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Biodiversitätsforschung – Quo vadis? Bericht zum Symposium vom 19.-20. Mai 2015 in Berlin Foto: Museum für Naturkunde Berlin

Biodiversitätsforschung Quo vadis? · Kontakt: [email protected] Dr. Carsten Nesshöver, Dr. Katja Heubach, Verena Müller, Sebastian Tilch Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

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Biodiversitätsforschung – Quo vadis? Bericht zum Symposium vom 19.-20. Mai 2015 in Berlin

Foto: Museum für Naturkunde Berlin

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Bericht zum NeFo Symposium „Biodiversitätsforschung – Quo vadis?“ vom 19.-20. Mai in Berlin

Autoren: Katrin Reuter, Sascha Gennrich, Malte Timpte, Katrin Vohland, Carsten Nesshöver, Katja Heubach, Verena Müller,

Sebastian Tilch

Dr. Katrin Reuter / Dr. Katrin Vohland / Malte Timpte/ Sascha Gennrich Museum für Naturkunde Invalidenstr. 43, 10115 Berlin Kontakt: [email protected] Dr. Carsten Nesshöver, Dr. Katja Heubach, Verena Müller, Sebastian Tilch Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Permoserstr. 15 04318 Leipzig

Bildnachweise: Museum für Naturkunde, Jascha Apkes, Verena Müller

Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland ist ein Projekt im Rahmen von DIVERSITAS-Deutschland e.V. (www.diversitas-deutschland.de), gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt wird maß-geblich durchgeführt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Leipzig und dem Museum für Naturkunde Berlin sowie den Mitgliedern des Beirates von DIVERSITAS-Deutschland e. V.

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Einleitung: Anlass und Ziel des Symposiums Das Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland (NeFo) hat den diesjährigen Internationalen Tag der Artenviel-

falt, welcher am 22. Mai stattfindet, zum Anlass genommen, auf einem Symposium die Frage „Biodiversitätsforschung – Quo

vadis?“ zu diskutieren. Das Symposium fand vom 19. bis 20. Mai 2015 mit ca. 100 Teilnehmenden im Museum für Naturkunde

Berlin und in externen Veranstaltungsräumen statt. Im Rahmen des Symposiums wurde auch der Prototyp des neuen Biodiver-

sitätsforschungsatlas vorgestellt, welcher eine kartographische Übersicht über die Biodiversitätsforschung in Deutschland gibt

und die Selbstorganisation und Vernetzung der Biodiversitätsforschungscommunity weiter stärken soll.

Hintergrund der Fragestellung des Symposiums waren die Entwicklungen in der Biodiversitätsforschung während der letzten 15

Jahre. Biodiversitätsforschung hat sich in dieser Zeit als solche etabliert, d.h. es ist eine Community entstanden, welche sich

explizit mit dem Thema beschäftigt. Zugleich befindet sich die Biodiversitätsforschung in einem steten Wandel. Einerseits wur-

den enorme technologische Fortschritte im Hinblick auf die Speicherung, Verarbeitung und Sammlung von Daten erzielt. Ande-

rerseits gibt es seit 2012 mit der Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) eine als Weltbio-

diversitätsrat institutionalisierte Wissenschaft-Politik-Schnittstelle, welche, um erfolgreich sein zu können, auf die Zuarbeit der

Biodiversitätsforschungscommunity angewiesen ist. Zudem bietet IPBES die Möglichkeit für Expertinnen und Experten, ihre

Forschungsergebnisse in umweltpolitische Prozesse einzutragen und damit die Politikrelevanz der eigenen Forschung sichtbar

zu machen und zu erhöhen. Darüber hinaus wird Biodiversität gegenwärtig als Thema innerhalb von globalen Herausforderun-

gen wie Landnutzungsänderungen und Urbanisierung und zunehmend weniger als eigenständiges Thema adressiert. Diese

grundlegenden Entwicklungen und Prozesse haben erheblichen Einfluss auf die Biodiversitätsforschungscommunity und ihre

Ausgestaltung in Zukunft. Ziel des Symposiums war es, einen Diskussionsprozess über die Herausforderungen und Chancen

dieser Veränderungen zu initiieren.

Das Symposium bestand aus der Vorstellung des neuen BMBF-Rahmenprogramms Forschung für Nachhaltige Entwicklung

(FONA 3) und einer Podiumsdiskussion am Abend des 19. Mai im Sauriersaal des Museums für Naturkunde Berlin sowie ei-

nem Workshop-Tag mit Vorträgen und Arbeitsgruppen am 20. Mai in externen Veranstaltungsräumen.

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Podiumsdiskussion 19. Mai 2015: „Biodiversitätsforschung – Quo vadis?“ – Wie relevant ist

Biodiversitätsforschung in Zukunft, wenn die Themen globaler („global challenges“) und die

Methoden inter- und trandisziplinärer werden?

Die Podiumsdiskussion am 19. Mai im Sauriersaal des Museum für Naturkunde war mit ca. 80 Besucherinnen und Besuchern

gut besucht. Sie bestand aus mehreren Programmpunkten und schloss mit einem informellen Beisammensein mit der Möglich-

keit zu Austausch und Vernetzung ab.

Begrüßung und Grußworte

Eröffnet wurde das Symposium durch Dr. Katrin Vohland, der Leiterin des Forschungsbereichs „Wissenschaftskommunikation

und Wissensforschung“ am Museum für Naturkunde. Sie präsentierte drei Thesen zur Entwicklung der Biodiversitätsforschung.

Die erste These lautete, dass Biodiversitätsforschung sich mittlerweile als Marke etabliert hat, was bspw. durch die Einrichtung

großer Forschungszentren während der letzten Jahre und die Bekanntheit des Biodiversitätsbegriffs belegt werden kann. Die

zweite These war, dass die Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) Biodiversitätsfor-

schung legitimiert, was wiederum durch die Existenz von IPBES, welche auf internationale politische Bemühungen zurückgeht,

deutlich wird. Die dritte These, welche auch auf die Frage des Symposiums verweist, lautete, dass Biodiversitätsforschung ihre

offenen Ränder adressieren, dabei jedoch gleichzeitig ihren Kern weiterdenken muss. Biodiversität wird zunehmend nicht mehr

als eigenständiges Thema, sondern innerhalb der Global Change Forschung adressiert. Damit stellen sich neue Herausforde-

rungen an Biodiversitätsforschung, auch im Hinblick auf ihre Disziplinen. Durch technologische Fortschritte und neue Methoden

gibt es jedoch auch Veränderungen innerhalb der „klassischen“ Disziplinen der Biodiversitätsforschung. Hier setzen die Fragen

des Symposiums an, die zum Abschluss der Begrüßung in Stichworten noch einmal vorgestellt wurden.

Es folgten Grußworte von Prof. Johannes Vogel, dem Generaldirek-

tor des Museums für Naturkunde, welcher die Bedeutung von NeFo

als Wissenschaft-Politik-Schnittstelle für die deutsche Biodiversitäts-

forschungscommunity und politische Prozesse zu Biodiversität in

Deutschland herausstellte.

Foto: Museum für Naturkunde Berlin

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Vorstellung BMBF-Rahmenprogramm FONA 3

Als Auftakt des Symposiums stellte der Leiter des Referates „Grundsatzfragen Nachhaltigkeit, Klima, Energie im BMBF“, Dr.

Volkmar Dietz, das BMBF-Rahmenprogramm zur Forschung für Nachhaltige Entwicklung vor.

FONA 3 startete im April 2015, läuft bis 2019 und ist mit ca. 3 Mrd. Euro Fördersumme ausgestattet. Dabei fokussiert sich

FONA 3 auf drei Leitinitiativen und vier so genannte Vorsorgefelder. Die Leitinitiativen

haben die Schwerpunkte „Green Economy“, „Zukunftsstadt“ und „Energiewende“. Diese

Leitinitiativen werden flankiert von den vier Vorsorgefeldern „Lebensqualität und Wettbe-

werbsfähigkeit sichern und verbessern“, „Ressourcen intelligent und schonend nutzen“,

„Gemeinschaftsgüter Klima, biologische Vielfalt und Meere schützen“ und „Bildung und

Forschung: miteinander für nachhaltige Entwicklung“. Während die Leitlinien auf Innovati-

on und Anwendung zielen, zielt die Vorsorgeforschung darauf, Handlungswissen bereit-

zustellen und Grundlagen zu sichern. FONA 3 entstand in einem Agendaprozess, den

das BMBF mit verschiedenen Stakeholdern durchgeführt hat und versteht sich als „ler-

nendes Programm“, in welchem Themensetzung, Instrumente und erwartete Wirkungen

des Förderprogramms zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft,

Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft fortlaufend geprüft und gegebenenfalls angepasst werden sollen. Explizit

adressiert wird Biodiversität in der Leitinitiative „Green Economy“, wenn es bspw. um Fragen nach der Inwertsetzung von Bio-

diversität geht, wie auch im zugehörigen Feld der Vorsorgeforschung. Aber auch im Zusammenhang mit der zunehmenden

Urbanisierung und der Entwicklung nachhaltiger Städte sowie Fragen der Energiewende spielt Biodiversität eine Rolle. Neben

Fragen der Inwertsetzung von Biodiversität wurden auch das Verständnis von tipping points und regime shifts, intelligente Moni-

toringsysteme und Fragen im Zusammenhang mit der Instandsetzung degradierter Ökosysteme als Herausforderungen und

Ziele von FONA 3 genannt.

Podiumsdiskussion

Im Anschluss an den Vortrag zu FONA 3 fand die Podiumsdiskussion mit dem Fokus auf der Frage nach der zukünftigen Rele-

vanz der Biodiversitätsforschung im Rahmen globaler werdender Themen und zunehmend inter- und transdisziplinärer werden-

der Methoden statt.

Es diskutierten Prof. Dr. Antje Boetius vom Max Planck-Institut für Marine Mikrobiologie und Mitglied der DFG Senatskommis-

sion für Biodiversitätsforschung, Dr. Christoph Kehl, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung

beim Deutschen Bundestag (TAB) und Autor der kürzlich erschienenen TAB-Studie zu „Inwertsetzung von Biodiversität“, Prof.

Dr. Wolfang Lucht, Leiter des Forschungsbereichs Erdsystemanalyse und am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

und Mitglied des Deutschen Komitees für Nachhaltigkeitsforschung (DKN) in Future Earth, Magnus J. K. Wessel, Leiter des

Bereichs Naturschutzpolitik sowie stellvertretender Leiter des Bereichs Gewässerpolitik beim Bund für Umwelt- und Naturschutz

Deutschland (BUND) und Dr. Petra Wolff, die im BMBF-Referat „Globaler Wandel“ die u.a. die Themenfelder Biodiversität,

Landmanagement und internationale Stadtentwicklung betreut. Moderiert wurde die Diskussion von Bernhard Pötter, Redak-

teur für Wirtschaft und Umwelt bei der „tageszeitung“ (taz) mit Schwerpunkt auf Umweltthemen und Autor diverser Bücher zu

u.a. Verbraucherpolitik, Klimawandel, Ökodiktatur und Energiewende.

Foto: Museum für Naturkunde Berlin

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Zwei wichtige Punkte, welche in der Podiumsdiskussion angesprochen wurden, waren die Frage nach der Inwertsetzung von

Biodiversität und die Frage nach dem Verhältnis von Biodiversitäts- und Klimaforschung bzw. inwiefern sich Biodiversitäts- und

Klimaforschung voneinander unterscheiden. Bezüglich der Inwertsetzung waren sich die Podiumsgäste einig, dass Inwertset-

zung nicht auf ökonomische Inwertsetzung reduziert werden darf und dass Bestrebungen zu Inwertsetzung sowohl Gefahren

als auch Chancen beinhalten. Im Hinblick auf die Frage nach dem Verhältnis von Biodiversitäts- und Klimaforschung wurde

diskutiert, dass es in der Debatte um Biodiversität kein konkretes Ziel, wie es in der Klimadebatte mit dem 2°C-Ziel besteht, gibt

und dass es die Biodiversität nicht gibt, weil Biodiversität immer lokal und lokal verschieden ist. Neben einer Reihe weiterer

Punkte, die während der Diskussion angesprochen wurden, wurde sie am Ende für Fragen aus dem Publikum geöffnet. Mehre-

re Zuhörende nutzten diese Möglichkeit für Fragen und Kommentare, bevor der Abend mit der Möglichkeit zu informellem Aus-

tausch und Netzwerken ausklang.

Foto: Museum für Naturkunde Berlin

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Workshoptag 20. Mai 2015

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurden am darauffolgenden Tag einige Themen spezifischer diskutiert. Der Vormittag

sowie der frühe Nachmittag des 20. Mai 2015 waren geprägt von Vorträgen, welche ausgewählte Entwicklungen und Prozesse,

die für Biodiversitätsforschende von Bedeutung sind, vorstellten. Daran anschließend wurden am Nachmittag an Thementi-

schen unterschiedliche Herausforderungen für die Biodiversitätsforschung intensiv mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern

des Symposiums diskutiert. Dabei wurde jeder Thementisch von einer externen Expertin bzw. einem externen Experten aus

dem jeweiligen Bereich sowie einem Mitglied des NeFo-Teams betreut.

Begrüßung, Programmvorstellung und Grußworte

Der Workshoptag wurde von Dr. Carsten Nesshöver mit einem Überblick über den Auftrag und die Struktur von NeFo, einem

Zwischenfazit über bisherige Tätigkeiten und einem Ausblick auf die zukünftige NeFo-Arbeit eröffnet. Der Hauptfokus der weite-

ren NeFo-Arbeit wird dabei auf der Weiterentwicklung und Stärkung der deutschen Biodiversitätsforschungscommunity in ei-

nem sich ändernden Umfeld liegen. Dies beinhaltet eine noch gezieltere Kommunikation und noch gezieltere Angebote, weiter-

hin verstärkte Arbeit und Capacity Building zu IPBES und Wissenschaft-Politik-Schnittstellen sowie Dialog mit der Community

bezüglich der zukünftigen Entwicklungen in der Biodiversitätsforschung.

Es folgten Grußworte von Dr. Petra Wolff, in welchen sie die Bedeutung der

Biodiversitätsforschung für das BMBF und innerhalb globaler Themen hervorhob

sowie noch einmal auf einige Punkte der Podiumsdiskussion des vorangegange-

nen Abends rekurrierte.

Vorträge

Die Vorträge des Vormittags gliederten sich in mehrere thematische Blöcke und dienten auch als Input für die Thementische

des Nachmittags. Im Anschluss an die Vorträge gab es jeweils die Möglichkeit, Verständnisfragen zu stellen, während die in-

tensivere Diskussion einzelner Punkte an den Thementischen am Nachmittag stattfand.

IPBES

Im ersten Vortrag des Tages stellte Dr. Mariam Akthar-Schuster die Deutsche IPBES-

Koordinierungsstelle, den IPBES-Prozess und den nationalen Beitrag zu IPBES vor.

Neben Funktionen, Aufgaben und Struktur des Gremiums und des internationalen Pro-

zesses erläuterte sie auch die nationale IPBES-Struktur, die Mandate der deutschen

IPBES-Koordinierungsstelle sowie die nationale Koordinierung der Nominierungen für

Expertinnen und Experten für die IPBES-Assessments.

Foto: Verena Müller

Foto: Verena Müller

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Dieser Vortrag wurde ergänzt durch den Vortrag von Malte Timpte, der den Beitrag zur Aktivierung und Einbindung der deut-

schen Biodiversitätsforschungscommunity in IPBES darlegte. Nach einer Erläuterung der durch die deutsche Bundesregierung

finanzierten Mechanismen zur Unterstützung von IPBES und der Verteilung

der Aufgaben innerhalb des Arbeitsfeldes zu IPBES in Deutschland, erläu-

terte er anhand der verschiedenen NeFo-Arbeitsmodule, wie NeFo zum

Capacity Building in Bezug auf Wissenschaft-Politik-Schnittstellen, mit be-

sonderem Fokus auf IPBES, sowie zur Kommunikation und Multiplikation

beiträgt und darüber hinaus die deutsche IPBES-Koordinierungsstelle unter-

stützt. Der Schwerpunkt der NeFo-Arbeit liegt hier auf Capacity Building-

Workshops, der Aufarbeitung und Aufbereitung von Arbeitsergebnissen und

Informationen für die Community in Form verschiedener Produkte sowie

intensiver Medienarbeit. Außerdem stellte er das in Arbeit befindliche UNDP

Biodiversity and Ecosystem Services Network vor, welches einen Beitrag zu

den IPBES-Assessments leisten kann und zu welchem auch die deutsche Biodiversitätsforschungscommunity einen Beitrag

leisten kann. Weiterhin erläuterte Malte Timpte die verschiedenen Möglichkeiten, sich im IPBES-Prozess zu beteiligen und

betonte die Unterstützungsbereitschaft für interessierte Expertinnen und Experten durch NeFo.

Nachwuchsnetzwerke: Early Career Scientists in Future Earth und Biodiversity Science-Policy-Interfaces Network

(BSPIN)

Der Block zu IPBES war gefolgt von einem Block, in welchem Netzwerke von Nachwuchsforschenden für Nachwuchsforschen-

de sich und ihre Aktivitäten vorstellten. Hier wurde das Early Career Scientists Netzwerk in Future Earth von Steffen Lohrey

vorgestellt, welcher sich kurzfristig bereit erklärte, Dr. Sonja Deppisch zu vertreten. Weiterhin wurde das Biodiversity Science-

Policy-Interfaces Network (BSPIN) durch Yves Zinngrebe präsentiert. Beide Referenten stellten die Struktur des jeweiligen

Netzwerks sowie dessen jeweilige Aktivitäten und Ziele dar. Während Future Earth und entsprechend auch das Nachwuchs-

netzwerk eher auf globale Themen und Nachhaltigkeitsforschung fokussiert, hat BSPIN den Fokus explizit auf Biodiversität.

Beide Referenten betonten, dass es sich um im Aufbau befindliche Netzwerke handelt, die von den Aktivitäten ihrer Mitglieder

leben und dass interessierte Forscherinnen und Forscher herzlich willkommen sind.

Globale Veränderungen in der Biodiversitätsforschung

Im seinem Vortrag zu globalen Veränderungen in der Biodiversitätsforschung präsentierte Dr. Stefan Hotes die Einschätzun-

gen und Resümees einer Reihe von in der Biodiversitätsforschung tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Für

diesen Vortrag griff er neben seinen eigenen Kenntnissen und Erfahrungen auf Input von Birgit Aue, Bruno Baur, Aletta Bonn,

Roland Brandl, Taku Kadoya, Alexandra Klein, Stefan Klotz, Damasa

Macandog, Carsten Neßhöver, Ralf Seppelt, Josef Settele, Eva Spehn,

Ulrike Tappeiner, Wolfgang Wägele, Andreas Werntze und Volkmar Wol-

ters zurück. Dadurch konnte er einen breiten Überblick an Sichtweisen auf

die Entwicklungen und Veränderungen der Biodiversitätsforschung darstel-

len. So wurden bspw. anhand der Frage, was überhaupt mit „Biodiversi-

tätsforschung“ gemeint ist, verschiedene Skalen und Gradienten, an denen

sich Biodiversitätsforschung orientieren kann, dargestellt. Nach einer Prä-

Foto: Verena Müller

Foto: Verena Müller

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sentation verschiedener Grundfragen von Biodiversitätsforschung wurden unterschiedliche Herausforderungen im Hinblick auf

Datensammlung, Datenanalyse und Handlungswissen vorgestellt und aktuelle Entwicklungen der „Nachfrageseite“ von Ergeb-

nissen von Biodiversitätsforschung sowie in technologischer Hinsicht und im Hinblick auf partizipative Forschung und die For-

schungslandschaft skizziert.

Vorstellung Prototyp Forschungsatlas

Als letzten Beitrag des Vormittages stellte Dr. Katrin Reuter den Prototyp eines Forschungsatlas zur Biodiversitätsforschung

Deutschland vor. Ziel des Atlas´ ist es, eine kartographische Übersicht über die

Biodiversitätsforschung und ihre Akteurinnen und Akteure in Deutschland zu

geben und über diverse Suchfunktionen die Selbstorganisation und Vernetzung

der Biodiversitätsforschungscommunity weiter zu stärken. Nach einem Überblick

über Adressaten, Ziele und Mehrwert des Atlas´ sowie in diesen eingehende

Informationen und Daten und eines Abrisses der Entstehung der Idee zum Atlas

im Rahmen des AK Biodiversitätsforschung innerhalb der Allianz der Wissen-

schaftsorganisationen, wurde der Prototyp anhand einer ausgewählten Frage

vorgestellt. Dafür wurde auf die bereits online verfügbare Version des Atlas´ zu-

gegriffen und anhand einer Frage zu einem IPBES-Thema eine konkrete Suche

durchgeführt, bei welcher die Parameter unterschiedlich eingeschränkt wurden, um verschiedene Funktionalitäten zu illustrie-

ren.

Postersession

Um Nachwuchsforschenden die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Forschung und ihre Einschätzungen im Hinblick auf die

zukünftige Biodiversitätsforschung darzustellen, gab es einen Call for Posters. Die Postersession fand während der Mittags-

pause, die zu diesem Zweck mit ca. 2 Stunden relativ lang angesetzt war, statt. So sollte den Teilnehmerinnen und Teilneh-

mern die Möglichkeit gegeben werden, die Poster zu präsentieren bzw. anzuschauen und sich außerdem auszutauschen und

zu vernetzen. Präsentiert wurden acht Poster aus unterschiedlichen Themenfeldern.

Biodiversitätsforschung quo vadis? – Pfade und Verbindungen in neue Datenlandschaften

Den Auftakt nach der Mittagspause bildete der Vortrag von Dr. Florian Wetzel. Zu

Beginn seiner Präsentation stellte er aktuelle Fragen und neue Herausforderungen

der Biodiversitätsforschung im Hinblick auf Daten und Datenverarbeitung dar. Her-

ausforderungen im Hinblick auf Daten bestehen insbesondere bei der Verbesserung

der Qualität der Daten und hinsichtlich Standards der Datengrundlagen für Biodiversi-

tätsforschung sowie dem Füllen von räumlichen, zeitlichen und taxonomischen Da-

tenlücken bspw. im Hinblick auf die Aichi Targets. Nach einer Illustration von Proble-

men anhand der Frage nach taxonomischen Lücken wurden Rahmenbedingungen für

Biodiversitätsdaten und deren Nutzung im Informationszeitalter und das Konzept der

Foto: Verena Müller

Foto: Verena Müller

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Essential Biodiversity Variables (EBVs) dargestellt. Danach stellte er das Projekt EU BON vor, dessen Aufgabe es ist, einer-

seits als soziales Netzwerk aus verschiedenen Netzwerken, die Biodiversität sammeln und bereitstellen zu funktionieren und

andererseits als technologisches Netzwerk aus vernetzten IT-Infrastrukturen Plattformen für die Analyse und Interpretation von

Daten zu liefern.

Was ist transdisziplinäre (Biodiversitäts-)Forschung, wie sieht sie aus und warum ist sie wichtig?

Der letzte Vortrag vor den Thementischen beschäftigte sich mit Transdisziplinarität. Dr. Carsten Mann stellte zunächst die

Notwendigkeit und Charakteristika transdisziplinärer Forschung heraus, um

danach anhand konkreter Forschungsprojekte zu zeigen, wie transdiszipli-

näre Forschung in der Praxis gestaltet werden kann. Die Hauptmerkmale

transdisziplinärer Forschung liegen in dem Aufgreifen gesellschaftlicher

Problemlagen, der Komplexität von Systemen, der Vielzahl legitimer Sicht-

weisen sowie der Erarbeitung umsetzungsrelevanten Handlungswissens.

Als Hauptherausforderungen solcher Forschungsprozesse erläuterte er die

gemeinsame Problembeschreibung, die Auswahl und Funktion der beteilig-

ten Akteurinnen und Akteure sowie Fragen der Prozessgestaltung. Wie

diese Fragen gelöst werden können stellte er anhand eines regionalen und

anhand eines internationalen Projektes dar. Am Ende seines Vortrages betone er noch einmal, dass transdisziplinäre For-

schung ein zeitaufwändiger Prozess ist, bei welchem auch Fragen der Qualitätssicherung nicht leicht zu beantworten sind, dass

Transdisziplinarität jedoch von hoher Praxis- und Politikrelevanz ist.

Thementische

Nach den Inputs durch die Vorträge fand eine Session mit verschiedenen Thementischen statt. Die Teilnehmenden hatten

zweimal die Möglichkeit zu wechseln und somit an drei unterschiedlichen Tischen teilzunehmen. Die meisten Teilnehmenden

blieben jedoch länger in einer Arbeitsgruppe, um intensiver arbeiten zu können, und nutzten die Möglichkeit des Wechsels nur

einmal. Die Ergebnisse der Thementische wurden im Anschluss an die Session im Plenum vorgetragen. Nachfolgend finden

sich die Zusammenfassungen der Arbeitsergebnisse der jeweiligen Tische, wie sie durch die beiden Tischbetreuenden erstellt

wurden.

Tisch 1: Das Verhältnis von universitären und außeruniversitären Einrichtungen in der zukünftigen Biodiversitätsfor-

schung: Wie können speziell die Universitäten stärker vernetzt werden? (Dr. Stefan Hotes und Sebastian Tilch)

These: Universitäten haben als Einzelorganisationen und mit ihren dezentra-

len Strukturen im Vergleich zu außeruniversitären Einrichtungen einen Nach-

teil ggü. Außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bezug auf transdis-

ziplinäre Vernetzung. Abgefragt werden sollten mögliche Unterstützungen

durch NeFo.

Foto: Jascha Apkes

Foto: Jascha Apkes

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Ergebnisse: Leider kam nur eine einzige Gruppe von 11 Teilnehmern zustande. Hier wurde die Verteilung der momentanen

Anstellungsverhältnisse bei universitären oder außeruniversitären Einrichtungen abgefragt: Das Ergebnis war rund 1:1

Folgende Vorschläge wurden aufgebracht:

Bedarf für Vernetzung Grund für Defizit Mögliche Lösun-

gen/sinnvolle Struktu-

ren

Mögl. Unterstützung durch

NeFo

Wettbewerbsnachteil bei

der Beantragung großer

Forschungsvorhaben

(Bspw. EU-Förderungen)

Fehlende Mittel bzw.

Kapazitäten für Recher-

che, Organisation und

Betreuung, Große For-

schungszentren haben

spezielle Beauftragte

dafür

Forschungsverbünde

wie BBIB oder iDiv

schaffen zusätzliche

Strukturen und Perso-

nal, die hier Unterstüt-

zen

1. Vermittlung bzw. Sichtbarmachung von (privaten) Coa-ches oder ggf. be-reits vorhandener Anlaufstellen an den Einrichtungen

2. Aktuelle Aus-schreibungen, För-dermöglichkeiten

Verbesserte Lehre durch

stärkere Einbindung außer-

universitären Personals

Länderabhängig (mal

gefördert, mal verhin-

dert), räumliche Struktu-

ren (zu große Entfer-

nungen

E-Learning, virtuelle

Vorlesungen (Videokon-

ferenzen)

Kontaktmöglichkeiten in

die Politik

Große Einrichtungen

über Pressestelle gut in

Politik vernetzt

Fachliche Profilschär-

fung und Kommunikati-

on

Sichtbar machen durch

Forscher- und Institutsprofi-

le, Forschungsatlas, Exper-

teninterviews u.a. NeFo-

Angebote

Bessere Vermittlung von

Untersuchungsflächen für

Monitoring, Case studies

etc. von Seiten der Kom-

munalverwaltung und Wis-

senschaft gewünscht

Entsprechende Daten-

banken unbekannt (BfN

etc.)

„Partnerbörse“ ähnlich jener

im Rahmen des Bundespro-

grammes biologische Viel-

falt

Generell wurde festgestellt, dass Defizite abhängig sind von der Größe der Hochschule. Große Unis seien ähnlich ausgestattet

wie außeruniversitäre Einrichtungen. Allerdings sei die Lehre ein zusätzliches Hemmnis für ein Engagement im Science-Policy-

Bereich.

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Tisch 2: Inwertsetzung von Biodiversität: Welche Beiträge müssen durch die Biodiversitätsforschung geleistet wer-

den, um auf volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Ebene die Konzepte weiter zu entwickeln? Verzahnung

der Communities? Wie absichern, dass keine Reduktion auf ökonomische Werte stattfindet? (Dr. Lasse Loft, BiK-F,

und Dr. Katja Heubach, NeFo)

Siehe zu diesem Thema ausführlich (inkl. Thesen und Forschungsbedarf):

http://www.tab-beim-bundestag.de/de/aktuelles/20150407.html

http://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht-ab161.pdf

Theoretischer Hintergrund zum Thementisch

1. Session: Diskussion des Begriffes „Inwertsetzung“ – Was umfasst er?

Der Begriff Inwertsetzung umfasst zum einen „Werte“ und „bewerten“, zum anderen impliziert er, dass etwas ein Wert zuge-

schrieben und dieser, bislang nicht explizit genannte Wert überhaupt erst sichtbar gemacht werden kann.

Dabei kann die zur Inwertsetzung herangezogene Bewertung sowohl monetär als auch nicht-monetär erfolgen. Um eine erfolg-

te Bewertung in eine/r (politische) Handlung einfließen zu lassen/umzusetzen, bedarf es geeigneter, am Ziel der Bewertung

ausgerichtete Instrumente (Transfer der Bewertungen).

2. Session: Thesenentwicklung Bewertungsfrage

Vorschlag Erkenntnis/Bedarf 1: Holistischeres Bild hinsichtlich Ecosystem Services (ES) nötig: nicht nur Fokussierung auf pro-

visioning ES, sondern verstärkt auch die anderen ES-Kategorien in den Blick nehmen, vor allem cultural services

Vorschlag These: Verschiedene ES-Kategorien erfordern spezifische, unterschiedliche Methoden der Quantifizierung und Be-

wertung, d.h. vor allem, die methodische Kompetenz im Bereich der nicht-monetären/nicht-marktbasierten Ansätze weiterentwi-

ckeln

3. Session: Thesenentwicklung Instrumentenfrage

Erkenntnis/Bedarf 2: Wie kann Schutz/nachhaltige Nutzung der ES durch verschiedene, adäquate Politikinstrumente gewähr-

leistet werden?

Vorschlag These:

Markt-basierte Instrumente fokussieren auf Bestandteile der Biodiversität und solche ES die auf Märkten gehandelt

werden können (meist provisioning und regulating services).

Über die Verteilung dieser Güter entscheidet daher ein Allokationsmechanismus der (überwiegend) ökonomischen

Gesetzen folgt.

Dem liegt implizit eine ökonomische Bewertung zugrunde (die jedoch nicht notwendigerweise monetär sein muss).

Es werden also solche Werte ganz überwiegend nicht miterfasst, die nicht durch Märkte abgebildet werden können

(wie z.B. kulturelle oder spirituelle)

D.h. der Verteilung von Biodiversität und einigen ES liegt ein Politikinstrument zugrunde, das viele normative Wertvor-

stellungen nicht abbildet und damit Fragen nach der Legitimität aufwirft.

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Folglich sollte wieder verstärkt über (ergänzende) ordnungsrechtliche Anreize nachgedacht werden.

Was bedeutet das vor dem Hintergrund der (mangelnden) Zahlungsbereitschaft der entwickelten Länder?

Ergebnisse: Diskussion des Begriffes „Inwertsetzung“ – Was umfasst er?

1. Bewertung

Die Bewertung von Biodiversität und ES ist zunächst einmal eine subjektiv-individuelle und normative Beurteilung:

WARUM wird etwas in Wert gesetzt?

o Welcher Begründungszusammenhang liegt der Bewertung zu Grunde?

o Wann erzeugt ökonomische Bewertung einen Mehrwert für die Naturschutzargumentation?

WER setzt etwas in Wert? Wertzuschreibung ist immer subjektiv

Pluralität der Werte („Ökonomie +“)

o Reduktion auf ökonomische Werte ist zu vermeiden; weitere Ansätze von / Zugänge zu Bewertung können

ökologischer, sozialer, politischer Natur sein

o Kommunikation der multiplen Werte eines z.B. Ökosystems notwendig

o Markt-basierte Steuerung ist nur ein Weg welche anderen Regelungsmöglichkeiten existieren bzw. müs-

sen entwickelt werden?

Daraus folgt, dass die Bewertung von Biodiversität und ES, die von Individuen vorgenommen wird, von der sozio-kulturellen

Prägung des Bewertenden abhängt:

Bewertung ist kontext-spezifisch

Foto: Jascha Apkes

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Das bedeutet wiederum, dass verschiedene Akteure auf verschiedenen Governance-Ebenen Biodiversität und ES anhand

unterschiedlicher Wertkategorien bewerten:

Für WEN wird bewertet bzw. für WEN stellt etwas einen Wert dar (und welchen)?

Skalenproblematik bei der Bewertung beachten

Ein „Wert“ ist also nichts Festgelegtes. Eine Bewertung/Inwertsetzung ist immer ein Aushandlungsprozess.

WAS wird / kann eigentlich „in Wert gesetzt werden“?

o Substituierbarkeit versus Vergleichbarkeit der substituierten Elemente (z.B. Biotope, Habitate) ist der „Er-

satz“ adäquat, z.B. aus ökologischer, sozio-ökonomischer, sozialer, ökonomischer Perspektive?

WIE wird etwas in Wert gesetzt?

o Welche methodische Ansätze existieren, welche sind adäquat für das betrachtete „Element“?

o Legitimität und Glaubwürdigkeit des Bewertungsverfahrens

2. Inwertsetzung:

Inwertsetzen bedeutet auch, etwas einen Wert zu zuschreiben (wertschätzen), der vorher so nicht erkannt/zugeordnet

wurde

o Inwertsetzung kann zu Verhaltensänderung führen

o Inwertsetzung kann neue Werte auch in anderen, nicht der Ökologie zugerechneten Bereichen schaffen, z.B.

die Bildung von Sozialkapital (Vertrauen, Bildung, gemeinsame Auffassung von Schutzwürdigkeit, Heimat

etc.)

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Tisch 3: Vielfalt, Ernährung, Gesundheit (Mensch) – (bspw. nature-based solutions, green infrastructure, urbane Bio-

diversität, urbane Agrobiodiversität) Welche Konzepte, Methoden und Ideen gibt es zur Einschränkung der Verbrei-

tung von Vektoren? (Dr. Katrin Reuter, NeFo und Verena Müller, NeFo)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Runde blieben für die zweite Runde am Tisch und erst die zweite Möglichkeit

eines Wechsels wurde wahrgenommen, sodass es insgesamt zwei Runden dieser Arbeitsgruppe gab.

Als Input für die Arbeitsgruppen wurden zum einen die Fragen „Welche Bedeutung haben die Konzepte nature-based solutions

und green infrastructure für die Biodiversitätsforschung?“, „Welche Rolle spielt „(Agro)Biodiversität im urbanen Raum für die

menschliche Gesundheit?“ und „Welche Biodiversitätsforschung ist notwendig, um die Verbreitung von Vektoren einzuschrän-

ken?“ genutzt. Weiterhin wurde eine Tabelle genutzt, anhand welcher die Bedeutung verschiedener Konzepte für die Biodiversi-

tätsforschung, mögliche Forschungsfragen, Probleme und Disziplinen, Methoden und der Zusammenhang mit anderen Konzep-

ten abgefragt werden sollte. Aufgrund der begrenzten Zeit konnten nicht alle Felder diskutiert und ausgefüllt werden.

Die erste Runde des Tisches hatte einen starken Fokus auf Fragen von (Agro-)Biodiversität und Landwirtschaft. Als sehr wich-

tig wurden das Aufbrechen der Dichotomie von Naturschutz und Landwirtschaft und der Bezug der Biodiversitätsforschung zu

Ernährung herausgestellt. Dabei wurde betont, dass Sortenvielfalt erhalten bleiben müsse und, in Bezug auf Vektoren und

deren Einschränkung, dass viele alte Haustierrassen resistent gegen

bestimmte Krankheitserreger seien. Im Zusammenhang mit Sortenviel-

falt wurde geäußert, dass es wichtig sei, diese auch im urbanen Raum

zu nutzen, auch um die Wertschätzung für diese Sorten in der Bevölke-

rung zu steigern und dass urbane Agrobiodiversität dazu beitragen

kann, Sorten zu erhalten. Darüber hinaus wurde diskutiert, dass Kultur-

artenvielfalt einen Beitrag zu menschlicher Gesundheit leisten kann, da

hier der Einsatz von Pestiziden in geringerem Maße als bei Hochleis-

tungssorten bzw. häufig überhaupt nicht nötig ist und dass die Frage des

Zugangs zu Saatgut eine Frage ist, welche gerade für den Zusammenhang von Biodiversitäts- und Ernährungsfragen von Be-

deutung ist.

In der zweiten Runde bestand Übereinstimmung über die Ansicht, dass Green Infrastructure ein wichtiges Konzept ist, um Bio-

diversität im urbanen Raum zu schützen, da dies vor dem Hintergrund von Landschaftszerschneidungen ruralen Raum häufig

schwierig ist. Zudem trägt Grüne Infrastruktur zur Klimaverbesserung in Städten bei. Weiterhin wurde in Bezug auf die Frage

nach Vektoren und deren Einschränkung angemerkt, dass das neue Arten auch die Verbreitung von Vektoren verhindern kön-

nen und so durchaus einen positiven Effekt auf Ökosysteme haben können. Ein Einwand, welcher in Bezug auf urbane Bio-

diversität und die Ernährung diskutiert wurde, war die Frage, inwiefern urban gardening auch ein Risiko für die menschliche

Gesundheit darstellen könne, da Böden in urbanen Gebieten unter Umständen stark belastet sein können. Als ein weiteres

wichtiges Problem im Hinblick auf die Frage nach nature-based solutions wurde die Frage identifiziert, wie im Konfliktfall ver-

schiedene nature-based solutions gegeneinander abzuwägen sind, bspw. wenn es um Fragen nach erneuerbaren Energien

und Naturschutz geht.

Foto: Jascha Apkes

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Als mögliche Forschungsfragen wurden an diesem Tisch die folgenden identifiziert:

Welche Effekte hat urbane Agrobiodiversität auf die Gesellschaft abseits des reinen (geringen) Ertrags? Führt sie zu

einer höheren Inwertsetzung von Nahrungsmitteln im Speziellen und Biodiversität im Allgemeinen? Welche Effekte hat

sie auf Gesundheit, Psychologie und das soziale Miteinander der Beteiligten und die Bildung von Kindern?

Welche Auswirkungen hat urbane Biodiversität tatsächlich auf den Zustand der biologischen Vielfalt? Können grüne

Infrastrukturen und nature based solutions neben ihren positiven Effekten auf das städtische Klima und die menschli-

che Gesundheit tatsächlich helfen, bestimmte Tier- und Pflanzenpopulationen zu erhalten?

Welche marktwirtschafltichen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um zu einer qualitativ hochwertigen Landwirt-

schaft zu gelangen, die auf Agrobiodiversität als nature based solution setzt? Welche Anreize müssen für alle Betelig-

ten gesetzt werden - vom Landwirt über den Verkäufer bis hin zum Käufer/Konsumenten? Wie müssten bspw. Sub-

ventionen gestaltet werden?

Wie hoch ist die gesellschaftliche Akzeptanz von nature-based solutions, wenn sie in die eigene Lebenswirklichkeit

eingreifen? Bspw. im Rahmen der Energiewende: Welche Konsequenzen würde die Bevölkerung in welchem Maße in

Kauf nehmen um sich zu einer Gesellschaft zu entwickeln, die rein auf regenerative Energiequellen setzt?

Verschränkung von Infrastrukturen – Wie viel Integration ist nötig, um urbane Biodiversität zu schützen?

Wie ist es gesellschaftlich umsetzbar, dass Biodiversität und andere Formen von Diversität, wie bspw. Diversität in

Produktionsweisen, sich zusammen etablieren können?

Wie weit trägt urbane Biodiversität und naturnahe Gestaltung zur ökologischen Aufwertung des urbanen Raums bei?

Welche Maßnahmen sind hier sinnvoll? Welche Maßnahmen sind hier evtl. in Bezug auf Klimafragen sinnvoll, für Bio-

diversität jedoch nicht?

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Tisch 4: IPBES Arbeitsprogramm: Zu welchen der acht Kapitel des Assessments zu Landdegradierung und Wieder-

herstellung wird Forschungsbedarf im Biodiversitätsbereich sowie Ökosystemleistungen gesehen? (Dr. Mariam

Akhtar-Schuster, Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle und Malte Timpte, NeFo)

Quelle: (IPBES/3/18), Seite 57-63, Annex VIII, Scoping for a thematic assessment of land degradation and restoration (deliver-

able 3 (b) (i))

Am Thementisch 4) zu einem Bestandteil des aktuellen Arbeitsprogramms des Weltbiodiversitätsrates IPBES, genauer zum

Scoping Bericht des IPBES Assessment zu Landdegradierung und Wiederherstellung, wurde unter anderem diskutiert, warum

ein Assessment zu dieser Thematik aus deutscher Perspektive wichtig ist und ob es aus Sicht der TeilnehmerInnen noch weite-

ren Bedarf zur Konkretisierung des Scoping Berichtes bzw. einzelner Kapitel gibt. Darüber hinaus wurden die TeilnehmerInnen

gebeten, Forschungsbedarfe und in Deutschland vorhandene Forschungskapazitäten zu diesem Thema aufzuzeigen. Neben

der Sammlung und Diskussion von Beiträgen am Tisch waren die TeilnehmerInnen aufgefordert, zu einer Online Zusammen-

stellung von Expertise, Projekten und ExpertInnen im Themenbereich Landdegradierung und Wiederherstellung beizutragen.

Diese unvollständige Übersicht über Expertise in Deutschland sollte bei weiteren Veranstaltungen ergänzt werden und den

Verantwortlichen, der sich im Aufbau befindenden Online-Plattform BES-net (Biodiversity & Ecosystem Services Network) des

UN Entwicklungsprogramms (UNDP), zur Verfügung gestellt werden. Die Vorschläge zur Ergänzung des Scoping Berichtes

sollen in den Kommentierungsprozess zum betreffenden IPBES Assessment Anfang/Mitte 2016 einfließen.

Mehr Informationen zum Assessment unter: ipbes.net

1) Warum ist ein Assessment zu Landdegradierung und Wiederherstellung aus deutscher Sicht wichtig?

Die TeilnehmerInnen wurden gebeten, kurze Statements zum Assessment zu Landdegradierung und Wiederherstel-

lung zu verfassen und anzugeben, aus welcher Perspektive (z.B. Wissenschaft oder Politik) sie das Dokument kom-

mentieren.

Die Begriffe müssen klar sein um die Ziele richtig zu definieren; Was ist z.B. mit Landdegradierung gemeint? (Entscheidungs-

trägerInnen und WissenschaftlerInnen müssen sich über Begriffe einigen bzw. ein klares Verständnis darüber haben, wie Be-

griffe, die relevant für das Assessment zu Landdegradierung und Wiederherstellung sind, von den verschiedenen relevanten

Akteuren definiert und verwendet werden!) - Wissenschaft/Behörde/Verwaltung

Die Multi-Stakeholder-Dimension sollte bei der Bewertung der Ursachen-Wirkungsgefüge und damit für die Implementierung

von entsprechenden Maßnahmen berücksichtigt werden. Diese Anerkennung hat zur Folge, dass ein Assessment zu Landde-

gradierung und Wiederherstellung verschiedenste Stakeholder und insbesondere unmittelbar von der Landdegradation Be-

troffene einbeziehen muss. Hierbei ist es ganz wesentlich, Wege zu identifizieren wie und von wem (a) verschiedene Stakehol-

der identifiziert werden, (b) wie sie effektiv ihr Wissen in das Assessment einbringen können um (c) insbesondere Betroffene

und in den Entscheidungsprozessen integriert werden können (Mitbestimmung). - Verwaltung/Wissenschaft

Um den Verlust der Biodiversität zu stoppen und Aichi-Ziele 3 (zu biodiversitätsgefährdenden Anreizsystemen) und 4 (zum

wirtschaften in nachhaltigen, ökologischen Limits) zu erreichen, ist es notwendig Prozesse der Degradation von Ökosystemen

in ihren kausalen Zusammenhängen bis zu ökonomischen, sozialen und demographischen Prozessen zurückzuführen. Dabei

müssen mögliche Synergien mit anderen politischen Zielen genauso erforscht und thematisiert werden wie unumgehbare Tra-

de-offs. Wissenschaft

Erarbeitung methodischer Vorgehen für verschiedene Skalen (sub-/regional/global) - Wissenschaft

Muster/Prozesse und ihre Auswirkungen auf sektorale Politik - Wissenschaft

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Bedarf: Kostenermittlungsmethode für Flächenverbrauch/Flächenabnutzung (z.B. Versiegelung/Erosion) > Integration in Ent-

scheidungsfindungsprozesse - Wissenschaft

Anerkennung der verschiedenen Werte der Biodiversität für den Menschen / Wert der Biodiversität an sich - Wissen-

schaft/Verwaltung

Fokus auf Böden; Langfristige Effekte auf Bodenfunktionen und Resilienz – Wissenschaft

2) Sind die Kapitel des Scoping Reports zu Landdegradierung (IPBES/3/18, Annex VIII) umfassend genug? Was

sollte in den Kapiteln konkret thematisiert werden?

Die TeilnehmerInnen wurden gebeten, weitere Inhalte, die im Scoping Report noch nicht oder unzureichend themati-

siert werden, für den Assessmentprozess vorzuschlagen.

Aus dem Titel des vorliegenden Scopingdokuments, das bei IPBES-3 als Grundlage für das ausführliche Assessment

verabschiedet wurde, und in Kapitel 1 wird nicht deutlich, dass die Prävention von Landdegradierung (fast immer) bes-

ser ist als Restorationsmaßnahmen.

In Kapitel 1 sollte die nachhaltige Nutzung (sustainable land use) und nachhaltiges Landmanagement in allen Formen

(Wald, Boden etc.) berücksichtigt werden

Es muss klar sein, welches Ziel die Restauration hat. Welcher Zustand soll erreicht werden?

In Kapitel 2., 4. und 8. sollten Monitoring Prozesse und Indikatoren (zur Prävention) berücksichtigt werden. Die Kate-

gorisierung und Ausweisung von entsprechenden degradierten Bereichen/Kleinsteinheiten können Entscheidungshil-

fen für das Einführen von Optionen für nachhaltiges Flächenmanagement sein.

In Kapitel 3, Absatz 10 und Kapitel 8, Absatz 15 sollten extraktive Prozesse, wie der Abbau von fossilen und metalli-

schen Rohstoffen, sowie die Produktion von Biotreibstoffen und anderen agrarindustriellen Prozessen in der transnati-

onalen Wirkung betroffener Wertschöpfungsketten berücksichtigt werden. Zudem müssen Infrastrukturprozesse, wie

Straßenbau und Urbanisierung in ihrer Wirkung berücksichtigt werden (Versieglung, Zerschneidung von Ökosystemen

und Habitaten).

In Kapitel 4 sollte auch auf Bodenverdichtung (soil compaction) eingegangen werden

In Kapitel 6 sollte geklärt werden, ob es wirklich immer um die Option Restauration geht (ökonomische „Kraft“ & natür-

liche Voraussetzung)

3) Welche Forschungskapazität für das Assessment gibt es in Deutschland und International? (Institutionen, In-

dividuen, Netzwerke)

Diese Sammlung konnte auf Grund der knappen Zeit nicht durchgeführt werden. Die TeilnehmerInnen werden gebeten,

die Online eine Tabelle auszufüllen.

Die Sammlung ist unter folgenden Link einsehbar.

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Tisch 5: Forschungsprogramme und Umweltpolitik: Wo und wie kann die deutsche Biodiversitätsforschung mit ihren

Kompetenzen beitragen? (Konstantin Kreiser, NABU-Referent für Internationale Biodiversitätspolitik, und Dr. Carsten

Nesshöver, NeFo)

Arbeitsgruppe Forschungsprogramme und Umweltpolitik

In den zwei runden der Diskussionen war eine diverse Gruppe aus Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis, hier

vornehmlich NGO-Vertreterinnen und Vertretern, beteiligt. Vier Bereiche wurden mit verschiedener Intensität andiskutiert, die

sich wie folgt zusammenfassen lassen. Viele Punkte knüpfen dabei direkt an Aspekte des auf dem Symposium vorgestellten

FONA3-Programmes an.

1) Inhaltliche Themen: es wurden verschiedene Schnittstellenfelder andiskutiert, in denen sich die BDF mit anderen

Themen verbinden sollte (in Forschung und Praxis), um damit ihre Relevanz zu stärken. Hier wurden u.a. genannt:

nachhaltige Stadtentwicklung, Gesundheit, Energiewende, Konsum. Im Bereich des Konsums wurde vor allem die

Frage der externen Effekte von deutschem Konsumverhältnis auf die Biodiversität in anderen Ländern betont und dass

hier noch erheblicher Forschungsbedarf besteht. Etwas konkreter wurde angesprochen, dass auf die Rolle der Bio-

diversität in konkreten Politiken und deren Wirkung auf die Biodiversität, etwa in der Planung oder auch der Agrarpoli-

tik und die Wirksamkeit von Maßnahmen im Naturschutz noch umfassender analysiert werden sollten um sie damit zu

evaluieren und zu ihrer Weiterentwicklung beizutragen.

2) Umsetzung von Projekten: Bei der Umsetzung entsprechender transdisziplinärer Projekte (in FONA3 und anderswo)

sollte verstärkt auf die Qualitätssicherung geachtet werden und die anvisierte Stärkung der Rolle der Sozialwissen-

schaften in den Projekten ernst genommen werden. Hier zeigt sich weiterhin in vielen aktuellen Projekten noch eine

erhebliche Lücke auf, wie auch beim Vortrag von C. Mann angesprochen. Die in FONA3 betonten Agendaprozesse

zur Themenentwicklung und Findung sollten weiter gestärkt und noch transparenter gestaltet werden.

3) Emerging Issues: Eng mit der Evaluierung von Politiken (s.1.) verbunden ist die Frage, wie die BDF verstärkt Neue

Themen („Emerging Issues“) von besonderer Bedeutung im Biodiversitätsschutz aufbringen und mögliche Handlungs-

folgen für den politischen Raum ausarbeiten und dann in der Gesellschaft thematisieren kann. Hierfür bedarf es der

Weiterentwicklung von Kanälen, die nicht allein auf einer Nachfragefunktion durch Politik und Gesellschaft basieren.

Entsprechende „Horizon Scanning“ Methoden sind gut entwickelt, werden aber in Deutschland nur eher selten ange-

wandt.

4) Verbindung von Forschung und Bildung, Citizen Science: Auf der lokalen Ebene geht es beim Thema Biodiversi-

tät nicht allein nur um die Erforschung und Lösung von Problemstellungen, sondern vielfach wird auch die Verbindung

von Forschung und Bildung immer wichtiger. Hier kommt den naturkundlichen Museen und Sammlungen eine beson-

dere Rolle zu, die durch entsprechende Projekte ebenfalls der Förderung im Sinnen der Dekade zur Bildung zur

Nachhaltigkeit bedarf. Aktivitäten in den Bürgerwissenschaften können hier ein wichtige Rolle spielen.

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Tisch 6: Biodiversitätsinformatik: Welche Methoden, Datenbanken und Standards sind für die Biodiversitätsforschung

in Zukunft wichtig und wie müssen bestehende methodische Ansätze weiterentwickelt werden? Wie können Datenan-

bieter und Datennutzer zusammengebracht werden? Wie kann die deutsche Biodiversitätsforschung von ihr profitie-

ren? Wie können relevante Daten und Informationen leicht nutzbar gemacht werden? (Claas-Thido Pfaff, gfbio, und

Rudolf May, Bundesamt für Naturschutz (BfN)) Zusammenfassung erstellt von Sascha Gennrich (NeFo)

Runde 1

Teilnehmer: 6 Personen

Zeit: ~35 min

Die Moderatoren stellen ein Diagramm vor, welches die Diskussion strukturieren soll (Abb. 1). Anschließend sollen die Teil-

nehmer Schlagworte aufschreiben, die dann gemeinsam den entsprechenden Kategorien zugeordnet werden. (Abb. 2 zeigt die

Schlagworttafel nach der zweiten Runde)

Abbildung 1

In der ersten Runde wurden viele Zettel um das Thema Zugang und die Frage, wie Produzenten und Konsumenten ihre Daten

richtig teilen, gestellt. Es wurde der Begriff des Wegweisers oder Katalogs eingeführt, der Nutzerinnen und Nutzern ermögli-

chen soll, die gewünschten Daten unter all den vorhanden Anbietern und Portalen zu finden. Mehrfach wurde festgestellt, dass

man sich bestimmte Daten besorgt, sie aufwendig vorbereitet, dann analysiert, um am Ende festzustellen, dass die Daten nicht

den Qualitätsstandards entsprechen oder einfach doch nicht die richtigen sind.

Viele der auf dem Brett gesammelten Probleme beziehen sich nicht direkt auf das Thema Biodiversität. Es sind generelle Prob-

leme, die in allen Bereichen thematisiert werden, wo es um das Teilen von Daten geht. „Wie werden Daten langfristig erhal-

ten?“, „Wie zitieren wir Datensets oder ein einzelnes Datum?“, „Wie steht es um die Interoperabilität?“ (Stichw. Einheitliches

Datenformat) Daraus ergab sich auch die Frage: „Was ist denn Biodiversitätsinformatik genau?“ „Löst sie Probleme die es nur

im Bereich der Biodiversität gibt oder sind das allgemeine Probleme?“. Speziell im Bereich der Bioinformatik verschwimmt die

Grenze zwischen Bioinformatik und Biodiversitätsinformatik.

Es waren eigentlich nur 20 Minuten pro Runde vorgesehen, aber alle Teilnehmer wollten gerne die Diskussion weiter fortführen.

Runde 2

Teilnehmer: 7 Personen

Zeit: ~20 min

In der zweiten Gruppe lag der Fokus eher auf Datenschutz, Rechten an Daten und Zitationsfragen.

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In anderen Ländern gibt es Verpflichtungen, dass öffentliche Projekte ihre gesammelten Daten am Ende veröffentlichen müs-

sen (die Form der Veröffentlichung variiert in versch. Ländern

und Projekten). Braucht Deutschland auch so eine Verpflich-

tung? Es müsste vorher geklärt werden, was veröffentlicht

werden darf. Beispiel: Daten die „draußen“ gesammelt wer-

den, werden häufig auf dem Grundstück von Privatpersonen

(z.B. Landwirte) gewonnen. Dürfen sie dann veröffentlicht

werden? Wer hat das Urheberrecht? Auch interessant in Be-

zug auf Genmaterial: Wie viel darf davon öffentlich sein, bevor

es personenbezogen ist?

Am Ende der zweiten Runde wurden folgende Thesen zu-

sammengestellt, wie es um die Biodiversitätsinformatik in Deutschland, aber auch außerhalb Deutschlands, steht.

These 1: Die Biodiversitätsinformatik muss sich mehr auf Schnittstellen fokussieren

(Wie können Daten effizient verbreitet werden).

These 2: Es benötigt Zugriff auf einen Katalog von Datenbeständen (mit Qualitäts-Bewertung).

Abb. 1:Schlagworte und Kategorien

Foto: Jascha Apkes

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Tisch 7: Eine Übersicht über die Biodiversitätsforschungslandschaft in Deutschland: Der Forschungsatlas – Finden

sich die Akteure wieder, welche Anregungen und Bedarfe gibt es? (Dr. Matthias Premke-Kaus, Leibniz-Gemeinschaft,

Sektion E: Umweltwissenschaften und Biodiversität, und Dr. Katrin Vohland, NeFo)

Ergebnisse Thementisch „Forschungsatlas“

Nachdem Katrin Reuter die Grundanliegen im Plenumsvortrag vorstellt hatte, wurden am Thementisch konkrete Vorschläge zur

Optimierung gemacht, die hier strukturiert zusammengefasst werden:

Struktur & Funktionalität: Es gibt bereits eine Reihe von Portalen zu den unterschiedlichsten Informationen, so dass ein wei-

teres Portal als möglicherweise nicht zielführend angesehen wird, sondern eine vernetztere Struktur angedacht werden sollte.

Der Atlas sollte auf die Datenbanken und Angebote anderer Anbieter zurückgreifen und diese über eigene Abfragen verknüp-

fen. Dagegen spricht, dass ein Vorteil der aktuellen Struktur die Qualitätsprüfung ist; beispielsweise werden keine fake-

Veranstaltungen oder Institutionen in der Datenbank geführt. Möglicherweise wäre es interessant, sich dazu nochmal den Rat

eines „Informationsdesigners“ oder „Netzwerkdesigners“ zu holen.

Ein Kritikpunkt war, dass die Hierarchieebenen gemischt sind, also Lehrstühle und ganze Unis auftauchen. Für einen groben

Überblick darüber, welche Universitäten beispielsweise einen Schwerpunkt in der Biodiversitätsforschung haben, ist die aktuelle

Darstellung zu unübersichtlich.

Inhalte: Es gibt eine Nachfrage zur Darstellung größerer Programme wie beispielsweise Exzellenzinitiativen oder Sonderfor-

schungsbereiche (SFBs). Andiskutiert wurde, inweit es möglich ist, beispielsweise eine Übersicht über alle Kustodien zu erhal-

ten. Optimal wäre sogar eine Übersicht über die Sammlungen und deren Erschließungsgrad.

Die Schlüsselbegriffe schienen nicht mehr ganz aktuell zu sein und sollten überarbeitet werden.

Zielgruppe: Die Zielgruppen müssen noch weiter qualifiziert werden und vielleicht auch den Bereich der Vermutung verlassen.

Dass der Atlas in Bezug auf das Suchen von Expertise im Rahmen von IPBES eine Rolle spielen kann, scheint offensichtlich,

aber ob Wissenschaftler den Atlas ansteuern, oder nicht doch eher google und die eigenen Netzwerke, ist unklar. Hohe Erwar-

tungen gibt es von politischer Seite, wo schnell mal eine Übersicht entsprechend oft institutioneller Kriterien erstellt werden soll.

Sprache: Verbunden mit der Konkretisierung der Zielgruppen wird gefordert, zumindest die Eingangsseite und Kernausdrücke

auch in Englisch darzustellen. Ein Hauptanliegen ist die Sichtbarmachtung der deutschen Biodiversitätsforschung auch im in-

ternationalen (IPBES) Kontext.

Personalisierung: Die Nachfrage besteht weniger nach Institutionen, denn nach persönlicher Kompetenz („Expertenatlas“), da

i.A. Ansprechpartner gesucht werden. Es gibt verschiedene Optionen, auch entsprechend aktueller Persönlichkeitsrechte vor-

zugehen. Eine zu prüfende Möglichkeit wäre eine Kooperation mit ResearchGate. Dort sind viele Forscherinnen und Forscher

vertreten, und man könnte über eine geeignete Vernetzung nachdenken. Das Selbsteintragen wird eher kritisch gesehen, da

Zeit ein limitierender Faktor ist.

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Präsentation der Ergebnisse im Plenum

Nach der Arbeitsgruppenphase wurden die Ergebnisse von jeweils einem Teilnehmenden der Gruppen im Plenum vorgestellt.

Fotos: Verena Müller

Abschlussvortrag: Biomimicry: Ideen aus der Natur für die Lösungen von morgen

Der Vortrag von Dr. Arndt Pechstein von Biomimicry Germany bildete

den inhaltlichen Abschluss des Workshoptages. Anhand vieler Illustrationen

wurde präsentiert, wie Formen, Prozesse und Mechanismen, die während

der Evolution in der Natur entstanden sind, als Vorbild für technologische

Lösungen und einen systembasierten Ansatz dienen können.

Foto: Verena Müller

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Nächste Schritte

NeFo wird die Ergebnisse des Symposiums bei der Konzeption und Strukturierung der neuen Webseite, deren Relaunch für

den Herbst 2015 geplant ist, und in der weiteren Arbeit am Forschungsatlas einfließen lassen. Weiterhin sollen die Ergebnisse

und Anregungen des Symposiums in der Biodiversitätsforschungscommunity bekannt gemacht und in relevante politische Pro-

zesse, wie bspw. IPBES, eingetragen werden. Dafür geeignete Formen und Formate werden in der weiteren Auswertung der

Ergebnisse identifiziert.

Kontakt für Fragen zu Symposium und Bericht:

[email protected]

Anhang

1) Programm

2) Übersicht Referentinnen und Referenten

3) Call for Posters

4) Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland ist ein Projekt im Rahmen von DIVERSITAS-Deutschland e.V.

(www.diversitas-deutschland.de), gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt wird maßgeblich durchge-

führt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Leipzig und dem Museum für Naturkunde Berlin sowie den Mitgliedern des Beira-

tes von DIVERSITAS-Deutschland e. V.

Symposium

Biodiversitätsforschung – Quo vadis?

Podiumsdiskussion, Vorstellung Prototyp Forschungsatlas zur Biodiversitätsforschung in Deutschland

und Workshops

19.-20. Mai 2015, Museum für Naturkunde Berlin und Palisa

Am 22. Mai ist der Internationale Tag der Artenvielfalt. Diesen Tag nimmt NeFo zum Anlass, vom 19. bis 20. Mai 2015 auf einem Symposi-

um im Rahmen einer Podiumsdiskussion und einem Workshoptag der Frage „Biodiversitätsforschung – Quo vadis?“ nachzugehen und den

neuen Biodiversitätsforschungsatlas vorzustellen. Erwartet werden 50-70 Teilnehmende. Ziel des Symposiums ist es, die Herausforderun-

gen für die deutsche Biodiversitätsforschung angesichts des fortschreitenden Verlustes an biologischer Vielfalt sowie einer veränderten

globalen Forschungs(förderungs)landschaft zu diskutieren.

Biodiversitätsforschung befindet sich in einem steten Wandel. Während der letzten 15 Jahre wurden enorme technologische Fortschritte im

Hinblick auf die Sammlung, Speicherung und Verarbeitung von Daten erzielt. Diese technologischen Entwicklungen gilt es aufzunehmen

und dabei weiterhin die „klassischen“ Disziplinen wie Taxonomie oder Ökologie zu integrieren. Darüber hinaus wird Biodiversität vermehrt

als ein Faktor innerhalb von globalen Herausforderungen wie Landnutzungsänderungen oder Urbanisierung und zunehmend weniger als

eigenständiges Thema der Forschung adressiert. Zudem gibt es seit 2012 mit IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Eco-

system Services) eine als Weltbiodiversitätsrat institutionalisierte Wissenschaft-Politik-Schnittstelle. Diese Schnittstelle ist, um erfolgreich

zum Schutz von Biodiversität beitragen zu können, auf die Zuarbeit der Biodiversitätsforschung in ihrer ganzen Breite angewiesen. Gleich-

zeitig bietet sie für Expertinnen und Experten die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse in umweltpolitische Prozesse einzutragen und

damit die Politikrelevanz der eigenen Forschung sichtbar zu machen und zu erhöhen. Neben IPBES gibt es mit Future Earth eine weitere

globale Plattform, für welche Biodiversität als Thema relevant ist.

Diese Entwicklungen und Prozesse haben erheblichen Einfluss auf die Biodiversitätsforschungscommunity. Dies gilt einerseits in Bezug auf

die beteiligten Disziplinen und die einbezogenen und einzubeziehenden Akteure, andererseits aber auch im Hinblick auf die Forschungs-

landschaft, Möglichkeiten und Anforderungen der Forschungsförderung sowie die Gestaltung und Umsetzung umweltpolitischer Prozesse.

Diese grundlegenden Veränderungen im Umfeld der Biodiversitätsforschung und der Forschungsförderung wollen wir auf unserem Sympo-

sium eingehend betrachten. Neben einem Rückblick auf die letzten 15 Jahre Biodiversitätsforschung und einem Ausblick auf die nächsten

10 Jahre wird der Prototyp des neuen Forschungsatlas vorgestellt. Der Forschungsatlas gibt eine kartographische Übersicht über die Bio-

diversitätsforschung und ihre Akteurinnen und Akteure in Deutschland. Damit und über diverse Suchfunktionen soll die Selbstorganisation

und Vernetzung der Biodiversitätsforschungscommunity weiter gestärkt werden. Zudem sollen die Ergebnisse des Workshops durch NeFo

sowohl der Biodiversitätsforschungscommunity zugänglich gemacht als auch in relevante politische Prozesse eingetragen werden.

Die Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist kostenfrei, eine Anmeldung bis 5. Mai jedoch erforderlich. Für Fragen können Sie sich gern an

[email protected] wenden.

Programm

Dienstag Podiumsdiskussion im Sauriersaal des Museum für Naturkunde (Invalidenstr. 43, 10115 Berlin)

Ab 19:00 Einlass

19:30-19:45

Begrüßung und Grußworte durch NeFo

Dr. Katrin Vohland (Museum für Naturkunde Berlin)

19:45-20:00

Vorstellung FONA 3

MinR Dr. Volkmar Dietz (BMBF)

20:00-21:00

Podiumsdiskussion „Biodiversitätsforschung – Quo vadis?“ – Wie relevant ist Biodiversitätsforschung

in Zukunft, wenn die Themen globaler („global challenges“) und die Methoden inter- und transdiszipli-

närer werden?

Dr. Wolfgang Lucht (Mitglied des Deutschen Komitees in Future Earth)

Dr. Petra Wolff (BMBF)

Dr. Christoph Kehl, Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB)

Dr. Antje Boetius (Mitglied der DFG Senatskommission für Biodiversitätsforschung)

Magnus Wessel (Leiter Naturschutzpolitik und -koordination Bund für Umwelt und Natur-schutz Deutschland (BUND))

Moderation: Bernhard Pötter

Ab 21:00 Empfang/ Informelles Beisammensein bei Brezeln und Wein

Mittwoch

Workshoptag im Palisa (Palisadenstr. 48, 10243 Berlin)

09:15-09:40 Begrüßung durch NeFo, Vorstellung Programm durch Dr. Carsten Neßhöver, NeFo

Grußworte Dr. Petra Wolff, BMBF

09:40-10:00 Der nationale Beitrag zu IPBES

Dr. Mariam Akhtar-Schuster, Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle

10:00-10:20 Der Beitrag von NeFo zur Aktivierung und Einbindung der Forschungscommunity in IPBES

Malte Timpte, NeFo

10:20-10:45 Nachwuchsforschernetzwerke stellen sich vor

- Early Career Scientists Netzwerk in Future Earth (Dr. Sonja Deppisch, HafenCity Universität Ham-

burg)

- Biodiversity Science-Policy-Interfaces Network, BSPIN (Yves Zinngrebe, Universität Göttingen)

10:45-11:15 Kaffeepause

11:15-11:45 Analyse der globalen Veränderungen der Biodiversitätsforschung

Dr. Stefan Hotes, Philipps-Universität Marburg

11:45-12:15

Vorstellung Prototyp Forschungsatlas zur Biodiversitätsforschung in Deutschland

Dr. Katrin Reuter, NeFo

12:15-14:00 Mittagspause mit Postersession

14:00-14:30 Zur Rolle von Daten, Datenbanken, Monitoring und Modelling in der zukünftigen Biodiversitätsfor-

schung

Dr. Florian Wetzel, EU BON

14:30-15:00 Was ist transdisziplinäre Biodiversitätsforschung, wie sieht sie aus und warum ist sie wichtig?

Dr. Carsten Mann, Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) TU Berlin

15:00-16:00 Arbeitsgruppen (zwei Wechsel)

1) Das Verhältnis zwischen universitären und außeruniversitären Einrichtungen in der zukünfti-gen Biodiversitätsforschung: Wie können speziell die Universitäten stärker vernetzt werden? (Dr. Stefan Hotes, Philipps-Universität Marburg und Sebastian Tilch, NeFo)

2) Inwertsetzung von Biodiversität: Welche Beiträge müssen durch die Biodiversitätsforschung geleistet werden, um auf volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Ebene die Kon-zepte weiter zu entwickeln? Verzahnung der Communities? Wie absichern, dass keine Re-duktion auf ökonomische Werte stattfindet? (Dr. Lasse Loft, BiK-F, und Dr. Katja Heubach, NeFo)

3) Vielfalt, Ernährung, Gesundheit (Mensch) – (bspw. nature-based solutions, green infrastruc-ture, urbane Biodiversität, urbane Agrobiodiversität) Welche Konzepte, Methoden und Ideen gibt es zur Einschränkung der Verbreitung von Vektoren? (Dr. Katrin Reuter, NeFo und Ve-rena Müller, NeFo)

4) IPBES Arbeitsprogramm: Zu welchen der acht Kapitel des Assessments zu Landdegradie-rung und Wiederherstellung wird Forschungsbedarf im Biodiversitätsbereich sowie Ökosys-temleistungen gesehen? (Dr. Mariam Akhtar-Schuster, Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle und Malte Timpte, NeFo)

5) Forschungsprogramme und Umweltpolitik: Wo und wie kann die deutsche Biodiversitätsfor-schung mit ihren Kompetenzen beitragen? (Konstantin Kreiser, NABU-Referent für Internati-onale Biodiversitätspolitik, und Dr. Carsten Nesshöver, NeFo)

6) Biodiversitätsinformatik: Welche Methoden, Datenbanken und Standards sind für die Bio-diversitätsforschung in Zukunft wichtig und wie müssen bestehende methodische Ansätze weiterentwickelt werden? Wie können Datenanbieter und Datennutzer zusammengebracht werden? Wie kann die deutsche Biodiversitätsforschung von ihr profitieren? Wie können re-levante Daten und Informationen leicht nutzbar gemacht werden? (Claas-Thido Pfaff, gfbio, und Rudolf May, Bundesamt für Naturschutz (BfN))

7) Eine Übersicht über die Biodiversitätsforschungslandschaft in Deutschland: Der Forschungs-atlas – Finden sich die Akteure wieder, welche Anregungen und Bedarfe gibt es? (Dr. Matthias Premke-Kaus, Leibniz-Gemeinschaft, Sektion E: Umweltwissenschaften und Bio-diversität, und Dr. Katrin Vohland, NeFo)

16:00-16:30 Zusammentragen der Ergebnisse der Thementische im Plenum

16:30-16:50 Biomimicry: Ideen aus der Natur für die Lösungen von Morgen

Dr. Arndt Pechstein, Biomimicry Germany

16:50-17:00 Abschlussworte und nächste Schritte

Biodiversitätsforschung – Quo vadis?

Symposium „Biodiversitätsforschung – Quo vadis“ vom 19.-20. Mai 2015 in Berlin

Postersession am 20. Mai 2015

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tages der Artenvielfalt am 22. Mai veranstaltet das Netzwerkforum zur Biodiversi-

tätsforschung Deutschland (NeFo) vom 19. bis 20. Mai ein Symposium mit dem Titel „Biodiversitätsforschung – Quo vadis?“ zu

Status und Trends der Biodiversitätsforschung. Das Symposium besteht aus einer Podiumsdiskussion am Abend des 19. Mai

im Museum für Naturkunde Berlin und einem Workshoptag mit Vorträgen, Thementischen und einer Postersession am 20. Mai.

Biodiversitätsforschung befindet sich in einem steten Wandel. Zum einen sind während der letzten 15 Jahre enorme technolo-

gische Fortschritte im Hinblick auf die Sammlung, Speicherung und Verarbeitung von Daten erzielt worden. Zum anderen be-

steht mit dem 2012 gegründeten Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Ser-

vices) erstmals die Möglichkeit für Expertinnen und Experten, sich aktiv in die internationale Biodiversitätspolitik einzubringen.

Gleichzeitig nutzt die Biodiversitätsforschung zunehmend inter- und transdisziplinäre Methoden und wird häufig nicht mehr als

eigenes Forschungsthema, sondern zunehmend innerhalb globaler Herausforderungen wie Landnutzungsänderungen oder

Urbanisierung behandelt.

Für die Biodiversitätsforschung ergeben sich daraus vielfältige Herausforderungen. Das gilt einerseits im Hinblick auf methodi-

sche Anforderungen, die Projekte seitens der Forschungsförderung erfüllen müssen, sowie deren inhaltliche Ausgestaltung und

Zielsetzung. Andererseits ergeben sich aus Fortschritten in der Biodiversitätsforschung wichtige Impulse für die Ausgestaltung

von Wissenschaft-Politik-Schnittstellen und die Weiterentwicklung der Forschungslandschaft, beispielsweise bei der Ausrich-

tung von Forschungszentren, Graduiertenprogrammen oder universitären Strukturen.

Am Workshoptag wollen wir ein breites Spektrum konkreter Fragen diskutieren:

a) Die Rolle der Universitäten in der zukünftigen Biodiversitätsforschung – wie können sie stärker vernetzt und

eingebunden werden?

b) Vielfalt, Ernährung, Gesundheit – welche aktuellen Konzepte und Methoden gibt es in Bezug auf die Rolle er

Biodiversität?

c) Biodiversitätsinformatik – Welche Methoden und Standards sind für die Biodiversitätsforschung in Zukunft wich-

tig, wie müssen bestehende Ansätze weiterentwickelt werden und wie können relevante Daten und Informationen

leicht nutzbar gemacht werden?

d) IPBES und das IPBES Arbeitsprogramm – wo besteht Forschungsbedarf in Bezug auf Biodiversität und Öko-

systemleistungen?

e) Die Inwertsetzung von Biodiversität – wie müssen vorhandene Methoden weiterentwickelt werden und wie

kann eine Reduktion auf ökonomische Werte verhindert werden?

f) Forschungsprogramme und Umweltpolitik – wo und wie kann die deutsche Biodiversitätsforschung ihre Kom-

petenzen einbringen?

Weitere Themen und Aspekte sind herzlich willkommen!

Wir laden Expertinnen und Experten, insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, dazu ein,

ihre Forschung im Rahmen der oben skizzierten Themen oder auch ihre Ideen zur zukünftigen Ausgestaltung der Biodiversi-

tätsforschung in Form eines A0-Posters auf dem Symposium zu präsentieren. Den Druck der ausgewählten Posterbeiträge

übernimmt NeFo. Bitte schicken Sie Ihre Vorschläge mit dem Betreff „Poster Symposium ‚Biodiversitätsforschung – Quo va-

dis?‘“ bis spätestens 25. April 2015 an [email protected]. Für Nachfragen können Sie sich ebenfalls gern an diese

Adresse wenden. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen!

Symposium „Biodiversitätsforschung – quo vadis“ 19.-20. Mai Berlin, Museum für Naturkunde und Palisa

Referentinnen und Referenten

19. Mai, Podiumsdiskussion im Museum für Naturkunde Berlin (MfN), Sauriersaal

19:30-19:45 Begrüßung und Grußworte durch NeFo

Dr. Katrin Vohland

Katrin Vohland leitet den Fachbereich Wissenschaftskommunikation und Wis-

sensforschung am Museum für Naturkunde Berlin (MfN). Ihre Arbeitsschwer-

punkte liegen auf der Schnittstelle zwischen Biodiversitätsforschung und Politik

sowie zunehmend auch auf Citizen Science bzw. Bürgerwissenschaften, welche

die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in wissenschaftliche Prozesse

unterstützt. Sie hat an der Universität Bayreuth Tierökologie studiert, am Max-

Planck-Institut für Limnologie in Kiel promoviert und seitdem umfangreiche Er-

fahrungen in der Forschung und Leitung von Forschungsprojekten im Biodiversi-

tätsbereich gesammelt.

19:45 – 20:00 Uhr Vorstellung FONA 3

Volkmar Dietz

Volkmar Dietz ist Physiker. Seit November 2010 leitet er das Referat “Grundsatz-

fragen Nachhaltigkeit, Klima, Energie im BMBF.” Zu seinen Aufgaben zählt die

Weiterentwicklung des Förderprogramms “Forschung für nachhaltige Entwick-

lungen (FONA)”. Im Rahmen von FONA ist er für den Förderschwerpunkt “Sozi-

alökologische Forschung und Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit”

verantwortlich.

20:00 – 21:00 Uhr Podiumsdiskussion

Dr. Antje Boetius

Mitglied der DFG Senatskommission für Biodiversitätsforschung und Leiterin der

Forschungsgruppe Mikrobielle Habitate und der HGF-MPG Brückengruppe für

Tiefseeökologie und -Technologie.

Dr. Christoph Kehl

Studium der Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich und der Philosophie

an der FU Berlin. Dissertation zur Praxis und Theorie der biomedizinischen Ge-

dächtnisforschung an der HU Berlin (Institut für Europäische Ethnologie) und am

Promotionsschwerpunkt „Biomedizin – Gesellschaftliche Deutung und soziale

Praxis“ des Ev. Studienwerks Villigst. Seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter

bei ITAS, tätig im TAB Berlin mit Schwerpunkten in den Bereichen Bio- und Neu-

rotechnologien, Umwelt und Nachhaltigkeit. Autor der kürzlich erschienenen

TAB-Studie zur "Inwertsetzung von Biodiversität".

Dr. Wolfang Lucht

Prof. Dr. Wolfgang Lucht ist Leiter des Forschungsbereiches Erdsystemanalyse

am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Nachhaltig-

keitswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Herr Lucht arbeitet

und forscht zu verschiedenen Fragestellungen in den Bereichen der Erdsystem-

analyse und Modellierung, des Klimawandels und der Nachhaltigkeit.

Magnus Wessel

Magnus J.K. Wessel, Leiter Naturschutzpolitik beim Bund für Umwelt und Natur-

schutz Deutschland e.V., in der BUND-Bundesgeschäftsstelle. Er hat in Trier

Physische Geographie, Geobotanik und Verwaltungsrecht studiert und ist seit

2012 für die nationale und europäische Naturschutzpolitik beim BUND verant-

wortlich. Seit September ist er zudem stellv. Leiter für Gewässerpolitik. Aktuelle

Schwerpunkte seiner Arbeit liegen auf der europäischen Naturschutzpolitik rund

um FFH- und Vogelschutzrichtlinie, dem nationalen und europäischen Bio-

topverbund und der kritisch-konstruktiven Begleitung der Umsetzung der Natio-

nalen Strategie zur biologischen Vielfalt, sowie der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Dr. Petra Wolff

Petra Wolff ist Biologin. Seit Juli 2012 arbeitet sie im Referat “Globaler Wandel.”

Sie betreut unter anderem die Themenfelder Biodiversität, Landmanagement

und internationale Stadtentwicklung.

Moderation

Bernhard Pötter

Bernhard Pötter ist Redakteur für Wirtschaft und Umwelt bei der "tageszeitung"

(taz) in Berlin. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich mit Umweltthemen wie

Energie und Biodiversität. Er berichtet vor allem über Klima und Nachhaltigkeit in

der deutschen und internationalen Politik. Autor diverser Bücher, u.a. zu Ver-

braucherpolitik, Klimawandel, Ökodiktatur und zur Energiewende.

20.05., Palisa, Referentinnen und Referenten Workshoptag

Dr. Mariam Akthar-Schuster

Dr. Mariam Akhtar-Schuster: Geographin. Expertise im Bereich Landdegradie-

rung. Feldforschungen speziell in Afrika, zum Thema Biodiversitätsverände-

rungen infolge von Landnutzung. 2003-2009: Leitung der Koordinierungsstelle

von Diversitas Deutschland. 2009-2014: Mitglied des Managementteams des

PT-DLR zum Aufbau des Southern African Science Service Centre for Climate

Change and Adaptive Land Management (SASSCAL). Seit April 2014: Leitung

der deutschen IPBES-Koordinierungsstelle.

Dr.-Ing. Sonja Deppisch

Dr.-Ing. Sonja Deppisch leitet den Bereich "Globaler Wandel & raumbezogene

Strategien" an der HafenCity Universität Hamburg und koordiniert dort auch

eine Gruppe von Postdoktorandinnen unterschiedlicher stadt- und baubezo-

gener Disziplinen. Zudem ist Sie eine der Sprecherinnen des Early Career

Scientists (ECS) Netzwerkes in Future Earth. Sonja Deppisch hat in Hanno-

ver Landschaftsplanung studiert und zum Thema grenzüberschreitender

Governance promoviert und danach die sozial-ökologische Forschungsnach-

wuchsgruppe "plan B:altic - Klimawandel und Raumentwicklung" (BMBF)

geleitet. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in inter- und transdiszip-

linärer Forschung zu Stadt- und Regionalentwicklung sowie spezifisch in sozi-

al-ökologischer Resilienz und Umgang mit Wandelbedingungen in der räumli-

chen Planung.

Dr. Stefan Hotes

Stefan Hotes ist ein Ökologe mit besonderem Interesse an der Dynamik von

Pflanzen- und Tiergemeinschaften sowie den natürlichen und anthropogenen

Ursachen dieser Veränderungen. Er arbeitet auch zu Ökosystemfunktionen

und ihrer Rolle für menschliches Wohlergehen durch die Bereitstellung von

Ökosystemleistungen. In diesem Rahmen ist er an der Entwicklung von

Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Anwendungspraxis beteiligt.

Dr. Carsten Mann

Carsten Mann ist Leiter des Forschungsbereichs Innovationsforschung am

Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin. Er ist

Forst- und Umweltwissenschaftler mit einer Spezialisierung im Bereich Ge-

sellschaft und Wirtschaft.

Seit 2001 forscht Carsten Mann zu Governance-Formen des Umwelt- und

Naturschutzes, Methoden der Politikbewertung, sowie zu Fragen der inter-

und transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung.

Dr. Carsten Nesshöver

Carsten Nesshöver ist stellvertretender Departmentleiter des Departments

Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UfZ) in

Leipzig und Koordinator des Projektes Netzwerkforum zur Biodiversitätsfor-

schung Deutschland (NeFo). Er ist promovierter Geoökologe und seine Ar-

beitsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle von Biodiversitätsforschung und

Politik sowie Ökosystemleistungen und -funktionen.

Dr. Arndt Pechstein

Arndt Pechstein ist Gründer der Innovationsagentur phi360, Direktor des Bio-

mimicry Germany Think-Tanks, Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Eu-

ropean Biomimicry Alliance und Dozent für nachhaltige Innovation an ver-

schiedenen Universitäten. Als Innovationsberater unterstützt er Unternehmen,

Organisationen & Regierungen bei der Ideen- & Strategieentwicklung. Für

seine Projekte und Organisation erhielt er den deutschen Innovationspreis

"Land der Ideen 2014/15" sowie den Nachhaltigkeitspreis "Werkstatt N". Arndt

ist Diplom Biochemiker/ Biotechnologe, promovierter Neurowissenschaftler,

zertifizierter Biomimicry Specialist und Design Thinking Coach am Hasso-

Plattner Institut.

Dr. Katrin Reuter

Katrin Reuter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Naturkunde

Berlin im Projekt Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung Deutschland

(NeFo). Sie hat in Leipzig und Trondheim/Norwegen Philosophie, Biologie und

Deutsch als Fremdsprache studiert und an der Georg-August-Universität

Göttingen in einem interdisziplinären Programm zur Frage des Schutzes der

Biodiversität und gutem Leben promoviert. Ihre wissenschaftlichen Schwer-

punkte liegen im Bereich von Biodiversität und Gesellschaft, transdisziplinärer

Biodiversitätsforschung und Umweltethik.

Malte Timpte

Malte Timpte hat in Bielefeld und Kopenhagen Politikwissenschaft studiert,

bevor er an der Universität Roskilde in Dänemark ein interdisziplinäres Mas-

terstudium in Technological and Socio-Economic Planning absolvierte. Zur

Zeit ist Malte Timpte wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Naturkun-

de in Berlin in der Abteilung Wissenschaft in der Gesellschaft. Hier ist er Teil

des Projektteams des „Netzwerk-Forum zur Biodiveristätsforschung in

Deutschland (NeFo)“. Für das Projekt begleitet er forschungsrelevante Politik-

prozesse, wie die Verhandlungen der CBD oder den IPBES Prozess. Im Fo-

kus stehen dabei besonders die Einbindung von Stakeholdern und Capacity

Building Aktivitäten.

Dr. Florian Wetzel

Florian Wetzel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Naturkunde

Berlin im Projekt EU BON (Building the European Biodiversity Observation

Network). Er ist Co-Lead für das Arbeitsprogramm von Biodiversitätsdaten.

Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und

Politik, der Austausch mit Interessensgruppen und Verbindung zu internatio-

nalen politischen Prozessen. An der Universität Wien wurde er promoviert,

hier arbeitete er am Konrad-Lorenz Institut für Vergleichende Verhaltensfor-

schung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. An der Techni-

schen Universität München hat er Ökologie studiert, unter anderem mit Vertie-

fungen im Bereich der theoretischen Ökologie und Wildbiologie.

Yves Zinngrebe

Yves Zinngrebe ist Mitarbeiter am Department für Agrarökonomie und Rurale

Entwicklung der Georg-August Universität Göttingen. Nach dem Abschluss

seines Biotechnologiestudiums in Berlin studierte er Environmental Policy and

Regulation in London. Jetzt promoviert er im Promotionsstudiengang „Bio-

diversität und Gesellschaft” zum Thema der Effektivität der peruanischen

Politik hinsichtlich des Schutzes der Biodiversität. Seine Forschungsinteres-

sen befinden sich den Überschneidungen der Gebiete Biodiversitätsgover-

nance und Effektivität von Schutzmaßnahmen, Politikkohärenz, Biodiversi-

tätsnarrative, Ressourcenmanagement und Nachhaltige Entwicklung. Er ist

zudem Mitgründer des BSPIN-Netzwerkes.

Titel Vorname Name Organisation | Institution

Dr. Mariam Akhtar-Schuster Deutsche IPBES-Koordinierungsstelle

Jascha Apkes Museum für Naturkunde / NeFo

Dominik Bahlburg ICBM (Uni Oldenburg)

Prof. Aletta Bonn iDiv Halle-Jena-Leipzig/ UFZ

Dr. Volkmar Dietz Bundesministerium für Bildung und Forschung

Dr. Georg Everwand Thünen-Institut für Biodiversität

Johanna Ferretti FU Berlin

Matthias Geiger Zoologisches Forschungsmuseum A. Koenig

Sascha Gennrich Museum für Naturkunde

Dr Judith Hardt Universität des Baskenlandes, Bilbao, Spanien

Dr. Katja Heubach Helmholtz Zentrum für Umweltforschung - UFZ

Dr. Stefan Hotes Philipps-Universität Marburg

Dr. Regine Jahn

Botanischer Garten und Botanisches Museum, Freie Universität

Berlin

Dr. Sabrina Jerrentrup Thünen-Institut für Biodiversität

Dr. Christoph Kehl TAB Berlin

Silke Klaproth-Förster VBIO

Laura Klein Biologin

Robert Koch TU Berlin

Nina Kohlmorgen adelphi

Dr. Bettina König HU Berlin

Konstantin Kreiser NABU

Helga Kuechly LUP GmbH

Dr Birgit Lang Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Dr. Susanne Lehmann Deutsche IPBES Koordinierungsstelle im PT-DLR

Dr. Lasse Loft Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum

Dr. Cornelia Löhne

Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin, Freie

Universität Berlin

Prof. Wolfgang Lucht Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Dr. Carsten Mann Zentrum Technik und Gesellschaft, TU Berlin

Elisabeth Marquard UFZ

Katrina Marsden adelphi

Beate Märtin Vattenfall GmbH

Rudolf May Bundesamt für Naturschutz

Anne Meyer-Rath adelphi consult GmbH

Dr. Ulrike Middelhoff Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

TeilnehmerInnenliste:

NeFo Symposium Biodiversitätsforschung – Quo vadis? 19./ 20.05.2015

Günter Mitlacher WWF Deutschland

Verena Müller NeFo, UFZ

Dr. Zoltan T. Nagy Royal Belgian Institute of Natural Sciences

Dr. Carsten Neßhöver NeFo

Sonja Noell BUND

Gerrit Öhm DJN, juFORUM

Markus Oppermann

Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung

(IPK)

Kristina Osen Philipps-Universität Marburg

Marlene Pätzig ZALF e.V., Institut für Landschaftswasserhaushalt

Dr. Arndt Pechstein Biomimicry Germany

Dr. Rolf Peinert Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM)

Claas-Thido Pfaff Universität Leipzig

Bernhard Pötter die tageszeitung

Dr. Matthias Premke-Kraus Leibniz-Gemeinschaft

Judith Reise Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Dr. Katrin Reuter Museum für Naturkunde Berlin/ NeFo

Dr. Livia Schäffler Leibniz Verbund Biodiverstität

Christine Scholl adelphi

Dr. Stefan Schröder Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Reinhard Schubert Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin

Anke Schumann Interdisziplinärer Forschungsverbund (IFV) Biodiversität

Bernd Schütze Umwelt- und Naturschutzamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin

Prof. Dr. Susanne Stoll-Kleemann Universität Greifswald

Sebastian Tilch NeFo

Malte Timpte Museum für Naturkunde / NeFo

Laura Tydecks Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

Dr. Nora Vogt Volkswirtin

Dr. Katrin Vohland Museum für Naturkunde Berlin

Uta von Witsch PT-DLR

Andreas Weck-Heimann Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden

Katharina Weinberg NABU

Peter Weißhuhn ZALF

Magnus J. K. Wessel BUND-Bundesverband

Dr. Florian Wetzel Museum für Naturkunde

Lisa Winter TU Berlin

Dr. Petra Wolff Bundesministerium für Bildung und Forschung

Dr. Jens Wöllecke Ruhr-Universität Bochum

Yves Zinngrebe BSPIN