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4. Auf Physiologic und Pathologic bezfigliehe. 399 Aueh mandels~urefreie Gallen entha]ten eine Nenge yon 0,1 mg seheinbarer Mandels/~ure, die in Abzug gebracht werden muB. (In einzelnen F~llen werden sogar 0,4 mg gefunden.) Der Fehler soll aber ffir l~ngere Sekretionsdauer konstant sein. Der tiberdesti]lierte Benzaldehyd l~Bt sich dutch Kondensation Init p-Nitro- phenylhydrazin und Mikrosehmelzpunktbestimmung nach OPPEI~-Sc~Av~ identi- fizieren, i~. Hr~sBE~G. Die papierchromatographische Trennung der Gallenfarbstoffe nach R. KEBL und W. STICH 1 wird yon W. STICH, R. KEHr~ und H. R. WALTElZ 2 welter ausgebaut, zumal die oft wtinschenswerte Trennung yon Urobilin und Stercobilin bisher nicht mit Sicherheit mSglich war. -- Es werden mit Wasser begrenzt mischbare und mit Wasser in jedem Verh~tltnis misehbare Lesungsmittel, zum Tell rein, zum Tell im Gemiseh mit bidest. Wasser benutzt (Isobutylalkohol, Isopropyl~lkohol, Nethyl- alkohol, Chloroform und Aeeton). Es zeigt sich, dab die ~'leckenbfldung yore Wasser- zusatz und vom alkalischen Nilieu (konz. Ammoniak) abh~ngt. Bei Verwendung yon Eisessig erfolgt keine t01eckenbildung. -- Als geeignet erweisen sieh folgende Gemisehe: I. 76% Methylalkohol, 20% Wasser, 4% konz. Ammoniak. II. 40% Aceton, 50% ~Vasser, 10% konz. Ammoniak. III. 30% Aceton, 50% ]hTasser, 20% konz. Ammoniak. -- Untersueht werden Bilirubin chemiseh rein und Homburg, Nesobilirubin, Urobilin IX, ~ (synth), Stereobilin (aus F~Lces krist.) Neoxantho- bilirubins~ure. -- Selbst Stereobilin und Urobilin lassen sich bei exakter Arbeits- weise und trotz geringer Untersehiede im Rr-Wert unterseheiden. -- Eine Tabelle mit den l~-Werten der GMlenfarbstoffe bei Anwendung verschiedener Lesungs- mittelgemisehe wird angegeben. -- Bei Verwendung yon Nethylalkohol und Aceton liefert Neoxanthobilirubinsgure zwei Fleeken. Als Ursaehe wird das Vorliegen eines Isomerengemisches angenommen. T~. BI~EY~N. Zur Mikrobestimmung yon Bilirubin im Serum verwenden D. Y.-Y. HSlA, H.-H. HsI~ und S. S. GELLIS 3 die fibliche Reaktion mit diazotierter Sulfanilsaure. Sic bestimmen einma] den Einminuten-Wert, das andere MM das Gesamt-Bilirubin naeh Zus~tz yon Alkohol. An Hand yon Kurven wird gezeigt, da~ mit ihrer Nikro- methode (0,1 ml Serum) dieselben Werte ~de mit der Nakromethode gefunden werden und dag kein Untersehied zwisehen venSsem und Capillarblut besteht. K. HINSBEB, G. Bestimmung yon Pnrinbasen. K. DIMROT~ und H.-G. MEYEI~-B~u~OT 4 versuehen, Purine in Eisessig mit wasser/reier essigsaurer UberehlorsSure zu titrieren, eine Nethode, die sieh schon bei vielen anderen sehwaehen Basen bew~hrt hat. -- Aus/~hrung. Im kauflichen Eisessig wird die geringe Nenge Wasser dureh die bereehnete Menge Essigs~ureanhydi'id gebunden. Zur D~rstellung der Essigs~ure- Uberehlors~uremisehung werden 4,5 ml 70%ige HCIO~ in 500 ml Eisessig gelSst und die zur Bindung des Wassers nStigeNenge Essigs~ureanhydi'id (8--9 g) zugegeben. Naeh 24 Std wird die Lesung gegen Natriumaeetat in Eisessig unter Zusatz einesKern- ehens Kristallviolett als Indicator eingestellt. Die Titration yon Adenin, Adenosin und Guanosin in Eisessig gelingt mit einem Fehler yon meist 1--2%. Guanin, Hypoxanthin, Adenin- und Guaninhydroehlorid werden in der Ilitze in einem UberschuB an (3berehlors~ure gelSst und mit Natriumacetat in Eisessig zurtiek- titriert. Die Endpunktbestimmung kann mit Kristallviolett oder elektrometriseh 1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. ,o99, 151 (1952). 2 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 292, 178--180 (1953). Univ. Niinchen und Univ. Marburg. J. Lab. clin. Ned. 40, 610--615 (1952). Dep. Pediatrics, Beth. Israel Hosp. und Harvard Ned. School, Boston (USA). 4 Bioehem. Z. tl28, 338--342 (1952). Univ. Narburg/Lahn.

Bestimmung von Purinbasen

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Page 1: Bestimmung von Purinbasen

4. Auf Physiologic und Pathologic bezfigliehe. 399

Aueh mandels~urefreie Gallen entha]ten eine Nenge yon 0,1 mg seheinbarer Mandels/~ure, die in Abzug gebracht werden muB. (In einzelnen F~llen werden sogar 0,4 mg gefunden.) Der Fehler soll aber ffir l~ngere Sekretionsdauer konstant sein. Der tiberdesti]lierte Benzaldehyd l~Bt sich dutch Kondensation Init p-Nitro- phenylhydrazin und Mikrosehmelzpunktbestimmung nach OPPEI~-Sc~Av~ identi- fizieren, i~. Hr~sBE~G.

Die papierchromatographische Trennung der Gallenfarbstoffe nach R. KEBL und W. STICH 1 wird yon W. STICH, R. KEHr~ und H. R. WALTElZ 2 welter ausgebaut, zumal die oft wtinschenswerte Trennung yon Urobilin und Stercobilin bisher nicht mit Sicherheit mSglich war. - - Es werden mit Wasser begrenzt mischbare und mit Wasser in jedem Verh~tltnis misehbare Lesungsmittel, zum Tell rein, zum Tell im Gemiseh mit bidest. Wasser benutzt (Isobutylalkohol, Isopropyl~lkohol, Nethyl- alkohol, Chloroform und Aeeton). Es zeigt sich, dab die ~'leckenbfldung yore Wasser- zusatz und vom alkalischen Nilieu (konz. Ammoniak) abh~ngt. Bei Verwendung yon Eisessig erfolgt keine t01eckenbildung. - - Als geeignet erweisen sieh folgende Gemisehe: I. 76% Methylalkohol, 20% Wasser, 4% konz. Ammoniak. II. 40% Aceton, 50% ~Vasser, 10% konz. Ammoniak. III. 30% Aceton, 50% ]hTasser, 20% konz. Ammoniak. - - Untersueht werden Bilirubin chemiseh rein und Homburg, Nesobilirubin, Urobilin IX, ~ (synth), Stereobilin (aus F~Lces krist.) Neoxantho- bilirubins~ure. - - Selbst Stereobilin und Urobilin lassen sich bei exakter Arbeits- weise und trotz geringer Untersehiede im Rr-Wert unterseheiden. - - Eine Tabelle mit den l~-Werten der GMlenfarbstoffe bei Anwendung verschiedener Lesungs- mittelgemisehe wird angegeben. - - Bei Verwendung yon Nethylalkohol und Aceton liefert Neoxanthobilirubinsgure zwei Fleeken. Als Ursaehe wird das Vorliegen eines Isomerengemisches angenommen. T~. BI~EY~N.

Zur Mikrobestimmung yon Bilirubin im Serum verwenden D. Y.-Y. HSlA, H.-H. HsI~ und S. S. GELLIS 3 die fibliche Reaktion mit diazotierter Sulfanilsaure. Sic bestimmen einma] den Einminuten-Wert, das andere MM das Gesamt-Bilirubin naeh Zus~tz yon Alkohol. An Hand yon Kurven wird gezeigt, da~ mit ihrer Nikro- methode (0,1 ml Serum) dieselben Werte ~de mit der Nakromethode gefunden werden und dag kein Untersehied zwisehen venSsem und Capillarblut besteht.

K. HINSBEB, G.

Bestimmung yon Pnrinbasen. K. DIMROT~ und H.-G. MEYEI~-B~u~OT 4 versuehen, Purine in Eisessig mit wasser/reier essigsaurer UberehlorsSure zu titrieren, eine Nethode, die sieh schon bei vielen anderen sehwaehen Basen bew~hrt hat. - - Aus/~hrung. Im kauflichen Eisessig wird die geringe Nenge Wasser dureh die bereehnete Menge Essigs~ureanhydi'id gebunden. Zur D~rstellung der Essigs~ure- Uberehlors~uremisehung werden 4,5 ml 70%ige HCIO~ in 500 ml Eisessig gelSst und die zur Bindung des Wassers nStigeNenge Essigs~ureanhydi'id (8--9 g) zugegeben. Naeh 24 Std wird die Lesung gegen Natriumaeetat in Eisessig unter Zusatz einesKern- ehens Kristallviolett als Indicator eingestellt. Die Titration yon Adenin, Adenosin und Guanosin in Eisessig gelingt mit einem Fehler yon meist 1--2%. Guanin, Hypoxanthin, Adenin- und Guaninhydroehlorid werden in der Ilitze in einem UberschuB an (3berehlors~ure gelSst und mit Natriumacetat in Eisessig zurtiek- titriert. Die Endpunktbestimmung kann mit Kristallviolett oder elektrometriseh

1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. ,o99, 151 (1952). 2 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 292, 178--180 (1953). Univ. Niinchen und

Univ. Marburg. J. Lab. clin. Ned. 40, 610--615 (1952). Dep. Pediatrics, Beth. Israel Hosp. und

Harvard Ned. School, Boston (USA). 4 Bioehem. Z. tl28, 338--342 (1952). Univ. Narburg/Lahn.

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400 Bericht: Spez. analyt. Methoden. 4. Auf Physiologie u. 1)athologie beziigliche.

vorgenommen werden. An den Werten sind mitunter Indicatorkorrekturen an- zubringen. Xanthin l~l~t sich iiberhaupt nicht als Base titrieren. Die Salze der Nucleotide. die teilweise Zersetzung erleiden, k5nnen nut elektrometriseh mit einem Fehler yon etwa 4~o titriert werden. Die Bestimmung yon 2 Basen neben- einander gelingt bei Adenin nnd Guania. In kaltem Eisessig, in dem Guanin nicht 16slich ist, schlagt bei schneUer Titration Kristall.violett urn, wenn das Adenin ver- braucht ist. Mit einem ~berschuf~ an Uberchlors~ure in der Hitze wird Guanin gelSst and kann dann durch l%iicktitration mit Natriumacetat erfaBt werden. G. D]~K.

Eine neue eolorimetrisehe Methode zur Best immung yon Adenin wurde yon H. G. Ko~s und F. S~ooG i besonders zur: Anwendung auf geringe Mengen pfianzlicher Gewebe entwickelt. Das Verfahren beruht auf der Messung der Farb- s t i rke des rosa Farbstoffs, der mit dem Diazoreagens yon A. C. BRi~TO~ und E. K. M_aRSCHiLL entsteht 2. Ausf~hrung. Das pflanzliche Material wird in mit ~atr ium- chlorid gesitt igter n Salzsiure homogenisiert and das Homogenisat mit der gleichen HC1-NaCl-LSsung in einem 25 ml-~Iel3kolben zur Marke aufgeftillt. Jedes so auf- gefiillte Homogenisat iibertr~igt man in ein Reagensglas (2,5 Y,, 20 cm), das mit einem Gummistopfen verschlossen wird, dutch dessert Bohrung eine Capi]larr5hre fiihrt. Man stellt diese ReagensrShrehen fiir 10 rain in ein kochendes Wasserbad, taucht sie dann 4 rain in kaltes Wasser und filtriert. 30 min naeh dem Filtrieren des Extraktes pipettiert man je 10 ml-Anteile jedes Extraktes and einer gleiehartig behandelten Standard-Adeninsulfatl5sung (250mg/1) in 2,5 X 20 cm-l~eagens- glaser. In jedes zweite gibt man genau 0,48 g Zinkstaub. Die zinkstaubfreien LSsungen dienen zur Bestimmung der freien Amine. Die mit der Capillare ver- schlossenen l~eagensgliser stellt man fiir 10 rain in ein siedendes Wasserbad, kfihlt dann 4 min lang in kaltem Wasser und filtriert. 2 Std nach dem Reduzieren pipettiert man 2 ml-Anteile der Proben in I~eagensgl~ser mit 0,5 nil n S~lzs~ure, versetzt mit je 0,5 ml 0,3%iger NaNO2-LSsung, l~Bt 10 rain stehen, versetzt mit 0,5 ml 0,5%iger Ammoniumsulfaminatl5sung und mit 0,5 nil 0,2%iger, w~Briger LSsung yon ;N- (1-Naphthyl)-ithylendiamindihydrochlorid (Reagens naeh BRi~TO~ und MA~- SCH~LL), erginzt auf 4 ml and schiittelt kr~ftig. Nach 15 rain mil]t man mit einem Spektrophotometer bei 505 m# und wetter unter Beriicksiehtignng der Blindprobe aus. Im Bereich yon 10--30 #g Adenin/4 ml ist das BE~sche Gesetz erffillt. In Erbsengewebe and StandardlSsungen sind die Adeningehalte auf etwa 4% re- produzierbar, tL Y~Y~IG.

Die Best immung yon Adeninthiomethylribosid und 5-Thiomethylribose sowie die Unterscheidung yon Methionin werden yon R. L. S~IT~ und F. SCHLENK a beschrieben. Es wurde gefunden, dab das ~ibosid durch Phosphorwolframs~ure gef~illt werden kann, wihrend Methionin und Thiomethylribose in LSsung bleiben. Auf diese Weise kann eine Trennung erreicht werden. Der Umsatz mit ]Nitro- prussidn~rium wird in gleicher Weise yon allen Komponenten gegeben. Die Substanzen kSnnen aueh dureh Jodti trat ion nach 1~. WILLS~i~TE~ und G. Sc~v- ~)E~ a bestimmt werden. Methionin gibt nach T. F. L i w ~ E ~ bei pH 7 ein Perjodat, welches dureh Saute nach Entfernung des iibersehiissigen Jods zersetzt werden kann. Die jetzt abgespaltene Jodmenge ist sin MaB s das Methionin. Die Kom- bination der angefiihrten Untersuchungsmethoden erlaubt eine quantitative Be. stimmung der Substanzen nebeneinander. K. Ial/~SBE~.

1 Arch. Biochem. Biophysics 38, 15--21 (1952). Univ. Madison, Wise. (USA). Vgl. G~izKo, A. J . , and L. N[. WOLF: Arch. Biochemistry 21, 241 (1949); vgl.

diese Z. 135, 464 (1952). - - W o o D ~ ; s E , D. L. : Arch. Biochemistry 25, 347 (1950). Arch. Biochem. Biophysics 38,159--165 (1952). State College, Ames, Iowa (USA). Bet. dtsch, chem. Ges. 51, 780 (1918). J. biol. Chemistry 151, 281 (1943).