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MITTEILUNGEN MÄRZ 2011 MIT MIT BUS UND BAHN IN DIE BERGE BEL PLAN - SCHÖN LANGSAM HOCHFEILERHÜTTE www.alpenverein.it Versand im Postabonnement – Ges. 353/2003 (umgew. in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Absatz 1, DCB Bozen – Taxe perçue ECONOMY I.P. AVS_Berge_erleben_maerz_11.indd 1 AVS_Berge_erleben_maerz_11.indd 1 21.02.11 16:44 21.02.11 16:44

Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

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Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

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Page 1: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

MITTEILUNGENMÄRZ 2011

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MIT BUS UND BAHN IN DIE BERGE

BEL PLAN - SCHÖN LANGSAM

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Mitteilungen März 20113

Liebe Bergfreunde, werte Leser,

Erreichbarkeit wurde heuer zum Unwort des Jahres gewählt, da sich dahinter allerhand verbirgt. Die Wirtschaft braucht Erreich-barkeit, der Tourismus braucht Erreichbarkeit, jeder Einzelne braucht Erreichbarkeit (man denke nur an das Handy), und auch wir Bergsteiger machen da keine Ausnahme. Die Aus-gangspunkte unserer Unter-nehmungen müssen erreichbar sein. Diese Erreichbarkeit ge-neriert Verkehr und dieser wie-derum Luftverschmutzung und Treibhausgase.Hand aufs Herz, müssen wir überall mit dem Auto hinfah-ren? Gewiss, wer im Frühjahr zu einer Skihochtour aufbricht, muss wohl oder übel mit dem Auto fahren. Aber so manche Wanderung lässt sich ohne Schwierigkeiten mit öffentlichen

Verkehrsmitteln durchführen. Man hat dabei den Vorteil, dass man nicht zum Ausgangspunkt zu-rück muss und dass man be-sonders im Herbst beim Törg-gelen auch einmal ein Glas Wein trinken kann.Mit der Reihe „Wandern ohne Auto“ möchte der Alpenverein seine Mitglieder animieren, auch einmal auf das Auto zu verzich-ten. Auch in diesem Heft fi nden Sie eine Reihe von Beiträgen, die zur Entschleunigung (auch ein Favorit für Wort oder Un-wort, je nachdem, von welcher Seite man es sieht) des Berg-steigens beitragen sollen. Aber Sie fi nden nicht nur „au-tofeindliche“ Beiträge, eine Sportklettersektion stellt sich vor, die Jugend hat große Plä-ne, es wird wieder eine Hütte des AVS beschrieben und vieles andere mehr. Viel Spaß beim Lesen.

Franz Mock

editorial

Titelbild:Klaussee, Ahrntal

Foto: Mario Berlanda

Entschleunigung des Bergsteigens

Foto: Karin Leichter

Mit Bus und Bahn in die Berge Ing. Heinz Dellago ............................ 4

Wandern und Trekking auf dem PrüfstandWolfgang Niederhofer ...................... 6

Bel plan – Schön langsam a faeins StiklJudith Egger .................................... 9

Unterm Mendelkamm Judith Egger .................................. 11

Schritte am Berg Judth Egger ................................... 12

AVS-Filmreihe im Filmclub Bozen Florian Trojer .................................. 13

Erich Abram Franz Mock .................................... 14

HochfeilerhuetteFranz Mock .................................... 16

Alpinist 2010-2013 (Venezuela)Stefan Steinegger .......................... 18

Regelungen für PistentourengeherStefan Steinegger .......................... 20

Die Sternfahrt am Vigiljoch 2011Landesjugendführung .................... 21

Bergferien für Familien Stefan Steinegger .......................... 22

Sportklettersektion BruneckUlla Walder .................................... 24

Sportklettern (3. Juniorcup) Ulla Walder .................................... 25

Im Jänner zum KönigHelmut Dorfmann .......................... 25

ClimBo 2011 Matthias Polig ................................ 26

BüchereckeFranz Mock .................................... 28

Ferrata delle TaccoleHannsjörg Hager ........................... 29

Josef KostnerValentine Kostner ........................... 30

AVS-SinggemeinschaftRenate Mayr .................................. 31

Nepal auf anderer WeiseDr. Reinhold Regele ....................... 32

Pulverschnee nur ein Traum für Träumer?Walter Rass ................................... 34

Auf der Hauptroute der PelzhändlerFranz Mock .................................... 36

Rund um Südtirol - Teil IVAlfred Profanter .............................. 39

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Mitteilungen März 2011 4 Mitteilungen März 20115

MIT BUS UND BAHN IN DIE BERGE

Der alpine Tourismus begann vor ungefähr hundertfünfzig Jahren durch den Bau der Bahnlinien im Alpenbereich. Da-durch konnte eine breitere Be-völkerungsschicht erstmals in relativ geringer Zeit zu den Her-bergsbetrieben und Ausgangs-punkten der Wanderungen gelangen. In der Zeit von 1850 bis zum Ersten Weltkrieg wurde eine Vielzahl von Eisenbahnlini-en gebaut, die unter anderem diesen Zweck erfüllten. Bahn und Bus waren bis 1960 auch die Hauptverkehrsmittel, um die Wanderer so nahe wie möglich zu den Bergen zu bringen. Erst mit der Massenmotorisierung wurden die öffentlichen Ver-kehrsmittel in den Hintergrund gedrängt. Durch die größere Flexibilität, die das Auto bot, wurden Bus und Bahn in den Folgejahren immer weniger at-traktiv. Aus diesem Grunde wur-den sowohl die bedienten Stre-cken als auch die Fahrten immer weiter ausgedünnt und so diese

Verkehrsmittel für viele Bergtou-risten immer weniger attraktiv.Allerdings hat die steigende Anzahl an privaten Fahrzeugen viele negative Auswirkungen, wie beispielsweise die Überlas-tung der Straßen, wachsende Parkplätze und letztendlich die Beeinträchtigung der Luftquali-tät. Aufgrund der hohen Anzahl an Bergtouristen ist die individu-elle Anreise mit eigenem Auto deshalb in den letzten Jahren bedenklich nahe an ihre Gren-ze gelangt. Immer wieder neue, breitere Straßen und größere Parkplätze zu bauen, ist keine dauerhafte und zukunftswei-sende Lösung: Der Raum ist begrenzt, und solche Eingriffe stören Landschaftsbild als auch Ökosystem. Im Gegensatz dazu scheint eine Bündelung der Anreise mit öf-fentlichen Verkehrsmitteln eine gute Lösung. Die Mehrheit der Ausfl ügler, Wanderer und Alpi-nisten hat sich im Laufe der Zeit jedoch daran gewöhnt, die Aus-

gangspunkte von Bergtouren mit dem eigenen Fahrzeug zu erreichen. Jetzt ist es schwierig, sie dazu zu bringen, auf öffentli-che Verkehrsmittel umzusteigen. Da immer weniger Leute per Bus und Bahn ihre Touren un-ternahmen, gab es auch von-seiten der Politik wenig Anreiz, bessere Verbindungen anzu-bieten. Der öffentliche Verkehr wurde bis vor Kurzem nur von wenigen Personengruppen ge-nutzt: hauptsächlich von Schü-lern, Arbeitspendlern, älteren Jahrgängen und Menschen ohne Führerschein. Die Züge und Busse waren deshalb vor-wiegend auf die Bedürfnisse dieser Fahrgäste ausgerich-tet. So wurden beispielsweise

samstagnachmittags und an Sonn- und Feiertagen nur weni-ge Fahrten angeboten. Dadurch ist die touristische Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel kla-rerweise beinahe zum Erliegen gekommen.Wenn aber das Angebot stimmt, sind auch Bus und Bahn für Aus-fl üge in die Berge interessant. Dies hat erstmals der große Er-folg der Vinschger Bahn bewie-

sen. Touristen und Einheimische haben sie von Anfang an sehr gut angenommen. Das machte auch die Politik darauf aufmerk-sam, dass man durch ein gutes Netz an öffentlichen Linien poli-tisches Kapital schlagen kann. Aus diesem Grunde wird seit 2005 sehr stark in den Ausbau von Bus und Bahn investiert: Die laufenden Ausgaben haben sich inzwischen mehr oder weniger verdoppelt.

Es wurde der sogenannte Süd-tiroltakt aus der Taufe gehoben, der den öffentlichen Verkehr zu-nehmend auch für die Freizeit interessant macht. Der Südtirol-takt hat folgende Eigenschaften:− Halbstundentakt auf den Haupt-Bahn und -Buslinien− Stundentakt auf den übrigen Linien− schlanke Anschlüsse an den Knotenpunkten− Ausbau des Wochenend- angebots− neue Linien auch in entlegene Ortschaften

Im Folgenden einige Vor-schläge für Bergtouren ohne eigenes Autos:

RadfahrenDie Kombination Bahn und Fahr-rad hat sich als ideal erwiesen. Dadurch ist es nicht mehr not-

wendig, am gleichen Ort eine Tour zu beginnen und zu been-den. Besonders Mountainbiker müssen nicht die eher lang-weiligen fl achen Talabschnitte befahren, sondern können sich direkt auf den anspruchsvollen Anstieg und die Abfahrt konzen-trieren. Auch auf fast allen Busli-nien ist die Mitnahme von Fahr-rädern im Kofferraum möglich.

WanderungenAuch hier bietet die An- und Abfahrt per Bus und Bahn Vor-teile gegenüber jener mit dem eigenen Auto. Einerseits kann man auch hier zu einem ande-ren Punkt zurückkehren und ist deshalb nicht gezwungen, den gleichen Weg zurückzugehen. Und zudem braucht man sich nicht um einen Parkplatz zu kümmern. Außerdem bleibt man mit der Bahn auch nicht im Stau stecken – man denke nur an ei-nen Ausfl ug ins Pustertal an ei-nem Wochenende im Winter ... Die Anreise ist Teil des Ausfl ugs, den man von Anfang an genie-ßen kann, weil man sich nicht auf Straße und Verkehr konzen-trieren muss.

SkitourenIdeal fi nde ich die Kombination Öffi s und Skitour, die ich in den letzten Wintern entdeckt habe:− Inzwischen erreicht man an

allen Wochentagen fast alle Ausgangspunkte von Ski- touren mit den Bussen.− Überschreitungen sind da- durch problemlos möglich, ohne auf zwei Autos an- gewiesen zu sein.− Auf dem Gipfel angekommen, ist man frei, die Abfahrt zu wählen: Nehme ich lieber die südliche Firnabfahrt oder den nördlichen Pulverschnee?

Familienausfl ügeAls Vater von drei Kindern kann ich die Ausfl üge mit Bus und Bahn allen Familien weiteremp-fehlen. Die Kinder werden hier nicht wie im Auto an die Sitze festgebunden, sondern können sich – besonders im Zug – frei-er bewegen und etwa während der Fahrt gemeinsam mit den Eltern ein Spiel spielen. Da die Kinder bis zur Volljährigkeit An-recht auf das „Abo+“ haben und kostenlos mitfahren können, ist es auch fi nanziell vorteilhaft, auf das Auto zu verzichten.

Deshalb für den nächsten Ausfl ug: Ziel auswählen, Fahrpläne studieren und ein-steigen!

Ing. Heinz DellagoFahrplanentwickler

Amt für Pesonenverkehr

Busschild im Pulverschnee Foto: Heinz Dellago

Flirt: Erweiterte Fahrpläne machendas Angebot immer attraktiver

Foto: Heinz Dellago

Unsere Welt. Unser Bier.

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WANDERN UND TREKKING AUF DEM PRÜFSTAND

An einem Sommersonntag in Zans, am Eingang zum UNESCO-Weltkulturerbe Do-lomiten: Ein gestochen blau-er Himmel wölbt sich über die Villnösser Geisler, eines der schönsten Bergbilder der Do-lomiten. Am Fuße der stolzen Nordwände von Sass Rigais und Furchetta werden die Parkplätze bereits vormittags knapp – ein Blechhaufen auf 1700 m Me-ereshöhe. Das Bild auf den noch höheren Dolomitenpässen oder anderen Alpenparkplätzen sieht diesem sehr ähnlich. Gibt es erst einmal Infrastrukturen für den motorisierten Individualverkehr, werden diese genützt – auch von Wanderern, denen die Umwelt durchaus am Herzen liegt.

Bei den Tourenplanungen wird gerne auf den höchsten legalen Parkplatz zurückgegriffen. Läge dieser nochmals 200 m höher, käme die Blechlawine erst dort zum Stillstand. Die Höhenstufen darunter werden ausgeklinkt, so, als ob sie nicht existierten, obwohl es dort häufi g wesent-lich ruhiger zugeht.

Szenenwechsel – ein Bekann-ter erzählt von einer 4000er- Besteigung in den Schweizer Westalpen: Eine anstrengende Autoanreise, dann noch schnell zur Hütte. Gipfelbesteigung geglückt, Abstieg und eine an-strengende Autorückreise nach Südtirol. Menschen und Kultur-landschaften unterhalb 1800 m

Meereshöhe werden ausgeklam-mert, sind nicht Ziel der hasti-gen, automotorisierten Gipfel-sammler – eine Welt zwischen Hochgebirge und Autobahn. Dazwischen Leere – das kann es wohl nicht sein.

Gerade im Bahnland Schweiz gibt es attraktive Alternativen zum motorisierten Individualver-kehr. Das Bahn- und Busfahren gehört auch in der Freizeit zum Selbstverständnis. 6:30 Uhr an einem Sommer-Sonntagsmor-gen am Zürcher Hauptbahnhof: Scharen von Tagesausfl üglern mit Rucksäcken eilen zu ihren Zügen. Zuverlässig und um-weltverträglich bringen sie die Schweizer Bahnen und Post-

busse zu den Ausgangspunkten auch anspruchsvoller Bergwan-derungen. Was in der Schweiz seit Jahrzehnten funktioniert, greift nun langsam bei uns in Südtirol. „Wandern ohne Auto“, herausgegeben vom AVS, die Nutzerzahlen der Vinschger Bahn und nun auch sonntags verkehrende Busse in den Süd-tiroler Seitentälern sind vielver-sprechende Ansätze.

Was für Tagesausfl üge gilt, trifft erst recht für längere Wander- bzw. Trekkingtouren zu. Ein Großteil des Ressourcenver-brauchs entfällt auf die An- und Rückreise. Wer sich ernsthaft und ehrlich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ auseinander-setzt, muss diesen Teil der Rei-se kritisch auf den Prüfstand stellen.Der Reiseveranstalter Vai e Via AktivReisen (www.vaievia.com) versucht seit Jahren, seine An-gebote ökologisch und sozial verträglich zu gestalten. Es sind dies die beiden Kriterien, die da-rüber entscheiden, ob ein Rei-seangebot nachhaltig ist oder nicht.

Ökologische Verträglichkeit misst sich am Ressourcenver-brauch. Flugreisen schneiden hier besonders schlecht ab. Nahe gelegene Reiseziele sind naturgemäß umweltfreundlicher. Eine Wanderwoche in Südtirol wird aus Südtiroler Perspektive immer nachhaltiger sein als ein Wüstentrekking in Nordafrika oder eine Trekkingtour im Hima-laja. Hier kann der ökologische Schaden nur mehr „repariert“ werden, z.B durch sogenannte CO2-Zertifi kate, das sind Aus-gleichszahlungen, die von Kriti-kern als „moderner Ablasshan-del“ bezeichnet werden.Aus diesem Grunde werden Wanderreisen bis zu einer Ent-

fernung von 1500 km bei „Vai e Via AktivReisen“ seit etllichen Jahren prinzipiell mit der Bahn angeboten. Dies schont nicht nur die Umwelt, sondern eröff-net auch neue kulturelle Pers-pektiven und kann eine willkom-mene Verlangsamung unserer beschleunigten Lebensrhyth-men darstellen. Selbst Ziele wie Süditalien, Norddeutschland wie auch Schottland, Schweden,

Griechenland und die Bretagne werden ohne das umweltschäd-liche Verkehrsmittel Flugzeug durchgeführt. Vor Ort werden soweit als möglich öffentliche Verkehrsmittel benützt.

Soziale Verträglichkeit misst sich daran, was eine bestimmte Tourismusform in der Zielregion bewirkt: Werden dadurch si-chere und solide Arbeitsplätze geschaffen oder nur unattrakti-ve Kurzzeitjobs? Werden sozi-ale Gegensätze verschärft oder ausgeglichen? Unterstütze ich vor allem kapitalmäßig konzen-trierte Betriebe oder gestreute touristische Infrastrukturen? Ein familiär geführter Betrieb ist aus

diesen Gründen einem banken-fi nanzierten Großhotel oder ei-ner Kette vorzuziehen. Je breiter die touristischen Einnahmen in einer Region gestreut werden, desto besser für die soziale Struktur vor Ort. Dies ist einer der wesentlichen Gründe, wa-rum der Tourismus in Südtirol eine breite Akzeptanz in der Be-völkerung genießt. Ein Großteil der Tourimusbetriebe befi ndet

sich in kleinräumigem Besitz. „Urlaub am Bauernhof“ ist ein Erfolgsrezept. Eine schulden-freie Pension überlebt eine Krise viel besser als ein kapitalmarkt-fi nanziertes Hotel, das sich von smarten Tourismusberatern In-vestitionen in Millionenhöhe auf-schwatzen lässt und somit im Teufelskreis von immer hastige-rem Wachstum gefangen wird.

Ohne ökologisch intakte Regi-onen und sozial ausgewogene Strukturen wird jegliche touris-tische Entwicklung und Freizeit-aktivität mittel- bis langfristig infrage gestellt. Die Sehnsucht nach unberührter Natur wird im-mer größer. Trotzdem nimmt der

Kulturwanderweg in Villnöß Foto: Helene FischnallerParkplatz in Zans – Villnöß Foto: Helene Fischnaller

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industrialisierte Freizeitmensch in Kauf, dass genau das, was er sucht, durch seine Freizeit-gestaltung zerstört wird. Diesen Widerspruch gilt es aufzulösen.

Wandern und Trekking sind ohne negative Rahmenbedingungen (Autoanreise, Fluganreise usw.) verhältnismäßig umwelt- und sozialverträgliche Freizeitaktivi-täten. Die idealen Grundlagen hierfür sind alte Fußwege, Stei-ge und Kulturlandschaften, die im Laufe der letzten Jahrtau-sende menschlicher Zivilisation entstanden sind. Das „Zu-Fuß-

Gehen“ ist wahrscheinlich der entscheidende Erfolgsfaktor der menschlichen Evolution. Erst das Gehen lässt uns die Tex-tur unserer Kulturlandschaften, Dörfer, Städte und Marktplätze entschlüsseln. Nur gehfreundli-che Umgebungen sind behag-lich, beinhalten einen hohen Wohlfühlfaktor und sind auch die Grundlage aller zwischen-menschlichen Kommunikation. Die automobile Massenmoto-risierung zerstört diese zivilisa-torischen Errungenschaften, schafft architektonische Unorte und zerstört gewachsene Struk-

turen der Kommunikation.Wir benötigen deshalb nicht nur Wanderwege oberhalb der Waldgrenze, sondern vor allem ein attraktives zusammenhän-gendes Wegenetz, das unse-re Dörfer, Weiler, Städte und Kulturlandschaften abseits von markierten Forstwegen und asphaltierten Straßen verbin-det. Zusammen mit den schon bestehenden Wanderwegen im Hochgebirge verfl ießt die Grenze zwischen Wandern als Freizeitaktivität und „Zu-Fuß-Gehen“ als Alltagstätigkeit.

Hier gilt es anzusetzen. Wan-dern oder einfach GEHEN ist für mich keine trendige Freizeit-aktivität auf der Spielwiese der Eventindustrie, sondern eine Alltagsaktivität, die nicht nur der Gesundheit und unserer Umwelt gut tut, sondern dort anknüpft, wo uns Jahrtausende mensch-licher Zivilisation hingebracht haben.

Wolfgang Niederhofer

BEL PLAN – SCHÖN LANGSAM A FAEINS STIKL

Mehrtägiges Wandern liegt im Trend. Es muss aber nicht immer der Jakobsweg nach Santiago de Compos-tela sein, um zu erleben und vielleicht auch zu sich selbst zu fi nden. Das bäuer-lich geprägte Ultental, auch das „Tal der Bäder“ genannt, bietet viele Möglichkeiten, um nach dem Motto „mehr sehen, langsamer gehen“ Kultur und Natur kennen- und wieder schätzen zu lernen. Markus Breitenberger, Re-ferent für Natur und Umwelt im AVS, vermittelt Kultur und Natur erleben ganz im Zei-chen von Langsamkeit und Genuss.

AVS: Was verbindest du mit dem Begriff „bel plan“ und wa-rum ist er so treffend für deine Natur- und Kulturwanderungen?

M.B.: „Bel plan“ bedeutet „schön langsam“. Dahinter steckt die Philosophie, seinen eigenen Weg in der heutigen hektischen Welt bewusst lang-samer zu gehen, sich Zeit zu nehmen zu betrachten, zu füh-len und zu genießen. Indem wir die Dinge langsamer angehen, schaffen wir Erholung und ha-ben die Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen. So gelingt es uns beispielsweise auch in das bäuerliche Leben einzutauchen, das ehemalige Badlwesen und das Wasser in seinen vielsei-tigen Facetten unmittelbar zu erleben und die einfachen Dinge wieder schätzen zu lernen. Zu „bel plan“ gehört auch die Nut-zung öffentlicher Verkehrsmittel. Das eigene Auto einmal stehen zu lassen, bedeutet stressfreie Anreise und Heimkehr. Kleine Teilstücke bei den Wanderun-

gen können ruhig mit dem Bus überbrückt werden. Wir haben heute viele Möglichkeiten dazu, nur nutzen wir das Angebot noch viel zu wenig.

AVS: „Faei stikla“ ist die über-geordnete Bezeichnung für alle Wanderungen. Was versteht der Nicht-Ultner darunter?

M.B.: „Faei“ steht für sehr, ziemlich, fein, angenehm, be-haglich oder auch wohlig. „Stik-la“ bedeutet hingegen steil; a Stikl: ein Stück, ein Stück Weg, Steig oder Pfad. Beides zusam-mengenommen also ein feines Stück Weg. Es geht darum, die Wanderer ein Stück ihres We-ges zu begleiten und ihnen die Augen zu öffnen für Landschaft, Tiere, Pfl anzen und die lokale Kulturgeschichte. Das Logo von „faei stikla“ symbolisiert die Bo-

Rhätische Bahn im Unterengadin Foto: Helene Fischnaller

Ein Stück Bodenständigkeit entlang des Weges Foto: Martin Geier

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denständigkeit, die Dynamik im Weg, ein Stück des (Lebens)Weges und des Gehens und Wanderns insgesamt. Mit der Bodenständigkeit ist die tiefe Verwurzelung der Menschen mit ihrem Grund und Boden ge-meint. Auch heute noch besteht speziell in Ulten die Möglichkeit, auf Bergbauernhöfen und in Buschenschänken Mahlzeiten zu genießen, die aus gesunden heimischen Produkten herge-stellt werden.

AVS: Stichwort einheimische Produkte genießen: Wie weit kann man auf Produkte von aus-wärts verzichten?

M.B.: Ich lege großen Wert dar-auf, dass Einheimisches und oft auch von meiner Frau Selbstge-machtes auf den Tisch kommt. Unterwegs kann man aus den zahlreichen Quellen des Ulten-tals Wasser trinken, bei den

immer ausgedehnten Ruhe-pausen wird Kulinarisches aus der Bauernküche aufgetischt, oft garniert mit literarischen und musikalischen Leckerbissen. Gemüse und Fleisch kommen aus dem Tal, der Käse wird am Hof hergestellt, und das Brot backen die Bäuerinnen selbst. In der Küche werden Kräuter aus dem Garten verwendet, und eine Besonderheit ist wohl auch der seit Jahrhunderten in Ulten veredelte und für den Ei-gengebrauch angebaute Mohn für die Mohnkrapfen. Die Pro-dukte müssen einen Namen ha-ben, so wie Bauer und Bäuerin auch. Bis auf den Kaffee gibt es gute Möglichkeiten, sich mit ein-heimischen Produkten zu ver-sorgen. Ich möchte den Wan-derern vermitteln, das Einfache und Bodenständige bewusst zu suchen und zu schätzen. In die-se Richtung zielt übrigens auch die Aktion der Alpenvereine „So

schmecken die Berge“ – hier liegt es am jeweiligen Hütten-wirt, den Gästen einheimische Produkte vermehrt anzubieten und besonders schmackhaft zu machen.

AVS: Deine Botschaft an die Le-ser lautet …

M.B.: Mit Langsamkeit und re-gelmäßig sich in die nahe Na-tur begeben. Gehen, wandern, bergsteigen, ein Gefühl entwi-ckeln für den eigenen Rhyth-mus und mit den kleinen Dingen zufrieden sein. Weniger Hektik, mehr Genuss und den Blick schärfen für das Wesentliche/Ursprüngliche, für das Natürlich/Kulturelle.

AVS: Danke für das Gespräch!

Interview: Judith Egger

Markus Breitenberger Foto: Martin Geier

BesonderheitenImposanter Buchen-Mischwald, interessante Pfl anzenwelt (Or-chideen, Maiglöckchen, Zyk-lamen); besonders im Frühling und Herbst empfehlenswert

AnfahrtBuslinie 130 Bozen – Überetsch

AusgangspunktBushaltestelle St. Anton Men-delbahn

WegverlaufDem Hinweisschild Höhenwan-derweg (Nr. 538) über die Mal-gastraße nach Süden folgen, weiter zum Kalterer Höhenweg (Nr. 9), Richtung Altenburg bis zum Ziegelstadl (Forsthütte, 726 m). Am Ziegelstadl vorbei auf Weg Nr. 9, bei Wegkreuzung Abstieg auf Weg Nr. 10 bis zum Gummererhof (756 m). Weiter auf Weg Nr. 10 durch Weingär-ten nahe Schloss Rechental ins Dorfzentrum von Tramin. Über die Mindelheimer Straße zur Bushaltestelle beim Bürgerhaus Tramin.

EndpunktOrtszentrum Tramin (276 m), Bushaltestelle Mindelheimer Straße neben Bürgerhaus Tramin

RückfahrtBuslinie 130 Überetsch – Bozen; alternativ: Buslinie 122 (City-bus) Neumarkt – Auer – Tramin – Margreid/Penon bis Bhf. Auer, weiter Zug Auer – Bozen

Gehzeit3 h 20 min

HöhendifferenzAufstieg: 517 mAbstieg: 739 m

Stützpunkt/Einkehrmög-lichkeitJausenstation Gummererhof (ab 1. April ge-öffnet, Montag Ruhe-tag)

Schwierigkei-tenleichte Wanderung auf beque-mem Waldweg, ab Gumme-rerhof Abstieg etwas steiler; für Familien geeignet

WanderkartenTabacco Nr. 049, 1:25.000Kompass WK 074, 1:25.000

UNTERM MENDELKAMM Von St. Anton über den Kalterer Höhenweg nach Tramin

Gut zu wissen

Fahrplanauskunft: www.sii.bz.it, Info Mobilität Tel. 840 000 471 (Mo-Sa von 7.30 bis 20.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 9.00-17.00 Uhr)

Wanderportal: Tourenpla-nung leicht gemacht www.trekking.suedtirol.info

Übersichtskarte aus www.trekking.suedtirol.info

Das Alpenveilchen oder Zyklame ist eine typische Pfl anze der Wälder am Mendelkamm Foto: Hans Madl

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Millionen Schritte pro Jahr legen die Mitglieder des AVS jährlich in der Bergwelt zurück. Nach dem Motto „Schritte am Berg“

zeichneten Roland Strimmer und Reinhard Waldner von der Ortsstelle Marling mit ihrer Fo-toausstellung im vergangenen Herbst dies bildlich nach. Den Bergsteigern soll damit vermit-telt werden, dass nicht nur der schnelle Gipfelsieg und die er-brachte Leistung zählen, son-dern es vielmehr auch um die Wahrnehmung der Schönhei-ten und Details am Wegesrand geht. Ein Zurück zur Langsam-keit und zum Genuss – als Aus-gleich zur Schnelllebigkeit und Hektik des Alltags.Zur Ausstellung passend hat die bekannte Marlinger Mundart-dichterin Maridl Innerhofer ein Gedicht zur Verfügung gestellt. Sie setzt sich in ihren Werken immer wieder mit der Natur und dem Berg auseinander und

beschreibt die Mühen des Auf-stiegs, das Glück des Gipfeler-lebnisses, aber auch die Winzig-keit des einzelnen Bergsteigers angesichts der Größe der uns umgebenden Natur.

Aufstieg zan Gipfl

Schritt fi r Schrittund olm auwerts giahnvorbei an Buschn, Latschn, OlmhittSchritt fi r Schrittibr Knottn, Fearnr, Gratdecht galingafn Gipfl stiahnsi wia a Kinig dunknund decht so winzigkluanobr des isch mein Luahn.

Maridl Innerhofer

SCHRITTE AM BERG

Am Aufstieg zum Gran Paradiso. Foto: Reinhard Waldner

Wertes Mitglied, liebe Bergfreunde!Demnächst werden Sie, als Einzelperson oder als Firmen-inhaber, Ihre Steuererklärung oder das Mod. 730 ausfüllen und damit die Einkommens-steuer für 2010 erklären. Das staatliche Finanzgesetz sieht wieder vor, dass 5 Pro-mille der Einkommenssteuer für ehrenamtliche Organisati-onen zweckgebunden werden können. Voraussetzung dafür ist allein Ihre Unterschrift im hierfür vorgesehenen Feld im

Mod. 730 oder auf Ihrer Steu-ererklärung, zusammen mit der Angabe unserer

Steuernummer 0037 047 0213

Die Leistungen des AVS für die Gemeinschaft sind vielseitig. Sie bestehen im Einsatz für unsere alpinen Infrastruktu-ren (Wegenetz, Schutzhütten und Biwaks, Kletterhallen und -gärten), im jährlichen Touren-programm unserer Sektionen und Ortsstellen, wie auch in

den Bemühungen um den Er-halt der Bergwelt und für eine attraktive Jugendfreizeit.Hierfür erhalten wir teilweise öffentliche Mittel, sind aber vor-wiegend auf Eigenmittel und den ehrenamtlichen Einsatz un-serer Mitarbeiter angewiesen. Auch mit den 5 Promille Ihrer Einkommenssteuer können Sie uns indirekt unterstützen. Dafür sagen wir DANKE!Sollten Sie die Steuernummer vergessen, fi nden Sie diese auf unserer Internetseite unter www.alpenverein.it.

5 Promille der Einkommenssteuer an den AVS, DANKE!

Der AVS veranstaltet 2011 in Zu-sammenarbeit mit dem Filmclub Bozen eine gemeinsame Filmrei-he. An jedem letzten Donners-tag im Monat zeigen wir Berg-fi lme und laden dazu die „Stars“ vor und hinter der Kamera ein. Die gelungene Generalprobe fand bereits im Oktober 2010 statt, als der Dokumentarfi lm „Zum Dritten Pol“ mit Norman Dyhrenfurth im ausverkauften großen Saal des Filmclubs lief. Mit unvergleichlichem Charme

erzählte der 92-jährige Dyhren-furth nach dem Film aus seinem Leben als Bergsteiger, Expediti-onsleiter und Filmemacher und begeisterte damit das Publikum.Die AVS-Filmreihe hat drei große Schwerpunkte. Einmal zeigen wir große Klassiker des Berg-fi lms. Am 27. Jänner zum Bei-spiel lief „Der große Sprung“ von Arnold Fanck mit Luis Trenker. Der Film wurde zum Großteil im Rosengartengebiet gedreht und beeindruckt durch phäno-

menale Kletter- und Skifahrsze-nen. Matthias Fanck berichtete nach dem Film über die Arbeit seines berühmten Großvaters. Der zweite Schwerpunkt sind Filme über Südtiroler Bergstei-ger oder von Südtiroler Filme-machern. Grandioser Auftakt dazu waren am 17. Februar die Filme „Schachmatt“ mit den Rieglerbrüdern und „Acopan Tepui, Vorstoß zu unbekannten Kletterfelsen“ mit Helmut Gar-gitter und Renato Botte. Mit Florian, Helli und Renato hatten wir nach dem Film gleich drei Südtiroler Spitzenkletterer am runden Tisch. Dritter Schwer-punkt sind aktuelle internationa-le Bergfi lme. So zeigen wir etwa einen der Filme vom Trento Film Festival.

Informationen zu den nächsten Filmabenden gibt’s unter www.alpenverein.it

Florian Trojer

AVS-FILMREIHE IM FILMCLUB BOZEN

Die Filmemacher hautnah erleben beim AVS-Filmabend Foto: AVS Archiv

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Am 20.12.2010 wurde Herrn Erich Abram im Mess-ner Mountain Museum auf Schloss Sigmundskron, im Rahmen einer kleinen Feier, die Ehrenmitgliedschaft des Alpenvereins Südtirol verlie-hen. Luis Vonmetz, Exvorstand des AVS und Seilgefährte des Ge-ehrten, bedankte sich zunächst bei Reinhold Messner, dem Hausherrn auf Schloss Sig-mundskron, der die Räumlich-keiten kostenlos zur Verfügung

gestellt hatte und auch die Lau-datio hielt. Von den Seilgefährten Erichs konnte Luis begrüßen: Toni Sor-bello, Otti Senoner, Ferdl Mahl-knecht, Jörgl Oberrauch, Alfons Obermair, Otto Schorn, Hannes Covi, Christian Werth, und Paul Tomaseth.Des Weiteren begrüßte Luis auch eine Reihe von Spitzen-bergsteigern wie natürlich den Hausherrn Reinhold Messner,

Sepp Mayrl aus Osttirol, Chris-toph Hainz, Konrad Renzler, Ivo Rabanser, Ulli Kössler, Dieter Drescher, Heli Larcher und viele andere mehr, kurz und gut, man könnte die Anwesenden mit dem englischen Begriff „who's who“ der Südtiroler Bergsteiger-szene beschreiben.

Luis Vonmnetz ging dann kurz auf die Lebensgeschichte von Erich Abram ein, die man als typisch für diese Generation an-sehen kann und Stoff für mehre-

re Romane bieten würde. Erich wurde 1922 in Sterzing gebo-ren, 1930 zieht die Familie nach Bozen, und in der Folge be-sucht Erich italienischsprachige Schulen in Bozen und Meran, er nimmt auch am Katakomben-unterricht teil, den ich wohl nicht näher erläutern muss. 1941 ma-turiert Erich am Franziskaner- Internat in Hall i. T. und erhält kurz darauf die Einberufung zur U-Boot-Waffe nach Hamburg.

Erich wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen und kommt zu den Gebirgsjägern. Nach der Ausbildung im Stubai folgt der Kriegseinsatz im Kaukasus. Dann Gefangenschaft in Russ-land und 1947 die Heimkehr. Bereits drei Wochen nach sei-ner Heimkehr unternahm Erich die erste Klettertour mit seiner Schwester Trude, und zwar die Stegerführe in der Rosengarten- Ostwand. Die ersten Monate des Jahres 1948 arbeit Erich als freiwilliger

Helfer auf der AVS-Jugend-hütte auf der Seiser Alm sowie nebenbei als Hilfsskilehrer bei dem legendären Hans Steger. Erich absolviert dann eine Aus-bildung als Kühltechniker und übernimmt einige Jahre später die Kühlabteilung der Fa. Spiel-mann in Bozen.Reinhold Messner würdigte in seiner Laudatio die bergsteige-rischen Leistungen von Erich. Neben vielen Erstbegehungen,

ERICH ABRAMEhrenmitglied beim Alpenverein Südtirol

vor allem im heimatlichen Ro-sengarten- und Schlerngebiet, aber auch in der Sellagruppe und an den Drei Zinnen mit Otto Eisenstecken, Sepp Schrott, Hias Mayr und Martl Koch, die nicht mehr unter uns weilen, so-wie manchen der oben erwähn-ten Seilgefährten hat Erich auch viele frühe Wiederholungen von schwierigsten Dolomitenrouten unternommen, so die 3. oder 4. Begehung der Hasse/Brandler in der Großen-Zinne-Nordwand. Im Alter von 70 Jahren beging Erich die Comici-Führe an der Nordwand der Großen Zinne, eine der klassischen Touren im VI. Schwierigkeitsgrad. Doch Erich war nicht nur in den Do-lomiten unterwegs, er kannte die Eisrouten an den Nordwän-den von Ortler, Köngsspitze, Hochfeiler, Hochferner, Presa-nella usw. ebenso wie viele der großen Eisfahrten in den West-alpen. Erich war ein Allround-bergsteiger par excellence, dies führte dazu, dass er 1954 in den Kader der italienischen K2-Expedition berufen wurde. Laut Messner wären Erich und Walter Bonatti die ideale Gipfelmann-schaft gewesen, die den An-stieg wahrscheinlich auch ohne

Flaschensauerstoff geschafft hätten. Doch der Expeditionslei-ter hat anders entschieden, und so durften die beiden Spitzenal-pinisten damals den anderen nur den Sauerstoff nachtragen.

Nach dem Karakorumabenteu-er absolvierte Erich eine Piloten-ausbildung für Flächenfl ugzeuge (beim weltbekannten Schwei-zer Gletscherpiloten Hermann Geiger), später erwarb er dann auch noch den Pilotenschein für Hubschrauber. An dieser Stelle möchten wir an seinen legen-dären Hubschraubereinsatz bei der Teplitzer Hütte erinnern, bei dem er zwei Militärhubschrau-berpiloten rettete. Erich war als Huschrauberpilot jedoch auch

außerhalb Südtirols tätig, so bei Brandeinsätzen auf Sardinien, bei einem Staudammbau im Su-dan, in Erdbebengebieten usw.

Nach der Überreichung der Eh-renurkunde durch den Ersten Vorsitzenden des AVS, Georg Simeoni, und dem Leiter der Hochtourengruppen in Südtirol, Thomas Mayr, folgt eine Bilder-schau, die von Markus Gamper zusammengestellt worden war. Man sah Erich im Kriegsein-satz, so manches spektakuläre Kletterbild wurde gezeigt, Bil-der von fröhlicher Runde waren ebenso dabei wie schöne Land-schaftsbilder. Erich war immer ein fröhlicher Geselle, seine Seil-gefährten erinnern sich an so manche Biwaknacht, die Erich mit Gesang und Späßen ver-kürzte. Dies zeigte sich auch bei der Bilderschau, die Erich in sei-ner bekannt humorvollen Weise kommentierte, wobei er die Zu-schauer (hörer) immer wieder mit Details verblüffte.

Es war eine Ehrung für einen Bergsteiger, der lange Jahre zu den Besten seiner Zunft, nicht nur in Südtirol, gehört hatte.

Franz Mock

Erich Abram am Abruzzi-Grat des K2 im Lager VII in 7500 m Höhe

Erich Abram auf einem Foto von Ernst Pertl, 1953

Am Jebel-Erba im Sudan, 1979

Auf dem Maruschkoje-Pass, Kaukasus 1942

Am zweiten Sellaturm

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Page 9: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 16 Mitteilungen März 201117

Die Hochfeilerhütte liegt am Südabhang des Hochfeilers, dem Kulminationspunkt der Zillertaler Alpen, auf einer Meereshöhe von 2715 m und ist damit die zweithöchste Hütte des Alpenvereins Süd-tirol.

Bereits im fernen Jahr 1880 wurde vom Österreichischen Alpenclub in einer Höhe von 3400 m, also nur 100 m unter dem Gipfel, am Beginn des damals noch vor-handenen Firngrates, ein einfa-

cher Steinbau errichtet. Bereits ein Jahr später begann man mit dem Bau einer neuen Hütte an einem günstigeren Standort. Diese Hütte wurde in den Jah-ren 1887 sowie 1913/14 erwei-tert. Während des Ersten Welt-krieges kam die alpinistische Tätigkeit zum Erliegen, und 1922 wurde die Hütte enteignet und im Jahre 1926 der Sektion Monza des CAI übergeben.Kurz vor dem Ende des Zwei-ten Weltkrieges wurde die Hüt-te dann ausgeplündert und beschädigt. Die Hütte wurde wieder instand gesetzt und stand bis zum Jahr 1964 den

Bergsteigern zur Verfügung. Als Folge der Spannungen in den Sechzigerjahren wurde die Hüt-te dann vom italienischen Militär besetzt. Im Jahr 1967 wurde die Hütte dann wahrscheinlich durch eine Lawine zur Gänze zerstört.

Wollte man auf den Hochfeiler, so musste man einen Höhenun-terschied von ca. 1800 m über-winden, was viele nicht ganz durchtrainierte oder auch ältere Bergsteiger vor einer Bestei-

gung zurückschrecken ließ.

Die Sektion Sterzing des AVS entschloss sich im Jahr 1982, am Hochfeiler wieder einen Stützpunkt zu errichten. (Die Idee spukte wohl schon länger in den Köpfen der Sterzinger herum). Nach Überwindung der bürokratischen Hindernisse konnte zur Tat geschritten wer-den, was mit der Suche nach Wasser begann. Nach Auffi n-den einer Quelle mit genügend Schüttung fand man auch einen Hüttenstandort, 600 m östlich der alten Hütte. Die Grund-steinlegung erfolgte am 19. Au-

gust 1984, und die Einweihung konnte am 14. September 1986 gefeiert werden. Bemerkens-wert dabei ist, dass man als Baumaterial Steine (Granit) und Sand aus der Umgebung des Bauplatzes verwendete.

Wie schon erwähnt, stand den Bergsteigern ab 1986 wieder ein Stützpunkt für die Bestei-gung des Hochfeilers zur Ver-fügung. Dieser Stützpunkt musste laufend den geänder-ten Verhältnissen wie steigende Besucherzahlen, gesetzliche Vorschriften und geänderte Umweltbedingungen usw. an-gepasst werden. Von der Fertig-stellung bis 1990 benützte man zur Stromerzeugung, ohne die man heutzutage einen solchen Betrieb nicht mehr führen kann, ein Stromaggregat, ab 1990 wurde der Strom von einem Wasserkraftwerk geliefert, das man irgendwo unterhalb der Hütte errichtet hatte. Die Alpen-vereine haben es sich zu einer ihrer Aufgaben gemacht, das la-bile ökologische Gleichgewicht des Hochgebirges zu schützen, die Errichtung von biologischen Kläranlagen zur Abwasserrei-nigung wird damit natürlich zur Pfl icht. Eine solche Kläranlage wurde 1999 erbaut. Ebenfalls im Jahr 1999 musste aufgrund des Gletscherrückganges das E-Werk verlegt werden. Dem Werk war ganz einfach das Wasser ausgegangen.

Die Hochfeilerhütte liegt am Südabhang des Hochfeilers, hoch über dem Gliederferner in aussichtsreicher Lage. Sie bietet Platz für 31 Personen in Zimmerlagern sowie 63 Per-sonen in Gemeinschaftslagern. Der Winterraum bietet Platz für

HOCHFEILERHÜTTE

Hochfeilerhütte Foto: Armin Brunner

6 Personen. Die Hütte ist von Ende Juni bis Anfang Oktober bewirtschaftet. Hüttenwirtin ist Frau Monika Rainer aus Ster-zing. Der normale Hüttenanstieg führt

von der dritten Kehre der Pfi t-scher Joch-Straße über den Weg mit Markierung Nr. 1 zur Hütte. Als Bergziel bietet sich natürlich in erster Linie der Hochfeiler an, der in etwa 2,5 Stunden, heute

eisfrei, bestiegen werden kann (Trittsicherheit erforderlich). Als weiteres Gipfelziel ist noch der Hochferner zu nennen, die-ser Anstieg erfordert allerdings Gletschererfahrung. Auch der Übergang zur Edelrauthütte am Eisbruggjoch ist möglich, dies erfordert den Abstieg über Mo-ränenschutt hinunter zum Glie-derferner, dessen Überquerung (Gletschererfahrung) und dann auf der anderen Seite wieder über Moränenschutt hinauf in die Untere Weißzintscharte und weiter zur Edelrauthütte am Eis-bruggjoch zwischen Pfunders und Lappach.Nähere Informationen unter www.hochfeilerhuette.it oder über Tel. 0472 646071 (während der Bewirtschaftungszeiten)

Franz MockHochfeilerhütte Foto: Georg Mittermair

Mit dem Aschermittwoch am 9. März 2011 beginnt die 6 Wochen dauernde Fastenzeit, die am 24. April in den Oster-sonntag mündet. Bereits zum siebten Mal rufen mittlerweile mehr als 40 Südtiroler Einrich-tungen, darunter auch der Al-penverein Südtirol, zur Teilnah-

me an dieser Aktion aus. Ziel der „Aktion Verzicht“ ist es, für einen bestimmten Zeitraum zu bestimmten Konsummitteln auf Distanz zu gehen. Diese Dis-tanz zu eigenen Gewohnheiten und Verhaltensmustern verbes-sert das Gespür für sich selbst und unterstützt die Refl exion auf die eigene Lebensweise. Das Durchhaltevermögen wird auf die Probe gestellt und der Blick auf sich selbst geschärft.

Neu an diesem Jahr sind auch die Kabarettabende des Theater-pädagogischen Zentrums Brixen (TPZ). Spielerisch und ohne erho-benen Zeigefi nger zeigt die The-aterwerkstatt ORANGE ein Ka-barett mit dem Titel „Verzichten leicht gemacht“. Auf das

Lachen muss keiner verzichten! Alle Informationen unter www.aktion-verzicht.net

AKTION VERZICHT: WENIGER IST MEHR Brauchen wir, was wir haben? Haben wir, was wir brauchen?

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Page 10: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 18 Mitteilungen März 201119

Im Bergjahr 2011 startet der AVS mit dem angekündigten Angebot für Bergsteiger voll durch: Die Skihochtourenwo-che und die Kletterfahrt zu den Lofoten (Norwegen) sind bereits ausgebucht und werden dem-nächst durchgeführt. Mit dem Erscheinen dieses Mitteilungs-heftes werden die Anmeldungen für die Alpinwoche Fels & Eis und für die Kletterexpedition nach Venezuela freigeschaltet.

Erstbegehungen an unerschlossenen Sand- steinfelsen Venezuelas

Die Kletterexpedition nach Ve-nezuela ist vom 31. Jänner bis zum 25. Februar 2012 geplant. Unser Bergführer und Freund Helmuth Gargitter war bereits einige Male in Venezuela bei den Tafelbergen zum Wandern und auch zum Klettern. Er war es,

der uns diesen Tipp gegeben und schmackhaft gemacht hat. Durch seine Unterstützung und Bereitschaft, diese Expedition zu begleiten, können wir euch diese Fahrt ermöglichen. Das Anfl ugziel ist „Caracas“, von

wo aus nach der Organisation und dem Lebensmitteleinkauf nach „Ciudad Bolivar“ weiter-gefahren wird. Mit einer kleinen Cessna-Maschine fl iegen die 10 jungen Bergsteiger in die „Gran Sabana“ nach „Uruyen“. Dort gibt es viele Tafelberge, die von den einheimischen Pemon-Indi-anern „Tepuy“ genannt werden. Auf den „Tepuys“ gibt es noch viel zu entdecken.

Das Ziel unserer Kletterexpe-dition ist der „Auyantepuy“, ein Tafelberg, dessen Gipfelplateau ca. so groß ist wie die Insel Elba. Von ihm stürzen sich die Was-sermassen des „Salto Angel“ rauschend in die Tiefe. Dieser Wasserfall ist der höchste der Welt. Unsere Gruppe landet in „Cavac“, einem kleinen Camp unterhalb des Auyantepuy, der in den folgenden Tagen mit einer Begleitmannschaft be-stiegen wird. Nach drei Tagen Fußmarsch mit zwei Übernach-tungen im Zelt wird das Gipfel-

ALPINIST 2010-2013 Aktionen 2011 voll am Laufen: Ziel für 2012: Auyantepuy (Venezuela)

Foto: Helmuth Gargitter

Foto: Helmuth Gargitter

plateau erreicht. Von dort wan-dert die Gruppe zum „campo del oso“, wo für die nächsten zwei Wochen das Camp errich-tet wird. Auf dem Hochplateau des Auyantepuy wagen sich die Südtiroler Kletterer in unbetre-tenes Klettergelände. Oberhalb des Camps befi nden sich bis über 100 Meter hohe Wände aus

perfektem Sandstein mit vielen Risslinien, Platten und Überhän-gen. Ein ideales Gebiet für jene, die ihre ersten abenteuerlichen Erstbesteigungen in einem frem-den Land wagen möchten.

Auf diesem Tafelberg waren noch nie Menschen zum Klettern, und mit Betreten dieses Neulandes beginnt für die Gruppe das wah-re Abenteuer! Abenteuerlich wer-den aber nicht nur die Erstbestei-gungen: Auf dem Gipfelplateau bewegen sie sich in einer völlig fremden und unbekannten Ve-getation. Die Umgebung ähnelt einer urzeitlichen Landschaft, in der hinter jedem Busch ein Di-

nosaurier auf seine Beute lauern könnte. 10 Südtiroler Kletterer in einer „vergessenen Welt“ – so wird klettern richtig aufregend! In schönster Umgebung liegen auch jede Menge Boulderblö-cke, die mit vielen Herausforde-rungen locken.Nach der Kletterexpedition be-steht für die Gruppe noch die

Möglichkeit, drei bis vier Tage nach „la puerto“ zum Sportklet-tern oder sonst irgendwo ans Meer zu fahren.

Notfall und Rettung in hohen Wänden – Weiterbildungstag für Alpinkletterer

Am 30. April 2011 fi ndet ein Weiterbildungstag für Alpinklet-terer statt. Dieser Weiterbil-dungstag wird speziell als Vor-bereitung für die Teilnehmer der Kletterfahrt zu den Lofoten organisiert, ist aber zudem noch für andere Interessierte offen. Gemeinsam mit Hubert Moro-der (Bergführer und Bergretter

des Aiut Alpin) werden die Berg-steiger auf Notfallsituationen, die beim Alpinklettern auftreten können, vorbereitet. An den Sel-latürmen wird die Kameraden-rettung geübt, die provisorische Behandlung von Verletzungen aufgezeigt und gelehrt, wie man sich nach der Verständigung der organisierten Rettung verhält.

Jetzt bereits Termin freihalten! Bergsteigertreff 2012

Der Bergsteigertreff wird wie-der am 17. September 2011 in Laghel, Arco, stattfi nden. Auch heuer werden wieder in lockerer Runde Kurzvorträge von jungen Südtiroler Bergsteigern gezeigt. Zudem werden die Teilnehmer der Lofotenfahrt mit Bildern über ihr Erlebnis erzählen. Der Alpenverein lädt wieder alle jun-gen und alten Kletterer, Berg-steiger und Vereinsfunktionäre zu diesem Treff ein! Jeder, der den Bergsteigertreff mit einem Kletterwochenende am Garda-see kombinieren möchte, kann am 17. September gratis auf der Ferienwiese zelten.

Für das Projekt „Alpinist2010-2013“ des AVS -

Stefan Steinegger

Mit freundlicher Unterstützung von:

Foto: Helmuth Gargitter

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Page 11: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 20 Mitteilungen März 201121 Mitteilungen März 2011

Der Bezirk Ulten/Burggrafen-amt/Passeier lädt am Sonntag, 5. Juni 2011, zur diesjährigen Sternfahrt aufs Vigiljoch ein. Ganz im Sinne der Grundidee einer Sternfahrt kann das Vigiljoch über mehrere Seiten erreicht werden. Die Ausgangspunkte der Wanderungen liegen stern-

förmig von Lana über St. Pan-kraz bis hin nach Aschbach (Na-turnser Alm) um das Vigiljoch.Die heurigen Gastgeber wa-ren aber nicht nur bei der Wahl des Standpunktes kreativ, son-dern haben sich auch für die Gestaltung des Treffens eini-ges einfallen lassen. So wird die Sternfahrt unter das Motto „Schulausbildung für Sherpa-Mädchen“ gestellt. Im Rahmen der Sternfahrt wird die AVS-Ju-gend gemeinsam mit allen an-wesenden Kindern und Jugend-lichen einen fi nanziellen Beitrag für das Patenschaftsprojekt des AVS erbringen. Die Landesjugendführung und

der Bezirk Ulten/Burggrafen-amt/Passeier möchten alle Kinder, Jugendlichen und Ju-gendführer Südtirols einladen, an der Sternfahrt teilzunehmen. Für Spiel, Spaß und Verpfl e-gung ist bestens gesorgt. Eine schriftliche Einladung wird im März noch an alle Gruppen ver-schickt. Wir würden uns freuen, wenn viele Jugend- und Famili-engruppen am 5. Juni 2011 bei der Sternfahrt mitmachen wür-den und die Sternfahrt in ihrem Kalender / Tätigkeitsprogramm eingetragen haben.

Das Team der Landesjugendführung

GROSSES LANDESWEITES TREFFEN DER ALPENVEREINSJUGEND – DIE STERNFAHRT AM VIGILJOCH 2011

Kinder des Patenschaftsprojekts Foto: Buddhi Maya

Örtliche Regelungen beachten Foto: Matthias Steinegger

AVS Jugen

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Die heurige Skipistensaison neigt sich fast ihrem Ende zu und da-mit auch die Polemik rund um die neue Trendsportart „Pisten-touren“. Ein Grund, als AVS einen kurzen Rückblick zu wagen.Ob Skibergsteiger, Skitouren-renner oder Quereinsteiger, viele haben die Skipisten als Aufstiegs-spuren für sich entdeckt. Für die einen ist es die perfekte Trainings-möglichkeit, für die anderen Ent-spannung vom Alltagsstress, für viele schlechthin eine tolle Frei-zeitbeschäftigung mit minimalem Risiko.Das größere Problem stellen jene Tourengeher dar, die während des Skipistenbetriebes aufstei-gen wollen. Viele Skitourengeher betrachten den Aufstieg in einem Skigebiet als sicheres Umfeld, wo sie nicht den alpinen Gefah-ren ausgesetzt sind. Zudem kann auch mit geringem Fahrkönnen auf präparierten Pisten ein tolles Abfahrtsvergnügen entstehen. Am Tag haben Skipistenbetreiber folgende Möglichkeiten, den Auf-stieg zu regeln:- Der Betreiber verbietet aus

Sicherheitsgründen den Auf-stieg über seine Skipisten. Tou-rengeher müssen dieses Verbot

respektieren und einhalten.- Der Betreiber stellt Hinweis-

schilder auf, die den Aufstieg mit Tourenski regeln. Somit muss der ausgewiesene Auf-stiegsweg eingehalten werden (z.B. spezielle Winterwander-wege…).

- Wenn nicht anders vom Be-treiber defi niert, ist der Aufstieg am Pistenrand erlaubt. Es liegt am Verantwortungsbewusst-sein eines jeden Einzelnen, sich an sichere Verhaltensregeln beim Aufstieg zu halten (Auf-stieg nur am Pistenrand, keine Querungen im steilen, unüber-sichtlichen Gelände…).

Nach Pistenschluss ist es für die Skigebiete einfacher, eine Lösung anzubieten. Bestimmte Pisten werden nach einer vereinbarten Zeit präpariert und bis dahin den Pistengehern für den Aufstieg und die Abfahrt zur Verfügung gestellt. Skipisten, auf denen Präpa-rierungsarbeiten durchgeführt werden, sind gesperrt. Die Gründe dafür sind einfach und verständlich: Man begibt sich in Zonen, wo gefährliche Maschi-nen, Seilwinden usw. im Einsatz sind. Auch die Abfahrt auf frisch präparierten Pisten ist verboten. Fahrrillen von abfahrenden Pis-tengehern frieren über Nacht auf frisch präparierten und weichen Pisten. Das Skigebiet kann so-mit für den Tagesbetrieb keine einwandfreie Piste gewährleisten. Besonders jetzt im Frühjahr führt dieser Aspekt zu den größten Problemen zwischen Liftbetrei-bern und Tourengehern.Eine gute Möglichkeit, um vielen Problemen und Gefahren aus dem Weg zu gehen, ist der früh-morgendliche Aufstieg vor Be-ginn des Skibetriebes. Ein Son-

nenaufgang auf der Bergstation eines Skigebietes, ohne reges Treiben und ohne Hektik, ist ein echtes Erlebnis und wird mit ei-ner Abfahrt auf bestens präpa-rierten Pisten belohnt.

AVS als Vermittler

Der AVS sieht sich als Vertreter al-ler Bergsportbegeisterten. Dem-nach wurde in den letzten zwei Wintersaisonen bei allen Südtiro-ler Skigebieten nachgefragt, ob die jeweiligen lokalen Regelun-gen für Pistentourengeher auf der AVS-Homepage offi ziell veröffent-licht werden können. 14 Skige-biete in ganz Südtirol haben dem AVS ihr Einverständnis gegeben und eine genaue Beschreibung ihrer Regelung geschickt. Bei ei-nigen Gebieten wurde eine Rege-lung erst auf Nachfrage des AVS ausgearbeitet, andere Gebiete haben für die nächste Wintersai-son ein entsprechendes Angebot angekündigt.

Der Appell des AVS

Die aktuellen Regelungen der einzelnen Skigebiete basieren auf vernünftigem Zusammenspiel zwischen Skitourengehern und Skigebieten und auch auf dem Respekt gegenüber den Pisten-arbeitern. Der AVS appelliert an die Vernunft aller Skitourengeher, die lokalen Regelungen der Ski-gebiete zu respektieren, damit auch in den nächsten Skitouren-saisonen das Pistengehen am Tag wie auch am Abend weiter-hin auf diese unkomplizierte Wei-se geregelt werden kann.

Für das Referat AlpinStefan Steinegger

REGELUNGEN FÜR PISTENTOURENGEHERAVS als Pionier und Vermittler

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Page 12: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 22

Nicht einsam, sondern gemein-sam: Gipfel stürmen, Stau-dämme bauen, Murmeltiere beobachten, Steinkunstwerke errichten, Aug in Aug mit Kühen über Almen schlendern oder im Mondschein nach dem Wolper-tinger suchen. Urlaub für Groß und Klein auf einer gemütlichen Berghütte ist für alle ein span-nendes Erlebnis!

Die Alpenvereine in Deutsch-land (DAV), Österreich (OeAV) und Südtirol (AVS) sind Famili-envereine. Sie haben dazu ein gemeinsames Angebot ent-wickelt. Die „Bergferien“ sind preisgünstige Urlaube auf aus-gewählten Alpenvereinshütten mit Programm für Eltern und

Kinder (ab 4 Jahren). Ab 2011 treten die drei Alpenvereine mit den Bergferien gemeinsam auf. Dafür wurden einheitliche Stan-dards ausgearbeitet, die jede teilnehmende Schutzhütte erfül-len muss.Das Angebot basiert auf einer Zusammenarbeit: Koordinator der Bergferien sind die Haupt-

vereine, Veranstalter sind der Pächter der jeweiligen Hütte bzw. die hüttenbesitzende Sek-tion. Durch das gemeinsame Ange-bot können bergbegeisterte Fa-milien für die Bergferienwochen zwischen neun Schutzhütten im Alpenraum wählen.Der AVS wird im Sommer 2011 mit der Familie Pobitzer, den Pächtern der Sesvennahütte, eine erste Bergferienwoche für Familien anbieten.

Das gesamte Angebot der Berg-ferien, die teilnehmenden Hüt-ten, Termine, und Preise fi ndet ihr unter www.alpenverein.it, Menüpunkt Familien.

Stefan Steinegger

BERGFERIEN FÜR FAMILIENUrlaub für die ganze Familie auf familienfreundlichen Alpenvereinshütten

Spiel und Spaß für Eltern und Kinder!

Bild

Auf Beutezug Löwenzahnhonig und Hollersirup

AVS

Jugendzeitschrift

NR. 1/2011

20. Jahrgang

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Page 13: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Hallo! Seid ihr schon erwacht? Haben euch

die ersten Sonnenstrahlen schon gekitzelt?

Sind eure Glieder auch noch starr und steif

von den langen Wintermonaten?

Ja, jetzt ist es wieder so weit. Die Tage wer-

den länger, die Sonnenstrahlen haben wie-

der Kraft zum Wärmen. Überall tropft es

und hier und dort sprießt schon das erste

Grün hervor.

Jetzt habt ihr und eure Eltern sicher große

Lust, wieder hinaus ins Freie zu gehen und

dort längere Zeit zu verbringen, ohne dass

gleich Finger und Zehen frieren.

Für diese Zeit, den Frühling, haben wir ei-

niges für euch gesammelt:

Spieletipps, Rezepte zum „Nachkochen“

und Wandertipps.

Wie das Th ema „Auf Beutezug-Löwen-

zahnhonig und Hollersirup“ schon sagt,

möchten wir mit euch Ess- und Verwert-

bares in der Natur sammeln.

Damit dieses Unterfangen für alle zum Er-

Auf Beutezug – Löwenzahnhonig und Hollersirup

folg wird und auch die Natur nicht Schaden

nimmt, zu Beginn einige kurze Richtlinien:

Hier in Südtirol gibt es vollkommen und

teilweise geschützte Pfl anzen. Die vollkom-

men geschützten Pfl anzen sind im Amts-

blatt der Provinz aufgelistet und können

dort eingesehen werden. Auch alle Pfl an-

zen und Blumen, die in den Naturparks und

Biotopen wachsen, sind vollkommen ge-

schützt und dürfen somit nicht gepfl ückt

und gesammelt werden.

Die teilweise geschützten Pfl anzen kön-

nen für den Eigenbedarf gepfl ückt werden,

darunter sind die für uns wichtigen Kräu-

ter und Blüten, wie z.B. Löwenzahn, Him-

beere, Brennnessel, Frauenmantel, Schaf-

garbe usw.

Nun wünschen wir euch viel Spaß beim

Spielen und Sammeln und viele laue Stun-

den im Freien.

Das Team der AVS-Familien

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Truden – Cisloner Alm – TrudenDie Kuppe des Cisloner Berges bietet einen

wunderbaren Ausblick. Neben dem Etschtal

wandert der Blick auf die Zentralalpen, den

Mendelkamm und die Brentagruppe. Die

Rundwanderung ab Truden um den Cisloner

Berg ist für die ganze Familie geeignet.

Aufstieg: Vom Kirchplatz in Truden wan-

dern wir durch den Ort aufwärts zur Kalten-

brunner Straße am Trudner Sattel. Dort zwei-

gen wir links ab auf die Forststraße Praglasir

(Weg Nr. 2). Vorbei geht es nun am Ostab-

hang des Cisloner Berges über Wiesen und

lichten Lärchenmischwald nach oben, bis

wir eine Linkskurve erreichen. Dort gehen

wir geradeaus weiter auf Weg Nr. 2A, biegen

dann links ab in die Nordseite und von dort

hinauf zum Felsabbruch der Hochwand. Die

Aussicht ist grandios! Unvermittelt befi nden

wir uns mitten in einem alpinen Szenarium:

Almrosen, Latschen, Alpensilberwurz, Stein-

brech, Alpenwaldrebe überziehen die Fels-

und Steilhänge am schattigen Nordabfall des

Cislon. Durch Tannenmischwälder wandern

wir weiter nach links in die Nordwestseite des

Berges und bis zu Weg Nr. 2. Nun geht es

eben oder leicht abwärts zur herrlichen Wie-

senfl äche rings um die Jausenstation Cislo-

ner Alm, eine der wenigen Almen im Süden

Südtirols. Der Rückweg (Mark. Nr. 1 ) nach

Truden verläuft leicht abwärts und teilwei-

se asphaltiert durch wärmeliebende Föhren-,

Buchen- und Buschvegetation.

Startpunkt: Kirchplatz, Truden

Gehzeit: 3 Stunden

Höhenunterschied: 370 m

Gelände: Wald, Wiesen,

Einkehrmöglichkeit: Jausenstation

Cisloner Alm (Mai – Oktober)

Von Mühlbach nach SpingesSpinges liegt auf einer Hochebene am Ein-

gang des Pustertales, umgeben von Feldern

und Wiesen. Der Wanderweg von Mühl-

bach nach Spinges ist abwechslungsreich

und leicht. Am Ziel der Wanderung fi ndet

ihr einen kleinen Fußballplatz. Also recht-

zeitig daran denken und einen Ball im Ruck-

sack verstauen!

Aufstieg: Beim Ansitz Straßhof oberhalb

von Mühlbach schlagen wir den Weg mit

Mark. 7 ein. Nach 200 Metern zweigt der

Weg nach Spinges rechts ab. Diesem Weg

folgen wir bis zu einem großen Gehöft. Nach

diesem wandern wir ca. 200 Meter auf einem

breiten Fahrweg weiter und folgen dann wie-

der der Mark. 7 bis Spinges.

Abstieg: Bei der Kirche in Spinges zweigt

links ein Feldweg mit Mark. 9 ab. Dieser Weg

führt am Sport- und Spielplatz vorbei nach

Mühlbach oder Schabs. Beim Vogelbichl bie-

gen wir nicht nach Schabs ab, sondern blei-

ben immer links haltend auf dem Waldweg,

der zum Ausgangspunkt zurückführt.

Startpunkt: Ansitz Straßhof, Mühlbach

Gehzeit: 3 Stunden

Höhenunterschied: 400 m

Gelände: Wald, Wiesen, Spielplatz

Einkehrmöglichkeit: Gasthof Senoner

Lohnende Frühlingswanderungen

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Page 14: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Von Völs zum Schloss PröselsDiese Wanderung führt uns über grüne

Wiesen und durch Obstkulturen, vorbei an

urigen Hofstätten und schönen Aussichts-

plätzen von Völs zum Schloss Prösels. Der

Außenbereich dieser Wehranlage kann zu

jeder Jahreszeit besichtigt werden.

Aufstieg: Von der Bushaltestelle in Völs ge-

hen wir auf der Hauptstraße entlang Rich-

tung Bozen. Nach ca. 300 Metern biegen wir

nach links auf Weg Nr. 6 ein. Diesem folgen

wir bis zum Seppelemüller und dann weiter

bis zur Wegkreuzung. Dort wandern wir auf

Weg Nr. 3 zum Schloss Prösels. Bis hierher

ist es eine leichte Wanderung und auch mit

dem Kinderwagen machbar. Der Rückweg

ist mit dem Kinderwagen nicht mehr mög-

lich. Als Alternative kann man von Prösels

mit dem Bus nach Völs zurückfahren oder

denselben Weg wieder zurückgehen.

Rückweg: Um die Rundwanderung fort-

zusetzen steigen wir vom Schloss Prösels

über die Asphaltstraße mit der Mark. Nr. 5

zur Hauptstraße Bozen – Völs ab. Dort ge-

hen wir durch die Unterführung und stei-

gen auf dem Weg Nr. 5 weiter bis zum Bach

ab. Von dort geht es anschließend steil berg-

auf bis nach Völs.

Startpunkt: Völs, Bushaltestelle

Gehzeit: 3 Stunden

Höhenunterschied: ca. 380 m

Gelände: Wiesen, Obstkulturen, Schloss

Einkehrmöglichkeit: Gasthof Pröslerhof

Wanderung zum Felixer WeiherEine Wanderung zum Felixer Weiher für

Jung und Alt - der breite Forstweg und die

relative Kürze der Strecke machen einzig

die Steigungen etwas anstrengend.

Aufstieg: Vom Parkplatz Klammeben ober-

halb von St. Felix, wenige Minuten von der

Gampenpassstraße entfernt, gelangen wir

gleich über mehrere Wege zum See. Wir neh-

men den kurzen Weg mit der Mark. Nr. 9,

der auf einer breiten Straße mit Kiesbelag in

etwa 45 Minuten zum Ziel führt. Es geht

durch den Wald und über Lärchenwiesen –

am Wegesrand beobachten wir verschiedene

Waldblumen und unzählige Schmetterlinge.

Am See angekommen, geht es gleich hinauf

zum Gasthof Waldruhe.

Besonders mit Kindern lohnt es sich, den

Felixer Weihers zu umrunden. Fische, Li-

bellen, Wasserpfl anzen und im Mittelpunkt

eine kleine Insel machen den Felixer Weiher

wohl zu einem der schönsten Waldseen Süd-

tirols. Baden und Fischen kann man hier üb-

rigens auch gut.

Rückweg: Wir nehmen den Weg Nr. 9B über

die Felixer Alm und von dort Richtung Sü-

den (Mark. Nr. 50) zurück zum Weg Nr. 9.

Nach einer Stunde Marsch sind wir wieder

am Ausgangspunkt angekommen.

Vom Felixer Weiher gelangt man auch über ei-

ne Rundwanderung wieder zurück nach St. Fe-

lix. Schaut euch die möglichen Alternativen auf

einer Wanderkarte an und plant je nach Wan-

derslust eurer Kinder den Streckenverlauf.

Startpunkt: Parkplatz Klammeben, St. Felix

Gehzeit: ca. 2 Stunden

Höhenunterschied: 280 m

Gelände: Wiesen, Lärchenwälder, See

Einkehrmöglichkeit: Gasthof Waldruhe

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Unterwegs auf euren Frühlingswanderungen

begegnet ihr blühenden Wiesen, frische

Gräser und Kräuter duften und regen eu-

ren Appetit an. Die einfachsten Wildpfl an-

zen, wovon wir viele heutzutage nur mehr als

Unkraut bezeichnen, schmecken richtig zu-

bereitet wirklich köstlich. Einige Rezeptvor-

schläge stellen wir hier für euch vor. Kräuter

und manches Wildgemüse schmecken recht

intensiv und sind möglicherweise nicht je-

dermanns Geschmack. Aber am besten –

ihr versucht es selbst! Die meisten Pfl anzen,

die wir in der freien Natur fi nden, sind ess-

bar. Es gibt aber auch einige, die giftig sind.

Deshalb sammelt und esst nur jene Pfl an-

zen, die ihr kennt, oder nehmt ein Bestim-

mungsbuch mit auf eure Aktionen.

LöwenzahnhonigDer Löwenzahnhonig wird mit den Blü-

ten des Löwenzahnes zubereitet und ist ein

wohlschmeckender Honigersatz, der zudem

noch gesund ist, weil er den Stoff wechsel an-

regt. Allerdings muss man berücksichtigen,

dass der Löwenzahnhonig viel Zucker ent-

hält, was natürlich nicht so arg gesund ist.

Zutaten:

• 4 Hände voll Löwenzahnblüten

• 1 Liter Wasser

• 1 kg Zucker

• 1 Schale und Saft einer Biozitrone

Zubereitung:

Die gelben Blüten des Löwenzahns werden

gereinigt, mit einem Liter lauwarmen Was-

ser in einen Topf gegeben und mit einem

Deckel zugedeckt. Dieser Aufguss wird 3-4

Stunden ziehen gelassen und anschließend

einmal langsam zum Sieden gebracht. Die

aufgekochte Masse lässt man über Nacht

abkühlen und ziehen.

Am nächsten Tag werden die Löwenzahn-

blüten abgefi ltert und 1 kg Zucker und die

fein geraspelte Schale einer Biozitrone hin-

zugegeben. Diese Mischung bringt man

zum Kochen und gibt dann den Zitronen-

saft dazu.

Nach dem einmaligen Aufkochen lässt

man die Mischung ohne Deckel auf klei-

ner Flamme weiterkochen, um alle Vita-

mine zu erhalten und trotzdem die Flüs-

sigkeit verdunsten zu lassen.

Dieser Sirup darf nicht zu dick werden, da er

ansonsten nach längerer Aufbewahrung stark

kristallisiert, aber auch nicht zu dünn, da er

nach einiger Zeit zu säuern beginnen würde.

Zur Probe kann man einfach ein paar Trop-

fen der Mixtur auf einen Teller tropfen, um zu

sehen, wie die Mischung in kaltem Zustand

aussieht (Festigkeit). Wenn der Sirup in sei-

ner Konsistenz ähnlich wie fl üssiger Honig ist,

wird der Löwenzahnhonig in saubere, sterile

Gläser abgefüllt und gut verschlossen.

Den Löwenzahnhonig könnt ihr als Brot-

aufstrich verwenden, zum Süßen von Müs-

lis und anderen Süßspeisen und allen an-

deren Einsatzzwecken, zu denen man

normalerweise Honig benutzt.

Köstlichkeiten mit Blüten und Wildkräutern

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Page 15: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Frühlingskräuter - BrotaufstrichZutaten: (für ca. 15 Personen)

• 1 kg Magerquark (Topfen)

• 400 ml saure Sahne (Sauerrahm)

• Salz und Pfeff er zum Würzen

• versch. Frühlingskräuter: z.B. Spitzwege-

rich, Gänseblümchen, Bärlauch, Schnitt-

lauch, Brunnenkresse, Sauerklee usw.

Zubereitung:

Den Quark glatt rühren und dann die saure

Sahne dazu mischen. Die Kräuter fein ha-

cken und in den Aufstrich rühren. Mit Salz

und Pfeff er abschmecken und servieren.

KräutersalatDieser Salat besteht aus einigen Kräutern,

welche bei einer Wanderung gesammelt

werden können.

Zutaten:

Löwenzahnblätter, Schlüsselblumenblät-

ter, Spitz- und Breitwegerichblätter, Gän-

seblümchen (junge Blätter und Knospen),

einige Veilchenblätter und -blüten.

Zubereitung:

Alle Zutaten außer Gänseblümchenknos-

pen und Veilchenblüten werden klein ge-

hackt. Nun vermischt man alles und gibt

die Knospen und Blüten dazu. Noch mit

Pfeff er und Salz sowie Essig und Öl anrüh-

ren, ziehen lassen und servieren.

HollersirupZutaten:

• 80 Gramm Zitronensäure

• 3 kg Zucker

• 3 Liter Wasser

• ca. 30 Stück Hollunderblüten

• 6 Biozitronen

Zubereitung:

Die 30 Hollerblüten werden mit 3 Liter

Wasser, 80 g Zitronensäure und den 6 in

Scheiben geschnittenen Biozitronen ver-

mischt und 2 Tage zugedeckt kühl stehen

gelassen. Am besten verwendet man ei-

nen lebensmittelechten Kübel.

Nach dem Ansetzen wird das Ge-

misch zuerst durch ein Tuch abgeseiht

und danach mit einem Kaff eefi lter ge-

fi ltert. (Durch das Filtern werden feine

Schwebstoff e aus dem Ansatz entfernt,

die später Schimmelbildung verursachen

könnten).

Nun gebt 3 kg Zucker zur gefi lterten

Flüssigkeit, lasst alles aufkochen und füllt

dann den heißen Sirup in Flaschen ab.

Tip: Für den Hollersirup gibt es jede Men-

ge Rezeptvorschläge. Eventuell fragt eure

Bekannten oder Freunde, ob sie selber Hol-

lersirup herstellen und euch ihr bewährtes

Rezept verraten.

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Blütenfarbenwahl der InsektenInsekten wie Bienen, Schmetterlinge, Käfer

usw. verfügen über ganz unterschiedliche

Farbwahrnehmungen. Das beeinfl usst auch

ihre Vorlieben bestimmter Blütenfarben.

Um genauer zu beobachten, welche Blü-

tenfarben von welchen Insekten bevor-

zugt werden, kann man ein Experiment

durchführen. Dafür benötigt ihr eine Lu-

pe, gelbes, rotes, weißes, violettes und blaues

Tonpapier und etwas Honig. Das verschie-

denfarbige Tonpapier wird auf der Wiese

ausgelegt und beobachtet, was passiert:

-Wie viele Insekten kommen in einer be-

stimmten Zeit auf welche Papierfarbe?

-Werden manche Farben nur von bestimm-

ten Insekten besucht?

-Kommen mehr oder auch andere Insekten

zu Besuch, wenn die Papiere zusätzlich mit

etwas Honig bestrichen werden?

WiesenmahdBei der Sensenmahd sieht man die Heu-

schrecken über die Sense springen, ande-

re Insekten lassen sich von den Pfl anzen

auf den Boden fallen, kleine Tiere fl üch-

ten. In unserem Spiel wird die Sense durch

ein ca. 3 Meter langes Seil simuliert, das

die Spielleitung im Kreis um sich herum

mal höher, mal tiefer über den Wiesenbo-

den schwingt.

Die Mitspieler stellen sich im Kreis auf und

spielen die Insekten. Sie lassen sich beim

Nähern der „Sense“ zuerst auf den Boden

fallen, sodass sie nicht von der „Sense“ ge-

troff en werden, springen bei der zweiten

Runde hoch über die Sense, legen sich dann

wieder hin usw. Wer das nicht schaff t und

vom Seil berührt wird, scheidet aus.

Störche bringen Futter zum NestDie Spielleitung streut auf einer Spielfl äche

Fichtenzapfen aus. Alle Mitspieler spielen

die Störche, suchen sich je zwei etwa 30 cm

lange , nicht biegsame, nicht morsche Stö-

cke, die ihren langen Schnabel darstellen.

Nun versuchen sie, die Zapfen (symbo-

lisch für Mäuse, Frösche …) einzeln mit

den zwei Stöcken aufzuheben und sie zu

einem ca. 5 Meter entfernten Nest (z.B. ei-

ne Jacke) zu bringen.

Nach dem Probedurchgang werden Paare

gebildet. Die „Storcheltern“ haben je 3 Mi-

nuten Zeit, so viele Zapfen wie möglich ins

Nest zu bringen. Dabei wechseln sich die

Störche bei der Futtersuche ab. Ein Storch

bleibt bei den Jungen im Nest. Wenn kleinere

Objekte (Eicheln, Steine …) als Sammelob-

jekte verwendet werden, kann man den Kin-

dern die Stöcke etwas zuspitzen.

Wolfsspinne und SpringschwänzeVier Kinder der Gruppe bilden zusam-

men eine achtbeinige Wolfsspinne. Auf

ihrer Jagd müssen alle vier immer hinter-

einander zusammenbleiben und sich an

der Schulter des Vordermannes festhal-

ten. Das vorderste Kind als Kopf der Spin-

ne fängt die Beute.

Die übrigen Kinder spielen Springschwän-

ze, die sich auf der ca. 10 x 5 Meter großen

Spielfl äche (je nach Spieleranzahl) vertei-

len. Die Springschwänze dürfen nur in der

Hocke kauern und sich aus dieser Positi-

on hopsend fortbewegen. Ist ein Spring-

schwanz gefangen, so fällt er in eine Art

Starre. Wenn sich dann vier Kinder in dieser

Bannstarre befi nden, lösen sie die Wolfs-

spinne ab.

Wiesenspiele und Aktivitäten im Frühling

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Page 16: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 201123

SPORTKLETTERNEine Sportklettersektion stellt sich vor: Bruneck

Es freut mich, diesmal eine sehr junge Sportklettersek-tion im Alpenverein Südtirol vorzustellen. Die Sektion Bruneck ist in der Jugend-arbeit sehr aktiv und zudem bei der Sanierung „ihrer“ Klettergärten vorbildlich un-terwegs. Für diese Gelegen-heit habe ich mit dem Ver-antwortlichen der Sportklet-tersektion Bruneck, Herrn Markus Pescoller, ein inter-essantes Gespräch geführt, das uns Aufschluss über die erst kurze, aber intensive Vereinstätigkeit gibt.

AVS: Kannst du uns bitte von den Anfängen der Sportkletter-sektion erzählen?

M.P.: Wir haben eigentlich erst vor wenigen Jahren begonnen. Die erste Idee war, einfach der

Jugend über Kletterkurse das Klettern näher zu bringen oder überhaupt auch die Struktur der Kletterhalle für die Jugendar-beit zu verwenden. Wir haben Kurse für Kinder und Jugend-liche angeboten. Durch diese Jugendarbeit entstand allmäh-lich die Idee, eine Gruppe aufzu-bauen, die regelmäßig trainiert. Dabei haben wir aber noch nicht an Wettkämpfe gedacht. Gleichzeitig entstand dann auch der Bedarf, sich fortzubilden. So haben einige der Jugendlichen, die zuerst in der Klettergruppe waren, den Übungsleiterkurs gemacht, andere, die schon äl-ter waren, den Übungsleiterkurs und dann die Ausbildung zum Kletterlehrwart in Innsbruck. So begann das System allmählich zu wachsen: einerseits eben die Professionalisierung des Kursangebotes und anderer-

seits immer neue Kinder und Jugendliche. Derzeit haben wir eine Wettkampfgruppe und eine Trainingsgruppe, wobei die Wettkampfgruppe zwei- bis dreimal die Woche trainiert, die Trainingsgruppe einmal. Dane-ben werden aber laufend Kurse für Kinder und Erwachsene an-geboten.

AVS: Neben Sexten ist Bruneck der wichtigste Anlaufpunkt in Sachen Sportklettern im Puster-tal geworden. Außerdem habt ihr ja sehr aktive und rührige Ortsstellen. Wie läuft eure Akti-vität ab?

M.P.: Ob es der wichtigste An-laufpunkt neben Sexten ist, kann man vielleicht nur von au-ßen beurteilen. Dass Bruneck aber zu einer Anlaufstelle wur-de, liegt vermutlich einfach dar-

Foto: Lercher Irmgard

Sportklet

tern

Von wilden Rodelabfahrten und abendlichem Hüttenzauber

Am Beginn des neuen Jahres verbrachten wir, drei

Familien der AVS-Ortsstelle Kurtatsch-Margreid,

einen Teil unserer Weihnachtsferien im AVS-Berg-

heim in Zans.

In der komfortablen und warmen Hütte ließ es sich

auch bei frostigen Außentemperaturen gut aushal-

ten. Das gemeinsam zubereitete Essen schmeckte

umso besser, und auch die Kinder genossen sicht-

lich den Aufenthalt unter ihresgleichen, spielten und

hörten gespannt den vorgelesenen Geschichten,

ganz besonders den Villnösser Sagen, zu.

Ein Höhepunkt war zweifelsohne eine nächtliche

Schatzsuche bei Kerzenlicht.

Das herrliche Wetter lud uns zu kurzen Abste-

chern in die nähere Umgebung, auf die Gampen-,

Dusler- und Geisleralm, ein. Sogar die Kleinsten

schnallten sich Schneeschuhe an und marschierten

draufl os. Besonders lustig waren die Abfahrten

mit der Rodel.

Und weil die Tage so schön waren, fl oss beim Ab-

schied auch so manche Träne.

Renate Pallabazzer

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Page 17: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 24 Mitteilungen März 201125

Im Jänner zum KönigIm Dezemberheft 2010 wurde ein Erlebnis-bericht von Walter Rass über eine Skibestei-gung der Königsspitze veröffentlicht.Wir wurden von vielen auf diesen Bericht hin angesprochen, die Reaktionen waren heftig, und an Kritik hat es nicht gefehlt.

Walter Rass ist ausgebildeter Tourenleiter des AVS und hat somit eine gewisse Vor-bildfunktion. Diese Tour widerspricht allen Lehrmeinungen und dem Sicherheitsden-ken, das der AVS seit Jahren propagiert. Wenn jemand solche „Hasardtouren“ privat unternimmt, so ist das seine Sache, aller-dings sollte man so etwas nicht an die große Glocke hängen, vor allem auch deshalb, um nicht potenzielle Nachahmer (wie vermutlich vor Kurzem geschehen) zu animieren.

Für das Tourenleiter-ReferatHelmut Dorfmann

Dass sich die Wettkampfsaison 2010/11 in der entscheiden-den Phase befi ndet, beweisen auch die großen Teilnehmer-zahlen: Über 250 Kinder und Jugendliche aus Südtirol und dem Trentino waren am vorletz-ten Jänner-Wochenende in der großräumigen Tennishalle von St. Ulrich am Start. Das Orga-nisationsteam des As Gerdeina, unter der Leitung von Bruno Walpoth, meisterte den Ablauf dieser auch von der Gemeinde St. Ulrich unterstützten Großver-anstaltung souverän. Bereits beim letzten Termin in Ratschings hat sich heraus-kristallisiert, dass neben den Favoriten auch neue Gesichter mitmischen. So geben nicht nur mehr die großen und erfahrenen

Sektionen den Ton an, sondern es macht sich auch die Nach-wuchsarbeit in Sportklettersek-tionen wie Bruneck, Passeier, Gadertal, Tiers und Martell be-merkbar.

Hier möchte ich nur die Sieger aller Kategorien anführen (von U10-U20), um auch nochmals die Vielfältigkeit zu unterstrei-chen. Die genauen Ergebnisse und den Zwischenstand der Ge-samtwertung gibt’s wie immer auf unserer Homepage unter der Rubrik Juniorcup zu lesen: Lisa Moser (Meran), Elias Sa-nin (Meran), Elisabetta Dallbrida (Mezzolombardo), Filip Schenk (Gröden), Daniela Lanthaler (Passeier), Titus Prinoth (Grö-den), Annalisa Demarco (Pri-miero), Manuel Schneider (Bruneck), Nadia Alton (Bozen), Michael Piccolruaz (Gröden), Marta Bonat (Primiero), Hannes Gamper (St. Pauls).

Ulla Walder

SPORTKLETTERN3. Juniorcup 2011 in St. Ulrich, Gröden

JG Gröden Foto: Hansi Alton

an, dass in Bruneck eine Kletter-halle steht. Diese versuchen wir, so gut wie möglich zu betreuen. Aus dieser Betreuungsarbeit hat sich eine Gruppe entwickelt, die sich nicht nur um die Jugendar-beit in der Kletterhalle kümmert, sondern auch um die Qualität des Routenbaus und um das Sportklettern als Breitensport allgemein. Derzeit haben wir eine sehr engagierte und bemühte Gruppe von Jugendlichen und jungen Kletterern, die auch viel Fachkompetenz einbringen. In jüngster Zeit hat sich auch in der Ortsstelle in Enneberg und in Wengen eine Gruppe gebil-det, mit der wir immer wieder in Kontakt sind. An dieser Stelle möchte ich vor allem auch eine Gruppe in Rasen nennen, die seit einigen Jahren äußerst aktiv ist und aus der hervorragende Kletterer kommen.

Die primäre Aktivität der Sport-klettersektion ist die Betreuung der Halle von der Sicherheit über den Routenbau. Dabei werden die Routen zweimal im Jahr voll-ständig ausgetauscht. Dies ist in Bruneck unbedingt notwen-dig, da die Halle klein ist und auch sehr intensiv genutzt wird, sodass die Griffe relativ schnell verschmutzen und das Publikum auch immer wieder etwas Neu-es klettern will. Um diese primä-re Aktivität hat sich – wie schon gesagt – im Laufe der Jahre ein immer feineres Kursangebot ent-wickelt, das von Anfängerkursen über Fortgeschrittenenkurse verschiedener Stufen bis zu den Trainings- und Wettkampfgrup-pen geht. Gleichzeitig werden die Kurse für die Schulen orga-nisiert. Diese werden so gut an-genommen, dass wir teils große Terminschwierigkeiten haben, alle Kurse vor allem vormittags unterzubringen und qualifi zierte Kletterlehrer zu organisieren.

AVS: Wie schon zu Beginn ge-sagt, ist die Jugendarbeit sehr wichtig für euch.

M.P.: Ich denke (wahrscheinlich wie alle anderen auch), dass die Jugend unsere Zukunft ist, denn wir werden einmal abtreten, und dann müssen neue Kräfte da sein, die das Projekt nach ihren Vorstellungen weiterführen. An-dererseits denke ich auch, dass das Klettern etwas anbietet, was vielleicht nicht nur für die Jugend, sondern für alle Alters-gruppen wichtig ist. Neben der Gesundheit geht es auch um das psychische Moment, um die persönlichen Erlebnisse, die, um es allgemein zu sagen, vielleicht eine sehr gute Alternative zu an-deren Strategien der Persönlich-keitsbildung sind. Es geht nicht darum, Kinder oder Jugendliche zum Berg zu zwingen, sondern einfach ihnen diese Welt anzu-bieten, wobei das Klettern heute ein sehr guter Weg dorthin ist.

AVS: Zweiter Schwerpunkt Klet-tergärten und Kletteranlagen.

M.P.: In den letzten beiden Som-mern wurden die Klettergärten in der Umgebung von Bruneck, nämlich der Burgkofel in St. Lo-renzen, die Platten in Gais und

der Klettergarten in Aufhofen saniert. Harald Mair hat sich hier sehr verdient gemacht. Der Klet-tergarten in Aufhofen war teils lebensgefährlich, in Gais fehlten teils Umlenkhaken, sodass man sich ausknüpfen musste. Mit den Routen wurden die Wege und die Plätze unter den Routen hergerichtet und gefährliches Material entfernt. So sind die beiden Hausklättergärten von Bruneck wieder auf dem neues-ten Stand.

AVS: Wie schaut die Zukunft aus?

M.P.: In naher Zukunft möchten wir mit St. Lorenzen und Olang stärker zusammenarbeiten. Bei-de Orte haben ja neue Boulder-räume, etwas, was in Bruneck fehlt. Dann geht es natürlich um das neue große Kletterhal-lenprojekt, das, so denke ich, in sehr guten Händen ist und in das sich viele Leute mit ih-rem Wissen und ihrer Erfahrung einbringen. Ich hoffe natürlich, dass das Projekt termingerecht weitergeht, zumal die derzeiti-ge Halle aus allen Nähten platzt und gerade die Enge auch zu einem Sicherheitsproblem wird.

AVS: Danke für das Gespräch!Ulla Walder

Vera Oberhauser beim JC Ratschings Foto: Juri Chiarimonte

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Page 18: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 26

Die ClimBo, die traditionelle Landesmeisterschaft im Boul-dern, fi ndet nach dem großen Erfolg des Vorjahres wieder auf den Talferwiesen in Bozen statt. Wie im letzten Jahr wird die ClimBo in Zusammenarbeit mit der Firma Sportler organisiert. Neben der offenen Meister-

schaft im Bouldern können sich kletterbegeisterte Paare zum Paarlbouldern anmelden und tolle Preise gewinnen.

Am Samstagabend ab 19.00 Uhr fi ndet das große ClimBo- Finale und die anschließende Boulderparty statt.

Für alle Einsteiger, Hobbyklet-terer und Familien bietet der Sonntag ein tolles Programm. Alle weiteren Infos fi ndet ihr unter www.alpenverein.it

Wir freuen uns auf euer Kommen.

CLIMBO 201130. April und 01. Mai 2011, Bozen, Talferwiesen

ClimBo 30.4 und 01.05 Talferwiesen Bozen Foto: Tobias Haller

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Page 19: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 28 Mitteilungen März 201129

Dolomiten vertikalDas Weltnaturerbe aus der Luft

Unsere Kulturreferentin Frau In-grid Runggaldier-Moroder hat in aller Stille wieder einmal an einem Werk gearbeitet. Schon wieder ein Bildband über die Dolomiten, wird sich mancher denken. Doch dieses Buch ist anders. Das aus-

geprägte Hochformat wirkt auf den ersten Blick ungewohnt, schaut man sich aber dann die Bilder an, so kommt man sehr schnell zu der Überzeu-gung dass nur dieses Format die Schroffheit der Wände, die fi ligrane Gestalt der Türme und die Gegensätze zwischen vertikaler Felswildnis und lieblichen Almmatten wiedergeben kann. Die Bilder stammen vom bekannten Fotografen Ulrich Acker-mann. Frau Ruggaldier wirkte bei der Auswahl der Bilder mit und verfasste die Einleitung. Mit feinsin-nigen Worten erzählt sie darin von der Entdeckung und Erforschung dieses einzigartigen Gebirges.

Sie entführt den Leser in die Welt Ladiniens, in die mystische Welt seiner Sagen, sie lässt frühe Be-sucher zu Wort kommen und hat auch mahnende Worte gegenüber der Übererschließung.Ein Buch, das in keinem Bücherregal fehlen sollte.Verlag Tyrolia: Format: 23 * 39 cm ISBN 978-3-7022-3085-2

Ralf Gantzhorn - Moritz AttenbergerHimmelsleitern 50 Fels- und Eisgrate in den AlpenDie beiden Autoren beschrei-ben in ihrem Auswahlführer die 50 schönsten Grate der

Alpen. Neben ausgezeichneten Bildern enthält der Band auch einen Informationsteil, in dem die Tou-ren ausführlich beschrieben sind.256 Seiten mit 297 Farbbildern und 50 Routenkar-ten im Maßstab 1:50.000Format 30 x 26 cmVerlag: Bergverlag Rother MünchenISBN 978-37633-7057-3

Ralf Gantzhorn, Thomas WilkenPatagonien und Feuerland Ein neuer Führer aus der bekannten Reihe des Bergverlags Rother in MünchenISBN: 978-3-7633-4396-6

Pit SchubertAnekdoten vom BergPit Schubert, der Sicherheitspapst der Bergsteigerei, schreibt hier kei-ne „Gänsehautstorys“, wie wir sie aus seinen Büchern „Sicherheit in Fels und Eis“ kennen, sondern er erzählt Lustiges und Nachdenkli-

ches aus der alpinen Welt.Verlag: Bergverlag Rother München192 Seiten kartoniertISBN: 978-37633-7039-0

Franz Mock

Ferrata delle Taccole – ein schwieriger Klettersteig nahe dem Rif.Telegrafo am südlichen Baldokamm. Wegen seiner Entlegenheit wird er recht sel-

ten begangen, da er vor allem meist unbekannt ist, dabei aber sicher für viele herausfordernd wäre, interessant für Kletterer,

die auch ein einmaliges Panora-ma suchen und noch das Glück des Autors haben, ihn an einem wolken- und nebellosen Sep-tembertag zu gehen.

Ausgangspunkt ist die Berg-straße, welche ostseitig des Baldokammes rund 700 m un-ter diesem vorbeizieht. In der

neuen Kom-pass-Karte 102 Aufl age 2008 ist der Klettersteig eingezeichnet und im Klet-terste ig-At las Italien Band 1 vom Scholl-Verlag genau besch r i eben . Er ist trotzdem nicht leicht zu fi nden, und man ist deshalb gut beraten, zuerst bei der Schutz-hütte G.Barana al Telegrafo vor-beizugehen, um über seine Lage nachzufragen; Tel. 045 773 17 97 bis Ende S e p t e m b e r , später nur an Wochenenden bewirtschaftet.

Achtung, im Frühsommer si-cher lange nass oder eisig, da im September 2009 nahe dem Einstieg noch Schneereste la-gen und die ganze Führe nord-seitig, also im Schatten, liegt. Die Länge ist zwar mit 160 Metern kurz, aber die Schwierigkeit „D“ verlangt besonders Armkraft – aber auch der Zustieg ab Auto mit 2 ½ Stunden ist auch nicht zu unterschätzen .Stützpunkt: Kehre beim Rif.No-vezzino, 1250 m, zu erreichen über die Straße Affi – Caprino – Spiazzi oder auch Autobahn-ausfahrt Avio – Ala und über die kurvenreiche Straße zur Malger Dossiuoli, und ebener bis zur Abzweigung des Steiges N.652 (ca. 1500 m); in 1 ½ bis 2 Stun-den zum Rif.Telegrafo. Südlich davon am Baldokamm in einer kleinen Scharte fi ndet sich eine Messingtafel „Ferrata delle Tac-cole“ des CAI Verona.Führe: Von besagter Messing-tafel steil westlich gegen den Gardasee über Schottersteig rund 100 m absteigen und den roten Punkten folgen (oft sehr schlecht sichtbar) und links dann ein schmales Band bis zum Einstieg des Klettersteiges, dort Tafel; sofort beginnen die Drahtseile.Die Länge der Route von 160 Metern ist in 45 Min. zu bewäl-tigen. Ausstieg über Latschen auf den grünen Gipfel der Vetta delle Buse, 2152 m.Abstieg vom Gipfel etwas nach Süden und über eine künstliche Scharte guter Weg Richtung Telegrafo nach Norden. Schot-ter- bzw. Latschensteige führen entweder Mark. 657 oder 652 zum Auto zurück.

Hannsjörg Hager

FERRATA DELLE TACCOLENEUERSCHEINUNGEN

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Taccole Foto: Hansjörg Hager

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Mitteilungen März 2011 30 Mitteilungen März 201131

Um die Werke von Josef Kost-ner zu verstehen und dessen Aussagekraft zu ergründen, sollte man etwas über sein Le-ben und Schaffen erfahren. Erst wenn man Kostners charakte-risierende Sensibilität entdeckt und etwas über die prägenden Kindheitserfahrungen hört, kann man die starke Aussage seiner Kunst verstehen. Das zweit-älteste von zwölf Kin-dern musste sich in der schwierigen Zwischen-kriegszeit zurechtfi n-den, es wurde von Ängsten geplagt, und auch die Kriegsjahre hinterließen tiefe see-lische Wunden. Erfah-rungen, die der Künstler ein Leben lang nicht vergessen konnte und sich in einer ständigen Sorge über das emo-tionale Empfi nden der Menschheit äußerten. Seine Persönlichkeit wurde besonders stark von der eigenen Heimat charakterisiert. Obwohl er sich von den gewalti-gen Bergen stets einge-engt gefühlt hat, haben sie doch seine Kunst geprägt. Die schneidi-gen Kanten und die plastische Struktur des Sellamassivs wi-derspiegeln sich in seinen Wer-ken. Gerade auch deshalb hat er seine Skulpturen in Zement realisiert. Kostner hätte wohl gerne einige Grödner Gipfel be-stiegen, um so mehr weil er als Lehrling mit dem Kletterer Luis Senoner gearbeitet hat. Doch die strenge Erziehung verbot ihm das von klein auf. Geblieben ist seine stetige Bewunderung

für die Berge und die Natur. Oft haben ihm Wurzeln, Steine oder Blätter neue Impulse gebracht.Schon früh hat er die Bedeu-tung der ladinischen Kultur mit seinen Erzählungen und Flurnamen entdeckt und sie in seinen Schriften festgehalten. Das ladinische Kulturinstitut hat ihm dazu schon zwei Bücher gewidmet.

Im Jahre 1933 in Gröden ge-boren und zum traditionellen Bildhauer ausgebildet, suchte er bereits mit achtzehn Jah-ren einen persönlichen Weg. Zunächst wandte er sich der Skulptur zu. Erst viel später, in den 70er-Jahren, entfalteten sich seine zeichnerischen und malerischen Qualitäten. Emotio-nen und Gefühle fl ossen in seine menschlichen Figuren ein, eine Verkörperung der Gedanken.

Kostner suchte nicht gefällige und kommerzielle Arbeiten zu produzieren oder gar einer Zeit-strömung zu folgen. Nein, Kost-ner hat einen ganz persönlichen Stil entwickelt. Insgesamt kann man sagen, dass seine Grafi ken und Skulpturen in ihrer Entwick-lung immer frechere und dezi-diertere Linien angenommen haben. Entstanden am Anfang

feine bis ins Detail aus-gearbeitete Werke, so wurden seine Arbeiten mit der Zeit immer kan-tiger und fl ächiger. Den Bildern verleiht er mit gezielt aufgetragenen, starken, hauptsächlich roten Pinselstrichen eine charakterisierende Note. Seine Skulpturen bekommen markante Gesichtszüge, und der Körper wird statisch durch eine starke Linea-rität betont. Ausdrucks-starke Formen sind das Merkmal seiner Kunst. Damit hat er sich weit über das Konventionel-le des „Schönen“ hin-ausgewagt. Flehende, leidende, vom Schicksal getrof-

fene – manchmal auch hoffende – Menschen lassen den Betrachter nicht ohne Emo-tionen.Kürzlich erschien eine ausführ-liche Monografi e über Josef Kostner, welche sein künstleri-sches Schaffen in zwei Bänden festhält. Die enorme Ausstrah-lungskraft seiner Werke wird auch darin auf packende Weise veranschaulicht.

Valentine Kostner

JOSEF KOSTNER, SKULPTUREN VON DER SELLA GEPRÄGT

Skulptur von Josef Kostner

Künstler sehen unsere Berge

Seit über zwanzig Jahren ist der AVS-Singgemeinschaft Unterland die Pfl ege des echten, historisch gewach-senen Volksliedgutes ein An-liegen. Am 26. März zeigt sie bei einem alpenländischen Volksmusikabend mit dem Motto „Wos bliaht denn do“ in Tramin ihr Können.

Schon immer wurde beim AVS gerne zusammen ein Lied an-gestimmt. Vor nunmehr fast 25 Jahren kam Andreas Roner, da-mals AVS-Sektionsobmann vom Unterland, der Gedanke, die in lockerer Runde gesungenen Lieder in einer Chorgemeinschaft bewusst zu pfl egen. In Marlene Zwerger-Matzneller aus Tramin fand Roner schließlich eine kom-petente Chorleiterin. Noch heute leitet sie die Singgemeinschaft ehrenamtlich.

Nur echte Volkslieder

Die Chorleiterin und mit ihr die Sängerinnen und Sänger setz-ten sich von Anfang an zum Ziel, ausschließlich das im Alpenraum überlieferte Volksliedgut im vier-stimmigen Chor zu pfl egen. Offen ist die Singgemeinschaft nicht nur für das weltliche Volkslied, son-dern auch für das geistliche, das besonders in der Vorweihnachts-zeit gesungen wird. Der Chor trat in Vergangenheit bei zahlreichen Anlässen auf, unter anderem auch in der ORF-Sendung „Klin-gendes Österreich“.

50 Chormitglieder aus zehn Gemeinden

Heute setzt sich der Chor aus 50 Sängerinnen und Sängern

aus zehn Gemeinden des Unter-landes und aus dem Überetsch zusammen. Sie alle verbindet die seit der Gründung leben-dig gebliebene Begeisterung für das echte alpenländische Volks-liedgut. Im Vordergrund steht dabei immer das Motto „Singen isch insre Freid“.

Unterstützung durch AVS

Seit der Gründung konstant ge-stiegen ist der Kreis der Freun-de und Gönner. Auch die AVS-Hauptleitung und mit ihr die AVS-Sektion Unterland erkennen den Wert der Singgemeinschaft an und unterstützen sie alljährlich mit einem beachtlichen fi nanziel-len Beitrag. Zu den langjährigen Förderern zählen darüber hinaus die Bezirksgemeinschaft Über-etsch-Unterland, die Raiffeisen-kasse Salurn und die Gemeinde Tramin.

Renate Mayr

DIE AVS-SINGGEMEINSCHAFT UNTERLAND

Singgemeinschaft

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einem kleinen Feld mitten in der Stadt landen mussten. Aber meist ging alles gut. Das Ver-stauen der Ballone ging recht rasch vor sich, da wir ja viele freiwillige Helfer hatten. Am Nachmittag nach einem ausgiebigen Frühstück- Mittag-essen standen dann kulturelle Ausfl üge in und um Pokhara auf dem Programm. Aber wir wollten nicht nur die Berge von oben sehen, sondern

natürlich auch besteigen. So unternahmen wir eine 4-tägige Trekkingtour, wobei an einem Tag über 13.000 Stufen zu bewältigen waren. Gut für die Kniegelenke! Trotzdem war es wunderbar zwischen Rhodo-dendronwäldern zu wandern und den Affen beim „Kraxln“ zuzuschauen. Ein besonderer Augenblick war der Sonnenauf-gang auf dem 3.300 Meter ho-hen Poonhill im Angesicht des

Dhaulaghiri und des „heiligen Berges“ Machhapuchhre. Nach dieser Tour kehrten wir nach Kathmandu zurück und unternahmen als letzten Höhe-punkt bei herrlichem Wetter ei-nen Rundfl ug zum Mt. Everest und der Himalajakette mit der Yeti-Airline. Es war eine interes-sante und etwas andere Nepal-Reise.

Dr. Reinhold Regele

Bei der Landung ist immmer sofort eine Menge Helfer zugegen

Foto: Dr. Reinhold Regele

Fahrt im Angesicht der Himalajariesen

Foto: Dr. Reinhold Regele

Als mich im Herbst 2009 mein Freund Wolfgang Nairz anrief, ob ich Lust hätte, zu einem Ballonmeeting nach Nepal mit-zukommen, sagte ich sofort zu, da ich schon längst dorthin wollte und ich begeisterter Bal-lonmitfahrer bin. Mit Wolfi waren wir schon öfter mit dem Ballon unterwegs, so unter anderem in

Kapadokien, der Toskana und Umbrien. Wolfgang Nairz war Expeditionsleiter von Reinhold Messner und im Jahre 1978 ers-ter Österreicher auf dem Mount Everest und inzwischen schon 60-mal in Nepal. Er ist also dort schon fast wie daheim und or-ganisierte alles professionell. Auf seine Einladung hatten sich sieben Ballonteams aus Öster-reich und Deutschland gemel-det. Die Vorbereitung und Lo-gistik waren enorm. Die Ballone mussten auf dem Luftweg vorab nach Pokhara gebracht werden, wobei es einige Sicherheitsbe-stimmungen zu beachten gab. Die Besatzungen folgten am 19.3.2010 via Abu Dhabi nach

Kathmandu nach. In Kathman-du nächtigten wir im Hotel „Yak und Yeti“ und konnten zwei Tage lang die interessante Stadt be-sichtigen. Am 22.3. fl ogen wir zu unserem Zielpunkt Pokhara, wo die Ballone schon ausgeladen und in einem Magazin verwahrt waren. Jedem Ballon wurde nun ein Klein-LKW und ein Minibus

zugeteilt, um die jeweilige Crew, die aus drei bis fünf Personen bestand, je nach Größe des Ballons, nach der jeweiligen Landung zurückzuholen. Vor jeder Fahrt wurde ein soge-nanntes Briefi ng der Ballonfüh-rer durchgeführt, um Wetter-daten und Windrichtungen für den nächsten Tag auszuwerten. Wir hatten fünf Fahrten geplant, die jeweils um fünf Uhr in der Früh mit dem Transport der Be-satzung und des Ballons über abenteuerliche Straßen zum Startpunkt begannen, der von der Windrichtung abhing. Wir starteten meist westlich vom Phewa-Lake bei Pokhara, da die Winde vom Westen kamen

und wir so leichter über den See kamen. Die Startvorbereitung, auslegen der Ballonhülle, deren Aufblasen zuerst mit Ventilator, dann mit Heißluft, wurde zur Routine, ebenso das Aufstellen des Korbes. Es war ein erhebendes Gefühl, als wir das erste Mal in die Luft gingen und nach ca. 2.500 Metern den Dhaulagiri und die Annapurnakette in der Morgen-sonne zu Gesicht bekamen. Wir fuhren dann meist in ca. 3.500 bis 4.500 Meter Höhe an die-sem gewaltigen Bergmassiv entlang und hatten Zeit, jeden Gipfel einzeln zu betrachten, wobei Wolfi uns erklärte, auf welchem er schon oben stand und bei welchem er umkehren musste (manchmal auch 200 Meter unter dem Ziel).

Nach ca. 1,5 Stunden in der Luft wurde die Landung eingeleitet, wobei man beachten musste, über den See zu kommen oder vorher zu landen. Meist ging es gut, wobei die Landungen in den Reisfeldern eher nass waren. Bei diesen Landungen hatten wir ein schlechtes Gewis-sen, da das Feld meist verwüs-tet wurde. Nicht so sehr durch den Ballon als vielmehr durch die Menschenmassen, die sich innerhalb von Minuten um den gelandeten Ballon scharten und helfen wollten. Einmal war das Feld arg in Mitleidenschaft ge-zogen worden, und als wir nach dem Besitzer fragten, um einen Obolus zu entrichten, sagte die-ser, es sei ihm eine Ehre, dass wir in seinem Feld gelandet sei-en, und wies das Geld ab. So ist Nepal. Die Landungen wa-ren häufi g abenteuerlich, sei es dass der aufkommende Wind den Ballon umwarf oder wir auf

NEPAL AUF ANDERE WEISE

Startvorbereitung Foto: Dr. Reinhold Regele

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Wer träumt denn nicht von einer Skitour mit feinstem Pulver-schnee und weiten, unverspur-ten Hängen? Wohl jeder! Und wie oft gibt es noch diese Mög-lichkeit? Fast nie, denn solche Traumverhältnisse hängen von sehr vielen unbeinfl ussbaren, zum Teil sehr wetterabhängi-gen Faktoren ab. Die Entschei-dung für das eine oder andere Tourenziel hängt auch mit der Schneelage zusammen. Wie ist

es im Wald, wie oberhalb der Waldgrenze, hat der Wind den Schnee verfrachtet und ver-blasen, hält die Unterlage oder werden unsere Ski immer wie-der Steinkontakt haben?Meiner Meinung nach sollte keine Skitour nur wegen der Abfahrt stattfi nden. Die Abfahrt selbst sehe ich als Zugabe. Ist der Schnee passabel, so freu ich mich, ist er weich und pul-verig, so ist die Abfahrt ein be-sonderer Genuss. Aber weil mal ein Windsturm den Schnee verfrachtet hat und die Schnee-oberfl äche daher hart oder har-schig ist, deshalb hat unsere Gruppe noch nie eine Skiitour ausgelassen. Natürlich informie-

re ich mich, wo es einigermaßen gut zum Fahren geht, und such nicht die schlechtesten Verhält-nisse aus, aber der Schnee ist so, wie er ist. Und wie oft pas-siert es, dass eine Tour, welche Tage vorher noch herrlich zu be-fahren war, tags darauf wegen der geänderten Schneeverhält-nisse zu einer wahren Schinde-rei wird?Nein, nur wegen der Abfahrt allein machen wir keine Ski-

tour. Da gibt es zu viele andere Werte, wie Sicherheit, Kame-radschaft, Teamgeist, Ruhe, Heiterkeit, Besonnenheit, die im Vordergrund stehen, und nicht zuletzt ist es auch die herrliche Umgebung, in der wir leben dürfen, und die Schönheit der Natur, die eine Skitour zu einem unvergesslichen Erlebnis wer-den lassen kann.Ja, das ist Skitour! Und wenn wir auf dem Gipfel stehen, nach eini-gen Bechern Tee die Skischuhe in der Bindung fi xieren, spätes-tens dann juckt es einen doch und man fragt sich innerlich, wie der Schnee wohl sein wird. Und wenn dieser am Vortag gefal-len, pulvrig und fl auschig ist, ja

dann; und wenn außer unserer Gruppe niemand unterwegs ist, ja dann; und sämtliche Hänge der Umgebung unverspurt sind, ja dann ist dies das höchste der Gefühle.So geschah es heuer im Spät-winter am Piz Umbrail. Unsere Gruppe startete vom Dorf Santa Maria im Münstertal. Die Straße zum Umbrailpass war gesperrt, und wir zogen gemütlich bis zu den mäßig steilen Wiesen hi-

nauf. Wettermäßig war es ein Traumtag, Sonne, keine Wolke am Himmel, kein Wind, und al-les passte. Im letzten Stück zum Gipfel gab es noch einige kurze Kletterstellen zu überwinden, aber alle meisterten die Schwie-rigkeiten ohne größere Proble-me. Es war schon beim Aufstieg ersichtlich, dass die Abfahrt et-was Besonderes werden wür-de, nicht nur, weil es ca. 20 cm feinsten Pulver gab, nicht nur weil es insgesamt über einen Meter Schnee hatte, nicht nur weil die Hänge nicht zu fl ach, aber auch nicht zu steil waren, sondern auch weil die gesam-ten Hänge unberührt waren und unsere Gruppe allein unterwegs

PULVERSCHNEE NUR EIN TRAUM FÜR TRÄUMER?

war. Wir hatten die ganzen Hän-ge für uns allein! Gibt es dies noch? Sehr selten, und daher genossen wir die Abfahrt in vol-len Zügen. Ein Schwung nach dem anderen, leicht, fl auschig. Der Schnee stob bis zur Brust herauf, und wir hörten nicht

eher auf zu wedeln, bis wir in Atemnot gerieten. Auch die Teilnehmer mit weniger ausge-prägter Kenntnis der Skitechnik zeichneten gleichmäßige Mus-ter in den Schnee. Da es doch eine längere Tour mit über 1500 Höhenmetern war, reihte sich ein

Hang an den nächsten, und wir genossen sie alle und spürten die Wohltat bis ins Innerste. Ja, diese Art Skitouren gibt es also doch noch, nicht nur für Träumer, sondern auch in Wirklichkeit.

Walter Rass

Piz Umbrail Foto: Walter Rass

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„Do sein mr kesslun!“ Hier ging es nicht weiter, wir befanden uns am Westufer eines Sees, dieses Ufer müsste eigentlich ca. 30 km weiter westlich sein. Wo waren wir bloß und wie sind wir hierher geraten? Ich grub im Gepäck nach dem GPS-Gerät und bestimmte unsere Position. Wir waren im falschen See, ca. 1,2 km östlich vom Ostufer des Lake Amisk im Norden Saskat-chewan/Kanada, von wo wir ei-gentlich starten wollten.Von Winnipeg aus waren wir mit dem Bus die ganze Nacht hin-durch nach Flin Flon gefahren, dort mieteten wir ein Taxi, das uns zu einem kleinen Camp-ground am Ostufer des Amisk Lake bringen sollte. Wer denkt schon daran, dass ein Taxifahrer seine Fahrgäste zum falschen Ziel bringt? Das Fatale an der Geschichte war, dass die Karte mit dem Ostufer des Amisk L. abschloss. Wie kommen wir zu unserem Startpunkt? Wir müs-sen zurück, auf der Rückfahrt kamen wir an einer Hütte vor-bei, ein Mann saß davor in der Sonne, ein Gespräch entspann sich, wir erzählten von unserem Missgeschick, er lachte und meinte, wie kann ein Taxifahrer nur den falschen Campingplatz anfahren, wenn es im Umkreis von mehreren Hundert Meilen nur zwei Plätze gibt. „Kommt, ich fahr euch hinüber.“

Eine ganze Weile konnten wir uns zwischen Inseln durchmo-geln, aber irgendwann mussten wir aufgeben, der Wind war zu stark, das Wasser zu unruhig. Auf einer kleinen Insel schlugen wir unser Lager auf, das erste auf dieser Tour. Am nächsten

Morgen Windstille, nichts wie weg, wir müssen den ca. 30 km breiten See überqueren von denen vielleicht 5 km geschafft sind, dann 10 km nach Süden und dann noch einmal rund 5 km nach Westen, also insge-samt ca. 40 km. Es blieb wind-still und wir paddelten, ohne uns eine Pause zu gönnen weiter. Eine schwarze Wolkenwand baute sich vor uns auf, fernes Donnergrollen war zu hören, aber wir hatten die Mündung des Sturgeon Weir River er-reicht. Ein Lagerplatz war bald gefunden, und gerade als das Zelt stand, begann es zu schüt-ten. Am nächsten Tag strahlend blauer Himmel. Der Fluss, dem wir aufwärts folgten, hatte kaum Strömung, nach der gestrigen Schinderei ließen wir es gemütlich angehen, machten viele Pausen und lie-ßen schon am frühen Nachmit-tag das Paddeln sein. Manch-mal werde ich gefragt, ob diese Kanutouren nicht langsam zu anstrengend würden. Natürlich wird es manchmal anstrengend, aber normalerweise lassen wir uns Zeit und trödeln halbe oder auch ganze Tage herum.

In der Ferne waren immer wie-der Hubschrauber zu hören und zu sehen. Wir konnten uns zu-nächst keinen Reim darauf ma-chen und glaubten an den Bau einer Straße, erst am nächsten Tag sahen wir, was los war. Wir waren in einen Waldbrand gera-ten, der allerdings schon weitge-hend gelöscht war. Wir mussten mitten durch verbranntes Gebiet und durch das Lager der Feuer-wehr, die über unser Erscheinen nicht gerade begeistert war.

Immer weiter den Fluss hinauf, Stromschnellen mussten auf Portagen (Tragestrecken) um-gangen werden, bei manch klei-nerer Schnelle gab es keine Por-tage, also war waten angesagt. Die letzte Schnelle vor dem Ma-ligne Lake, an dem eine Straße unsere Route kreuzte.Wir hatten gerade fertig porta-giert, 80 kg Ausrüstung und 40 kg Lebensmittel erfordern dreimaliges Tragen, als eine Gruppe Jugendlicher von oben zur Portage kam. Unsere Aus-rüstung lag wild in der Gegend herum. „Sofort alles auf einen Haufen werfen.“ Edelgard, mei-ne Frau, schaute mich verständ-nislos an, verstand aber dann sofort warum. Das erste Boot landete, ein Insasse sprang her-auf, der zweite warf die Packen ans Ufer, der erste schnappte sich, so viel er tragen konnte, und marschierte los. Packen fl ogen durch die Luft, ein lee-res Boot schwamm langsam in Richtung Strömung, jemand hechtete hinterher, brachte es ans Ufer und band es fest. Kurz und gut, es herrschte ein ziem-liches Chaos. Diese Gruppe war am Maligne Lake gestartet, sie war also gerade eine Stun-de unterwegs und noch voller Tatendrang, außerdem haben solche Gruppen meistens Leih-ausrüstung und damit sind Ver-wechslungen vorprogrammiert.

An der Straße, die wir überque-ren mussten, standen ein paar Häuser, es gab auch ein Res-taurant, wie man dort sagt. Ei-nen Ausdruck, wie man bei uns so etwas bezeichnen würde, kenne ich nicht. Es gab Coca- Cola, Kaffee, undefi nierbares

AUF DER HAUPTROUTE DER PELZHÄNDLER

Gebäck und noch andere „Spei-sen“, diese werden der Tiefkühl-truhe entnommen, in die Mikro-welle gegeben und dem Gast in der Verpackung ohne Teller vorgesetzt. Wir ließen es bei ei-ner Tasse Kaffee bewenden und fuhren weiter. Am nächsten Tag kamen uns zwei weitere Gruppen entgegen, dieses „Gedränge“ ist wohl auf die historische Bedeutung die-ser Route zurückzuführen. Wir befanden uns auf der Hauptrou-te der Pelzhändler, die von Mon-treal aus den ganzen Kontinent mit ihren Kanus durchquerten. Wer war nicht alles auf dieser Route gefahren! Alexander Ma-ckenzie, der im späten 18. Jahr-hundert eine Verbindung vom Atlantik zum Pazifi k suchte und beim ersten Versuch zum Eis-

meer kam, erst ein paar Jahre später fand er einen Weg zum Pazifi k, der aber als allgemeiner Transportweg ungeeignet war. England brauchte unbedingt eine Verbindung zur Westküs-te des Kontinents, denn der Schiffsweg um Kap Hoorn an der Südspitze Amerikas war einfach zu weit. England suchte verzweifelt nach einem Schiffs-weg durch die Nordwest-Pas-sage an der Nordküste Kanadas entlang. John Franklin, Offi zier der englischen Kriegsmarine, erhielt den Auftrag, die Nord-westpassage auf dem Landweg zu suchen. Auch er musste mit seiner Mannschaft diese Route nehmen. Er überwinterte an ei-nem See nördlich des großen Sklavensees und erreichte im Jahr darauf die Küste des Eis-

meeres. Auf dem Rückmarsch zum Winterlager geriet die Ex-pedition in Schwierigkeiten, da die Hudson Bay Company, die eine Kette von Pelzhandelssta-tionen unterhielt, die bis zum großen Sklavensee reichte und Franklin unterstützen sollte, die notwendige Ausrüstung, insbe-sondere Munition, in nur unge-nügender Menge bereitstellte. Der Chef einer Pelzhandelssta-tion streute zusätzlich noch das Gerücht aus, dass Franklin nicht über genügend Mittel verfügen würde, um die Indianer, die der Expedition als Führer und Jäger dienten, zu entlohnen. Aus Neid und Missgunst wurde damals das Erreichen eines großen Zieles beinahe verhindert, dies-bezüglich hat sich nichts ver-ändert, es kommt leider immer

Das Abendessen wird aus dem Fluss geholt Foto: Franz Mock

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Die Jahre 2007 und 2008 sind sicherlich der Höhepunkt un-serer Tour rund um Südtirol. In zwei Wochen wollen wir vom Reschenpass nach Salurn wan-dern und die schönsten Gipfel der Ortlergruppe besteigen. Als Höhepunkt steht natürlich der Ortler auf dem Programm.Die Touren im oberen Nons-tal und die Durchquerung der Mendel sind besonders reiz-voll. Schwierig gestaltet sich in dieser Gegend die Suche nach geeigneten Unterkünften, so dass wir auf der Felixer Alm im Stall auf Heu schlafen mussten.

Thomas Maier hat wiederum die einzelnen Etappen geplant und die Unterkunft für die Gruppe organisiert.

2007 – vom Reschenpass über den Ortler ins Martelltal

Sonntag, 22. JuliDer Bus bringt uns frühmorgens von Bozen auf die Reschnalm (2020 m). Hoch über dem Ro-jental wandern wir über die Al-

men südwärts. Kurz vor dem Grionkopf (2898 m) erreichen wir die Schweizer Grenze. Über den Grenzkamm steigen wir zur Rasasser Scharte ab, über den schrofi gen und etwas ausge-setzten Gipfelgrat erreichen wir den Piz Rasass (2941 m). Am späten Nachmittag erreichen wir nach 8-stündiger Wanderung die Sesvennahütte (2258 m).

Montag, 23. JuliWir stehen um 6 Uhr auf, wie immer ist das Frühstück auf den Schutzhütten gut und reichlich, für die nächsten Stunden haben

wir genügend Energie getankt. Über die Sesvennascharte (2819 m) erreichen wir bald den Sesvennagletscher, Steigeisen, Klettergürtel, Seil und Helm kommen nun zum Einsatz, und die Besteigung des Piz Sesven-na (3205 m) kann beginnen. Der Gipfelgrat ist eisfrei, alles, was nicht gebraucht wird, bleibt in der Scharte zwischen Foratrida und Piz Sesvenna zurück. Wir haben den westlichsten Punkt

unserer Tour rund um Südtirol erreicht. Durch das Avignatal, über die Mitteralm und die Ma-gitzeralm führt unser Abstieg nach Taufers im Münstertal (1252 m). Die heutige Tages-etappe war mit 9 Stunden Geh-zeit, 950 Hm Aufstieg, 1980 Hm Abstieg und 17,5 km recht an-spruchsvoll.

Dienstag, 24. JuliBei leichtem Regen starten wir etwas später als geplant. Gleich zu Beginn geht es steil bergauf, die Luft ist feucht, es wird warm, wir schwitzen. Auf der Rifair-

alm (2143 m) wird der Regen wieder stärker, wir „schermen“ in der Holzhütte und lassen uns vom Senner die Käserei erklären. Er hat lange Zeit in Bozen beim „Land“ gearbeitet, seit seiner Pensionierung genießt er das freie Leben im Heimattal. Das Wetter bessert sich, sodass wir vom Piz Chavalatsch (2764 m) aus die herrliche Aussicht über den oberen Vinschgau genießen können. Leider ziehen wieder

MIT DEM SC NEUGRIES RUND UM SÜDTIROL – TEIL IV

wieder vor, dass aufgrund von persönlichen Rivalitäten ein ge-meinsames Ziel aus den Augen verloren wird.

Wir verließen die Pelzhändler- route, fuhren einen kleinen Fluss aufwärts weiter über eine Seen-kette zur Wasserscheide in das Flussgebiet des Churchill Ri-vers. Spuren menschlicher Ak-tivitäten waren hier kaum noch vorhanden, was vor allen das Umgehen (Tragen) der Strom-schnellen erschwerte. Waldläu-ferische Fähigkeiten waren hier gefragt, und manchmal erwies es sich als sinnvoll, sich bis ans

Ende der Stromschnelle durch-zuschlagen und den Weg (Por-tage) von unten her zu suchen und zu markieren.Wir hatten eine dieser Porta-gen hinter uns, unterhalb der Stromschnelle war ein schöner Grasplatz, und wir beschlos-sen hier zu lagern, der Platz war

günstig, also war wieder einmal Ganzkörperwäsche angesagt. Die Sonne schien, es war warm, kaum Wind und keine Mücken, also blieben wir im Adams (Eva)- kostüm. „Ich glaube, wir sollten uns anziehen, bevor wir uns ei-nen Sonnenbrand holen.“ Wir waren noch nicht ganz angezo-gen, als wir angerufen wurden, zwei Indianer kamen die Portage herunter, ein kurzes Gespräch, sie fuhren weiter, es war ja noch früher Nachmittag.

Sandy Bay am Churchill River, diese Dörfer im Norden Kanadas haben so gar nichts Anziehen-

des an sich. Wir wollten unsere Vorräte auffüllen, der Lebensmit-telladen war geschlossen. Nach langer Fragerei verwies man uns an ein kleines Café, die Dame, eine Koreanerin (wie kommt die in dieses gottverlassene Nest), führte auch Lebensmittel. Beim Zusammenstellen unserer Vor-

räte war wirklich Kreativität ge-fragt, denn auch hier hat der Fast-Food-Wahn Einzug ge-halten. Am Ende bekamen wir noch einen kleinen Beutel kore-anischen Reis geschenkt.Churchill River oder der große Fluss, wie ihn die Eingeborenen nennen. Inseln, Seitenarme, Buchten, Ausweitungen, eine „Flusspersönlichkeit“ so ganz anders unsere in Zwangsjacken gepressten Flüsse. Stellenweise kaum eine Strömung spürbar, dann zog er wieder mit Macht dahin. Mehrere Tage waren wir nun schon auf diesem mäch-tigen Fluss, da vorne ist Sand, feiner gelber Sand, Sonne, kein Wind, keine Mücken und kein Mensch, was will man mehr im Urlaub. Der kurz vorher gefan-gene Hecht wurde gebraten und verspeist, dann legten wir uns in die Sonne. Plötzlich versetzte mir meine Gemahlin einen ge-waltigen Rippenstoß, „ein Bär, ein Bär“, brüllte sie, ich rieb mir schlaftrunken die Augen und sah gerade noch den Bären im Wald verschwinden. „Warum machst du so ein Geschrei?“ Ich hätte gern ein Foto gemacht. Ein paar Stunden später kam der Bär zu-rück und trottete am Ufer entlang in unsere Richtung. Es gelang mir, Filmaufnahmen und Bilder zu machen, bis Edelgard zu ner-vös wurde. Mit gemeinsamem Gebrüll konnten wir den Bären verscheuchen. Eigentlich hätten wir das Lager abbrechen und weiterfahren müssen, aber dazu war es zu spät, die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Also Le-bensmitteltonnen weit weg vom Zelt und an einen Baum binden, Lärminstrumente bereitlegen und hoffen, dass der Bär nicht noch einmal zurückkommt. Der Bär kam nicht mehr zurück.

Franz Mock

Auf dem Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze Foto: Zenzi Martin Aufstieg auf die Köllkuppe Foto: Alfred Profanter

Der Bär Foto: Franz Mock

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Wolken auf, und wir müssen bald auf die Stilfser Alm (2078 m) absteigen.

Mittwoch, 25. JuliRaus aus den Federn, das Wet-ter ist wunderschön, blauer Him-mel und frische, kühle Luft emp-fangen uns vor der Hütte. Über die Furkelhütte (2155 m) und den Goldseeweg erreichen wir gegen Mittag die Franzenshöhe (2188 m). Den ganzen Vormit-tag haben wir den Ortler, unser morgiges Ziel, vor uns. Immer

näher kommen wir der Nordsei-te, sodass wir die Route genau-er studieren können. Wir wollen den Gipfel von der Berglhütte aus über den Meraner Weg be-steigen. Die Spannung steigt, wie wird das Wetter? Schaffen wir den anstrengenden und technisch schwierigen Meraner Weg? Wir genießen den Tag. Nach der Franzenshöhe wird die Sache allerdings komplizierter als gedacht. Durch den starken Rückgang der Gletscher ist der Drei-Ferner-Weg alles andere als einfach. Wir müssen immer wieder weit aufsteigen, um die Gletscher-bäche zu überqueren. Erschöpft erreichen wir nach 11-stündiger Wanderung um 18.00 Uhr die Berglhütte (2192 m). Für den morgigen Gipfelsturm haben wir

mit Bergführer Erich Gutgsell, Thomas Maier und Carletto Ni-colodi drei wirkliche Experten, wir sind in guten Händen.

Donnerstag, 26. JuliUm 3.30 Uhr werden wir vom Hüttenwirt geweckt, bei Ker-zenschein wird gefrühstückt. Klettergürtel, Helm und Gama-schen werden vor dem Start angezogen, die Steigeisen und der Pickel bleiben vorerst im Rucksack. Mit den Stirnlampen geht es um 4.00 Uhr in den noch

fi nsteren Morgen hinein. Der Me-raner Weg ist länger als der Nor-malweg, der Höhenunterschied ist mit 1713 m um 850 m grö-ßer als von der Payerhütte aus. Der felsige Teil ist nicht gerade angenehm zu gehen, überall lie-gen Geröll und lose Steine her-um. Um 7.30 Uhr erreichen wir das Eis und können die Steig-eisen anziehen. Nun kommen wir schneller voran, um 9.30 Uhr stehen wir auf dem Ortler, mit 3905 m der höchste Gipfel Südtirols. Das Gefühl ist umwer-fend, ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Die Gipfelrast dauert nur 15 Minuten, und dann geht‘s über den Normalweg bergab. Die zwei Schlüsselstellen, einen ungesicherten kurzen Grat und eine kleine Wand mit einem Ab-

seiler, meistern wir ohne Proble-me. Um 14.30 Uhr sind wir auf der Payerhütte (3029 m). Nach 11 ½ Stunden Gehzeit erreichen wir um 16.30 Uhr die Tabaretta-hütte (2564 m) und können end-lich die Bergschuhe ausziehen.

Freitag, 27. JuliWir starten um 6.30 Uhr, nach dem gestrigen Tag ist der erste Teil der heutigen Etappe recht angenehm. In nahezu ebener Wanderung erreichen wir ge-gen 9.00 Uhr die Hintergrathütte

(2664 m). Zwischen Hintergrat und Schaubachhütte überque-ren wir große Gletschermorä-nen, teils Geröll, dann wieder Eis von Spalten durchzogen, im Untergrund hören wir die Glet-scherbäche rauschen. Kann so ein Hohlraum in sich zusammen-brechen? Am Fuß der mächti-gen König-Nordwand und der Suldenspitze geht es weglos zur Schaubachhütte (2612 m), über die Skipiste zum Madritschjoch (3122 m) und auf die Hintere Schöntaufspitze (3324 m). Auf dem letzten Gipfel der heurigen Bergwoche singen wir noch ein paar schöne Lieder, bevor wir

den langen Abstieg durch das unberührte Madritschtal begin-nen, nach 9 Stunden Gehzeit erreichen wir die Enzianhütte (2053 hm) im hinteren Martelltal.

2008 – von Sulden nach Salurn

Samstag, 26. JuliTreffpunkt um 4.45 Uhr in Bo-zen, mit dem Bus fahren wir nach Sulden und mit der ers-ten Seilbahn um 7.30 Uhr zur Schaubachhütte (2583 m). Die Tour kann beginnen. Nach etwa einer Stunde Wanderung über den Schutt der östlichen Rand-moräne erreichen wir den Sul-denferner, Jörgl Maier und Luis Kammerlander sind zusam-men mit Thomas Maier unsere Experten für die schwierigen Touren. In Viererseilschaften geht‘s über den Gletscher auf die Suldenspitze (3376 m). Der Abstieg zur Casatihütte ist kurz und eisfrei. Von der Hütte geht es zuerst über den fl achen Glet-scher bis an den Fuß der steilen Nordwestfl anke zwischen Zu-fallspitze (3757 m) und Ceveda-le (3769 m). Nun wird es steil, um 13.00 Uhr stehen wir auf dem Cevedalegipfel. Über die Zufallspitze geht es immer über Gletscher zur Fürkeleschar-te hinunter zur Marteller Hütte (2610 m). Nach 10 Sunden sind wir alle erschöpft und freuen uns auf die Hüttenpatschen.

Sonntag, 27. JuliEs regnet, die geplante Über-schreitung der Veneziaspitzen müssen wir streichen, wir än-dern unser Tagesziel und be-steigen die Köllkuppe (3346 m). Jörgl und Luis kehren nach Bozen zurück. Carletto ist heu-te Morgen direkt von Bozen zu uns gekommen, er wird uns die nächsten zwei Tage begleiten. Um 8.00 Uhr starten wir los, der Regen hört bald auf, und um 11.00 Uhr stehen wir auf, dem Gipfel. Der Abstieg führt durch kombiniertes Gelände und ist relativ schwierig. Die Überque-rung des Moosferners im Nebel ist wirklich nicht einfach, Orien-tierungssinn ist gefragt. Thomas und Carletto sind im weglosen Gelände zu Hause, und so errei-chen wir zielsicher die Bocchetta di Saent (3143 m). Um 17.00 Uhr kommen wir auf der Dorigonihüt-te (2437 m) an und lassen uns das Bier so richtig schmecken.

Montag, 28. JuliDie Gastfreundschaft auf der Dorigonihütte lässt keine Wün-sche offen. Um 7.00 Uhr früh starten wir zur Hinteren Eggen-spitze (3443 m). Laut unseren Informationen sollte eigentlich ein Klettersteig auf den Gipfel führen. Es handelt sich nicht um einen Klettersteig im herkömmli-chen Sinn, in Abständen von 15 bis 20 m sind fi xe Haken im Fels einzementiert. Wir bilden Dreier-

seilschaften und erreichen ohne Probleme den Gipfel. Tief unter uns liegt Ulten mit dem Grün-see und dem Weißbrunnsee. Die Höchster Hütte (2561 m) ist un-ser Zwischenziel. Über das Kirch-bergjoch (2789 m) erreichen wir die Haselgruberhütte (2425 m).

Dienstag, 29. JuliEine Reihe von „kleinen“ Gip-feln stehen heute auf dem Pro-gramm. Karspitze (2752 m) - Nebelspitze (2701 m) - Alp-lahnerspitze (2615 m), über den Bonacossasteig wandern wir zur Binagiaalm (2138 m).Obwohl es nicht besonders hoch hinaufgeht, sind Etappen dieser Art anstrengend, da sich An- und Abstiege den ganzen Tag über abwechseln. Auf den Almen beiderseits der Sprach-grenze fällt auf, wie eng die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Ulten und dem Nons-tal sind.

Mittwoch, 30. JuliBinagiaalm (2138 m) - Bonacos-sasteig - Mandelspitze (2395 m) - Murada- u. Valalm - Castrinalm (1813 m). Willi Gamper kennt die Gegend wie seine Westen-tasche, als Ultner Hütbub und später als begeisterter Bergstei-ger war er in dieser Gegend oft unterwegs, so erfahren wir viel Wissenswertes über diesen Teil Südtirols. Der Bonacossasteig

Der Bonacossasteig Foto: Alfred Profanter

Blick vom Roen über den Mendelrücken Foto: Alfred Profanter Karl Mock, Toni Canestrini, Waltraud Rottesteiner, Carletto Nicolodi, Sepp Lechner und Alfred Profanter auf dem Ortlergipfel

Foto: Zenzi Martin

Hoch über dem Reschensee Foto: Zenzi Martin

AVS_Berge_erleben_maerz_11.indd 40-41AVS_Berge_erleben_maerz_11.indd 40-41 21.02.11 16:4621.02.11 16:46

Page 26: Berge erleben - AVS Mitteilungen März 2011

Mitteilungen März 2011 42

quert an der Waldgrenze das hintere Nonstal und ist wenig begangen. Immer wieder kom-men wir an verfallenen Almen und verwachsenen Wegstre-cken vorbei. Allerdings werden auch einzelne Almen restauriert und wieder bewirtschaftet. Ein Gewitter überrascht uns gera-de, als wir an der Kesselalm vor-beikommen. Nach einer Stunde ist alles vorbei, und wir kommen trocken auf der Castrinalm an. Zwei junge Burschen und ein Mädchen aus dem Trentino be-wirtschaften die Hütte und füh-ren eine Käserei. Es gibt Trentiner Kost, Polenta, Käse und Brat-wurst.

Donnerstag, 31. JuliNach dem Frühstück wandern wir über die Nonsberger Almen und das Laugenjöchl (2050 m) auf den Laugen (2434 m), ge-gen 9.30 Uhr erreichen wir den Gipfel und genießen die herr-liche Aussicht über das Burg-grafenamt bis nach Bozen. Das Wetter ist schön, sodass wir uns Zeit lassen können. Der Abstieg zur Laugenalm ist etwas mü-hevoll, der Steig ist ausgewa-schen, teilweise gleicht er einem Bachbett. Ab dem Gampen-pass (1518 m) beginnt die lange Durchquerung der Mendel. Auf der Felixer Alm (1633 m) erwar-tet uns eine Nacht im Heu.

Freitag, 1. AugustUm 9.00 Uhr schauen wir vom Gantkofel (1850 m) aus nach Bo-zen, es kommt uns vor, wir sitzen im Flugzeug, die Welt liegt uns zu Füßen, der Mendelrücken ist ein wunderschönes Wandergebiet. Durch Wälder und Almwiesen wandern wir über den Penegal (1739 m) und den Mendelpass (1726 m) zur Romenoalm (1761 m). Die Hitze macht uns nun zu schaffen, von den ver-gangenen Tagen sind wir solche

Temperaturen nicht gewohnt. Am Abend geht ein heftiges Ge-witter nieder, sodass wir für den nächsten Tag mit schönem Wet-ter rechnen können.

Samstag, 2. AugustAm letzten Tag dieser schönen und anstrengenden Woche wartet noch eine besondere He-rausforderung auf uns. Am Abend werden wir 9 Stunden Gehzeit, 950 Hm Aufstieg, 2500 Hm Abstieg und ca. 25 km Stre-cke hinter uns haben.Von der Romenoalm aus bre-chen wir zeitig auf und stehen bald schon auf dem Gipfel des Roen (2110 m). Wir genießen den herrlichen Blick übers ge-samte Unterland. In stetem Auf und Ab geht es über das Grauner Joch (1796 m) auf den Corno di Tres (1802 m). Dort beginnt der mühevolle Abstieg über Fennberg (1036 m) hinab nach Roverè della Luna (220 m)

ins Etschtal, 1600 Höhenmeter liegen vor uns. Es wird immer wärmer, wir schwitzen, alles was möglich ist, wird ausgezogen. Die Füße brennen, die Bergschu-he sind viel zu warm, die Ruck-säcke sind schwer. Müde und erschöpft erreichen wir Roverè della Luna. Im Dorfbrunnen küh-len wir die Füße ab, lassen uns „Gelati“ schmecken und warten auf unsere Freunde, die uns nach Bozen zurückbringen.

Diese Wanderwoche hatte es in sich, vom ewigen Eis der Ortler-gruppe zu den Weinreben ins Unterland. An der Sprachgren-ze zwischen Südtirol und dem Trentino entlang haben wir die Vielfalt unserer Heimat erlebt.

Im nächsten Heft „Rund um Südtirol Teil V“ - 2009 der Kreis schließt sich.

Impressum:Eigentümer und HerausgeberAlpenverein Südtirol, I-39100 Bozen,Vintlerdurchgang 16Tel. 0471 97 81 41 · Fax 0471 98 00 11www.alpenverein.itE-Mail: offi [email protected] verantworlichPeter PalluaI-39100 Bozen,Montellostraße 11Schriftleitung: Franz MockI-39054 Unterinn/RittenHauptstraße 42E-Mail: [email protected]ächtigungLandesgericht BozenNr. 4/84 vom 27.1.1984Druck: Athesiadruck Gmbh, Bozen

Redaktionsschluss für das nächste Heft:15.04.2011

Verkaufspreis (Einzelpreis):– für Mitglieder im Mitgliedspreis enthalten– für Nicht-Mitglieder 2,00 €

Die Drucklegung dieser Zeitschrift wird durchdie Kulturabteilung der landesregierung ge-fördert.

MITTEILUNGEN28. JAHRGANG, NR. 1

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