2
307 3740 308 so erhalt man die Identitat: welche zeigt, wie sich die absolute Fehlerquadratsumme aus den relativen der einzelnen Gruppen zusammensetzt, ver- mehrt um die Quadratsumme der Abweichungen der Theil- resultate vom Endresultat. Beilaufig wird dieselbe noch an- schaulicher, wenn man sich ein zusammengesetztes System von Massenpunkten, seinen Gesamrntschwerpunkt, sowie die relativen Schwerpunkte der Einzelsysterne vorstellt und die lebendige Kraft in Bezug auf den Gesammtschwerpunkt aus den relativen lebendigen Kraften der einzelnen Massen- punkte in Bezug auf die Theilschwerpunkte und der Theil- schwerpunkte in Bezug auf den Gesammtschwerpuokt zu- sammensetzt. Setzen wir nun den mittleren Fehler der Gewichts- einheit in der Form an: A== uod suchen p (n) so zu bestirnmen, dass E denselben Werth hat, sei es, dass man es ails den Beobachtungen 8j einer eiozelnen Gruppe oder aus dern Gesammtcomplex aller by oder aus den Theilresultaten Bp berechnet, so erhalten wir als Ausdruck dieser Voraussetzuogen : P Dies in (I) eingesetzt, giebt nach Division durch fur ZC, (n) die folgende Functionalgleichung : b Y) (nl + n2 + . * . + nk) = w (nl) + w (%) + * ' . f It' (nk) -f- (k) I (2) worin nl , n2 , . . . nR, k beliebige gauze positive Zahlen sind. Setzt man zur Bestimmung von p (n) n1 = n2 = ... - -flk=n, so wird: (3) oder bei Vertauschung von K rnit n: Dass diese Constante = I sein muss, folgt dann daraus, dass sich Konigsberg, I 90 I Juli 2 7. CYA VA2 A= I bei wachsendem n dem Grenzwerth A=n worin die muss. Daher ist: die wahren Beobachtungsfehler bedeuten, nahern q(n) = 71 - I Fritz CoAn. Beobachtnngen der Nova (3.1901) Persei. Von AdoIf Muller, S. J. Indem der Unterzeichnete die von ihm an der hiesigen Privatsternwarte angestellten Beobachtungen der Nova ein- sendet, mochte er gleichzeitig die Aufmerksamkeit aoderer Beobachter auf die nicht geringe Zahl von hellen Verander- lichen hinlenken, die gerade in dieser Himmelsgegend sich vorfinden. Die bekannteo beiden Karten P. Hagen's mit ihren betreffenden Catalogen zahlen nur drei helle Verander- liche auf im Sternbilde des Perseus (Q, j3, X); zu diesen sind ausser der Nova durch die Entdeckungen der Herren Guthnick und Deichmiiller (A. N. 3720) die Sterne x und 36 F1. hinzugekommen. Ich selbst verglich am Abend des I. Mai die Nova mit 36 F1. und diesen sodann mit einem Stern zwischen c und v Persei, den ich jedoch in Hagen's Verzeichniss ver- misste und nachtraglich als num. I 08 I irn British Association Catalogue feststellte. Meine Schatzung vom folgenden Tage (2. Mai) ergab 36 FI. < 1081 < 1~, oder nach Grossenclassen 5.3 < 4.7 < 4.2. Am 5. Mai hingegen fand ich 36 F1. grosser als I 08 I B. A. C., verrnuthete daher die Vertinderlichkeit des letzteren; am 8. Mai waren beide Sterne gleich; am 9. Mai war wiederum 36 F1. > 1081 B.A.C. Mag nun auch der Hauptantheil an der Veranderlich- keit in der That dem Stern 36 F1. zufallen, so diirfte 1081 doch auch nicht frei von Wechsel sein. Obige Schatzung

Beobachtungen der Nova (3. 1901) Persei

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307 3740 308

so erhalt man die Identitat:

welche zeigt, wie sich die absolute Fehlerquadratsumme aus den relativen der einzelnen Gruppen zusammensetzt, ver- mehrt um die Quadratsumme der Abweichungen der Theil- resultate vom Endresultat. Beilaufig wird dieselbe noch an- schaulicher, wenn man sich ein zusammengesetztes System von Massenpunkten, seinen Gesamrntschwerpunkt, sowie die relativen Schwerpunkte der Einzelsysterne vorstellt und die lebendige Kraft in Bezug auf den Gesammtschwerpunkt aus den relativen lebendigen Kraften der einzelnen Massen- punkte in Bezug auf die Theilschwerpunkte und der Theil- schwerpunkte in Bezug auf den Gesammtschwerpuokt zu- sammensetzt.

Setzen wir nun den mittleren Fehler der Gewichts- einheit in der Form an :

A==

uod suchen p (n) so zu bestirnmen, dass E denselben Werth hat, sei es, dass man es ails den Beobachtungen 8 j einer eiozelnen Gruppe oder aus dern Gesammtcomplex aller by oder aus den Theilresultaten Bp berechnet, so erhalten wir als Ausdruck dieser Voraussetzuogen :

P

Dies in ( I ) eingesetzt, giebt nach Division durch fur ZC, (n) die folgende Functionalgleichung : b Y) (nl + n2 + . * . + nk) = w (nl) + w (%) + * ' . f It' (nk) -f- ( k ) I (2 )

worin nl , n2 , . . . nR, k beliebige gauze positive Zahlen sind.

Setzt man zur Bestimmung von p (n) n1 = n2 = . . . - - f l k = n ,

so wird: (3)

oder bei Vertauschung von K rnit n:

Dass diese Constante = I sein muss, folgt dann daraus, dass sich

Konigsberg, I 90 I Juli 2 7 .

CYA VA2 A= I

bei wachsendem n dem Grenzwerth A=n

worin die muss. Daher ist:

die wahren Beobachtungsfehler bedeuten, nahern

q ( n ) = 71 - I

Fritz CoAn.

Beobachtnngen der Nova (3.1901) Persei. Von AdoIf Muller, S. J.

Indem der Unterzeichnete die von ihm an der hiesigen Privatsternwarte angestellten Beobachtungen der Nova ein- sendet, mochte er gleichzeitig die Aufmerksamkeit aoderer Beobachter auf die nicht geringe Zahl von hellen Verander- lichen hinlenken, die gerade in dieser Himmelsgegend sich vorfinden. Die bekannteo beiden Karten P. Hagen's mit ihren betreffenden Catalogen zahlen nur drei helle Verander- liche auf im Sternbilde des Perseus (Q, j3, X); zu diesen sind ausser der Nova durch die Entdeckungen der Herren Guthnick und Deichmiiller (A. N. 3720) die Sterne x und 36 F1. hinzugekommen.

Ich selbst verglich am Abend des I . Mai die Nova

mit 36 F1. und diesen sodann mit einem Stern zwischen c und v Persei, den ich jedoch in Hagen's Verzeichniss ver- misste und nachtraglich als num. I 08 I irn British Association Catalogue feststellte. Meine Schatzung vom folgenden Tage (2 . Mai) ergab 36 FI. < 1 0 8 1 < 1 ~ , oder nach Grossenclassen 5.3 < 4.7 < 4.2. Am 5. Mai hingegen fand ich 36 F1. grosser als I 08 I B. A. C., verrnuthete daher die Vertinderlichkeit des letzteren; am 8. Mai waren beide Sterne gleich; am 9. Mai war wiederum 36 F1. > 1 0 8 1 B.A.C.

Mag nun auch der Hauptantheil an der Veranderlich- keit in der That dem Stern 36 F1. zufallen, so diirfte 1081 doch auch nicht frei von Wechsel sein. Obige Schatzung

ergiebt mindestens 5. Grosse, wiihrend Argelander ihn in seinem grossen Atlas des nordlichen gestirnten Himmels nur als Stern 6.-7. Grosse eingetragen hat; Heis fiihrt ihn in seinem Atlas coelestis nicht auf, und der B.A.C. sagt einfach: 6. Grosse. Einen auslligen Wechsel konnten wir allerdings bisher nicht beobachten.

Aehnliches liesse sich von den in Hagen's 11. Karte und Catalog unter num. I *) und 2 angeftihrten Sternen sagen. Bei den zahlreichen Einstellungen derselben beobachtete ich fast ausnahmslos I > 2, wahrend nach H. P. der rothliche Stern num. I die Grosse 6.9, der Stern num. 2 hingegen die Grosse 6.5 haben sollte. Auf alle Falle ist 6.9 im Anschluss an die kleinen Sterne der I. Karte (numerisch) zu hoch ge- griffen, weshalb ich ihn durchweg mit 6.4 bezeichnete. Viel- leicht ist die rothliche Farbe bei den Schatzungen von Ein- fluss gewesen? Vielleicht handelt es sich aber auch hier um einen Verbderlichen.

Zu den folgenden Tafeln sei nur noch bemerkt, dass sammtliche Beobachtungen von mir personlich angestellt wurden, zuerst rnit blossem Auge, dann mit einem Opern- glase, endlich mit dem kleinen Aequatorial von Merz, einem ausgezeichneten Vierzbller. Hier und da wandte ich zur

1901

MPrz I

4 5 6 7 9

I3 14 '5 16 '7 25 27 28 29 30

April 2

3 '3 I4 '5 16 I 7 I 8 '9

~-

2

I 1

2 0

21

30 Mai I

M. E. Z.

1 9 ~ on '9 O

I 9 30 '9 30 '9 30 '9 45 '9 30 20 0

20 0

2 0 0

20 0

20 0

20 0

'9 30 2 0 15 20 '5 20 '5

2 0 I 5 2 0 I 5

20 I5

2 0 I 5 2 0 15

21 30 21 45 2 1 40 20 I 5 20 I 5

20 0

2 0 0

2 0 0

10 0

- Gr.

1 .9

2.3 2.3 2.5 3 *o 3. I

3.1 3.5 3.6 3.7 3.9 3.9 5.5 4.0 4.5 4.5 3.9 4-7 4.7 5.5 5.5 6.0 5.3 4.9 5.' 5.8 5.9 6.0 5-3 5 .o

2.0

Farbe

rothlich

Aldebaran

dunkelroth roth Aldebaran roth-gelb

a

n

- - - - - - - - - -

rothlich n

roth -

B

> IS Persei

n n n n n

n

Vergleichstern

1.21, 29 2

1.21953 n x

n 1.53, 41

1.4',53,44

1.44

I.44,23 1.44 1.35

1.44 1.35

1.41

n >

>>

a

n n n

1.35, II:I 1.37 1-35, 37 I. 28 1.28, 23 1.37, 11.2 1.40 1.37

-

Controlle einen Merz'schen Cometensucher (von 3 Zoll Oeff- nung) an. Das beim Aequatorial benutzte Ocular hat ein Gesichtsfeld von 2 O 30'. Bei den feineren Stufenschiltzungen (nach der bekannten Argelander'schen Methode) stiess ich auf ein hochst einfaches photometrisches Verfahren : ich schraube das Ocularrohr langsam ein und sehe dabei die einzelnen Sterne ihrem Glanze (d. h. ihrer Grosse nach) dem Auge entschwinden. - Datum und Zeitangabe (in M.E.Z.) entsprechen der gewohnlichen bitrgerlichen ZPhlweise von Mitternacht bis Mitternacht (oh- 24h). Die letzte Columne giebt die herangezogenen Vergleichsterne nach den genannten Karten (I. und II.) des P. Hagen.

Es wurden stets rnehrere Vergleiche angestellt (ofter eine ganze Stunde lang mit Zwischenraumen von 10 Minuten oder einer Viertelstunde) ; da jedoch nie ein augenfalliger Wechsel wahrend der Beobachtungen sich herausstellte, wurde ein abgerundetes Zeitrnoment in die Tafel aufgenommen. Da bei niedriger Stellung der Nova stets gleichzeitig im Ocular sichtbare Vergleichsterne herangezogen wurden, wirkte die dunklere Atmosphare des Horizonts oder das glanzende Mondlicht kaum storend. Gegenwartig scheinen die Wechsel der Nova mehr mikroskopischer Natur zu werden.

1901

Mai 2

5 8 9 '5 16 2 0

22

31 Juni 6

7 '3 18 21 22

23 24 25 28 29 30

Juli I

3 4 6 1 8 9

2

1 0

Roma, Osservatorio privato sul Gianicolo, I 90 I Juli I 0.

M. E. 2.

2oh I 5" 20 1 5

20 '5 20 0

2 0 0

2 0 '5 2 0 '5 2 0 1 5 3 '5 3 25 2 55 3 0 2 45 2 50 3 0

I 30 2 30

I 0

1 0

I 0 I 0

1 I 5

0 45 3 0 0 '5 0 '5 0 '5 0 5

0 '5

. J 0

- Gr.

4.7 5.3 4.5 6.0

6.0 6.0 5.0 5.5 6.5 6.5

6.5 6.4 6.4 4.5 6.2 5.2 6.0 6.1 6.2 6.2

__

6.5

6 .o

6.4 6.3 6.2 6.2 6.2 6.3 6.3 6.4

Farbe

IS Persei - -

IS Persei - -- - -

rothlich n x >

blassroth roth

gelblich

weiss

gelblich dunkelroth rothlich

11. I

>

>

-

n

n n > >

weissroth n

Vergleichstern

-

1.37 1- 35 1.37, 11.1 11. I

- 1.37

I. 25,~28 11. I, 2

11.1, 1.25 II. I, 2 11. I

1.39 11.1, 2

1.25, II. I, 2

11. I, 2

N

n

>)

I. 28, 25

n >

B

n 1.25, II. I, 2 11. I, 2

n ))

P

n

Adolf nCriiZZer, S. J. $5) huch Herr J. Kaplan, Student in St. Petersburg, ist geneigt, diesen Stern (BD. +43?730) fur veranderlich zu halten. Kr.

20*