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Schreiber, Beitrag ziw Rereatung 'con Opodeldoc. ?5 wohnliches, ordinaires Filtrirpapier. "achdem man es setrocknet, formt man die Pistille nach Art der Feuerwerks- Kijrper. Man nitnmt niimlich cine starke Stecknadet, leg das Papier um die Xad~l, streicht mit Clem Danmcnnagel an und macht cine Rolle vorlaufig mit dcr flachcn Hand. L)urch fernercs Rollen mil einem kleinen Mangclbreti (WOZU auch die Bre1terchen zum Graderollen tler Pillenmassen dielien kiinncn, wcnn sic obcrhalb cinen Hnltcr haben) wird das Pistill fest untl hart. Jctzt zielit man dic Nndcl heraus und rollt noch so Iangc, als cin Eindruck ersicht- lich ist. Das Endc wird clar'auf mil lknzoe-Tinctur be- strichen und his zum Zusammenhalkn tles Pislills gcroIIt. S~att Benzoc-'I'inclur kann man nntiirlicli jede andere wcin- gcistige Harzauflosung vcrwcndcn. Pistille ron cinein Qunttblatt (wie die beiliegenden) gehen die Dickc einer Feder, jctloch riclitet sich tlas natiirlich nach der Dicke des Papicrs. Abgeschen von der Nutzlichkeit oder Enthehrlichkeit dieser Pistille haben dieselben aber auch in wissenschali- licher Seziehung vie1 Interesse. S c h u ba r t h (fechnische Chemie 2%. /I]. S. 97) constatirl die Thatsache als ,,bemer- kenswerth.', in andcrn Biichern ist daruber nocli Nichts gesagt. ++-+<*- Beitrag zur Bereitung von Opodeldoc; yon Dernselbea. Die Sterncben im Opodeldoc sind bckanntlich fettsaure Ka I ksa Ize. Selhst Sutterseife giebt kcin tadelrrcies Lini- ment. (?) Die Zcrsetzung diescr Iialksalze geschicht indess sehr leicht durch troches kohlensaures Natron, das man beim Auflosen dcr Seife mit hineinwirft. Aul (lie Portion, wie sie in der Pharmakopoe angegcbcn. sintl andert- halb bis zwei 1)rachmen hinreichend. Die schlechtestc Talgseife giebt, auf diese Art behandelt, den sdionsten,

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Page 1: Beitrag zur Bereitung von Opodeldoc

Schreiber, Beitrag ziw Rereatung 'con Opodeldoc. ?5

wohnliches, ordinaires Filtrirpapier. "achdem man es setrocknet, formt man die Pistille nach A r t der Feuerwerks- Kijrper. Man nitnmt niimlich cine starke Stecknadet, leg das Papier um die X a d ~ l , streicht mit Clem Danmcnnagel an und macht cine Rolle vorlaufig mit dcr flachcn Hand. L)urch fernercs Rollen mil einem kleinen Mangclbreti (WOZU

auch die Bre1terchen zum Graderollen tler Pillenmassen dielien kiinncn, wcnn sic obcrhalb cinen Hnltcr haben) wird das Pistill fest u n t l ha r t . Jctzt zielit man dic Nndcl heraus und rollt noch so Iangc, als cin Eindruck ersicht- lich ist. Das Endc wird clar'auf mil lknzoe-Tinctur be- strichen und his zum Zusammenhalkn tles Pislills gcroIIt. S ~ a t t Benzoc-'I'inclur k a n n m a n nntiirlicli jede andere wcin- gcistige Harzauflosung vcrwcndcn. Pistille ron cinein Qunttblatt ( w i e d i e b e i l i e g e n d e n ) gehen die Dickc einer Feder, jctloch riclitet sich tlas natiirlich nach der Dicke des Papicrs.

Abgeschen von der Nutzlichkeit oder Enthehrlichkeit dieser Pistille haben dieselben aber auch in wissenschali- licher Seziehung vie1 Interesse. S c h u ba r t h (fechnische Chemie 2%. / I ] . S. 97) constatirl die Thatsache als ,,bemer- kenswerth.', in andcrn Biichern ist daruber nocli Nichts gesagt.

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Beitrag zur Bereitung von Opodeldoc; yon

Dernselbea.

Die Sterncben im Opodeldoc sind bckanntlich fettsaure Ka I k s a Ize. Selhst Sutterseife giebt kcin tadelrrcies Lini- ment. (?) Die Zcrsetzung diescr Iialksalze geschicht indess sehr leicht durch t roches kohlensaures Natron, das m a n beim Auflosen dcr Seife mit hineinwirft. A u l (lie Portion, wie sie in der Pharmakopoe angegcbcn. sintl andert- halb bis zwei 1)rachmen hinreichend. Die schlechtestc Talgseife giebt, auf diese Art behandelt, den sdionsten,

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26 Overbeck,

milchfarbigen Opodeldoc. Im abfiltrirten, ausgesusslen Riickstande kann man sehr leicht die Gegenwart einer betrachtlichen Menge kohlensauren Kalks nachweisen. Hat man bei der Bereitung der Seife die Kalksalze im Seifen- leim schon mit kohlensaurern Natron zersetzt, dann ist natiirlich die Seife kalkfrei und bedarf keiner fernern Behandlung mehr.

Berichtiguog, Succ. liquiritiae betreffend; von

A lbr . O v e r b e c k .

Nach langerer Abwesenbeit im Auslsnde kommt mir erst jetzt eine Notiz von Herrn F. W . L a u x [s. dies. Archiu Bd. CVIII . 8 . 2 . S . 158) zu Gesicht, worin derselbe einige Bemerkungen uber meine Beobachtungen uber den Kupfer- gehalt des Lakritzens, sowobl ia metallischer wie in auf- geloster Form, macht. Dadurch sehe icb rnicbzu folgen- genden Gcgenbemerkungen urn so mehr veranlasst, als die irrthiimliche Auffassung des Hrn. L a u x auch bereits in W i g g cr's Jahresbericht (neunler Juhrgcmg S.281) uber- gegangen ist.

Was zunachst den Gehalt des rohen Lakritzens an m e t a 11 i s c h cm Kupfer betrifft, so beniiiht sich Hr. La u x ohne Vrranlassung, eine angebliche Aufstellong von mir : dass aller im Handcl vorkornmcnder Lakritz frei von m e - t a I 1 i s c h e m Kupfer sei, zu wiclerlegen. Als Gegensatz zu der L a u x i schen Beweiskihrung bitte ich den geneigren Leser, die betreffende Stelle in meiner Arbeit uber Succ. liquir, (s. dies. Archiv Bd. CIV. El. 2. S. 134) selbst nach- zulesen. Es heisst dort wortlich:

$,l)er ganze noch iibrige Theil der exlrahirten Stangen dcs rohen Succns wurde geschlammt. A u f diese Weise fanden sich zu unterst einige linsengrossc Kupfersphnchen. L.'ntersuchungen mit den uhrigcn fiunf Sorten des rohen Succus gaben diesclbcn Resultate. Bei allen besrand der