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Bewältigungsmuster im Beruf.Ergebnisse der Potsdamer Lehrerstudie
Prof. Dr. Ulf Kieschke
Universität Potsdam
Leitung:Leitung: Prof. Dr. Uwe Schaarschmidt
Mitarbeit:Mitarbeit: Dipl.-Psych. Millaray Abujatum, Dr. Helga Arold, cand.psych. Annika Breuer, Dipl.-Psych. Stephanie Burian, Dipl.-Psych. Berit Heitzmann, Dipl.-Psych. Susanne Herlt, cand. psych. Inken Hukemann, cand. psych. Yvonne Kappes, Prof. Dr. Ulf Kieschke, Dipl.-Psych. Katharina Krug, Dr. Bianca Ksienzyk, M.A. Kathi-Susann Lange, Dipl.-Psych. Anna Laux (extern), Dipl-Psych. Susanne Rudolf, Dipl.-Psych. Karin Schindler, cand.psych. Anke Schmidt, cand.psych. Caroline Winning
Stichproben
Anzahl (N)
Frauenanteil in %
Durchschnitts-alter in Jahren
Lehrer 7693 65.7 47.4Polizei 851 18.5 38.2
Strafvollzug 3653 18.6 41.6
Existenzgründer 764 29.1 38.2
Feuerwehr 382 2.4 45.0
Pflegepersonal 378 92.5 36.5
Erzieher 205 74.5 39.1
Sozialamt 182 13.3
...
Arbeit, Persönlichkeit und Gesundheit: Das AVEM-Konzept
AVEM = Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster
Engagement Widerstandskraft Lebensgefühl
Literatur: Schaarschmidt & Fischer, 1996/2003; Kieschke, 2003
Differenzierung von vier Bewältigungsmustern
Prozent 4 7 12 17 20 17 12 7 4
Stanine 1 2 3 4 5 6 7 8 9
1. Bedeutsamkeit der Arbeit
2. Beruflicher Ehrgeiz
3. Verausgabungsbereitschaft
4. Perfektionsstreben
5. Distanzierungsfähigkeit
6. Resignationstendenz
7. Offensive Problembewältigung
8. Innere Ruhe/Ausgeglichenheit
9. Erfolgserleben im Beruf
10. Lebenszufriedenheit
11. Erleben sozialer UnterstützungMuster G
Muster S
Risikomuster B
Risikomuster A
Arbeit, Persönlichkeit und Gesundheit: Das AVEM-Konzept
Differenzierung von vier Bewältigungsmustern
hohes berufliches Engagement, ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegenüber
Belastungen, positives Lebensgefühl („Gesundheitsideal“)
ausgeprägte Schonungstendenz
gegenüber beruflichen Anforderungen überhöhtes Engagement (Selbstüberforderung), das keine gleichermaßen hohe Entsprechung im Lebensgefühl findet; verminderte Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen
reduziertes Arbeitsengagement, das mit verminderter Belastbarkeit und negativem Lebensgefühl einhergeht
Arbeit, Persönlichkeit und Gesundheit: Das AVEM-Konzept
Muster G
Muster S
Risikomuster A
Risikomuster B
Before and after work
G
A
S
B
Zur Gesundheitsrelevanz der AVEM-Muster
psychische Beschwerden körperliche Beschwerden3
4
5
6
7
Muster G Muster S Risikomuster A Risikomuster B
G-S-A-B G/S-A/B
Zur Gesundheitsrelevanz der AVEM-Muster
0
2
4
6
8
10
12
14
16
G S A B
Anzahl der Krankentage in Abhängigkeit vom AVEM-Muster
Belastende Bedingungen im Mustervergleich
Musterverteilung im Berufsvergleich
29 19 29
11 16 22 7
26
30 23 13
14 19 18 37
29
23 35 42
44 33 32 10
27
17 23 16 30 32 28
45 18
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Lehrer Pflegepersonal
Erzieher Feuerwehr
Polizei
Strafvollzug
Existenzgr. Sozialamt
G S A B P
roze
nt
...weitere zentrale Ergebnisse
Vergleich nach...Vergleich nach...
Regionen:Regionen: landesweit kritische Beanspruchungs-verhältnisse
Schulformen:Schulformen: keine nennenswerten Unterschiede
Geschlecht:Geschlecht: ungünstigere Musterkonstellationen für Frauen
Altersgruppen:Altersgruppen: progressive Verschlechterung mit zunehmendem Alter
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Zweite Phase der Potsdamer Lehrerstudie
Analyse und Gestaltung von Analyse und Gestaltung von Arbeitsbedingungen und -abläufen Arbeitsbedingungen und -abläufen (Entwicklung eines Arbeitsbewertungs-Checks für Lehrkräfte: ABC-L)
Erprobung von Unterstützungsangeboten für Erprobung von Unterstützungsangeboten für Schulen Schulen (Schwerpunkte: Teamentwicklung und Führungsarbeit)
Berufsbegleitende und -vorbereitende Berufsbegleitende und -vorbereitende Interventionen Interventionen (Trainings- und Beratungsangebote für Lehrer, Referendare und Lehramtsstudierende)Unterstützung bei der Gewinnung geeigneten Unterstützung bei der Gewinnung geeigneten LehrernachwuchsesLehrernachwuchses
Fit für den Lehrerberuf.Psychologische Unterstützungsangebote für den Arbeitsplatz Schule
Prof. Dr. Ulf Kieschke
Universität Potsdam
Diagnostik schafft Vergleichsmöglichkeiten
Merkmalsbereiche des ABC-L
Bereich Zahl der Variablen
1. Unterrichten 3
2. Arbeit mit Schülern über den Unterricht hinaus 3
3. offizielle Zusammenkünfte im Kollegium 3
4. Gespräche mit Eltern 3
5. schulbezogene Arbeit zu Hause 3
6. Verhalten der Schüler 5
7. Verhalten der Eltern 3
8. Klima im Kollegium 4
9. Verhalten der Schulleitung 7
10. Schulkultur 4
11. Arbeitsorganisation in der Schule 6
12. Bereitstellung von Arbeitsmitteln 3
13. räumliche Bedingungen in der Schule 4
14. hygienische Bedingungen in der Schule 5
15. Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung 4
Ausschnitt aus dem ABC-L
Wie sehr trifft es zu, dass im Kollegium ...
trifft völlig zu
trifft überwiegend zu
trifft teils/teils zu
trifft überwiegend nicht zu
trifftüberhaupt nicht zu
ein offenes und vertrauensvolles Klima besteht?
5 4 3 2 1
gegenseitige Unterstützung erfolgt?
5 4 3 2 1
gemeinsame Normen und Ziele verfolgt werden?
5 4 3 2 1
entlastende Gespräche möglich sind?
5 4 3 2 1
Stichprobenbeschreibung
Anzahl der untersuchten Einrichtungen
Anzahl der befragten Lehrkräfte
Altersdurchschnitt in den Kollegien
Grundschule 187 1375 47.2 J.
Sekundarstufe I 171 2330 47.0 J.
Sekundarstufe II 105 2161 46.7 J.
Förderschule 71 893 45.0 J.
Berufsschule 48 876 46.1 J.
Angaben zur Verfahrensgüte des ABC-L
Die Skalen erweisen sich als hochgradig messzuverlässig
(Reliabilitätswerte zwischen .79 und .97).
Zwischen den Skalenwerten und anderen Indikatoren der
Gesundheitssituation an Schulen bestehen klare Zusammenhänge.
3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9
Unterrichten
Arbeiten mit Schülern über Unterricht hinaus
Offizielle Zusammenkünfte im Kollegium
Gespräche mit Eltern
Schulbezogene Arbeit zu Hause
Verhalten der Schüler
Verhalten der
ElternKlima im
KollegiumVerhalten der Schulleitung
Schulkultur
Arbeitsorganisation in der
Schule
Hygienische Bedingungen in der Schule
Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung
Bereitstellen von Arbeitsmitteln
Räumliche Bedingungen in der Schule
Anwendungsbeispiel
3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9
Unterrichten
Arbeiten mit Schülern über Unterricht hinaus
Offizielle Zusammenkünfte im Kollegium
Gespräche mit Eltern
Schulbezogene Arbeit zu Hause
Verhalten der Schüler
Verhalten der
ElternKlima im
KollegiumVerhalten der Schulleitung
Schulkultur
Arbeitsorganisation in der
Schule
Hygienische Bedingungen in der Schule
Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung
Bereitstellen von Arbeitsmitteln
Räumliche Bedingungen in der Schule
Anwendungsbeispiel
Selbst-Check für Lehramtsinteressenten
1. Freude am Umgang mit Kindern & Jugendlichen
2. Fähigkeit zur offensiven Misserfolgsverarbeitung
3. Verantwortungsbereitschaft
4. Humor
5. Frustrationstoleranz
6. Wissens- & Informationsbedürfnis
7. Stimme
8. Durchsetzungsvermögen in sozial-kommunikativen Situationen
9. Flexibilität
10 Soziale Sensibilität
11. Anstrengungs- & Entbehrungsbereitschaft
12. Didaktisches Geschick
13. Sicherheit im öffentlichen Auftreten
14. Erholungs- & Entspannungsfähigkeit
15. Ausdrucksfähigkeit
16. Stabilität bei emotionalen Belastungen
17. Begeisterungsfähigkeit
18. Freundlichkeit/Warmherzigkeit
19. Fähigkeit zum rationellen Arbeiten
20. Stressresistenz
21. Beruflicher Idealismus
Selbst-Check für Lehramtsinteressenten
Beispiel „Didaktisches Geschick“
Anforderungsbeschreibung:Anforderungsbeschreibung:Wenn man Lehrer werden will, sollte man sich sicher sein,dass man Freude am Unterrichten hat und dafür auch Talentmitbringt.Wie ist das bei Ihnen?
Ich kann auch komplizierte Dinge gut erklären.
Es gelingt mir gut, komplexe Themen so zu strukturieren,Dass ein anderer sie versteht.
Mir fällt es leicht, jemandem etwas beizubringen.
Auswertung
Selbsteinschätzung
Vergleich der eigenen Werte mit drei Vergleichsprofilen:
1. Vergleich mit Lehramtstudenten (n = 1997)
2. Vergleich mit Experteneinschätzungen (n = 928)
3. Vergleich mit herausragenden Lehrern (n = 55)
Fremdeinschätzung
Abgleich von Selbst- und Fremdeinschätzung
Selbst-Check für Lehramtsinteressenten
Musterverteilung im längsschnittlichen Vergleich (Brandenburg, N=157)
26,8 29,3
40,8 33,8
13,4 19,7
19,1 17,2
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
1995 1998
G
S
A
B
Musterverteilung im längsschnittlichen Vergleich (Brandenburg, N=157)
Meßzeitpunkt 1 Meßzeitpunkt 2
G(n = 30)
43%***
33%*G
(n = 27)
S(n = 21)
43%**
28% 14%
S(n = 31)
A(n = 64)
58%*** A(n = 53)
23%
B(n = 42) 57%***
B(n = 46)
*** p<.001; **p<.01; *p<.05
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!