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Beller / Benderhogrefe.ciando.com/img/books/extract/3456952244_lp.pdf · 2014. 12. 11. · Heisenberg-Stipendium (Be 2451/8-1) der Erstautorin Freiräume für diese Arbeit schuf,

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  • © 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.

    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    Beller / Bender

    Die Welt des Denkens

    Verlag Hans Huber

    Psychologie

    Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. Guy Bodenmann, ZürichProf. Dr. Dieter Frey, MünchenProf. Dr. Lutz Jäncke, ZürichProf. Dr. Franz Petermann, BremenProf. Dr. Hans Spada, Freiburg i. Br.

    Beller / Bender Verlag Hans Huber

    Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. Guy Bodenmann, ZürichProf. Dr. Dieter Frey, MünchenProf. Dr. Lutz Jäncke, ZürichProf. Dr. Franz Petermann, BremenProf. Dr. Hans Spada, Freiburg i. Br.

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    Andrea Bender & Sieghard Beller

    Die Welt des DenkensKognitive Einheit, kulturelle Vielfalt

    Verlag Hans Huber

    Andrea Bender & Sieghard Beller

    Kognitive Einheit, kulturelle Vielfalt

    Verlag Hans Huber

  • © 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.

    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    Programmleitung: Tino HeegLektorat: Eva Henle, WienHerstellung: Jörg Kleine BüningUmschlaggestaltung: Claude Borer, BaselDruckvorstufe: mediaventa, Roland Schmid, MünchenDruck und buchbinderische Verarbeitung: AALEXX Buchproduktion GmbH, GroßburgwedelPrinted in Germany

    Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio-grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen oder Warenbezeichnungen in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

    Anregungen und Zuschriften bitte an:Verlag Hans HuberLektorat PsychologieLänggass-Strasse 76CH-3000 Bern 9Tel: 0041 (0)31 300 [email protected]

    1. Auflage 2013© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, BernISBN 978-3-456- 85224-9ISBN 978-3-456-95224-6 (E-Book)ISBN 978-3-456-75224-2 (E-Pub)

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

    1 Kognition und Kultur –Einheit oder Vielfalt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

    1.1 Die Wissenschaft von den Kognitionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121.2 Kulturelle Variabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161.3 Methodische Herausforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.4 Aufbau des Buches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

    2 Blau und Grün statt Blün –Beeinflussen Farbkategorien die Farbwahrnehmung? 31

    2.1 Licht und Farbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.2 Wahrnehmung von Farbe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.3 Sprechen über Farbe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382.4 Blue and green im Englischen versus siyó im Tarahumara . . . . . 432.5 Kategoriengrenzen, ihre Wirkung und Bildung. . . . . . . . . . . . . . 48

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

    3 Wie heißt dieser Vogel? –Wie Menschen die Tier- und Pflanzenwelt ordnen. . . . . 51

    3.1 Vogelexpertise der Shuara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523.2 Klassifizieren Amerikaner anders? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 583.3 Ethnobiologische Kategorien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 613.4 Kategoriestruktur und Typikalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 653.5 Prozesse beim Erwerb von Kategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

    Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111.1 Die Wissenschaft von den Kognitionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121.2 Kulturelle Variabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161.3 Methodische Herausforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.4 Aufbau des Buches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

    312.1 Licht und Farbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.2 Wahrnehmung von Farbe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.3 Sprechen über Farbe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382.4 Blue and green im Englischen versus siyó im Tarahumara . . . . . 432.5 Kategoriengrenzen, ihre Wirkung und Bildung. . . . . . . . . . . . . . 48

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

    . . . . . 513.1 Vogelexpertise der Shuara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523.2 Klassifizieren Amerikaner anders? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 583.3 Ethnobiologische Kategorien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 613.4 Kategoriestruktur und Typikalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 653.5 Prozesse beim Erwerb von Kategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    6 Inhaltsverzeichnis

    4 Einige, aber nicht alle –Wenn Inhalte in das logische Denken einfließen . . . . . . 73

    4.1 Mengen, Quantoren und Syllogismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 744.2 Logikkompetenz und belief bias bei den Kpelle . . . . . . . . . . . . . 784.3 Logikkompetenz bei Hochschülern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 824.4 Belief bias auch bei Hochschülern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874.5 Bildung, Sprache, Logik und beliefs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

    5 Zwei, vier, sechs, acht, zehn –Wie Zahlensysteme und Rechenoperationen interagieren 93

    5.1 Zählen mit natürlichen Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 945.2 Zahlensysteme und ihre Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975.3 Brotfrucht ist nicht gleich Brotfrucht: Zählen auf Mangareva . . 1065.4 Evolution von Zahlensystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

    6 Wege in der Wüste –Wie räumliche Bezugssysteme für Orientierung sorgen 117

    6.1 Grundlagen räumlicher Kognition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1186.2 Kognitive Landkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1216.3 Räumliche Referenzrahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1266.4 Strategien der räumlichen Orientierung bei den Aborigines . . . . 1316.5 Sind Aborigines „genordet“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

    6 Inhaltsverzeichnis

    . . . . . . 734.1 Mengen, Quantoren und Syllogismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 744.2 Logikkompetenz und belief bias bei den Kpelle . . . . . . . . . . . . . 784.3 Logikkompetenz bei Hochschülern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 824.4 Belief bias auch bei Hochschülern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874.5 Bildung, Sprache, Logik und beliefs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

    935.1 Zählen mit natürlichen Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 945.2 Zahlensysteme und ihre Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 975.3 Brotfrucht ist nicht gleich Brotfrucht: Zählen auf Mangareva . . 1065.4 Evolution von Zahlensystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

    1176.1 Grundlagen räumlicher Kognition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1186.2 Kognitive Landkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1216.3 Räumliche Referenzrahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1266.4 Strategien der räumlichen Orientierung bei den Aborigines . . . . 1316.5 Sind Aborigines „genordet“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    Inhaltsverzeichnis 7

    7 Vorwärts oder rückwärts in die Zukunft –Wie relativ sind Konzepte der Zeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

    7.1 Physikalische Perspektive: der Pfeil der Zeit. . . . . . . . . . . . . . . . 1427.2 Biopsychologische Perspektive: die Gesichter der Zeit. . . . . . . . 1457.3 Sprachliche Perspektive: die Verankerung der Zeit im Raum. . . 1507.4 Kulturelle Perspektive: die Richtung der Zeit . . . . . . . . . . . . . . . 157

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

    8 Mit den Sternen segeln –Wie Navigatoren auf See Raum und Zeit integrieren . . 169

    8.1 Die Geografie der Karolineninseln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708.2 Unterwegs in Auslegerbooten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738.3 Orientierung an den Sternen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1758.4 Von Insel zu Insel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1808.5 Navigatoren brauchen vielfältige kognitive Kompetenzen . . . . . 186

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

    9 Theory of Mind –Wie die Welt aus Sicht der anderen aussieht . . . . . . . . . 189

    9.1 Perspektivenwechsel – eine spezifisch menschliche Kernkompetenz?. . . . . . . . . . . . . . . 190

    9.2 Entwicklung der Theory of Mind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1969.3 Soziale und kulturelle Einflüsse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1999.4 Kulturspezifische Theories of Mind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

    Inhaltsverzeichnis 7

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1417.1 Physikalische Perspektive: der Pfeil der Zeit. . . . . . . . . . . . . . . . 1427.2 Biopsychologische Perspektive: die Gesichter der Zeit. . . . . . . . 1457.3 Sprachliche Perspektive: die Verankerung der Zeit im Raum. . . 1507.4 Kulturelle Perspektive: die Richtung der Zeit . . . . . . . . . . . . . . . 157

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

    . . 1698.1 Die Geografie der Karolineninseln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1708.2 Unterwegs in Auslegerbooten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1738.3 Orientierung an den Sternen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1758.4 Von Insel zu Insel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1808.5 Navigatoren brauchen vielfältige kognitive Kompetenzen . . . . . 186

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

    . . . . . . . . . 1899.1 Perspektivenwechsel –

    eine spezifisch menschliche Kernkompetenz?. . . . . . . . . . . . . . . 1909.2 Entwicklung der Theory of Mind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1969.3 Soziale und kulturelle Einflüsse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1999.4 Kulturspezifische Theories of Mind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    8 Inhaltsverzeichnis

    10 Mensch ärgere dich nicht –Wie Kognitionen Emotionen bestimmen . . . . . . . . . . . . . 211

    10.1 Was ist eine Emotion? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21210.2 Am Gesicht, da könnt ihr sie erkennen!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21410.3 Auf die Ereigniseinschätzung kommt es an. . . . . . . . . . . . . . . . . 21610.4 Das Emotionslexikon und seine Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22710.5 Kulturelle Einflüsse auf mehreren Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

    11 Zurück zum Ausgangspunkt –Was uns die Vielfalt lehrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

    11.1 Kaleidoskop der Kognitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23511.2 Wie tief reichen die kulturellen Einflüsse? . . . . . . . . . . . . . . . . . 24011.3 Die Bedeutung von Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

    Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

    Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

    Länder, Sprachen und Kulturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285

    Zu den Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287

    8 Inhaltsverzeichnis

    . . . . . . . . . . . . . 21110.1 Was ist eine Emotion? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21210.2 Am Gesicht, da könnt ihr sie erkennen!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21410.3 Auf die Ereigniseinschätzung kommt es an. . . . . . . . . . . . . . . . . 21610.4 Das Emotionslexikon und seine Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22710.5 Kulturelle Einflüsse auf mehreren Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

    Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23511.1 Kaleidoskop der Kognitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23511.2 Wie tief reichen die kulturellen Einflüsse? . . . . . . . . . . . . . . . . . 24011.3 Die Bedeutung von Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

    Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

    Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

    Länder, Sprachen und Kulturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285

    Zu den Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287

  • © 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.

    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    Vorwort

    Kognition und Kultur sind eng verwoben – wie eng, will dieses Buch anausgewählten Fallbeispielen illustrieren. Über Kognitionen, also dieInformationsverarbeitung des Menschen, weiß die Psychologie viel zuberichten. Schlägt man ein Lehrbuch zur Kognitiven Psychologie auf,so findet man darin Themen wie Wahrnehmung, Denken und Sprache,aber auch Emotion und Motivation. Meist erfährt man allerdings kaumetwas darüber, in welchem Ausmaß die psychologischen Prozesse überIndividuen und Kulturen hinweg variieren. In der Ethnologie wiederumlernt man etwas über die Vielfalt, in der menschliches Leben in ver-schiedenen Gesellschaften organisiert sein kann, aber kaum etwas überdie psychologischen Prozesse, die das Erleben und Verhalten des Ein-zelnen bestimmen. Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Ver-halten und Ethnologie als „Wissenschaft vom kulturell Fremden“(Kohl, 2000) sind als Fachdisziplinen nur wenig verzahnt, obwohl sieeinander viel zu bieten hätten. Die beiden Disziplinen stärker aufeinan-der zu beziehen war Ziel von Vorlesungen und Seminaren zum ThemaKognition und Kultur, die wir von 2005 bis 2010 an der UniversitätFreiburg gehalten haben, und ist auch Ziel dieses Buches.

    Zum Inhalt des BuchesDas Einleitungskapitel gibt eine kurze Einführung in die Grundlagenvon Kognition und Kultur. Jedes weitere Kapitel behandelt ein spezifi-sches Thema, für das es zunächst die konzeptuellen und psychologi-schen Grundlagen vorstellt und vor diesem Hintergrund dann einFallbeispiel aus einer spezifischen Kultur diskutiert. Zur vertieften Aus-einandersetzung mit den einzelnen Themen enthält jedes Kapitel zudemeinige Übungsaufgaben und ausführliche Hinweise auf weiterführendeLiteratur. Ein Fazit, das die berichteten Befunde einordnet, beschließtden Text.

    Zur Entstehung des Buches

    Dieses Buch zu konzipieren und zu verfassen erwies sich als aufwendi-ger, als wir ursprünglich gedacht hatten; von der ersten Idee bis zum fer-tigen Buch vergingen deshalb mehr als sieben Jahre. Nicht nur, dassimmer wieder andere, im akademischen Leben wichtige Dinge dieArbeit am Manuskript unterbrachen – durch diese Arbeit wurden wirzugleich dazu angeregt, zu dem einen oder anderen Thema weitere For-schungsarbeiten durchzuführen. Davon hat der Inhalt dieses Buchesnatürlich enorm profitiert, die Fertigstellung wurde dadurch jedoch

    Kognition und Kultur sind eng verwoben – wie eng, will dieses Buch anausgewählten Fallbeispielen illustrieren. Über Kognitionen, also dieInformationsverarbeitung des Menschen, weiß die Psychologie viel zuberichten. Schlägt man ein Lehrbuch zur Kognitiven Psychologie auf,so findet man darin Themen wie Wahrnehmung, Denken und Sprache,aber auch Emotion und Motivation. Meist erfährt man allerdings kaumetwas darüber, in welchem Ausmaß die psychologischen Prozesse überIndividuen und Kulturen hinweg variieren. In der Ethnologie wiederumlernt man etwas über die Vielfalt, in der menschliches Leben in ver-schiedenen Gesellschaften organisiert sein kann, aber kaum etwas überdie psychologischen Prozesse, die das Erleben und Verhalten des Ein-zelnen bestimmen. Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Ver-halten und Ethnologie als „Wissenschaft vom kulturell Fremden“(Kohl, 2000) sind als Fachdisziplinen nur wenig verzahnt, obwohl sieeinander viel zu bieten hätten. Die beiden Disziplinen stärker aufeinan-der zu beziehen war Ziel von Vorlesungen und Seminaren zum ThemaKognition und Kultur, die wir von 2005 bis 2010 an der UniversitätFreiburg gehalten haben, und ist auch Ziel dieses Buches.

    Zum Inhalt des BuchesDas Einleitungskapitel gibt eine kurze Einführung in die Grundlagenvon Kognition und Kultur. Jedes weitere Kapitel behandelt ein spezifi-sches Thema, für das es zunächst die konzeptuellen und psychologi-schen Grundlagen vorstellt und vor diesem Hintergrund dann einFallbeispiel aus einer spezifischen Kultur diskutiert. Zur vertieften Aus-einandersetzung mit den einzelnen Themen enthält jedes Kapitel zudemeinige Übungsaufgaben und ausführliche Hinweise auf weiterführendeLiteratur. Ein Fazit, das die berichteten Befunde einordnet, beschließtden Text.

    Zur Entstehung des Buches

    Dieses Buch zu konzipieren und zu verfassen erwies sich als aufwendi-ger, als wir ursprünglich gedacht hatten; von der ersten Idee bis zum fer-tigen Buch vergingen deshalb mehr als sieben Jahre. Nicht nur, dassimmer wieder andere, im akademischen Leben wichtige Dinge dieArbeit am Manuskript unterbrachen – durch diese Arbeit wurden wirzugleich dazu angeregt, zu dem einen oder anderen Thema weitere For-schungsarbeiten durchzuführen. Davon hat der Inhalt dieses Buchesnatürlich enorm profitiert, die Fertigstellung wurde dadurch jedoch

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    10

    immer wieder verzögert. Dass es nun fertig vor uns liegt, verdanken wirzum einen der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG, die mit einemHeisenberg-Stipendium (Be 2451/8-1) der Erstautorin Freiräume fürdiese Arbeit schuf, und zum anderen dem Zentrum für interdisziplinäreForschung (ZiF) der Universität Bielefeld, wo wir mit unserer For-schungsgruppe The cultural constitution of causal cognition dem Dia-log und der Zusammenarbeit zwischen der Ethnologie und anderenKognitionswissenschaften neue Impulse zu geben hoffen.

    Danksagung Ohne die Mithilfe anderer ist ein solches Buchprojekt kaum realisier-bar, und so hat auch in diesem Fall über die Jahre hinweg eine ganzeReihe von Personen zum Gelingen beigetragen. Für die Unterstützungbei der Recherche von Literatur danken wir Lukas Bischof, SusanneBubser, Annelie Rothe, Julian Schmitz und Simone Traber. MehrereHundert Bücher und Fachartikel wurden für dieses Werk berücksich-tigt. Verschiedene Testleser haben uns zu einzelnen Kapiteln konstruk-tiv Rückmeldung gegeben und auf vielen Ebenen zur besseren Lesbar-keit und Anschaulichkeit beigetragen. Für ihre Anmerkungen und Ideenmöchten wir danken: Lukas Bischof, Susanne Bubser, Lisa Hüther, Ste-phan Klessinger, Annelie Rothe, Mario Spengler, Michael Stumpf undSven-Erik Wulf. Und schließlich möchten wir uns auch bei Kurt Pawlikund Hans Spada vom wissenschaftlichen Beirat des Verlags HansHuber bedanken für ihren Enthusiasmus, mit dem sie unser Buchprojektaufgenommen haben.

    Zum Schluss bleibt uns nur noch, Ihnen, unseren Leserinnen undLesern, neue Erkenntnisse zum Verhältnis von Kultur und Kognition zuwünschen – einem, wie wir meinen, faszinierenden Themenfeld.

    Bielefeld, im Juli 2012 Andrea Bender und Sieghard Beller

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    1 Kognition und Kultur

    Einheit oder Vielfalt?

    Vor längerer Zeit schuf Frith die Welt. Er schufauch alle Sterne, und die Welt ist einer der Sterne …Frith schuf alle Tiere und Vögel, aber als er siemachte, waren sie zuerst alle gleich. Der Spatz undder Turmfalke waren Freunde, und sie fraßen beideSamen und Fliegen. Und der Fuchs und das Kanin-chen waren Freunde, und beide fraßen Gras … Erließ wissen, dass er ein großes Treffen veranstaltenwürde und dass er bei diesem Treffen jedem Tierund jedem Vogel ein Geschenk machen würde,damit sich jeder von dem anderen unterscheide.Richard Adams, Unten am Fluß, 1992, S. 30–31.

    Eine Frage der Perspektive

    Wenn wir versuchen, uns in der Welt da draußen, in unseren sozialenBeziehungen oder in unserem Innenleben zurechtzufinden, sind wir oft– wenn auch meist uneingestanden – der Überzeugung, dabei die einzigrichtige Perspektive einzunehmen. In vielen Situationen fällt es uns des-halb nicht leicht, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrach-ten. Nehmen Sie ein paar einfache Beispiele aus dem Alltag:

    Die Besprechung nächsten Mittwoch wird um zwei Tage vorver-legt? Dann findet sie wohl am Montag statt. – Grün und blausind verschiedene Farben, keine Frage. – „Peter hat mir nichtgeholfen, obwohl er mir das versprochen hatte.“ Wer würde sichdarüber nicht ärgern? – Oder: „Das Brötchen da vorne links,bitte!“ Wieso reicht mir die Verkäuferin nun statt des gewünsch-ten Sesambrötchens ein Roggenbrötchen von hinten rechts?

    Wie wir noch sehen werden, ist es nicht nur im letzten Beispiel, sondernin jeder der genannten Situationen keineswegs selbstverständlich, wieman sie zu verstehen hat oder was andere Personen darüber denken.

    PerspektivenwechselPerspektivenwechsel ist eine Fähigkeit, die wir alle als kleine Kinderlernen, zumindest dem Prinzip nach (Astington, 2000), und die uns den-noch selbst als Erwachsenen noch schwerfällt (Galinsky et al., 2006;

    Eine Frage der Perspektive

    Wenn wir versuchen, uns in der Welt da draußen, in unseren sozialenBeziehungen oder in unserem Innenleben zurechtzufinden, sind wir oft– wenn auch meist uneingestanden – der Überzeugung, dabei die einzigrichtige Perspektive einzunehmen. In vielen Situationen fällt es uns des-halb nicht leicht, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrach-ten. Nehmen Sie ein paar einfache Beispiele aus dem Alltag:

    Die Besprechung nächsten Mittwoch wird um zwei Tage vorver-legt? Dann findet sie wohl am Montag statt. – Grün und blausind verschiedene Farben, keine Frage. – „Peter hat mir nichtgeholfen, obwohl er mir das versprochen hatte.“ Wer würde sichdarüber nicht ärgern? – Oder: „Das Brötchen da vorne links,bitte!“ Wieso reicht mir die Verkäuferin nun statt des gewünsch-ten Sesambrötchens ein Roggenbrötchen von hinten rechts?

    Wie wir noch sehen werden, ist es nicht nur im letzten Beispiel, sondernin jeder der genannten Situationen keineswegs selbstverständlich, wieman sie zu verstehen hat oder was andere Personen darüber denken.

    PerspektivenwechselPerspektivenwechsel ist eine Fähigkeit, die wir alle als kleine Kinderlernen, zumindest dem Prinzip nach (Astington, 2000), und die uns den-noch selbst als Erwachsenen noch schwerfällt (Galinsky et al., 2006;

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    Aus: Andrea Bender; Die Welt des Denkens. 1. Auflage.

    12 Kapitel 1: Kognition und Kultur

    Wu & Keysar, 2007). Umso mehr setzt es uns zu, wenn wir – etwa beieiner Reise ins ferne Ausland – plötzlich mit Personen konfrontiert wer-den, deren Ansichten, Werte und Verhaltensweisen so gar nicht unserenErwartungen entsprechen. Dann können wir uns mit einem Mal sehr gutvorstellen – ja, es erscheint geradezu selbstverständlich –, dass „dieanderen“ die Welt ganz anders sehen als und sie womöglich auch andersdenken als wir.

    Leitfragen Aber wie groß sind die Unterschiede wirklich? Und auf welcher Ebenesind sie angesiedelt? Überschätzt man im Kontakt mit fremden Kultu-ren, was wir im Alltag eher unterschätzen? Hängt das, was Menschenwahrnehmen, denken und fühlen – womöglich sogar wie sie es tun –,grundsätzlich davon ab, in welcher Kultur sie aufgewachsen sind, odergibt es doch mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes? Und wie kannman das eigentlich untersuchen?

    Eintauchen in die Weltdes Denkens

    Fragen wie diese stehen im Zentrum unseres Buches. Es lädt Sie ein, indie faszinierende Welt des Denkens einzutauchen, und dies im doppel-ten Sinne des Wortes. Zum einen möchten wir Sie mitnehmen auf einenStreifzug durch das weitläufige Gebiet menschlicher Kognitionen.Dazu gehören Vorstellungen von Raum und Zeit genauso wie Emotio-nen und Sprache. Zum anderen möchten wir Sie mitnehmen auf eineReise zu verschiedenen Kulturen rund um den Erdball, von den indiani-schen Kulturen Amerikas bis zu den polynesischen Inseln im Pazifik.

    Aufbau des Kapitels Die Grundlagen werden in dieser Einleitung gelegt, die die wissen-schaftliche Betrachtung von Kognitionen und Kultur zunächst aus Sichtder Kognitionswissenschaften (Kapitel 1.1) und dann aus Sicht der Eth-nologie (Kapitel 1.2) skizziert. Gegenstand von Kapitel 1.3 sind diemethodischen Herausforderungen für die Untersuchung des Zusam-menwirkens dieser zwei Aspekte. Wie eng Kognition und Kultur ver-woben sind, wird dann in den nachfolgenden Kapiteln illustriert. Einedetaillierte Übersicht über ihren Inhalt wird in Kapitel 1.4 gegeben.

    1.1 Die Wissenschaft von den Kognitionen

    Zwischen den beiden eingangs angedeuteten Standpunkten – Kognitio-nen seien durch Kultur entscheidend geprägt versus unabhängig davon– bewegen sich nicht nur alltagspsychologische Erklärungen, sondernauch die wissenschaftliche Betrachtung von Kognitionen.

    12 Kapitel 1: Kognition und Kultur

    Wu & Keysar, 2007). Umso mehr setzt es uns zu, wenn wir – etwa beieiner Reise ins ferne Ausland – plötzlich mit Personen konfrontiert wer-den, deren Ansichten, Werte und Verhaltensweisen so gar nicht unserenErwartungen entsprechen. Dann können wir uns mit einem Mal sehr gutvorstellen – ja, es erscheint geradezu selbstverständlich –, dass „dieanderen“ die Welt ganz anders sehen als und sie womöglich auch andersdenken als wir.

    Leitfragen Aber wie groß sind die Unterschiede wirklich? Und auf welcher Ebenesind sie angesiedelt? Überschätzt man im Kontakt mit fremden Kultu-ren, was wir im Alltag eher unterschätzen? Hängt das, was Menschenwahrnehmen, denken und fühlen – womöglich sogar wie sie es tun –,grundsätzlich davon ab, in welcher Kultur sie aufgewachsen sind, odergibt es doch mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes? Und wie kannman das eigentlich untersuchen?

    Eintauchen in die Weltdes Denkens

    Fragen wie diese stehen im Zentrum unseres Buches. Es lädt Sie ein, indie faszinierende Welt des Denkens einzutauchen, und dies im doppel-ten Sinne des Wortes. Zum einen möchten wir Sie mitnehmen auf einenStreifzug durch das weitläufige Gebiet menschlicher Kognitionen.Dazu gehören Vorstellungen von Raum und Zeit genauso wie Emotio-nen und Sprache. Zum anderen möchten wir Sie mitnehmen auf eineReise zu verschiedenen Kulturen rund um den Erdball, von den indiani-schen Kulturen Amerikas bis zu den polynesischen Inseln im Pazifik.

    Aufbau des Kapitels Die Grundlagen werden in dieser Einleitung gelegt, die die wissen-schaftliche Betrachtung von Kognitionen und Kultur zunächst aus Sichtder Kognitionswissenschaften (Kapitel 1.1) und dann aus Sicht der Eth-nologie (Kapitel 1.2) skizziert. Gegenstand von Kapitel 1.3 sind diemethodischen Herausforderungen für die Untersuchung des Zusam-menwirkens dieser zwei Aspekte. Wie eng Kognition und Kultur ver-woben sind, wird dann in den nachfolgenden Kapiteln illustriert. Einedetaillierte Übersicht über ihren Inhalt wird in Kapitel 1.4 gegeben.

    Zwischen den beiden eingangs angedeuteten Standpunkten – Kognitio-nen seien durch Kultur entscheidend geprägt versus unabhängig davon– bewegen sich nicht nur alltagspsychologische Erklärungen, sondernauch die wissenschaftliche Betrachtung von Kognitionen.

  • © 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden.

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    Einheit oder Vielfalt? 13

    Verschiedene Arten des Denkens und Lévy-Bruhls „primitive Mentalität“

    Als während der Kolonialzeit die Europäer verstärkt mit Menschen ausanderen Kulturen in Kontakt kamen, nahmen selbst Sozial- und Kultur-wissenschaftler an, dass Menschen aus sogenannten „Naturvölkern“grundsätzlich anders dächten als solche aus „modernen westlichenZivilisationen“. Lucien Lévy-Bruhl beispielsweise nannte das in seinenfrühen Schriften die „primitive Mentalität“ (1910, 1922). Charakteris-tisch für diese Mentalität sei ein mystisch-prälogisches Denken, dasviele Elemente enthalte, die dem Bereich des Religiösen und Überna-türlichen entstammen. Mit den Regeln der Logik, die dem kartesiani-schen Denken der Europäer zugrunde lägen, lasse es sich deshalb nichtbeschreiben oder vereinbaren. Lévy-Bruhl selbst gab diese Positionspäter größtenteils wieder auf. Die Ansicht, dass es zwei Arten des Den-kens gäbe, die in allen Menschen koexistieren – analytisches, regelba-siertes, abstraktes einerseits und holistisches, assoziatives und inhalts-spezifisches andererseits –, wird aber aktuell in der Denkpsychologiewieder diskutiert (z. B. Beller & Spada, 2003; Evans, 2008; mehr dazuin Kapitel 4).

    Kognitive Einheit und die Kognitions-wissenschaften

    Dem gegenüber steht die Auffassung von der „psychischen Einheit desMenschengeschlechts“, derzufolge alle Menschen unabhängig vonihrem kulturellen Hintergrund über das gleiche kognitive Rüstzeug ver-fügen. Sie lässt sich mindestens bis in die Aufklärung zurückverfolgen,erfuhr aber in den 1950er- und 1960er-Jahren enormen Auftrieb. DieKognitive Revolution schuf damals die Grundlage für eine neue For-schungsrichtung, als sich sechs Disziplinen – darunter die Psychologieund die Ethnologie – zu den Kognitionswissenschaften zusammentaten,um die Grundlagen des menschlichen Geistes und seiner Leistungen zuerforschen (Boden, 2006; Gardner, 1992; Miller, 2003). Zu diesen Leis-tungen gehören Wahrnehmung und Aufmerksamkeit genauso wie Ler-nen, Gedächtnis, Denken und Sprache, aber auch Emotion, Motivationund das Phänomen des Bewusstseins – also „alle Prozesse, durch dieder sensorische Input transformiert, vereinfacht, elaboriert, gespeichert,abgerufen und verwendet wird“ (Neisser, 1967, S. 4).

    Die Computer-metapher und ihre zentralen Annahmen

    Der kognitionswissenschaftliche Ansatz zur Beschreibung dieser Funk-tionen stützt sich auf die sogenannte Computermetapher, nach der manzwischen der Hardware (dem „Prozessor“ Gehirn), der Software (den„Programmen“) und den Daten (den verarbeiteten Inhalten) unterschei-den kann. Das Denken des Menschen wird dabei beschrieben durch eineKombination von mental repräsentierten Inhalten (Daten) und darauf

    Linguistik

    Ethnologie

    Neurowissenschaft

    Philosophie

    Der Verbund der Kognitions-wissenschaften; durchgezo-gene Linien stehen für starkeVerbindungen, gestricheltefür schwache (n. Gardner,1992, S. 49).

    KünstlicheIntelligenz

    Psychologie