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467 XIII. Beobuchdungen iiber clerk Slicksto ffior ; oon F. W6hZer. (Mitgethcilt nus den G8itinger Kaclirichten 1850 No. 7.) Balm a i ii hat bekaiiutlich vor 8 Jahren eiiie Verbindung vou Bor init Stickstoff entdeckt, der er, auf den Gruiid ihrer vermeiutlichen Eigeuschaft, sich gleicli deiii Cyan mit Metallen verbiiideu ZLI kiiiineii, einen aualogeu Namen, deli Nameii Aethogen, gab ). Spiiter erkannte er, dafs alle voii iliin als Aethoiiide beschriebeueu Kiirper eiue wid die- selbe Substanz seyeii, iiamlich Sticketoffbor, ohue eiiicii weseutlicheii Gehalt an Metall ). Er erhielt dieae Ver- biuduiig durch Erhilzeii voii Borsaure mit Cyankalium oder mit Cyaiiziiik oder mit Quecksilbercyauid und Schwefel. Ich falid nachher, dafs inaii sie vortheilliaft aucli durch Glii- hen eiues wasserfreien Geinenges voii Borax und Kalium- eisencyaniir erhalteii kann ). Die Beobachtung, dab sich beini Erbitzeii voii wolf- rainsaureii Kali mit Salmiak Stickstoffwolfram. bildet '), ver- anlafste inich auf demselben Wege auch die Bilduiig voii Stickstoffbor zu versuchen. Dieser Versuch hat der Er- wartuiig vollkolnnieii entsprocheii : icli erhielt dadurcli einen Kbrper, der alle Eigeuschaften der B a lrnai n vermittelst der Cyauiire dargestellten Verbiiiduug besitzt, uiid der, wie ich weiter unten zeigen werde, aus B% besteht, also SO zusainmengesetzt ist, dafs er sich wit Wasser gerade auf in Borsaure uiid hmmonink verwaudeln kauu. Uin auf diese Weise den Stickstoffbor darzustelleii, ver- mischt mail sehr iuiiig 1 Theil reiiien und vollkoiniiieii cut- wasserteii Borax iiiit 2 Theilen getrockuetein Saluiiak, fiillt das Geinege iu eineri Tiegel vou Porzellaii oder am besteii I) Journal fiir pract. Chemie Bd. 27, S. 422 und Bd. 30, S. 14. 2) A. a. 0 Bd. 32, S. 493. 3) B e r e e l i u s Lelirbuclr 111. 113. 4) Nacliriclrtcn 1850 No. 3, S. 33. scbeinen ). (Der Aufsatz wrd im Heft LV cr- 30 *

Beobachtungen über den Stickstoffbor

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XIII. Beobuchdungen iiber clerk Slicksto f f i o r ; oon F. W6hZer .

(Mitgethcilt nus den G8itinger Kaclirichten 1850 No. 7.)

B a l m a i ii hat bekaiiutlich vor 8 Jahren eiiie Verbindung vou Bor init Stickstoff entdeckt, der er , auf den Gruiid ihrer vermeiutlichen Eigeuschaft, sich gleicli deiii Cyan mit Metallen verbiiideu ZLI kiiiineii, einen aualogeu Namen, deli Nameii Aethogen, gab ). Spiiter erkannte er , dafs alle voii iliin als Aethoiiide beschriebeueu Kiirper eiue wid die- selbe Substanz seyeii, iiamlich Sticketoffbor, ohue eiiicii weseutlicheii Gehalt an Metall ). Er erhielt dieae Ver- biuduiig durch Erhilzeii voii Borsaure mit Cyankalium oder mit Cyaiiziiik oder mit Quecksilbercyauid und Schwefel. Ich falid nachher, dafs inaii sie vortheilliaft aucli durch Glii- hen eiues wasserfreien Geinenges voii Borax und Kalium- eisencyaniir erhalteii kann ).

Die Beobachtung, d a b sich beini Erbitzeii voii wolf- rainsaureii Kali mit Salmiak Stickstoffwolfram. bildet '), ver- anlafste inich auf demselben Wege auch die Bilduiig voii Stickstoffbor zu versuchen. Dieser Versuch hat der Er- wartuiig vollkolnnieii entsprocheii : icli erhielt dadurcli einen Kbrper, der alle Eigeuschaften der B a lrnai n vermittelst der Cyauiire dargestellten Verbiiiduug besitzt, uiid der, wie ich weiter unten zeigen werde, aus B % besteht, also SO

zusainmengesetzt ist, dafs er sich wit Wasser gerade auf in Borsaure uiid hmmonink verwaudeln kauu.

Uin auf diese Weise den Stickstoffbor darzustelleii, ver- mischt mail sehr iuiiig 1 Theil reiiien und vollkoiniiieii cut- wasserteii Borax iiiit 2 Theilen getrockuetein Saluiiak, fiillt das Geinege iu eineri Tiegel vou Porzellaii oder am besteii

I ) Journal fiir pract. Chemie Bd. 27, S. 422 und Bd. 30, S. 14. 2 ) A. a. 0 Bd. 32, S. 493. 3 ) B e r e e l i u s Lelirbuclr 111. 113. 4 ) Nacliriclrtcn 1850 No. 3, S. 33.

scbeinen ). (Der Aufsatz wrd im Heft LV cr-

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von Platin uud erhitzt es darin, bedeckt, bis zum Gliilieii. Ein gewtihiilicher Thontiegel ist weiiiger geeignet dazu, wcil das Product in Folge der Bildung von Eisenchlorid, sclir eisenhaltig werdeii kaiiu. Bei kleineren Meugen kaun innii

sich auch eiiies Glasgefdfses bediencn. Man erhiilt chic weifst?, u~igeschmolzene, poriise Massc, die man fein zcr- reibt und mit einer grtifseren Menge Wassers, dem inan etwas Salzsaure zusgesetzt hat, langere Zeit bis zuin Sie- den erhitzt I ) . Der Stickstoffbor scheidet sich daiiii als ein weifses Pnlver ab, welclies inan abfiltrirt, init heibein Wasscr vollkommen answascht und trockiiet.

Hatte man ihn in eineui Thoiitiegel oder mit nicht ge- reinigtein, nicht umkrystallisirteii Bprax bereitet, so ist es iiothwendig ibn ziir Entferiiung von frenidcu Einineugungeii iioch mit coiicentrirter Salzsaure zu digerireii, und selbst hierdurch geliiigt es nur uiisichcr, ihii rein zu erhalten.

So dargestellt bildct der Stickstoft'bor eiu vollkommeii weilcs, leichtes Pulvcr, welches sclbst bei 500facher Ver- grtifserung als eiric gaiiz amorphe, ktirnige, iiiilchweisc Masse ersclieint. huf der Haut Iiirst cr sich talkartig einreiben uud ertheilt ihr eine groke Glatte. E r begitzt alle die voii B a Im a i n angegebenen charakteris tischen Eigenshaften, er leuchtet in der Kaute einer Flamme mit glauzendem, grlinlich weibem Licht, er entwickelt, init Kalihydrat geschmolzeii, rei'chlich Ainmoiiiak , und erleidet keiue Vertinderuiig we- der durch concentrirte Sauren, iioch coiiccutrirter Alkalien, nocb durch Gllihen in Wasserstoffgas oder Chlorgas. In einein Strom von Wasserdampf wird er schon bei maliger Gliihhitze vollstaudig in Ammoniak und Borshre verwan- dclt, wobei sich letztere mit den Wasserdampfen grolen- theils vcrfluchtigt, so dafs man bei deren Condensation eiue Auflijsung voii horsaurem Aininoiiiak erhalt.

1 ) Wendet man Euerst reines Wasser an und l i k t die abfiltrirte Lasung laugsam verdunsten, so schiefst K o c l d z in selrr sclrarfcn klaren Octaadern an. Bcini Erlritzen wcrden sie milclrwcifs, ohne illre Form nnd ilrren Glans zu verlieren. Ails ihier I.6sung in Wisscr erlrilt man wieder V'ii r [el .

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Ich Iiabe autcrdem uoch folgendc Beobachtuiigeu dar- iiber gemacht.

In eiuein Porzellantiegel, der von Kohlenpulrer umgeben in einem Thontiegel stand, einer einstiiudigen Nickclschrnelz- hitze aosgesetzt, blieb der Stickstoffbor gain uuverlindert ; er erlitt weder cine Schmelzuug noch verlor er Stickstoff.

In der dorch Sauerstoffgas geblasenen Alkoholflamme verbrennt er rasch mit schwacher, griiiilich wei ler Flainme und unter Bilduug von Borsliuredampf. Dagegen ist er nicht zum Brennen zu bringen, wenn man ihn in eiuem kleinen Porzellantiegel zum vollen Gliihen erhitzt und Sauer- stoffgas darauf leitet. Auch lerichtet er danii nicht, wie denn uberhaupt seine merkwurdige Eigenschaft, glanzender n l s irgend ein anderer Kbrper mit einem gruulich meifsen Licht zu phosphoresciren, iiur in Beriihrung niit einer Flamme ZUUI Vorschein kommt, mas indessen stets mit einer, wenn auch iiur aufserst langsamen Oxpdation verbunden ist. Ganz besonders lebhaft scliien mir der in Chlorgas gegliihte zu leuchten, wahrend dagegen fremde Eininengungen das Leuch- ten vollig zu verhindern schcinen.

Ganz ausgezeichnet ist ferner die Eigenschaft des Stick- stoffbors, beim Gluhen init leicht reducirbaren Metalloxy- den, unter Reduction derselben, jedocli ohne Feuererschei- nung, Stickoxydgas oder salpetrige Saure zu bilden. Er- hitzt man ihn in einem Glasrohr init Bleioxyd, Kupferoxyd oder Quecksilberoxyd, so erfiillt sich das Rohr init star- kcm rothem Dampf.

Iu eiiiem zugesclimolzeuen Glasrobr mit Wasser bis zu 200° erhitzt, bildet er Aminonink und Borsgure; die Ver- wandlung bei dieser Temperatur geht aber nur sehr laug- Sam vor sich. LaLt man die Wirkung viele Stuudeit laug dauern, so findet man das Glas, wenii die RiThre uicht ex- plodirt ist, bis,ticf in seine Masse angegriffen und in eine weifse, opalartige Substanz verwandelt. Dns Wasser ent- I i l i l t dann Kali, KicselsBurc Borsliiire und freies Ammouiak.

Wiewohl bei ciuer l iar kurz dauernden Wirkung se!bst Iiciiisc coiicenlrirle Schrvefelsiiurc aiif dcu Stickstoffbur ohiie

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Wirkung ist, so wird er doch davon, wiewohl iiur sehr langsam, in Ammoniak und Borslurc! vcrwaodelt, weuu man ihn bis Zuni Verdampfen der Siiure lange Zeit erhitzt. Noch leichter geschieht die& durch die Digestiou mit rau- cheuder Flufssaure unter Bildung von viel Fluorboram- inonium.

Das merkwurdigste Verhalten zeigt der Stickstoffbor bciin Gliiheii mit wasserfreiem kohlensaureni Kali. E r ver- wandelt sich dainit gerade aiif iu borsaurcs uud iu cyan- mires Kuli; er zersetzt also die Kohlensaure uud reducirt daraus deli Kohlenstoff, der sich mit dem Stickstoff zu Cyan vereiuigt , - gewifs eine unerwartetc! Bilduiigsweise von Cyan, die iiidessen mit der von B e r z e l i u s gemachteu Beobachtuug, d a t freicr Bor, mit kohlensaurem Kali er- bitzt, auf Kosteii der Kohlelislure vcrbreuut uud daraus Kohle reducirt , im vollkommeneu Einklaug steht. 1 Atom Stickstoffbor uiid 2 At. kohleiisaures Kali ( B S t 2 K O .C02) cnthalten dieselberi Elemerite in derselben RIenge wie 1 At. borsaures und 1 At. cyaiisnures Kali (K0.B03fK0.CzBO). Diese wechselseitige Zersetzuiig gelit mit grofser Leichtig- kcit, schon bei scliwacher Gliihliitze im Platintiegel iiber der grofseu Spirituslampe, vor sich. Ein Gemeuge voii Stickstoffbor und trockneln kohlensaurem Kali in dem obi- gen Aequivalentverhaltnifs (nlmlich =3 : 17) erhitzt, schmilzt bei der Temperatur, bei der kohleusaures Kali fur sicb nicht schmelzeu wiirde, leicht uiid ruhig zu einem Liquidum, wel- ches beiin Erkalteu zu einer sehr krystallinischeu, weifsen Masse erstarrt. Sic besteht iiiin fast nus gleicheu Gewichts- theilen borsaurem und cyansaurem Kali rind wird von Was- ser klar aufgelilst. Ich habe daraus schilii krystallisirten, reinen Harnstoff, und ails diesem krystallisirten Cyauiir- szurc dargestellt. Wendet m u den Stickstoffbor im Ue- berschufs au, so bildet sich zugleich viel Cyankaliuin, aus dem ich Berlinerblau uiid Blausaure darstclleii konote. - Stickstoffbor, in eiiieiii Porzcllaurolir in freieui Kohlen- sauregas bis ziiiii starken Gluhcii crhitzt , zersezt das- sclbe nicht.

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Was die directen Bewcise fur die ~ i ~ s ~ n i ~ ~ ~ e ~ ~ s e t z u ~ ~ ~ dcs Stickstoffbors betrifft, so fiilirten aufangs die uuter eioau- der sehr abweichendcn Analysen, angestellt init Substauz VOII uiiglcichcr Bercituog, nur zu detn Hcsultat, dafs die- ser Kbryer, weiin er niclit mit allcr Sorgfalt bereitet wurde, VOII selir ungleicher Zusammensetzuiig , dak heifst in hart- IiSckiger Verbiuduug mit fremden Beimiscliiiugen , wie es scheint hauptsachlich Borslure, erhalten wird. Ich lasse diese Versucbe unangefiihrt, da sic weiter keinen Wertli hahcu, und will iiur die augebeii, die init Substaiiz voii sorgfaltiger, jedoch ungleicher Bereitung geinacht wurdcn uiid dabei unter eiuaiider iiahe iibereiiistimmeude Resul- tate gaben.

Bei der Leichtigkeit, womit der Stickstoffbor mit Hy- draten Ammoniak bildet , hatte die Bestimmuiig des Stick- stoffgehalts keine Schwierigkeit. Sie geschah, wie bei eiuer organischen Substanz, durch Gliihen mit Natronkalkhydrat, welches, um cs e t m s scliinelzbarer zu machen, etwas inelir Natrouhydrat als gew6hiilich cnthiclt. Vier Aualyscii init Substanz VOII ungleicher Bcreitung, samnitlich voii Hrii. Dr. S t a d e l e r gemacht, gaben 48,13, 49,63, 50,77 und 51,% Proc. Stickstoff.

Der zu der letzteii Analyse angcwandte Sticksloffbor, welcher 5136 Proc. Stickstoff gegeben hatte, war init Flufs- satire behandelt. 0,289 Grin. hatten 2,363 Grin. Platiiisal- iniak gcgeben.

Fur die directe Bestiminuiig des Borgehaltes blieb nut' eiii Weg, iiamlich die Oxydatioii durch Erhitzen rnit ei- nem genau bestimtnteii Gewicht von salpetersaiirem Blei- oxyd. Was der geschmolzene Riickstaud i n c h wog, als das Bleioxgd, welches zuruckbleiben miifste, konnte iiur Borsaure seyii. Diese Methode, von dcr sic11 wohl auch noch in mancheii andcreii Fallen Anwendung wird macheu Iasseii, ist sehr leicht uiid rasch ausfiihrbnr uiid giebt, wie icli tlenkc, sicherc Resultatc. Uas Salz dazu i d s Iiatiir- Iiciicr Wcise vollkoiiiincu rciii uiid sclir fcin gericben seyu. D a cs schoii in mafsigcr Hitze lciclit zcrsclzt w i d , so mufs

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inan es mit Vorsicht trocknea. Die Scbmelzung kann in eiiiem Platintiegel geschehen, sobald man eiueu grofsen Ueberschrifs von Salz anwendet. Nimmt man zu weuig, so wird Blei redncirt und legirt sich mit dem Platiu. Die Vermischung der zu oxydirenden Substanz mit dem Salz geschieht in dein Tiegel vermittelst eines dicken polirteu Platindrabtes; sie mufs sehr sorgfaltig seyn. Da sich die Masse ziemlich stark aufbkiht, so hat inan anfangs init Vor- sicht zu erhitzen. Zuletzt erhitzt man einigc Augenblicke zum GIiihen, bis die Masse ruhig fliefst.

0,180 Grin. vou dern mit Flufssaure behaudelteu Stick- stoffbor , bei 150" getrocknet, zusammengeschinolzen mit 6,068 Grin. salpetersaurein Rleioxj-d, gabeu 4,334 geschmolz- nen Ruckstand. Davon nbgezogen die in dem Salz ent- haltene Bleioxydmengc = 4,086, bleibeu 0,246 fur entstau- dene Borslure, elithaltend 0,0768 Bor oder 42,66 Proceiit im Stickstoffhor.

Fiinf andere Versuche init Stickstoffbor von dreierlei Bereitung gabeu 41,93 - 41,GI - 40,88 - 4487 - 40,38 Proc. Ror.

Niinint man die flir Stickstoff uiid Bor gefiindeueu h k h - sten Zahlen als die richtigsteu an, so erhalt man fur 100 Theile:

Bor 42,66 Stickstoff 51,36

Ein zweiter Versuch gab 42,23.

Verlnst 5,98. Dieser Verlust kann nur Sauerstoff, und dieser wohl nur

i n Form von Borsaure in der Verbindung enthalteu seyn, da letztere wie besondere Versuche gezeigt haben, weder Chlor noch Natrium enthalt. Auf Aeqoivalente berechuet, wurde die obige Zusalnmeiisetzung einer Verbindung vou 1 Aequiv. Borsh re wit Id Aequiv. Stickstoffbor (RO3 +14BPF) ent- spechen, die euthalteii wiirde:

Bor 42,617 Stickstoff 51,124 Sanerstoff 6,259.

Eiuc Verbindung in einem solehcri Verhaltoifs ist liiiclist

473 unwahrscheinlich. Vie1 wahrscheinlicher ist es anzunehmen dafs der, in der Menge auch variirende, nors%uregehalt in Folge der Entstehuiigsweise und des ganz ungeschmolzenen amorphen Zustandes des Stickstoffbors in diesem nur me- chaiiisch und durch die gewilhnlichen Lbsungsmittel unaus- ziehbar innig eiiigemeiigt enthalten ist, in ahnlicher Weise, wie z. B. Zucker, in Vermischung n i t Rorsaiire verkohlt, cine Kohle geben wiirde, aus welcher walirscheinlich nicht der gauze Borsauregehalt durch Beliaiideln mit Lijsungsmit- tell1 ausgezogeii werdeii kbnute.

Der reine, borsaurefreie Stickstoffbor, BX, der also iioch nicht dargestellt worden ist, wenn sich nicht der nach B a 1 ma i 11's Verfahren bereitete, bis jetzt iioch nicht ana- lysirte, als solcher erwcist, wiirde in 100 Th. euthalten:

Bor 43,76 Stickstoff 56,2-1.

XIV. Fcmeres iibcr die Eleklricithts - Entwicklung hci Ab fiischung erhitzter Mctalle i ra Fliissigkeiten ;

von F. C. Henrici .

B e i weiterer Verfolguug meiner Versuche iiber die galva- nische Wirkuiig der Ablbschung eiiies erhitzten Platindrahts in verschiedeneii Flussigkeiten ') bin ich zur Wahriiehmung einer Keihe von Erscheinungen gelangt, welche sehr spre-' chciid zeigen, wie gciring die Verschiedenheit in den Be- ruliru~igsverb~ltiiisseii heterogenen Kiirper zu seyn braucht, uiii zu einer galvanischen Wirkuug Veranlassung zu ge- bcn. Es ist die Bewegulig siedender Fliissigkeiten, dereii Wirkung auf eineii vou ilii getroffeuen Platiudralit ich auf folgende Weisc niiher untersuclit habc. 1) Siclre S. 170 dieses Bandcs.