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Vortrag: Dr. Andreas Müller
Wesentliche Inhalte entstammen dem Vortrag von Frau Dr. Julia Foerster - LANUV NRW, FB 55.
Bewertung der Fließgewässer nach WRRL Biologische Bewertungsverfahren
Runder Tisch Abwasser PE_ERF_1000 - 1200 am 26.06.2014
Inhalt
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
2. Biologische Qualitätskomponenten
3. Was zeigen die Komponenten an?
4. Das Ziel: ein guter ökologischer Zustand
5. Das Monitoring: Überwachung der Zielerreichung
Inhalt
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
2. Biologische Qualitätskomponenten
3. Was zeigen die Komponenten an?
4. Das Ziel: ein guter ökologischer Zustand
5. Das Monitoring: Überwachung der Zielerreichung
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
www.flussgebiete.nrw.de www.runde-tische-nrw.de
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
Bestandsaufnahme NRW 2013 – Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Ruhr
- 50 -
Flussgebiet Rhein Bearbeitungsgebiet Niederrhein Teileinzugsgebiet Ruhr Planungseinheit Bezeichnung
PE_RUH_1000 Untere Ruhr
Geschäftsstelle Ruhr Fläche 650 km² Länge der berichtspflich-tigen Gewässer 254 km
Verlauf Dieser Ruhrabschnitt erstreckt sich von der Mündung des Elsebaches bei Schwerte/Ergste im Osten bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg.
Hauptgewässer Ruhr
Nebengewässer
Deilbach, Elbsche, Felderbach, Hardenberger Bach, Herdecker Bach, Hesperbach, Langendreer Bach, Oefter Bach, Oelbach, Paasbach, Pleßbach, Rinderbach, Ruhmbach, Sprockhöveler Bach, Wannebach
Wasserkörper 33 Grundwasserkörper 10 Einwohner Einwohnerdichte
971.742 EW 1.493 EW/km²
Wasserverband Ruhrverband und Bergisch-Rheinischer Wasserverband
Flächennutzung
Acker 16,1 %, Grünland 16,3 %, Siedlung und Gewerbe 36,7 %, Wald 24,8 %
Besonderheiten
Von der Mündung bis km 12,2 ist die Ruhr Bundeswasserstrasse; weiterhin hat sie die vorangige Funktion der Trink- und Brauchwasserversorgung für große Teile des Ruhrgebietes.
Bezirksregierung Arnsberg, Düsseldorf
Kreis / kreisfreie Stadt * Bochum (12 %), Dortmund (3 %), Ennepe-Ruhr-Kreis (34 %), Essen (18 %), Hagen (3 %), Mettmann (13 %), Mülheim a.d. Ruhr (10 %), Unna (3 %)
Kommunen *
Bochum (12 %), Dortmund (3 %), Essen (18 %), Hagen (3 %), Hattingen (11 %), Herdecke (3 %), Mülheim an der Ruhr (10 %), Schwerte (3 %), Sprockhövel (6 %), Velbert (10 %), Wetter (Ruhr) (4 %), Witten (9 %)
* Kommunen, Kreise und kreisfreie Städte mit einem Flächenanteil < 3 % werden nicht dargestellt.
4 Planungseinheiten-Steckbriefe 4.1 PE_RUH_1000: Untere Ruhr
4.1.1 Allgemeine Informationen zur Planungseinheit
Gebietsbeschreibung Die Planungseinheit „Untere Ruhr“ (PE_RUH_1000) erstreckt sich von der Mündung des Elsebaches bei Schwerte/Ergste im Osten bis zur Ruhrmündung in Duisburg. Sie umfasst eine Fläche von etwa 650 km2.
Der Unterlauf der Ruhr hat innerhalb der Planungs-einheit eine Fließlänge von annähernd 100 km. Städtische und industrielle Ballungsräume prägen diesen Abschnitt und nehmen fast 40 % der gesamten Fläche ein. Fast ein Viertel der Fläche ist bewaldet, die Acker- so-wie Grünlandflächen nehmen jeweils ca. 16 % ein. Viele Zuflüsse der Ruhr sind durch städte-bauliche und industrielle Nutzungen kanalisiert und zum Teil verrohrt.
Die Ruhr hat hinsichtlich der Trink- und Brauch-wasserversorgung für die-ses urban geprägte Ge-biet eine große Bedeu-tung. Insgesamt beziehen Haushalte und die Indust-rie jährlich über 500 Mi-o. m³ Wasser aus der Ruhr, davon werden über 200 Mio. m³ in benachbar-te Einzugsgebiete expor-tiert. Für die ca. 972.000 Menschen in die-sem Raum bieten die gro-ßen Flussstaue und weit-läufigen Auenbereiche Raum für eine ausgepräg-te Freizeit- und Erho-lungsnutzung. Im Unter-lauf spielt daneben die Schifffahrt eine Rolle, u. a. mit den Folgen, dass lokal der größte Teil des Ruhrwassers für die Schifffahrt und zur Stromerzeugung ausgeleitet wird.
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
Inhalt
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
2. Biologische Qualitätskomponenten
3. Was zeigen die Komponenten an?
4. Das Ziel: ein guter ökologischer Zustand
5. Das Monitoring: Überwachung der Zielerreichung
Diatomeen: PHYLIB-Verfahren
Alle Verfahren folgen den gleichen Prinzipien
Fische: fiBS, FischInfo NRW
Makrozoobenthos (MZB): Perlodes, Software: Asterics
Makrophyten: PHYLIB-Verfahren / LUA-NRW-Verfahren
(verändert nach Foerster)
2. Biologische Qualitätskomponenten
Phytobenthos o. Diatomeen (PoD): PHYLIB-Verfahren
Phytoplankton: PhytoFLUSS
2. Biologische Qualitätskomponenten
Abgleich
Arten im Ist-Zustand
Arten im Referenz-Zustand
Bewertungsergebnis
http://www.wasserblick.net/servlet/is/18727/?lang=de
Die Bewertung erfolgt typ-spezifisch
2. Biologische Qualitätskomponenten
(verändert nach Foerster)
2. Biologische Qualitätskomponenten
worst-case-Prinzip: Die schlechteste Komponente schlägt durch!
2. Biologische Qualitätskomponenten
Warum „worst-case“ und nicht „Durchschnitt“? • Im Öko-System Fließgewässer hängen die einzelnen
Artengruppen voneinander ab.
• Sie bilden ein komplexes Nahrungsnetz.
• Manche Insektenlarven benötigen Pflanzen zur Eiablage, ...
• Nur wenn alle Gruppen weitgehend naturnah ausgeprägt sind, ist das Gesamtsystem stabil und der ökologische Zustand ist GUT.
Bestandsaufnahme NRW 2013 - Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Weser NRW
- 64 -
Planungseinheit PE_WES_1000 PE_WES_1000 PE_WES_1000 PE_WES_1000
Wasserkörper-ID 4764_12234* 47644_0 476454_0 47646_0
Gewässername Wickriede Flöthe Langenhorster Graben Kleine Wickriede
Hahnenkamp bis Frotheim Frotheim bis Hille Heide bis Holsin-
ger Pr. Ströhen bis Landesgrenze
LAWA-Fließgewässertyp 14 14 14 14
Trinkwassergewinnung nein nein nein nein
Wasserkörperausweisung erhebl. verändert erhebl. verändert erhebl. verändert erhebl. verändert
HMWB-Fallgruppe TLB-LuH TLB-LuH TLB-LuH TLB-LuH
Ökologischer Zustand schlecht schlecht schlecht schlecht
MZB-Saprobie mäßig mäßig mäßig mäßig
MZB-Allgemeine Degradation schlecht schlecht schlecht schlecht
MZB-Versauerung nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant
MZB gesamt schlecht schlecht schlecht schlecht
Fische schlecht schlecht schlecht
Makrophyten (PHYLIB) schlecht unbefriedigend unbefriedigend mäßig
Makrophyten (NRW) schlecht mäßig mäßig unbefriedigend
Phytobenthos (Diatomeen) mäßig
Phytobenthos o. Diatomeen
Phytoplankton nicht relevant nicht relevant nicht relevant nicht relevant
Ökologisches Potenzial
MZB-Allgemeine Degradation mäßig schlecht schlecht unbefriedigend
MZB gesamt mäßig schlecht schlecht unbefriedigend
Fische
Metalle (Anl. 5 OGewV) gut gut gut gut
PBSM (Anl. 5 OGewV ) gut gut gut gut
sonst. Stoffe (Anl. 5 OGewV)
ACP gesamt (OW) nicht eingeh. nicht eingeh. nicht eingeh. nicht eingeh.
Gewässerstruktur
Metalle n. ges. verb. (OW) nicht eingeh. nicht eingeh. nicht eingeh. nicht eingeh.
PBSM n. ges. verb. (OW) nicht eingeh. eingeh. gut eingeh. gut eingeh. gut
sonst. St. n. ges. verb. (OW) eingeh. sehr gut eingeh. sehr gut eingeh. sehr gut eingeh. sehr gut
Chemischer Zustand nicht gut nicht gut nicht gut nicht gut
Ch. Z. ohne ubiquitäre Stoffe nicht gut gut gut gut
Metalle (Anl. 7 OGewV) gut gut gut gut
PBSM (Anl. 7 OGewV) nicht gut gut gut gut
sonst. Stoffe (Anl. 7 OGewV)
Nitrat (Anl. 7 OGewV) gut gut gut gut
* Geometrie des Wasserkörpers verändert
2. Biologische Qualitätskomponenten
Bewirtschaftungsziel „erheblich veränderter“ Wasserkörper (HMWB): gutes ökologisches Potenzial
Anpassungen zur Bewertung des ökologischen Potenzials für „erheblich veränderte“ Wasserkörper (HMWB)
Fische Derzeit in Testphase
Makrozoobenthos Bereits angewendet
Makrophyten In der Erarbeitung
2. Biologische Qualitätskomponenten
Inhalt
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
2. Biologische Qualitätskomponenten
3. Was zeigen die Komponenten an?
4. Das Ziel: ein guter ökologischer Zustand
5. Das Monitoring: Überwachung der Zielerreichung
• MZB – Arten sind zwar nur einige mm bis cm klein,
• aber sie wandern im Gewässer auf und ab.
• Die Bewertung der „Allgemeinen Degradation“ hängt somit nicht nur von den strukturellen Gegebenheiten an der Messstelle ab, sondern auch
• von den strukturellen Gegebenheiten ober- und unterhalb.
Beispiel Makrozoobenthos (MZB):
3. Was zeigen die Komponenten an?
(verändert nach Foerster)
Wasserpflanzen und Uferbewuchs
3. Was zeigen die Komponenten an?
(verändert nach Foerster)
R 21 c
Beispiel Uferbewuchs
Beschattung Wurzeln und Totholz als Struktur Laub als Futterquelle
Gammarus fossarum
Temperatur, Sauerstoffgehalt
3. Was zeigen die Komponenten an?
(verändert nach Foerster)
Makrozoobenthos: • Wasserqualität (Saprobie, toxische Einflüsse) • Strukturdefizite • Salzbelastung • Versauerung
Makrophyten/Phytobenthos/Phytoplankton: • Nährstoffbedingungen (Trophie) • Strukturdefizite (Rückstaueinflüsse) • Hydraulischer Stress • Versauerung, Versalzung, Feinmaterialeinträge
Fische: • Strukturdefizite, Wanderungshindernisse • Abflussveränderungen (Aufstau, Entnahme) • Verdichtung der Sohle (Kolmation) • Thermische Belastungen • Toxische Einflüsse
3. Was zeigen die Komponenten an?
(verändert nach Foerster)
Makrozoobenthos: • Wasserqualität (Saprobie, toxische Einflüsse) • Strukturdefizite
• Salzbelastung • Versauerung
Makrophyten/Phytobenthos/Phytoplankton: • Nährstoffbedingungen (Trophie) • Strukturdefizite (Rückstaueinflüsse)
• Hydraulischer Stress • Versauerung, Versalzung, Feinmaterialeinträge
Fische: • Strukturdefizite, Wanderungshindernisse • Abflussveränderungen (Aufstau, Entnahme)
• Verdichtung der Sohle (Kolmation) • Thermische Belastungen • Toxische Einflüsse
3. Was zeigen die Komponenten an?
(verändert nach Foerster)
in Bezug auf Punktquellen
3. Was zeigen die Komponenten an?
Vorteile der biologischen Bewertung • Eingriffe in Gewässer meist multifaktoriell
– Gewässer oft stofflich und strukturell verändert • Wechselwirkungen zwischen Faktoren kaum
bekannt – z.B.:
Mehrere Stressoren vorhanden, aber alle knapp unter Grenzwert/Orientierungswert
• Wirkungszusammenhänge nicht linear – Keine einfachen Berechnungsverfahren
3. Was zeigen die Komponenten an?
Die biologischen Komponenten zeigen die Wirkung an.
Die Ursachen müssen in einer Kausalanalyse ermittelt werden.
Maßnahmenbedarf
Maßnahmenplanung
Inhalt
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
2. Biologische Qualitätskomponenten
3. Was zeigen die Komponenten an?
4. Das Ziel: ein guter ökologischer Zustand
5. Das Monitoring: Überwachung der Zielerreichung
Grundvoraussetzungen für den guten ökologischen Zustand
gute Wasserqualität
Strukturreichtum & Habitatvielfalt
Sauerstoff, Temperatur, pH-Wert, Salz, Nährstoffe (Phosphat), toxische Substanzen (Ammonium / Ammoniak, PBSM, Schwermetalle, Biozide), hormonähnlich wirkende Substanzen, Arzneimittelrückstände
Natürliche Substratverhältnisse, vielfältige Strukturen, naturnahe Ufervegetation, Beschattung, natürliche Abflussverhältnisse
+
+ Wiederbesiedlungsquellen!
+ Zeit!
Durchgängigkeit!
4. Das Ziel: ein guter ökologischer Zustand
(verändert nach Foerster)
Inhalt
1. Planungseinheiten-Steckbriefe
2. Biologische Qualitätskomponenten
3. Was zeigen die Komponenten an?
4. Das Ziel: ein guter ökologischer Zustand
5. Das Monitoring: Überwachung der Zielerreichung
Operatives Monitoring im 3 – Jahres – Zyklus
2006 - 2008 1. Monitoringzyklus
2009 – 2011 2. Monitoringzyklus
2012 - 2014 3. Monitoringzyklus
5. Das Monitoring: Überwachung der Zielerreichung
pro OFWK eine repräsentative Messstelle, an der biologische und chemische Untersuchungen stattfinden (dieselbe Messstelle wird alle 3 Jahre untersucht)
Biologie: für jede Qualitätskomponente eine Probenahme Chemie: 4 Probenahmen im Jahresverlauf (Mittelwerte, Min- bzw. Maxwerte)
Überblicksmessstelle: 13 Probenahmen / Jahr, Wasser- und Schwebstoff-Phase
(verändert nach Foerster)
Bei Fischen wird nicht jede Messstelle bedient!
Hinweis: Monitoringergebnisse im Detail
ELWAS Web: http://www.elwasweb.nrw.de http://lv.elwasweb.nrw.de
(verändert nach Foerster)
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen?