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448 Berieht: Spezielle analytische l~ethoden Bd. 198 F1fssigkeit bleibt, bringt 4 Tr. Alkohol (95 ~ auf den Farbstog und sehtittelt lu-i~ftig urn, bis eine gute Suspension erhalten wn'd. ])ann stellt man das mit einem Watte- stopfen versehene Glas 30 rain in ein Wasserbad yon 50~ und schiittelt h~ufig um. Man zentrifugiert leicht, wobei sich der fibersehiissige !~arbstoff absetzt. Der Idare fiberstehende Teil wird zur Elektrophorese benutzt. Es wird mit Platin- elektroden bei 180 V und 10 mA auf Papierstreifen Sehl. & Sch. Nr. 2043 yon 31 cm L~nge und 4 cm Breite gearbeitet. 0,06 ml Serum werden in 10--11 Std bei Normal- tempere, tur in Veronalpuffer yon pg 8,6 (Ionenst/~rke 0,05) getrennt. Die Streifen werden unter einer I]~-Lampe getrocknet und photocolorimeLrisch bei 490 nm ausgewertet. Das fl-Lipoprotein neigt zur Schwanzbildung. Die Schwanze werden mitgemessen und dem fl-Lipoprotein zugezahlt. Im Mittel erhalt man Werte yon 28~ ~-Lipoprotein und 720/0 fl-Lipoprotein und ein Verhaltnis fi : ~ = 2,6. 1 Laboratorio (Granada) 17, 101--119 (1962). Centre de Edafol. y Biol. apl. del Seguer~, 1V[urcia(Spanien). IR~GARD PFITZEI~ Die in vielen Laboratorien untersuehte Gel-Elektrophorese zur Analyse yon Serumproteinen und Iiiimoglobinen diskutieren S. RAYMo~I)und M. NAxAmomL Je naeh Geltyp erreicht man untersehiedliche Aufl6sung bei Serumproteinen. So erh~lt m~n mit Agargel wie mit Papier eine nur geringe Aufl6sung in die 5 ldassischen Komponenten Albumin, ~1-, ~2-, fl- und y-Globulin. Die hochaufl6senden Gele, St~rke und Acrylamid exgeben bis zu 30 Komponenten. Celluloseaeetatpapier nimm~ hinsiehtlich tier Aufl6sung eine gewisse Mittelstellung ein. Die Interpretation der komplexen Gel-Elektropherogramme ist aus versohiedenen Grfinden, die disku- tiert werden, nicht einfach. So besteht z.B. bei der hoehaufl6senden Gel-Elektro- phorese kein Standardnormaldiagramm zur Verffigung. Ein kurzer 13berblick fiber die neuere Literatur zeigt, dab es mindestens 8 verschiedene Pro~einsysteme gibt, die dutch Gel-Elektrophorese untersehieden werden kSimen, dedes dieser Systeme enth~lt 3 oder mehr gene~iseh bestimm~e Komponenten. Ein wei~erer wiehtiger Faktor ist die ohemische und physikalische Struktur des Gels. Die Methoden der Gel-Herstellung beeinflussen stark die Ge]-Struktur und daher aueh das elektropho- retisehe Diagramm. -- Diese Betrachtungen gelten nieht fiir die Analyse der Hgmoglobine. Hier werden die abnormalen ttgmoglobine ~uf Gelen sehr viel besser getrennt als auf Papier. Da es viel weniger sind und die einzeinen Komponenten gut beobaehtet und quantit~tiv gemessen werden kOnnen, sollte die Gel-Elektro- phorese in diesem Falle die l~Iethode der Wahl im klinischen L~boratorinm sein. Im Gegensatz dazu muff man den Wert cler Anwendung der GebElek~ropkorese zur Analyse yon Serumproteinen z.Z. wohl mehr als wissensehaftliche Bemiihung betrachten. i Clin. Chemistry 8, 471--474 (1962). Lab. Clin. 1~ed., ~ed. School, Univ. Philadelphia 4, Pa. (USA). 1~. SC~VARZ Bestimmung yon Pepsin im Magensa?t und yon Pepsinogen im Ham nach einer gemeinsamen Methode. V. N. T~YGOLV~:OV I finder als das am besten geeignete Substrat eine 2~ LSsung yon Troekenplasma in 0,1 n Sarlzs~i, ure. 2 Teile davon werden mit 1 Teil Probeflfissigkeit gemiseht und 20 Std bebrfitet. Der Verd~uungs- grad wird naeh tier tI6he tier EiweiSf~llung beurteilt, die sioh naeh Trichloressig- s~ure-Zuastz und Zentrifugieren bildet. Die Abh~ngigkeit des Verdauungsgrades 40 yon der Pepsinkonzentrationwird durch die Formel m = (A --B) ~- ausgedriiekt. [m= Verdauungsindex; H6he den Niedersehlages: A tier Kontrolle, B dor Probe; 40 ~ experimenteI1 ermitte]te Konstante]. Es wurde eine Kurve konstruiert, die die Abhangigkeit des Index m vom Gehalte an Standardpepsin in 1 ml ausdrfickt.

Bestimmung von Pepsin im Magensaft und von Pepsinogen im Harn nach einer gemeinsamen Methode

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Page 1: Bestimmung von Pepsin im Magensaft und von Pepsinogen im Harn nach einer gemeinsamen Methode

448 Berieht: Spezielle analytische l~ethoden Bd. 198

F1fssigkeit bleibt, bringt 4 Tr. Alkohol (95 ~ auf den Farbstog und sehtittelt lu-i~ftig urn, bis eine gute Suspension erhalten wn'd. ])ann stellt man das mit einem Watte- stopfen versehene Glas 30 rain in ein Wasserbad yon 50~ und schiittelt h~ufig um. Man zentrifugiert leicht, wobei sich der fibersehiissige !~arbstoff absetzt. Der Idare fiberstehende Teil wird zur Elektrophorese benutzt. Es wird mit Platin- elektroden bei 180 V und 10 mA auf Papierstreifen Sehl. & Sch. Nr. 2043 yon 31 cm L~nge und 4 cm Breite gearbeitet. 0,06 ml Serum werden in 10--11 Std bei Normal- tempere, tur in Veronalpuffer yon pg 8,6 (Ionenst/~rke 0,05) getrennt. Die Streifen werden unter einer I]~-Lampe getrocknet und photocolorimeLrisch bei 490 nm ausgewertet. Das fl-Lipoprotein neigt zur Schwanzbildung. Die Schwanze werden mitgemessen und dem fl-Lipoprotein zugezahlt. Im Mittel erhalt man Werte yon 28~ ~-Lipoprotein und 720/0 fl-Lipoprotein und ein Verhaltnis fi : ~ = 2,6.

1 Laboratorio (Granada) 17, 101--119 (1962). Centre de Edafol. y Biol. apl. del Seguer~, 1V[urcia (Spanien). IR~GARD PFITZEI~

Die in vielen Laboratorien untersuehte Gel-Elektrophorese zur Analyse yon Serumproteinen und Iiiimoglobinen diskutieren S. RAYMo~I) und M. NAxAmomL Je naeh Geltyp erreicht man untersehiedliche Aufl6sung bei Serumproteinen. So erh~lt m~n mit Agargel wie mit Papier eine nur geringe Aufl6sung in die 5 ldassischen Komponenten Albumin, ~1-, ~2-, fl- und y-Globulin. Die hochaufl6senden Gele, St~rke und Acrylamid exgeben bis zu 30 Komponenten. Celluloseaeetatpapier nimm~ hinsiehtlich tier Aufl6sung eine gewisse Mittelstellung ein. Die Interpretation der komplexen Gel-Elektropherogramme ist aus versohiedenen Grfinden, die disku- tiert werden, nicht einfach. So besteht z.B. bei der hoehaufl6senden Gel-Elektro- phorese kein Standardnormaldiagramm zur Verffigung. Ein kurzer 13berblick fiber die neuere Literatur zeigt, dab es mindestens 8 verschiedene Pro~einsysteme gibt, die dutch Gel-Elektrophorese untersehieden werden kSimen, dedes dieser Systeme enth~lt 3 oder mehr gene~iseh bestimm~e Komponenten. Ein wei~erer wiehtiger Faktor ist die ohemische und physikalische Struktur des Gels. Die Methoden der Gel-Herstellung beeinflussen stark die Ge]-Struktur und daher aueh das elektropho- retisehe Diagramm. -- Diese Betrachtungen gelten nieht fiir die Analyse der Hgmoglobine. Hier werden die abnormalen ttgmoglobine ~uf Gelen sehr viel besser getrennt als auf Papier. Da es viel weniger sind und die einzeinen Komponenten gut beobaehtet und quantit~tiv gemessen werden kOnnen, sollte die Gel-Elektro- phorese in diesem Falle die l~Iethode der Wahl im klinischen L~boratorinm sein. Im Gegensatz dazu muff man den Wert cler Anwendung der GebElek~ropkorese zur Analyse yon Serumproteinen z.Z. wohl mehr als wissensehaftliche Bemiihung betrachten.

i Clin. Chemistry 8, 471--474 (1962). Lab. Clin. 1~ed., ~ed. School, Univ. Philadelphia 4, Pa. (USA). 1~. SC~VARZ

Bestimmung yon Pepsin im Magensa?t und yon Pepsinogen im Ham nach einer gemeinsamen Methode. V. N. T~YGOLV~:OV I finder als das am besten geeignete Substrat eine 2~ LSsung yon Troekenplasma in 0,1 n Sarlzs~i, ure. 2 Teile davon werden mit 1 Teil Probeflfissigkeit gemiseht und 20 Std bebrfitet. Der Verd~uungs- grad wird naeh tier tI6he tier EiweiSf~llung beurteilt, die sioh naeh Trichloressig- s~ure-Zuastz und Zentrifugieren bildet. Die Abh~ngigkeit des Verdauungsgrades

40 yon der Pepsinkonzentration wird durch die Formel m = (A --B) �9 ~ - ausgedriiekt.

[ m = Verdauungsindex; H6he den Niedersehlages: A tier Kontrolle, B dor Probe; 40 ~ experimenteI1 ermitte]te Konstante]. Es wurde eine Kurve konstruiert, die die Abhangigkeit des Index m vom Gehalte an Standardpepsin in 1 ml ausdrfickt.

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1963 4. Analyse yon biologischem Material 449

(Siehe im Original.) Mit ttiffe dieser Kurve wurde eine Tabelle zur Berechnung yon m aus dem Pepsingehalt (in Milligramm Standardpepsin) des Probematerials aus- gearbeitet. -- 1. JBestimmung von Pepsin im Magensa/t. l~an filtriert Magensaft durch Papier, bringt mit einer Mikropipette 0,1 ml Filtrat zu 9,9 ml dest. Wasser in ein Probierglas, mischt and spfilt die Pipette einigemal mit dem Gemiseh aus. Man bringt davon 1 ml in ein graduiertes Zentrifugenglas (,,Probe") and 1 ml aufgekoehten, ebenso verdfinnten Magensaft in ein zweites Zentrifugenglas (,,Kon- trolle"). Die beiden Zentrifugengl~ser werden mit je 2 ml obenerwahnter Troeken- plasmulSsung versetzt und 20 Std bei 37~ bebriitet, dann mit je 2 ml 10~ Trichloressigs~ure versetzt und nach Mischen (durch Rollen zwisehen den I-Iand- fl/~chen) 2--3 min stehen gelassen. I-Iierauf wird 10 rain bei 1500 U/min zentrffu- giert. Nach Ablesen der Fs wird m naeh obiger Formel berechnet. Mit I-lilfe der Tabelle wird mauf den Enzymgehalt der Probe (in MJlligramm Standard- pepsin) umgereehnet: Resultat • 10000 = mg-~ Pepsin im Magensaft. -- 2. Bestim- mung yon Uropepsinogen. Das Uropepsinogen im Niichternharn wird in mg/h aus- gedrfickt. I-Iierfiir muB man die Zeitpunkte der ersten und zweiten Urination ke~men. Man bringt in 2 graduierte Probiergl~ser je 1 ml frischen bzw. aufgekochten Ham und verf/~hrt zur Untersuehung und zur Berechnung yon m wie unter 1., mit dem Unterschiede, dab das Ergebnis mit dem I-Iarnvolumen zu multiplizieren ist. --

V ' / b Die Pepsinogenspannung im l~iichternharn wird naeh der Formel ~ berechnet.

Iv I-Iarnvolumea der 2. Urination; n Pepsinogengeha]t in 1 ml ttarn; t Zeit (in Std) zwisehen der 1. und 2. Urination.]

Lab. Delo 8, 3--6 (1962) [l%ussisch]. Lehrst. f. Prop~deutik innerer Erkrankun- gen des sanit/~r-hygienischen med. Inst., Leningrad (UdSSR). P. I-I~s

Auf die Bildnng yon festen Liisungen in Sialinsiture-Mischungen sehliel3en S. A B ~ S S O N , I. FISC~EISTE~ und L. SVEIq~NEI~]tOL-W[ 1 aus l~6ntgendiagram- men und Infrarotspektren. F/ir diese Untersuchung werden N-Acetylneuraminsaure (O-Sialinsaure) aus menschlichem Serum und N-Glyko]nem'aminsaure (1)-Sialin- saure) aus Schweinesubmaxillarmucin in bestimmtenVerhi~ltnissen gemischt, 100rag dieser Mischung in 1 ml Wasser gelSst und mit 10 ml Methanol verdiinnt. Dann ffigt man 20--30 ml Ather bis zur Bildung einer schwachen Opaleseenz zu. Nach 24 Std werden die Kristalle gesammelt and bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Die Zusammensetzung dieser Misehungen wird durch Glykolsaureanalyse naeh E. KLEh'K und G. Um~ENBRVC~ z, Papierchromatographie nach E. SVEN~ER~OL~ and L. SVENNE~OL~ S, R5ntgenpulvermethode und Infrarotspektroskopie ermittelt. Wahrend durch den Einschlul~ der anderen Saure die I~'istallgitter- dimensionen der N-Glykolneuraminsaure konstant bleiben, nehmen die der N- Acetylneuraminsaure betraehtlich ab. Die IR-Spektren der beiden Sauren zeigen im Bereich 7--10,5 # deutliche Unterschiede, so dai] qualitativ Mischungen und reine Komponenten unterschieden werden k6nnen.

1 Ark. Kemi 18, 435--440 (1961). Dept. ~{ed. Chem. und Inst. Chem., Univ. Uppsala (Schweden). -- 2 I-Ioppe-Seylers Z. physiol. Chem. 807, 266 (1957). -- s Nature (London) 181, 1154 (1958); vgl. diese Z. 168, 398 (1959). A. NIE~ANN

Ein Liisungsmittelsystem zur eindimensionalen papierchromatographischen Trennung yon Hexosephosphaten [Glucose-l-phosphat (I), Glueose-6-phosphat (II) , Eructose-6-phosphat ( I I I ) uncl Fruetose-l,6-diphosphat ( IV) ] entwiekelten D.P. AG~WAL, G. G. SAlfWAL und P. S. KRIS~AN 1. -- Arbeitsweise. Das LSsungs- mittel wird dutch Mischen yon 80 Vol-Teilen tert. Butanol, 5 Vol-Teilen 50~ Ameisens/~ure und 20 Vol-Teilen ~u erhalten. Whatman-Papier Nr. 1 in Streifen