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526 K. B r a u n s d o r f, [ Zeitschr. f. Untersuchung [ tier Lebensmittel. Nachschrift. In meiner frtiheren Arbeit tiber Wabenhonig 1) habe ich bei der Bestimmung der chemischen Konstanten des aus der Mittelwand isolierten Wachses im allgemeinen normale Werte erhalten. Im Laufe weiterer Untersuchungen nach der in der ge- nannten Arbeit angegebenen Methode habe ich aber selbst bei Wachs aus unzweifel- haft nattirlichen Mittelwi~nden, die z.T. aus Drohnenbau stammten, Abweiehungen gefunden. Nr. Angewandtes Wachs Bemerkungen (aus der Mittelwand) 1,0509 g i Normale Zahlen 1 2 3 4 O 0,7138, 0,8S54, 0,9138 ,, Normale Zahlen naeh Buj ard-Baier s. 4s6 (192o) S~ure- Ester- Versei- Verh~lt- zahl zahl fungszahl[ niszahl i l 20,0 73,5 93,5 3,7 3,6--3,$ 16,0 [ 80 0 96,0 17, i 82, 99, Abweichende Werte Wenn sich auch eine Bestimmung der chemischen Konstanten bei Mittelwi~nden, die unbedingt als nattirliche anzusprechen sind, ertibrigt, so m6chte ich doch auf diese beobachteten, abweichenden Werte hinweisen, weil sie mSglicherweise bei der Be- urteilung des Wachses aus ktinstlichen Mittelwi~nden zu beracksichtigen sind. ~) Diese Zeitschrift 1931, 62, 357. Beitriige zur Honiguntersuchung. Von K. BraunsdorL Mitteilung aus der ChemischenUntersuchungsanstalt derStadtMagdeburg. [Eingegangen am 21. 2govember 1931.] In vorliegender Arbeit mi)chte ich tiber Versuche berichten, bei denen der EinfluB des Erhitzens der Honige auf die Phloroglucinprobe nach Fiehe und Kordatzki 1) dadurch einer genaueren Beobachtung unterworfen wurde, dab die bei dieser Probe auftretenden Fi~rbungen mit Hilfe einer Farbskala festgelegt wurden. hn Zusammenhange mit diesen Versuchen wurde geichzeitig der EinfluB des Erhitzens auf den Diastasegehalt, ausgedrackt durch die Diastasezahl nach Got he 2) in der Ausftihrungsform yon Fiehe und Kordatzkia), und auf die Reaktion nach Fie h e a / festgestellt. Das Ergebnis dieser Versuche, soweit es die Heranziehung der Phloroglucin- probe zur Erkennung des Erhitzungsgrades der Honige betrifft, hatte ich bereits in 1) Diese Zeitschrift 1929, 57, 468 und 88, 69. z) Diese Zeitschrift 1914, ~ 286. 3) Diese Zeitsehrift 1928, 55, 163. 4) Diese Zeitsehrift 1908, 16, 75.

Beiträge zur Honiguntersuchung

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526 K. B r a u n s d o r f, [ Zeitschr. f. Untersuchung [ tier Lebensmittel.

N a c h s c h r i f t .

In meiner frtiheren Arbei t tiber Wabenhonig 1) habe ich bei der Best immung der chemischen Konstanten des aus der Mittelwand isolierten Wachses im al lgemeinen normale Wer te erhalten. Im Laufe weiterer Untersuchungen nach der in der ge- nann ten Arbei t angegebenen Methode habe ich aber selbst bei Wachs aus u n z w e i f e l - h a f t n a t t i r l i c h e n Mittelwi~nden, die z .T . aus Drohnenbau stammten, Abweiehungen

gefunden.

Nr. Angewandtes Wachs Bemerkungen (aus der Mittelwand)

1,0509 g i Normale Zahlen 1

2

3

4

O

0,7138,

0,8S54,

0,9138 ,,

Normale Zahlen naeh Buj a r d - B a i e r

s. 4s6 (192o)

S~ure- Ester- Versei- Verh~lt- zahl zahl fungszahl[ niszahl

i l

20,0 73,5 93,5 3,7

3,6--3,$

16,0 [ 80 0 96,0

17, i 82, 99, Abweichende Werte

Wenn sich auch eine Bestimmung der chemischen Konstanten bei Mittelwi~nden, die unbedingt als nattirliche anzusprechen sind, ertibrigt, so m6chte ich doch auf diese beobachteten, abweichenden Werte hinweisen, weil sie mSglicherweise bei d e r Be- urteilung des Wachses aus ktinstlichen Mittelwi~nden zu beracksichtigen sind.

~) Diese Zeitschrift 1931, 62, 357.

Beitriige zur Honiguntersuchung. Von

K. BraunsdorL

M i t t e i l u n g a u s d e r C h e m i s c h e n U n t e r s u c h u n g s a n s t a l t d e r S t a d t M a g d e b u r g .

[Eingegangen am 21. 2govember 1931.]

In vorliegender Arbeit mi)chte ich tiber Versuche berichten, bei denen der EinfluB �9 des Erhitzens der Honige auf die P h l o r o g l u c i n p r o b e nach F i e h e und K o r d a t z k i 1)

dadurch einer genaueren Beobachtung unterworfen wurde, dab die bei dieser Probe auftretenden Fi~rbungen mit Hilfe einer Farbskala festgelegt wurden.

hn Zusammenhange mit diesen Versuchen wurde geichzeitig der EinfluB des Erhitzens auf den Diastasegehalt, ausgedrackt durch die Diastasezahl nach Got he 2) in der Ausftihrungsform yon F i e h e und K o r d a t z k i a ) , und auf die Reaktion nach F i e h e a / festgestellt.

Das Ergebnis dieser Versuche, soweit es die Heranziehung der Phloroglucin- probe zur Erkennung des Erhitzungsgrades der Honige betrifft, hatte ich bereits in

1) Diese Zeitschrift 1929, 57, 468 und 88, 69. z) Diese Zeitschrift 1914, ~ 286. 3) Diese Zeitsehrift 1928, 55, 163. 4) Diese Zeitsehrift 1908, 16, 75.

63. Band. l Mai 1932.] Honiguntersuchung. 527

einem Nachsatz bei der X o r r e k t u r meiner Arbe i t , ,Beitrag zur Beur te i lung der Honige auf Grund des Dias tasegeha l tes" 1) folgendermal~en zusammengefass t :

,,Da einerseits unerhitzte oder 1 Stunde lang nur bis 60 bezw. 65 ~ erhitzte Honi~e mit hohen Dlastasezahlen be1 der Phloroglucmprobe lm durchfallenden Llchte s t a r k g el b ebezw. g o 1 d g el b e F/~rbungen zeigten, die im auffallenden Lichte etwa der F/~rbung einer 0,1 N.- KaliumdichromatlSsung entsprachen, andererseits aber auf 100 ~ erhitzte Honige auch erst diese Farbungen zeigten, so rout] die in vorliegender Arbeit ausgesprochene Ansicht dahin eingeschr/~nkt werden, dab bei d e u t l i c h bis s t a r k g e l b e n bezw. g o l d g e l b e n F/~rbungen, die hSchstens der Intensit~tt einer 0,1 N.-KaliumdichromatlSsung entsprechen, m5 g l i c h er- w e i s e eine st~rkere Erhitzung stattgefunden haben k a n n . ]3ei anderen auf 1000 erhitzten

Tabelle 1. A b n a h m e der D i a s t a s e z a h l e n b e i e i n s t f i n d i g e m E r h i t z e n * ) .

Diastasezahl nach G o t h e Abnahme des Diastasegehaltes in %

Nr. im nach einst~adigem Erhitzen bei nach einst/Jndigem Erhitzen bei Original-

honig 60--62~ I 7 5 - 7 7 ' [ 81--830 I 89--91 ~ 60--62~ 75--77 ~ ] 81- -83 ' ] 89--91 ~

1

2

3

5

6

7

8

9

10"*)

11 ***'

100

twa 89

etwa 98 ,, 94

etwa98

100

twa 94

100

100

im nach einstiandigem Erhitzen bei nach einstiindigem Erhitzen bei Original- honig 65' I 70' ] 800 I 850 I 90' 65' [ 700 I 800 I $5' I 90'

117.9 ] I o 1 _ I I I . , o o l etwa etwa etwa I 23,8 17,9

29,4 -- 2 9 ~ , 4

17,9 13,9 2,5 0 _ Ii et25a et4~2a 90 100 - -

I

29,4 2914 ~ 17,9 6,5 0 [ 0 ] 0 [ etwa / etwa ] I ; I I I I I 39 / 7 s i

100

*) Die Angaben 1 und 2 beziehen sich auf Doppelbestimmungen. **) Beispiel yon G o t h e , Diese Zeitschrift 1914, 28, 305.

***) Beispiel yon H. W. de B o e r , Chem. Weekblad 1930, 27, 646.

1) Diese Zeitschrift 1931, 61, 411.

[Zeitschr. f. Untersuchung 59.8 K. B r a u n s d o r f , t der Lebensmittel.

Honigen und einer Reihe yon Handelshonigen mit mittleren und niedrigen Diastasezahlen dagegen wurden s t a r k g e 1 b e bezw. g o I d g e 1 b e F~rbungen beobachtet, die im auffallenden Lichte b e d e u t e n d s t a r k e r waren als die F~rbung einer 0,1N.-DichromatlSsung. Nach meinen bisherigen Beobachtungen hat meines Erachtens bei derartigen F~rbungen eine st~rkere Erhitzung stattgefunden. Die Intensit~t der F~rbungen ist s o f o r t nach dem Reagenszusatz zu ermitteln, da sie sehr schnell abnimmt und bereits nach 5 Minuten stark zuriickgegangen ist."

Bevor ich auf die Phloroglucinprobe eingehe, sei fiber den Einflul3 des Erhitzens auf den Diastasegehalt berichtet.

I. U b e r d e n E i n f l u B d e s E r h i t z e n s a u f d e n D i a s t a s e g e h a l t . Der EinfiuB des Erhitzens yon Honigen auf deren Diastasegehalt war schon Gegen-

stand verschiedener Arbeiten, die an dieser Stelle nicht alle angeftthrt werden sollen, da ich hier nur meine Beobachtungen kurz mitteilen will, die ich im Laufe meiner Untersuchungen gemacht habe. G o t h e 1) hat diesen Einflul~ mit Hilfe der Diastase- zahl quantitativ erfai]t. In Tabelle 1 (S. 527) habe ich die Ergebnisse yon Ver- suchen zusammengestellt, bei denen mehrere Honige 1 Stunde lang bei verschieden hohen Temperaturen erhitzt wurden. Bei Abschlul3 dieser Versuche bekam ich Kenntnis yon einer Arbei t yon H. W. de Boer2 ) , der nicht nur den Einfluss yon 1-standigem, sondern bis zu 24-sttlndigem Erhitzen auf verschieden hohe Temperaturen mit Hilfe der Diastasezahl festgestellt hat. In diesem Zusammenhange sei auch auf die neuen Arbeiten yon L. L a b a n d , W. B a r t e l s und A. F a u t h 3) sowie J. F i e h e 4) hingewiesen.

Wie aus der Tabelle 1 auf S. 527 hervorgeht, ist die Abnahme der diastatischen Kraft bei gleichem Erhitzungsgrad und gleicher Erhitzungsdauer bei den verschiedenen Honigen bisweilen eine recht verschiedene. In dem yon G o t h e beschriebenen Fal le war die Diastase bei 85 ~ v611ig zerst6rt, hatte also um 100% abgenommen, w~hrend in dem yon de B o e r mitgeteilten Fal le die Diastase bei 85 ~ etwa 78% abgenommen hatte und bei meinen Yersuchen bei 8 1 - - 8 3 ~ die Abnahme zwischen 54 und 91% schwankte. Im allgemeinen scheint die Diastase bei 900 zerst6rt 5) zu werden; in einigen F~llen konnte ich allerdings bei 8 9 - - 9 1 0 noch keine vOllige Yernichtung der diastatischen Kraft feststellen, immerhin war sie aber nahezu vOllig.

II. U b e r d e n E i n f l u B d e s E r h i t z e n s a u f d i e R e a k t i o n n a c h F i e h e u n d d i e P h l o r o g l u c i n p r o b e .

Uber den Einflul~ des Erhitzens auf die Resorcinprobe nach F i e h e liegen schon viele Beobachtungen vor~ die hier unmOglich angeftihrt werden k~nnen~). Bei meinen Versuchen wollte ich feststellen, inwieweit die Resorcin- und Phloroglucinprobe zur Erkennung des Erhitzungsgrades der Honige herangezogen werden kbnnen und ob die Phloroglucinprobe empfindlicher ist als die Resorcinprobe. In diesem Zusammenhange sind in der Tabelle 3 (S. 530) die Beobachtungen fiber den Einflul~ des Erhitzens auf die Resorcinprobe und die Phloroglucinprobe zusammengestellt.

Zuvor mt~chte ich jedoch Beobachtungen fiber die Resorcinprobe yon einigen Imkerhonigen mitteilen, die, als ich sie im Jahre 1930 yon den Imkern erhielt, absolut negative Reaktionen, nach 10 Monate langem Aufbewahren in verschlossenen Glas- gefhl3en im Laboratoriumsschrank bei einer Durchschnittstemperatur yon etwa 20 ~ aber veranderte Reaktionen gaben.

1) Diese Zeitschrift 1914, 28, 305. e) Chemisch Weekblad 1930, 27, 647. 3) Diese Zeitschrift 1931, 61, 59. 4) Diese Zeitschrift 1931, 61, 420. s) F i e h e und S t e g m i i l l e r gebea als ZerstSrungstemperatur 85--90 ~ an. Arb. a. d.

Kaiserl. Gesundheitsamt 1912, 40, 305. ~) Siehe z. B. F i e h e und S t e g m f i l l e r , Arb. a. d. Kaiserl. Gesundheitsamt 1912, 40,

332ff. und neuere Arbeiten.

63. Band.1 Mai a932.1 Honiguntersuchung. 5"29

Tabelle 2. B e o b a c h t u n g e n f iber die R e s o r c i n p r o b u n e r h i t z t e r I m k e r h o n i g e .

Nr.

i*

Bezeichnung und Trachtzeit des

Honigs

Im April 1930

Diastase- Resorcinprobe zahl

Mischhonig; Juni/Juli 1929 gelbgrfinlich

Heidehonig; [ September 1929 [

2" Wie 1 gelbgrtinlich

Akazienhonig ; gelb 3 * Juni/Juli 1929

4 * gelbgrtinlich

29,4

23,8

fast 38,5

38,5

Nach 10 Monate ]angem Auf- bewahren bei etwa 200

(Februar 1931)

Resorcinprobe

deutliche, wenn auch schwache, ziemlich bestgndige ROtung

schmutzig gelbbraun, teilweise deutlich

rStlich

ziemlich erhebliche best~ndige RStung

I schmutzig gelb, teil- weise deutlich rStlich

Diastase- zahl

29,4

23,8

fast 38,5

38,5 [

*) Es handelte sich um die Honige 2, 3, 4 und 5 Tabelle 1 meiner Arbeit in dieser Zeitschrift 1930, 60, 575.

Diese Honige waren bei der Einlieferung im Jahre 1930 etwa 7 - - 8 bezw. 5 Monate alt und zeigten also nach etwa 1�89 bezw. 1 ~ Jahren Reaktionen bei der Resorcinpr0be, wie sie bei erhitzten Honigen, mit kleinen Mengen Kunsthonig ver- fi~lschten Honigen oder bei den minderwertigen tiberhitzten, durch Yermischen mit Inlands- honig erst verkehrsfi~hig gemachten Auslandshonigen auftreten, worauf ich schon friiher eingegangen bin1). In der letzten Zeit babe ich letztere allerdings nicht mehr in dem Ma~e beobachtet wie vor einigen Jahren.

Man sieht also, dat~ Reaktionen nach F i e h e , die weder als negativ noch als positiv anzusehen sind, da sie einerseits nicht mehr gelb, andererseits noch nicht ,,stark besthndig kirschrot" sind, verschiedene Ursachen haben kbnnen und selbst bei unerhitzten, etwa 1�89 bezw. 1�88 Jahre alten Imkerhonigen yon mir beobachtet worden sind, wobei atlerdings zu berticksichtigen ist, dal~ wi~hrend der 10 Monate Lagerzeit die Durchschnitts- lagertemperatur etwa 20 ~ betragen hat. In diesem Zusammenhange m(~chte ich auch auf die Beobachtung yon F. Weil~ 2) hinweisen, nach der 2 Honige, die vor etwa 25 Jahren mit Resorcin-Salzsi~ure keine Farbreaktion gegeben hatten, nach dieser Zeit sich deutlich kirschrot mit diesem Reagens fi~rbten.

Zum Zwecke des Yergleichs der R e s o r c i n p r o b e mit der Phloroglucinprobe wurde erstere, wie folgt, ausgeftihrt:

10 g Honig werden in einem Becherglase 5 Minuten mit 20 ccm Ather mit einem abgeplatteten Glasstab grtindlichst verrieben. Den Ather li~i~t man in einer Porzellan- schale bei gewOhnlicher Temperatur verdunsten. Der Rackstand wird mit 0,2 ccm einer Lbsung yon 071 g Resorcin in 10 ccm Salzsi~ure (1,19) befeuchtet und die Fhrbung sofort nach dem Reagenszusatz (unter 1 in Tabelle 3) und nach Verlauf yon einer Stunde (unter 2 in Tabelle 3) beobachtet.

Die P h l o r o g l u c i n p r o b e wurd~ folgenderma~en vorgenommen: 10 g Honig werden in einem Becherglase dreimaI je 3 Minuten mit je 15 ccm

s mit einem abgeplatteten Glasstab grandlichst verrieben. Den Ather li~t man

1) Diese Zeitschrift 1930, 60, 580. 3) Diese Zeitschrift 1929, ~8, 330. h. 3~. 34

580 ~. ~ r ~ , ~ o ~ - f , [ ~ % ~ . d s ~m~

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~ai 1932.1 Honiguntersuchung. 581

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539, K. B r a u n s d o r f , [Zeitschr. f. Untersuchung [ der Lebensmittel.

Tabe l l e4 . R e s o r e i n - u n d P h l o r o g l u e i n p r o b e v o a i - I a n d e i s h o n i g e n .

Phloroglucinprobe

Nr. Bezeiehnung des Honigs

, .~ q)

N-r

~e Resorein-

probe Reakt ion

nach F i e h e )

1) Sofort naeh ~, - �9 ~ , I Z ) n a e / l aem r~eagenszusa~z ]

- ~ - ~ m auf-I , ~ a~ lm ~ a) 1111 �9 ' ' i fal lenden ~ . (lurea- i . . . . I aurcn-

fa l lendeni ~len~ Ifat lenden �9 ~ ~egen -

Lxeht ]Fa~-bskala! Licht

~ S t u n d e

b) im au~

fal lenden Licht

3) Phloro- glucinfMlung

Auslands- honig

2 Deutscher Mischhonig

3 A u s l a n d s - honig

Deutscher Honig

Auslands- honig

7 Deutseher Honig

8

9 Deutseher Imkerhonig

10

1) 6,5 i2) 6,~)

10,9 sehwache

2 3 , 8 einwand-

einwand- deutl ich I etwa - - 1 frei gelb;nach I Skala 3 I gelb 5 Min. ~ /

hellgelb, I Stich ins l

Griinliehel J st~Lrker etwa -- !

Rosa- gelb I Skala 2 i

werdendfi~rbung'~ als 1 i

s tark I f ~ - - s c h w a c h i hel~gelb frei gelb Skala 1 gelb, I gelb ] Stich ins i

Griinlichel deutl ich Skala ~ fast farb-i s c h w a c h

gelb los, Stich br~unlich ins ]

Br~tun- I l iche ! s ta rker sehwach ! deutlich

br~unlich br~unlich

]

fiber 23,8

[ als Skala 1,

naeh 5 Min.

Skala unter

Skala 3

etwa Skala 2

Skala ~/3

10,9 schwache stark aber goldgelb

deutl icbe ROtung,

Y e r -

blassend 29,4 schwache schwach

R6tung~ gelb schnelt

ver- schwin-

dead, schmutzig

gelb I

29,4 einwand- deutlich frei gelb gelb

23,8 desgI. etwas

schw~ebex als 7

23,8 ,, goldgelb

L

! sehwach ~ gelblich

i

schwach gelblich I

Spuren he l lbrauner

F locken

dunkelbraune Flocken

etwa Skala 1

schwach i farblos gelblich,~ nicht mit

Skala vergleich-

bar

fast farblos gelblich

1) 1 und 2 sind Doppelbest immungea.

63. Band ] ~ai 193~.] Honiguntersuchung. 533

in einer Porzellanschale bei gew6hnlicher Temperatur verdunsten. Der Rfickstand wird mit 1 ccm schwach erwhrmtem Wasser gel6st und durch ein kleines Filter yon 2 cm Durchmesser in ein Reagensglas filtriert und die Schale noch zweimal mit je 1 ccm schwach warmem Wasser behandelt und durch dasselbe Filter filtriert. Nach Abktthlung setzt man 3 ccm Salzs~ure (1,19) und 6 ecru F~ltungsreagens (0,625 g diresorcinfreies Phlorogluein (Merck) in 100 cem 16%-iger Salzs~ure) hinzu, sodafi das Gesamtvolumen 12 ccm betragt. M a n mischt und vergleicht die auftretenden Gelbfarbungen s o f o r t mit der Farbskala, indem man im auffallenden Lichte gegen einen weil~en Hintergrund (z. B. Filtrierpapier) beobachtet~ also nach dem Prinzip der bekannten Colorimeter nach J. K Snig . Man nimmt m6glichst gleich beschaffene Reagensglhser, damit die Flassigkeitsschichten mt~glichst gleiche Dicke und H6he haben. Die Farbskala besteht aus verschiedenen Kaliumdiehromatkonzentrationen:

12 ccm 0,1 N.-KaliumdichromatlSsung 6 , 0,1 . . . . . . + 6 ccm dest. Wasser 4 ;, 0,1 ,, ,, ,, + 8 ,, ,, ,, 2 ,, 0,1 ,. ,, ,, + I0 , . . . . . 1 ,, 0,1 . ,, ,, -~- 11 ,, ,, ,,

Die Intensit~.t der Fg.rbungen bei Honigen ist, wie schon erw~hnt, sofort nach dem Reagenszusatz zu ermitteln, da sie sehr schnell abnimmt und bereits nach 5 Minuten wesentlich zurttckgegangen ist. Die anfangs auftretenden Fhrbungen haben sich ira allgemeinen, namentlich bei deutlichen bis starkeren Gelbfhrbungen, gut vergleichen lassen. Die sparer auftretenden Farbt6ne liegen sieh moistens nicht mehr mit der Farbskala vergleichen i sodag in den Tabellen 3 (S. 530/31) und 4 (S. 532) nur die s o f o r t nach dem Reagenszusatz auftretenden Farbt6ne im auffallenden Lichte mit der Farbskala verglichen sind. Aul~erdem wurde auch die Nuance bei der Betrachtung im durchfallenden Lichte angegeben. Es wurde nur eine frisch bereitete bezw. noch nicht verfhrbte PhloroglucinlOsung verwendet.

V e r s u c h s e r g e b n i s s e .

1. W~hrend zwischen den Resorcinproben der Originalhonige und der 1 Stunde lang bei 81- -830 erhitzten Proben ein wean auch nur geringer Unterschied festgestellt werden konnte, konnte bei der Phloroglucinprobe zwischen den unerhitzten und den 1 Stunde lang bei 8 1 - - 8 3 o erhitzten Proben aberhaupt kein Unterschied in der Gelb- f~rbung - - jedenfalls unter den angegebenen Versuchsbedingungen nicht - - beobachtet werden.

Ein deutlicher Einflul~ sowohl auf die Resorcinprobe als auch auf die Phloroglucin- probe wurde bei den 1 Stunde lang bei 100 ~ erhitzten Honigen festgestellt; der Honig Nr. 6 der Tabelle 3 macht allerdings hiervon auch eine Ausnahme. Hiernaeh ist also im allgemeinen die Resorcinprobe empfindlicher sis die Phloroglucinprobe.

2. Da nun beim Erhitzen tier Honige fiber 60 bezw. 65 ~ z. B. 1 Stunde lang bei 8 1 - - 8 3 ~ eine starke Schwachuug der Diastase eintritt, aber bei der Phloroglucin- probe ttberhaupt keine Verstarkung der Gelbfarbung und bei der Resorcinprobe auch nur eine schwache Ver~nderung festgestellt wurde, so ist es nur schwer m6glich, eine stattgehabte sthrkere Erhitzung (etwa auf 80 ~ an diesen Proben einwandfrei festzustellen.

3. Ferner ergibt sich aus den Tabellen, dal3 die Intensit~t der Gelbfhrbungen bei der Phloroglucinprobe eine sehr verschiedene sein kann.

584 0 4 z ~ v. S z e l S n y i , [Ze~t~r Uatersuchtmg [ der Lebensmittei.

So wiesen z. B. 1 Stunde Iang bei 100 ~ ert~iizte Honige bei der Phloroglucin- probe dieselben Ge]bfhrbungen auf wie unerlfitzte Honige, und zwar etwa die einer 0,1 N.-KaliumdichromatlOsung.

Andere derart erhitzte Honige hatten bei der Phloroglueinprobe Gelbfarbungen, die starker als die einer 0,] N.-KaliumdiehromatlOsung waren.

4. Inwieweit die Phloroglucinprobe nach meinen bisherigen Beobachtungen zur Erkennung des Erhitzungsgrades der Honige iiberhaupt herangezogen werden kann, wurde bereits friiher ~) zusammengefaBt und eingangs der vor]iegenden Arbeit nochmals angefiihrt.

In der Tabelle 4 wurden nur einige Beispiele der untersuchten Handelshonige angeft~hrt. Auslandshonige mit unter 10 liegenden Diastasezahlen wurden kaum noeh angetroffen.

Zusammenfassung. 1. Es werden Versucbe aber (lie Abnahme der Diastasezahlen bei einsttindigem

Erhitzen bei versehieden hohen Temperaturen mitgeteilt. 2. Es wurde beobachtet, daft die Resoreinproben einiger Imkerhonige nach

t0 Monate langem Aufbewahren bei etwa 200 deutiieh ver~nderte Reaktionen gaben. D~s Alter tier Honige war naeit dieser Zeit 1�88 hezw. 1�89 Jahre.

3. Versuche fiber den Einflug des Erhitzens auf die Resorcin- bezw. die Pblorogluein- probe ergaben, dab die tlesorcinprobe empfindlieher ist als die Phloroglueinprobe - - jedenfalls unter der angegebenen AusNhrungsform.

4. Die Intensit~t der Gelbf~,rbungen bei der Phloroglueinprobe ist eine sehr versehiedene. SowobI unerhitzte Honige als aueh andere, 1 Stunde lang bei 1000 erhitzte Honige zeigten z. B. Gelbf~,rbungen, die etwa der Intensitat einer 0,1 N.- KaliumdiehromatlSsung entspraehen.

5. {Jber die Heranziehung der Phloroglueinprobe zur Erkennung des Erhitzungs- grades der Honig e wurde bereits fraher zusammenfassend beriehtet~). Da ein Erhitzen der Honige nber 60 bezw. 650 , z. B. 1 Stunde lang bei 81--83 o , wobei eine starke Sehw~,ehung der Diastase stattfindet, die Phloroglucinprobe ttberhaupt nieht, die Resorcin- probe aueh nur sehwaeh veranderte, da ferner bei unerhitzten Honigen veranderte, wenn aueh noeh nieht als positiv zu bezeiehnende P~esoreinreaktionen nnd sehr ver- sehiedene Phloroglueinreaktionen beobaehtet wurden, ist eine stattgehabte starkere, ein- stfindige Erhitzung bei etwa 80 a meines Eraehtens nieht leieht festzusteIlen.

Titrimetrische Bestimmungsmethoden der Ameisens~ure in Fruchts~iftcn und Fruehtsirupen.

Yon

G6za v. Szel6nyi.

Mi t t e i lung aus der Chemischen und L e b e n s m i t t e l - U n t e r s u c h u n g s a n s t a l t der H a u p t s t a d t Budapes t (Direktor: Bdla Hunks

[Eingegangen am 4. Dezember 1931.]

Der in den letzten Jahren immer mehr zunehmende Verbrauch an lrruchtsaften und Fruchtsirupen sowie der aus diesen erzeugten Produkte und die damit in engem Zusamlnenhange stehenden h6heren Anforderungen an die Prafungsmethoden dieser

1) Diese Zeitschrift 1931, 61, 420.