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Aufjndung des Stychnins in Leichnamen. 331 das Digitalin als eine gleichmlssige, au6 rundlichen KBr- nern bcstehende Masse, deren Durchmesser dem der menschlichen Blutkorperchen nalie kommt. Beim Kochen des Digitalins mit verdiinnter Salzsaure erhalt inan eine Fliissigkeit, welche aus Kupferoxydkalilosung Kupferoxy- dul ausscheidet. Die Analyse gab: C 59,lG 59,OO 22 59,19 H 8,G2 8,?B 19 832 0 32,22 32,25 9 32,29 100,OO 100,oo 100,OO. -- DRS robe Paridin und Digitalin erhielt Delffs von Dr. W a l z , der das letztere nainentlich schon seit meh- reren Jahren im Orossen darstellt. (N. Jahrb. far Pharm. Bd. 60.) B. IJeber die Aufllndung des Strychnins in Leiehnamen. Die Meth-ode, deren sich Stev. Macadam bei der Auffindung des Strychnins bedient, ist folgende: Die in feine Stiicke zerschnittene thierische Substanz wird init einer verdiinnten Losung von Oxalsaure 24 Stunden lang digerirt und die Fliissigkeit colirt. Die Waschwiisser vereinigt man mit der Colatur, erhitzt zum Kochen, urn die Eiweissstoffe zu coaguliren, und filtrirt noch warm durch Papier. Zu dem Filtrat wird Thierkohlc gegeben und die Masse unter haufigem Umruhren 24 Stunden lang stehen gelassen. Dann decantirt man und wiischt die Kohle auf einem qlter gut aus. Sie enthalt das Strychnin; und urn dieses auszuziehen, wird die zuvor getrocknete Kohle init heissem Alkohol erschopft. Die alkoholische Losung liefcrt in der Regel beim Verdampfen das Strychnin in einem zur Priifung niit Schwefelsaure rind saiirem chromsaurem Kali geeigneten Zustande. 1st dies nicht der Pall, so wird der Verdanipfungsriickstand nochrnals mit Oxalsaurelosung und Kohle behandelt und wie vorlier beschrieben, weiter verfahren. Weinsaure kann auch statt Oxalsaure in Anwendung kommen, aber Salzsaure und Essigsiiure wurden fur ungeniigend befun- den. (Repert. of the Brit. Assoc. - Bin& polyt. Joum. 1868.) Bk. Benutznng von Wasserglas mm Reinigen der Whsche. In der Konigl. Strafanstalt zu Spandau sind, Ver- suche angestellt worden, Wasserglas zum Reinigen der Wiische anzuwenden, welche nacli dem vom Regierungs-

Benutzung von Wasserglas zum Reinigen der Wäsche

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Aufjndung des Stychnins in Leichnamen. 331

das Digitalin als eine gleichmlssige, au6 rundlichen KBr- nern bcstehende Masse, deren Durchmesser dem der menschlichen Blutkorperchen nalie kommt. Beim Kochen des Digitalins mit verdiinnter Salzsaure erhalt inan eine Fliissigkeit, welche aus Kupferoxydkalilosung Kupferoxy- dul ausscheidet. Die Analyse gab:

C 59,lG 59,OO 22 59,19 H 8,G2 8,?B 19 832 0 32,22 32,25 9 32,29

100,OO 100,oo 100,OO. --

DRS robe Paridin und Digitalin erhielt De l f f s von Dr. W a l z , der das letztere nainentlich schon seit meh- reren Jahren im Orossen darstellt. (N. Jahrb. far Pharm. Bd. 60.) B.

IJeber die Aufllndung des Strychnins in Leiehnamen. Die Meth-ode, deren sich S tev . Macadam bei der

Auffindung des Strychnins bedient, ist folgende: Die in feine Stiicke zerschnittene thierische Substanz wird init einer verdiinnten Losung von Oxalsaure 24 Stunden lang digerirt und die Fliissigkeit colirt. Die Waschwiisser vereinigt man mit der Colatur, erhitzt zum Kochen, urn die Eiweissstoffe zu coaguliren, und filtrirt noch warm durch Papier. Zu dem Filtrat wird Thierkohlc gegeben und die Masse unter haufigem Umruhren 24 Stunden lang stehen gelassen. Dann decantirt man und wiischt die Kohle auf einem q l t e r gut aus. Sie enthalt das Strychnin; und urn dieses auszuziehen, wird die zuvor getrocknete Kohle init heissem Alkohol erschopft. Die alkoholische Losung liefcrt in der Regel beim Verdampfen das Strychnin in einem zur Priifung niit Schwefelsaure rind saiirem chromsaurem Kali geeigneten Zustande. 1st dies nicht der Pall, so wird der Verdanipfungsriickstand nochrnals mit Oxalsaurelosung und Kohle behandelt und wie vorlier beschrieben, weiter verfahren. Weinsaure kann auch statt Oxalsaure in Anwendung kommen, aber Salzsaure und Essigsiiure wurden fur ungeniigend befun- den. (Repert. of the Brit. Assoc. - Bin& polyt. Joum. 1868.) Bk.

Benutznng von Wasserglas m m Reinigen der Whsche. In der Konigl. Strafanstalt zu Spandau sind, Ver-

suche angestellt worden, Wasserglas zum Reinigen der Wiische anzuwenden, welche nacli dem vom Regierungs-

rnth M'ichgraf erstattcten Bericht giiiistig ausgefallen sind. In der Anstalt werden wochentlich 5936 Stuck Wasche gereinigt. Die Kosten fur das Einweichen oder Beuchen betrugen friiher fur Seife und Lauge wochentlich 9 $3 1 sy 3 8, rnit Wasserglaslauge aber nur 2 14sg 5 4, was fiir dss Jahr kine Ersparniss von circa 300 ,# ergiebt.

Die Wiische wird 24 Stunden lane in ciner hlischung von 1 Pfd. Waaserglas und 100 Pfd. Wasser eingeweicht, dann niit Seife nachgewaschen, gespiilt und getrocknet. Eine nachtheilige Einwirkung des Vl7asserglases auf die Wasche ist bis jetzt nicht beinerkt worden, obgleich die aus gebleichtem Leinen bestehende Wiische vie1 weisscr wird, a18 bei dem Einweichen in Aschenlauge. (Verhandl. ztw Bcford. des Gewertj. in Preussen. 1657. S. 130. - Polyt. Centrbl. 18.58. 8. 620.) E.

Ueber Colchitia. Fr. Hi ibschniann gie,bt zu seinen friiheren Berner-

kungen und zu den Preisarbeiten der Hagen -Hucholz'schen Stiftung iiber Colchicin folgende Notizen :

1) Das Colchicin wird, wir, sclion erwalint, aus seiner wssserigen Losung durch kohlensaures Kali pulverformig niedergeschlagen.

2) Gerothetes Lnckniuspapier wird durch Colchicin- liisung geblaut.

3) Rliabnrberpapier wird durch dasselbc gebraunt, diesc Reactioncn gehen jedoch langsarn vor sich und es ist nichts nstiirlicher, als dass nian sie leielit iibersieht. Sie erfordern mehrere Stunden, gewiihrt nian ilincn aber eine Nacht Zeit, so stellt sich ihr Erfolg so deutlich vor die Augen, dass jeder Zweifel fidlt.

Uei der langsamen Wirkung auf die ReagenRpapieFe stieg der Verdacht auf, dns Colchicin konne sicli in seiner wkiserigen Lbsung zersctzt haben und Animoniak aufge- treten win. Hiibschniann machte daher den Versuch mit einer ulkoholisclien Solution und nahm auch hier die alkalische Reaction wahr. Den verwendeten Alkohol untersuchte er fiir sich. E r war neutral. Es versteht sich iibrigens, dass der Erfolg um so spater eintritt, j e sauter dae Wasser war, mit welcheni man die Lacknius- etreifen rothete, und umgekehrt. Ob- nun gleich die Hlauun des rothen Streifens in nichts Anderem iliren Grund Rat, als in der Verbindung des Colcliicins mit der Tom blauen Papier eingesaugteii &lure, so gclang es ihm