Bevölkerungsprognosemodell für die Schulraumplanung · Quellen: Stadt Zug, BFS, Google Maps. Die...
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Bevölkerungsprognosemodell für die Schulraumplanung Sarah Fuchs Schweizer Statistiktage 2018 28. August 2018
Bevölkerungsprognosemodell für die Schulraumplanung · Quellen: Stadt Zug, BFS, Google Maps. Die Analyse der Neubauprojekte erfolgte im engen Austausch mit der Stadt. Wohnbauprojekte
Bevölkerungsprognosemodell für die Schulraumplanung
Sarah Fuchs
Schweizer Statistiktage 201828. August 2018
Inhalt
− Ausgangslage: Statistik zur Unterstützung der Schulraumplanung
− Auftrag: kapazitätsgestützte Szenarien zur Entwicklung der Schülerzahlen
− Modell: Wohnraum und Demografie
− Umsetzung: Massgeschneidertes und flexibles Tool
− Einsatz: Konsequenzen von Planungen sichtbar machen
| Schweizer Statistiktage 201828.08.2018
Vorführender
Präsentationsnotizen
Ich möchte heute aufzeigen, wie wir Statistik in der Schulraumplanung einsetzen, und dabei von einem konkreten Projekt berichten. Modellaufbau sowie die Umsetzung und Einsatz des Produkts resp. Tools.
EBP – GB Raum- und Standortentwicklung
| Schweizer Statistiktage 201828.08.2018
Vorführender
Präsentationsnotizen
Vorab aber noch.. Tätig bin ich für das Unternehmen EBP in Zürich. Als wirtschaftlich und fachlich unabhängiges Unternehmen engagieren wir uns im breiten Themenspektrum von Beratung, Planung, Bau, Informatik und Kommunikation. Das Unternehmen zählt über 500 Mitarbeitende im In- und Ausland. GB Raum- und Standortentwicklung: Unsere Kunden sind hauptsächlich öffentliche Verwaltungen auf unterschiedlichen Planungsebenen sowie private Investoren.
Schulraumplanung – Eine emotionale Angelegenheit
| Schweizer Statistiktage 201828.08.2018
Vorführender
Präsentationsnotizen
Geht um die Bildung unserer Kinder. Planung bis Umsetzung solcher Bauvorhaben: viel Zeit und hohen Kosten verbunden, teilw. Abstimmung über Gemeindegrenzen Gleichzeitig langfristige Entwicklungen und Prognosen mit grossen Unsicherheiten behaftet Zudem im Prozess unterschiedliche Akteure mit unterschiedlichen Meinungen und Ansprüchen involviert
Anpassungen beim Schulraum− Machbarkeitsstudien− Wettbewerbe− Realisierung
28.08.2018
Vorführender
Präsentationsnotizen
Planungsverantwortlichen, Schule und Politik. Sie alle sprechen unterschiedliche Sprachen und haben einen unterschiedlichen Fokus. So beschäftigt sich die Planung mit Zonenplan, Neubauprojekten, Bevölkerungsentwicklung, etc. Den Schulen beschäftigen sich mit Betrieblichen Anforderungen Mit unseren Schülerprognosen helfen wir die Debatten zu versachlichen und unterstützen beim Prozess und in der Kommunikation.
Auftrag Stadt Zug – fundierte Schülerprognose− Ausgangslage
− Starkes Wachstum − Einige unerfreuliche «Überraschungen» bei der
Schulraumplanung
− Aufgabe EBP
− Szenarien zur Entwicklung der Schülerzahlen als Basis für die künftige Schulraumplanung
− Räumlich differenziert für einzelne Schulkreise− kurz- bis langfristiger Horizont− Transparent und gemäss Planungsstand
anpassbar
| Schweizer Statistiktage 201828.08.2018
Quelle: Eigene Darstellung, Datengrundlage: Swisstopo, Stadt Zug
Vorführender
Präsentationsnotizen
Starkes Wachstum: viele grössere Überbauungen in der Vergangenheit sowie grosse Entwicklungsgebiete, wo grosse Neubauprojekte geplant. Zuwachs Stadt Zug: 2010-2015: Gesamtbevölkerung +11%, Kinder im Schulpflichtigen Alter von 5-15 Jahre: +19% Unerfreuliche Überraschungen: andere Bewohner in Überbauungen zugezogen als erwartet.. Konkret viel mehr oder viel weniger Familien. Wegen internationaler Schule, viele isländische Familien zugezogen.
Bevölkerungsprognose – Basis für Schulraumplanung
| Schweizer Statistiktage 201828.08.2018
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Statistik Stadt Zürich
Vorführender
Präsentationsnotizen
Aufbau des Modells: am Bevölkerungsprognosemodell der Stadt Zürich orientiert. Darauf aufbauend ein auf Auftrag und Datengrundlage abgestimmtes und massgeschneidertes Produkt erstellt (Modell vereinfacht und angepasst haben (z.B. keine Unterscheidung Ausländer/Schweizer). Aufgebaut ist es durch ein Wohnraummodell, das die Kapazitätsgrenze für die Einwohnerentwicklung vorgibt. Innerhalb dieser Kapazitätsgrenze wird die Bewohnerstruktur modelliert.
Wohnraum als Kapazitätsgrenze für Einwohnerentwicklung
| Schweizer Statistiktage 2018
Aktueller Wohnungs- / Einwohnerbestand pro Teilfläche
Wohnflächenverbrauch Neubau Stadt Zug
Wohnflächenverbrauch nach Referenzprojekt / Eigentümertyp
Jahr Y Jahr Y+1
Einw
ohne
rkap
azitä
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Wohnraum
28.08.2018
Demografie
Neuer Wohnungs- / Einwohner-bestand pro Teilfläche
Bevölkerungsstruktur gemäss Neubau Stadt Zug
Bevölkerungsstruktur nach Referenzprojekt / Eigentümertyp
Bevölkerungsbewegung mit modelliertem Wanderungsregime
+ / - Wohnbauprojekte
+ Geschossflächenreserven für Innenentwicklung
Vorführender
Präsentationsnotizen
Zwei kapazitätsgestützte Bevölkerungsszenarien. Ausgangslage: aktueller Wohnungsbestand (harmonisierte Registerdaten BFS) Zusätzliche Kapazität für mehr Wohnraum durch geplanten Wohnbauprojekte sowie die Geschossflächenreserven zur Innenentwicklung (Informationen zu geplanten Wohnbauprojekten: Angaben Stadt Zug Geschossflächenreserven: wurden in deinem früheren Projekt auf kleinräumiger Ebene erhoben) Die Annahmen zur Belegung der Wohnungen basieren auf differenzierten räumlichen Analysen. Dafür wurden die aktuellen Neubaugebiete in der Stadt Zug analysiert. Die Auftraggeberin hat auf dieser Basis jedem zukünftigen Bauprojekt ein Referenzprojekt oder einen bestimmten Eigentümertyp zugewiesen. Die Belegung resp. der Wohnflächenverbrauch wurde dann entsprechend gewählt und so die zu erwartende Anzahl Bewohner pro Wohnung sowie die Struktur der Bewohnenden nach Alter und Geschlecht. Im Bestand: haben wir jährlich eine natürliche Bevölkerungsbewegung gerechnet sowie ein Wanderungsregime modelliert (dazu nachher noch mehr) Zwei Szenarien unterschieden: «schnelle» und «langsame Entwicklung»: in Bezug auf Umsetzung der Wohnbauprojekte sowie Inanspruchnahme der Reserven.
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H6
Wohnbauprojekte− Wohnflächenverbrauch und
Bevölkerungsstruktur nach Referenzprojekt / Eigentümertyp
28.08.2018 | Schweizer Statistiktage 2018
Quellen: Stadt Zug, BFS, Google Maps
Vorführender
Präsentationsnotizen
Die Analyse der Neubauprojekte erfolgte im engen Austausch mit der Stadt.
Wohnbauprojekte− Wohnflächenverbrauch und
Bevölkerungsstruktur nach Referenzprojekt / Eigentümertyp
28.08.2018 | Schweizer Statistiktage 2018
Baugenossenschaft / Korporation Bürgergemeinde
übrige Mietwohnungen Stockwerkeigentum
Quelle: Eigene Berechnungen, Datengrundlage: BFS, Stadt Zug
Vorführender
Präsentationsnotizen
In der Analyse zeigten sich auch bestimmte Muster nach Eigentümertyp. So Zuweisung auch über Eigentümertyp. Alterspyramiden: Altersverteilung Neubau nach Eigentümertyp im Vergleich zu Neubau gesamt.
Innenentwicklung
28.08.2018 | Schweizer Statistiktage 2018
− Wohnflächenverbrauch und Bevölkerungsstruktur in Neubau Stadt Zug (Baujahr 2011-2015)
Innenentwicklung
Quelle: Eigene Darstellung, Datengrundlage: BFS, Stadt Zug, Swisstopo
Vorführender
Präsentationsnotizen
Bei der Geschossflächenreserven zur Innenentwicklung haben wir sind die Überlegungen dieselben. Wir nehmen an, dass die Zuwanderung in Neubauwohnungen den Durchschnittsflächenverbrauch pro Person des gesamten Neubaus in der Stadt Zug gewählt. Bauperiode Neubau so gewählt, wie es die Kategorisierung der BFS Daten ermöglichen.
Einheitliche Geburtenrate nach Alter der Mutter basierend auf kantonaler Prognose+ Geburten
Bevölkerungs-bestand Anfang Jahr
- Sterbefälle
+ Aussenzuzüge
- Aussenwegzüge
+ Binnenwegzüge
+ Binnenzuzüge
Bevölkerungs-bestand Ende Jahr
Einwohner-Kapazität gemäss WohnraummodellAbgleich
Korrektur
Wie
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Einheitliche Sterberaten nach Alter und Geschlecht basierend auf kantonaler Prognose
Modelliertes Migrationsregimenach Alter und Geschlecht
Demografische Entwicklungen im Bestand
| Schweizer Statistiktage 201828.08.2018 Quelle: Eigene Berechnungen, Datengrundlage: BFS
Vorführender
Präsentationsnotizen
Bei der natürlichen Bevölkerungsbewegungen (Geburten- und Sterberate) stützten wir uns auf die prognostizierten Raten der kantonalen Prognose des BFS (konkret Kanton Zug). Für die Wanderung (Zu- und Wegzüge, Umzüge) waren die zur Verfügung stehenden Wanderungsdaten (Einwohnerregister) leider zu wenig umfangreich (kurze Zeitspanne) und damit statistisch aussagekräftig. Auf Ebene Gemeinde keine Daten zu Wanderung nach Altersklassen. Deshalb aus den Registerdaten 2010/2015 ein Wanderungsregime der Bevölkerung in der Stadt Zug nach Alter und Geschlecht modelliert. Indem jährlich Sterbefälle und Geburten verrechnet und damit die Wanderung zwischen 2010 und 2015 gerechnet und daraus Mittelwert. Angedacht pro Quartier oder Schulkreis. Aufgrund Datengrundlage dann aber auf Gemeindeebene gerechnet. Wanderungsmuster stark von den aktuellen Entwicklungen/Begebenheiten geprägt (Annahme, wird in den nächsten Jahren bleiben): Hohe Abwanderungsrate bei den Kleinkindern, da viele junge Familien in Neubauwohnungen ziehen. Neubaurate bleibt auch in Zukunft relativ hoch, weshalb das Wanderungsregime nicht merklich korrigiert wurde.
Flexibles und anwendungsorientiertes Produkt− Massgeschneidertes Tool ermöglicht bedürfnisgerechte Lösung
− Kunde bringt Offenheit und Affinität für Daten und Modelle mit
− Fortschreibbares Excel-Modell für die Stadt
− Möglichkeit, auf Veränderungen in den Planungen zu reagieren
− Akzeptanz durch Transparenz sowie einfache und flexible Nutzung
− Diskussion über Unsicherheiten im Modell und Annahmen nachvollziehbar begründen
| Schweizer Statistiktage 201828.08.2018
Vorführender
Präsentationsnotizen
Kombination verschiedener verfügbarer Daten konkreter Auftrag mit begrenzten finanziellen Mitteln (könnte man natürlich auch noch weiter verfeinern).
Konsequenzen von Planungen sichtbar machen
28.08.2018 | Schweizer Statistiktage 2018
Quelle: Eigene Berechnungen, Datengrundlage: Swisstopo, BFS, Stadt Zug
Vorführender
Präsentationsnotizen
Die Möglichkeit auf einfache Weise Konsequenzen von Planungen sichtbar zu machen, wird von der Stadt als sehr hilfreich eingeschätzt. Heute wird das Tool von der Stadt für die zukünftigen Planungen genutzt.