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162 Ehren erhalten hiitte, und z. B. in der Elwend'schen Keilschrift als ersto G6ttergabo vor dora Himmol und Monsehon aufgefiihrt wordon ware. (Rittor VIII. 76.) Eino Notiz bet Aitchison Vegetation dos Kurumthales (II, London. Linoan Soc.) ist violloicht geoignet, bier auf oino bessoro Fiihrto zu fiihren. Es stoht dort bet Olea cuspidata Wallich ~---fe.rrugi- nea Roylo ox FI. british India (wild und cultivirt deft)superstitiously venerated by the Afgans. Nun siad die heutigon Afghanon Naeh- kommen der alten hrier und k6nnen ihre Traditionon bewahrt haben. Diose Spec. kommt im nordwestlichon Himalaya ob Caschmir in 2--6000' H0he vet. Olea glandulifera, sons~ noch die einzigo Specie des Himalaya, geht in derselben H(iho his Nepal. Wenn man annehmen k6nnto, das H o m a set eino Olive gowesen, so wiirdon sieh mancho Stellon bossor orkli~ren lassen als aus einom giffi- gen Milchsaft. Es wtirdo erkllirlicher seth, warum das Homa bet don Ariorn in Vergessenheit gerieth, als sic in die tropische Niedorung Indiens kamen, denn deft wachst keine Olea, orst im Dekan nnd in Bengalen kommt O. dioica Roxburgh und auf den Nilgorios (die die Arior nicht orroichton) potq.qama Wigth vor, in drei weitoren Arten im Osfen. Aber auch im kalten persischen Borg- lando ist das Aussterbon diesor Pflanze dann begreiflich. Bildungs bweiohungen ~n Galanmthm,s ~,gv~wlis L. Yon Wilhelm Voss. Im Jahre 1885 habo ieh dioser Zeitschrift Beobaehtungen mit- gotheilt, wolche sich auf eigonthiimliche Zwiobelbildangen bet Leu- cojum vernum L. beziohon. Die aus dor hiosigen Gegend stammen- den Pfianzon zeigten Verdoppelungen ihrer unterirdischon Stiimmo; einige dor auffallendsten Formon wurden bildlich zar Darstellung gebracht, t) _ In demselben Jahrgange dor Oesterr. botan. Zoitschrift (pag. 149) vorbffontlichto moin hochgeschiitzter frflhoror Lohrer, Prof. Dr. A. Kornhubor, don Aufsatz: ,Zur Zwiebolbildung bet dor Gat- tung Leucojum". Darin theilt uns Verfasser mit, class or dieso Bildungsform vor langor Zoit in den Umgebungen yon Salzburg boobachteto, we Leucojum vernu~n L. auf den Insoln und Werdern der Salzach, z. B. in der Josephsau, Lieferingerau und an anderen Often zahlroich w~chst. An Galanthus nivali8 set diese unrogo]- massigo Zwiobolbfldung nich~ beobachtot worden, jedoeh gar nich~ seltea an Leucojum aestivura L. und zwar in den Umgobungen yon Achau und Laxenburg, oin neuaufgoflmdenor Standor~ dos Leucojum aestivum im Florongebiote Wiens. ~) Seite 22--8~, rait ~ xylogr. Abbildmlgen.

Bildungsabweichungen anGalanthus nivalis L

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Ehren erhalten hiitte, und z. B. in der Elwend'schen Keilschrift als ersto G6ttergabo vor dora Himmol und Monsehon aufgefiihrt wordon ware. (Rittor VIII. 76.)

Eino Notiz bet Aitchison Vegetation dos Kurumthales (II, London. Linoan Soc.) ist violloicht geoignet, bier auf oino bessoro Fiihrto zu fiihren. Es stoht dort bet Olea cuspidata Wallich ~---fe.rrugi- nea Roylo ox FI. british India (wild und cultivirt deft)superstitiously venerated by the Afgans. Nun siad die heutigon Afghanon Naeh- kommen der alten hrier und k6nnen ihre Traditionon bewahrt haben. Diose Spec. kommt im nordwestlichon Himalaya ob Caschmir in 2 - -6000 ' H0he vet. Olea glandulifera, sons~ noch die einzigo Specie des Himalaya, geht in derselben H(iho his Nepal. Wenn man annehmen k6nnto, das Homa set eino Olive gowesen, so wiirdon sieh mancho Stellon bossor orkli~ren lassen als aus einom giffi- gen Milchsaft. Es wtirdo erkllirlicher seth, warum das Homa bet don Ariorn in Vergessenheit gerieth, als sic in die tropische Niedorung Indiens kamen, denn deft wachst keine Olea, orst im Dekan nnd in Bengalen kommt O. dioica Roxburgh und auf den Nilgorios (die die Arior nicht orroichton) potq.qama Wigth vor, in drei weitoren Arten im Osfen. Aber auch im kalten persischen Borg- lando ist das Aussterbon diesor Pflanze dann begreiflich.

Bildungs bweiohungen ~n Galanmthm,s ~,gv~wlis L.

Yon Wilhelm Voss.

Im Jahre 1885 habo ieh dioser Zeitschrift Beobaehtungen mit- gotheilt, wolche sich auf eigonthiimliche Zwiobelbildangen bet Leu- cojum vernum L. beziohon. Die aus dor hiosigen Gegend stammen- den Pfianzon zeigten Verdoppelungen ihrer unterirdischon Stiimmo; einige dor auffallendsten Formon wurden bildlich zar Darstellung gebracht, t) _ In demselben Jahrgange dor Oesterr. botan. Zoitschrift (pag. 149) vorbffontlichto moin hochgeschiitzter frflhoror Lohrer, Prof. Dr. A. Kornhubor , don Aufsatz: ,Zur Zwiebolbildung bet dor Gat- tung Leucojum". Darin theilt uns Verfasser mit, class or dieso Bildungsform vor langor Zoit in den Umgebungen yon Salzburg boobachteto, we Leucojum vernu~n L. auf den Insoln und Werdern der Salzach, z. B. in der Josephsau, Lieferingerau und an anderen Often zahlroich w~chst. An Galanthus nivali8 set diese unrogo]- massigo Zwiobolbfldung nich~ beobachtot worden, jedoeh gar nich~ seltea an Leucojum aestivura L. und zwar in den Umgobungen yon Achau und Laxenburg, oin neuaufgoflmdenor Standor~ dos Leucojum aestivum im Florongebiote Wiens.

~) Seite 22--8~, rait ~ xylogr. Abbildmlgen.

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Es sind daher zwoi hrton aus dor Familie der Amaryllideen, Leucojum vernum und aestivum L. bekannt, bet welchon Doppol- zwiebel gefunden wurdon. - - Heuto erlaubo ich mir als dritto Art. Galanthus nivalis L. anzuroihen. Da woder bet I rmisch (Zur Morphologio tier monokotylischen Knollen-und Zwiebelgewi~chse) noch in der unliingst erschienonen deutschen uad vermohrton Uober- sotzung yon Master 's Pflanzenteratologie ether derartigen Bildungs- abweichung am SchneeglSckchen gedacht wurdo, so sell bier nliher darauf eingegangen werden.

In don ersten Miirztagen dos laufondea Jahros brachte einer meiner Schiller zur Belebung dos botanischen Unierrichtes Schnee- gliickchen yon Kaltenbrunn bet Laibach. Bet Besichtigung dieser Pfianzen fiel mir eine auf, we unter der Zwiebel noch ein Stengel- stiick zu bemerken war. Ieh ermuntorte nun diosen Schiller, nochmals die Stelle zu besuchon, um Pflanzen auszugraben dabei aber mehr in die Tiefo zu gehon; es ware mSg]ich, dass or SchneeglSckchen fando, we unter der oberon Zwiebel, noch eine zweito, tiefere set. - - In tier Thai erhielt ich nach einigen Tagen das Gewilnschte.

Unter don 25 Exemplaren yon Galanthus nivalis L., die alle sch~in und kri~ftig entwickelt waren, befand sich eines, we zwei Zwiebeln ilbereinander stehen nnd yon einander durch ein 2"5 Cm. langes, schwach gebogenes Stengelstilck getrennt sind. Beide Zwiebeln waren reich bewm'zelt. Von den, meinem oben erwahnten hufsatze beigegebenen Abbildungen wilrde Fig. 2 am boston zu dem vorlie- genden Falle passen, nut mit dem Unterschiede, dass unser Galanthus nivalis in Blilthe stand. Das besprochene Exemplar befindet sich im I-Ierbar der Staatsoberrealschule und steht zur Ansicht mit Vergnil~en zur Verffigung.

Bet dieser Gelegonheit mSchte ich noch ether Galanthus-Pflanzo hiesiger Gegend erwi~hnon, die zwei Blil~henschlifte entwickelt bathe. Von don beiden Bliithon war die eine nach der Drei-, die andere hingegen nach der Vie rzah l gebaut. - - Im aussoren Blattkreise stehen vier Kolchbllitter, dann altornirend im zweiten Kreise vier Kronenbliitter. Von den acht Staubfiiden stehen vier so wie die iiussoron, vior wio die innoren Blilthenbl~tter. Die vier Fruchtbllittor liegen wio die Kelchblattor und haben sich zu einem vierfiichorigen Fruchtknoten vorbundon. Aeussorlich sind dieso vier Fruchtfacher, durch obonso viele seharfo Kanton dos Fruchtknotens konntlich. Endlich finden sich im inneren Winkel jodos Frachtknotenfaches zwoi Reihon yon Samon- knospen, daher acht im Ganzen. Die Gr~isse und Form tier Bltithon- organo, mit Ausnahmo des Fruchtknoton, stimmt vollstandig mit jenor normal gebauter Blilthen ilberoin.

Blilthonformol : K. 4 . C. 4 . A. 4 -~ 4 . G. 4,. Diese SchnoeglSckchenblilthe ist demnach ganz so gobau~ wie

die Bliitho von Paris quadrifolia L., und~ ihr Diagramm wtirdo genau so aussehon, wie jones yon Gagea arvensis, welches Herr Carl Schi l -

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borszky auf dot, seinor kbhaudlung (dioso Zoitsehrift 1886, p. 264) boigogebonon Tafol untor II gozoichnet hat.

Laibach , im M~rz 1887.

Nochmals Utric, larla b r e v l c o r n i s . Yon L. Celakovsk~'.

(Fortsetzung.)

Was die bisher bekaunte geographische Vorbroitung dor Utriv. ochrole~za botrifft, so hat k scho r son eine beroits recht ansehnliche Listo yon Standorten zusammongostollt. Danach kommt die s so- viol bokannt, vet: 1. in Schwodon vielfach (nach Har tman) , 2. in Norwogon an zwoi StoUon nach B l y t t , 3. in D~nomark im Moor boi Lyngby (Th. Ho lm als Utricularia intermedia), 4. in D e u t s c h l a n d und zwar in Brandenburg, Oberlausitz, Schlesien, Rhoiffbaiern (Zweibrilckon), 5. in O e s t e r r o i c h - U n g a r n : BShmon; TirOl (etwas fraglich); 6. F r a n k r e i c h : am See yon Longomor in don Vogoson (Porrin).

Zu dot d~inischon Pflanzo yon Lyngby bomorkt Asehorson: ,diosolbe hat fiir Utr. ochroleucct ungow~hnlich grosse Corollon und lango Sporno, sowie vorh~ltnissm~ssig lange Blattzipfel, an denon mitunter bis 4 Seitenz~hno vorhandeu sind. Die Exemplaro dor U. ochroleuca yon Zweibriicken (F. S chultz) kommen in der L~ugo dor Blattzipfol und dos Sporns diesor dhuischen Pfianzo naho; trotzdem zwoifolt R. v. Uech t r i t z so wonig als ich daran, dass diose Form za U. ochroleuv~ zu rochnon ist; dor in (von?) dot Uuterlippo ab- stohendo Sporn bow~thrt sieh bei derselben als oiu gates Morkmal."

Prof. kschorson ' s Gilto verdanko ich die Zusondung sowohl dot d~nischen, als dor pi~alzor Pflanzo yon Koch und yon F. Schul tz . Dioso Pflanzon weichen in dor That yea dot typischon U. ochrole~wa odor brevicornis bedcutend ab, so zwar, class ich sio gar nicht als moino U. brevicornis anorkennen kann, sondorn zur U. intermedic~ vorweisen muss. Dot ganzo Habitus dor d~nisch6n und pt~ilzor Pflal~zo ist dor tier L~ intermedic~'), sio ist n~tmlich ebenso stattlich, ihro Blhttor ebenso gross uad langzipfolig, die Schl~ucho ebeufalls sohr gross und nut auf bosondorea Zweigen sitzond, der Schaft und die Kolcho gL'tin, lotztoro nobst Deckblhttorn so gross, wio sonst boi IL intermedia, am Schafto 5fret nur ein leores Schuppenblatt, die Co- rollo gross und der lango Sporn so lang odor doch nicht viol ktirzer als die Untorlippo, bald auch ontschiedon walzlich, bald froilich mehr

') Prof. Ascherson selbst schricb mir: .Es ist anzuerkennen, dass Koch bcide Pflanzen so sicher trennte, obwohl der Habitus und der Sporn tier pfMzer Pflanze langc nicht so yon U. intermedia abweichcn, als yon Ihrcr and Hartman'~ Pflanze."