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Magazin für Patienten, Mitarbeiter und Partner der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Halle Ausgabe 2/14 BERGMANNSTROST REPORTAGE BG Kliniken testeten drei verschiedene Modelle Seite 4/5 DER CHEFARZT RÄT Keine Angst vor der Darmkrebs-Vorsorge Seite 11 Exoskelett: Der Traum vom Gehen, aber noch kein Ersatz für den Rollstuhl

Bergmannstrost #2 2014

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Magazin für Patienten, Mitarbeiter und Partner der BG Kliniken Bergmannstrost Halle

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Page 1: Bergmannstrost #2 2014

Magazin für Patienten, Mitarbeiter und Partnerder Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Halle

Ausgabe 2/14

BERGMANNSTROST

REPORTAGEBG Kliniken testeten dreiverschiedene ModelleSeite 4/5

DER CHEFARZT RÄTKeine Angst vor derDarmkrebs-VorsorgeSeite 11

Exoskelett: Der Traum vom Gehen,aber noch kein Ersatz für den Rollstuhl

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2 BERGMANNSTROST

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3BERGMANNSTROST

VORWORT/INHALT/IMPRESSUM

Liebe Leserinnen und Leser,

In dieser Ausgabe

Herausgeber:BG Kliniken Bergmannstrost HalleMerseburger Straße 16506112 Halle/Saale

Christian MalordyTelefon: (0345) 1326526E-Mail: [email protected]: www.bergmannstrost.com

Redaktion, Satz, Layout:AZ publica GmbH MagdeburgLiebknechtstraße 4839108 Magdeburg

verantw. Redakteur: Uwe AhlertTelefon: (0391) 7310677E-Mail: [email protected]: www.az-publica.de

Fotos:AZ publica GmbH, BG KlinikenBergmannstrost Halle/Ramona Gola,Annette Krüger, Nguyen Thuy Linh,Markus Scholz, Jan Pauls

Druck:Löhnert Druck Markranstädt

Wieder Gehen mit dem Exoskelett

Dr. Klaus Röhl: Mittel zur Reha

25. Landessportspiele für BehinderteGesundheitstag im BergmannstrostGute Noten für BG Kliniken

Olympia-Punkte für Thomas SpringerDemnächst im Bergmannstrost

Reiner Fabian hat wiederum den Vorsitz

Fördermittel für Kita „Wirbelwind“Unfälle mit tödlichem Ausgang gesunken

Keine Alternative zu der Koloskopie

Großübung für Rettungskräfte im Stadion

Sprechstunden/Kontakte

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mit dieser Ausgabe möchten wir Sie ein-laden, einen Blick auf die Arbeit unseresZentrums für Querschnittgelähmte zuwerfen. Seit April beschreiten hier Ärzteund Therapeuten gemeinsam mit unse-ren Patienten neue Wege in der Therapievon Patienten mit inkompletten undkompletten Querschnittlähmungen. Als Zentrum für Querschnittverletzte ver-fügen wir seit April über zwei Systeme,die querschnittgelähmten Patienten dasGehen ermöglichen. Welche Ansätzedabei die Therapien verfolgen und welche Erfahrungen Patienten mitdiesen Therapiemitteln gesammelthaben, erfahren Sie im aktuellen Heft.

Auch möchte ich Sie an dieser Stelle zuunserer Veranstaltung am 13. Juni in die

Leopoldina – Nationale Akademie derWissenschaften – nach Halle einladen.Unter dem Titel „Moderne Medizin – einSpannungsfeld zwischen gesamtgesell-schaftlicher Erwartungen und ethischerVerantwortung“ stellen sich Mediziner,Medizinrechtler, Medizinethiker sowieTheologen diesem Thema und laden imAnschluss zur gemeinsamen Diskussionein. Mehr erfahren Sie dazu auf Seite 8in dieser Ausgabe.

Ilona Hruby, Verwaltungsdirektorin der Berufsgenossenschaftlichen KlinikenBergmannstrost Halle

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Alexander Sturm war Hubschrauberpilot.Ende 2010 stürzte er ab. Das Leben änderte sich radikal, der Rollstuhl er-setzt seine gelähmten Beine. Und imvergangenen Jahr kamen Exoskelette,außen anliegende Rahmenskelette, aufden Markt, welche mit Motoren undSensoren ausgestattet sind und dasGehen ermöglichen. Sicher, das Anlegendauert. Aber dann? Plötzlich kann er,auf Krücken gestützt, die Welt um sichherum aufrecht betrachen und den Menschen, die ihm entgegenkommen,in die Augen sehen. Er muss nicht mehraus der sitzenden Position heraus ver-suchen, einen Blick zu erhaschen. „Allein dieses Gefühl ist es wert, damitzu trainieren, auch wenn es anstren-gend ist und nach einer dreiviertelStunde der Schweiß den Körper herun-terläuft“, sagt er.

Bergmannstrost testete als einzige Klinikweltweit drei verschiedene Modelle

Manche sagen, das Exoskelett ist eineder bedeutendsten medizinischen Ent-wicklungen unserer Zeit, vergleichbarmit der Entdeckung des Penicillins. DerTraum vom Gehen soll für Querschnitt-gelähmte zum Greifen nah sein. Fakt ist,dass Hersteller weltweit verschiedeneModelle entwickeln und hochleistungs-fähigen Kliniken anbieten. Das Berg-mannstrost in Halle ist das einzigeKrankenhaus, das bereits drei verschie-dene Modelle getestet und sich für zwei Systeme entschieden hat. An diesenSystemen wird weiter geforscht und gearbeitet, miteinander verglichen undimmer wieder getestet. „Noch sinddiese Systeme kein Ersatz für die eige-nen Beine“, so Dr. Klaus Röhl, Direktordes Zentrums für Rückenmarkverletzteim Bergmannstrost. „Ich glaube andiese Geräte“, sagt Dietbert Vogt, nacheinem Arbeitsunfall vor sieben Monaten

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REPORTAGE

Alexander Sturm und Dietbert Vogt sind Patienten im Bergmannstrost undauf den Rollstuhl angewiesen. Der eine stürzte mit seinem Hubschrauber ab,der andere hatte einen schweren Arbeitsunfall. Sie sind miteinander ver-gleichbar inkomplett querschnittgelähmt, mit Restmuskelfunktionen in Oberschenkel und Hüfte, ab dem Knie abwärts ohne jegliche Kraft. Sie gehören zu den ersten, die mit einem sogenannten Exoskelett trainieren, umsich Schritt für Schritt eigenständig fortzubewegen.

Alexander Sturm: „Mit dem Exoskelettbin ich so sportlich wie nie zuvor“

Bei diesem System des Exoskeletts, das Dietbert Vogt ausprobiert, geben die eigenen Muskeln

das Signal zum Gehen.

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querschnittgelähmt. „Vor ein paar Jah-ren haben wir Handys in einem Koffergetragen, heute passen sie in jede Hosentasche. Warum sollen wir einesTages nicht wieder laufen können.“

Assistenzärztin Jane Nitschke leitet dasProjekt Exoskelett. Auch sie glaubt andiese neuen Fortbewegungsmodelle.„Sie sind nicht nur wichtig für dasGehen. Unsere Studien haben ergeben,dass durch die Therapie Nervenschmer-zen reduziert werden. Außerdem hatdas Training positive Auswirkungen aufSpastizität, Herz-Kreislauf und Verdau-ung gezeigt. Bei inkompletter Lähmungkann mit hoher Wahrscheinlichkeit die

Gehfähigkeit verbessert werden.“ Alleswichtige Aspekte, denn der Mensch istnicht für das Sitzen geschaffen. Brüchige Knochen oder Fehlfunktionenbei der Darm- und Blasenentleerungsind das Resultat des ständigen Sitzensim Rollstuhl.

Prinzip Hoffnung fürquerschnittgelähmte Patienten

Das Exoskelett unterstützt den Körpervon außen. Die Idee stammt aus demTierreich: Alle Gliederfüßer besitzenstatt eines Innenskeletts ein gepanzer-tes Außenskelett. Dies wurde von For-schern als Idee übernommen. Diebeiden Systeme, für die sich das Berg-mannstrost entschieden hat, sind unter-schiedlich. Beim japanischen System(HAL Cyberdyne) nehmen Sensoren diebei inkomplett Gelähmten bestehendenMuskelströme auf und unterstützen dieBeinbewegung. Das amerikanische Mo-dell (Ekso von Ekso Bionics) ist nichtauf eine Restfunktion der Muskulaturdes Patienten angewiesen, sondern gibtden Schritt als Programm vor. Ein Com-puter nimmt die Veränderung desRumpfes beim Vorbeugen als Startsignalauf und leitet den Schritt ein.

Für Dietbert Vogt sind beide Geräte hilf-reich. „Das amerikanische Modell ist gutfür den Anfang, es trainiert die Muskeln.Danach finde ich das Training mit demanderen System besser, weil ich esselbst steuern kann.“

Doch falsche Hoffnungen sollten nicht

geweckt werden. Bei Lähmungen schwe-ren Grades kann auch durch ein Exoske-lett das Gehen nicht wiedererlangtwerden. Der Rollstuhl bleibt das Fortbe-wegungsmittel Nummer eins. Dr. KlausRöhl: „Das kurzzeitige aufrechte Gehenbedeutet eine enorme Steigerung derLebensqualität von Rollstuhlfahrern. DiePatienten sagen: ,Wir fühlen uns wiederwie richtige Menschen.‘“ Und geradedeshalb wird Dr. Klaus Röhl dem PrinzipHoffnung niemals widersprechen, auchwenn er zum gegenwärtigen Zeitpunktdie Exoskelette als Therapie- und nichtals Wundermittel sieht.

Nicht jeder Patient kommtfür das Training infrage

Leider ist nicht jeder geeignet, miteinem Exoskelett zu üben. Die Patientenbrauchen kräftige Arme und Schultern,ein gesundes Herz-Kreislauf-System, genügend Durchhaltevermögen, um dieHandhabung des Gerätes zu erlernen,und sie dürfen keine durch Osteoporosegeschwächten Knochen haben. Der ehe-malige Pilot Alexander Sturm ist gesundund kräftig genug, dreimal in der Wochemit dem Exoskelett zu trainieren. Dergebürtige Bayer, der im Land Branden-burg lebt, versucht realistisch zu blei-ben: „Je höher die Erwartungshaltung,umso größer kann die Enttäuschungsein. Aber eins ist klar: So sportlich wiejetzt, war ich noch nie in meinemLeben.“

5BERGMANNSTROST

REPORTAGE

Alexander Sturm läuft den Gang in der Klinik

herunter. Zwei Therapeuten geben Sicherheit.

Assistenzärztin Jane Nitschke: „Wir haben

Patienten, die seit 20 Jahren im Rollstuhl

sitzen. Sie hätte ihre Freude sehen sollen,

als sie zum ersten Mal aufrecht gingen.“

Dietbert Vogt, Alexander Sturm und Jane Nitschke (von links) sprechen über die Vor- und Nach-

teile der Therapie mit einem Exoskelett.

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6 BERGMANNSTROST

Als Sensation in der Medizintechnik-forschung werden die Exoskelette bezeichnet. Was sagen Sie?

Dr. Klaus Röhl: Wir sind weltweit die einzige Klinik, die drei unterschiedliche Modelle getestet hat. Letztendlich hatsich das Bergmannstrost für zwei ver-schiedene Exoskelette entschieden. Dies zeigt, wie wichtig wir die neuen,revolutionären Systeme für uns und vorallem für unsere Patienten nehmen.Dennoch: Diese Modelle sind zum ge-genwärtigen Zeitpunkt hervorragendeTherapiemittel, aber nicht, oder nochnicht, dazu geeignet, den Rollstuhl zuersetzen.

Nicht mehr als ein Therapiemittel? So mancher querschnittgelähmteMensch wird bei den Informationen überdie Exoskelette vielleicht ungeduldig da-rauf warten, solch ein Modell mit nachHause zu nehmen.

Dr. Klaus Röhl: Ich bin kein Hellseher.Vielleicht wird es so kommen, dass

irgendwann solch ein Modell den Roll-stuhl ersetzt. Die Industrie sieht es sicher heute schon so. Aber mit 50000Euro sind die Modelle gegenwärtig nochviel zu teuer für den Hausgebrauch. Auchbedarf es weiterer medizinischer und finanzieller Investitionen in den gesam-ten Bereich rund um die Rückenmark-behandlung.

Was gehört dazu?

Dr. Klaus Röhl: Das fängt bei dem ei-gentlichen Unfall an. Innerhalb von vierStunden sollte der Patient diagnostiziertund zu einer hochspezialisierten Kliniktransportiert sein, um ihn dort an derWirbelsäule zu operieren. So haben wirdie Chance, hochgradige Lähmungen zuverhindern. Wir brauchen aber auch nochspezielle Medikamente und Hormone,die ins Rückenmark injiziert werden. DieNeuroprothesen werden immer besser,aber auch auf diesem Gebiet bedarf esweiterer Fortschritte. Ja und dann spielenauch die Exoskelette und ihre Weiterent-wicklung eine bedeutende Rolle. Es ist

wie bei vielem im Leben ein Ineinander-greifen aller Zahnräder erforderlich.

Sie warnen vor überzogenen Erwartun-gen, sagen aber auch, dass das Exoske-lett viel zu bieten hat.

Dr. Klaus Röhl: Der Motivationsschub,den es bedeutet, nach Jahren wieder einpaar Schritte gehen zu können, ist nichtzu unterschätzen. Menschen, die immernur sitzend von unten ihren Gesprächs-partner angeschaut haben, sprechen aufAugenhöhe mit ihm. Dieses Gefühl dabeikann sich keiner von uns nicht Gelähm-ten vorstellen. Dazu hat das kurzzeitigeGehen während der Therapie positiveAuswirkungen auf die Blasen- und Darm-funktionen, Herz-Kreislauf, Spastik undSchmerz. Auch die Muskeln werden trai-niert. Wir haben während unserer Analy-sen im vergangenen Jahr, den erstenTests und nun auch mit der Integrationder Modelle in unsere Rehabilitation vielGutes entdecken können. Wir sind mitunserem Latein noch lange nicht amEnde.

INTERVIEW

Rund 8800000000 Querschnittgelähmte gibt es in Deutschland, jährlich kommengeschätzte 11000000 bis 11550000 dazu. Gibt es mit dem „Wunderwerk“ Exoskelettfür sie Hoffnung, eines Tages auf den Rollstuhl verzichten zu können? Dr. Klaus Röhl, Direktor des Zentrums für Rückenmarkverletzte im Berg-mannstrost sagt: Noch sind die Exoskelette Mittel zur Therapie und kein Ersatz für die eigenen Beine oder den Rollstuhl.

Eine erfolgreiche Therapie braucht dasIneinandergreifen aller Zahnräder

Dr. Klaus Röhl: „Menschen, die ihren

Gesprächspartner immer nur von unten

angeschaut haben, sprechen nun auf

Augenhöhe mit ihm.“

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Insgesamt sechs Kliniken in Sachsen-An-halt haben bei der jüngst veröffentlichtenfünften bundesweiten Patientenbefra-gung der Techniker Krankenkasse (TK)überdurchschnittlich gut abgeschnitten.Während sich im Bundesdurchschnitt 79Prozent der Klinikpatienten allgemein zu-frieden mit dem Krankenhaus zeigten,lag die Quote in unserem Bundeslandmit bis zu 93 Prozent deutlich darüber.Auf eine besonders hohe Patientenzu-friedenheit können das BergmannstrostHalle, die Magdeburger Kliniken St. Mari-enstift und die Pfeifferschen Stiftungensowie das Krankenhaus St. Barbara undSt. Elisabeth Halle, das Diakonissenkran-kenhaus Dessau und das Harz-KlinikumQuedlinburg verweisen.

Allein in Sachsen-Anhalt hatte die TK imvergangen Jahr rund 7400 Versicherte

angeschrieben. So liegen in Sachsen-An-halt für 27 Krankenhäuser und rund 60Fachabteilungen detaillierte Angaben zurPatientenzufriedenheit vor. Neben demKriterium allgemeine Zufriedenheit mitdem Krankenhaus flossen auch diePunkte Zufriedenheit mit dem Behand-lungsergebnis, der medizinisch-pflegeri-schen Versorgung, der Information undKommunikation mit den Patienten sowieder Organisation und Unterbringung inder Klinik in die Patientenbefragung ein.

Zu den Pluspunkten, die für das Berg-mannstrost sprachen, zählten die guteOrganisation der Aufnahme sowie der In-formationsaustausch zwischen Ärztenund Pflegekräften, die geringen Warte-zeiten, die sehr gute medizinische Leis-tung der Ärzte und die verständlichenErklärungen der Schwestern und Pfleger.

7BERGMANNSTROST

Zum 25. Mal in Folge veranstaltet derBehinderten- und Rehabilitations-Sport-verband Sachsen-Anhalt e.V. (BSSA) indiesem Jahr seine „Landessportspiele fürBehinderte und ihre Freunde“. Als be-währter Partner stehen am 5. Juli auchwieder die BG Kliniken Bergmannstrostan der Seite der Veranstaltung und diesnun bereits zum sechsten Mal.

In Anlehnung an die AustragungsregionBitterfeld-Wolfen heißt die Patenstationdes Hauses „Pegelturmlauf“. Dabei sindim partnerschaftlichen WettbewerbTempo und Geschicklichkeit gefragt. DieSportler, die bei allen Wettkampfstatio-nen als Paar – einer mit und einer ohneHandicap – starten, haben einen Par-cours zwischen „Pegeltürmen“ zu bewäl-

tigen. Dabei nimmt ein Sportler im Roll-stuhl Platz und muss mit einem Stab dieTürme von ihrem Sockel stoßen. SeinPartner schiebt den Rollstuhl über dieStrecke und sollte eine schnelle Zeit er-zielen, damit das sportliche Tandem eineChance auf die begehrten Medaillen undSiegerpräsente hat.

Neben offiziellen Vertretern des Berg-mannstrost wird Triathlet Thomas Sprin-ger aktiv an den Wettbewerbenteilnehmen. Der Veranstalter BSSA unddie ausrichtenden Vereine im LandkreisAnhalt-Bitterfeld, in dem die Spiele indiesem Jahr erstmalig ausgetragen wer-den, rechnen auch in diesem Jahr mitmehr als 1000 Teilnehmern. Die Spielefinden im Sport- und Freizeitzentrum derStadt Sandersdorf-Brehna, OT Sanders-dorf statt. Holger Stahlknecht, Ministerfür Inneres und Sport Sachsen-Anhaltsund Schirmherr der Veranstaltung, wirddie Spiele eröffnen. Informationen sowieder Meldebogen stehen als Downloadbereit unter: http://www.bssa.de/bssa-portal/der-verband/jahreshoehepunkte/landessportspiele/

PANORAMA

Jubiläum: „25. Landessportspiele für Behinderte und ihre Freunde“

Bergmannstrost über dem Bundesdurchschnitt

Mit 1350 Aktiven stellten die Spiele 2012 in Weißenfels den bisherigen Teilnehmerrekord auf.

Gesundheitstagder BG KlinikenBergmannstrostUnter dem Motto „Aktiv für Ihre Ge-sundheit“ findet am 18. Juni 2014 inder Zeit von 10 bis 15 Uhr der ersteGesundheitstag der BG KlinikenBergmannstrost zusammen mit derAOK Sachsen-Anhalt und der Berufs-genossenschaft für Gesundheits-dienst und Wohlfahrtspflege (BGW)statt. Mit dem Ziel der Stärkung desgesundheitsgerechten Verhaltensund der gesundheitsfördernden Be-dingungen am Arbeitsplatz werdenden Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern an diesem Tag verschiedeneMitmachaktionen und Informationenzu den Themen gesunde Ernährung,Entspannung und Aktivität in derPause angeboten.

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8 BERGMANNSTROST

RÜCK- UND AUSBLICK

Demnächst im BergmannstrostPrimäre Therapie und sekundäre Rekonstruktion bei Brandverletzungen5./6. Juni in den PCH-Räumen

Differentialtherapie der Epilepsie11. Juni im Festsaal

1. Gesundheitstag der BG KlinikenBergmannstrost in Kooperation mit derAOK Sachsen-Anhalt und der Berufs-genossenschaft für Gesundheitsdienstund Wohlfahrtspflege (BGW)18. Juni

Berufsbedingte Tumorerkrankungen20. Juni im Festsaal

Neurophatologische Fallkonferenz mitProf. Dr. Marwin, Direktor des Neuro-phatologischen Instituts der Oto-von-Guericke-Universität25. Juni im Festsaal

Zervikaler Wirbelsäulenkurs4.– 6. September 13. Hallenser Spinosium, im Hörsaal

SHV Forum Gehirn5. September im Hörsaal/Festsaal/B038

AO-Kurs Trauma II8.– 11. September

Fortbildungsveranstaltung für D-Ärzte,Reha-Management und Reha-Medizin13. September im Hörsaal

Erste Olympia-Punkte für Thomas SpringerThomas Springer (Foto) beendete dasdritte Rennen der Triathlon WM-Serie MitteMai in Yokohama als 35. Der 29-jährigeHallenser benötigte 1:50:36h für die 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 KilometerRadfahren und 10 Kilometer Laufen. Damit sicherte sich Springer die ersten63,5 Punkte in der Olympia-Qualifikationfür Rio 2016. In der WM-Serien-Wertungliegt Springer jetzt auf Platz 36.

„Das dritte WM-Rennen in den Beinen,muss ich sagen: Es geht voran“, so Sprin-ger nach dem Wettkampf. „Auch wenn esheute noch viel besser hätte laufen kön-nen. Beim Schwimmen tut sich etwas, so

dass ich beim Radfahren sogar kurz Füh-rungsgruppenluft schnuppern durfte. Docheinmal auf das falsche Hinterrad verlas-sen, schon ist man wieder draußen. Einspannender, lehrreicher Wettkampf, der

mich hoffen lässt.“ Den dritten Sieg imdritten Rennen sicherte sich in einem Fotofinish und einer Gesamtzeit von1:45:31h Weltmeister Javier Gomez Noya(ESP) vor seinem Landsmann Mario Mola(ESP). Dritter mit einem Rückstand von00:29min wurde Richard Murray (RSA).

Thomas Springer schaut derweil schonauf den nächsten Wettkampf in der WM-Serie. Auf seiner Facebook-Seite blickt erzuversichtlich Richtung London: „KurzeAnreise, keine Zeitverschiebung undmeine Freundin an der Strecke – Londonich komme! Jetzt freue ich mich erst malauf Zuhause!“

Der Verein für BerufsgenossenschaftlicheHeilbehandlung Halle lädt am 13. Junizur Veranstaltung „Moderne Medizin – ein Spannungsfeld zwischen gesamtge-sellschaftlicher Erwartung und ethischerVerantwortung“ in die Leopoldina (Foto)nach Halle. In der Nationalen Akademieder Wissenschaft betrachten ab 10.30 Uhrhochkarätige Referenten aus den Berei-chen Medizinrecht, Medizinethik, der Neurochirurgie sowie der Theologie undEthik das Thema aus unterschiedlichenBlickwinkeln. Eine anschließende Podi-umsdiskussion stellt sich ab 14 Uhr dieFrage: Ist das technisch Mögliche immerethisch vertretbar? Moderiert wird die Dis-kussion vom Medizinrechtler Prof. HansLilie und MDR Figaro Redakteur Ingolf Becker.

Bereits am 12. Juni wird vor dem Hinter-

grund der Installation zweier hochmo-derner Computertomographieanlagen anden BG Kliniken Bergmannstrost ineinem CT-Symposium der derzeitigetechnische Stand modernster bildgeben-der Diagnostik, insbesondere bei derVersorgung Schwerstverletzter, darge-stellt. Dabei liegt der Fokus auf densich hieraus ergebenden klinischen undethischen „Grenzsituationen“. Das Sym-posium beginnt um 14 Uhr im Festsaalder BG Kliniken Bergmannstrost.

Interessenten können sich für beide Ver-anstaltungen kostenfrei anmelden.Kontakt:VeranstaltungssekretariatSusanne Perl/Dana KreyerTelefon: (0345) 132 68 70Telefax: (0345) 132 68 71E-Mail: [email protected]

Juni: Ethik in der modernen Medizinund CT-Symposium

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PORTRÄT

9BERGMANNSTROST

Frisch gestärkt durch die vielen Stimmenfür seine Person geht Reiner Fabian inseine bereits dritte Amtsperiode als Be-triebsrat. Seit 2006 ist er mittlerweile Vor-sitzender der Mitarbeitervertretung undsetzt sich zusammen mit den andern Betriebsratsmitgliedern für die Interessender 1200 Mitarbeiter im Bergmannstrost

ein. Aber Mitglied im Betriebsrat war erschon einige Jahre zuvor. „Es gab Zeiten,da wollte ich den Job an den Nagel hän-gen“, so der heute 57-Jährige. „Es istnicht immer einfach, wirtschaftliche undsoziale Interessen in Einklang zu bringen,und es gab Tiefschläge. Aber dann habeich mir gesagt, wenn man sich einmal für

etwas entschieden hat, dann sollte manes auch nicht einfach in die Ecke stellen.“

Reiner Fabian hatte den Umbau des Hau-ses Ende des letzten Jahrtausends mit-gestaltet, war externer Bauleiter einesgroßen Unternehmens. Und da irgend-wann einmal Schluss sein sollte mit dem Arbeiten auf auswärtigen Baustellenund dem Reisen und dem nicht zuHause sein, bewarb er sich bei den BG Kliniken und arbeitete ab 1999 alsElektriker im Bergmannstrost. „Irgend-wann kam dann jemand mit der Idee,dass es doch gut sei, wenn einer ausder Technik im Betriebsrat ist. Ich fanddas auch gut, meldete mich und wurdegewählt.“ So einfach und so schnellkann es gehen. Und nun ist er schon einalter Hase auf dem Betriebsratsstuhl,kennt sich aus mit den Sorgen der Be-schäftigten, weiß, wo der Schuh drücktbei der Dienstplangestaltung und demSchicht-System. Und vor allem kennt erden Schlüssel zum Erfolg. „Jeder vonuns, ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber,sollte in der Lage sein, Kompromisse zufinden, die es beiden Seiten möglichmacht, weiter zu agieren.“ Reiner Fabianund der gesamte 15-köpfige Betriebsratsind als Verhandlungspartner bemüht,diese Kompromisse zu finden, auch imWissen, dass man hin und wieder beimanchen „aneckt“, weil Entscheidungenoftmals persönlich genommen werden.Derweilen werden immer alle Entschei-dungen als Gremium getroffen, andersgeht es gar nicht. Ihm und – um ein wei-teres Betriebsratsmitglied aufzuführen –seinem Stellvertreter Timon Schneider,Anästhesist im Haus, ist es wichtig, dassdie Mitarbeiter mit einem guten Gefühlzur Arbeit kommen. Dann wird in dennächsten vier Jahren der Job als Vorsit-zender der Mitarbeitervertretung einguter sein, der zwar anstrengend ist,aber Spaß macht und keine Zeit lässt,um bei Misserfolgen ans Aufhören zudenken.

Reiner Fabian: Kompromissbereitschaftund Akzeptanz auf beiden Seiten 4466 Mitarbeiter aus dem Bergmannstrost – Ärzte, Schwestern, Pfleger, Therapeuten, Beschäftigte aus der Verwaltung – bewarben sich anlässlichder Wahlen im März um die 1155 Sitze im Betriebsrat. Dies zeigte, wie großder Wunsch vieler ist, in der Arbeitnehmervertretung der BG Kliniken mitzuwirken. Mit deutlicher Mehrheit wurde Reiner Fabian als Vorsitzendergewählt – dies ist bereits seine dritte Amtsperiode.

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Am 13. Februar 2014 erfolgte im Beiseinvon Vertretern des Landes Sachsen-Anhaltund der Stadt Halle die Übergabe des För-dermittelbescheides über 1,6 MillionenEuro sowie der die durch die BG KlinikenBergmannstrost bereitgestellten Mittel zurErweiterung und Modernisierung der Kita„Wirbelwind“. Die Arbeiten in der Gustav-

Bachmann-Straße haben bereits begon-nen. Der Südflügel des Gebäudes wird imZuge des Neubaus auch saniert. Dieser Teilwird durch Mittel der BG Kliniken Berg-mannstrost finanziert und künftig als Be-triebskindertagesstätte mitgenutzt.

Ab Januar 2015 werden in der integrati-

ven Einrichtung zusätzliche 80 Plätze fürKinder der Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter des Bergmannstrosts zur Verfü-gung stehen. Vor allem die flexiblenÖffnungszeiten von 5.30 bis 20.30 Uhrsind ein weiterer Schritt in der Umset-zung der Ziele in der Vereinbarkeit vonBeruf und Familie.

PANORAMA

10 BERGMANNSTROST

Fördermittel für Kita „Wirbelwind“ –Südflügel wird Betriebskindertagesstätte

Staatssekretär Jörg Felgner (Mitte) übergibt den Kindern der Kita „Wirbelwind“ im Beisein von Beate Gellert (2. v. re.), Vorsitzende des Vereins

Kinder- und Jugendhaus e.V. den Fördermittelbescheid über 1,6 Millionen Euro. 730000 Euro stellen die BG Kliniken Bergmannstrost der Einrich-

tung für die Modernisierung zur Verfügung.

Im Jahr 2013 sind weniger Menschen alsim Vorjahr bei der Arbeit oder auf demWeg dorthin tödlich verunglückt. Dasgeht aus einer vorläufigen Erhebung derBerufsgenossenschaften und Unfallkas-sen hervor, die ihr Verband, die Deut-sche Gesetzliche Unfallversicherung(DGUV) heute veröffentlicht hat. Die Zahlder tödlichen Arbeitsunfälle ging um 45auf insgesamt 455 Fälle zurück, die dertödlichen Wegeunfälle um 74 auf 312.Auch die Zahl der tödlichen Schülerun-fälle sank um 16 auf insgesamt 40. „Sowenige Todesfälle haben wir noch nieverzeichnet. Dieses Ergebnis ist ein wei-terer wichtiger Schritt hin zu einer Ar-

beitswelt, in der kein Mensch sein Lebenaufgrund eines Unfalls verliert“, sagte Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführerder DGUV.

Leicht gestiegen ist hingegen die Zahlder meldepflichtigen Arbeitsunfälle, sienahmen um 0,5 Prozent auf 889276Fälle zu. Noch deutlicher war der Anstiegbei den meldepflichtigen Wegeunfällen,ihre Zahl stieg um 4,9 Prozent auf184936. „Auch wenn wir das dank desmilden Winters 2014 schon vergessenhaben: Zu Beginn des Jahres 2013 hat-ten wir mit extremen Wetterbedingungenzu kämpfen. Das ist eine wahrscheinli-

che Erklärung für die vielen Wegeun-fälle“, so Breuer.

Durchweg gute Nachrichten sind ausdem Bereich der Schülerunfallversiche-rung zu vermelden. Im Jahr 2013 ereig-neten sich 1177291 meldepflichtigeSchulunfälle, das entspricht einem Rück-gang von 4,2 Prozent im Vergleich zumVorjahr. Die Schulwegunfälle gingen um2,4 Prozent auf 108238 Fälle zurück.

Allgemeine Aussagen zur Entwicklung desUnfallrisikos, das die Unfallzahlen in Bezugsetzt zu den Arbeitsstunden, sind auf-grund der Datenlage noch nicht möglich.

Weniger Arbeits- und Schülerunfällemit tödlichem Ausgang

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Darmkrebs ist die zweithäufigste Tumor-erkrankung beim Mann und die dritthäu-figste bei Frauen. Dennoch werden dieangebotenen Vorsorgeuntersuchungenzu wenig genutzt. „Viele scheuen die an-geblichen Schmerzen während der Unter-suchung“, so Dr. Friedrich Ernst, Chefarztder Medizinischen Klinik im Bergmann-strost Halle. „Doch die sind sehr selten.90 Prozent der Patienten lassen sich einSedierungsmittel geben. Diese Entspan-nungsspritze macht sie unempfindli-cher.“

Die Untersuchung dauert 15 bis 20 Mi-nuten. Das Koloskop, ein fingerdickerSchlauch mit Videokamera, wird in denAfter eingeführt und bis zum Dünndarmvorgeschoben. Beim Zurückziehen kön-nen Dick- und Enddarm inspiziert undeventuell vorhandene Polypen als mögli-che Krebsvorstufen abgetragen werden.Die Untersuchung dient also nicht nurzur Diagnostik, sondern auch zur Thera-pie. An diesem Tag sollten die Patientenweder Auto fahren, noch arbeiten, son-

dern sich ausruhen. Ein absolutes Mussfür die Untersuchung ist die völlige Ent-leerung des Darms. Dazu müssen einenTag vor der Prozedur Abführmittel einge-

nommen werden. Und wie bei fast jedemmedizinischen Eingriff sind Komplikatio-nen nicht ganz auszuschließen. Aber dieGefahr von Darmwandverletzungen oderNachblutungen beläuft sich auf nochnicht einmal ein Prozent.

Dagegen steht die Erfolgsquote. Lauteiner Modellrechnung wurden inDeutschland nach Informationen desDeutschern Krebsforschungszentrums imZeitraum von 2003 bis 2010 unter denetwa 4,2 Millionen Teilnehmern der Früherkennungskoloskopie durch die Un-tersuchung fast 100000 Darmkrebser-krankungen verhütet, das entsprichtetwa 24 verhinderten Darmkrebsfällenpro 1000 Koloskopien. „Dies alleinsollte jeden ermuntern, die knapp 20-mi-nütige Untersuchung über sich ergehenzu lassen“, so Dr. Ernst.

Alternativ zu den Koloskopien beim niedergelassenen Gastroenterologenkönnen Stuhltests beim Hausarzt durch-geführt werden. Damit kann Blut imStuhl nachgewiesen werden, das mitbloßem Auge nicht sichtbar ist. Darm-tumore bluten häufiger als die gesundeDarmschleimhaut. Aber: Ein Tumorkann, muss aber nicht bluten. Anderer-seits kann Blut im Stuhl auch andereUrsachen haben. „Dazu kommt“, so Dr. Friedrich Ernst, „ist der Bluttest positiv, sollte sich dann auch eine Koloskopie anschließen, um exaktereErgebnisse zu bekommen.“ Ebenso verhält es sich mit der virtuellen Kolo-skopie mittels CT-Verfahren (Computer-tomografie). Eine Darmentleerung istauch hier notwendig, Dazu ist der Pa-tient der Strahlenbelastung ausgesetztund bei radiologischem Nachweis von„Wucherungen“ (Polypen) können diesenur mittels Koloskopie entfernt werden.„Die Darmspiegelung ist und bleibt dasbeste Verfahren, um gegen Darmkrebsgewappnet zu sein“, sagt Chefarzt Dr. Friedrich Ernst.

DER CHEFARZT RÄT

11BERGMANNSTROST

Die Koloskopie ist das beste Verfahrenin der DarmkrebsvorsorgeDie Akzeptanz der Darmkrebsvorsorge in Deutschland ist sehr gering. Da die Erkrankungswahrscheinlichkeit mit dem Alter steigt, wird ab 5555 Jahren eineDarmspiegelung angeboten, die von den Kassen übernommen wird. Doch gerade einmal 2222 Prozent der infrage kommenden Menschen nutzen dieses Angebot. Dr. Friedrich Ernst, Chefarzt der Medizinischen Klinik im Berg-mannstrost, erklärt dieses Phänomen und informiert über die Koloskopie.

Der Patient ist entspannt, die Untersuchung kann beginnen.

Chefarzt Dr. Friedrich Ernst: Stuhltests und

virtuelle Koloskopien mittels CT sind nicht

aussagekräftig genug.

Page 12: Bergmannstrost #2 2014

IM BLICKPUNKT

„So, da kommen die ersten Verletzten,alles bereit hier?“ Prüfend schaut GuidoHeyne, Rettungsmediziner am Bergmanns-trost, vom Ausgang des Halleschen Erd-gas Sportparks über die Kantstraßehinunter zur Patientenablage und weiterzum Behandlungsplatz. Aus dem Stadionhört man Sirenen und Sicherheitsdurch-sagen. Unter Leitung des TeamleitersRettungsdienst der Stadt Halle, DanielSchöppe, und des Ärztlichen Leiters Ret-tungsdienst der Stadt, Dr. Karsten zurNieden, probten mehr als 200 Einsatz-kräfte aus dem haupt- und ehrenamtli-chen Bereich ihr Zusammenwirken. Dabeibildeten die Durchführung der Verletzten-sichtung, die Registrierung und Doku-mentation der Patienten und dieStrukturierung des Behandlungsplatzesdie zentralen Ausbildungsziele. Gleichzei-tig konnten sich die Rettungskräfte mitder aktuellen Situation der Flucht- undRettungswege im Stadion und dessenUmgebung vertraut machen und dieKommunikation zwischen den einzelnenStrukturen festigen.

Notarzt Guido Heyne leitetedie Rettungsübung

Als leitender Notarzt der Übung agierteGuido Heyne, Anästhesist und Rettungs-mediziner am Bergmannstrost. Nach Absolvieren der entsprechenden Weiter-bildungen und Bestehen des notwendi-gen Tests ist der 43-Jährige seit Endedes vergangenen Jahres Mitglied der lei-tenden Notarztgruppe der Stadt Halle.Nun hatte er sich zum ersten Mal in die-ser Struktur in Leitungsposition zu be-währen. Der Hallenser ist bereits seitAnfang der 90-er Jahre im Notfalldiensttätig, zunächst als Rettungssanitäter,nach Medizinstudium und Facharztausbil-dung als Rettungsmediziner. „Genau daswollte ich beruflich machen und ich binfroh, mich nun in der Position des Lei-tenden Notarztes bei dieser großenÜbung bewähren zu dürfen“, so Heyne.Konkret hieß das für ihn am 3. Mai, inengster Abstimmung mit dem Organisa-

torischen Leiter Rettungsdienst, UlfSimon, alle notwendigen Arbeiten undAbläufe zu koordinieren und zu kontrol-lieren. Mit den wichtigsten Unterlagen inder Hand und über Funk mit den Team-leitern verbunden, eilte er vom Stadionzum Behandlungsplatz. Dort vergewis-serte er sich, dass in der Eingangssich-tung der Patienten alles reibungslos

funktionierte. Auf dem Weg zum Zelt, inder die ärztliche Ausgangssichtung statt-fand, bevor die Verletzten in Abstim-mung mit der Einsatzzentrale in dieKrankenhäuser der Stadt transportiertwurden, erreichte ihn die nächste Nach-richt. Im Behandlungszelt T2 für die mit-telschweren Verletzungen waren alleLiegen mit Patienten belegt. „Schaut, obihr zwei Tragen auf dem Boden platzie-ren könnt und prüft noch mal den Statusder Leute, vielleicht müsst ihr auch je-manden nach T1 verlegen. Ich kommegleich vorbei“, lautete seine kurze An-weisung. Dann noch der Hinweis an dieAusgangssichtung, dass ab dem zehntenabtransportierten Patienten regelmäßigMeldungen zum aktuellen Stand an dieZentrale zu geben sind. Und schon warGuido Heyne wieder unterwegs. Feuer-wehrleute brachten weitere Verletzte,Ärzte und Sanitäter nahmen die Erstver-sorgung vor, während aus dem Stadionnoch letzte Fangesänge zu vernehmenwaren.

Nach Räumung des Stadionswurden 34 Verletzte registriert

Knapp eine Stunde nach Beginn der Sta-dionräumung erhielt Heyne die Meldung,dass die Gefahrenzone des Stadions geräumt sei: „Alle sind raus.“ In der Ein-

12 BERGMANNSTROST

Massenpanik im Stadion simuliertAm 33. Mai führte die Stadt Halle eine Großübung für Rettungskräfte durch.Als Szenario diente eine Massenpanik im Fußballstadion. Die Übung war Teildes Lehrgangs für „Organisatorische Leiter Rettungsdienst“ und wurde alsFortbildung für Leitende Notärzte und weitere Rettungskräfte gewertet. 550000Medizinstudenten und 3344 Auszubildende der Landesrettungsschule der DRK-und ASB-Landesverbände Sachsen-Anhalt gGmbH agierten als Komparsen.

Guido Heyne (re.) und Ulf Simon prüfen die

Lage vor der Eingangssichtung am Behand-

lungsplatz.

Blick in eines der Behandlungszelte.

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IM BLICKPUNKT

gangssichtung waren insgesamt 34 Per-sonen mit Verletzungen unterschiedlicherSchwere, von Brandverletzungen überoffene Wunden und Frakturen bis zumSchädel-Hirn-Trauma, registriert worden.

Resümee: Rettungsdienst derStadt Halle funktioniert gut

Die gleiche Personenzahl wurde späteraus der Ausgangssichtung vermeldet,sehr zu Heynes Erleichterung, der somitseine Feuertaufe bestanden hatte. In derersten Kurzauswertung nach Übungs-ende konnten die Verantwortlichen einpositives Resümee ziehen. Alle Verletz-ten wurden gerettet, gesichert und versorgt. Die Auszubildenden der

Landesrettungsschule stellten sich nocheinmal mit den ihnen zugewiesenen Ver-letzungsbildern vor und es wurde festge-stellt, dass alle richtig diagnostiziert undbehandelt worden waren. Guido Heyneschätzte für den medizinischen Verant-wortungsbereich ein, dass die Teilab-schnitte des Behandlungsplatzes gutfunktioniert haben. „Die kleinen Eckenund Kanten haben uns gezeigt, wo wiruns gemeinsam weiter verbessern kön-

nen. Insgesamt wurde wieder deutlich,dass der Rettungsdienst in der StadtHalle sehr gut aufgestellt ist, das istwichtig.“ Daniel Schöppe, Dr. Karsten zurNieden und Tobias Teschner vom Fach-bereich Sicherheit der Stadt zeigten sichzufrieden. „Es ist wichtig, dass auchjeder für sich selbst Resümee zieht, umweiter hinzu zu lernen“, so DanielSchöppe abschließend.

Text und Fotos: pandamedien

13BERGMANNSTROST

Alle Retter nach Übungsende.

Erste Station am Behandlungsplatz: Eingangssichtung durch Bergmannstrost-Arzt René Koch (li.).

Patientenversorgung im Zelt T2 durch

Dr. Sebastian Langer vom Bergmannstrost (li.).

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