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Beleg a'7 5 Seite 34 Naturwissenschaftliche Rundschau Wissenschaftl Wissenschaftliche VerlagsgesellsdKift nj.b.Ii SlUHgai l J Naturw liehe Gesellschaften und TagungerTÜbijQger Str. 53, PoSifadj 40 Rdsdl der ROBOT-STAR kann ein elektromagnetischer Fernauslöser, ein Mikroansatz, Vorsatzlinsen und Zwischenring für Nahaufnah- men und anderes verwendet werden. Weltkongreß der Photographie 1956 in Köln Die Deutsche Gesellschatt tür Photographie E, V. hat be- schlossen, im Jahre 1956 einen internationalen Kongreß Wissen- schalt und Anwendung der Photographie in Köln durchzuführen. Sie verwirklicht damit eine Anregung, die auf der kürzlich be- endeten Internationalen Photokonferenz anläßlich der Jahrhun dertfeier der Royal Photographie Society of Great Britain vor Prof. Dr. J. EGGERT (Zürich) gemacht wurde. In der Deutschen Gesellschaft für Photographie E. V. sind die führenden Persönlichkeiten der kulturellen Seite der deutscher Photographie durch Berufung zusammengeschlossen. Eine Grupps ihrer Mitglieder vertrat die Bundesrepublik auf der Londonei Konferenz, bei der sich über 400 Wissenschaftler und Fachleute trafen. WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFTEN UND TAGUNGEN Der naturwissenschaftliche Ertrag des XI. Internationalen Philosophenkongresses in Brüssel Der Brüsseler Philosophenkongreß (20.—26. Aug. 1953) hat alle Fragen der Philosophie in einer wohl ausgewogenen Gleich- mäßigkeit zur Debatte gestellt. Auch die Naturwissenschaften als Gegenstand der Philosophie fehlten nicht, und wer die seit 1900 abgehaltenen Internationalen Philosophenkongresse sorg- fältig verfolgt, wird dankbar anerkennen müssen, daß den Natur- wissenschaften ein immer breiterer Raum gewährt wurde. Und das ist um so wichtiger, als unabhängig von diesen Kongressen auch eigene Kongresse zur Philosophie der Wissenschaften (mit Betonung der Naturwissenschaften) abgehalten werden. Der zweite dieser Kongresse, der im Herbst 1954 in Zürich stattfinden soll, wirft bereits seine Schatten voraus. In den 14 Bänden mit den 484 Brüsseler Kongreß-Vorträgen auf 3150 Seiten ist der VI. Band (268 Seiten) ganz der Naturwissenschaft gewidmet. Er trägt den Titel „Philosophie et Methodologie des Sciences de la Nature". Aber auch im II. Band mit dem Titel „Problemes gene- raux d'Epistemologie", der also der Wissenschaftslehre gewidmet ist, finden sich viele einschlägige Vorträge, nicht nur spezieller Art wie der des Engländers KARL BRITTON über das physikali- sche Objekt und seine Erscheinungen, sondern auch solche, die das Wesen der Erfahrung behandeln. Ein Vortrag ist sogar „Technik und Wahrheit" betitelt. Ein anderer Vortrag untersucht die Frage, inwieweit es „Erfahrung" im mikrophysikalischen Be- reich gibt. Bekannte französische Naturforscher haben Vorträge gehalten, das Ehepaar DESTOUCHES, Mann und Frau, über das, was „Erklärung" (explication) in der Naturwissenschaft und ins- besondere in der modernen Physik bedeutet eine Frage, die zweifellos immer wieder ernsthaft aufgeworfen werden muß. Die Biologin DOBROVOLSKAIA-ZAVADSKA1A (Paris) hat über Ordnung und Freiheit in der Natur als Erkenntnisproblem ge- sprochen. Ein italienischer Vortrag (der im Nachleseband XIV steht), gilt der interessanten Frage: GALILEI und das Prinzip des Nicht-Widerspruchs, ein anderer (ebenda) untersucht die Frage „Relativitätstheorie und Eindeutigkeit des Naturgesche- hens" (Universitätsprofessor KARL SAPPER, Graz), während der Pariser Gelehrte GEORGE MATISSE in einem elfseitigen Vor- trag, dem längsten in den 14 Bänden, mit mathematischen Hilfs- mitteln sogar den Weg zu einer neuen Wissenschaft aufweisen will (wiederum Band XIV): „Vers une science nouvelle: la bio-thermodynamique". Vielleicht fehlte die allererste „Garnitur". So enthalten die Akten des X. Internationalen Philosophenkongresses in Amster- dam (1948) einen Vortrag von LOUIS DE BROGLIE über Raum und Zeit in der Quantenphysik. Er hatte aber selbst nicht am Kongreß teilgenommen, sondern den Vortrag nur eingesandt. Der Pariser Kongreß von 1937, der dem Andenken DESCARTES gewidmet war, hatte 27 Vorträge unter dem speziellen natur- wissenschaftlichen Gesamtthema „Kausalität und Determinis- mus" in einem der 12 Bände zusammengefaßt. Davon galten 11 Vorträge der modernen Physik, 8 dem Verhältnis von Physik und Philosophie, 3 der Wahrscheinlichkeit und 5 der Biologie. Im ganzen darf man also von einer ruhigen und gleichmäßigen Entwicklung der naturphilosophischen Fragen und Antworten sprechen. Professor ALOYS WENZL hat in Brüssel von seiner überlegenen Perspektive aus unter dem vielleicht etwas zu weit gespannten Titel „Ontologische Probleme von heute" die Relati- vität, die Kausalität, das Vitale und die Psychologie in ihrer Grundproblematik dargestellt. Der überfüllte Saal war ein Be- weis dafür, daß die Naturphilosophie nach wie vor Interesse findet, wenn auch die Logistik und die katholische Philosophie noch weit stärker in Erscheinung traten. Aber sowohl Logistiker wie katholische Theologen nahmen mit großer Beteiligung auch an den naturphilosophischen Erörterungen teil. WENZL griff die neuerdings häufiger ventilierte Idee der Metakategorien auf. Aus Einflüssen der Phänomenologie HUSSERLs und seiner Schü- ler, in Verbindung mit der von HEISENBERG öfter geäußerten Ansicht, daß unsere Begriffe (Kausalität usw.) zu eng sind, um die Wirklichkeit zu erfassen, ergab sich für WENZL ein Weg zu solchen Metakategorien. Da stellte er fest: Das Seiende er- fordert eine Überschreitung der Kategorien, von denen wir nach wie vor in der Erfahrung ausgehen müssen. Zweitens: Wir be- finden uns in einem Zwischenreich zwischen ursprünglicher Em- pirie und eigentlich-wirklicher Transzendenz. Drittens: Das kon- krete Seiende, das den Gegenstand unserer Wahrnehmung und Forschung bildet, ist die Äußerung eines höheren Geordnetseins. Wir können das freilich nur in Analogien deuten. Damit handeln wir aber nicht anthropomorph, wie so oft befürchtet wird, son- dern anthropogen. Aber bedeutet denn das die Widerlegung einer solchen Denkweise? Auch die Begriffe der Physik, die Träg- heit, Arbeit, Kraft sind anthropogen, vom Menschen her konzi- piert und begrifflich der Natur angepaßt, dabei natürlich immer mehr verfeinert. Soweit WENZL. Bei der großen Diskussionsfreudigkeit, die auf dem Kongreß herrschte, fand WENZL auch Widerspruch, in recht substantiierter Weise zum Beispiel von dem kalifornischen Professor MERLAN. Was er einwandte, wird auch in der deutschen Auseinander- setzung zwischen Philosophen und Physikern bzw. Biologen er- wogen. Nur mit einer These, daß nämlich das Unbewußte ein Teil des Bewußtseins sei, fand MERLAN allgemeine Ablehnung. WENZL, der mehr als sonst in die Psychologie des Unbewußten vordrang, sagte, dieser Satz sei eine contradictio in adjecto. Aber in den eigentlichen naturwissenschaftlichen Bereichen wurde doch eine wenigstens mögliche Einheit der gegensätzlichen Per- spektiven von höherer Warte aus sichtbar. Wir könnten der Beispiele für lebendige naturwissenschaft- liche Debatten auf dem Kongreß noch viele bringen. Da das an dieser Stelle unmöglich ist, seien doch unsere Naturforscher, sowohl Physiker und Chemiker wie Biologen, nachdrücklich ge- beten, sich die genannten Bände (vor allem Band VI, aber auch Band II und XIV) genau anzusehen. Die Kongreßakten sind zu beziehen von der North-Holland Publishing Company, Amster- dam. Sie gehören in alle besseren Bibliotheken, auch diejenigen naturwissenschaftlicher Institute. Vielleicht bekommen noch mehr deutsche Naturforscher, als es diesmal der Fall war, Lust zum nächsten Kongreß, der 1958 in Italien sein soll, Vorträge anzumelden und dabei nicht nur Italien zu bereisen, sondern auch mit italienischen Naturforschern Fühlung zu nehmen. Namen sollen nicht genannt werden, aber es wäre doch schön, wenn 1958 deutsche Physiker, Chemiker, Biologen und Mediziner die noch immer ungeklärten Streitpunkte zwischen ihnen und den Philo- sophen klären helfen würden. Daß es an führenden Köpfen nicht mangelt, zeigen allein schon die vielen Nobelpreise, die auf Deutschland fielen. Diese Philosophenkongresse haben doch eine große Bedeutung als Meilensteine im ewigen Auf und Ab der Phi- losophie, die einstmals bei ihrer Entstehung in Griechenland so stark aus naturwissenschaftlichen Quellen gespeist war. Und da wir nicht nur vermuten, sondern genau wissen, wie stark die phi- losophischen Interessen unserer führenden Naturforscher sind (VON LAUE bekennt sich in seiner Selbstbiographie ausdrücklich dazu), sollten sie sich der Aufgabe, diese Kongresse noch aktueller und wirklichkeitsnaher zu gestalten, nicht entziehen. Dr. HANS HARTMANN, Berlin Deutsche Meteorologische Gesellschaft Vom 28. 9. bis 4. 10. fand in Berlin eine Tagung der Deutschen Meteorologischen Gesellschatt, veranstaltet vom Zweigverein Bad Kissingen, statt, die von fast 300 Meteorologen darunter rund 30 ausländische Teilnehmer aus 11 Ländern — gut besucht war. Das Programm war mit über 50 Vorträgen sehr reichhaltig und umfaßte neben den Hauptthemen Synoptik (Wetterkunde) und Numerische Vorhersage fast alle Teilgebiete der Meteorolo- gie einschließlich Klimatologie.

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    Naturwissenschaftliche RundschauWissenschaftl

    WissenschaftlicheVerlagsgesellsdKift nj.b.Ii

    SlUHgai l J Naturwliehe Gesellschaften und TagungerTÜbijQger Str. 53, PoSifadj 40 Rdsdl

    der ROBOT-STAR kann ein elektromagnetischer Fernauslöser,ein Mikroansatz, Vorsatzlinsen und Zwischenring für Nahaufnah-men und anderes verwendet werden.

    Weltkongreß der Photographie 1956 in KölnDie Deutsche Gesellschatt tür Photographie E, V. hat be-

    schlossen, im Jahre 1956 einen internationalen Kongreß Wissen-schalt und Anwendung der Photographie in Köln durchzuführen.Sie verwirklicht damit eine Anregung, die auf der kürzlich be-

    endeten Internationalen Photokonferenz anläßlich der Jahrhundertfeier der Royal Photographie Society of Great Britain vorProf. Dr. J. EGGERT (Zürich) gemacht wurde.

    In der Deutschen Gesellschaft für Photographie E. V. sind dieführenden Persönlichkeiten der kulturellen Seite der deutscherPhotographie durch Berufung zusammengeschlossen. Eine Gruppsihrer Mitglieder vertrat die Bundesrepublik auf der LondoneiKonferenz, bei der sich über 400 Wissenschaftler und Fachleutetrafen.

    WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFTEN UND TAGUNGEN

    Der naturwissenschaftliche Ertrag des XI. InternationalenPhilosophenkongresses in Brüssel

    Der Brüsseler Philosophenkongreß (20.—26. Aug. 1953) hatalle Fragen der Philosophie in einer wohl ausgewogenen Gleich-mäßigkeit zur Debatte gestellt. Auch die Naturwissenschaftenals Gegenstand der Philosophie fehlten nicht, und wer die seit1900 abgehaltenen Internationalen Philosophenkongresse sorg-fältig verfolgt, wird dankbar anerkennen müssen, daß den Natur-wissenschaften ein immer breiterer Raum gewährt wurde. Unddas ist um so wichtiger, als unabhängig von diesen Kongressenauch eigene Kongresse zur Philosophie der Wissenschaften (mitBetonung der Naturwissenschaften) abgehalten werden. Derzweite dieser Kongresse, der im Herbst 1954 in Zürich stattfindensoll, wirft bereits seine Schatten voraus. In den 14 Bänden mitden 484 Brüsseler Kongreß-Vorträgen auf 3150 Seiten ist derVI. Band (268 Seiten) ganz der Naturwissenschaft gewidmet. Erträgt den Titel „Philosophie et Methodologie des Sciences de laNature". Aber auch im II. Band mit dem Titel „Problemes gene-raux d'Epistemologie", der also der Wissenschaftslehre gewidmetist, finden sich viele einschlägige Vorträge, nicht nur speziellerArt wie der des Engländers KARL BRITTON über das physikali-sche Objekt und seine Erscheinungen, sondern auch solche, diedas Wesen der Erfahrung behandeln. Ein Vortrag ist sogar„Technik und Wahrheit" betitelt. Ein anderer Vortrag untersuchtdie Frage, inwieweit es „Erfahrung" im mikrophysikalischen Be-reich gibt. Bekannte französische Naturforscher haben Vorträgegehalten, das Ehepaar DESTOUCHES, Mann und Frau, über das,was „Erklärung" (explication) in der Naturwissenschaft und ins-besondere in der modernen Physik bedeutet — eine Frage, diezweifellos immer wieder ernsthaft aufgeworfen werden muß.Die Biologin DOBROVOLSKAIA-ZAVADSKA1A (Paris) hat überOrdnung und Freiheit in der Natur als Erkenntnisproblem ge-sprochen. Ein italienischer Vortrag (der im Nachleseband XIVsteht), gilt der interessanten Frage: GALILEI und das Prinzipdes Nicht-Widerspruchs, ein anderer (ebenda) untersucht dieFrage „Relativitätstheorie und Eindeutigkeit des Naturgesche-hens" (Universitätsprofessor KARL SAPPER, Graz), während derPariser Gelehrte GEORGE MATISSE in einem elfseitigen Vor-trag, dem längsten in den 14 Bänden, mit mathematischen Hilfs-mitteln sogar den Weg zu einer neuen Wissenschaft aufweisenwill (wiederum Band XIV): „Vers une science nouvelle: labio-thermodynamique".

    Vielleicht fehlte die allererste „Garnitur". So enthalten dieAkten des X. Internationalen Philosophenkongresses in Amster-dam (1948) einen Vortrag von LOUIS DE BROGLIE über Raumund Zeit in der Quantenphysik. Er hatte aber selbst nicht amKongreß teilgenommen, sondern den Vortrag nur eingesandt.Der Pariser Kongreß von 1937, der dem Andenken DESCARTESgewidmet war, hatte 27 Vorträge unter dem speziellen natur-wissenschaftlichen Gesamtthema „Kausalität und Determinis-mus" in einem der 12 Bände zusammengefaßt. Davon galten11 Vorträge der modernen Physik, 8 dem Verhältnis von Physikund Philosophie, 3 der Wahrscheinlichkeit und 5 der Biologie.

    Im ganzen darf man also von einer ruhigen und gleichmäßigenEntwicklung der naturphilosophischen Fragen und Antwortensprechen. Professor ALOYS WENZL hat in Brüssel von seinerüberlegenen Perspektive aus unter dem vielleicht etwas zu weitgespannten Titel „Ontologische Probleme von heute" die Relati-vität, die Kausalität, das Vitale und die Psychologie in ihrerGrundproblematik dargestellt. Der überfüllte Saal war ein Be-weis dafür, daß die Naturphilosophie nach wie vor Interessefindet, wenn auch die Logistik und die katholische Philosophienoch weit stärker in Erscheinung traten. Aber sowohl Logistikerwie katholische Theologen nahmen mit großer Beteiligung auchan den naturphilosophischen Erörterungen teil. WENZL griff dieneuerdings häufiger ventilierte Idee der Metakategorien auf.Aus Einflüssen der Phänomenologie HUSSERLs und seiner Schü-

    ler, in Verbindung mit der von HEISENBERG öfter geäußertenAnsicht, daß unsere Begriffe (Kausalität usw.) zu eng sind, umdie Wirklichkeit zu erfassen, ergab sich für WENZL ein Wegzu solchen Metakategorien. Da stellte er fest: Das Seiende er-fordert eine Überschreitung der Kategorien, von denen wir nachwie vor in der Erfahrung ausgehen müssen. Zweitens: Wir be-finden uns in einem Zwischenreich zwischen ursprünglicher Em-pirie und eigentlich-wirklicher Transzendenz. Drittens: Das kon-krete Seiende, das den Gegenstand unserer Wahrnehmung undForschung bildet, ist die Äußerung eines höheren Geordnetseins.Wir können das freilich nur in Analogien deuten. Damit handelnwir aber nicht anthropomorph, wie so oft befürchtet wird, son-dern anthropogen. Aber bedeutet denn das die Widerlegungeiner solchen Denkweise? Auch die Begriffe der Physik, die Träg-heit, Arbeit, Kraft sind anthropogen, vom Menschen her konzi-piert und begrifflich der Natur angepaßt, dabei natürlich immermehr verfeinert. Soweit WENZL.

    Bei der großen Diskussionsfreudigkeit, die auf dem Kongreßherrschte, fand WENZL auch Widerspruch, in recht substantiierterWeise zum Beispiel von dem kalifornischen Professor MERLAN.Was er einwandte, wird auch in der deutschen Auseinander-setzung zwischen Philosophen und Physikern bzw. Biologen er-wogen. Nur mit einer These, daß nämlich das Unbewußte einTeil des Bewußtseins sei, fand MERLAN allgemeine Ablehnung.WENZL, der mehr als sonst in die Psychologie des Unbewußtenvordrang, sagte, dieser Satz sei eine contradictio in adjecto.Aber in den eigentlichen naturwissenschaftlichen Bereichen wurdedoch eine wenigstens mögliche Einheit der gegensätzlichen Per-spektiven von höherer Warte aus sichtbar.

    Wir könnten der Beispiele für lebendige naturwissenschaft-liche Debatten auf dem Kongreß noch viele bringen. Da das andieser Stelle unmöglich ist, seien doch unsere Naturforscher,sowohl Physiker und Chemiker wie Biologen, nachdrücklich ge-beten, sich die genannten Bände (vor allem Band VI, aber auchBand II und XIV) genau anzusehen. Die Kongreßakten sind zubeziehen von der North-Holland Publishing Company, Amster-dam. Sie gehören in alle besseren Bibliotheken, auch diejenigennaturwissenschaftlicher Institute. Vielleicht bekommen nochmehr deutsche Naturforscher, als es diesmal der Fall war, Lust,zum nächsten Kongreß, der 1958 in Italien sein soll, Vorträgeanzumelden und dabei nicht nur Italien zu bereisen, sondernauch mit italienischen Naturforschern Fühlung zu nehmen. Namensollen nicht genannt werden, aber es wäre doch schön, wenn 1958deutsche Physiker, Chemiker, Biologen und Mediziner die nochimmer ungeklärten Streitpunkte zwischen ihnen und den Philo-sophen klären helfen würden. Daß es an führenden Köpfen nichtmangelt, zeigen allein schon die vielen Nobelpreise, die aufDeutschland fielen. Diese Philosophenkongresse haben doch einegroße Bedeutung als Meilensteine im ewigen Auf und Ab der Phi-losophie, die einstmals bei ihrer Entstehung in Griechenland sostark aus naturwissenschaftlichen Quellen gespeist war. Und dawir nicht nur vermuten, sondern genau wissen, wie stark die phi-losophischen Interessen unserer führenden Naturforscher sind(VON LAUE bekennt sich in seiner Selbstbiographie ausdrücklichdazu), sollten sie sich der Aufgabe, diese Kongresse noch aktuellerund wirklichkeitsnaher zu gestalten, nicht entziehen.

    Dr. HANS HARTMANN, Berl in

    Deutsche Meteorologische GesellschaftVom 28. 9. bis 4. 10. fand in Berlin eine Tagung der Deutschen

    Meteorologischen Gesellschatt, veranstaltet vom ZweigvereinBad Kissingen, statt, die von fast 300 Meteorologen — darunterrund 30 ausländische Teilnehmer aus 11 Ländern — gut besuchtwar. Das Programm war mit über 50 Vorträgen sehr reichhaltigund umfaßte neben den Hauptthemen Synoptik (Wetterkunde)und Numerische Vorhersage fast alle Teilgebiete der Meteorolo-gie einschließlich Klimatologie.

  • Heft l1954 Photographie und Naturwissenschaft 33

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    Abb. 6:EXAKT 66 der Firma Veigel.

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  • HeftA1954 Wissenschaftliche Gesellschaften und Tagungen 35

    'Den Festvortrag hielt anläßlich des 150. Geburtstages von

    I I . W. DO VE Prof. D. L. WEICKMANN (Bad Kissingen), dereine -verdiente Ehrenrettung dieses weitblickenden und gedan-kenreichen Meteorologen brachte, und die Kritik der führendenKöpfe der nächsten Generation als zeitbedingt und ungerecht inihre Grenzen wies.

    Das Problem der atmosphärischen Strahlströmungen — Zonenhoher Windgeschwindigkeit (mit Maxima von über 400 km in8—10 km Höhe), die sich teils ziemlich ortsfest, meist aber be-weglich und rasch veränderlich in allen Breitenzonen der Atmo-sphäre finden — wurde in übersichtlicher Form von E. PALMEN(Helsinki) dargestellt; es erweist sich immer mehr als eines derZentralprobleme der modernen, weltweit und in vier Dimensio-nen (3 Raumkoordinaten xind Zeit) denkenden Meteorologie.A. FORSDYKE (England) schilderte sehr klar die theoretischenGrundlagen der in der großen Wetteranalysenzentrale in Dun-stable benutzten empirischen Methode der Entwicklung einerVorhersagekarte, die in der Diskussion mit denen der Zentralein Bad Kissingen verglichen wurden; Methoden und Ergebnissesind einander recht ähnlich. — R. SCHERHAG (Berlin) gab einenÜberblick über die aktuellen Aufgaben des modernen Wetter-dienstes in ihrer Reichweite von der Vorhersage gefährlicherBöen auf den Havelseen bis zur Langfristvorhersage, die die Zug-bahn der polaren „Kaltlufttropfen" rund um die ganze Nord-halbkugel verfolgen muß. Die Vorträge von R. MOGGE (Frank-fur t a. M.), A. SIMILÄ (Stockholm) und H. K. MEYER (Kissingen)beleuchteten an ganz verschiedenen Fragestellungen die Notwen-digkeit, bei der Deutung der Wettervorgänge die nichtadiabeti-

    :hen Vorgänge von Wärmezufuhr und Wärmeentzug nicht zuvernachlässigen. H. FAUST (Kissingen) und L. VUORELA (Hel-sinki) diskutierten an Hand neuer Beobachtungsdaten die verti-kalen Windkomponenten in Hoch und Tief sowie in der Um-gebung der Strahlströmungen, wobei sich neuartige Einblicke inden Mechanismus des Wettergeschehens ergaben.

    H. LETTAU (USA.) berichtete über seine grundlegenden quan-titativen Untersuchungen über den atmosphärischen Massen-,Impuls- und Energiehaushalt, die auf ein (fiktives) Zeitintervall-Verhältnis zwischen dem vorhandenen Gesamtvorrat einer dergenannten meteorologischen Größen und dem. Umsatz — von2 bis 200 Tagen führten. Dieses Zeitintervall liefert uns einenAnhaltspunkt für die mögliche Zeitdauer einer Vorhersage, wennman den Verbrauch eines atmosphärischen Elements in Ausgabeund Einnahme vernachlässigen muß.

    Die Entwicklung von der Isobarensynoptik (1860 bis 1900)über die Luftmassensynoptik (1918 bis 1938) zur heutigen Strom-feldsynoptik schilderte H. FLOHN (Kissingen), und ging dann aufdie Rolle der verschiedenen Instabilitäten (kolloidal, thermo- undhydrodynamisch) der Atmosphäre für die als „numerische Vor-hersage" bezeichnete Berechnung der künftigen Weiterentwick-lung ein. Die heute versuchsweise verwendeten Methoden wurdenvon S. SMEBYE (Oslo) und besonders eindrucksvoll und klarvon K. HINKELMANN (Kissingen) erörtert; die folgenden Vor-träge und die Diskussion ließ ahnen, welche Zukunftsbedeutung

    ieser Entwicklung zukommen dürfte. Hierin lag die wichtigstekenntnis dieser Tagung: die heutigen empirischen Methoden

    er Wettervorhersage sind nur noch in begrenztem Umfangeeiner Verbesserung fähig, während die bisher vorgeschlagenen,in ersten Versuchen bewährten Methoden der theoretischen Be-rechnung einer Vorhersagekarte noch weit ausbaufähig sind unddaher eine vielversprechende Zukunft haben. Auf die Grenzendieser Entwicklung von der beschreibenden Meteorologie zurrechnenden Meteoronomie wurde jedoch ebenfalls hingewiesenund vor verfrühtem Optimismus gewarnt.

    Die Vorträge der beiden letzten Tage waren anderen Themen(Klimatologie, allgemeine Zirkulation, Turbulenzfragen, Optik,einschließlich Strahlung und Agrarmeteorologie) gewidmet. Be-sondere Beachtung fanden die Untersuchungen von F. DEFANT(Innsbruck) über die unperiodischen Schwankungen der allgemei-nen Zirkulation, die die Bedeutung der verschiedenen Zirkula-tionstypen (starke und schwache Westdrift) in ein neues Lichtrückte. J. KERÄNEN (Helsinki) und M. RODF.WAID (Hamburg)brachten neue Tatsachen und Überlegungen zu dem aktuellenThema der Klimaschwankungen. H. HO1NKES (Innsbruck) be-richtete über seine sorgfältigen Untersuchungen zum Wärmehaus-halt der Alpengletscher, während K. WEGENER (Graz) die Dis-kussion über die Genauigkeit der Bestimmung der Solarkonstan-ten weiterführte. F. MÖLLER (Mainz) berichtete über die neuenArbeiten zur langwelligen Wärmestrahlung, die inzwischen wich-tige quantitative Ergebnisse über den Wärme- und Strahlungs-haushalt der Troposphäre in Abhängigkeit von Art und Höheder Bewölkung erbracht haben.

    Im Ganzen stellte die Tagung unter Beweis, daß die deutscheMeteorologie sich in einer erfreulichen Aufwärtsentwicklung be-findet und wenigstens in Teilgebieten den Anschiuß an die rasche jinternationale Entwicklung dieser Disziplin gefunden hat.

    Prof. Dr. H. FLOHN, Bad Kissingen

    Astronautischer Kongreß in ZürichDer Flug des Menschen in den Weltraum war das Thema des

    vierten Astronautischen Kongresses, der in Zürich stattfand.Zahlreiche Fachvorträge befaßten sich mit technischen, biologi-schen und psychologischen Voraussetzungen des Weltraumfluges.Veranstalter des Kongresses war die International AstronauticalFederation. Die Gesellschaft erstrebt die Errichtung von Lehr-stühlen für Astronautik und eines internationalen Forschungs-institutes für Weltraumflug.

    Prof. Dr. WERNHER VON BRAUN erklärte, das Problem einesStarts in den Weltraum könnte heute wissenschaftlich als gelöstbetrachtet werden. Noch ungelöst dagegen seien die Fragen derRückkehr und der Landung. Größere Schwierigkeiten seien auchnoch auf medizinischem und psychologischem Gebiet zu erwarten.Die relativ langsame Entwicklung in der Raketentechnik sei darinbegründet, daß Raketen nicht von Versuchspiloten geführt wer-den könnten, die in der Lage seien, nach einem Flug über ihreBeobachtungen und das Verhalten der Geräte zu berichten. Prof.VON BRAUN forderte ein koordiniertes internationales For-schungs- und Entwicklungsprogramm der Weltraumfahrt. Alsnächste Ziele des Programms nannte er die Normierung der Ra-ketenbauteile und Raketentypen. Es werde auch darauf ankom-men, ein Baukostenprinzip sowohl für Raketen als auch für Ra-ketenflugzeuge zu entwickeln. Auf diese beiden Forschungs-komponenten werde sich einmal der Bau der Satellitenraketegründen, die zunächst unbemannt, später bemannt, in eine Kreis-bahn um die Erde gezwungen werden solle. Prof. VON BRAUN istder Ansicht, daß binnen zehn Jahren die erste Etappe, der Baueiner Station im Weltraum, erreicht sein kann.

    In Vorträgen des Aerodynamikers Prof. Dr. VON KARMAN,USA., und des Schweizer Ingenieurs Prof. Dr. J. ACKERETHwurden als Ziele der wissenschaftlichen Weltraumfahrt der leereRaum, der Mond und die Planeten genannt. Auch nach Auffas-sung von Prof. ACKERETH liegt das nächste Ziel im Aufbau einerAußenstation, eines künstlichen Mondes. Dieser technische Satel-lit soll in einer bestimmten Entfernung von der Erdoberflächedie Erde umlaufen. Zum neuen Präsidenten der InternationalenUnion wurde der Vorsitzende der amerikanischen Raketen-Ge-sellschaft, Dr. F. C. DURANT, gewählt. Europäischer Vizepräsi-dent wurde Prof. HECHT (Wien). Der fünfte AstronautischeKongreß wird im kommenden Jahre in Innsbruck stattfinden. Bisdahin wird das wissenschaftliche Material, das dem vierten Kon-greß in überraschender Fülle vorlag, publiziert und ausgewertetsein.

    Deutsche Mathemathiker-VereinigungVom 20. bis 26. September fand in Mainz die Tagung der

    Deutschen Mathematiker-Vereinigung statt. 98 Vorträge aus allenGebieten der mathematischen Wissenschaft wurden gehalten.Der Wiener Ordinarius, Prof. HLAWKA, sprach über seine For-schungen zur Geometrie der Zahlen, Prof. BRELOT (Grenoble)über Potentialtheorie. Aus Zürich kam Prof. VAN DER WAER-DEN, dessen Lehrbuch der modernen Algebra als die beste Dar-stellung dieses Gebietes gilt. Von der Universität Utrecht refe-rierte Prof. FREUDENTHAL über Geometrie und über mathe-matische Logik. Die Professoren HASSE (Hamburg) und DEURING(Göttingen) sprachen über moderne Zahlentheorie. Prof. HAM-BURGER, erst seit diesem Frühjahr von seinem Lehrstuhl inAnkara auf seine alte Professur in Köln zurückgekehrt, berich-tete über seine neuesten Forschungen, die sich auf den sogenann-ten Hilbertschen Raum beziehen. Prof. KAMKE (Tübingen) sprachüber Prinzipien elektronischer Rechenmaschinen. Prof. WALTHER(Darmstadt) führte die Mainzer Kongreßteilnehmer durdi das mitmodernsten Rechenmaschinen ausgestattete Institut für praktischeMathematik der Technischen Hochschule Darmstadt.

    Astronomische GesellschaftVom 7. bis 10. 10. 1953 hielt die Astronomische Gesellschall

    (AG.) ihre 40. Tagung in Bremen ab, zu der weit über 100 in-und ausländische Mitglieder und Gäste erschienen waren. In über25 Einzelvorträgen wurden Probleme der Sonnenphysik, insbe-sondere der Sonnenatmosphäre, die Probleme der interplanetarenMaterie und astrometrische Fragen erörtert. Darüber hinauswurde über moderne elektronische Meßinstrumente als Hilfs-mittel für die beobachtende Astronomie diskutiert. Die Tagung