2
2. Auf Handel, Industrie und Landwirtscha~t beziigliehe. 149 mit Glasfritte als Boden, um die Titrationsfltissigkeit vor der Einwirkung des ent- stehenden Wasserstoffs zu schfitzen. Der Generatorstrom wird yon einer 50 V- Batterie geliefert, die Stromstgrke kann im Bereich 1 bis 10 mAmp gegndert werden; sie wird stgndig kontrolliert und wghrend der Titrationsdauer konstant gehalten. .Am die Indicatorelektroden wird eine yon einem 2 V-Akkumulator abgezweigte Spannung yon 0,36 V angelegt. ])as Titrationsende wird dutch den Polarisations- strom zwischen den Indicatorelektroden angezeigt, der auftritt, wenn das erste freie Chtor in der L6sung erseheint. I)er _/qnivalenzpunkt ergibt sioh als Schnitt der beiden Zweige der Titrationskurve, die man dureh A~tragen der Titrations- dauer gegen die Intensitgt des Polarisationsstromes erhglt. -- Man versetzt 1 bis 5 ml der LSsung der Probe in Eisessig mit so viel Eisessig und konz. Salzsgure, dab die Konzentration der Essigsgure 80--90% mad die der Salzsgure 4% betrggt. ])as GesamtvolUmen solI 25 ml betragen. Die Intensitgt des Indieatorstromes wird in Intervallen yon 10 see abgelesen (Gesamtdauer der Elektrolyse etwa 240 see). Ein Blindversueh mit den gleichen Mengen Reagenzien und den gleiehen Intensitgten des Generator- und Indieatorstromes wird parallel durchgefiihrt. H. K~mTE~o~m~. Bestimmung der Jodzahl nach ROSENlgUND-KUItNHENN 1. Die bei der Unter- suchung yon 01en in der Modiilkation yon G. H. BE~ und L. J. KLn~ 2 auf- tretenden Feh]er werden yon H. J. Lr2s3 gepriift. Er finder, dab die Werte mit der Einwirkungszeit und dem angewendeten Reagensiiberschu~ steigen. Falsche Werte erh~lt man auch in Gegenwart yon Ch]oroform und Schwefel. Ebenso kann das als Reaktionskatalysator verwendete Queeksilber(II)-chlorid falsche Ergebnisse bedingen, indem es das Reagens zersetzt. -- Die nach der Jodmonochloridmethode ~ bestimmte Jodzah] ist zwar aueh etwus zeitabh~ngig, wird aber dureh Sehwefel und Chloroform nur wenig beeinfluBt. H. KVRT~NAC~.~R. R. W. PLA:nOX, F. C. PAcI~ und L.A. GOL]0BLA~rT ~ stellen test, dal~ sich die Modifikation der ROSEN~uxl)-Kv]tNHENN-Methode nach G. H. BENI~AM und L. J. KLE]~6 bei der Bestimmung der konjugierten Doppelbindungen in Tung61 ( Holz6l) und yon Eliiostearinsiiure nicht bewahrt. Das Verfahren wird deshalb neu abgeandert. - - Arbeitsvorschri/t. In einer roten, mit G]asstopfen verschlieBbaren 250 ml-Flasche lSs~ man 75--85 mg HolzS1 oder 65--75 mg reine Elaostearinsaure in 5 ml Tetra- chlorkohlenstoff,'pipettie~ dann im verdunkelten Raum (weniger als 0,5 Ker- zen Liehtst~rke) in die Flasche 10 ml Quecksilber(II)-aeetatlSsung (25 g in 1 1 Eis- essig), schwenkt 2~3mal um und fiigt genau 50 ml l~eagens nach ROSE~V~])- KUKNttENi~ (s. U.) unter der Vorsicht zu, da]~ die Flasehe beim Herausziehen der Pipette teilweise geschlossen bleibt und das Reagensvorratsgef~l~ sofort gesehlossen wird, um Bromverlusten vorzubeugen. Frisches l~eagens ist zu bereiten, wenn die Normalit~t des Broms unter 0,09 sinkt. Naehdem der mit Kaliumjodidl5sung befeueh- tete Stopfen eingesetzt und die Flasehe 2--3 sec herumgeschwenkt worden ist, stellt man sie sofort ins Dun]de bei 23--27 ~ C. Naeh 1 Std bringt man sie ins verdunkelte Laboratorium, pipettiert 20 ml der Kaliumjodidl5sung zu, schwenkt Z. angew. Chem. 87, 58 (1924); vgl. diese Z. 87, 381 (1932). J. Amer. Oil Chemists' Soc. 27, 127 (]950). J. Amer. Oil Chemists' Soe. 80, 399--403 (1953); National Res. Lab. Ottava, Canada. Amer. Oil Chemists' Society ,,Official Methods" Chicago 1946. g. Amer. Oil Chemists' Soc. 80, 417--419 (1953). South. Region. Res. Lab., New-Orleans, La. (USA). J. Amer. Oil Chemists' Soc. 27, 127, 130 (1950).

Bestimmung der Jodzahl nach Rosenmund-Kuhnhenn

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Bestimmung der Jodzahl nach Rosenmund-Kuhnhenn

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtscha~t beziigliehe. 149

mit Glasfritte als Boden, um die Titrationsfltissigkeit vor der Einwirkung des ent- stehenden Wasserstoffs zu schfitzen. Der Generatorstrom wird yon einer 50 V- Batterie geliefert, die Stromstgrke kann im Bereich 1 bis 10 mAmp gegndert werden; sie wird stgndig kontrolliert und wghrend der Titrationsdauer konstant gehalten. .Am die Indicatorelektroden wird eine yon einem 2 V-Akkumulator abgezweigte Spannung yon 0,36 V angelegt. ])as Titrationsende wird dutch den Polarisations- strom zwischen den Indicatorelektroden angezeigt, der auftritt, wenn das erste freie Chtor in der L6sung erseheint. I)er _/qnivalenzpunkt ergibt sioh als Schnitt der beiden Zweige der Titrationskurve, die man dureh A~t ragen der Titrations- dauer gegen die Intensitgt des Polarisationsstromes erhglt. - - Man versetzt 1 bis 5 ml der LSsung der Probe in Eisessig mit so viel Eisessig und konz. Salzsgure, dab die Konzentration der Essigsgure 80--90% mad die der Salzsgure 4% betrggt. ])as GesamtvolUmen solI 25 ml betragen. Die Intensitgt des Indieatorstromes wird in Intervallen yon 10 see abgelesen (Gesamtdauer der Elektrolyse etwa 240 see). Ein Blindversueh mit den gleichen Mengen Reagenzien und den gleiehen Intensitgten des Generator- und Indieatorstromes wird parallel durchgefiihrt.

H. K~mTE~o~m~.

Bestimmung der Jodzahl nach ROSENlgUND-KUItNHENN 1. Die bei der Unter- suchung yon 01en in der Modiilkation yon G. H. B E ~ und L. J. KLn~ 2 auf- tretenden Feh]er werden yon H. J. Lr2s3 gepriift. Er finder, dab die Werte mit der Einwirkungszeit und dem angewendeten Reagensiiberschu~ steigen. Falsche Werte erh~lt man auch in Gegenwart yon Ch]oroform und Schwefel. Ebenso kann das als Reaktionskatalysator verwendete Queeksilber(II)-chlorid falsche Ergebnisse bedingen, indem es das Reagens zersetzt. - - Die nach der Jodmonochloridmethode ~ bestimmte Jodzah] ist zwar aueh etwus zeitabh~ngig, wird aber dureh Sehwefel und Chloroform nur wenig beeinfluBt. H. KVRT~NAC~.~R.

R. W. PLA:nOX, F. C. PAcI~ und L .A. GOL]0BLA~rT ~ stellen test, dal~ sich die Modifikation der ROSEN~uxl)-Kv]tNHENN-Methode nach G. H. BENI~AM und L. J . KLE]~ 6 bei der Bestimmung der konjugierten Doppelbindungen in Tung61 ( Holz6l) und yon Eliiostearinsiiure nicht bewahrt. Das Verfahren wird deshalb neu abgeandert. - - Arbeitsvorschri/t. In einer roten, mit G]asstopfen verschlieBbaren 250 ml-Flasche lSs~ man 75--85 mg HolzS1 oder 65--75 mg reine Elaostearinsaure in 5 ml Tetra- chlorkohlenstoff, 'pipettie~ dann im verdunkelten Raum (weniger als 0,5 Ker- zen Liehtst~rke) in die Flasche 10 ml Quecksilber(II)-aeetatlSsung (25 g in 1 1 Eis- essig), schwenkt 2 ~ 3 m a l um und fiigt genau 50 ml l~eagens nach ROSE~V~])- KUKNttENi~ (s. U.) unter der Vorsicht zu, da]~ die Flasehe beim Herausziehen der Pipette teilweise geschlossen bleibt und das Reagensvorratsgef~l~ sofort gesehlossen wird, um Bromverlusten vorzubeugen. Frisches l~eagens ist zu bereiten, wenn die Normalit~t des Broms unter 0,09 sinkt. Naehdem der mit Kaliumjodidl5sung befeueh- tete Stopfen eingesetzt und die Flasehe 2--3 sec herumgeschwenkt worden ist, stellt man sie sofort ins Dun]de bei 23--27 ~ C. Naeh 1 Std bringt man sie ins verdunkelte Laboratorium, pipettiert 20 ml der Kaliumjodidl5sung zu, schwenkt

Z. angew. Chem. 87, 58 (1924); vgl. diese Z. 87, 381 (1932). J. Amer. Oil Chemists' Soc. 27, 127 (]950). J . Amer. Oil Chemists' Soe. 80, 399--403 (1953); National Res. Lab. Ottava,

Canada. Amer. Oil Chemists' Society ,,Official Methods" Chicago 1946. g. Amer. Oil Chemists' Soc. 80, 417--419 (1953). South. Region. Res. Lab.,

New-Orleans, La. (USA). J. Amer. Oil Chemists' Soc. 27, 127, 130 (1950).

Page 2: Bestimmung der Jodzahl nach Rosenmund-Kuhnhenn

150 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

2 3mal urn, versetzt mi t 20 ml Wasser, sehwenkt erneut urn, verschliel~t die Flasehe und li~St I min stehen. Sodann t i t r ier t man bei normaler Beleuehtung das freigesetzte Jod, indem man raseh 25--30 ml der erforder]ichen 0,1 n Thiosu~fat- 15sung un te r st~ndigem Sehiit teln zugibt und nach Uber t ragung des g a n z e n Inha l t s der roten Flasche in einen farblosen Kolben die Ti t ra t ion mi t St~rke als Indicator beendet. Zu jeder Analysenreihe f i ihr t man wenigstens 2 Blindbestim- mungen dutch, wobei in die rote Flasche 40--45 ml Mal3fliissigkeit gefiigt werden. Die so gefundenen Jodzahlwerte s t immen beim HolzS1 mi t den durch katalyt isehe Hydrierung ermit te l ten und bei ~- und fi-El~ostearins~ure, mi t den theoretischen iiberein. Reagens "(on ROSEN~rrND-KUI~N]~E:~N: In je 40 ml Eisessig 15st man ge~rennt 28,4 g Pyridin, 35,5 g konz. Schwefels~ure und 28,35 g Brom, mischt die LSsungen in der angegebenen ~eihenfo]ge unter Kfihlung und verdi innt stufen- weise seh]ie~lich auf 3,5 1 mit Eisessig. Die LSsung ist 0,1 n in bezug auf Brom.

H. F ~ Y ~ G .

Die Jodzahl yon rohem Buty l -Kautschuk bes t immt L. L. CUaRIE 1 im wesent- lichen nach dem Verfahren yon S. G. GALLO, ~'~. i . WIESE und J. F. NELSON 2, u m den Elastizi t~tsmodul eines Vulkanisates yon demselben Kautschuk voraussagen zu kSnnen. Die Halogenierung erfolgt in CCla-Lbsungen des Butyl-Kautschuks inner- halb yon genau 30 rain. Es wird eine lineare Beziehung zwischen Elast izi t~tsmodul und Jodzahl gefunden, die es erlaubt, mi t Hflfe einer Gleiehung aus der Jodzahl den Elastizi t~tsmodul einer Standard-Testmisehung mi t ziemlieher Genauigkeit vorauszusagen. Die Methode soll gut reproduzierbar sein und ihr wesentlicher Vorteil in der Zeitersparnis gegenfiber dem allgemein fibliehen Verfahren der Modul- best immung an einer Testmischung naeh 40 min-Keizung bestehen. H . E . F ~ n r .

Die fettliislichen Farbstoffe in Lippenstiften, Schminken und ~thnlichen kos- met ischen Pr~para ten lassen sich naeh J. D~S~USSES und P. D ~ s B A v ~ S a mit tels Chromatographie an Aluminiumoxyd bestimmen. Man geht iihnlich vor, wie es yon MOTTIE~ und POTT;~AT ~ beschrieben wurde, indem man in tier Mitre einer 18 • 13 cm-Glasplatte 4 g nach B~OCKMA~ standardisiertes Aluminiumoxyd zu einer Seheibe yon 9 em ~ forint. Die zu untersuchenden Kosmetika 15st man in warmem Benzol oder schme]zt sie im Tiege] auf dem Wasserbad. Wimpern- schminken, die aus Carnaubawachs und Tri~thanolaminstearat bestehen, 15st man vorzugsweise in einem Alkohol-Benzolgemisch. Die L5sungen sind klar oder durch Lacke oder anorganische Pigmente getriibt. Mit einer Capillarpipette t ropf t man diese LSsungen in die Mitre der Aluminiumoxydscheibe. Das Lbsungsmit tel wird vor der E h t i o n der Farbstoffe verjag~. Die Fettstoffe ent fern t man mi t P e n t a n .oder Petrol~ther, die ohne Unterbrechung auf den zentralen Tiipfel getropft werden, his die Fliissigkeit die Peripherie tier Scheibe erreicht hat. Hierauf Verteilt man durch leichtes Erw~rmen das L5sungsmittel und eluiert nacheinander mi t Tetra- .ehlorkohlenstoff, Benzol, 96 Vol-%igem, 80 Vol-%igem und 50 Vol-%igem A1- kohol und Wasser. Vor Einsatz eines jeden Lbsungsmittels ver t re ibt man das vorangehende. Das erhaltene Chromatogramm zeigt die Farbstoffe als konzentri- sehe Ringe um einen gefarbten oder ungef~rbten Tiipfel. Zur Isolierung behandel t man das angef~rbte Aluminiumoxyd mi t Alkohol oder Wasser, filtriert die

1 Analy~. Chemistry 24, 1327 1330 (1952), Polymer Corp., Ltd., Sarnia (Canada). Ind. Engng. Chem. 40, 1277 (1948).

a Mitt. Lebensmit telunters . 4:8, 501 504 (1952). 4 Mitt. Lebensmittelunters. 4:8, 118 (1952).