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8 "[55940o-aaaaaa] Theorie und Praxis der Sozialpädagogik Leben, Lernen und Arbeiten in der Kita Nr. 8/2018 Bestell-Nr. 15594 Kita-Preis 2018 Ein ganzes Dorf im Einsatz für Kinder Erfolge feiern Qualitätsmanagement als Herzenssache Qualität Sichern, was gut ist Alle Augen auf euch! Kinder sagen, was eine gute Kita für sie ist

Bestell-Nr. 15584 Qualität Lieferbare Hefte · Theorie und Praxis der Sozialpädagogik Leben, Lernen und Arbeiten in der Kita Nr. 8/2018 Bestell-Nr. 15594 Kita-Preis 2018 Ein ganzes

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Wohin bewegt sich die Kita?Bestell-Nr. 15587

(Neu) zugewanderte FamilienBestell-Nr. 15589

TPS spezial Frühjahr 2018Tägliche AbenteuerBestell-Nr. 15590

Kinder unter KindernBestell-Nr. 15593

Was ist Erziehung?Bestell-Nr. 15591

Gesundes ArbeitenBestell-Nr. 15592

Ästhetische Bildung Sinnliche WahrnehmungBestell-Nr. 15588

Multiprofessionelle TeamsBestell-Nr. 15583

Spiel mit WasserBestell-Nr. 15580

Kommunikationim TeamBestell-Nr. 15575

Kita in der digitalen WeltBestell-Nr. 15586

Verantwortung in der PädagogikBestell-Nr. 15582

Kinder befragenBestell-Nr. 15577

TPS spezial Frühjahr 2017Portfolios in der KitaBestell-Nr. 15578

Ruhen und SchlafenBestell-Nr. 15576

HerzensbildungBestell-Nr. 15585

Systemische PädagogikBestell-Nr. 15581

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TPS spezial Herbst 2017 Bindung und FeinfühligkeitBestell-Nr. 15584

Bildung und MachtBestell-Nr. 15579

KindheitsforschungBestell-Nr. 15574

Weitere Themen:

Eltern beteiligen?Bestell-Nr. 15573

Mathematik – Denken – PhilosophierenBestell-Nr. 15572

Rahmenbedin-gungenund RessourcenBestell-Nr. 15571

Tönen – tanzen – musizieren

Demokratisches HandelnBestell-Nr. 15569

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Theorie und Praxis der SozialpädagogikLeben, Lernen und Arbeiten in der Kita

Nr.

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Kita-Preis 2018Ein ganzes Dorf im Einsatz für Kinder

Erfolge feiernQualitätsmanagement als Herzenssache

Qualität Sichern, was gut ist

Alle Augen auf euch!Kinder sagen, was eine gute Kita für sie ist

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Liebe Leserin, liebe Leser,

haben Sie Ihre TPS gleich wiederer-kannt? 1972 änderte sich der Titel unserer Zeitschrift – aus Evangeli-scher Kinderpflege wurde Theorie und Praxis der Sozialpä-dagogik – eben TPS. Ich selbst habe, wie auch eini-ge Leser und Leserinnen, unsere TPS in den acht-ziger Jahren mit orange-farbenen Deckblatt (so nannten wir früher ein Cover) zum ersten Mal in der Hand gehabt und sie hat mir jahrzehntelang in der Kita Orientierung gegeben. Einige gestalterische Wandlungen hat sie schon durchlebt, immer mit dem

Ziel, Ihnen interessante Themen und wichtige Fragen so aufzuberei-ten, dass Sie das Heft gern zur Hand nehmen und es gut nutzen können. So ist das mit der Qualität – sie ist nicht ein für alle Male festzuschrei-ben und ewig gültig. Was Qualitäts-

entwicklung und Qua-litätssicherung in Kitas heißt, welchen Schwung ein solcher Erneuerungs-prozess bringen kann, davon berichten Ihnen un-sere Autoren und Autorin-

nen in diesem Heft. Kitas hoff en auf finanzielle Unterstützung durch das „Gute-Kita-Gesetz“, aber sie warten nicht untätig, sondern tun dort, wo sie sind, das, was sie können zur Verbesserung der Kitas!

Herzlich grüßt SieIhre

Martina Teschner Leitende Redakteurin

Qualität im

Wandel

Martina Teschner [email protected]

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EDITORIAL

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KONTEXT

JENS MÜLLER · CHRISTA DZIALLAS

4 Der glückliche SisyphosQualitätsentwicklung in der Kita – mehr als eine Bürde

KERSTIN KREIKENBOHM

8 Das QM arbeitet für mich und nicht ich für das QM!

Qualitätsmanagement lebendig und hilfreich

AYLIN HÖPER

14 „Ein Geschenk für unser Team!“Der Weg zum Gütesiegel

RAHEL DREYER · JANNES BOEKHOFF

23 Qualität unter DruckFachkräftemangel als Herausforde-rung für die Qualitätsentwicklung – ein Positionspapier

IRIS NENTWIG-GESEMANN · ELENA BAKELS · BASTIAN WALTHER

34 Alle Augen und Ohren auf euch!Kinder als Akteure der Qualitäts-entwicklung in Kitas

Inhalt

GLÜCKLICH

4

KINDERBLICK

34

ELTERN-INIS

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Unsere Titelthemen sind farbig gekennzeichnet.

2 TPS 8 | 2018

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WERKSTATT

STEPHANIE HAAN

11 Bitte keine Grundsatzdiskussionen!Qualität in Eltern-Kind-Initiativen

KERSTIN KREIKENBOHM

17 Lass uns die Perspektive wechseln!Eine Kita entwickelt ein Beschwerdemanagementsystem

CLEMENS WEEGMANN

29 Fehlerkultur – ahoi! Sind wir bereit für mehr Kita-Qualität?TopKita geht einen neuen Weg der Qualitätsentwicklung

BARBARA GÄRTNER

40 Ein ganzes Dorf auf Kurs für KinderVernetzung als Schlüssel zur Qualität

SPEKTRUM

COLJA BAHRENBERG

46 Containment ist gefragtAufgaben und Krisen in den ersten Lebensjahren bewältigen

THOMAS BÖHME

50 Und was glaubst du?Religiöse Erziehung und Bildung in der Pluralität – BETA-Fachtagung

EVA DOUMA

52 500 Euro für jedes Kind in Deutschland. Monatlich!Bietet ein Kindergrundeinkommen mehr Bildung, Gerechtigkeit und Chancen für alle?

58 Rezensionen

8

Mit seinem Bündnis „Zethau bewegt sich“ hat das Kinderhaus Ankerplatz jetzt einen zweiten Platz im Wettbewerb um den Deutschen Kita-Preis belegt.

DilemmaEVA DOUMA

60 „Das geht gar nicht!“Die Kita-Mitarbeiterin als Babysitterin

62 Termine63 Autorinnen & Autoren64 Vorschau · Impressum

40

Bei einem Kita-Kind babysitten? Mit klaren Rollen einem Dilemma entkommen

60

Besuchen Sie uns unter www.klett-kita.de•

3TPS 8 | 2018

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Der glückliche Sisyphos Qualitätsentwicklung in der Kita ist mehr als eine Bürde. Sie gibt Struktur, hilft bei der Orientierung und bringt nach einem Prozess auch Ergebnisse hervor. Ja, Sie haben richtig gehört – gut gemacht hat Qualitätsentwicklung viele Vorzüge!

JENS MÜLLER · CHRISTA DZIALLAS

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4 TPS 8 | 2018

KONTEXT

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tiv. Wir verstehen Qualitätsentwick­lung als eine Möglichkeit der Weiter­entwicklung der eigenen Arbeit, der Arbeit der Kita und damit für eine bessere Gestaltung des Alltags für Familien und Bildungsmöglichkei­ten für Kinder. Das stellen wir Ihnen in unterschiedlichen Dimensionen nachfolgend vor. Und am Ende wer­den wir anhand der Interpretation von Albert Camus zeigen, dass auch die Arbeit des Sisyphos als positiv und selbstbestimmt angesehen wer­den kann.

Wer macht Qualität?Qualität und ihre Entwicklung be­schäftigt und betrifft unterschiedli­che Personen und Akteure. Sie alle haben (aus ihrer jeweiligen Pers­pektive) eigene Erwartungen und Forderungen. Wichtig ist dabei sich bewusst zu machen, dass jede Per­son einen eigenen Qualitätsbegriff (bewusst oder unbewusst) formt. Qualität ist somit relativ (von der Person abhängig) und sozialkon­struktivistisch, da jeder sich Quali­tät unter anderem auf Grundlage der eigenen Biografie, der Qualifikation und der aktuellen Lebenslage und Lebenswelt erschließt.

Das Thema der Qualitäts­entwicklung ist seit über 20  Jahren im Feld der früh­

kindlichen Bildung präsent. Da die frühkindliche Bildung ein vielgestal­tiges Feld ist – unter anderem durch ihre Träger­ und Einrichtungsstruk­turen –, bestehen große Unterschie­de, wie und ob Qualität in der Kita systematisch entwickelt wird. Die Bandbreite reicht von großen Trä­gern, die Qualitätsmanagementsys­teme etabliert und damit Prozesse definiert haben, nach denen gearbei­tet werden muss und die in regelmä­ßig anstehenden Audits nachgewie­sen werden müssen; bis zu kleineren Einrichtungen, die sich mit der Qua­lität ihrer Arbeit und ihrer Einrich­tung beschäftigen, dies aber nicht regelmäßig oder systematisch nach einheitlichen Standards tun. Was hat Qualitätsentwicklung aber mit Sisyphos zu tun?

Eine Aufgabe ohne Ende?In der griechischen Sage trickst Si­syphos die Götter aus und wird zur Strafe damit beauftragt, bis in alle Ewigkeit einen Stein den Berg hoch­zuschieben, der gleich wieder ins Tal rollt, wenn er oben angekom­men ist. Eine endlose Aufgabe, die nicht erfüllbar ist – immer wieder fängt Sisyphos von vorne an. Geht es uns mit der Qualitätsentwicklung in Kitas nicht ähnlich? Die Analogie mit der Sisyphos­Sage hat natürlich ihre Grenzen. Sie, als Mitarbeitende der Einrichtungen und Träger, haben niemanden ausgetrickst und dem­zufolge ist auch die Qualitätsent­wicklung keine Strafe. Aber die nicht enden wollende Aufgabe und die Regelmäßigkeit, mit der Qualitäts­entwicklung zu leisten ist, erinnern durchaus an eine Sisyphos­Arbeit. Wenn es so beschrieben wird, hat man das Bild einer Last vor Augen: eine unendliche Anforderung  – es ist nie ein Ende oder ein Abschluss in Sicht. Auch wenn diese Aspekte der Qualitätsentwicklung sicherlich viele kennen, das Bild, das wir Ihnen vermitteln wollen, ist nicht so nega­Fo

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Was ist eigentlich Qualität? In einem professionellen Kontext ist es jedoch sinnvoll, eine gemeinsame Definition für die weitere Diskussion zu haben. Als Grundlage dafür be­schreibt die Bundesarbeitsgemein­schaft der Landesjugendämter Qualität wie folgt: „Qualität ist eine Gesamtheit von Merkmalen eines Produktes, einer (Dienst­)Leistung, die sich auf vereinbarte und festge­legte Kriterien bezieht; sie ist keine absolute, unveränderliche Größe.“ Die Gesamtheit von Merkmalen des Produktes oder der Dienstleistung sind im Feld der Kindertageseinrich­tungen alle Prozesse, die die Bildung, Betreuung, Erziehung des Kindes er­möglichen und realisieren. Die ver­einbarten und festgelegten Kriterien sind die verschiedenen Gesetze, allen voran das Grundgesetz, das SGB VIII und die länderspezifischen Gesetze, sowie die Konzeption der Einrich­tung, die bei der Anmeldung des Kindes als Grundlage garantiert wer­den. Der letzte Teil der Definition ist besonders interessant. Hier wird be­tont, dass Qualität keine absolute und unveränderliche Größe ist, da sie vom Akteur oder der Akteurin, des­sen oder deren Perspektive und der

Wer war eigentlich Sisyphos?

Stärker als zwei Bullen und schlau-er als 100 Füchse soll Sisyphos gewesen sein, glaubt man der Sage der griechischen Mythologie. Mehr noch: Der mächtige König von Korinth war so clever, dass er sogar den Tod überlistete! Doch von vorn: Göttervater Zeus hatte, schwer verliebt, die schöne Aigina entführt und Sisyphos, schwer ge-sprächig, hatte das Aiginas Vater erzählt. Keine gute Idee! Zeus war so wütend, dass er Thanatos, den Tod, zu Sisyphos schickte, um den Verräter ohne Umwege in die Un-terwelt zu bringen. Das was dem lebenslustigen Sisyphos gar nicht

recht und er überlistete den Tod. Wie ihm das gelang? Sagen wir so: Es war viel Ouzo im Spiel. Irgend-wann kommt aber alles raus! Und nach vielen weiteren Wirren wurde Sisyphos folgendermaßen bestraft: Unter größten Anstrengungen musste er einen Felsblock den Berg hinaufrollen. Sobald er fast den Gipfel erreicht hatte, entglitt ihm der Stein und rollte wieder ins Tal. Also alles wieder von vorn, bis in alle Ewigkeit. Die Sisyphos-Ar-beit wurde zum geflügelten Wort, wenn eine schwere Aufgabe trotz dauerhafter Anstrengung niemals fertig wird.

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KONTEXT

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Situation abhängt. Um den Quali­tätsbegriff weiter auseinanderzuneh­men, unterteilt die Bundesarbeitsge­meinschaft der Landesjugendämter diesen in vier Qualitätsbereiche. Jene können noch um weitere Ebenen wie in der folgenden Aufzählung ergänzt werden.

Sechs Qualitätsbereiche á Prozessqualität meint die Qualität

der Interaktionen zwischen den verschiedenen Akteursgruppen: Kinder – pädagogische Fachkräfte, Fachkräfte – Eltern und ähnliche.

á Strukturqualität meint die Quali-tät der Räume, der Zeitstrukturen, der Angebotsstrukturen, der zur Verfügung stehenden Materialien (Rahmenbedingungen).

á Orientierungsqualität meint die kognitive Fachkompetenz der Fachkräfte, also deren Bild vom Kind, von kindlicher Entwicklung und von Eltern und Erziehungs-partnerschaft.

á Ergebnisqualität meint das Ergeb-nis der Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsprozesse, also beispiels-weise dem, was Kinder erlebt, erfahren und gelernt haben.

á Organisations- und Manage-mentqualität meint die Qualität der Leitung und des Organisati-onsmanagements der Einrichtung, die durch die Gestaltung der Rahmen bedingungen auf die päd-agogischen Prozesse unmittelbar Einfluss hat, so Petra Strehmel und Daniela Ulber.

á Pädagogische Qualität meint die realisierte Arbeit der päda-gogischen Fachkräfte, auf der Grundlage aller vorhergegangen Qualitätsdimensionen, die das „Wohlbefinden“ und die „Förderung und Bildung“ des Kindes bezie-hungsweise dessen Wohlbefinden als Ziel hat, so Wolfgang Tietze.

á Soziale Qualität meint die Quali - tät der Gesellschaft, die durch unterschiedliche Partizipations-möglichkeiten, zum Beispiel an Bildung für die Mädchen und

Jungen oder an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter, deutlich wird, wie Peter Herrmann und Sabine Herrenbrück schreiben.

Wege der systematischen QualitätsentwicklungWie geht man nun in der Praxis mit diesen unterschiedlichen Dimensio­nen von Qualität um? Wie entwi­ckelt man sie weiter? Wie wird man den Anforderungen der unterschied­lichen Akteure gerecht? Und auf was konzentriert man sich? Leider, oder zum Glück, gibt es nicht DAS Quali­tätsentwicklungsverfahren, das für alle funktioniert und uneinge­schränkt empfohlen werden kann. Die folgende Aufzählung ist darum exemplarisch und zeigt bewusst die Unterschiedlichkeiten der verschie­denen Qualitätsentwicklungsver­fahren.

A Die Kindergarteneinschätzskala (KES-R) kam Ende der 1990er Jah­re auf den deutschen Markt und ist eine Übersetzung eines US­amerika­nischen Instrumentes. Das Verfah­ren folgt einer eher entwicklungs­psychologischen Logik; anhand von Merkmalen und einer jeweils sieben­stufigen Skala werden verschiedene Qualitätsbereiche durch die Beob­achtung einer geschulten externen Person erfasst. Die Beobachtung, die in einer Kita­Gruppe realisiert wird, dauert mehrere Stunden. Anschlie­ßend erfolgt ein Gespräch. Das Ver­fahren wird aufgrund seiner Eindeu­tigkeit des Beobachtungsergebnisses geschätzt, da sowohl für die Gruppe als auch für einzelne Qualitätsberei­che ein numerisches Ergebnis vor­liegt, das den Weiterentwicklungsbe­darf anzeigt, so Wolfgang Tietze.

B Ganz anders funktioniert der Kronberger Kreis (1998). Dieses eher einer pädagogischen Logik fol­gende Verfahren definiert nicht final, was gute Qualität ist, sondern ist eine Arbeitshilfe, um in Teams und

mit anderen Akteuren wie Eltern ge­meinsam zu erarbeiten, was jeweils gute Qualität für verschiedene Be­reiche sein und wie diese entwickelt werden kann. Bei einer so freien Ar­beitsweise liegt viel Verantwortung beim Team und der Leitung um den (nicht immer kurzen) Qualitätsent­wicklungsprozess zu gestalten.

C Qualitätsmanagementssysteme wie derum sind normbasiert (zum Beispiel nach der deutschen Indus­trie norm DIN EN ISO 9001; hier fol­gend thematisiert), haben ein syste­misches Organsiationsverständnis und erfassen daher nur bedingt päd­agogische, sondern schwerpunkt­mäßig organisationale Abläufe. Auf Grundlage von Normvorgaben wer­den pro Einrichtung oder vielfach auch pro Träger Prozesse definiert und Dokumentationssysteme etab­liert. Nach diesen wird gearbeitet und dokumentiert. Beispielsweise wird klar geregelt, wie mit Be­schwerden umgegangen wird, wann diese an die Leitung und den Träger weitergegeben werden und wer die Beschwerde­Klärung vornimmt.

In festgelegten Rythmen, meis­tens einmal im Jahr, werden Audits durchgeführt, in denen die Arbeit nach den vorher festgelegten Pro­zessen anhand der Dokumentation überprüft wird. Damit verbunden ist ein Zertifikat, das regelmäßig extern überprüft wird (beispielsweise alle 3 bis 5 Jahre). Dieses Verfahren ist weit verbreitet, da gerade große Trä­ger Vorteile darin sehen, bestimm­te Kernprozesse, wie Beobachtung und Dokumentation, zu vereinheit­lichen. Die Verantwortung für die pädagogische Qualität verbleibt bei den pädagogischen Fachkräften.

D Einen anderen Weg ist das Land Brandenburg gegangen. Dieses hat 2010 ein Selbstevaluationsinstru-ment entwickelt, das aus zwei Arten von Evaluationsbogen besteht. Mit dem ICH­Bogen können die pädago­gischen Fachkräfte ihr Handeln be­schreiben und ihre Weiterentwick­

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lungspotenziale erfassen. Mit dem WIR­Bogen können Gruppen­ oder Einrichtungsteams ihre Arbeit re­flektieren und wiederum Entwick­lungspotenziale ausfindig machen. So kann auf Grundlage der Selbst­evaluationen das individuelle Han­deln, aber auch das des Teams er­fasst und weiterentwickelt werden. Diese Prozesse können dann wie­derum für die Konzeptions­ und Organisationsentwicklung genutzt werden (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport – MBJS des Lan­des Brandenburg 2015).

Des Pudels KernFür welche Standards und Instru­mente Sie sich auch entscheiden  – als Kern aller Bestrebungen Qualität zu entwickeln können folgende Auf­gaben für das Kita­Team benannt werden:

á Zentral ist die generelle Bereit­schaft zu einem themengerich­teten Austausch über das eigene sowie das gemeinsame Qualitäts­verständnis.

á Es sollten alltägliche, professionel­le pädagogische Tätigkeiten krite­riengeleitet hinterfragt werden.

á Auf Grundlage einer Ist­Analyse der Organisation und der jeweili­gen Fachkompetenz sollten mitei­nander eigene Vorstellungen von

Tipps und Tricks aus der Praxis

Einige Punkte sollten beim Thema Qualität bedacht werden:

á Keine Überregelung: Werden Sie bei den Definitionen von Qualitä-ten und Prozessabläufen sowie beim Schreiben von Formularen und Vorlagen nicht zu kleinteilig. (Sie müssen sich später daran halten!)

á Bewusste Auswahl: Wenn Sie die Wahl haben, informieren Sie sich, welches Qualitätsentwick-lungsverfahren zu Ihnen und Ihrer Einrichtung sowie Ihrer Situation

perfekt passt. Entscheiden Sie sich bewusst für ein Instrument oder lassen Sie sich beraten. Es ist die Grundlage Ihrer Qualitäts-entwicklung und darum ausge-sprochen wichtig.

á Im Zweifelsfall streichen: Überlegen Sie, ob Sie bei der Nutzung eines Qualitätsent-wicklungsverfahrens immer alle Details in Reinform realisieren wollen. Streichen Sie Punkte oder Passagen, die Ihnen unnötigen Mehraufwand machen –

Sie können später immer noch Punkte dazunehmen.

á Zertifizierung erwägen: Eine Zertifizierung und ein Siegel können hilfreich für die Außen-darstellung sein. Die zugrunde-liegende Norm verpflichtet Sie zu abgestimmten Qualitätsstandards und diese werden extern kontrol-liert. Das alles fordert von Ihnen allerdings Zeit und auch Geld – deshalb sollten Sie unbedingt gut überlegen, ob das für Sie infrage kommt.

welchem Thema arbeiten kann oder soll – und wann Interventionen und Diskussionen nötig sind.

Ist Sisyphos glücklich?Und wie hat es Sisyphos nun ge­schafft, an dieser immer wiederkeh­renden Aufgabe nicht zu verzwei­feln? Camus beschreibt Sisyhos trotz allem als einen glücklichen Men­schen – weil er in seinen Möglich­keiten selbstbestimmt ist, den Stein den Berg hinaufzurollen und dabei den Stein als „seine Sache“, seine Aufgabe begreift. Diese Haltung kann auch Ihnen, als pädagogischen Fachkräften, für die komplexe Arbeit der Qualitätsentwicklung helfen. Als die eigene Aufgabe angenommen, können Sie diese nach Ihrer Ein­schätzung erfassen und gestalten, für die und mit den Mädchen und Jungen, Müttern und Vätern und für sich selbst. „Darin besteht die ver­borgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache“, so schrieb Albert Ca­mus. ◀

Qualität für verschiedene Bereiche der Organisation entwickelt wer­den.

á Die Bedarfe der Adressaten und Adressatinnen sollten erfasst werden. Mit den Adressaten der Arbeit und anderen relevanten Akteurinnen sollten gemeinsame Qualitätsvorstellungen und Reali­sierungsmöglichkeiten entwickelt werden.

á Das Team sollte sich von Dritten, der Fachberatung, anderen Ein­richtungen und Fachbüchern in­spirieren lassen um neue Ideen zu guter Qualität zu bekommen.

Diese Punkte zusammengedacht führen zu einem permanten Quali­tätsverbesserungsprozess, der die Bedarfe alle Akteursgruppen sowie Wissen über gute Qualität berück­sichtigt. Das ist aufgrund der ständigen Ver­änderungen in der Organsations­umwelt nötig (neues Wissen, neue Gesetze und Verordnungen, neue Mädchen und Jungen und damit neue Eltern, Veränderungen im So­zialraum).

Die Einrichtungsleitung hat für die Initiierung, Begleitung und Len­kung dieser zirkulären Prozesse eine Schlüsselposition. Sie sollte im Blick haben, wie sie mit ihrem Team zu

Die Literaturliste kann bei der Redaktion an-gefragt werden: [email protected]

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Das QM arbeitet für mich – nicht ich für das QM!Wenn das Audit geschafft ist und das Siegel an der Wand hängt, wollen viele Fachkräfte erst einmal nichts mehr von Qualitätsmanagement wissen – die Identifikation damit bleibt aus. Wie kann ein Qualitätsmanagementsystem stattdessen lebendig werden und die Arbeit der Pädagogen unterstützen? Antworten finden Sie in diesem Beitrag.KERSTIN KREIKENBOHM

QE = Qualitäts -

entwicklung

QMS = Qualitäts-

management- system

QM = Qualitäts -

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8 TPS 8 | 2018

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Qualitätsmanagement (QM) ist besser als sein Ruf! Doch überall stöhnen Menschen

auf, wenn die Rede auf QM kommt. á Das ist nur bergeweise Papier­

kram, der im Regal rumsteht! á Da wird mir vorgeschrieben, wie

ich arbeiten soll! á Das kostet jede Menge Zeit und

bringt nichts! á Die wollen mich damit kontrollie­

ren und manipulieren!

Bekannte Vorurteile – oder, was noch schlimmer wäre, Ergebnis schlech­ter Erfahrungen mit QM­Systemen, die der Praxis nicht dienlich sind? Die Frage ist ja immer, von wem und zu welchem Zweck die Systeme ent­wickelt wurden und wie sie zur An­wendung kommen. Vielerorts sind mittlerweile Zuschüsse und Budgets an QE­Prozesse (Qualitätsentwick­lung) gekoppelt – die Gefahr besteht, dass der inhaltliche Anspruch darun­ter leidet. Nach dem Motto: Haupt­sache, die Plakette hängt an der Wand und dann ist Ruhe. Manche Träger möchten ihre Häuser stan­dardisieren und sich mit Unmengen von Dokumentationen gegenüber den Kostenträgern rechtfertigen. Da­für stellen sie jedoch selten die ent­sprechenden Ressourcen bereit. Lei­det die Prozessqualität, dann erhält QM zurecht einen schlechten Ruf bei pädagogischen Kräften an der Basis. Viele Fachkräfte fühlen sich durch vorgeschriebene Evaluations­maßnahmen kontrolliert und sehen ihre Fachlichkeit infrage gestellt. Be­fürchtungen werden geäußert: „Da kommt jemand von außen, bewertet meine Arbeit und sagt mir, was ich ändern soll.“ Es kann nur funktionie­ren, wenn es ein gemeinsames Ziel, nämlich die Verbesserung der Arbeit beziehungsweise der Bedingungen zum Wohle aller Beteiligten gibt.

Stichwort: BeteiligungIm Wort Beteiligte steckt schon ein Faktor für gelingende QM­Systeme: Fachkräfte und auch Kinder und ihre Eltern sollten unbedingt bei der Ent­

den, sondern die Fachkraft kann sich ganz auf die neuen Familien konzentrieren.

á Der Prozess, in dem das Team durch die Forderung zum QMS genötigt war, eine Regelung zu finden, hat bewirkt, dass die Mit­arbeitenden sich austauschen. Sie mussten sich positionieren und einen Konsens finden. Aus diesen Diskussionen geht das Team ge­stärkt hervor – sowohl nach innen, als auch nach außen.

á Es empfiehlt sich, Checklisten anzulegen und Protokollformu­lare. Beispielsweise für das Erst­gespräch sowie Dokumentati­onsbogen für den Verlauf der Eingewöhnung oder relevante Entwicklungsbereiche des Kindes zu erstellen. Diese werden stan­dardisiert vom Team genutzt und sollten für einen schnellen Zugriff bereitliegen.

Standards helfen weiterJede Kita sollte ihren eigenen Stan­dard entwickeln können – gemessen an ihrem Bedarf und ihren Mög­lichkeiten. Ohne einen definierten Standard dokumentieren Fach­kräfte beliebig – mit unterschied­lichen Werkzeugen (Karteikarten, Lose­Blatt­Sammlungen, Gruppen­buch). Doch wenn diese Beobach­tungen relevant werden, hat keiner einen Überblick und auch kaum jemand Zugriff auf die Informatio­nen. Jede Fachkraft hat eine eigene Auffassung davon, was dokumen­tiert werden muss oder wie intensiv Beobachtungen stattfinden sollten. In Einrichtungen kursieren Beob­achtungsbogen aus grauer Vorzeit neben Neuerscheinungen des Fach­handels und Eigenkreationen. Es braucht viel Zeit und Arbeit, bis ein Team einen Standard für sein Haus entwickelt und definiert hat. Zu­nächst muss es klären:

á Wie ist der Ist­Stand?“ Wer beob­achtet und dokumentiert was? Können wir von den bisherigen Methoden und Werkzeugen etwas für das ganze Haus übernehmen?

wicklung von Qualität beteiligt wer­den. Nicht als Ausführende, sondern als Gestaltende. Ein QM­System, das dies ermöglicht, kann den Fachkräf­ten nur dienen. Es ist daher nur le­gitim, wenn ein Handbuch fordert: „Ablauf und Gestaltung der Einge­wöhnungsphase sind schriftlich ge­regelt“ oder „Die Kita verfügt über ein standardisiertes Beobachtungs­ und Dokumentationsverfahren“. Diese Ausführungen finden sich im Bundesrahmenhandbuch für das Evangelische Gütesiegel der BETA (Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e. V.) wieder. Die Formulierung überlässt es hier jedem Haus, Forderungen auf die eigene Art und Weise umzu­setzen und darüber zu entscheiden. Sie fordert die Mitarbeit jedoch auch ein. Am Beispiel Eingewöhnung soll dies exemplarisch einmal durchge­spielt werden.

Beispiel Eingewöhnung á Wie berücksichtigen wir die

Individualität des Kindes? á Wie beziehen wir die Eltern ein?

Wie reflektieren wir mit ihnen die Eingewöhnung?

á In welchem Umfang und zu welchen Zeitpunkten tauschen wir uns im Team aus?

á Wie fließen die Ergebnisse in unsere pädagogische Arbeit ein?

Hier setzt der QE­Prozess ein, das Team geht in den Dialog: Tauscht sich aus, wie bisher die Eingewöh­nung in den Gruppen praktiziert wurde, formuliert gemeinsame Zie­le, Ansprüche, Methoden und einigt sich am Ende auf einen verbindli­chen Weg. Mit dieser neuen schrift­lich formulierten Regelung und mit Verweisen auf mögliche Vorlagedo­kumente und Nachweise können sich die Mitarbeitenden identifizie­ren. Im besten Fall erleichtert dies die Praxis. Dann beginnt das QMS:

á Der Eingewöhnungsablauf muss nicht jedes Jahr neu erfunden wer­Fo

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9TPS 8 | 2018

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á Wie und wie viel wollen wir beob­achten? Geplant oder ungeplant?

á Was muss dokumentiert werden? Warum ist das wichtig?

á Wie nutzen wir unsere Dokumen­tation bisher?

Dabei lautet die Kernfrage: Wie muss unser Beobachtungs­ und Dokumentationssystem geschaffen sein, damit es uns bei der Arbeit un­terstützt und nicht nur zusätzlich zeitlich belastet? Damit kanalisiert das Team dieses Thema und bekennt sich am Ende zu einem System, das durchlässig und leistbar ist.

Das System regelt für unsere Kita: á welche Methoden in Zukunft in

welchen Intervallen beziehungs­weise zu welchem Zeitpunkt für welche Altersstufen genutzt wer­den. Eine Matrix sorgt für Über­sichtlichkeit.

á wie Alltagsbeobachtungen und Gespräche notiert werden. Es kön­nen Vorlagen erarbeitet werden, die freie Felder für die nötigen In­formationen enthalten.

á wo die Beobachtungen und Do­kumentationen abgelegt werden, sodass der Zugriff datenschutz­rechtlich gesichert – innerhalb des Hauses aber auch gewährleistet ist.

á wie diese Menge an Informatio­nen genutzt werden kann – sprich: wie fließt sie in die Arbeit ein und nutzt ihr damit?

QM bringt also nichts Neues her­vor – es fordert lediglich die gesamte Organisation und das Team heraus, sich mit dem, was man sowieso schon seit Jahren tut, als Team und Träger zu beschäftigen.

Schwachstellen aufdeckenEs geht darum, die eigene Kita und damit auch das eigene Verhalten zu evaluieren, zu verbessern, zu regeln und damit Vereinbarungen verbind­lich festzuhalten. Verborgene oder schlummernde Schwachstellen an­zupacken und gemeinsam zu verbes­sern bringt eine wohltuende Klar­heit und hilft, die internen Abläufe

Wer profitiert von guter Qualität? Natürlich die Kinder! In der Kita Aschhausen halten sie die QM-Prozesse hoch.

zu verbessern. Die Klarheit bezieht sich auch auf die Zusammenarbeit zwischen Träger und Leitung: Auch hier zwingt das QMS zum Dialog, zur Positionierung und Regelung.

Kontinuierlich besser werdenDie Arbeit wird transparenter und das gemeinsame Streben nach dem Siegel an der Hauswand steigert die Wertschätzung der Arbeit der Kita. Allerdings braucht ein gutes QMS, das nicht nur der Außendarstellung, sondern der Qualität der Arbeit dient, die notwendigen Ressourcen zum Aufbau und dessen kontinuier­licher Verbesserung.

Ohne Beteiligung durch Dienst­besprechungen, Kleingruppenar­beiten, Reflexionen, Stunden am PC und das Knowhow geht es nicht! Hier muss in Leitungs­ und Verfü­gungsstunden investiert werden, da sonst nicht nur die Motivation und die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch die Qualität der Ar­beit auf der Strecke bleibt – und das dient niemandem. ◀ Fo

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KONTEXT

Page 12: Bestell-Nr. 15584 Qualität Lieferbare Hefte · Theorie und Praxis der Sozialpädagogik Leben, Lernen und Arbeiten in der Kita Nr. 8/2018 Bestell-Nr. 15594 Kita-Preis 2018 Ein ganzes

Bitte keine Grundsatzdiskussionen!Nicht alle Träger sind gleich. Deshalb ist ein individuelles Qualitätsmanagement gefordert. Wie das bei einer Eltern-Kind-Initiative aussehen kann und was die Politik für die Einrichtungen und ihre Selbstevaluation alles tun sollte, erklärt unsere Autorin hier.

STEPHANIE HAAN

Qualität in Eltern-Kind-Initiativen

Die Qualität muss stimmen – deshalb wird von Kitas heute erwartet, dass sie Qualitäts­

managementsysteme (QMS) einfüh­ren. Doch was ist unter Qualität zu verstehen und welchen Auftrag soll die institutionelle Betreuung über­nehmen? Das ist genau festgelegt: Die Bildungs­ und Erziehungspläne sowie Fördervoraussetzungen und rechtliche Vorgaben legen sowohl ein Bild vom Kind als auch pädago­gische Standards und Rahmenbe­dingungen fest, an denen sich die Kitas orientieren sollen. Allerdings: Bei der Umsetzung dieser Standards scheint es oft Probleme zu geben, wie aus bundesweiten Evaluationen wie der Nubbek­Studie oder dem Bertelsmann Länderreport hervor­geht. Die Qualität einzelner Einrich­tungen sollte also dringend verbes­sert werden.

Arbeitgeber und Kunde in PersonalunionQualitätssicherung muss in jeder Kita ein Thema sein, die Umsetzung in der Alltagspraxis ist jedoch kom­plex. Vor allem der Mangel an

á Zeit á Beteiligung und á Veränderungsbereitschaft

sind Stolpersteine, die Qualitäts­management erschweren. Hier sind Träger und Einrichtungen gefragt.

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WERKSTATT

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Wohin bewegt sich die Kita?Bestell-Nr. 15587

(Neu) zugewanderte FamilienBestell-Nr. 15589

TPS spezial Frühjahr 2018Tägliche AbenteuerBestell-Nr. 15590

Kinder unter KindernBestell-Nr. 15593

Was ist Erziehung?Bestell-Nr. 15591

Gesundes ArbeitenBestell-Nr. 15592

Ästhetische Bildung Sinnliche WahrnehmungBestell-Nr. 15588

Multiprofessionelle TeamsBestell-Nr. 15583

Spiel mit WasserBestell-Nr. 15580

Kommunikationim TeamBestell-Nr. 15575

Kita in der digitalen WeltBestell-Nr. 15586

Verantwortung in der PädagogikBestell-Nr. 15582

Kinder befragenBestell-Nr. 15577

TPS spezial Frühjahr 2017Portfolios in der KitaBestell-Nr. 15578

Ruhen und SchlafenBestell-Nr. 15576

HerzensbildungBestell-Nr. 15585

Systemische PädagogikBestell-Nr. 15581

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TPS spezial Herbst 2017 Bindung und FeinfühligkeitBestell-Nr. 15584

Bildung und MachtBestell-Nr. 15579

KindheitsforschungBestell-Nr. 15574

Weitere Themen:

Eltern beteiligen?Bestell-Nr. 15573

Mathematik – Denken – PhilosophierenBestell-Nr. 15572

Rahmenbedin-gungenund RessourcenBestell-Nr. 15571

Tönen – tanzen – musizieren

Demokratisches HandelnBestell-Nr. 15569

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