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Bemerkungen zu einigen Einwürfen gegen mehrere Ansichten über die chemisch-geologischen Erscheinungen in Island

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70 Bunsen, BcmerlrPlngen au einigen Einwiirfen fier die

Ich habe diese Korper noch nicht analysirt, allein es unter- liegt keinenr Zweifel, dafs sie nach den folgenden Formeln zu- srinmengeselzt sind :

Carbocumidid Cis Hi, N CO Sulphocarbocumidid C,, HI, N CS Oxicumidid Cis HI, N C, 01.

In ihrer Abhandluug uber das Toluidin haben die Herren Mu spra t t und Hof i n a n n gezeigt, dafs die Bildung des Azo- benzols durch Einwirkung einer weingeistigen Losung von Kali auf Nitrobenzol stets von einer reichlichen Erzeugung von Anilin begeitet ist. lch war begierig zu erfahren, ob das Nitrocumol dieselbe Metamorphose erleidet.

Die Bildung dieser Kiirper, welcher indessen wahrscheinlich von der anderer begleitet, kann durch folgende Endgleichung dargestellt werden: 2 (Cia Hi1 NO,) + C4 Hs 0, HO = G a Has N + C1t1 HI, N -- ---.

Nitrocumol Alkohol Cumidin Azocuinol f 2 (HO, C, 0s) + 2 HO -J

Oxalsaure. Die vorstehenden Versuche wurden unter der Leitung des

Hrn. Dr. H o f m a n n in dessen Laboratorium ausgefuhrt.

Bemerkungen zu einigen Einwurfen gegen mehrere Ansichten uber die chemisch-geologischen Erschei-

nungen in Island; von R. Bunsen.

Prof. v. Weltershausen hat in seiner eben so inleres- santen ah an geologischen Beobachtungen reichen physisch-

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chmisch-geologischen Ersdeiaungen in Island. 7 i

geographischeii Skizze von Island, die als ein bcsonderer rib- druck aus den G6ttinger Sludien 4847 erschienm ist, niehrere Resultale meiner Arbeilen fiber den innern Zusanimenhang der vulkanischen Erscheinungen Islands *) zum Gegenstande von Discussionen gernacht , die niir irn Interesse der Wissenschafi eine weitere Besprechung wiinschenswerlh erscheinen lassen.

So sehr ich auch das dankenswerthe Beslreben anerkenne, mit dem derselbe bemiiht gewesen ist, die Ergebnisse mei- ner Untersuchungen aus dem Vorrathe seiner geognoslischen Beobachtungen mit neuen Beispielen zu bereichern , so glaube ich demungeachtet im Interesse der Sache es nicht unterlassen zu diirfen, auf diejmigen in der erwahnten Abhandlung meines Freundes enthaltenen Bedenken naher einzugehen , deren Erle- digiing ich dem weitern Verhufe meiner Experimentalunter- suchungen alleith nicht anheimgeben zu durfen glaube.

Die Palagonilsubstanz, deren merkwiirdige Beziehungen zu den vulkanischen Erscheinungen ich auf empirischem Wege darzulegen versucht habe, hat den Ausgangspunkt aller meiner Untersuchungen gebildet. VVenn ich dabei weder die von M er klein **) als zweifelhaft hingeslellle Formel dieses Fos- sils , noch die Palagonithypolhese v. W a I t e r s ha use n's *++)

+) Diese Annal. Bd. LXI S. 265 und Bd. LXII S. 1. **) W a l t e r s h a u s e n fiihrt in seiner Schrift S. 84 nur meine, a id8

M e r k l e i n s Formel an, und fshrt dann fort : ,,Eine Bhn l i che Formel leitete 111 e r k l e i n aus dem allerdings verunreinigten Basalt- tuff von Militello ab." Beide Formeln heifsen :

R, Siz + 2 &, g4 + 8 fi Chlerkleins Formel.)

+ 9 & (meine Formel)

***) Derselbe bemerkt S. 87 der Skizze : Meine Ansicht iiber die Bildung des Palagonits ist vielleicht niclit so werthlos, als sie diesem oder jenem erscheinen m6chte, und verdiente wohl eine niihere Priifung, ehe man sie vervviirfc; sollte sie sich jedoch demntichst als nicht haltbar erweisen, und sollte man fiir sie etwas Besseres an ihre Stelle zu setzen wissen, so werde ich mein Ohr der Stimme der Wahrheit nicht verschliefsen.

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ohne vorgiiiigige exiierirnenlelle Prufimg angenonimen habe , so liegt der einzige Griiiid davon in eiiieiii Principe, das mich bei allen meinen Arbeiltm leitet - in dern Principe, keiner Ansicht zu huldigen, die eines Beweises, wie ihn dic iieuere Naturwis- senschaft zu geben verinag , entbehrt. Auch gegenwiirlig be- klage icli es nicht , diesem Grundsntze treu geblieben zu seyn.

v. Waltersliausen’s Hypolhese ist iiicht die eiiizige, welche zur Erkllrung cler I’ctlagonilbildung aufgestellt worden ist. Darwin hat in den Jalircn 1832--1836, also zwei Jahre bevor v. W a 1 t e r s Ir a u s e 11 dcii Palagonit am Aetna auffand, das reiiisle Fossil dicser Art, welches jeniiils beobachtet worden, im Galapagos Arcliipelagus zuerst entdeckt, genau pe- trographiscli cliarakterisirt , als t h e besondere Iiratere zusani- inensetzende Gebirgsart beschrieben , und eine Hypothese iiber dessen Bildung aufgestellt. Jetzt, wo ich auf dein Wcge des Versuclis jedsn Zweifel iiber die Bildungsweise diescs iiierk- wurdigen Fossils beseitigt zu liaben glaube *%), wo icli dassellre init allen seinen nrincralugisclien imd cl~i?niisclren Eigenscliaflun dargestellt, wo ich aus U a r w in’s auf den Cap Verde Inseln angestellten Beobachtungen , deren Miltheilung ich seiiier Cute verdanke, nachzuweisen verinag , (Id’s diese Bildung dort uriter denselben Einflussen vor sicli gcgangen ist , die auch bei der kiinstlichen Darstellung erforderlich sind - jetzt erst bin ich im Stande mich dariiber auszusprechen, dafs die von v. W a I le r s- haus e n aufgestellte Hypothese nicht die richtige seyn kam, und dafs dasjenige, was Da r win niit echt wissenschaflliclier Zurucklialtung als eine e i~ i f~ l i c Frage, als eine cler Bestntiguiig bediirferide Hypothese nur heiiiiulig liiriwirft , gegenwlrlig als

B 14 no e la, Rmerkmgen zu ein.igeii Eitiwiitfm ilbw die

- ‘ I Dessen Vole. Isl. S. 98.

**) leine Ablinndlung iiber tlic Liiltlung und Verbreitung der Palagonit- formation, die bcreits aiti 20. h i p i s t tl . J . der Blarburger natur- furschenden Gesellscliolt nirtg4~!rlt \I 01 dco, wird cleirrnlclisl in un- verinderteui Alidruck irr clicscn hirn;ilei~ crticiicinen.

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chemisch-geologischen Erscheinunga in Island. 73

eine thatsachlich erwiesene Wahrheit angesehen werden dart. Ich bin weit entfernt , geologische Hypothesen zu verdammen, eben weil es Hypothesen sind. Sie haben gewifs ihre Berech- tigung , ja ilircn grofsen Werlh , und ich verschmahe es nie, niich ilircr zu betlicaen , wofern sie nur den wahrschcinlichsten Ausdruck gcgcbcner Erscheinungen in s i d schliefsen, d. h. einen Ausilruck , der keinen wnhrscheinlichern iieben sicli duIdet. Ich sage diefs niclit, uiii das Festlialten nieines Freundes an seiner Palagonitliypottiese zu tadelti. Er kann gewifs die sub.jective Bcreclitigung dazu fur sich in Anspruch nelinien , ebeii so ge- wifs als es seinern Freunde, der von einein airdern Standpuiikte ails nach Wahrheit forsclitc, unbeiioniinen bleiben inufste, wedrr seitieii , noch Da r w i 11's Ansichten zu folgen, bevor es ilini miiglicli wurde, sicli fur die dcs lelztern zu entscheiden. lch sage diefs vielint?hr init Beziehung auf die Zweifel und Betlenkeii , wclclie gegen incine Ansiclit iiber den organischen Ursprung des Ikklasalmiaks S. 115 urid 416 der Slrizze aus- gesproclien sind. Es wird daseibst nicht nur meine Deduction uber die organische Entsteliuii~s~vveise diem Salzes verworfen, sondern auch rneincr Beliauptung, tlal's der Lavastrorn irgend uber W7iesenland geflosscii sey, n i t einer BcsIimnitheit wider- sprochen , die keinen Zweifcl inelir an der Unrichtiglieit meiner Beobachtung zuztilasscn schcint. v. W a I t e rs h a us e ti weirs es zwar, dafs icli den giijl'sten Tbril der Zeit meines Auf- elithalts ain Hekla dem Stutliutri der dorligen Fumarolen ge- widmet habe , dieselbe Zeit, die er zum griifsten Tlieil der schwierigen Aufgabe ciner trigonoinetrischen Vcrniessung zu- gewandt hat; er wird ail den blutigcn Spuren mciner Hande mehr als eiiiiiial die Anstrengungen liuben erniessen kon- nun, mil deiiuri icli die Gretize der verschiedcnen Funiarolen irr t k i i sclrarfkanligerr Triinmierrrrassen und Schlackenliaufen der Lava verlo!gt Iiabe; er weifs , dafs icli ntitlen zwischeii diescti lhinpfqdlcti i i i icl i iiiit dcti niulisuitisten experiirieulaiuiitcrsu-

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74 Bunsen, Bmerkungen zu einigen Einwurfejr, iiber die

chungen beschiiftigt habe ; er weifs, dafs ich diese Untersuchungen uber die Fumaroleii des Kralerriickens hinaus bis in den tiefsten der neuen Heklakrater hinab verfolgt habe, jenen tirater, desseii Boden und dessen tiefere Funiarolenfelder nur tlrn. D e s c 1 oi- zeaux und rnir zu betreten vergiiiint war; er hat es gewifs nicht vergessen, wie wir die Freude hatlen, gerade nach Beeri- digung meiner Arbeiten iiber die Subliinalionserscheinungen uiid Gasernanalionen der Kraterspallen hocli am Hekla unter der Schneegrenze zusarninenzutraferi , daiiials als einer jener ge- waltigen Slauborkiine das %ell iiber uiisern liiipfcn zusaiiiiiieii- brach und uns zur sclileuniyen Heiinkehr niitliigle; er weifs es daher , dafs ich diesen Erscheinungen die griifste Auhtierksairi- keib zollte , allein seine eigeneti Erfahruiigen widersprecherr auf das Bestimmteste den Ergebnissen meiner Untersucliungen.

,,Die Salniiakbildiing am Hekla, heifst es S. 115, wird voii nB u n s e n dadurch erkliirt , dafs die neue Lava in den niederea n Gegeiiden Wiesengrunde iiberdeckt , und aus der Zerstoruriy ,,der Pflanzenstoll e das hier in Frage kornrnende Ainnioniak er- ,,zeugt habe. Selbst wenn es sich herawstellen soUte, did's ,,der Salmiak nur in den tiefern Gegenden des Lavastroms ge- ,,funden wiirde, mochle ich docli jener Ansicht iiber die Rildung adieses Salzes, die sich nicht wohl init den Erscheinungen an- ,,derer Vulkane in Einklang bringen lifst , [nicht?] beitretell, ,,Meinen Erfahrungen gemafs hat die Bildung des vulkanischen ,,Saliniaks nichts direct niit der organischen Schiipfung zii thun, awohl aber niit der chemischen Zusammensetzung der Atmo- vsphhre, der ein gewisser , wenn auch sehr geringer Amnio- ,,niakgehalt kaum abgesprochen werden kenn. Wlhrend ich uni vHekla mit Anfertigung einer Karte beschiiftigt war, bot sich nmir mehrere Tage hindurch die Gelegenheit dar, die G r m e nder neum Luva auf das Genauestc z,u besichtigen. Bei diesen n Arbeiten bin ich zu der bestimmteii Ansicht gelangt, d a b sich der ,,vorige Lavastroin Paicht Pber Wgeseiqriinde, sonderii sich durch

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chemisch-geologischen Erscheiriungen in I S M . 75

.cine schauerliche Wiiste verbreitet , in dor kein Halm, kein nPflanzchen hervorkeimt , durch eine Gegend , wo die anorga- rnische Schiipfung dem Aufkommen dcr Thier - und Pflanzen- rwelt feindlich entgegentritts

Ich habe das atniospharische Ammoniak *) als die Ursache hezeichnet , welche bei Gegenwart von Chlorwasserstoffsaure da die Salmiakbildung bedinge, wo organische Resfe fehlen. Wenn daher v. W a I t e r s h au s en dieser meiner Erklarung seine Bei- stitiimung nicht versagt **) und sie mit neuen Beispielen belegt, so mufs es gewifs Jedein unverstandlich bleiben, wie es einige Zeilen friiher heifsen kann, der organische Ursprung des Sal- miaks lasse sich nicht wohl mit den Erscheinungen anderer Vulkane in Einklang bringen.

Es kann unzahlige Quellen der vulkanischen Salmiakbildung geben - und aller Erdboden, selbst der diirrste Wiistensand, enthalt Airimoniak - ohne dafs debhalb der organische Ur- sprung dieser Substanz, wo er sich nachweisen liifst, geleugnet werden k8nnte.

Unzweifelhafie Versuche beweisen, dafs der Stickstoffgehalt der Pflanzen und Pflanzenreste bei der trocknen Destillation in der Form von Ammoniak entweicht. Wer an dieser Thatsache zweifeln kiinnte, darf nur Braunkohlen, Steinkohlen ***) , Torf, oder ein Stuck Rasen der trocknen Destillation unterwerfen, um sich von der reichlichen Menge des gebildeten kohlensauren Ammoniaks zu iiberzeugen.

Wird daher eine Wiesenflliche von einem Lavastrom fiber- fluthet, so mufs dcr Stickstoff aus der Pflanzcndecke als kohlen-

*) Diese Annal. Bd. LXIl S. 8. **I Skizze S. 117.

***I Vergl. Mein und P l a i f a i r s Report on the gases evolved from iron furnaces in den Memoirs of the British Association for the Advance- ment of Science. 1845.

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saures Ammoniak frei werden; so mufi dieses Salz unter der Decke des gluhmd fliissigen Gesteins in die tiefern feucliten Erdschichten eindringcn; SO mufs es unter dcin leiclil crwsis- lichen Eiiifllrsse der Chlorwasserstolrssiiure in Salniiak iibcrge!ieri, der sich in den tiefern, niclil von der Feuergluth erreichterr Erdschichten im Wasser liisen kann. Wie diese Liisunp , wo

sie auch immer von der inncren Gluth des Lavastroiiis in Daiepf verwandelt werden mag, nicht Salinielidiaipfe geben sollte, ist scliwer zu begreifen.

Auch wird inein Frciiiitl gcwik niclit tler Ansicht seyn, dafs eine Thatsache, welclre keiiic Hypotliese, sonclern der Aus- druck einer erwiesenen NaturnotIiwr!ridi~keit ist , eiiien Zweifel zulassen kiinnte. Allciii er slellt das gesaniinte, von niir mit Imonderer Sorgfalt erforschte Factum einer lavauberflutheten Grasvepetation mil den bestimotc?sten Worten in Abrede. Sehen wir daher, in wie wcit die Besliainitheit diescr Verneinung niit tler Uinsiclit der Beobaclitungcn iirl Eiirlilange steht, auf die sie sich stiitzt.

Hr. Descloizcanx, in dessen Gesellscliuft ich den neucri Lavastroin von seinem Beginn an wiederliolt verfolgt halie, sagt in seinem Bericht uber eine unserer Excursionen") :

,,Dam notre course a travers le grand courant de lave, rnous avons eu I'occasion d'observer un fait assez curieux. U ~ i e ,,petite colline de luf et dc phonolite i dc': enveloppee par la ,,lave sur une Gpaisscur de 10 a 15 m. Cette colline prksente nun soinmct de 50 m. de haut environ, couwetf de oerdure qui ss'ddve au-dessis d'une petite crdte de 30 33 in. de hauteur.'

Wir hihen hier also einen mit Rasen bedeckten - untl D e sc 1 o i z e u x hat es nicht fur niithig gehalten hinzuzusetzen - mit vereinzeltem Birkcngestriipp besetgten Hiigel, niillen aus dur Lava hervorragend und voii diescr uidulhet.

Bunse n, Rmwku~tgeri zu cillegcrt Einwiirfcn iiber die

*) Juurm. de I'Oise. Oct. 24 1S4(i

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Weiter oherhalh dieses Punctes war es, wo ich die Greitze der Salmiaksulililiretiorieii anriehrrien zii diirfen glaubte. Wie rich- tig ich beobachteb, wie richtig icli schlofs, beweist der aus- fuhrliche Bericht uber den Verltluf der letzten Eruptionskata- strophe am Hekh, der den glaubwurgigsteii Angaben von Augenzeugen entnommen ist. Es hcifst dort im Islandischen Text *) :

,,!Ma Sept. ridhum vidh Asmundur prdfastur Jonsson i Odda, ,,G. Einarsen cand. phil. a Selalaek , Loptur hreppstjori Lopbsori ,,a Kaldbak og 2 menn adhrir, greindir og adhgaetnir, upp irdh ,,Heklu adh vestanverdhu, ti1 adh skodha adhfarir hennar, og reinkanlega eldhraun tliadh hidh n i j t t , er widh hofdhum sedli nuc henni konia. Ritlhum vidh auslanvert vidh Naefurholl, inn nhja Melfelli, og koniuni, langl fyrir inrim og niistsn thadlii rdh .thvi ny'ja hrauni. Var thadh inikidli faritlh atilt slorkna adhoftlii nthvi the var nokkurt hlB d eldflodhinu ofan ur fjallinu, em ,,allstadhar sa i eldsgl6dhina inni, aiiiilli steinanna. Bninin ti ,,Iirauni thessu allt urn kring var vist yfir 20 alnir a h s d l i ; nsagdhi fylgdharmadhur okkar, er var fra Nsfurholti o g thess- nvegna nakunnegur, adh lhar spin hauriidh Iaegi nu hefdhi adhul! nvcridh djGp 1 6 edhur dalverpi, og vaeri t h i haunidh vist eins nlhykkt fyrir nedhan thann grundvoll, er vidh stodhuni 6 undir nbrfininni, einsog fyrir ofan liarin; voruin vidh thvi viasir urn; mdh thykkt edhur headh thessa hrauns var ti1 jafnadhar 40 til ,,50 Blna, og stsrdli thess fullar 2 inilur danskar urnmiils, thladR ,,hufdhi ekkert grcasler~di af takidh, n e m dilitlar friit, br oar i nadhumefndu cicdeerpi og vat- kolludh Afarig,@ot.u

Hier haben wir also aufser dem ehrwiirdigen .Probst As- m u n d u r und dem Bezirksvorsteher L o p t u r noch drei glaub- wiirdige Zeugen, welche aussagen, dafs die Lava ostlich vom Mellfell, jenrm a w h von rnir und Hrn. D e s c l o i z e aux er-

I

-- *) Ny' Felagsrit, gefrn ut aT nnkkruni Islendingum Sjdttn dr. p. 186. '

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rrichtcw, mit Gras bewachsenen Hiigel, jeiiseits dessen die Sal- iniakfiiniaralen wciler hitiaiif verschwindeii, noch kein Wieseri- land hbmeggenomen habe, atifser einer z i d i c h kleinen Flache, die den Namen Aflinpaflot fuhrte. Hiiren wi r nun we ib r , w a s die Augenzeugen S. 192 ferner berichten :

,,Daginii eptir (14 Nov.) koinst hin sydhri kvisl hraunsiiis, ,+em eldurinn var i , fit adh hiniii vestri , er tidhur var getidh no0 kold var ardliin, 08 urnkringdi thannig Welfell algjiirlega. .Var tliadh 6dhur h&tt fdl, th6 eigi vaeri stort urn sig, medh nfallegri grasbrekku adh sunnanverdhu ; nzi stendw adtb eins aefsti hryggur thess upp zir hraunirtu.(c

Hier erfahren w i r also von unsern Gewahrsniannern, ndafs die Lava den Melfell giinzlich umflofs", sugleich ahe r auch, adaJs dieser Hiigei einen schonen Grasabhang an der Siidseite hatle, und dufs nun nur noch der hochste Riicken davon uus

der Lava hervorstehtu, d e r Grasehliang mithin wohl unter der Lava begraben liegen tnufs.

R I I rc s P n. Renterkungetr mkigen Einwiirfen @her die

Einige Xeileri weitpr l cwn wir fprncv : nHelt hraunidh sidlian l f ram medli hinnm inesta Akata, NO

,,thann 19. var thedh komidh verslur fir Nzfurholls baejar- ,,giIi, og nedhanvert vidh thnidh, 80 fadhma vestur fyrir gotu ntlili, er I6g heim adh Naefurholti frli Haukadal. For lhvi hrau- anidh 4 6 dbgum f r6 Melfelli heim adh Naefurholti, og mundi nthadh vidha kolludh medhal- baejarleidh. Um t h6 daga - ,,fr4 16. fil 21 - var nordhan vedhur medh iiskufalli framyfir ,,R&ngBrvollu, skemmdust thli hagar mjbg i theirri sveit, einkum ,,adh ofanverdhu. Eptir thadli for aska i minnsla lagi fir Heklu ntil hins 27, e n alltaf var eldurinn mikill adh sjli Tho h d t nhraunidh litidh Bfrain hj6 Naefurholti fir thvi sem komidh var, nen faerclliist litidh eitt uppli tfinidh, svo nfi eru 84 fadbmar frti nhrauninu heim adh baenums

Nun sehen wir sogar die Lava ein klein wenig iiber uin cultivirtes uinzauntes Wiesengehege fliefsen , iiber ein Wieseii-

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gehege, das die Islander stels nur da anlegen, wo der iippigsla Graswuclis sicah findr>t.

Also s c h n om 9. September hatle die Lava den ersten Graswuchs erreicht, uiid zwar da erreiciit, wohin ich die Greiize tier Salieiakbiltlung selzte. Ani 14. Nov. also, ziber awei Mot& spater, fiefs sie noch iiber das iippigste Wiesedarid, um dam ihren Lauf no(+ weiter fortzitselzen.

Den Ort, wo diet letzlere gescliali, finden wir in deni Be- riclile genau aiigegeben. Er lag 84 Fadhmar vom Bauernhuf Naefurlioll. Gerade aber in dieser Gegend war es, wo die Saliniaklhiiiarolen die ausgezeichnetsle Elitwicklung zeigten. Denn hier firide ich in ineinen Reiseiiolizen die Stelle bezeichiiet, wo ich in den griifsten Funiarolen die zur Untersuchung erforderli- chen Gase aulling, wiihrend niein F r e d Descloizeaux sich mit dem Aufsanimeln der schiiiisteii Salrriiakkrystallisalionen an dieser Stelle vergnirgte. -

Sich auf fremde Zeugnisse berufen zu miissen, ist fur den gcwissenhaften Beobachter wenig erfreulich, am wenigslen daiin, wenn die Begriindung erhobener Zweifel hinter der Zuversicht- lichkeit derselben zuriickbleibl. Da wo sich die Forschung auf einem Felde bewegt , das sptiter vielleicht iiie ein menschlicher Fufs betreten wird, da vor Allem stellt sich in der Wissenschaft die strenge Forderung , dafs selbst die festeste Zuversicht nicht in die Beweiskraft wissenschaftlicher Grunde, nicht in das Ge- wicht beobachteter Thatsachen eingreife.

Mochte iibrigens mein Reisagefahrte ohne Mibvergniigen diesen ErSrterungen gefolgt seyn, mochte er sich mit niir erfreut habeir, dafs der Wissenschaft dadurch ein, wenn auch geringes, doch reclit miihsam erworbenes Gut erhalten worden.

Ich wende mich nun zu ineinen Ansichten iiber Zeolillr- bildung. Jede Untersuchung uber diesen Gegenstand mufs sich eine zweifache Aufgabe stclleii : Sie hat erstens den Utsprung des Materials, das zu diesen Bildungen dieiite, t'eslzustellen, und

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80 B 11 n s e n , Bcmei*kungen au eiriigen Einwiirfm iiber die

zweitens die Bedingungen nachzuweisen, unter welchen sich die- ses Material bald zu deiri einen, bald zu dein andcrn dieser Sili- cate zusaintnensetzen konnle. Zur Ltisung der erstern Aufgabe habe ich in meinen Arbeiten einen Beitrag geliefert, der sich v. W a 1 t e r s h a us en' s Beifall zu erfreuen hat; die andere habe ich einer weitern Experirrientrrluntersuchung offen gehaltcn *), weil es die wahre Naturforschung gebieterisch erheischt , das Factische von dein Hypothetisclien scharf und hestimrnt zu Iren- nen. v. W a 1 t e r s h a us e II erblickt clarin eine Unvollstiindigkeit ineiner Arbeit, die er dadurch zii berichtigen und zu erganzen sucht, dafs er, was der Versucli noch nicht gewahrte, durch eine Hypothese erselzt Er meint, dafs ich den Einflufs des Drucks auf die chemische Verwandtschaft aufser Acht gelassen, und viridicirt deniseltien eiiien wescnllichen Einflufs sowohl auf die Bildung der Zeolithe, als auch auf die Bildung des Palago- nits. Diese Ansicht ist jedenfalls ncn, tlonn es durfte wohl niclit leiclit ein Beispiel bt'kannt seyr~, di ls auf eine uniiaittelbnre Bc- ziehung der Verwnntltsclraftsliriif~~ ciner Fliissiglieit und tiein auf ihr lastendeii Drucke dcutetc. Die Enldeckung eincr solclien Be- ziehung wurde gewifs eine grofse Bereiclierung der Che- mie seyn.

Als ein Grund fur die grofse Wahrscheinlichkeit dieser Hypothese wird ein hochst wichliger Versuch W 6 h I er's an- gefuhrt , dem es gcliingen ist, Ai)ophyllit bei einer Teinperatur von 180° C. - 190° C. uiiter einem Drucke von 10 bis 12 Atlnosphiiren in wiisserige Liisung zu vcrsetzen, und bei dem Erkalten in Krystallen wiedcr zu erhalten. Fregich war dicse

*) s. 5s a. a. 0. hlic irh h i i c r k t : 011 cs Iiei dell1 mir 7.11 Grliotc strlieiiiloii 8 k i m i i i l gcliiigeii w i d , tlic locnlen l<ctliiiipi:cii zo cr-

iiiitlclii, vuii clciieii die 1:ililuiig tlicsor iiimiiiigliiclicii Silic.ak iibliiiiigig ISI, diiriilier w i d iiur riiic l ~ ~ ~ i ~ r i i i i ~ ~ i i ~ ~ l i i i i t ~ ~ ~ s i i i ~ l i i i i i ~ oritsclieiilcii kiiiiiit!ii . tlcrcii (big iii (1t;ii i i i i Ort i i i i t 1 Stcllt. ~csthil i l ' icn I k ! d ~ i i ~ l i -

luiigcii scinc A ~ i t l ~ i i t i i i i g I in t l c t .

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chenaiscii-geol~gisden Erscheinungen in Island. 81

Losung von einer Druckveriinderung begleitet. Allein sie war auch begleitet von einer Aenderiiiig der Temperatur, von einer Aenderung in der Leiturigsfhhigkeit fur die Electricitit, von einer Aenderung in der Wiirmecapacitat und von vielen andern .4enderun- gen. Sollte man daraus nicht schliefsen, dafs es sich hier um eine Hypothese handele, dio noch vielen andern eine gleiche Berech- tigung neben sicli gestalte, einer Hypothese, die man in der Physik undj Cliernie eine werlhlose zu nennen pflegt ? Welche Bedeutung wan auch einer solchen Erklarungsweise beilegen mag, irnmer wird man doch mit inir darin ubereinslirnmen nius- sen, dafs es nie zur Erkeiintnifs des Wahren fuhren kann, wenn man nur Hypolhesen da sprechen Iafst, wo der einfachste Ver- such entscheiden kann. Hier aber bedarf es nicht einmal grofser physikalischer Mittel, urn sich iiber diesen vermeintlichen Zu- sanimenhang zwischen Driick und chemischer Kraft zu beleh- ren. Ich habe bei Gelegenheit einer Arbeit uber die Spannkraft einiger condensirten Gase ein sehr einfaches hlitlel angegeben, um in Flussigkeiten ohne alle Gefalir einen leicht mefsbaren Druck von NO - 150 Almospharen zu erzeugen. Dieses Miltel besteht in Folgeiidem :

Man zieht eine 10 bis 14 Zoll lange Barometerrohre von miifsig weiter Oeffnung und bedeutender Glasdicke an dem einen Ende xu einem Haarrohrchen aus'; und bringt in dieselbe ein getheiltes, oben geschlossenes und unten mit Quecksilber ge- sperrtes Thermometerrohrchen nebst den Stoffea, deren Verhalten zum Wasser man bei hoherem Drucke prufen will. Die das kleine Manometer enthaltende Baronleterrohre wird nun am ent- gegengesetzten Ende ebenfalls zu einer feinen Spitze ausgezogen und durch Einsaugen mit Wasser gcfullt. Durch Abschmelzen beider Haarrohrchen erhalt man dann leicht einen fast vollig rnit Wasser erfullten hermetisch verschlossenen Raum.

Erwarmt man diese kleine Vorrichtung oft nur auf 40° C. 6 Annal. d. Chemie u. Fhnmi. LXV. Bd. 1. H c k

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82 Bun se n , Bcmerkuiigtw z.u einigoi Einzoiirfen iiber die

his GOo C., so gelingt es leiclit, den in Folge der Ausdeli- nung des Wassers erzeuglen , an dem Manometer mefsharen Druck von einer bis auf 110 Atmospharen zu steigern, und niithin eine Pression in der Fliissigkeit zu erzeugen, die einer Meerestiefe von mehr als 3000 Fufs entspriclit *).

Lafst man mit Hiilfe dieses kleinen Apparates auf Haare, die sich bekanntlich unter dem Drucke von ein paar Atmospha- pen nicht viele Grade iiber dem Kochpunkt des Wsssers in we- nigen Minuten liisen, mehrere Stunden lang einen Druck von 50 bis 60 AtrnosphPren wirlien, olint, die Teirrperalur iiber 600 C. zu erhiihen, so gewahrt man an diesen Haaren auch nicht die mindeste Veranderung.

Setzt man Apophyllit , der sich nach W o h I e r's Versuchen hei 180° - 190° C. unter einem Drucke von 10 bis 12 At- mospharen im Wasser auflost % stundenlang diesem Drucke fiir sich oder einem Prucke von nicht 12 sondern 79 Atmospharen aus, so sieht man aucli nicht den zartesten Anflug des an der Glaswandung haftenden Apophyllilpulvers dnrch Auflosung ver- schwinden , oder bei eintretcnder Druckverminderung sich in Krystallen aus der Losung wieder abscheiden.

Palagonitpulver auf dieselbe Weise behandelt, lost sich bei GOo C. unter einem.Drucke von 103 Atmospharen mr spurenweise im Wasser, wahrend es sich bei den) Kochen mit dieser Fliis-

*) Nennt nian dcn hti~ios~iliarciidriiclc Iici dem Zuschmelzen I', die da- hei stattfindendc Teinperutur t , uiid dar dabei im Thrrmometerrohr beobeclitete Luftvolumen V, so ergiebt sich, wenn bei einer spBUemn lkobachtung des Voluiiien uiid die Teniperaiur v und t' geworden ist, der stattfindende Druck

P V (I + 0,00366 t'j =

v (1 + 6,00366 t j in welrhein Ausdnick natiirlich die kleinern Correctionen aufser Acht gelassen sind.

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sigkeit unkr dem Drucke einer Atmospliare in weit erliebliclierer Menge eerselet iihd Iheilweisc liisl.

Wicd Iioclisalz , das bekannllich bei allen Tcmperaluren von Oo bis 109O,7 fasl ganz gleich lijslich iin Wasier ist, als gesattigte Liisuiig iiiit einem kleinen Ueberschufs von festem J~oeliselz einetn Driicke VOR 67 Almospliaren ausgeselzt , so zeigt .sic11 weder eine Aiifksting des l'eslen Salees, noch eiiie Ab- sclieidung des geliislen. Selbst als der Druck iiber 100 Almo- splitiren gesteigert wurtle , wobei die Hiihre weiiige Zolle vor dem Auge des Beobacliters in unzililige duiine Liingsstreifen zersprang, ohne im niindeslen das gliiserne xum Erhilzen be- nutzte Wasserbad zu besclihtligen, zeigle sich auch nicht die :mindeste Vurintlerung in cler Fliissigkeit.

Bei einer Reilie bufserst Iniigwierigcr, bis jctzt noch wenig ergicbiger Versuche iiber die Bildung naliirlich vorkommender Verbindungen liabe ich unter andereni die Beobachtung gemaclit, dufs sicti die kohlensauren Salze der Barylerde, Strontianerde elc. bei eirier Teinperatur von ungeFAhr 200° in Saliniakflussigkeit $sen, und bei dem langsaiiieii Erkalten in of1 millimeterlangen Krystalliiadeln wied'er abscheideii. Aucli hier fiiidet in den her- metisoh versclilossenen Rolirclien, die zur Erliitzurig bei solchen Versuclien dienen , ein Druclt von etwa 15 Atinospliiiren stalt. tafsst inan init Vcriiieidung der Tettiperaltirerlioliung nur die- sen Druck oder das Doppelte dessellten aiif die-. Fliissigkeit allein wirken, so zeigt sieh keine Spur einer Wirkung.

Eine harnstoff haltige Clilorbariumlijsung bis zu 135O C., also unler einem Drucke von hochstens 3 Aim. erliilzt , heginnt whon nacli wenigen Minuten sich in Salmiak und kohlensauren Baryl zu zersetzen. Sechs Stunden lang dem abwechselnden Ihucke voii bis 30 Atmospliaren ausgesetzl, zeigte sie auch nicht die mirdeste Trubung von kohlensaurem Baryt.

Was sol1 man daher solchen Thatsaclien gegcniiber von B *

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84 Bu rt s en , Bc9t1ei.kirryen za einiyeib Eirnoiirfen iiber die

einer Hypothese halten , die dem Drucke einen wesenllichen Einllufs auf die cheniischen Krafte einraumt , bei der Palagonit- bildung sogar einen wesentlichern als der Temperatur ? Bederf es da einer Antwort, wo es iniiglich ist , Versuche reden zu lassen, wie diese ?

Es kann iiicht meine Aufgabe seyn, v. W a It e r s h a u s en's Vorstellungen iiber die cheinischen und mechanischen Vorgange bei dcr Entstehung von Island zu berichtigen oder zu bekam- pfen. Ich lialte eineir solclien Streit, bei dem es sich fast nur um Hypothesen handeln wiirde, lur wenig erspriefslich irn In- teresse einer Wissenschaft ¶ der es niehr als irgend einer andern Noth thut , nach ueuen Anhaltspunkten zu forschen, urn Thatsachen zu erobern , die uns Hypothesen eritbehrlich niachen.

Ich anerkenne die Berechtigung meines Freundes , durch- drungen zu seyn von der Wahrlieil dessen, was er in seinerii Kreise erfafst hat - die subjective Berechtigung zu verwerfen, was mir in dein meinigen zu schall'en vergonnt war. Allein als eine Erganzung und Bereicherung meiner miihevollen Experi- inentsluntersuchungen kann ich es nimmermehr betrachten, wenn dieselben von neuem mil Hypothesen durchwebt werden, die ich auf das Sorgfaltigste zu vermeiden beniiiht war.

Dasselbe mochte ich yon den Einwurfen sagen, welche die Jlrizze gegen meine Sonderung der Islandischen Gebirgsforma- lionen in verschiedenen Eruptionsperioden anfuhrt. Die Noth- wendigkeit einer solchen Unterscheidung ist iiicht von mir allein erkannt wordeii. Ich theile diese Ansiclit nicht nur rnit einem DUnischen Gelehrten von tiefer Wissenschatllichkeit , den ein inlirelaiiger Aufenthalt in Island zu dem vollgiiltigsten Urtheil berechligt, ich theile sic amh init Hm. Desc lo izeaux , dem gruiidlichen Minerdogeii und Keiiiier der lslhndischen Verllt- ilibse.

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chemisch-geologisden Erscheifiungen in Island. 85

Ob ich diese Ansicht init einer geringern Rerechtigung hege, rls die Ansicht iiber den organischen Ursprong des Sal- miaks, darfte sich nach diesen Erorterungen eben so wenig hier wie dort aus dem Grade der Zuversichtlichkeit entnehmen lassen, mit der sie in der Skizze verworfen wird.

Marburg, den 24. Nov. 1847.

Ueber die Zusammensetzung der Asche von festen Thierexcrementen ;

von John R. Rogers.

Im Folgenden halten, welche ich unternommen habe.

sind die Resultale einer Untersuchnng ent- auf Veranlassung des Hrn. Prof. v. Li e bi g

Die Excremente stammen von Thieren, welche das gewohn- liche Winterfutter genossen und wurden sorgfaltig, frei von Urin und Sand gesammelt.

Bestinmaung des Wassers.

1. Excremente von Schweinen. Die frischen Excremente wurden gehorig gemischt und der

Gewichtsverlust im Wasserbade bestiinmt. 1) 225,83 Grm. frische Excremente gaben 51,45 Grm.

nach dem Trocknen bei 100°. 2) 197,05 Grm. gdben 45,61 Grm. 3) 212,58 Grm. gaben 48,48 Grm. Deninach enthiellen 100 Theile frische Excrernente :

1) 7?,22 pC. Wasser 21 76,96 n 3) 77,20 n P

Mitlel-77,K-