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57 und Haut sind also unzul/~ssig. Die Latenzzeit bis zum Auf~reten von Linsenver/~nde- rungen ist bei protrahiert-fraktionierter Dosis doppelt so lang als bei einfaeher Bestrah- lung. 2000 r bewirken einzeitig -- Totalkatarakt. Protrahiert-fraktioniert blol~ Naht- triibung. Bei Vergleich yon einfach-fraktionierter nnd protrahiert-fraktionierter Be- strahlung seheint letz~ere geringere Sch/~digung der Linse zu bewirken, v. Knorre.o Toniolo, Giuseppe: Wirkung der Riintgenstrahlen auf das Galliera-Sarkom in vivo und in vitro. (Inst./. Strahlen/orsch. u. Physiotherapie, Univ. Pisa.) Strahlenther. 65, 375--396 (1939). Beim Galliera-Sarkom handelt es sieh um eiue transplantable Gesehwuls~ der Ratte. Dieses Sarkom wurde in Italien erstmalig besehrieben und auch dor~ vhllig durchuntersueht. Es soll unter den bekannten experimentellen Gesehw~ilsten ein be- sonders gutes Versuchsobjekt sein, weil man verh/iltnism~$ig weitreiehende Kenntnis seines klinisehen Bildes und seiner verschiedenen experimentellen Daten besi~zt. N/~heres fiber die wesentlichen Eigenschaften des Galliera-Sarkom siehe im Original. Verf. berichtet fiber vergleiehende Versuehe bezfiglieh der Wirkung versehieden hatter Rhntgenstrahlen auf die Galliera-Sarkomzellen in vitro und auf die dutch Trans- plantation erzeugten Gesehwfilste am Tiere selbst. Seine Versnche ergeben -- aller- dings bei ganz jungem Sarkom am Tier -- eine deutliehe Paralleht~t im Anspreehen auf eine bestimmte Rhntgenstrahlendosis. Etwa die gleiehe Rhntgendosis fiihrt sowohl in vitro als auch in vivo zum Absterben der Zellen bzw. zur Ze~sthrung der Gesehwulst. Diese Beeinflul~barkeit des Sarkoms am Tier sinkt jedoch mit zunehmendem Alter der Gesehwulst. Schon bei einem 30 Tage alten Sarkom ist mit gewhhnliehen Strahlen- dosen keine erkennbare Wirkung mehr zu erreichen. Im Rahmen seiner Versuehe fiber das Galliera-Sarkom streift Verf. auch die Frage einer eventuellen Immunit/it naeh erfolgreicher Bestra.hlung eines vorher vorhandenen Tumors bzw. nach Impfung mit sterilisiertem Geschwulstbrei. In keinem Falle wurde Immunit/it gegen erneute Impfung mit Galliera-Sarkomzellen beobaehtet. Graumann (Berlin). o Sasaoka, S.: A study on the action at distance of inflammation on the growth and radiosensitivity of malignant tumor. (Eine Studie fiber die Fernwirkung der Ent- zfindung auf das Wachstum und die Strahlungsempfindhehkeit yon malignen Tumoren.) (Obstetr. a. Gynecol. Inst., Imp. Univ., Kyoto.) Jap. J. Obstetr. 22, 56--85 (1939). Es handelg sieh um eine Behandlung des Themas in 7 getrennten Teilarbeiten. 1. Transplantatsarkom bei Kaninehen w/~ehst etwas langsamer, wenn mit der Trans- plantation, Vorher oder naehher eine Entzfindung dutch 50proz. Terebinth51 und 0liven- 51 subeutan oder aueh dutch Kieselgur erzeugt wurde. 2. Es wird gezeigt, da$ gleich- zeitig dutch die Entzfindung eine Leukocytose auftritt. 3. Gleiehzeitig wird das retieulo- endotheliale System aktiviert. 4=. Der Gewebsstoffwechsel, gemessen naeh Warburg, wird verSnderg. Die Milzatmung nimmt um 4=0%, die anaerobe Glykolyse um 10% zu. Die Leberatmung steigt um 77%, ihre anaerobe Glykolyse sinkt um 10% ab. 5. Die aerobe und anaerobe Glykolyse des Sarkomgewebes/indert sieh dutch die Entziindung nieht. Der Sauerstoffverbraueh des Sarkomgewebes is~ 21/2mal hhher als bei den Kontrollgruppen. 6. Es wird die Fernwirkung und die lokale Wirkung der Entziindung vergliehen. 7. Die Tumoren yon Tieren mit und ohne Entzfindung werden in gleieher Weise bestrahlt. Die Ergebnisse sollen eine Steigerung der Bestrahlungsempfindliehkeit dutch die Entziindung beweisen. Diese khnnte verursacht sein dutch die Tatsache, dab wegen des Vorhandenseins einer Leukoeytose bei den Tumorgieren mit Entziindung mehr Leukoeyten zerfallen als bei den Kontrollversuehen. Nothdur/t (Heidelberg).~ Biochemie, Stoffwechsel, Pharmakologie. Kosyakov, K. S.: The sulphur content of the hair in malignant turnout patients. (Der Schwefelgehalt der Itaare yon an malignen Tumoren Erkrank~en.) Bull. Biol. e~ M~d. exp6r. URSS 7, 4=07--4=10 (1939). Der Verf. teilt die Ergebnisse seiner einsehlKgigen, in den letzten 10 Jahren an- gestellten Versuehe mit. Die S-Bestimmung erfolgte jodometriseh als KaS. Insgesamt

Biochemie, Stoffwechsel, Pharmakologie

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und Haut sind also unzul/~ssig. Die Latenzzeit bis zum Auf~reten von Linsenver/~nde- rungen ist bei protrahiert-fraktionierter Dosis doppelt so lang als bei einfaeher Bestrah- lung. 2000 r bewirken einzeitig - - Totalkatarakt. Protrahiert-fraktioniert blol~ Naht- triibung. Bei Vergleich yon einfach-fraktionierter nnd protrahiert-fraktionierter Be- strahlung seheint letz~ere geringere Sch/~digung der Linse zu bewirken, v. Knorre.o

Toniolo, Giuseppe: Wirkung der Riintgenstrahlen auf das Galliera-Sarkom in vivo und in vitro. (Inst./. Strahlen/orsch. u. Physiotherapie, Univ. Pisa.) Strahlenther. 65, 375--396 (1939).

Beim Galliera-Sarkom handelt es sieh um eiue transplantable Gesehwuls~ der Ratte. Dieses Sarkom wurde in Italien erstmalig besehrieben und auch dor~ vhllig durchuntersueht. Es soll unter den bekannten experimentellen Gesehw~ilsten ein be- sonders gutes Versuchsobjekt sein, weil man verh/iltnism~$ig weitreiehende Kenntnis seines klinisehen Bildes und seiner verschiedenen experimentellen Daten besi~zt. N/~heres fiber die wesentlichen Eigenschaften des Galliera-Sarkom siehe im Original. Verf. berichtet fiber vergleiehende Versuehe bezfiglieh der Wirkung versehieden hatter Rhntgenstrahlen auf die Galliera-Sarkomzellen in vitro und auf die dutch Trans- plantation erzeugten Gesehwfilste am Tiere selbst. Seine Versnche ergeben - - aller- dings bei ganz jungem Sarkom am Tier - - eine deutliehe Paralleht~t im Anspreehen auf eine bestimmte Rhntgenstrahlendosis. Etwa die gleiehe Rhntgendosis fiihrt sowohl in vitro als auch in vivo zum Absterben der Zellen bzw. zur Ze~sthrung der Gesehwulst. Diese Beeinflul~barkeit des Sarkoms am Tier sinkt jedoch mit zunehmendem Alter der Gesehwulst. Schon bei einem 30 Tage alten Sarkom ist mit gewhhnliehen Strahlen- dosen keine erkennbare Wirkung mehr zu erreichen. Im Rahmen seiner Versuehe fiber das Galliera-Sarkom streift Verf. auch die Frage einer eventuellen Immunit/it naeh erfolgreicher Bestra.hlung eines vorher vorhandenen Tumors bzw. nach Impfung mit sterilisiertem Geschwulstbrei. In keinem Falle wurde Immunit/it gegen erneute Impfung mit Galliera-Sarkomzellen beobaehtet. Graumann (Berlin). o

Sasaoka, S.: A study on the action at distance of inflammation on the growth and radiosensitivity of malignant tumor. (Eine Studie fiber die Fernwirkung der Ent- zfindung auf das Wachstum und die Strahlungsempfindhehkeit yon malignen Tumoren.) (Obstetr. a. Gynecol. Inst., Imp. Univ., Kyoto.) Jap. J. Obstetr. 22, 56--85 (1939).

Es handelg sieh um eine Behandlung des Themas in 7 getrennten Teilarbeiten. 1. Transplantatsarkom bei Kaninehen w/~ehst etwas langsamer, wenn mit der Trans- plantation, Vorher oder naehher eine Entzfindung dutch 50proz. Terebinth51 und 0liven- 51 subeutan oder aueh dutch Kieselgur erzeugt wurde. 2. Es wird gezeigt, da$ gleich- zeitig dutch die Entzfindung eine Leukocytose auftritt. 3. Gleiehzeitig wird das retieulo- endotheliale System aktiviert. 4=. Der Gewebsstoffwechsel, gemessen naeh W a r b u r g , wird verSnderg. Die Milzatmung nimmt um 4=0%, die anaerobe Glykolyse um 10% zu. Die Leberatmung steigt um 77%, ihre anaerobe Glykolyse sinkt um 10% ab. 5. Die aerobe und anaerobe Glykolyse des Sarkomgewebes/indert sieh dutch die Entziindung nieht. Der Sauerstoffverbraueh des Sarkomgewebes is~ 21/2mal hhher als bei den Kontrollgruppen. 6. Es wird die Fernwirkung und die lokale Wirkung der Entziindung vergliehen. 7. Die Tumoren yon Tieren mit und ohne Entzfindung werden in gleieher Weise bestrahlt. Die Ergebnisse sollen eine Steigerung der Bestrahlungsempfindliehkeit dutch die Entziindung beweisen. Diese khnnte verursacht sein dutch die Tatsache, dab wegen des Vorhandenseins einer Leukoeytose bei den Tumorgieren mit Entziindung mehr Leukoeyten zerfallen als bei den Kontrollversuehen. Nothdur/t (Heidelberg).~

Biochemie, Stoffwechsel, Pharmakologie. Kosyakov, K. S.: The sulphur content of the hair in malignant turnout patients.

(Der Schwefelgehalt der Itaare yon an malignen Tumoren Erkrank~en.) Bull. Biol . e~ M~d. exp6r. URSS 7, 4=07--4=10 (1939).

Der Verf. teilt die Ergebnisse seiner einsehlKgigen, in den letzten 10 Jahren an- gestellten Versuehe mit. Die S-Bestimmung erfolgte jodometriseh als KaS. Insgesamt

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wnrdem 272 Haarproben gepriift. 95 stammten yon krebskranken M~nnern, 150 yon ebensolchen Frauen; 17 waren yon sarkomkranken M~nnern und 10 yon ebensolehen Frauen. Der durchschnittliehe S-Gehalt betrug bei 230 gesunden Frauen im Alter yon 15--44 Jahren 2,59%, bei M~nnern 2,84%. Im Alter yon 45--55 Jahren (dem Absehnitt des h~iufigeren Auftretens des Krebses) wurde bei gesunden M~nnern ein S-Gehalt yon durehschnittlieh 2,93%, bei Frauen im Klima~erium yon 2,86% gefunden. Die Vergleiehe mit Kranken ergaben: der S-Gehalt der Haare gesunder 40j~hriger und ~lterer Frauen ist hSher als der der krebskranken; ebenso bei M~nnern. Krebskranke M~nner haben einen nur etwas niederen S-Gehalt als ebensolche Frauen. Sarkomkranke Erauen ira Alter yon 15--65 Jahren besitzen einen viel hSheren S-Gehalt als die gesunden. Bei M~nnern der gleiehen Altersspanne ist der Unterschied nur goring. Der Verf. untersuehte endlich noeh den Zusamraenhang zwisehen S-Gehalt der Haare und der Tumorlokalisation bei beiden GeseMechtern. Bei M~nnern nimrat der S-Gehalt in der Reihenfolge naehstehende Lokalisationen zu: Magen (32 F~]le untersueht), Rectum (3), Oesophagus (8), Larynx (15), Lippe (12); bei Frauen: Rectura (6), Magen (14), Brustdrfisen (38), ~u~ere Gesehlechtsorgane (11), Uterus (59) und tIaut (3).

Hans E~eytag (Frankfurt a. M.). Miyake, tIidero: Die Ergebnisse bei quantitativer Bestimmung des sogenannten

Hypophysenvorderlappenhormons im Harn der Krankcn mit Uteruscarcinom. (Frauen- ]din., Kais. Univ. Tol~yo.) Mitt. jap. Ges. Gyn~k. 34, 3%--38 (1939) [Japaniseh].

Bei Frauen mit Uteruscarcinom wurde ira Itarn der Gebalt an gonadotropem Hormon bestimmt. Es fanden sich keine Beziehungen znm Tumorwachstum, wohl abet zum Alter der Patientinnen. Miihlbocl~ (Amsterdam).

Kantor, John L.: Relation of constipation to cancer. (Beziehung der Verstopfung zum Krebs.) Amer. J. digest. Dis. 6, 254--256 (1939).

Es wurden 179 Krebserkrankungen des Oesophagus, Magens, Colons und Rectum auf das Auftreten yon Yerstopfnng gepriift. Die Ergebnisse wurden mit jenen der Untersuchungen an 4700 nicht ausges~chten Patienten verglichen, die an Verdauungs- stSrungen litton. Verstopfungen yon jeder Dauer kameu ira Durchsehnitt am h~u- figsten bei Krebsf~l]en als bei anderen Erkrankungen vor. 1,5 Jahre oder kfirzer w~hrende Verstopfung war verh~ltnisra~ig 5fter gleiehfalls bei Krebskranken als bei Patienten der grol]en Gruppe. Es ist nicht erwiesen, dull der Verdauungstraktus- krebs durch Verstopfung verursacht wird. Andererseits bewirkt tats~eh]ich Krebs- erkrankung des Verdauungstraktus Verstopfungen. - - Statistisehe Angaben im Original.

Hans Freytag (Frankfurt a. M.). Chimenti, Antonio: I1 comportamento del tasso gliccmieo dopo irradiazione del

carcinoma dell'utcro. (Blutzuckerspiegel nach Carcinombestrahhmg.) (Clin. Ostetr. e Ginecol., Univ., Bari.) Riv. ital. Ginee. 22, 327--334 (1939).

Studien fiber das Verhalten des Blutzuckers nach Carcinombestrahlungen. Wie andere Autoren (B o l a if i, 1% o d e n b u r g u. a.), fund auch der Verf. ein starkes Ansteigen tier entsprechenden Werte vor und nach der Strahlenbehandlung, was wohl auf den Zerfall tier malignen Tumoren dutch diese Therapie zurfickzufiihren ist. Hi~sSy.o

Ishino, Takujiro: Das Impedin bei Gcschwiilsten. (Kais. Univ.-Klin., Kyoto.) Arch. jap. Chir. (Kyoto) 16, 355--371, dtseh. Zusammenfassung 355--357 (1939) [Japanisch].

T o r i k a t a hat 1917 betont, daI~ sich mikrobiotische Antigone yon nicht solchen unterseheiden lassen. Und zwar dadurch, dal] sich die Antigenavidit~t des Testraaterials dureh hochgradige, feuchte Erhitzung, Bestrahlung mit ultravioletten StraMen oder mit RSntgenstrahlen nieht herabsetzen lasse, sic sich vielraehr erhShe, wenn raikro- biotische Antigeue vorl~gen. Von japanisehen Forsehern wurde iibereinstimmend gefunden, dug] alle S a r k o m a r t e n a u s n a h m s l o s i r a p e d i n h a l t i g sind. Auch Verf. hat derartige Versuche gemacht. Er kommt zu dora Ergebnis: Bei allen menschlichen Sarkomformen ist Impedia im nativen Extrakt der Gesehwulstmasse nachzuweisen.

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Bei nieh~ mischinfizierten, gutartigen Gesohwfilsten war Impedin nieht zu finden. Die 0 a u s a morb i s a r k o m a t S s e r E r k r a n k u n g e n des Mensohen muir danaoh eine m i k r o b i o t i s c h e sein, obwohl die Noxe zur Zeit weder morphologisch noch kulturell festgestellt worden ist. Wenn Gareinogene Stoffe experimentell night nut Oareinome, sondern aueh Sarkome zn erzeugen imstande sein sollten, so mfiJ]te auch in solehen Sarkomen Ilnpedin naohweisbar sein. Iteinemann-GriJder (l~otsdam).o

Goldfeder, Anna: Respiratory changes in vitro in normal and malignant tissues following irradiation. (A~mungsver~nderungen normalen und krebsigen Gewebes nach Bestrahlung in vitro.) (Div. o/Cancer, Dep. o/IIosp., Dep. o/Exp. Surg. u. III. Surg. Div., New York Univ. Med. Coll., New York.) Amer. J. Cane. 36, 603--608 (1939).

Durch kreuzf6rmig gebaute Glasrohre wurden die Atcmgef/~J~e mit Gas durchstr(imt. Die Durehstr6mung wurde nur 2--3 mill durchgeftihrt. Als Material dienten Mi~usesarkom 180 und l~ieren normalcr ausgewachsener MiSuse. In friiheren Versuchen (1938) hatte sich gczeigt, dab nach einer Dosis yon 25000--30000 r cine Wachstumshemmung in dcr Gcwcbekultur bei Niercngewebe junger l~atteI1 und M~usc, Mi~usesarkom 180, menschlichem Myxosarkom, embryonalen Hiihnerherzen eintrat. Diese l~6ntgenstrahlendosis hatte auf die Atmung yon M~usesarkom trod j ungen und erwachsenen M~usenieren im War b u r g -Apparat keinc Wh'kung. Die t6dliche l~adinmdosis war 2200 mc-Stunden, abet erst 3936 mc-Stunden erzeugten eine Atmungsherabsetzung yon 50%. Es zeigte sich ferner, dM3 die anaerobe Glykolyse bci gleichen Dosen starker vermindcrt wurde als der Sauerstoffverbrauch. Gewebe, das l~ngcre Zeit bei K6rpertemp~ratur, Zimmertempcratur oder bei 0 ~ in vitro gchalten wurde, liel~ sich leichter sch~digen. Orzechowski (Kiel).o

Simola, P. E.: Uber die letzten Fortschritte der chemisehen Gesehwulstforschung. (Nord. Med. (Stockh.) 1939, 2133--2139 u. engl. Zusammenfassung 2139 [Schwedisch].

Ubersichtsreferat fiber die l%rtschritte der ehemischen Krebsforschung. Be- senders behandelt warden die chemisehe Zusammensetzung der Tumoren und ihr St..off- wechsel, die Carcinogenese dutch chemisehe Substanzen, ferner die Fortsehritte der Tumordiagnostik und sehlie~lich die yon versehiedenen Autoren angestellten Versuche zu einer ehemisch-biologisehen Therapie. A. Schmitz (Essen).

De Pale, Angclo: Lc variazioni tissurali della colesterina ncll'utcro sane, in qucllo con lesioni precancerose c con tumori benigni e maligni. (Ver~nderungen des Gewebs- eholesterins im normalen Uterus, im~Uterus mit pr~eancerSsen Ver~nderungen und bei benignen und ma]ignen Uterustumoren.) (Clin. Ostetr. e GineeoI., Univ., Bari.) lZiv. ital. Ginee. 22, 273--292 (1939).

Untersuehungen in 44 F~llen. 26real lag Careinom vor, in 12 Fs war die Portio normal oder bestand ein gutartiger Tumor (Fibrom des Uterus, Myom der Cervix, Hypertrophic des Collum uteri), und 6 real lag eine Erosion der Petrie oder ein ~ihnliche Ver~nderung des Collum vet. Wassergehalt und Cholesteringehalt (nach A u t e n r i e t h ) wurden im Gewebe bestimmt. Die Cholesterinwerte waren in den normalen Geweben niedrig (zwisehen 0,12 und 0,30%), lagen bei den pr~cancerSsen Yer~nderungen etwas h6her (zwischen 0,28 und 0,38%) und erreiehten bei den Uteruscarcinomen Werte his zu 1,21% (Werte zwischen 0,37 und 1,21%). K. Rintelen (Berlin).

Spiegcl-Adolf, Mona: Studies on mclanins. II. Ultraspectrography of photosyn- thetic and tumor melanins. (Studien an Melaninen. Ultraspektrographie yon photo- synthetisehen Tumormelaninen.) (Dep. o/ Colloid Chem., D. J. McCarthy Found., Temple Univ. School o]Med., Philadelphia.) Fundam. radiol. (BEE.) 5, 36--~t2 (1939).

1. Photosynthetische Tumormelanine und Sepia wurden mit Hilfe ultraspektrographischer Mcthodcn untersucht. 2. Die im optischen Absorptionsverm6gen yon Tyrosin- und Tryptophan- melanin beobachteten Diffcrenzcn werden durch weitere Alkalizus~tze nur unwesentlich herab- gesetzt. 3. Bestrahlte Tyrosinl6sungen zeigen eine positive Hopkinsche Reaktion und damit die Anwcsenheit yon Indol oder Indolderivaten an. 4. Das optische AbsorptionsvermSgen der Sepia ist merklich gr6Ber als dasjenige der menschHchen Tumormelanine, welches zwischen dem ersteren und demjenigen dcr photosynthetischen Mclanine zu liegen kommt. 5. Dureh Trypsinverdauung kommt das optische AbsorptionsvermSgen der Sepia in den Bereich des AbsorptionsvermSgens der auf gleiche Weise behandelten Tumormelanine. 6. Tumorme]anine ghnHcher Abstammlmg und chemischer Zusammensetzung zeigen ein ~hnliches Absorptions- verm6gen im kurzwelligen Licht. 7. Melanine aus Mausmelanonen zeigen ein optisches

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Absorptionsverm6gen, welches yon demjenigen des mensehliehen Tumormelan~ns deutlieh ver- schieden und praktiseh mi~ demjenigen eines pho~osynthetisehen Tyrosinmelanins identiseh ist.

Ho]]~nann (Bremen).~ Greig, Margaret Elizabeth, Muriel Platt Munro and Kenneth Allan Caldwell

Elliott: The metabolism of lactic and pyruvic acids in normal and tumour tissues. VI. Ox retina and chick embryo. (Metabolismus der Milch- und Brenztraubens~nre in nor- malen und Tumorgeweben. VI. Rinderretina und Htihnerembryo.) (Bioehem. Research Found, Franklin Inst., Philadelphia.) Biochemic. J. 33, 543--453 (1939).

In der Retina werden Lactate und Salze der Brcnztraubens~ure schnell oxydiert. Eine geringere Gesehwindigkeit weist die Oxydation des Succinats zu Fumarat auf. Des Fumarat verursacht eine unerkl~rbare Herabsetzung des Atmungskoeffizienten. Acetat, Formiat, fi-Hydroxybutyrat, Citrat und a-Ketoglutarat werden nicht oxydlert. Xhn- lich wie bei der Leber, dem Gehirn und den Hoden vollzieht sich bei der Retina die aerobe Glykolyse in den ersten Minuten des Gleichgewichts mit grSf~erer Geschwindig- keit als w~hrend der Ve~suehszeit. Die Zwischenprodukte der Laetat- und Pyrnvat- oxydation konnten .nicht erfal~t werden. Ira gleichen Umfange werden im Embryo Lactat und Pyruvat ver/~ndert. Succinat, Fumarat, Malat, ~-Ketoglutarat und Citrat werden nicht angegriffen; Oxalat erleide$ Oxydation. Ein roher Ocwebeschnitt zeigt keine Fumaraseaktivit/~t. Die Verff. bespreehen die Ergebnisse ihrer Vcrsuche im ttin- blick auf die Theorien yon S z e n t - G y S r g y i und Krebs . (V. vgl. diese Z. 47, ~64.)

Hans Freytag (Frankfurt a. M.). Chibnall, A. C., M. W. Rees, G. R. Tristram, E. P. Williams and E. Boyland: The

glutamic acid of turnout proteins. (Der GlutaminsSuregehalt yon Tumorproteinen.) (Research Inst., Roy. Cancer Hosp. [Free], London.) Nature (Lend.) 1989 II, 71--72.

Eine Nachpriifung der Angaben yon KSgl und E r x l e b e n [vgl. diese Z. 49, 5~: (1939)] fiber des Vorkommen yon d(-)GlutaminsSurc im Eiweil~ des Krebsgewebes ergab keine Best~tigung dieses Befundes. Untersueht wurden des C rocke r -Sa rkom 180 und 2 menschhche Carcinome. Die Analysen erfolgten nach der Methode yon F o r e m a n . (Ncuerdings haben KSgl und E r x l e b e n zu diesen Ausfiihrungen Stel- lungen genommen und die negativen Befunde erkl/~rt. Der Ref.!) Rosenbohm.

Kelley, Edward G.: Reactions ot dyes with cell substances. V. Diiferential basic dye combination of tissue nuclei with special reference to resting and mitotie cells of tumor tissue. (Reaktionen yon Farbstoffen mit Zellsubstanzen. V. Verschiedene Bin- dungen basischer Farbstoffe mit Gewebsnucleinen unter besonderer Berficksiehtigung ruhender und mitotischer Zellen des Tumorgewebes.) (Biochem. Research Found., Franklin Inst., Philadelphia.) J. of biol. Chem. 127, 73--86 (1939).

Eine besonders entwiekelte F/trbemethode (Besebreibung siehe Original) ermSglicht eine ehemische Differenzierung verschiedener Arten yon Zellkemen. Der sich teilende Kern yon transplantablen Rattentumoren enth~lt I%cleoprotein mit einem hSheren Gehalt an ~uelein- sguren als der ruhende Kern. Lymphocyten enthalten am meisten sautes Nulceoprotein, es folgen: Thymoeyten, mitotische Xerne des Tumors, retieul~re Zellkerne des Gehirns, ruhende Zellkerne yon Walker Nr. 256-Tumor, Zellkerne der Leber und endlieh ruhende Kerne des Philadelphia Nr. 1-Tumor. Der EinfluI3 yon Fixationsmitteln auf die mib der verwendeten F/~rbemethode erhaltenen Resultate, im besonderen der verschiedene Effekt yon Queeksilber- chlorid auf ruhende und mitotische Kerne des Tumorgewebes, wird erSrtert. (IV. vgl; diese Z. 49, 333.) H. Si~llmann (Basel). ~176

Wildbolz, Egon: Systematische Untersuchungen iiber die Rolle des Vitamins C in der Chirurgie und Urologic. (Chit. Abt., Inselspit., Bern.) Z. Vitaminforsch. 9, 223 bis 238 (1939).

An mehrercn 100 Personen, Gesunden und Kranken, wurden fiber 700 Bestim- mungen des V i t a n i n C im Blur und etwa 1500 Bestimmungen der AscorbinsKure im Harn durchgeffih~t mit dem Ziele, festzustellen, ob bei bestimmten chirurgischen Erkrankungen und deren Folgezust~nden C-Hypovitaminose auftrat, und ob eine Ascorbins~uremedikation Einfluf~ auf den Verlauf der chirnrgisehen Krankheit oder deren Komplikationen hatte. ]3el 50 Gesunden betrug der Durchschnittswert der

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Blutascorbinsi~ure 1,38 rag%, bei 21 F/~llen yon Hernien und Strumen 1,09 rag%, bei 38 Fs allgemeiner chirurgischer Affektionen 1,08 rag%, bei 25 urologischen Erkran- kungen 1,07 rag%, bei 17 P r o s t a t a h y p e r t r o p h i e n und - c a r c i n o m e n 1,06 rag%, bci 14 Fs yon Urogenitaltuberkulose 1,00 rag% und bei 12 v e r s c h i e d e n e n Car- c inomen 0,95 rag%. Bei keiner der untersuehten Krankheitsgruppen war mit Regel- ms eine Hypovitaminose festzustellen. Bei einer grol3en Anzahl yon Patienten wurde Ascorbinsiiure zuss an 10 aufeinanderfolgenden Tagen in einer Gesamt- dosis yon 1800 mg verabreieht, um die Defizitwerte zu ermitteln. Parallel dazu durch- gefiihrte Vitamin C-Bestimmungen im Blur ergaben, dal] mit beginnender Vitamin- verabreiehnng die Blutwerte anstiegcn, dal] jedoch keine Proportionalit~t zwischen Urinausscheidung und Blutspiegel bestand. Allerdings gibt Verf. sowoM filr Blur wie ftir Ham die Werte nur in Milligrammprozent an und beriicksichtigt nicht die Gesamtausscheidung im Urin. Die vergleichsweise Untersuchung yon Operierten auf Heilungsverlauf und auftretende Komplikationen bei Patienten mit und ohne zu- sgtzliche Ascorbinss ffihrte zu dam Ergcbnis, dal] es nicht gelingt, postoperative Komplikationen dutch Vitamin C-Zufuhr zu verhfiten oder auch nut zu vermindern. Hanson (Berlin). ~176

Bartolomucci, Ermelindo: L'aeido ascorbico nel tessnto neoplastico. (Die Ascorbin- s~ure im Tumorgewebe.) (Istit. di Pat. Chit. e Propedeut. Olin., Univ., Napoli.) Fol. reed. (Napoli) 25, 126--138 (1939).

Nach versehiedenen chemischen Methoden bestimmt Verf. die Ascorbinss im Tumorgewebe. Er finder sic sowohl in gutartigen wie bSsartigen Geschwulsten. In bSsartigen ist allerdings der Ascorbinss grS~er. Unter den gutartigen Tumoren stehen die Epithelgeschwulste an erster Stelle. Den hSchsten Ascorbinss weisen die malignen Bindegewebstumoren "auf. A. Schmitz (Essen).

Davis, J. E., and H. E. Sehmitz: The significance of indigo, cyanogen and thio- cyanate in tumour cases. (Die Bedeutung yon Indigo, Blauss und Rhodanid bei Tumorfs (Inst. o] Radiat. Theralay , Mercy Hosp., Chicago.) Canad. reed. Assoc. J. 41, 178--180 (1939).

Verf. fanden im Venenblut innerer Organe Indigweil~, im Geschwulstvenenblut Indigoblau. Sic nehmen an, dal] Indigoblau den Stoffaustausch hemmte und so patho- logische Prozesse begiinstigen kSnne. Ferner linden sic Blauss im Venenblut, die ebenfalls die Krebsentstehung duzeh Hemmung der Atmung begfinstigen solle. ZaMenms Unterlagen fehlen. Druckrey (Berlin).

Greenblatt, It. B., J. P. Greenhill and W. It. Brown: Variations of lipoid content in certain ovarian tumors. (Verschiedenheiten des Lipoidgehaltes in verschiedenen Ovarialtumoren.) (Dep. o/ Obstetr. a. Gynecol., Loyola Univ. Med. School, Chicago a. Dep. o] Path. a. Gynecol. a. o] Biochem., Univ. o] Georgia School o] Med., Augusta.) Amer. J. Obstetr. 37, 929--939 (1939).

32 menscMiche Ovarialtumorcn wurden mit Sudan 3 und mit Nilblau zur histo- logischen Lipoiduntersuchung in Schnitten gefs und das Verhalten des Lipoids auch ~m Polarisationsmikrosko p geprtift. Bei 11 Geschwfilsten, vor ahem Granulosa- und Theca-Zelltumoren und Fibromen wurden auch chemische Lipoidbestimmungen an- gestellt, und zwar wurde das Phosphorlipoid Ms Phosphor nach B rigg s und das Gesamt- cholesterin eolorimetrisch bestimmt. Besonders arm waren 2 Fibrome und besonders reich an obigen Lipoiden war ein Hypernephrom. A. Rosenbohm (Hamburg).

Lelusz-Laehowiez, Zygmunt: Untersuehungen iiber den Cholinestcrasegehalt der Tumoren. (Inst. ]. Allg. Path., Univ. Krak6w.) Bull. internat. Acad. pol. Sci., 01. M6d. Nr 9/10, 835 (1939).

Nach dem Schrifttum sollen bestimmte Teile der Nerven vor allen Dingen die Nervenendigungen, den Acetylcholinstoffwechsel der Gewebe beeinflussen. In tieri- sehen Transplantat: und menschlichen Spontangeschwiilsten konnte Verf. einen solchen Stoffwechsel fiberhaupt nicht nachweisen (FeMen yon Acetyleho]in und nur

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geringes VermSgen, dieses zu zerstSren). Entspreohend hierzu konnten im Tumorgewebe auch histologisch keine Nerventasern gefunden werden. A. Rosenbohm (Hamburg).

Sueyoshi, Yuji~ Kichihei Miura: [Jber die unges~ittigten Fetts~iuren des Phosphatides der Gesehwfilste. (Klin.-Chem. Laborat., Keio-Univ., Tokyo.) J. of Biochem. 29, 481 bis 486 (1939).

Untersucht wurden am Kaninchen des transplantable Katosche Surkom und Muskel and menscMiehes Uternsmyom und nicht erkrankter Uterusmnskel. Die nn- ges~ittigten Phosphatidfettsi~uren wurden nach Miura aus dem Alkoholi/therextrakt abgetrennt nnd bestimmt. Wghrend die Gesamtphosphatidfetts~en im Kaninchen- muskel und -Sarkom 0,67 und 0,86 % und im Uterusmuskel und -Myom 0,68 und 0,50% betrugen, waren fiir die unges~ttigten Fettsguren die Werte in gleicher l~eihenfolge in Prozent der Gesamtfetts~uren 68,9% und 66,3% bzw. 67,3% und 68,0%. Die ein- zelnen ungesiittigten Fettsgurefraktionen wurden durch den Bromverbraueh bestimmt and in Prozent des Gesamtbromids angegeben. So betrngen fiir die Di-, Tetra-, Itexa- und Polybromide die Werte beim Kaninehenmuskel 66,7%, 24,5%, 2,7% und 6,9%, beim Sarkom 78,6%, 11,9%, 2,7% und 6,8%, fiir den gesunden Uterusmuskel 66,7%, 19,6%, 4,5% und 8,4% und far des Myom 73,8%, 1~,6%, 3,3% nnd 8,3%. Als kenn- zeichnend ergibt sich, da/] in den Gesehwulstgeweben gegentiber dem Mnskel des Di- bromid - - Oleinsgure - - vermehrt und des Tetrabromid - - Linolsgure - - vermindert sind. Rosenbohm (Hamburg).

Shimizu, Masawo: Studien fiber die Fermente bei Gewebszfiehtung. I. Fermente bei der Zfiehtung normaler und b~sartiger Gewebe. Mitt. reed. Akad. Kioto 25, 109-185 (1939).

Es wurde das Verhalten des Diastase-, Lipase-, Pepsin- und Katalasegehaltes im wach- senden normalen und Sarkomgewebe w~hrend verschiedener Waehstumsphasen untersucht. Als Versuchsmateria] yon normalem Gewebe diente tIerzmuskel nnd Milz yon Hfihner- embryonen (7. bis 8. bzw. 16. bis 17. Embryonaltag). Die Kultur erfolgte in Carrelschen Flaschen; des Kulturmedium bestand arts embryon~lextrakthaltiger Tyrodel6sung. Die Dia- stase wurde in tiblicher Weise durch St~rkeverzuekerung bestimmt. Es erg~b sieh, dat3 in Herz und Milz der Diastasegehalt bis zum 6. Kulturtag zunimmt. Die Zunahme ist aussehliel~- lich auf die Gewebsdiastase zu beziehen, da in den Kontrollversuehen ohne Gewebe der Diastasegehalb unver~ndert blieb. Die Liloase wurde dureh den Acidit~tszuwachs nach Mono- butyrinzusatz bestimmt. Im Gegensatz zur Diastase verminderte sieh der Lipasegehalt in den Gewebsexplantaten mit0 fortsehreitendem Wachstum, ebenso, abet weniger deutlicher, im Embryonalextrakt. Pepsin fend sich im waehsenden Herz- und Milzgewebe und im Ziieh- tungsmedinm nieht, wohl aber in embryonaler Magensehleimhaut, am moisten am 2. Kultur- tag, um sparer wieder zu versehwinden. Katalase (mit KMnOa bestimmt) wurde im Em- blTonalextrakt, Herz und Milz naehgewiesen und nahm im explantierten Gewebe w~hrend des Wachstums bis zu~n 6. Tag um ein Vielfaehes zu. In analoger Weise wurden Ferment- bestimmungen in wachsendem Hiihnersarkomgewebe (Stature Fuj inami und Stamm Oshi- me) vorgenommen. Die Sarkomdiastase vermehrte sich w~hrend des Waehstums, und zwar st/~rker als die in Herz und Milz. Dagegen nahm die Lipaseaktivit~t der Sarkomzellenkultur mit zunehmendem Wachstum ab, und zwar wiederum starker als im Normalgewebe. Pepsin ist im Sarkomgewebe in jedem Kulturstadium nachweisbar. Sarkomzellen enthalten reichlich Katalase, die sieh w~hrend des Wachstums viel schneller vermehrt als zur gleichen Zeit die im Normalgewebe enthaltene Katalase. Ki~hnau (Wiesbaden). o

Grundland, I., et H. Bulliatd: Hyperpolypeptid6mie et croissanee des tumeurs. (Hyperpolypeptid/imie und Tumorwachstum.) (Laborat. d. Travaux Prat. d'Histol., Univ., Paris.) C.r. Soc. Biol. Paris 131, 889--890 (1939).

Ratten mit transplantablem Tumor yon Gu4rin und mit Mammaearcinom wurden mit einer LSsung yon Polypeptiden regelm~13ig injiziert. Die so behandelten Tiere batten grSl]ere Tumoren und mehr Metastasen als die Kontrollen. Die Mortaliti~t war nicht beeinflullt. Mi~hlboclc (Amsterdam).

Tavat, Sedat, und Peter Ladewig: Zur Frage der Resistenz des aktiven Prinzips in Extrakten des 8hopesehen Cettontail-Rabbit-Papillems. (Rein, Sitzg. v. 15. 20. V. 1939.) u 4:. internat. Kongr. verg]. Path. 2, 227 (1939).

:Es wurde die Resistenz des Shopesehen Papil]om-Agens gegen iiul3ere Einflfisse untersucht. RSntgenstrahlen (20 k r) heben die Virulenz auf, ebenso Erhitzen fiber 60 o. Gegen )~nderungen des p~ ins Saute hinein ist das Agens gut resistent, nicht abet

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gegen Einwirkung yon Alkali fiber ps 7,5. Diese Sehgdigung ist zuni~chst noch rever- sibel. Trypsin inaktiviert das Agens. In der Initialphase kann die Wirksamkeit dureh Zusatz yon arteigenem Eiweil~ wiederhergestellt werden. Druekrey (Berlin).

Hoffman, R. S., and L. Doljanski: The growth activating effect of extracts of adult tissue on fibroblast colonies in vitro. Experiments with chicken heart extracts. (Der waehstumsfSrdernde Einflu~ yon Extrakten erwaehsener Gewebe auf Kulturen yon Fibroblasten. Experimente mit Herzextrakten.) (Cancer Laborat., Dep. o/Exp. Path., Hebrew Univ., Jerusalem.) Growth 3, 61--71 (1939).

Es werden die beiden Einfltisse eines Extraktes vom HerzmuSkel eines eini~hrigen Huhnes und eines Extraktes yon mitotiseh aktivem Gewebe eines 7 Tage alten ttfihner- embryos auf das Wachstum yon Fibroblasten beobaehtet. Die Herzextrakte wurden mit TyrodelSsung 1 : 8 verdiinnt, naeh 1 Stunde zentrifugiert. Die Kultur gesehah in Flasehen naeh Carrel . Kalturen naeh der 3. Passage wurden in 2 gleiehe Teile ge- teilt: 1 Teil diente zur Kontrolle mit Hiihnerplasma und Tyrode 1:2, die andere H~Ifte mit der gleiehen Tyrodemenge wurde zu 12% mit Iterzextrakt versehen. Das Wachstum wurde 6--8 Tage beobaehtet und gemessen naeh Ebel ing. - - Ergebnis: Der Extrakt eines erwaehsenen tterzmuskels erhSht die Wachstumsgesehwindigkeit der Fibroblasten in Kolonien bedeutend; dieser Einflu] ist wesentlich hSher als der Einflul] eines Extraktes yon mitotiseh aktivem embryonalen Gewebe. G.C. Hirsch. o

Lewis, W. H.: Cultural and cytological characteristics of normal and of malignant cells in vitro. (Kulturelle und cytologische Charakteristica normaler nnd maligner Zellen in vitro.) (5. internat. Zell/orscherkongr., Zi~rich, Sitzg. v. 7.--13. VIII. 1938.) Arch. exper. Zellforseh. 22, 316 (1939).

Sehr kurzes Rel"erat. Sarkomzellen wandern und vermehren sich schneller und starker in der Gewebskultur als normale Bindegewebszellen. Maligne Fibroblasten sind breiter, ihr Cytoplasma ist diehter, Mitoehondrien und Neutralrotgranulae sind zahlreicher, ebenso die Nueelolen, das Nueleolenmaterial ist granular, die Nuclear- membran ist dicker. Die Chromosomen sind variabler in Zahl und die Dauer der Meta- phase ist li~nger als bei normalen Zellen. BShmig (Karlsruhe).

Carruthers, Christopher: Aldehydic resorption in mice. (Aldehydresorption bei M~usen.) (Research Dep., Barnard Free Skin a. Cancer HosT., St. Louis.) Proe. Soe. exper. Biol. a. Med. 41, 336--340 (1939).

An verschiedenen Mi~usest~mmen wurden die Resorbierbarkeit versehiedener Sub- stanzen, besonders yon Aldehyden, und ihre Einwirkung auf den 0rganismus unter- sueht. Orale Verfiitterung yon Heptaldehyd blieb ohne Einflul] auf das Wachstum des Marshschen Carcinoms. Dies kSnnte darauf bcruhen, dal~ nach oraler Zuffihrung nur wenig Aldehyd in den Blutkreislauf gelangt oder dal] dieses zerstSrt wird, bevor es das Tumorgewebe erreieht. Stiirkere Resorption land nach intraperitonealer Ein- spritzung des in ~thylester yon Schmalz geliistcn Heptaldehyds statt. Die vorlicgenden Untersuchungen ergaben keinen Anhalt iiir eine etwaige therapeutisehe Wirkung dieses Aldehyds auf Geschwiilste. Haagen (Berlin).

Bischoff, Fritz, and M. Louisa Long: The relation oI the vitamin B complex to tumor growth. (Die Beziehung des Vitamin B-Komplexes zum Gesehwulstwaehstum.) (Chem. Laborat., Santa Barbara Cottage Hosp., Santa Barbara.) Amer. J. Cane. 37, 54--58 (1939).

Die Untersuchungen iiber den Einflul~ des Vitamin B auf das Gesehwulstwachs- turn wurden am M~usesarkom 180 angestellt. Bei Fiitterung mit einer vitaminfreien Grundkost verloren die M~use schnell an Gewicht und es kam zu einer erheblichen Ver- z5gerung, mitunter sogar zu einem g~nzlichen AufhSren des Geschwulstwachstums. Dutch Zusatz eines Vitamin B-Komplex-haltigen Pr~parates (Galen B, enthaltend B1, B e und Be) wurde diese hemmende Wirkung des vitaminfreien Farters sofort aufgeho- ben. Zusatz yon Vitamin B 1 und B 2 allein fiihrte wohl zu einer WiederhersteUung des somatischen Wachstums der Tiere auf 50--70% der Norm, blieb jedoch ohne sicht- baren Einfiu~ auf das Tumorwachstum. ErhShung des Cystin- oder Nieotins~ure-

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gehaltes des Futters blieb ohne Wirkung auf das somatisehe oder das Tumorwaehstum. Hieraus wird gesehlossen, daJ~ die Vitamine B 1 und Bz sowie die Nieotins~ure nicht unmittelbar fiir das Tumorwachstum yon Bedeutmlg sind, wghrend eine indirekte Wirkung dutch Beeinflussung des Calorienverbrauehes mSglich ist. Zufuhr yon Tyro- sin und Tryptophan blieben ebenfalls ohne direkte Wirkung auf das Sarkomwaelistum. Es wird vermutet, dal~ der wirksame Faktor in dem bier verwandten Vitaminprgparat in dem Vitamin B s zu suelien ist. Haagen (Berlin).

Lewis, Warren H.: Contorted mitosis and the superfieial plasmagellayer. (Torsions- mitose und die Oberfl~iehenplasmagelschicht.) (Dep. o/ Embryol., Carnegie Inst. o] Washington, Washington.) Amer: J. Cane. 35, 408--415 (1939).

Ein bestimmtes Sarkom (C 37) zeielinet sieli dadureh aus, dad die Zellen gewShn- lieh yon der Metaphase ab his kurz naeli der Teilung sieh in einem Zustand der,,Torsion" befinden. Wghrend dieser Zeitspanne wechseln sic besti~ndig und in unregelm~$iger Weise ihre Gestalt; in verseliiedenen Regionen yon ilinen erscheinen nnd versehwinden wieder Einseliniirungen, wodureh die Zellform gelappt und lgnglieh wird (durch Mikro- pli0Cographien veranseliaulicht). Verf. erkli~rt diese Formveri~nderungen folgender- maSen: Allgemein besitze jede Zel]e eine im Gelzustand befindliielie eytoplasmatisehe Oberfl~eliensehielit (,,Plasmagel-Sehieht"), die automatiseh eine fortwghrende Span- hung ausiibe und bei no rma len Zellen in regelm~l~iger Weise verschiedene regionale und generelle Vergnderungen in der Viscositgt und Dieke erfahre, was zu entspreelienden VerKnderungen in der Spannung und damit zu einem allgemeinen Gestaltweehsel und zur Lokomotion von Zellen sowie zur Zellteilung (Verli~ngerung nnd Einschnfirung der Zelle w~hrend der Anaphase!) fiihre; bei der Teilung der erwghnten Sarkomzellen dagegen handle es sieh um regelmK$ige Ver~nderungen in der eontractflen Plasmagel- Sehicht. Reitberger (Berlin-Dahlem).o

Smith, Lawrence W., and Temple Fay: Temperature factors in cancer and cm- bryonal cell growth. (Temperaturfaktoren beim Waehstum yon Krebs- und Embryonal- Zellen.) ( Dep. o/Path., Neurol. a. Neurosurg., Temple Univ. School o/Med., Philadelphia.) J. freer, reed. Assoc. 113, 653--660 (1939).

Der Vortrag berichtet fiber Versuche fiber die Einwirkung yon Unterkfililung auf Tumorzellen nnd embryonale Zellen (Kticken) sowie fiber Behandlungsversuclie ver- scliiedener Carcinome mit Instrumenten, die eine lokale Unterkfihlung ermSglielien, und mit allgemeiner Unterkfililung. Es wird festgestellt, dad sich in den Teilen des KSrpers, die niedrigere Temperaturen aufweisen, weniger ligufig primate oder metasta- tiselie Carcinome entwiekeln. Auf Grund kliniseher, pathologiseher und biologiseher Beobaclitungen wird gescMossen, dad eine ,,lcritische" Temperatur bestelit, unter der junge undifferenzierte Zellen nicht waelisen oder degenerative Ver~nderungen aufweisen. Diese ,, kritiselie" Temperatur liegt bei 95 ~ F. Unter dieser Temperatur war das Waehs- turn yon Carcinomzellen und Kfiekenembryonen gewShnlieli geliemmt. Carcinom- gewebe (bei Sektionen gewennen) zeigte nach 72 stfindiger Aufbewalirung bei 90 ~ F melir oder weniger deutliche degenerative Ver~nderungen. Normales Zellgewebe widerstand dagegen Temperaturen von 40 ~ F f fir l~ngere Zeit ohne Degeneratienserseheinungen. Lokale Unterkfihlung eder Unterkfililung des Kranken (auf 81--90 ~ F Reetaltempera- fur, 1--5 Tage lang) ffihrte im Endstadium yon Kranken mit Krebsmetastasen zum Aufh6ren der Schmerzen. - - VerfI. lialten die Metliode der iokalen oder allgemeinen Unterkfihlung ffir ein tlierapeutiseh wiclitiges Hilfsmittel, das jedoeli neeh weiterer Erprobung und Beobaelitungen bedarf. K. Rintelen (Berlin).

Claude, Albert: Properties of the inhibitor associated with the active agent of chicken tumor I. (Eigensehaften des zusammen mlt dem aktiven Agens des Hfihner- tumors Nr 1 vorkommenden Hemmungsfal~ors.) ( Rocke/eller Inst. /. Med. Research, New York.) Amer, J, Canc. 37, 59--63 (1939).

Bereits in friiheren Untersuchungen hatte Veff. nachweisen kfnnen, dab in den Extrakten langsam wachsender Hiihnergcschwfilste wachstumshemmende Substanzcn vorhanden sind,

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(lab solche aber auch in den sehnell wachsenden Itfihnertumoren vorkommen. Diese Substanzen k5nnen dadureh gewonnen werden, dab Tumorgewebe im Vakuum fiber Sehwefels~ure ge- trocknet wird und dann mit sterilem destilliertem Wasser extrahiert wird. Der Extrakt wird 15 rain lung mit 3000 Umdrehungen/min zentrifugiert und die fiberstehende Flfissigkeit durch sterile Gaze filtriert. Die ttemmungswirkung dieses Filtrates wurde im Neutralisationsversuch geprfift, indem es mit der gleichen Menge eines aktiven Tumorfiltrates oder -extraktes ge- miseh~ und dann Hfitmern sofort eingespritzt wurde. Durch Erhitzen auf 65 o wurde der ttem- �9 nungsfak~or inakt~iviert, nieht dagegen durch Erhitzen auf 55 ~ 1/2 Stunde lang. hTaeh Er- hitzen auf nur 53 ~ und Aufbewahrung im Eisschrank fiber Naeht bildete sieh ein Pr~cipitat. Dieses wurde:entfernt, in PhosphatpufferlSsung suspendiert und auf das Volumen des Aus- ~angsextraktes gebraeht. Naehdem sieh das Pracipitat wieder abgesetzt butte, wurde seine Hemmungswh'kung im •eutralisationsversuch bestimm~.

W~hrend die iiberstehende Fliissigkeit etwa dieselbe Hemmungswirkung wie der Ausgangsextralc~ behalten hatte, fehlte dem Pr~zipitat jede das wirksame Tumoragens neutralisierende Eigensehaft. Ultrazentrifugationsversuche ergaben, dab das wirksame Tumoragens an die schwere Fraktion des Berkefeldfiltrates gebunden war, w~hrencl der Hemmungsfa~or in der L6sung, d. h. offenbar an die leiehteren Fraktionen gebunden blieb. Ultrafiltrationsversuche durch Kollodiummembranen zeigtcn, da] der nicht- filtrierbare Anteil des Tumorextraktes den das Geschwulstwachstum hemmenden :Faktor enth~lt. Das konzentrierte Ultrafiltrat war dagegeu wirkungslos. Trypsin, bet Brutschranktemperatur auf den Tumorextrakt wirkend, zerstSrte den Hcmmungsfaktor vollst~ndig. Die Versuche weisen darauf bin, dal] es sigh bet diesem Faktor um ein Protein handelt. Haagen (Berlin).

Nakahara, Ward, Kazuo Mort and Tadashi Fu]iwara: Inhibition of experimental production of liver cancer by [ceding. A study in nutrition. (Hemmung der experi- mentellcn Lebcrkrebsbildung dutch Ffittcrung. Ein Ern~hrungsversuch.) Gann 33~ 406--427 (1939).

An Ratten, die mit Dimethylaminoacobenzol gefiittert wurden, untersuchten Verffl den Einflul3 der Ern~hrung auf die experimentelle Krebscntstehung. Einzeln und in verschiedenen Kombinationen wurde die Wirkung der zur Ernghrung der Ratten erforderlichen Grundbestandteile des Futters geprfift. In allen Versuchsserien wurde polierter Reis verfiittert. Als Zus~tze dienten getrocknete Rinderleber, gereinigtes Protein, Butter, ein anorganisches Salzgemisch, Vitamin B 1 und B 2 sowie Nicotins~ure in Krystallform, ein Leberauszug als Vitamin B2-Tr~ger und ein Leberfiltrat als Vitamin L- und Faktor W-Tr~ger. Die Versuchsdauer betrug 150 Tage, eine Zeit, in welcher <lie mit dem genannten carcinogenen Agens behandelten Ratten bet normaler Ern~h- rung in 50--100% Leberkrebse aufweisen. Zusatz aller genannter Substanzen mit Ausnahme der Leber selbst blieb ohne sichtliche Wirkung auf die Entstehung der experi- mentellen Hepatome. Nur bet den mit der Lcber gefiitterten Tieren wurde eine deut- liche Hemmung beobachtet. Bet allen diesen Ratten fehlten noch nach 200 Tagen makroskopisch erkennbare Leberver~Lnderungen. Welcher Art der die Krebsentstehung hemmende Bestandteil der Leber ist, konntc noch nicht ermittelt werden. Verff. ver- tauten, dull die Wirkung derselben in einer Resistenzsteigerung der Rattenleber gegen alas Dimethylaminoacobenzol oder in einer Entgiftung dieser Verbindung bestehen kSnnte, so dull es dann nicht mehr carcinogen wirkt. Haagen (Berlin).

Andervont, Howard B., and Michael B. Shimkin: The effect of aseorbic acid upon the hemorrhage produced by bacterial filtrate in transplanted tumors. (Die ~u v0n Ascorbins~ure auf die H~morrhagie; die dttrch Bakterienfiltrat bet Trans- :plantattumoren hervorgerufen wird.) (0]/. o/ Cancer Investig., U. S. Public Health ~Serv., Washington a. Woleott Gibbs Mere. Laborat., Harvard Univ., Cambridge.) Amer. J. Cane. 86, ~51-459 (1939). ~ :

Versuche am transplantablen M~usesarkom 37. Das subcutane Transplantat wurde wenige Stunden nach intraperitonealer Injektion yon Bacillus prodigiosus- Filtrat h~morrhagisch. Da bekannttich nach H a r d e und K o b o z i e f f und B o y l a n d u n d B o y l a n d mit Auftreten der H~morrhagic eine ZerstSrung des Vitamin C und eine

Zeitschrift ffir Krebsforschung. 50. Ref. 5

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Capillarschidigung im Tuniorgewebe sich naehweisen l~l~t, untersuchten Verff. den Einflul] yon suboutanen Ascorbinsiureinjektionen auf das Entstehen der H~morrhagie~ nach Einspritzen yon Prodigiosus-Filtraten. Die u C-Gaben verhinderten in der Tat je naeh der angewandten Konzentration das Auftreten yea H~morrhagien. Andere physiologisehe Reduktionsmittel wie Cystein wirkten im gteiohen Sinne, Essig- s~ure war ohne Wirkung. Verff. vertreten die Ansieht, da13 das B~kterienfiitrat infolge einer ZerstSrung des Vitamin C das Capillarendothel sehgdigt, wodurch die l:I~morrhagie auftritt. A. Rosenbohm (Hamburg).

Chambers, Robert, and C. G. Grand: Neoplasm studies. V. The effect of earbo- hydrate on the accumulation of granuloeytes in various mouse tumors. (Krebsunter- suchungen. V. Die Wirkung yon Kohlehydraten auf die Anhiiufung yon Grannloeyten bei versehiedenen Mgusetumoren.) (Dep. el Biol., Washington Square Coll., New York Univ., New York.) Amer. J. Cane. 36, 369--382 (1939).

Injektionen yon Stgrke und Cellulose in Ms braehten diese in viele~ Fgllen zumVersehwinden. Dabei wurde beobaehtet, dal~ in den so behandelten Tumore~ Granulocyten angehguft waren, was Verff. auf einen spezifisehen positiven chemotakti- schen Effekt zuriickfiihren. Die Versuche warden mit zwei Transplantationssarkomen, einem Spontancarcinom und einem Methylcholanthrencareinom durchgefiihrt. Als Kohle- hydrat zeigte sieh St~irkemehl als am geeignetsten. Als Kontrolle wurden unlSsliehe Materialien, wie Tierkohle, Mangandioxyd und Melanin aus Miiusemelanomen verwandt. Die Tiere wurden in versehiedenen Zeitrgumen nach der Injektion getStet und die Tumoren teilweise in Kulturen weitergeziiehtet. Bei allen Tumoren wurden Nekrosen und bei indifferentem Material keine weiteren Vergnderungen im Tumor beobachtet. Injektion yon Sts bewirkt ~ ebenso wie Cellulose ~ eine weitverbreitete Ansamm- lung yon Granulocyten und Riiekbildung des Tumors, oder eine umschriebene An- sammlung yon Granulocyten, die vielfach abgekapselt werden, wobei keine Beeinflus- sung des Tumors beobaehtet wurde. In der Gewebskultur kann die Menge der wander.n- den Zellen festgestellt werden, da die Blutgranuloeyten aus dem Gewebe auswanderm Spontane Nekrosen waren bei den beobaehteten Tumoren relativ frei yon Granulo- eyten, die sieh dann aueh nieht in Gewebskulturen nachweisen liegen. (II. u. III . vgl. diese Z. 46, 230.) Rodewald (Berlin).

Grand, C. G.: Neoplasm studies. u Granuloeytic accumulation following in viva Roentgen irradiation of mouse sarcoma 180. (Geschwulststudien. VI. Granuloc~en- ansammlung nach in vivo-RSntgenbestrahlung des M/iusesarkoms 180.) (Laborat. o] Cellular Physiol., Dep. o/ Biol., New York Univ., New York.) Amer. J. Cane. 36~ 540--550 (1939).

RSntgenbestrahlung des Mgusesarkoms 180 in rive ftihrte zu einer Anhiiufung yon Blutgranuloeyten im Tumorgewebe. Sehon kurz naeh der Bestrahlung fanden sieh diese Zellen zwischen den noeh gesund erseheinenden Geschwulstzellen. Mit zuneh- mender Ansammlung der Granuloeyten entwieke]te sieh aber aueh eine Nekrose, die sieh allmghlich fiber den ganzen Tumor ausbreitete. Anschliel]end fund eine I~esorp- tion des nekrotisehen Gesehwulstgewebes start, wghrend in der Peripherie Lympho- eyten, Histioeyten und Fibroeyten ersehienen und bis zur vollstiindigen Resorption bestehen blieben. Bei Bestrahlung mit tGdliehen Dosen begannen die Granuloeyten- anhgufungen sehon naeh 6--12 Stunden; sie erreiehten ihren ItShepunkt nach etw~ 4=8--80 Stunden, um dann al]miihlieh wieder abzanehmen. ~hnliche Beobaehtunge~ wurden aueh in Gewebekultnren gemaeht. Bei Yerwendung subletaler Strahlendosen kam es nur zu einer vorfibergehenden Granuloeytenanh~ufung. Haagen (Berlin).

�9 Lehnartz, Emil: Einfiihrung in die ehemische Physiologie. 3. Aufh Berlin: Julius Springer 1939. X, 457 S. n. 77 Abb. I~M. 18.--.

Noch im Jahre 1939 ist die 3. Auflage des 1937 erstmalig erschienenen , ,Lehnartz 'r notwendig geworden. Diese Tatsaehe lagt am besten erkennen, welehen Ansehens und weleher Beliebtheit sieh das Buch erfreut, und wie notwendig es ist, auf diesem mit jedem Tage wieh- tiger werdenden Gebiet gute Lehrbticher zu besitzen. Wean der Verf. im Vorwort aueh

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bedauert, bei der ,vorliegenden •eubearbeitung dureh den Ausbrueh des Krieges nieh~ gan~ in der Lage gewesen zu sein, alle geplanten Erg~nzungen und Anderungen vorzunehmen, so l~Bt doch sehon eine kurze Durchsicht der neuen Auflage erkennen, dab trotzdem alles fiberarbeitet ist trod zum Tell recht weser, tliehe Erganzungen erfolgt sind. Es finden sieh eiue Reihe neuer Abbildungen und sehematische Darstellungen. Die Teile, die einen besonders in Finl~ befindliehen Forschungsgegenstand zum Inhalt haben, so die Kapitel: Hormone~ Oxydation, Fermente und intermedi~rer Stoffwechsel der Koblehydrate und Eiweil3kSrper,. sind demgemal~ besonders iiberarbeitet. Neu aufgenommen ist ein Kapitel: Die GJ~andlagen des Stoffweehsels. Da aueh die 2: Auflage schon wesentliehe _~nderungen braehte, geht die vorliegende Bearbeitung bereits erheblieh fiber die erste Form hinaus. L e h n a r t z bekenn~, sieh im Vorwort zu der Auffassung, dab auch ein Lehrbuch sieh nicht auf die Wiedergabe blol~er T a t s a c h e n besehr~nken daft, weft damit dem Lernenden nieht der notwendige Ein- druck vermit~elt wiirde, da ]e s niehts ,,Fertiges" gibt, sondern alles etwas ,,Werdendes" ist. Dazu will das Bueh dem Leser Zugang versehaffen, es will fiber das Vermitteln des ,examens- fertigen" Wissens hinaus sein Denken anregen und das Verst~ndnis der inneren Zusammen~ hi~nge erreichen. So ist das Bueh im besten Sinne eine ,,Einffihrung" in die chemisehe Physio- logic und damit, nieht nur ffir den Studenten, sondern fiir jeden Biologen und Arzt ein no t - wendiges Bueh, das ihn in kurzer und wunderbar klarer Form in dies scheinbar sehwierige Gebiet einfiihrt. Es ist so reeht geeignet, den Mediziner, der chemischen Dingen h~ufig mit ebensoviel Unkenntnis wie Ablehnung gegenfibersteht, zu fesselu. - - F_,s ist iiberfliissig, das: Buch zu empfehlen. Der ,,Lehnartz '~ ist in den zwei Jabren ein ,,Standard"-Bucb geworden. das zahlreiche begeisterte Anh~nger hat. Dem Ref. ist es eine aufrichtige Freude, das Neu- erscheinen des Werkes zu begrfiBen und dem Verf. dafiir zu danken. AOruckrey (Berlin).

Hormone.

Verehatzky, N.: L'emploi de l'extrait du eordon ombilical dans le cancer exp6ri- mental. (I~ber einen Versueh mit Nabelschnurextrakt bei experimentellem Krebs.~ Aku~. i Ginel~. Nr 5, 9--11 (1939) [Russisch].

' Naeh Ischiara enthiilt die Nabelsehnur ein Hormon, das angeblich auf das Wachs- turn yon Dezidua und Krebsgewebe stark hemmenden Einf!u] hat. Schilderung yon eigenen Versuchen mit 1. alkoholiseh-wi~sserigen Extrakt und 2. Dekokt pulverisiertea getrockneten Nabelschnurgewebes an M~usen mit E h r li:c h schcn Carcinom. Von 19 Ver- suchstieren stand das Tumorwachstum bei 18 nach 4--5 maliger Injektion still, und zwar beim Dekokt h~ufiger als beim Extrakt. Nach einem Stillstand yon 20--30 Tagen setzte das Wachstum wieder ein. Bei den mit dem Dekokt gespritzten Tieren wurde eine leiehte Verkleinerung der Gesehwulst beobaehtet: ttist01ogisch lie~ sieh am Tumor- gewebe nichts besonderes feststellen. Dasselbe Resultat ergaben Versuehe an Rat ten mlt Sarkom (Stature K r i t s c h e w s k y - S i n e l n i k o w ) . Sponholz (Hamburg).

Steinkamm, E.: {~ber die Wirkung gleiehzeitiger Zufuhr von Follikelhormon und Corpus luteum-Hormon auf das Genitale weiblicher, kastrierter Ratten. (Univ.-Frauen- klin., Charitd, Berlin.) Arch. Gyniik. 169, 53--58 (1939).

Naeh l~nger dauernder Behandlung mit Follikelhormon treten bei kastrierten Ratten haufig Metaplasien im Uterus auf. Diese Wirkung kormte durch gleiehzeitige Behandlung mit der 50faehen Menge Progesteron fast, mit der 100faehen Menge vollst~ndig unterdriickt werden. Verf. denkt jedoch an die M6gliehkeir dab diese antagonistische Wirkung.nieht allein dem Progesteron zukommt, sondern aueh den als L6sungsmittel verwendeten O1.

: Druckrey (Berlin).~ Dingemanse, E., und E. Laquenr: [~bcr Itormonbestimmung im [Jrin yon Patiente~

mit Testistumoren vornehmlich mit Chorionepithelioma testis. (Pharmaco-Therapeut. Laborat., Univ., Amsterdam.) Nederl. Tijdschr. Geneesk. 1939, 3582--3589 u. dtseh. Zusammen~assung 3589--3590 [Holli~ndiseh].

I n 4 yon 5 F~illen yon Chorionepithelioma testis wurde eine wichtige Steigerung (1500--5000 I. E. pro Liter) der oestrogenen Stoffe im H a m gefunden. A u e h die gormdotropen Stoffe im Harn waren in hohem Grade zugenommen. Dagegen war bei 15 Patienten mit einer Hodengeschwulst ohne Chorionepitheliom wader der Gehalt a~i oestrogenen Stoffen weder der an gonadotropen Stoffen erhSht. Dieser Unter- schied kann in klinisch zweifelhaften F/illen wichtig sein fiir die Differentialdiagnose des Ch'orionepithelioma testis. Eine quantitative I-Iormonbestimmung im t tarn w~re dann: geeignet. Dykstra (Haarlem).

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