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infozine 2 / 2006 Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz, herausgegeben von der Arbeitsge- meinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb: kostenlos per E-Mail. Abonnement: [email protected]. Redaktionsschluss: 05.07.2006. Themenübersicht Soziales Projekt Indien-Projekttage S. 1 Besuch von Silvia Seeler S. 2 Wettbewerbe Herz-Rekord S. 3 Känguru-Wettbewerb S. 4 Mathematik-Olympiade S. 5 Mat-Boj in Hittfeld S. 6 Begabtenförderung Chaos & Ordnung S. 7 Inszenierung & Bühnenbild S. 8 Schulleben Kooperation: Outdoor-Center S. 9 Schulband: Grizzlys S. 10 Brötchenmütter S. 11 Exkursionen Besuch in Bergen-Belsen S. 12 Skikurs S. 13 Auslandskontakte Acht Wochen in Frankreich S. 14 Adios, Guillermo S. 15 Zur Diskussion Oberstufenreform S. 16 Auflösung der OS S. 17

Besuch von Silvia Seeler S. 2 ... - aeg- · PDF fileAuch das AEG war diesmal mit der enormen Teil-nehmeranzahl von 185 Schülern vertreten – was wohl auch daran lag, dass die fünften

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Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz, herausgegeben von der Arbeitsge-meinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb:kostenlos per E-Mail. Abonnement: [email protected]. Redaktionsschluss: 05.07.2006.

Themenübersicht

Soziales Projekt Indien-Projekttage S. 1Besuch von Silvia Seeler S. 2

Wettbewerbe Herz-Rekord S. 3Känguru-Wettbewerb S. 4Mathematik-Olympiade S. 5Mat-Boj in Hittfeld S. 6

Begabtenförderung Chaos & Ordnung S. 7Inszenierung & Bühnenbild S. 8

Schulleben Kooperation: Outdoor-Center S. 9Schulband: Grizzlys S. 10Brötchenmütter S. 11

Exkursionen Besuch in Bergen-Belsen S. 12Skikurs S. 13

Auslandskontakte Acht Wochen in Frankreich S. 14Adios, Guillermo S. 15

Zur Diskussion Oberstufenreform S. 16Auflösung der OS S. 17

infozine 2 / 2006, S. 1

Soziales Projekt

Enten in der Turnhalle

Indien-Projekttage für die zehnten Klassen

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

Kalkutta liegt am Ganges, das istallgemein bekannt. Aber wo liegtbitte Brahmaputra? Und was istdas eigentlich? Die beiden Indien-Projekttage, die am 30. und 31.März am AEG stattfanden, solltendas Basiswissen über die größteDemokratie der Erde etwas auffri-schen und nebenbei das Interessefür diesen Staat wecken. Die zehn-ten Klassen, die als einzige Klas-senstufe an den Projekttagen teil-nahmen, erfuhren im Laufe derjeweils drei Doppelstunden proTag allerhand über Themen wieErnährung, Geschichte und Reli-gion Indiens. Ein besonderer Hö-hepunkt war zweifellos eine neun-zigminütige Einweihung in denindischen Nationalsport Cricket -unter Anleitung von zwei echtenCricket-Meistern, dem deutschenNationaltrainer und Markus Dick-manns.Die Vorbereitungen gestaltetensich dabei äußerst umfangreich.Insgesamt mehr als 100 Schülermussten in Gruppen aufgeteiltwerden und über eine Zeitspannevon mehr als 540 Minuten mit In-formationen versorgt werden.Doch ausdrückliches Ziel war es,nicht nur Informationen über In-dien zu vermitteln, sondern auchetwas anderes als normalen Unter-richt zu bieten. Dazu gehörten ne-ben der Analyse einer Szene ausdem Gandhi-Film unter Leitungvon Frau Heilmann und FrauStrehlow oder diversen Power-

pointpräsentationen zu Themenwie Alltag (Frau Bonkowski) undKastensystem (Frau Winkelvoßund Frau Barclay) auch das Ko-chen eines echten indischen Ge-richts unter Leitung von Frau Nos-sag und die Ver-mittlung vonerdkundlichenGrundkenntnis-sen durch zweiSchülerinnenaus dem zehn-ten Jahrgang.Auch die allge-genwärtige Re-ligion wurdedank Frau Bußund Herrn Be-cker nicht ver-gessen.Besonders posi-tiv aufgenom-men wurde dieoben bereits erwähnte Einführungin Cricket, denn hier gab es Gele-genheit zu aktivem Ausprobieren.Dabei erfuhren die Teilnehmernicht nur, dass Cricket in Indieneine ähnliche Bedeutung hat wiehierzulande Fußball, sondernauch, dass Cricket ein grausamerSport ist. Wer einmal daneben ge-schlagen hatte, war „out“. Imschlimmsten Falle sogar „out fora duck“ - also ohne einen einzi-gen Punkt gemacht zu haben. ZumGlück waren sich die engagiertenund freundlichen Trainer dieserProblematik bewusst und daher

wurden zum Schluss die Regelnetwas modifiziert, sodass alle einegute Chance und vor allem vielSpaß hatten.Doch neben Spaß war den Orga-nisatoren noch eine weitere Sache

wichtig: Dass das soziale ProjektIndien und seine Bedeutung amAEG sich auch in entsprechendemBasiswissen der Schüler/innenspiegeln. Am Ende wurde das Ge-samtprojekt mit Hilfe einer Befra-gung evaluiert - auch hier setzt dasAEG neue Standards: Die über-wiegende Mehrheit begrüßt aus-drücklich die Durchführung sol-cher Projekttage und würdigtdabei gleichermaßen den inhaltli-chen Schwerpunkt und die metho-dische Durchführung. Also dürfenim nächsten Jahr wohl die jetzi-gen Neuntklässler Enten jagen.

infozine 2 / 2006, S. 2

Soziales Projekt

Spenden mit Silva Seeler

Landtags-Vizepräsidentin unterstützt Indien-Aktion des AEG

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

Die Indienprojekttage sind gera-de vorbei (vergleiche den Artikelin diesem Heft), da werden bereitsdie nächsten Aktionen geplant -diesmal mit Unterstützung vonoben seitens der niedersächsi-schen Landtagsabgeordneten Sil-va Seeler(SPD). Eigensfür das Indien-projekt be-suchte die ehe-malige Lehre-rin das AEG,um sich vorOrt über dasEngagementunserer Schulezu informie-ren. Dazu ver-sammelte HerrHennig Vertre-ter von Elternund Schülernsowie HerrnKreidner, FrauBuß und FrauBonkowski als„Indienken-ner“ am 27. Juni in der Mediothekund stellte das Projekt mit Hilfevon Beamer und Brötchen vor.Nach einem Diavortrag, in demHerr Hennig noch einmal Bildervom Besuch der Partnerschulezeigte, kam dann das nächsteSpendenprojekt zur Sprache. InAnknüpfung an den sehr erfolg-reich verlaufenen „1-Euro-Tag“,an dem auf Initiative des Eltern-

rates Spenden für ein Haus gesam-melt worden waren, soll nun eineweitere Spendenaktion folgen.Frau Seeler versprach dabei, einenFond von 1000 Euro einzurichten,aus dem jeder gespendete Euroverdoppelt werden soll - ein zu-

sätzlicher Anreiz also, um dieSpendenbereitschaft zu stimulie-ren.Danach blieb noch Zeit genug fürFrau Seeler, sich nach weiterenProjekten am AEG zu erkundigen.Zusätzlich wurde die Gelegenheitgenutzt, bildungspolitische The-men anzusprechen – schließlichbekam die Hamburgerin am AEGdie Möglichkeit, Informationen

und Erfahrungen aus erster Handzu bekommen. Themen wie „Ei-genverantwortliche Schule“ oderauch die - je Bundesland unter-schiedlichen - Versionen vonSchulbüchern wirken sich ebendirekt auf das Schulleben aus.

Nach neun-zig Minu-ten wardann dasTreffen zuEnde –nicht ohnedass FrauSeeler nochals Infozi-ne -Abon-nentin ge-w o r b e nwurde.Das Indien-p r o j e k twird alsofortgesetzt:Da haltenwir Kurs.Parallel zudieser Koo-

peration, die wieder die Finanzie-rung eines humanitären Projektsals Ziel hat, ist eine zweite Sam-melaktion während des Stadtfes-tes geplant, an dem Geld für ei-nen Gegenbesuch durch zwei in-dische Lehrer gesammelt wird.Denn die Kontakte werden nurregelmäßig und intensiv werden,wenn auch die indische Seite beiuns zu Gast ist.

infozine 2 / 2006, S. 3

Wettbewerbe

Vogelgrippe in Buchholz

Ein etwas anderer Bericht über den Weltrekordversuch von Buchholz

Von Torben Adelmund (Jahrgang 13)

28. März 2006. 11:40 Uhr. Einmulmiges Gefühl beschleichtmich. Ein kalter Schauer läuft mirganz langsam den Rücken hinun-ter. Die Fernsehbilder der vergan-genen Wochen gleiten an meinemgeistigen Auge vorbei und rufenbei mir ein Gefühl des Schaudernshervor. Ist die Vogelgrippe bei unsin Buchholz angekommen? Alsunerschrockener Redakteur von„Infozine“ gebe ich mir einenRuck und denke an die journalis-tische Karriere. Natürlich werdeich über das Großereignis, dasBuchholz so kurz vorm Bürgerfestvom 28. April bis 01. Mai 2006,in seinen Bann gerissen hat, be-richten.Kontaminationsraum soll das Ge-lände des Buchholzer Freibadssein und vor Ort erkenne ich, dassbereits zahlreiche Helfer im Ein-satz sind. Es werden Tee, Erbsen-suppe, Brötchen und Musli-Riegelverteilt, die den allgemeinenSchrecken lindern sollen. Am

Wichtigsten jedoch sind die rotenAnzüge, die eine eventuelle An-steckung vermeiden sollen (sieheBild). Nur gegen Eintragung ineine entsprechende Liste werdendiese ausgegeben. Doch, soscheint es, machen fast alle Anwe-senden, nein fast alle der Schau-lustigen hiervon Gebrauch.Außer mir scheint den Ernst derLage jedoch keiner zu begreifen.Verzweifelt sehe ich in die Augenvon Bekannten, Mitschülern undFreunden. Keinerlei Angst ist inihnen auszumachen. Vielmehrmeine ich eine ausgelassene Stim-mung zu erkennen. Die Musik, dieaugenscheinlich zur Beruhigungder kurz vor einer Massenpanikstehenden Menge von einem derStände zu uns herüberdröhnt,kommt ihrer Funktion in vollemUmfang nach. Der BürgermeisterNorbert Stein wendet sich in eini-gen Ansprachen an die Bevölke-rung. Es herrscht Volksfeststim-mung, wie sie für diese Situation

doch unangemessen erscheint.Lassen die Verantwortlichen dieLeute im Unklaren? Eine Art Ein-satzkommando aus DLRG sperrtzwar die betroffenen Bereiche ab,verdeutlicht mit der lockeren Artaber nicht gerade den Ernst derLage. Man scherzt, trinkt Tee undversorgt sich mit Essbarem undlauscht den Anweisungen der Ein-satzleitung, die den aktuellen Zwi-schenstand über Lautsprecher be-kannt gibt.Ich sehe ein Kamerateam desNDR anrücken. Zahlreiche Tele-winker outen sich, andere bleibenunerkannt. 12:30 Uhr. Ein Auf-schrei geht durch die Menge. EineAbsperrung wird gelöst, für dieMenge gibt es kein Halten mehr.Trotz der Ermahnung über Laut-sprecher, man solle ruhig und be-sonnen reagieren, flieht die Men-ge auf den hinteren Teil des Ge-ländes, auf dem für den Fall derFälle ein Herz aufgemalt ist.Gleich ist alles zu spät…

infozine 2 / 2006, S. 4

Wettbewerbe

Känguru am Kilimanjaro

Der Mathe-Känguru-Wettbewerb 2006

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

Mit circa 446000 Teilnehmer al-lein dieses Jahr gehört der Mathe-Känguruwettbewerb zu den wich-tigsten Mathematikwettkämpfenin Deutschland. Auch das AEGwar diesmal mit der enormen Teil-nehmeranzahl von 185 Schülernvertreten – was wohl auch daranlag, dass die fünften und sechsten

in großem Umfang (über 100 Teil-nehmer) ihre Lösungen einschick-ten.Der dritte Donnerstag im Märzeines Jahres ist der Kängurutag. Inganz Europa werden dann gleich-zeitig die jeweiligen Aufgabenbearbeitet. Dabei gibt es verschie-dene Aufgaben für die 3./4., 5./6.,7./8., 9./10. und die 11.-13. Klas-se. Die insgesamt 30 Aufgaben,die die SchülerInnen innerhalbvon etwa zwei Schulstunden lösen

mussten, gliedern sich in drei ver-schiedene Schwierigkeitsstufen.Je schwerer die Aufgabe, destomehr Punkte gab es für sie, fürfalsche Antworten wurden Punk-te abgezogen. Da alle SchülerIn-nen aber mit 30 Punkten starteten,konnte eine negative Punktzahlnicht erreicht werden, das Maxi-mum bestand aus 150 Punkten, die

allerdings kaum erreich-bar sind.Seinen Namen hat derKänguruwettbewerbaufgrund einer Beson-derheit: Die Schülerinoder der Schüler einerSchule, der die meistenrichtigen Antwortennacheinander gibt (d.h.den längsten Känguru-sprung schafft), be-kommt ein T-Shirt. Die-ses Jahr ging das bei unsan Philipp Prünte ausder 5d. Die Vermutung,dass der Känguruwett-

bewerb ursprünglich aus Austra-lien kommt, kann bestätigt werden– das Känguru ist eine Hommageder französischen „Importeure“,die den 1978 erstmals in Australi-en stattfindenden Wettbewerb1991 nach Europa holten.Da angesichts der riesigen Mengean Lösungen eine Korrektur durchLehrerhand nicht möglich ist (undwohl auch der Alptraum eines je-den Mathelehrers wäre), findet dieAuswertung computergestützt

statt. Im Multiple-choice-Verfah-ren kreuzen die SchülerInnen da-her auf einem Extra-Zettel dierichtige von fünf Antwortmöglich-keiten an. Dieser wird dann vomComputer gelesen. In Deutschlandwird der Wettbewerb von derHumboldt-Universität in Berlinorganisiert.Die Aufgaben sind bewusst etwaslockerer gestaltet. Ein erklärtesZiel des Känguruwettbewerbs istes nämlich, „die bei Schülerinnenund Schülern häufig vorhandeneFurcht vor dem Ernsthaften, Stren-gen, Trockenen der Mathematiketwas aufzubrechen odermindestens anzukratzen“. Dazugibt es dann Aufgaben, die dannauch den Kilimanjaro im Missis-sippi versenken oder sich mit Ei-erkuchen befassen.Die besten Ergebnisse am AEGmit jeweils einem ersten Platz er-zielten Anna Eggert (6d, 120,50Punkte), Philipp Prünte (5d,117,50 Punkte) und Laura Schütt-pelz (5a, 117,25 Punkte). DesWeiteren erreichten die Fünft- undSechstklässler noch drei zweiteund sechs dritte Plätze. In den hö-heren Klassenstufen gab es nurnoch einen Schüler mit einemzweiten und eine Schülerin mit ei-nem dritten Platz. Als Preise gabes diverse mathematische und na-turwissenschaftliche Preise für dieBesten sowie eine Urkunde, einkleines Knobelspielzeug und dasLösungsheft für alle Teilnehmer.

infozine 2 / 2006, S. 5

Wettbewerbe

Edelmetall für Isabel, Julia und Yannick

Mathe-Olympiade: Landesrunde in Göttingen (24. und 25.2.2006)

Von Lothar Wolff (Jahrgang 8)

Am 24. und 25. Februar 2006 fandin Göttingen die Landesrunde derMathematik-Olympiade statt. Ausunserem AEG haben Julia Ahrens(Kl. 8), Yannick Mogge (K. 12),Jacqueline Plutta (Kl. 5), IsabelTheede (Kl. 6) und ich teilgenom-men. Uns begleitete Frau Bindke.Bei der Anmeldung bekam jedereinen Teilnehmerbut-ton sowie ein kleinesEssenspaket, das unsin der ersten Klausurstärken sollte. DieseKlausur begann dannum 13:30 Uhr unddauerte vier Stunden.Im Anschluss daranbrachte uns ein Busin die für die Teilneh-mer der Olympiadeangemietete Jugend-herberge. Sowohl dasAbendbrot als auchdie Zeit danach wur-de vom Gesprächs-thema Mathe be-herrscht. Schüler aus allen EckenNiedersachsens tauschten sichüber die Aufgaben der erstenKlausur aus.Nach der mehr oder weniger lan-gen Nacht gab es morgens schonum sieben Uhr Frühstück. Als wiralle unsere Sachen gepackt und inden Bus gestiegen waren, fing imMathematischen Institut für unsdie zweite Klausur an. Auch die-se dauerte vier Stunden und warfso manche Zweifel am eigenen

Können auf. Um 12:00 Uhr wares schließlich geschafft. Nun ginges erst einmal zum Mittagessen inder Kantine des Deutschen Insti-tuts für Luft- und Raumfahrt.Die Siegerehrung fand in der Aulader Georg-August-Universität et-was weiter stadteinwärts statt.Zugegen waren neben dem Orga-

nisationsteam und vielen Eltern,die sich die Zeit zu kommen ge-nommen hatten, auch der Vorsit-zende der Stiftung NiedersachsenMetall, welche die Niedersächsi-sche Landesrunde mit finanziellenMitteln unterstützt.Bevor wir aber zur Siegerehrungkamen, fand eine rege Anzahl anMeinungsäußerungen zur Mathe-matik und ihre Bedeutung für dieZukunft des WirtschaftsstandortesDeutschland statt, denn als Ehren-

gäste waren auch die Dekanin derMathematischen Fakultät und derLandesvertreter der Mathematik-Olympiade Niedersachsenzugegen. Als dann endlich dieNamen der Sieger verkündet wur-den, gab es sowohl frohe als auchein bisschen traurige Gesichter.Unsere Schule konnte drei Podi-

umsplätze ein-heimsen (YannickMogge und JuliaAhrens jeweilsBronze, IsabelTheede Gold).Die Landesrundehatte ihr Gesichtim letzten Jahrnoch einmal ver-ändert, zum erstenMal gab es tatsäch-lich Medaillen so-wie einen Schul-pokal, und auchdie Durchführungder Siegerehrungin der Aula am

Wilhelmsplatz statt im Hörsaal desInstituts (aufgrund des Anstiegsder Teilnehmerzahl von 150 auf180) hatte durchaus seinen eige-nen Reiz.Die Organisatoren hoffen imnächsten Jahr auf noch mehr Teil-nehmer. Deshalb appellieren wiran alle Mathematikbegeisterten anunserer Schule, die in diesem Jahrnicht teilgenommen haben, es imnächsten Jahr auf jeden Fall zuversuchen.

infozine 2 / 2006, S. 6

Wettbewerbe

Um einen Punkt...AEG-Team unterliegt unglücklich im „Mat-Boj“

Von Daniel Kaumanns (Jahrgang 13)

Am 15. März 2006 hat das soge-nannte „Mat-Boj“ in Hittfeld sei-ne Premiere gefeiert. Die Idee fürdiesen aus Russland stammendenWettkampf zweier Schulen imBereich der Mathematik war eini-ge Wochen zuvor während einesFortbildungsseminares entstan-den. Die Leistungskurslehrer FrauHusmann (Gymnasium Hittfeld)

und Herr Wolff (Albert-Einstein-Gymnasium Buchholz) haben sichdort gegenseitig herausgefordertund ihre Leistungskurse im FachMathematik ins Rennen geschickt.Die zunächst groben Vorstellun-gen vom Wettkampfrahmen wur-den schnell im Reglement konkre-tisiert:Die Jury - bestehend aus FrauHusmann und Herrn Wolff - be-

stimmt 12 Aufgaben, die von bei-den Schulteams zwei Stunden langbearbeitet werden dürfen. JedesTeam besteht aus acht couragier-ten Leistungskursschülern, die inder Vorbereitungszeit entwedereinzeln oder in kleinen Gruppendie einzelnen Aufgaben bearbei-ten. Bei der Veranstaltung selbstfordert dann ein Team das andere

zum Vortrageiner Aufga-be heraus.Das heraus-geforderteTeam kanndann denVortrag fürdiese Aufga-be anneh-men oder dieAufgabe anden Heraus-forderer zu-rückschie-ben. Für dasrichtige Vor-tragen einerA u f g a b e

gibt es bis zu 12 Punkte. Nachdemein Schüler vorgetragen hat, erhältein Schüler des gegnerischenTeams die Gelegenheit, Schwä-chen des Vortrags aufzuzeigen unddie Lösung zu korrigieren. Für die-se Korrektur können bis zu sechsPunkte erreicht werden. Die vonden Schülern errungenen Punktewerden auf das Punktekonto derSchule addiert.

Nachdem sich die Teams in derzweistündigen Vorbereitungszeitintensiv mit den 12 Aufgaben aus-einandergesetzt hatten, fuhren nundie AEG-Schüler zum Showdownnach Hittfeld. Nach einer kurzenBegrüßung durch die Jury verliefder Wettkampf zunächst einseitig.Das AEG-Team erwischte einenschwachen Start, sodass der Kon-trahent aus Hittfeld früh deutlichin Führung ging. Als das AEG-Team – bereits mit mehr als 30Punkten abgeschlagen – zu seinergewohnten Stärke zurückfand,wurden die beiden JurymitgliederZeugen einer furiosen Aufholjagd.Dem Hittfelder Team gelang es,einen hauchdünnen Vorsprungüber die Zeit zu retten. Der Leis-tungskurs aus Hittfeld wurde beimEndstand von 65:64 kein souve-räner, aber ein verdienter Siegerdieser erfreulichen Veranstaltung.Abgerundet wurde der für alle Be-teiligten angenehme Nachmittagim Hittfelder Gymnasium mitKaffee und Kuchen, der von dengroßzügigen Gastgebern zur Ver-fügung gestellt worden war.Es bleibt nun zu hoffen, dass inden kommenden Jahren weitereVeranstaltungen folgen werden,denn die Begeisterung der Teil-nehmer hat gezeigt, dass sich dasEngagement der beiden Lehrergelohnt hat.Und mit ein bisschen mehr Glückspringt dann auch ein Sieg für dasAEG heraus!

infozine 2 / 2006 S. 7

Begabtenförderung

Was zu beweisen ist

Projektkurs für Mathematiker im Rahmen der Begabtenförderung

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

„Mathematik zwischen Chaos undOrdnung“, so lautet die offizielleBezeichnung für diesen erstmalsangebotenen Kurs. Für mich wardas etwas verwunderlich, dennChaos kam in meinen Mathearbei-ten bisher nicht so gut an... Dochwas damit gemeint war, erfuhr ichwährend eines Besuchsdieser AG an einem Frei-tag in der dritten Stunde.Denn dann beschäftigt einekleine Gruppe von Mathe-matikerInnen sich mit her-ausfordernden Themenge-bieten und Verfahren derMathematik. Der wohlwichtigste Punkt: Mathe-matik ist ungleich Rech-nen. Wer meint, dass dort45 Minuten nur Aufgabengerechnet werden, irrt sich.Denn hier geht es um dieschönen Seiten der Mathe-matik (so was gibt es...):Beweisführung, Knobelei-en und Tüfteleien. FrauBindke, die Leiterin derAG, hebt besonders hervor,dass sie nun zum Beispieldas Thema mathematische Bewei-se in Angriff nehmen kann - einAspekt, der ihrer Meinung nachim Unterricht zu kurz kommt.Doch hier, abseits des Lehrplans,sei dies gut machbar.Aber es werden nicht nur Bewei-se geführt, auch das logische Den-ken und die Kombinationsgabesollen geschult werden. So wollen

geometrische Objekte verschie-denster Art zusammengesetzt wer-den und knifflige Aufgaben gelöstwerden - eben Mathematik abseitsvon Türmchenrechnen und Ma-thearbeiten.Gearbeitet wird in Gruppen oderallein, wobei am Ende jeder Ar-

beit eine kurze Präsentation vorden Mitschülern ansteht. Ob es amEnde auch eine Vorstellung imRahmen des nun schon traditionel-len Präsentationsabends zur Be-gabtenförderung gibt, ließ FrauBindke offen, wobei sie es sichdurchaus vorstellen konnte, eini-ge Aufgaben auch den Nicht-Teil-nehmern vorzustellen.

Die Aufgaben stammen aus ver-schiedenen Breichen der Mathe-matik. So gehören Sodukusebenso dazu wie die Analyse ei-ner Raute. Dabei ist wichtig, dassauch die wissenschaftlicheSchreibweise gelernt wird. Daherwerden auch Grundlagen vermit-

telt, die zwar für die neunte Klas-se nicht zwingend notwendig, aberspäter durchaus zu gebrauchensind. Dazu gehört eben auch daslogische Herangehen an mathema-tische Probleme, wobei hier vorallem zwei Rahmenbedingungender Sache dienen: die geringe Grö-ße der Lerngruppe und der fehlen-de Notendruck.

infozine 2 / 2006, S. 8

Begabtenförderung

Vom Text zum Theater

Projektkurs Begabtenförderung: „Inszenierung und Bühnenbild“

Von Anika Heuer (Jahrgang 12)

Streifte man - aus welchen Grün-den auch immer - in den letztenMonaten an einem Mittwoch nachSchulschluss über das AEG-Ge-lände, so konnte man Zeuge derArbeit einer interessanten Projekt-gruppe werden, welche von FrauBuß und Frau Drechsel geleitetwird: „Inszenierung und Bühnen-bild“ heißt ein neuer Projektkurs,der im Rahmen derBegabtenförde-rung an unsererSchule angebotenwird.Teilnehmer derKlassenstufen 6-11arbeiten gemein-sam daran, das vonAlexander Schrö-der, einem Schülerder 12. Klasse, ge-schriebene Thea-terstück „DieFlucht“ zu ver-wirklichen. Hierzuwurden alle Teil-nehmer gemäß ih-ren Interessen inGruppen aufgeteilt, die sich mitSchauspiel, Bühnenbild oder Kos-tüm und Maske beschäftigen. AnIdeen mangelt es nirgends. WieFrau Buß bestätigt, arbeiten alleGruppen sehr selbstständig; pro-duktive Ideen gestalten die Pro-jektarbeit spannend und auch ichhatte Spaß beim Zusehen.Besonders faszinierend war dieArbeit der Bühnenbild-Gruppe,

welche gerade dabei war, Bäumeaus Maschendraht, Zeitung, Kleis-ter und echten Ästen anzufertigen.Zur gleichen Zeit zeichneten dieZugehörigen der KostümgruppeVorschläge für Kleidung undMake-up und ließen ihrer Fanta-sie im Bezug auf Farben und Va-riationen freien Lauf.Auch wenn es durch die Arbeit in

kleineren Gruppen dazu kommenkann, dass man sich gruppenüber-greifend nicht ganz einig ist undbeispielsweise die Vorstellungenvon Schauspielern und Bühnen-bildnern in verschiedene Richtun-gen gehen, so ist doch deutlich zuspüren, dass insgesamt ein harmo-nisches Verhältnis herrscht undalle mit Spaß und Interesse demZiel entgegenstreben: Die Auffüh-

rung des Stücks ist in der Wald-schule Anfang Juni geplant, imRahmen einer Veranstaltung desBegabtenförderungsbundes.Besonders spannend wird es füralle, weil es unterschiedliche Um-setzungen geben wird, da manzwei verschiedene Schauspiel-gruppen bildete, die beide eigeneund neue Ideen in das Theaterpro-

jekt einbringen.Der Endspurt fürdie Vorbereitun-gen findet an ei-nem gemeinsa-men Wochen-endtreffen EndeMai statt, beidem erstmals alleAspekte des The-aterstücks zu-sammentreffensollen, Kulisse,Kostüm, Schau-spiel, Musik.Man ist ge-spannt, ob allesklappt wie ge-plant und gut

ineinander greift. Motivation undAtmosphäre stimmen jedenfalls,davon konnte ich mich überzeu-gen. Alle Teilnehmer berichteten,dass sie viel Spaß bei der Arbeithaben und trotz des teilweise gro-ßen Altersunterschiedes sehr gutmiteinander auszukommen. Unddas ist schließlich die beste Garan-tie für ein gutes Gelingen, nichtwahr?

infozine 2 / 2006, S. 9

Schulleben

Lieber mit Licht

Kooperationsvertrag mit dem Fahrrad Outdoor Center Harburg

Von Annika Höfemann (Jahrgang 11)

Schulschluss am AEG. Der Blickauf die Uhr verrät, dass einigeglückliche Schüler heute nach derfünften Stunde ihren Weg nachHause anstreben. Leichter gesagtals getan. Diejenigen Schülernämlich, die jeden Morgen sport-lich mit ihrem Fahrrad die Schuleanradeln, stehen nun vor derschwierigen Aufgabe, ihre eigenenFahrräder aus der Menge der vie-len, vielen Räder vor dem Schul-gebäude freizuschaufeln.Besonders im Sommer steigt dieZahl der Fahrradfahrer beträcht-lich an und auch viele Lehrerschwingen sich morgens auf ihrenDrahtesel. Ein besonderer Radfanist Herr Schneider, der auch be-deutend bei den Verhandlungenmitgewirkt hat. Bei einem genau-eren Blick auf die Räder fällt je-doch auf, dass einige nicht mehrsonderlich intakt oder für den Stra-ßenverkehr nicht geeignet sind.Doch hierbei handelt es sich umkeinen Einzelfall, jede Schule istmit solchen Konflikten konfron-tiert.Deshalb hat das AEG nun, umUnfällen vorzubeugen und denletzten Autofahrern ihre Drahteselnoch schmackhafter zu machen,einen Kooperationsvertrag mitdem Fahrrad & Outdoor CenterHarburg geschlossen. Dieses Cen-ter hat seit kurzem seinen Stand-ort auch in einem unübersehbarengelben Kasten in Buchholz. ImRahmen dieses Vertrages sollen

unter anderem Fahrradtage orga-nisiert werden, bei denen dieSchwerpunkte auf der Wartung,Pflege und Funktionstüchtigkeitim Frühjahr liegen werden, imHerbst soll dann die Beleuchtungder Räder überprüft wer-den.Bereits im Herbst 2005gab es solch eine Pilotak-tion am AEG, die auf gro-ßes Interesse stieß. DesWeiteren sollen mehrereAngebote und Aktionendes Fahrrad & OutdoorCenters Harburgs folgen,wobei das Center Gele-genheit bekommen soll,seine Produkte undDienstleistungen zu prä-sentieren. Auch ist eineFahrrad-AG geplant, inderen Rahmen Turniereoder Wettbewerbe veran-staltet werden können.Ebenso sollen Workshopszu Radsporttraining undFahrtechnik, Tourenfahr-ten oder Fahrradreisen an-geboten werden.Sollten sich viele Schülerfür den Radsport interes-sieren, so wäre es auch möglich,Radsport als Sportart im Sportun-terricht anzubieten. So gäbe eseine weitere Alternative für die In-dividualsportarten, die sicherlichviele Schüler wahrnehmen wür-den, die sich nicht zum Turnen amReck, Schwimmen oder Tanzen

geboren fühlen. Und für die be-sonderen Radfans bietet das Cen-ter auch Praktikumsplätze für dasBetriebspraktikum in Klasse 11an, natürlich je nach Eignung derBewerber. Sicherlich wird dieser

Kooperationsvertrag dazu beitra-gen, einige Schüler zu mehr Be-wegung zu motivieren oder dafürsorgen, dass eine teure Überprü-fung der Lichtmaschine am Fahr-rad nun keine Ausrede mehr fürdie unsichtbaren Radfahrer in derDunkelheit darstellt.

infozine 2 / 2006, S. 10

Schulleben

Hardrock mit Tee und Zucker

Rockband „GriZzZly“ am AEG

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

Eigentlich passt es nicht zu dieserBand - vor wenigen Wochen fei-erten sie ihr einjähriges Jubiläumund es wurde fast überhört. Über-hören kann mandiese Rockbandsonst nicht unddas sollte manauch nicht: Dennsie machen richtiggute Musik – wieman auch wäh-rend des Schulfes-tes und dem Schü-lerkonzert im letz-ten Jahr selbstfeststellen konnte.Also Zeit für einenBesuch seitens„Infozine“. Dieerste Frage „War-um habt ihr ei-gentlich die Bandgegründet?“ wur-de lapidar mit „umMusik zu ma-chen“ beantwor-tet. Das Repertoireder Band reichtdabei vom traditi-onellen „Greens-leeves“ (gespieltauf weniger tradi-tionellen E-Gitar-ren) über eigeneStücke bis zu „richtigen“ Rock-stücken wie „TNT“ von AC/DC -momentan noch ohne Gesang, daeine Sängerin oder ein Sängernoch gesucht wird.

Auf die- oder denjenigen kämedann aber auch hartes Training zu:Die Band, bestehend aus OlafBernstein, Jan Dockwarder, Max

Frommann und Julian Vollmers(alle 10c), trifft sich jeden Diens-tag zu Proben, dazu kommt Trai-ning außerhalb der Band, z.B.beim Gitarrenlehrer. Geprobt wird

dabei wahlweise zu Hause oder inder Schule, wobei die eigenen vierWände den Vorteil haben, dassauch mal eine Teepause eingelegt

werden kann. Na-türlich wird nichtnur Tee getrun-ken, aber nur Bierwäre ja auch zuklischeehaft. Ne-ben dem Trainingund den Teepau-sen trifft man sichauch mal zu Kino-besuchen oderzockt ein wenigan PC und Konso-le. Zusätzlich istein Teil der Grup-pe auch noch imSchülerorchesteraktiv. Eine Schul-band im klassi-schen Sinne ist„GriZzZly“ abernicht.Nach dem Schul-fest und demSchülerkonzert istdas nächste Zielein Auftritt beimStadtfest im Sep-tember, auf daszur Zeit hingear-beitet wird. Bis

dahin werden Keyboard, Bass,Schlagzeug und E-Gitarre nochkräftig bearbeitet worden - undnoch einige Liter Tee geflossensein.

infozine 1 / 2006, S. 11

Schulleben

Mehr als Schwarzbrot mit Käse

Anerkennung für die Brötchenmütter am AEG

Von Anika Heuer (Jahrgang 12)

Jeder Schüler, der mit hungrigemMagen seine Brotdose öffnet, umanschließend festzustellen, dass ersein Brot schon in der letzten Pau-se restlos verspeist hat (und eigent-lich auch sonst jeder am Schulzen-trum I), freut sich, dass es sie gibt:die Brötchenmütter. Dankihnen ist es auch nur halbso schlimm, wenn man sei-ne Mahlzeit fürzwischendurch einmal zuHause hat liegen lassen,kann man doch nun zwi-schen diversen Kuchen,überbackenen und norma-len Brötchen, Brezeln,Croissants und, je nach Ein-fallsreichtum der ehrenamt-lich arbeitenden Mütter,noch vielem mehr entschei-den. Da ist es kaum verwun-derlich, dass der Bekannt-heitsgrad der Brötchenmüt-ter weit über die Grenzendes Albert-Einstein-Gym-nasiums hinausreicht.So kam es dazu, dass diefleißigen Versorgerinnenschulgeschwächter Seelennun auch offizielle Aner-kennung bekamen. Für ihr „außer-ordentliches ehrenamtliches Enga-gement für Einrichtungen in Buch-holz“ (Nordheide Wochenblatt)wurde Jutta Kühl, repräsentativfür über 70 Brötchenmütter, imDezember 2005 von Bürgermeis-ter Stein mit der Ehrennadel derStadt Buchholz ausgezeichnet.

Dabei hatte Ende der 80er allessehr bescheiden begonnen. 50Schwarzbrotscheiben mit Käsewaren damals das gesamte Ange-bot der ersten Brötchenmütter.Was für heutige gourmetverwöhn-te AEG-Besucher wenig reizvoll

wäre, stieß damals jedoch auf gro-ße Begeisterung, und so wurdenin den folgenden Jahren aus einemVerkaufstag in der Woche gleichvier. „Der fünfte Tag kam dazu“,erzählt Jutta Kühl, die 1995 zu denBrötchenmüttern stieß, „als wirnach dem Umzug ins neue Gebäu-de ein Treffen am verkaufsfreien

Tag abhielten, wobei pausenlosSchüler ankamen und sagten: „Ohschön, gibt’s jetzt auch freitagsBrötchen?“ Also dachten wirdarüber nach, auch am Freitag,dem bis dahin einzigen verkaufs-freien Tag, Brötchen anzubieten.“

Doch wie koordinierensich über 70 Mütter, umsolch eine Arbeit zu leis-ten? Die Ausführung desWochenblatts, sie selbstwürde all dies koordinie-ren, weist Jutta Kühl zu-rück. „Alle Gruppen arbei-ten in Eigenverantwor-tung, teilen sich selbst einund organisieren ihre Ein-käufe.“ Sie selbst nehmelediglich am Anfang derWoche die Brötchenbestel-lungen an und springeimmer dann ein, wenn esgerade nötig ist. „Ohnediese gut funktionierendeEigenorganisation dermittlerweile großteils festbestehenden Gruppenwäre die Tätigkeit Bröt-chenmütter so, wie man siederzeit erlebt, gar nicht

umzusetzen“, sagt sie, und betont,nur äußerst ungern im Mittelpunktzu stehen, da jede Mitarbeiterinbei den Brötchenmüttern gute Ar-beit leistet. Somit bleibt abschlie-ßend eigentlich nur noch zu sagen:Liebe Brötchenmütter, diese guteArbeit schmeckt man! Danke,danke, danke!

infozine 2 / 2004, S. 12

Exkursionen

„Willst du auch mit?!”

Besuch der Klasse 8d im KZ Bergen-Belsen am 28.03.2006

Von Laura Simmendinger (Jahrgang 12)

Am 28.3.2006 fuhr ich, ausgerüs-tet mit Block, Federtasche undKamera mit der Klasse 8d, HerrnFalk und Frau Alegre, RichtungKZ Bergen-Belsen. Die Klassehatte „Das Tagebuch der AnneFrank“ gelesen und besuchte nundas Lager, in dem Anne starb.Nachdem wir einige grundlegen-

de Informationen über das Lagererhalten hatten, machten wir Haltan einem Verladebahnhof, wo wireinen Originalwaggon aus der NS-Zeit besichtigen konnten. UnsereGruppenleiterin untermalte dieDinge, die wir sehen konnten, mitBriefen von Augenzeugen aus derdamaligen Zeit. Die Menschen be-obachteten, wie Menschen in denWaggons am Verladebahnhof an-

kamen und von den Wachleutenmisshandelt wurden. Einer vonihnen sagte leise „Diese Schwei-ne...“ Die Antwort eines SS-Man-nes „Willst du auch mit?!“… Wirkonnten sogar in den Waggon hi-neingehen und am eigenen Leiberfahren, unter welchen un-menschlichen Bedingungen die

Menschentransportiertwurden: Je-der Personstand un-gefähr derPlatz desGrundrisseseines Hüh-n e r k ä f i g szur Verfü-gung.Die Zahl derInhaftiertenin Bergen-Belsen stieggegen Endedes Jahres1944 rapidean, denn

Zehntausende Häftlinge aus denfrontnahen Konzentrationslagernwurden ins Reichsinnere „evaku-iert“. Die Folge der Überbelegungvon Baracken waren katastropha-le hygienische Verhältnisse, ausdenen Krankheiten und Seuchenwie Typhus und Fleckenfieber re-sultierten Krankheiten, die zu ei-nem Massensterben führten.Nach diesem Rundgang fanden

wir uns wieder in unserem Semi-narraum ein, wo das Thema „AnneFrank“ angesprochen wurde. AnneFrank kam mit ihrer Familie nachBergen-Belsen, bevor sie nachAuschwitz deportiert wurde. Siestarb kurz vor der Befreiung desLagers an Typhus.Zum Schluss des Besuches wur-den wir auf den Friedhof des La-gers geführt. Hier sahen wir Mas-sengräber mit der Aufschrift „Hierruhen 5000 Tote“ und „Hier ruhen800 Tote“. Wir erfuhren, dass esLeute gibt, die diese Zahlen an-zweifeln und fälschlich behaup-ten, auf jedem Grabstein würdeeine Null zuviel stehen. Auch gebees Leute aus dem NachbardorfBergen, die nicht mit dem Kon-zentrationslager in Verbindung ge-bracht werden wollten und histo-rische Daten anzweifeln würden.Auf dem Friedhof besichtigten wirverschiedene Mahnmäler und Ge-denksteine. Am eindrucksvollstenwar der Obelisk, der alle Religio-nen und Länder in sich vereinensoll und hinter dem Kränze für dieOpfer niedergelegt sind. Außer-dem steht hinter dem Obeliskeneine Tafel, auf der verschiedeneLänder an die Schrecken des Na-tionalsozialismus gedenken. AmEnde des Besuches durften wirkleine Zettel beschreiben und die-se vor den Grabstein von AnneFrank legen. Es bleibt eine Frage,die wohl von niemandem beant-wortet werden kann: „Warum?“

infozine 2 / 2006, S. 13

Exkursionen

Turracher Mische@Turracher Höhe

Skifahrt am AEG - eine wunderschöne Woche in den Bergen

Von Torben Adelmund (Jahrgang 13)

Ferien! Eine Woche lang Sonneund Schnee ohne Ende. Ferien?Anstrengung, frühes Aufstehenund der Kampf um Noten. Das al-les und noch viel mehr gibt es inder alljährlichen Skiausfahrt derOberstufe am Albert-Einstein-Gymnasium. In diesem Jahr ent-

schieden sich die „Skilehrer“ umDorle Köhler mit Ehemann, KlausHaller, Kurt-Peter Tegtmeier undHubert Wolf für ein kleines, aberüberaus nettes Domizil namensTurracher Höhe an der Grenze vonSteiermark und Kärnten.Unausgeschlafen machte sich dieReisegruppe am Sonntag, den19.01.2006 frühmorgens auf denWeg in Richtung Österreich. Diezwölf Stunden Fahrzeit ließen sichim komfortabel ausgestattetenOriginal-Reisebus der HSV-Hand-

baller gut überbrücken. Das Alm-hüttendorf, in dem wir uns für eineWoche einquartieren sollten, warneu errichtet und nach Ansicht derSkilehrer und von Henning Ober-beck, der bereits im letzten Jahrdabei war, deutlich schöner als„das Loch“ vom letzten Jahr. Es

gab drei kleinereHütten für dieJungs, eine großeMädchenhütte, inder man sichabends versam-melte sowie zweiLehrerhütten. HerrWolf, der als Gastmitgereist war, lo-gierte im Hotel di-rekt an der Skipis-te. Die Vorausset-zungen für eine un-vergessliche Wo-che waren also ge-geben.Der erste Skitag

hatte wie erwartet stressig begon-nen: Zunächst mussten Skier, Stö-cke und Schuhe ausgeliehen wer-den, sodass sich diejenigen, diealles von Zuhause mitgebrachthatten, schon mal sonnen konnten.Auch mit den Fahrkarten gab esProbleme: Vertreter des „kleinen,räuberischen Bergvölkchen“ ver-suchten uns mit der Hälfte der be-zahlten Zugangskarten abzuspei-sen. Nachdem diese Problemeaber zügig geklärt waren, gingendie Schwierigkeiten für die Meis-

ten erst so richtig los: Es gingRichtung Anfängerhügel, der sichals ganz schön steil erweisen soll-te. Es bildeten sich verschiedeneGruppen heraus, die nach unseren„Fahrkünsten“ aufgeteilt waren.Herr Haller fuhr mit den Cracks,während Herr und Frau Köhlersowie Herr Wolff und Herr Tegt-meier erst einmal Aufbauarbeitleisten mussten. Nach schlechtenErfahrungen in den letzten Jahrenverzichteten sie nämlich darauf,einen einheimischen Skilehrer zuengagieren. Erstaunlicherweisesollten die meisten Teilnehmerden Dreh relativ schnell heraushaben, so dass unserem Kamera-mann Herr Köhler viel Futter fürdas Video geboten wurde.So wurden jeden Abend in derHütte der Mädchen die Fortschrit-te begutachtet und dokumentiert,so dass es genügend Material zumLachen gab. Viel Freude machtenauch die allabendlichen Darbie-tungen der Kochkünste der einzel-nen Teilnehmer, die vereinzeltzum ersten Mal in ihrem Leben amHerd und Kochtopf standen, so-dass sich nicht nur skifahrerischeVerbesserungen ergaben.Leider hatten wir unsere Hüttennur bis zum Samstag, sodass esnach nur 6 Tagen in Österreichwieder nach Hause ging – denmeisten Schülern und allen Leh-rern wird die Skifahrt 2006 inüberaus positiver Erinnerung blei-ben.

infozine 2 / 2006, S. 14

Auslandskontakte

Ein Sprung ins kalte Wasser

Acht Wochen in Frankreich - ein Bericht

Von Charlotte Hegel (Jahrgang 10)

Am Sonntag, den 9.10.2005 kamich am Flughafen in Toulouse an,wo mich meine Gastfamilie be-grüßte. Auf dem Weg nach Revel,dem Dorf, in dem ich die nächs-ten zwei Monate verbringen wür-de, wurde mir viel über die Fami-lie, die Landschaft und die Kulturerklärt, was für mich allerdingsnoch ziemlich schwer zu verste-hen war.Am nächsten Tag ging ich mitmeiner Austauschschülerin in dieSchule, wo ich sehr nett aufge-nommen wurde. Auch die Lehrerwaren freundlich und hilfsbereit,aber es war anfangs schwer, demUnterricht zu folgen, was sich zumEnde meiner Austauschzeit aberals leichter herausstellte. Der„Proviseur“ (Schulleiter) begrüß-te mich nicht gleich, sondern erstam Schluss meines Aufenthalts anseiner Schule, als er mir mein Zer-tifikat überreichte. Ich bekam ein„Carnet de correspondance“, einkleines Heft, auf dem der Stunden-plan, Name und Klasse notiertwaren. Dieses diente unter ande-rem dazu, in den Freistunden dasGebäude verlassen zu können, dadas Schultor immer verschlossenwar. Neu für mich war auch eineKarte für die Schulkantine, um dasMittagessen in der Schule einzu-nehmen, denn der Unterricht dau-erte täglich bis 17 Uhr. Daraus er-gab sich ein völlig anderer Tages-ablauf als Zuhause, z.B. traf mansich nach der Schule oder an Wo-

chenenden nicht mit Freunden,sondern bereitete sich auf folgen-de Schultage vor. An einem Tagin der Woche endete der Unter-richt früher und man konnte wahl-frei Kurse belegen, wie „Art Plas-tique“ (Kunst) oder Spanisch. ImUnterricht sind die französischenSchüler alle sehr diszi-pliniert, nur selten wur-de die Klasse laut. DieBenotung erfolgt in ei-nem Punktesystem von1-20, wofür hauptsäch-lich schriftliche Leis-tungen ausschlagge-bend sind.Auch die Es-sensgewohnheiten wa-ren ein wenig unge-wohnt für mich. Nachder Schule gab es einezusätzliche Mahlzeit,genannt „le goûter“, beider vornehmlich Sü-ßigkeiten gegessen wurden. AuchMuscheln und Artischocken stan-den häufiger auf dem Speiseplan.Mir ist auch aufgefallen, dass fran-zösische Familien selten wenigerals drei Kinder haben und dass vielfamilienintern unternommen wird.Das eine oder andere Mal begeg-nete mir auch Ausländerfeindlich-keit, aber sehr verhalten und nichtdirekt auf meine Person bezogen.Während der französischen Feri-en machte ich mit meiner Gastfa-milie Ausflüge ans Mittelmeer(wo wir im November noch geba-det haben) und in die Pyrenäen.

Dort trafen wir auf Wildpferde,die sich sogar anfassen ließen.Insgesamt habe ich durch denAustausch viele neue Eindrückeund Inspirationen gewonnen, ichhabe gelernt, mich auf Französischzu verständigen und Fortschrittegemacht. Natürlich ist es in zwei

Monaten nicht möglich, perfektfranzösisch sprechen zu lernenund auch bei mir hat es viele Fra-gen und Verständnisschwierigkei-ten gegeben, die nun abergrößtenteils bewältigt sind. Allesin allem hat mir der Austauschaber sehr viel für das weitere Le-ben gebracht und ich bin froh,die zwei Monate ohne Eltern undFreunde, mit einer fremden Spra-che und fremden Leuten gewagtzu haben, denn ich stand auf eige-nen Beinen und bin nun gut vor-bereitet auf mein Austauschjahr inder elften Klasse.

infozine 2 / 2006, S. 15

Auslandskontakte

Adios, Guillermo

Der spanische Assistenzlehrer Guillermo Moreno verläst das AEG

Von Annika Höfemann (Jahrgang 11)

Ein seltener Anblick: Alle Schü-lerinnen hängen an den Lippen desUnterrichtenden, wollen keinWort verpassen, und auch diemündliche Mitarbeit ist so gut wienie. Ebenso finden die Jungen ih-ren neuen Lehrer „einfach nurcool“. So eine Situation gab esimmer dann, wenn der spanischeGermanistikstudent GuillermoMoreno aus Madrid zusammenmit den Spanischlehrern unsererSchule den Unterricht gestaltete.Der 24-Jährige war nun ungefährein Jahr in Deutschland und wohn-te dabei in der schönen HansestadtHamburg. Um Erfahrung für sei-nen späteren Traumberuf zu sam-meln, half er dabei, in den 6. bis11. Klassen Spanisch zu unterrich-ten. Doch warum wollte er diesesunbedingt in Deutschland tun?Guillermo war bereits einmal inDeutschland und war nicht nurvom typisch deutschen Essen be-geistert - Bratwurst vom Grill undeine Flasche Bier – sondern auchvon der Kultur und dem Alltag anden Schulen. Auch interessierteihn die deutsche Sprache, daherlernt er seit ca. 6 Jahren diemanchmal selbst für uns Deutscheverwirrende Grammatik undspricht recht fließend und fehler-frei Deutsch. Die meisten Schülersahen ihn wohl eher als einenFreund oder Kumpel an denn alsLehrer - so hatte Guillermo auchnichts dagegen, geduzt zu werden.Und Spanisch lässt sich selbstver-

ständlich viel leichter lernen,wenn man von einem jungen (gut-aussehenden) Spanier unterrichtetwird, der sichtlich viel Spaß an derArbeit mit den Schülern hatte.Was viele überraschen wird: Guil-lermo hält sich selbst für sehr un-sportlich. Seine Hobbys sind zwarSchwimmen und Joggen, dochkonnte erdiese inder letz-ten Zeitw e n i gausleben.Auch seinWunsch,hier inDeutsch-land Fuß-ball spie-len zukönnen ,ließ sichl e i d e rnicht er-füllen. Ind i e s e mZ u s a m -menhang stellt sich natürlich dieFrage nach dem zukünftigen Welt-meister. Der Fußballfan setzt dabeinicht wie erwartet auf Spanien,obwohl er sich selbstverständlichüber einen Sieg der spanischenNationalmannschaft freuen wür-de, sondern auf Deutschland oderBrasilien.Seine weiteren Interessen sind dieMusik, speziell Rock, Punkrock

und Metal. Er meinte aber, dass ernicht sonderlich musikalisch sei.Er weiß nur eins: die deutscheVolksmusik reißt ihn nicht vomHocker. Nach einem zufälligenBlick auf eine bekannte Volksmu-siksendung im deutschen Fern-ehen sei er sogar „entsetzt“ gewe-sen, da das Publikum wenig stim-

mungsvoll ausgesehen hätte,anders als in den meisten Fernseh-sendungen in Spanien. Alles inallem hat ihm sein Aufenthalt inDeutschland jedoch sehr gut ge-fallen und er könnte sich durchausvorstellen, in Deutschland nochweitere Jahre als Lehrer zu arbei-ten. Aber liebe Mädels, ich musseuch enttäuschen: Guillermo istbereits vergeben!

infozine 2 / 2006, S. 16

Zur Diskussion

Die Oberstufenreform in Niedersachsen

„Mehr Verbindlichkeit und weiniger Beliebigkeit“ (Bernd Busemann)

Von Frederike Malke (Jahrgang 11)

Es ist Dienstag, der 25. April2006, die fünfte Stunde. Wennman sich dem Hauptgebäude desAEG nähert, vernimmt man selt-same Laute. Sie erinnern an eineSchlägerei zwischen ukrainischenParlamentariern während einerDebatte. Kommt man noch näher,klingt es doch eherwie eine Horde vonKindergartenkin-dern, die erfolgreichversuchen, lauter alsder Erzieher zuschreien. Aber nein,was ist das? Wirftman einen Blick indie Rotunde, erkenntman unschwer eineMenge älterer aufge-brachter Schüler, dielauthals ihre Unzu-friedenheit kund-tun...Die Rede ist von den11. Klassen, denenHerr Haller soeben die Auswer-tungen ihrer Profilwahlen nachder neuen Oberstufenreform mit-geteilt hat. Die wenigsten sindzufrieden, warum auch? Zwar istes dem großen und bemerkens-werten Einsatz von Herrn Hallerund Herrn Eggers zu verdanken,dass die Schüler immerhin diegrößtmögliche Wahlfreiheit ha-ben, trotzdem lässt die neue Ober-stufenreform nicht viele Auswahl-möglichkeiten.Die potentiellen Abiturienten

2008 sind der erste Jahrgang, dernach den Richtlinien der neuenVerordnung in Niedersachsenwählt. Es stehen vier Profile zurAuswahl: Das naturwissen-schaftliche, das sprachliche, dasgesellschaftswissenschaftliche unddas künstlerisch-musische Profil.

Es müssen jeweils drei Leis-tungskurse bzw. Schwer-punktfächer gewählt werden. Zu-sätzlich haben die Schüler einschriftliches und ein mündlichesPrüfungsfach zu wählen. Die fünfPrüfungsfächer entsprechen einem„erhöhtem Anforderungsniveau“.Grundkurse in den Fremdspra-chen, Mathe und den anderen Na-turwissenschaften gibt es nach wievor. Eine weitere Neuerung ist dasSeminarfach, in dem die Fach-arbeit geschrieben wird.

Eine große Hilfe ist den Schülernbei den Wahlen das Com-puterprogramm von Herrn Haller,das er für die Leidtragenden insInternet gestellt hat. Das Pro-gramm hat schon so manchenSchüler in wiederkehrenden Stun-den der Verzweiflung - nicht ge-

tröstet, das kanneine Softwarenicht.Aber das Verständ-nis der neuen Auf-lagen und ihrerKonsequenzen fürdie individuelleKurswahl wirddurch das Testpro-gramm, für das esübrigens im Bezirkkein zweites Bei-spiel gibt, sehr er-leichtert.Herr Haller hatzudem für mehrereInfo-Stunden ge-

sorgt, in denen er sich u.a. die An-sichten und Probleme der Betrof-fenen mit der neuen Verordnungangehört hat und mit nie enden-der Geduld immer neue Trampel-pfade in das Dickicht der Bestim-mungen geschlagen hat. Trotz die-ser Unterstützung ist im Jahrgang11 die Unzufriedenheit über dieneuen Einschränkungen vorherr-schend. Da bleibt zum Schluss nurnoch die Frage, was wohl dernächste Streich des Kultusminis-teriums sein wird?

infozine 2 / 2006, S. 17

Zur Diskussion

Immer auf die Großen

Ein Lamento wider die Bevorzugung der Kleinwüchsigen

Anika Heuer (Jahrgang 12)

Mit der Auflösung der OS in Nie-dersachsen wurde den weiterfüh-renden Schulen die Aufgabe ver-ordnet, drei neue Jahrgängegleichzeitig zu integrieren. DieseIntegration hat sich auch unsereSchule zur Aufgabe machen müs-sen - und zumindest aus der Sichtder betroffenen Schüler der Stu-fen 5 und 6 wohl bril-liert. Offen bleibt je-doch die Frage nachder Zufriedenheit derOberstufe. Ist wahr-scheinlich auch bes-ser so, denn die Ant-wort wäre mit Sicher-heit nicht schmei-chelhaft.Die Freude war inden Jahrgängen 11-13 ohnehin nichtgroß, als wir hörten,dass wir in das alteGebäude umziehendürfen, aber wirmachten uns Mut mitdem Gedanken an eine gewisseRuhe durch Abgelegenheit. Letz-ten Endes ist von dieser Ruhe aberkeine Spur, da in großen wie klei-nen Pausen auch im eigentlich sogenannten „Oberstufengebäude“die neuen Schüler ihren natürli-cherweise vorhandenen Spieltriebausleben. Aber dabei bleibt esnicht: Während der durchschnitt-liche „Oberstufler“ ohnehin droht,im Abiturstress zu ertrinken, somuss er nun aufgrund des undich-

ten Daches aufpassen, diesemSchicksal nicht wortwörtlich zuerliegen. Aber wir verstehenschon, dass der Bau des neuenSchulhofs mit der Kletterwandden finanziellen Aufwand eherlohnt als ein dichtes Dach. Wirsind schließlich alt genug, um unshärteren Lebensbedingungen zu

stellen, und vielleicht lässt sichunter diesem Gesichtspunkt jasogar eine pädagogische Absichterkennen.Aber die jungen Mitschüler schei-nen sich wohlzufühlen, und dar-auf kommt es schließlich an.Anders ist es wohl nicht zu erklä-ren, dass die Oberstufe sich amUnterricht erfreuen durfte, wäh-rend für die „Bewohner“ des Neu-baus eine Weihnachtsfeier in derAula stattfand. Erfreulich ist

immerhin, dass es endlich gelun-gen ist, Schließfächer für dieSchüler zu organisieren. Ich erin-nere mich noch, wie man schonvor ein paar Jahren versuchte, die-sem Wunsch nachzukommen. Nunist es endlich so weit - für diejeni-gen, die von sich behaupten kön-nen, ihren Klassenraum im neuen

Gebäude zu ha-ben, und somit -welch eine Über-raschung - wiedereinmal nicht fürdie Schon-Fast-Abiturienten.Wer abschließendauch noch hofft,dass unsere neuenMitschüler zuwürdigen wissen,welche Unan-nehmlichkeitenandere zumindesthalben Herzensakzeptieren, umihnen einen

freundlichen Schulalltag zu ge-währleisten, der kann ja versu-chen, die stets frechen Kommen-tare oder Ellbogenhiebe in Taillen-höhe als liebe Komplimente undfreundliche Knuffe aufzufassen.So bleibt als Oberstufentrost nurGedanke daran, dass in maximalzwei bis drei Jahren das Abihoffentlich in der eigenen Taschesteckt, und man Uni oder Ausbil-dung in wasserdichten Bautenschlichtweg genießen kann.