarbeiter grol~e Erfahrungen in der prgpar~tiven ~norganischen Chemie besitzen, wird sieh das Handbuch zweifel- los als zuverlgssiges Nachschl~gwerk bewghren. A. KUI~TEI~&CKE1L

Wasser. J. LECO~ITIS 1 gibt an I4and der Literatur und eigener Versuche eine Ubersicht fiber Nachweis- und Bestimmungsmethoden dutch Ultrarotspektrographie. Die Lage der Absorptionsbanden des Wassers gndert sieh mit dem Aggregatzustand, den intermolekularen Bindungen der Wassermolekiile unter sich und mit anderen Molekfilen. Beim ~bergang yon Wasserdampf zu Eis werden die Molekiile immer weniger frei, die Absorptionslnaxima verschieben sieh zu grS~eren Wellenl~ngen. J~hniiehes gilt fiir Kristallwasser, ttydratwasser usw. Das Ultrarotverfahren wird nur in Ausnahmsf~llen an Stelle der fiblichen Verfahren der Wasserbestimmung Anwendung finden. Es kann aber diese Methoden mitmlter dnreh Aussagen fiber den Bindungszustand und dergleichen erggnzen. Folgendc Anwendungsbeispiele seien genannt: Zur Bestimmung im Dampfzustand dienen vorwiegend die Absorp- tionsbanden bei 2,65 und 6 ft. Man kann anf diese Art z. B. 10 #g HeO in 1 ml Freon auf 10% genau bestimmen. Kleine Mengen yon flfissigem Wasser werden besser durch Messungen im nahen Ultrarot, z. B. bei 1,89/~, festgestellt. Zu beriicksichtigen ist dabei, dab das Wasser in nieht polaren LSsungsmitteln (CS v CC14) monomole- kular gel5st ist; das BEE~sehe Gesetz ist hier giiltig. In anderen LSsungsmitteln kSnnen sich Molekiilassioziationen bilden, was fiir jeden Fall die Aufnahme beson- derer Eichkurven erfordert. Das Verfahren kann zur ]~estimmung kleiner Mengen H20 in schwerem Wasser dienen. A. KURTE_NACKEtr

Bei der komplexometrischen Titration yon Zink (Cadmium, iNiekel) kann man nach R. I:)RIBIL 2 den stSrenden EinfluB yon Aluminium, Magne~sium oder Calcium dutch Zugabe yon Fluorid in verhMtnismg~ig hoher Konzentration (3 g NH4F auf 80~150 ml LSsung) vollstgndig ausschalten a. - - Bestimmung yon Zink. Wenn die zu untersuehende, nieht zu saure LSsung auBer Zink Mg oder Ca enthMt, versetzt ]:nan mit 2--4 ml NIiaOtt-NH4Cl-Pufferl6sung nnd 3 g ~I-I4F, verdtinnt auf 150 ml nnd titriert wie iiblich mit KomplexonlSsung und Erichromschwarz T als Indicator. In Gegenwart yon A1 ffigt man zuerst NH4F und dann erst die Puffer- lSsung zu. Beim Titricren mit 0,01 n Komplexonl6sung nimmt man hSehstens 3 ml PufferlSsung und weniger Indicator als gewShnlich, so da$ man yon Rotviolett auf Hellblau titriert. Eisen stSrt die Bestimmungen nieht, da es bei Pufferzusatz als

1 Chim. analytique 36, 118--122 (1954). 2 Chem. Listy 48, 41--44 (1954) [Tseheehisch]; Coll. czechoslov, chem. Commun.

19, 64--68 (1954) [Deutseh]. Forseh.-Inst. Pharmazie u. ]~iochem., Prag. a Vgl, auch 1%. PfiI~m, Chem. Listy 47, 1333 (1953); Coll. czeehoslov, chem.

Commun. 19, 58 (1954); vgl. diese Z. 142, 456 (1954).

302 Berieht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

Hydroxyd fiillt. In Gegenwart yon Nickel maskiert man zuerst Zn und Ni mi~ KCN, demaskiert dann Zn mit fes~em Chloral, ffigt NH~F zu und arbeitet weiter wie angegeben. In Gegenwart yon Mangan ist au~erdem Zus~tz yon NH~OH- HC1 notwendig. Die Titration ergibt dann die Summe Mn + Zn. Mangan allein kann bestimmt werden, wenn man der LSsung Trii~thanolamin ~- Hydroxylamin und aul~erdem NH~F zur Maskierung yon A1 oder Mg zusetzt. H. I(VRTE~ACKE~.

Um bei der celorime~rischen Besiimmung des Titans mit Wasserstoffperoxyd die StSrungen dutch K~tionen bzw. Anionen (yon Fe, Ni, Cr, V, Co, 1Ko, Mn) zu beseitigen, empfiehlt W. F. PICKE~IZ~G 1, zun~chst eine Trennung in Gegenwart yon J~thylendiamintetraacetat durchzuftihren. Das Trennungsverfahren ist schon yon R. P ~ m L und P. SCH~EI:DEa ~ mit anschliel~ender gravimetrischer Bestimmung des Titans verwendet worden. W~hrend aber die Arbeitsweise dieser Verf. bis zu 5 Std Zeit erfordert, ist die neue co]orimetrische ]~estimmung in 15---20 rain beendet. - - Man gibt zur salz- oder sehwefelsauren Untersuchungsl5sung einen ]0berschu~ (mindestens 6 Gewiehtsteile Komplexon auf 1 Gewichtsteil aller vorhandenen Ionen) Dinatriumsalz der Athylendiamintetraessigs~ure und 1 g R~H~C], macht ammoniakalisch und ffigt zu 50 ml der gekfihlten LSsung 10--20 ml 10%ige MagnesiumsulfatlSsung. Man rfihrt mehrere Minu~en kr~ftig, filtriert den wei~en Hiedersehlag, der alles Titan und etwas Magnesium enth~lt, ab und wiischt mit verdfinntem Ammoniak. Nach dem L6sen in 5%iger Schwefels~ure eolorimetriert man in bekannter Weise nach Zusatz yon H202 bei 425 m#. K. BI~ODEI~SEN.

()bet eine mikroskopische Unterseheidungsmiiglichkeit zwisehen Zirkonium und HaFnium berichten C. J. v ~ N~VWE~BURG und J. W. L. vA~ LIGT~ a Das Reagens yon MArTIni ~, bestehend aus Chinolin und Ammoniumrhodanid, ergibt mit Zr und Hf deutlich voneinander unterschiedene Kristalle. Ein kleiner Tropfen der salzsanren LSsung yon ZrOCl~ und HfOCl~ wird mit konz. Schwefels~iure auf dem Objekt- tr~ger so welt abgeraueht, dal~ keine freie S/~ure mehr zurfiekbleibt. Der Rfiekstand wird mit 1 Tr. Salzs~ure (1:2) aufgenommen und 1 Tr., etwa halb so g~ol~ wie der Tropfen AnalysenlSsung, Chinolinreagens (6 Volumteile Chinolin, 4 konz. Salz- si~ure und 4 Wasser) hinzugegeben. Naeh sorgf~ltigem Mischen setzt man einen etwa ebenso grol~en Tropfen ges~ttigte NK~SCN-LSsung daneben, l~gt die LSsungen zusammeniliel~en und beob~chtet sofort unter dem )/[ikroskop. Es bilden sich zu- ni~chst 51ige TrSpfchen, aus denen nach 1--3 min Kristalle herauswachsen. Bei Anwesenheit yon Hf sind unter den ersten Kristallen oft vielzackige Sterne, welche, wenn Zr allein vorliegt, nie zu beobachten sind. Allerdings ist die Erseheinung nur etwa 1 rain lang zu sehen, da bei de~ sparer auftretenden Kristallen kein Unter- schied mebr zwischen Hf und Zr besteht. Nimmt man jedoeh statt Salzs~ure 25O/oige Ameisensi~ure, dann kristallisiert die Hf-Verbindung sehr gut in Form l~nglieher, gezahnter Dendriten aus. Die Bildung der Zr-Kristalle ist bei dieser Saurekonzentration so stark gehemmt, dal3 nur bei extrem hohen Mengen an Zr eine Kristallisation erfolgt. Diese viel derberen Kristalle sind leieht yon den Hf- Krista]]en zu unterscheiden. G. DE~K.

1 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 9, 324--329 (1953). Univ. of Technol., Tighes Hill, N. S. W. (Australien).

2 P~IBIL, R., und P. SC~EInE~: Chem. Listy, 45, 7 (1951); vgl. diese Z. 137, 230 (1952/53).

3 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 7, 390--392 (1952). Teehn. Univ. Delft (Hol- land).

MA~:I~I, A., und S, Sc~A~Is: Trabajos presentados al Segund~ Congreso de Qulmica. Buenos Aires, 1924; vgl. diese Z. 70, 260 (1927).