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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1 1 Hier wird Wissen Wirklichkeit Beiträge der Biotechnologie zur Therapie des Diabetes mellitus Professor Dr. Eberhard Ehlers Hofheim/D Goethe-Universität Frankfurt GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2009 Frankfurt am Main, 2.September 2009

Beiträge der Biotechnologie zur Therapie des Diabetes mellitus · 2011-07-18 · Ehlers_Mainz_12Juli20051 Hier wird Wissen Wirklichkeit 1 Beiträge der Biotechnologie zur Therapie

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 11 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Beiträge derBiotechnologie

zur Therapie desDiabetes mellitus

Professor Dr. Eberhard Ehlers

Hofheim/D

Goethe-Universität Frankfurt

GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2009

Frankfurt am Main, 2.September 2009

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Inhalt

Diabetes: Grundlagen, Definitionen, Behandlungsmögli chkeiten

Insulin: Entdeckung, Meilensteine, Struktur, Bedarf

Insulin-Herstellung: Eine Erfolgsgeschichte der Gente chnik

Insulinanaloga – Neue Therapieansätze

Schlussbemerkungen

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 33 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Diabetes -Zahlen und Fakten

Etwa 8 Millionen Bundesbürger leiden an Diabetes mellitus ca. 10% sind Typ 1-Diabetiker („ Jugendlicher Diabetes “)ca. 90% leiden an Typ 2-Diabetes („ Altersdiabetes “)

20% normalgewichtige Typ 2a-Diabetiker80% übergewichtige Typ 2b-Diabetiker

Diabetiker tragen ein 5-fach höheres Herzinfarktrisiko und ein 3-fach höheres Schlaganfallrisiko als Nichtdiabetiker

Diabetes ist Hauptursache für: Dialysepflicht (Nierenversagen)Bein-/Fußamputationen (diabetischer Fuß)Erblindungen (diabetische Retinopathie)

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 44 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Was ist Diabetes?

� Kohlenhydrate aus der Nahrung werden im Darm in einzelne Zucker-moleküle (hauptsächlich Glucose) gespalten

� Diese Glucosemoleküle ( ) werden in die Blutbahn aufgenommen

� Die B-Zellen der Bauchspeichel-drüse reagieren auf den Anstieg der Blutzuckerkonzentration mit einer Insulinausschüttung ( )

� Das Insulin gelangt über die Blut-bahn zu den Zielgeweben (Muskel, Leber, etc.) und wirkt dort als „Schlüssel“

� Die Insulinwirkung ermöglicht also die Aufnahme von Glucose aus dem Blut in die Zellen

Zuckerstoffwechsel beim Zuckerstoffwechsel beim NichtdiabetikerNichtdiabetiker

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 55 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Was ist Diabetes?

Zuckerstoffwechsel beim DiabetikerZuckerstoffwechsel beim Diabetiker

Typ 1 : Keine Insulinsekretion aus den B-Zellen

Beide Diabetes-Typen führen also

1. zu einem Mangel an Glucose in den Zielgeweben 2. zu einem Überschuss an Glucose im Blut

Typ 2 : Die Zielgewebe sprechen nicht mehr (genügend) auf das ausgeschüttete Insulin an

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 66 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Folgeschäden

Ein wichtiges Ziel der Diabetesbehandlung ist auch die Vermeidung von FolgeschFolgesch äädenden:

• Arteriosklerose (Herzerkrankung, Schlaganfall, Gefä ßverschlüsse an den Beinen)

(ca. 27.000 tödliche Infarkte/Jahr - ca. 26.000 tödliche Schlaganfälle/Jahr)

• Nierenschädigung, Nierenversagen (Dialyse - ca. 8.000 neue Fälle/Jahr)

• Netzhautschädigung (Erblindung - ca. 6.000 neue Fälle /Jahr)

• Nervenschädigung (Sensibilitätsstörungen, Neuropath ie))

(ca. 27.000 Amputationen/Jahr - Impotenz?)

• Hauterkrankungen (Infektionen, schlecht heilende Wu nden)

Das Risiko, Folgeerkrankungen zu erleiden, l ässt sich durch geeignete Therapieschemata und engmaschige Kontrollma ßnahmen erheblichmindern!

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 77 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Therapieziele

Welche Werte sind mit Hilfe therapeutischer Maßnahme n anzustreben?

Parameter Zielwerte Blutglucose ( nüchtern) 80-100 mg/dl HbA1c < 6,5% Harnglucose 0% Gesamtcholesterin < 200 mg/dl Triglyceride < 150 mg/dl Body Mass Index (Körpergewicht/Körpergrösse 2)

w: 20-25 kg/m 2 m: 19-24 kg/m 2

Blutdruck < 140/90 mmHg

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 88 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Welche Therapien stehen zur Verfügung?

Nichtmedikamentöse Therapiemöglichkeiten :DiätBewegungNikotinentwöhnung

Mit der aus diesen Maßnahmen resultierenden Gewichtsreduktion wird nicht selten eine ausreichende Einstellung von Typ 2-Diab etikern erreicht. In jedem Falle wird der fortschreitenden Insulinresist enz entgegengewirkt.

Die Gewichtsreduktion stellt darüber hinaus die kausale Behandlung des sog. Metabolischen Syndroms dar, das sich bei vielen Typ 2-Diabetikern entwickelt:

Insulinresistenz ( ⇒⇒⇒⇒ erhöhte Blutzuckerwerte )Übergewicht (Adipositas)( ⇒⇒⇒⇒ erhöhte Blutfettwerte )Bluthochdruck (Hypertonie)evtl. erhöhte Harnsäurewerte (⇒⇒⇒⇒ Gicht)

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 99 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Medikamentöse Behandlung

Folgende Arzneistoffe stehen für die Behandlung des Diabetes zur Verfügung :

InsulineRinderinsulinSchweineinsulinbiotechnologisch hergestelltes Humaninsulin, Insulinanaloga

Orale AntidiabetikaSulfonylharnstoffe (Tolbutamid, Glibenclamid, Glimep irid u.a.)Glinide (Repaglinid, Nateglinid)Insulin-Sensitizer (Glitazone) (Pioglitazon, Rosigli tazon)MetforminAcarbose/Miglitol ( αααα-Glucosidase-Inhibitoren) u.a.m.

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1010 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Die Entdeckung des Insulins

1921 Isolierung von Insulin ausInselzellen des Pankreas

Macleod JJR Collip JB

1923 Nobelpreis in Physiologie und MedizinBanting und Best

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1111 Hier wird Wissen Wirklichkeit

1922 Elizabeth Evans Hughes(1907 - 1981)

Insulin-Therapie des DiabetesEine der ersten mit Insulin behandelten Patientinnen

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1212 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Insulin-Therapie des DiabetesWichtige Meilensteine der Insulinforschung

20er Insulin-Isolierung, Kristallisation ( 1926 Abel )

30er Protamin-Zink-Insuline, Zink-Insuline

40er NPH-Insulin (neutrales Protamin Hagedorn -Insulin)

50er Lente-Insulin, Primärstruktur (1954 Sanger ), Radio-Immunoassay

60er Insulinreinigung, Biosynthese (Proinsulin)Raumstruktur, Totalsynthese (Katsoyannis, Zahn )

70er Glucose-Monitoring, kontinuierliche Infusion,

80er Gentechnik , HumaninsulinPens, implantierbare Pumpen,

90er Insulinanaloga , inhalierbares Insulin, Insulindetemi r

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1313 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Insulin-Therapie des DiabetesPrimärstruktur des Humaninsulins

Gly-Ile-Val-Glu-Gln-Cys-Cys-Thr-Ser-Ile-Cys-Ser-Leu-Tyr-Gln-Leu-Glu-Asn-Tyr-Cys-Asn

Phe-Val-Asn-Gln-His-Leu-Cys-Gly-Ser-His-Leu-Val-Glu-Ala-Leu-Tyr-Leu-Val-Cys-Gly-Glu-Arg-Gly-Phe-Phe-Tyr-Thr-Pro-Lys-Thr

S

S

S

S

SS

51 Aminosäuren: A-Kette: 21 / B-Kette: 30

3 Disulfidbrücken

A-Kette

B-Kette

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1414 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Insulinstrukturen

1: Humaninsulin

2: Schwein, Hund

3: Rind

4: Schaf, Ziege

5: Katze

6:Pferd

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1515 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Insulinversorgung in den USA Prognose 1976

Unberücksichtigt blieben:

• Bessere Nutzung verfügbarer Drüsen• Verfügbarkeit von

- Drüsen aus dem Ausland- Insulin aus dem Ausland

• Mögliche Ausbeuteverbesserungen• Bessere orale Antidiabetika• Durchbrüche in den Genforschung

Fakten

• Ein gesunder Mensch produziert rund 2 mg Insulin pro Tag

• Ein Typ-I-Diabetiker verbraucht ca. 1,5 mg tierisches Insulin pro Tag

• Ein Schweinepankreas ergibt tierisches Insulin für 10 Tage

• Seit 1982: gentechnisch hergestelltes Humaninsulin

Quelle: A Study of Insulin Supply and Demand, NIH 1976

0

20

40

60

80

100

1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000

Theoretischer Insulin Bedarf

Produzierte Menge

Mrd. Insulineinheiten

1995

Insulinbedarfsentwicklung

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1616 Hier wird Wissen Wirklichkeit

World:1995 = 118 Million2010 = 221 Million

Zunahme 87%

World:1995 = 118 Million2010 = 221 Million

Zunahme 87%

13.017.535%

13.017.535%

12.422.581%

12.422.581%

22.032.950%

22.032.950%

0.91.344%

0.91.344%

7.314.193%

7.314.193%

62.8132.3111%

62.8132.3111%

Insulin-Therapie des DiabetesDiabetiker weltweit (1995 – 2010)

2000 = 171 Million(2.8 %)

2010 = 221 Million(4.4 %)

2000 = 171 Million(2.8 %)

2010 = 221 Million(4.4 %)

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1717 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Was ist Gentechnik?

Was ist Gentechnik nicht?

� Neukombination von Nucleinsäuren- Herstellung von Proteinen für medizinische und technische Anwendungen- Herstellung von transgenen Pflanzen und Tieren- Gendiagnostik- Gentherapie

� Klassische Züchtungsverfahren� Extrakorporale Befruchtung� Übertragung von Embryonen auf Leihmütter� (Zell)Biologische Verfahren

- Herstellung von tierischen Hybriden (Schiege = Schaf + Ziege)- Herstellung von Pflanzenhybriden (Nektarine )- Klonieren von Organismen (z. B. Stecklinge, Ableger)- Embryoteilung und Embryotransfer bei Nutztieren

Definition der Gentechnik

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1818 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Von der DNA-Struktur zum Protein

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 1919 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Insulin-Therapie des DiabetesStruktur und Funktion des Humaninsulins

A-Kette

B-Kette

1 2 3 4 5 6 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

1 2 3 4 5 6 7 10 11 13 14 15 18 19 22 3028 298 9 12 16 23 24 2521 26 27

21

2017

S S

S

S S

S

Assoziation von drei Dimeren zum Hexamer

Monomer – Monomer-Wechselwirkung

Bindung an den Rezeptor

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2020 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Der biotechnologische Prozess

Upstream

Processing

Downstream

Processing

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2121 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Gentechnische Herstellung vonHumaninsulin

Ansätze zur gentechnischen Herstellung von Humanins ulin:

1. Expression der beiden Insulin-Ketten in untersch iedlichen

E.coli-Stämmen

2. Expression von Proinsulin in E.coli-Stämmen

(in Anlehnung an die Insulin-Biosynthese)

Primärprodukt ist das Prä-Proinsulin aus Signal-Pept id, der B-Kette, dem

C-Peptid und der A-Kette

3. Expression von Mini-Proinsulin in Sacharomyces cer evisiae

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2222 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Expressionsvektor für Humaninsulin

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Der Fermentations-Prozess

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2424 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Die Basisreinigung

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2525 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Die Hochreinigung

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2626 Hier wird Wissen Wirklichkeit

HIS

VAL ASNGLN

PHE

LEU CYS GLY SER HIS LEU VAL GLU ALA LEU TYR LEU VAL GLYCYS ARG GLY PHEGLUTYR THR PRO

PHE

THRLYS

GLYILE VAL GLU GLN CYS CYS THR SER ILE CYS SER LEU TYR LEUGLN ASN TYR CYSGLU ASN

SS

S

S

S

S

-COOH15

1015 20

1

510

15 20 2530

-1

ALA

THR

THR

SER

THR

GLY

ASN

SER

ALA

ARG

-NH2-10

ARG

GLN

GLY

GLN

VAL

GLU

GLYGLY

GLYLEU

LEU SER GLY ALA GLY PROLEUGLU

ALA LEU PRO GLN

LYS

ARG

LEUSER

35

40

455055

60

GLU

ALA

GLU

Trypsin-Spaltung von Prä-Proinsulin

GLY

VAL

GLN

PRO

ASP

ARG

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2727 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Insulinanaloga

Basalinsulin (24 h)

IEP im Neutralen

A21Gly statt Asp

B31Arg-B32Arg

Glargin

(Lantus)

Spritz-Ess-

Abstand kürzer

B3Lys statt Asp

B29Glu statt Lys

Glulisin

(Apidra®)

Schnellere

Anflutung

B28Asp

Austausch Pro

Aspart

(NovoRapid®)

Unterdrückung Hexamerenbildung

B28Lys-B30Pro

(Vertauschung)

Lispro

(Humalog®)

Wirkungs-

veränderung

Modifizierte

Positionen

Int. Bezeichnung

(Handelsname)

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2828 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Exendin-4-DerivateEine neue Behandlung des Typ 2-

Diabetes

„Exenatid“ ein syntheti-sches Abwandlungspro-dukt eines Polypeptids(39 AS) (GLP-1-Agonist =Glucagon like peptide)ab 2006 im Handel

Gila-Krustenechse (im Speichel)(Heloderma horridum and Heloderma suspectum)

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 2929 Hier wird Wissen Wirklichkeit

� Insulin Ausschüttung ����� Insulin Biosynthese ����� Glucagon Sekretion

� β-Zell-Erhaltung ����

� Leber Glucose Produktion

� Magenentleerung

� Nahrungsaufnahme

Glucagon like peptide (GLP)-Wirkmechanismus

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 3030 Hier wird Wissen Wirklichkeit

GLP-1-Agonisten: Chemie

•••• GLP-1-Analoge (Liraglutide, Taspoglutide und CJC-1131)

•••• Exendin-Analoge (Exendin-4 = Exenatide und AVE0010)

♦♦♦♦Exendin-4

H2N-HGEGTFTSDLSKQMEEEAVRLFIEWKNGGGGPSSGAPPPS- NH2

♦♦♦♦Taspoglutide

H2N-HXEGTFTSDVSSYLEGQAAKEFIAWLVKXR- NH2

(X = Aminoisobuttersäure)

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 3131 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Exendin-4-Derivate - Neuer therapeutischer Ansatz

Frühstadium Fortgeschrittenes Stadium

Diät/SportMonotherapie

KombinationGLP-1 Agonist

Insulin

GLP-1-Rezeptoragonisten bilden eventuell eine Brückezwischen Oralen Antidiabetika und Insulin

Orale Antidiabetika

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 3232 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Schlussbemerkungen (1)

In der Biotechnik werden natürliche Syntheseleistungen von Mikroorga-

nismen, tierischen und pflanzlichen Zellen zur industriellen Gewinnung

von Stoffen insbesondere Pharmaka genutzt.

Ein weiterer Zweig der Biotechnik ist die Gewinnung von Enzymen

(Biokatalysatoren) zur schonenden Modifizierung von Stoffen.

Biotechnologische Prozesse nutzen „ Zellen als chemische Fabrik “.

Solche Prozesse sind äußerst effizient, nachhaltig und hoch innovativ!

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 3333 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Schlussbemerkungen (2)

In der Gentechnik werden ebenfalls Produkte durch lebende Organismen

gewonnen. Im Unterschied zur Biotechnik wird aber i m Laufe des Verfahrens

DNA isoliert und gezielt verändert .

Die modifizierte DNA wird wieder in einen Organismus integriert, um

dadurch eine neue Eigenschaft des betreffenden Orga nismus für

eine Syntheseleistung nutzen zu können.

Die Gentechnik erweitert daher die Möglichkeiten der B iotechnik und

eröffnet neue Chancen der Wirkstoffproduktion.

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Ehlers_Mainz_12Juli2005 3434 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit!

Ich danke der Firma Sanofi-Aventis für die Überlassu ng einiger Abbildungen.