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Benefizkonzert im CafeSatz zu Gunsten der Ukrainehilfe des S‘Einlädeles Geboren ist uns ein Kindelein Alte Lieder zur Weihnacht Silke Marchfeld (Alt) Sebastian Röhl (Gitarre/Theorbe) Werke von J.S.Bach, M. Praetorius, J. B. Bassani Präludium und Fuge über „Vom Himmel hoch“ von J.S.Bach Freitag, 6. Dezember 2013, 20 Uhr Eintritt frei, um eine Spende wird am Ende des Konzerts gebeten.

Benefizkonzert im CafeSatz zu Gunsten der Ukrainehilfe des ... · PDF file2004 erschien seine Debüt-CD “Four Centuries”, es folgte 2008 die Solo-CD “Sonata” mit Werken von

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Benefizkonzert im CafeSatz zu Gunsten der

Ukrainehilfe des S‘Einlädeles

Geboren ist uns ein Kindelein Alte Lieder zur Weihnacht

Silke Marchfeld (Alt)

Sebastian Röhl (Gitarre/Theorbe)

Werke von J.S.Bach, M. Praetorius, J. B. Bassani Präludium und Fuge über „Vom Himmel hoch“ von J.S.Bach

Freitag, 6. Dezember 2013, 20 Uhr

Eintritt frei, um eine Spende

wird am Ende des Konzerts gebeten.

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Sebastian Röhl, geboren 1976 in Hamburg, entdeckte mit neun Jahren seine Liebe zur Gitarre. Von 1996 bis 2003 studierte er klassische Gitarre bei Prof. Klaus Hempel und Olaf van Gonissen an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg sowie 2003-2005 bei Prof. Johannes Monno an den Musikhochschulen Frankfurt und Stuttgart. Zur Verfeinerung seiner Ausbildung besuchte er Meisterkurse bei Thomas Müller-Pering, Carlo Marchione (Italien), Stephen Stubbs (USA) und anderen. Neben seiner Konzerttätigkeit als Solist und Liedbegleiter wirkte er bei verschiedenen Ensembles und Orchestern mit, wie dem Orchester der Jeunnesse Musicale unter GMD Ingo Metzmacher, dem Ensemble Oriol in Berlin sowie dem Kleynjans Ensemble für neue Musik in Hamburg. Des Weiteren tourte Sebastian Röhl mit einem Crossover Projekt zusammen mit dem Entertainer und Jongleur Lutz Langhoff im Jahr 2004 durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Sebastian Röhl arbeitete 1996 bis 2002 solistisch und leitend beim Kleynjans-Ensemble für Neue Musik mit. Er spielte unter anderem unter der Leitung von GMD Ingo Metzmacher im Tutti-Orchester der Jeunnesse Musicale Hamburg, beim Orchester der Konzertanten Oper Hamburg, an der Hamburgischen Staatsoper und im Ensemble Oriol in der Berliner Philharmonie. Im Jahr 2004 tourte Sebastian Röhl zusammen mit dem Entertainer und Jongleur Lutz Langhoff durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Neben seiner solistischen Tätigkeit ist Sebastian Röhl kammermusikalisch in verschieden Formationen mit anderen Gitarristen, Klarinette, Gambe, Querflöte und Gesang aktiv. Des Weiteren betätigt sich Sebastian Röhl als Continuo-Spieler auf der Theorbe in verschiedenen Ensembles. 2004 erschien seine Debüt-CD “Four Centuries”, es folgte 2008 die Solo-CD “Sonata” mit Werken von J.S.Bach, Mauro Giuliani und Manuel Maria Ponce. Seit 2009 arbeitet Sebastian Röhl mit Silke Marchfeld zusammen. Aus dieser Kooperation erschien 2011 auch die CD “Winterreise” mit einer Ersteinspielung von Schuberts Liederzyklus in einer Version für tiefe Frauenstimme und Gitarre. Er lebt mit seiner Familie in Freiburg im Breisgau. Silke Marchfeld, geboren in Weil am Rhein, studierte zunächst Querflöte und Alte Musik an der Musikakademie in Basel. Anschließend folgten Gesangstudien an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart, in Amsterdam und in Basel. Ihre Lehrer waren unter anderem Julia Hamari, Magreet Honig, Elsa Cavelti, Christa Ludwig, Brigitte Fassbaender und Elio Battaglia. Seit 2000 verbindet sie eine intensive stimmliche Zusammenarbeit mit Alexander Plust. Sie ist Finalistin und Preisträgerin bei zahlreichen internationalen Wettbewerben, so unter anderem beim internationalen Wagnerstimmenwettbewerb. 1993 wurde Silke Marchfeld in Budapest mit dem Monteverdi-Preis ausgezeichnet. 1993 und 1994 gehörte sie dem internationalen Opernstudio am Opernhaus in Zürich an. Dort gab sie auch ihr Operndebüt. Seither führt ihre rege Konzerttätigkeit Silke Marchfeld in viele wichtige Musikzentren Europas: Die Salzburger Festspiele, das Opernhaus Amsterdam und die Tonhalle Zürich, um nur einige zu nennen. Intensiv setzt sie sich mit zeitgenössischer Musik auseinander. Mehrere eigens für ihre Stimme komponierte Werke wurden von ihr uraufgeführt. Aufgrund ihres breit gefächerten Repertoires arbeitet Silke Marchfeld unter anderem mit Pierre Boulez, Edith Mathis, Placido Domingo, Miriam Marbê, Wolfgang Rihm, Eliahu Inbal, den Berliner Symphonikern und dem Königlichen Concertgebow Orchester zusammen. 1997 ist ihre erste Solo CD Um Mitternacht erschienen, 2002 die zweite Von Liebe und Tod . Des weiteren ist sie als Erda auf der im Jahr 2000 erschienenen Kassler Ring -Einspielung zu hören. Viele ihrer Konzerte wurden für Rundfunk und Fernsehen aufgezeichnet. Silke Marchfeld bietet seit 2000 mit großem Erfolg Meisterkurse und Workshops unter anderem am Stimmenfestival in Lörrach, in Basel und in Stuttgart an.

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Weihnachtslieder

Der Gesang der Engel In der Weihnachtszeit werden von alters her Lieder gesungen. Alle abendländischen Nationen, die aus der christlich-abendländischen Tradition hervorgegangen sind, kennen eine schier unübersehbare Fülle von Weihnachtsliedern. Die Lieder der vorliegenden CD sind, von zwei Ausnahmen abgesehen, ausschließlich deutschsprachige Lieder aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert. Alle diese Lieder vereinigen Aspekte des Volkstümlichen und des Kunstvollen, um nicht zu sagen, des Artifiziellen, auf bewundernswerte Weise. Spätestens seit dem hohen Mittelalter, also seit dem 14. Jahrhundert, tauchen im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest auch Lieder auf, die nicht an die Liturgie gebunden sind. Fast alle diese Lieder erzählen von dem Gesang der Engel bei der Geburt Jesu. „Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen“ (Lukas, 2. Kap., Vers 13/14) Fragen wir also nach der Musik der Engel. Warum singen die Engel? Können wir ihre Melodien erahnen? Wie ist ihre Musik beschaffen? Im Mittelalter hätte man als Antwort gesagt, dass die irdische Liturgie der Messe immer einhergeht mit der himmlischen Liturgie im „Thronsaal Gottes“, wie es in der Apokalypse heißt. Die Verbindung zwischen der irdische und der himmlischen Liturgie schaffen die Engel, die in einem aufwärts und abwärts führenden Reigen auf singende und tanzende Weise die Welt und den Himmel miteinander verbinden. Man war überzeugt, dass gerade der Engelsgesang in der Weihnachtsnacht auch auf Erden gehört werden kann, so wie die Hirten auf dem Felde bei der Geburt Jesu den Gesang der himmlischen Heerscharen hörten. Darüber hinaus waren alle liturgischen Gesänge der Kirche grundsätzlich dem Gesang der Engel zugeordnet. Der Gesang der Engel galt als das himmlische Vorbild, dem schließlich alle Musik dieser Welt zugeordnet war. Im Zusammenhang mit der aufblühenden Marienverehrung im hohen Mittelalter drangen die musizierenden Engel auch in die bildende Kunst ein. Scharen von singenden, spielenden und tanzenden Engeln feiern auf vielen Altarbildern die Krönung Mariens (z.B. Lochner, Schongauer, Baldung Grien etc.). An die Musik der Engel müssen wir uns erinnern, wenn wir den Sinn der auf dieser CD versammelten Weihnachtslieder musikalisch erfahren und verstehen wollen. Es sind durchweg volkstümliche Lieder, die von der Geburt Jesu berichten. So wie die Engel singen und zugleich tanzen, um die Geburt Jesu zu feiern, so haben auch viele der Weihnachtslieder durchaus tänzerischen Charakter (3/4- bzw. 3/2-Takt). Gleichzeitig sind die Lieder aber auch Gebete, die von den Nöten der Menschen sprechen. Das Lied „Sei uns willkommen, Herre Christ“ gilt als das älteste überlieferte deutschsprachige Weihnachtslied. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert ist die Melodie in einem Kyrie-Fragment nachweisbar. Das Lied begrüßt Gott als den Kyrios, d.h. Den Herrn dieser Welt. Auch das Lied „O Heiland, reiß den Himmel auf“ singt nicht von der Geburt Jesu, sondern von dem Wunder einer neuen Erde. Das Gedicht, das dem Lied zugrunde liegt, verfaßte der Jesuitenpater Friedrich Spee (1591-1655); die Melodie ist seit 1666 überliefert. Von der Verkündigung Mariens berichtet das Lied „Es steht ein 'Lind' im Himmelreich“. Der Text des Liedes beruht auf einer Umdichtung des weltlichen Liedes „Die Liebesprobe“. Aspekte des Weltlichen und des Geistlichen ließen sich also, wie die Umdichtung zeigt, bruchlos gegeneinander austauschen, auch das eine Form mittelalterlichen Denkens, die wir vergessen haben. Seit ca. 1430 ist die geistliche Fassung dieses Liedes bekannt. Auch das seit 1392 überlieferte Lied „Ein Engel zu Maria kam“ erzählt von er Verkündigung. Das

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aus dem 15. Jahrhundert stammende Lied „Es ist ein Ros' entsprungen“ gilt als eines der schönsten deutschsprachigen Weihnachtslieder. Die Vielzahl der Strophen dieses Liedes (ca. 23) wurden von Michael Praetorius (1571-1621) in seinem Chrosatz auf die heute bekannten 2 Strophen reduziert. Neben den Liedern der Bitte um Gottes Hilfe und denen der Verkündigung Mariens bilden vor allem die Lieder der Hirten und der Engel den Schwerpunkt der Weihnachtslieder. Recht eigentlich wollen alle Lieder, getragen von dem überwältigenden Gefühl der Freude, den Menschen die Botschaft von der Geburt Jesu übermitteln. Der Hirt, der bei seinen Schafen wacht, singt als der Engel ihm die Botschaft verkündigt, das „Benedicamus Domino“. Ein anderer Hirt fragt: „Was soll das bedeuten“; dann schildert er die Krippenszene, die er gesehen hat, mit geradezu malerischen Worten. Auch in dem Lied „O Freude über Freude“ bringt ein Hirte die Botschaft zu den Menschen. Doch dann spricht auch der Engel selbst zu den Menschen „Vom Himmel hoch da komm ich her“. Gedicht und Melodie stammen von Martin Luther; angeblich soll er das Weihnachtslied zur Weihnachtsbescherung seiner Kinder im Jahre 1535 geschrieben haben. In der Nachfolge des Lutherischen Weihnachtsliedes stehen die Weihnachtschoräle „Lobet Gott, ihr Christen – alle gleich“ (1554, „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (1598), „Fröhlich soll mein Herze springen“ (1653). In Leipzig erschien 1736 das „Musicalische Gesangbuch“, das der Zeitzer Kantor Georg Christian Schemelli zusammengestellt und herausgegeben hatte. Johann Sebastian Bach hat an der Ausarbeitung des Generalbasses der einzelnen Choräle mitgearbeitet. Die Melodie zu dem Choral „Ich steh an deiner Krippen hier“ stammt von Bach, während die Melodien der anderen beiden Choräle („Ihr Gestirn, ihr hohen Lüfte“, „Jesulein süß, o Jesulein Mild“) um die Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden sind. Schließlich führen uns zwei solistische Weihnachtskantaten in die Zeit des italienischen Hochbarock um 1700, d.h. In die Blütezeit von Oper und Konzert. Die Kantate „Nascere, nascere, dive puellule“ komponierte Giovanni Battista Basani (1657-1716), Kapellmeister an der Kathedrale in Florenz; die Kantate trägt die Überschrift „Per il santissimo Natale“. Die Kantate ist nach dem Vorbild der Oper auf dem Wechselspiel von Rezitativ und Arie aufgebaut; sie steigert sich gegen Schluß zu einem nicht enden wollenden Alleluja-Jubilus. Es ist heute weitgehend unbekannt, dass J. S. Bach auch solistische Lautenmusik komponiert hat; fünf Lautenkompositionen (zumeist Suiten) sind überliefert . Ob Bach selbst Laute spielte, wissen wir nicht; er war jedoch eng befreundet mit dem Leipziger Juristen und Lautenisten Johann Friedrich Weyrauch. Das Präludium und die Fuge (BWV 998) für Laute komponierte Bach wahrscheinlich im Jahre 1740; es ist eine Komposition aus seinen letzten Lebensjahren.

Mit dem Konzert wird die neue CD von Silke Marchfeld vorgestellt. Die CD kostet € 15,- Bestellmöglichkeit: per Mail an: [email protected] (Preis: 15,- Euro plus 2,50 Euro Versandkosten, ab 5 CDs versandkostenfrei) oder Sebastian Röhl, Frankenweg 5, 79117 Freiburg Weitere Informationen unter www.marchfeld-roehl.de oder www.silkemarchfeld.de und www.sebastianroehl.de