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01.12.2009
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Biologie I: Funktionen des Blattes
Chloroplasten und Photosyntheseapparat
Prinzipien der Energiegewinnung und Energienutzung
Lichtreaktion der Photosynthese
Dunkelreaktion der Photosynthese
Biologie I: Pflanzenphysiologie WS 2009/2010
Rüdiger HellHeidelberger Institut für Pflanzenwissenschaften
Copyright Hinweis:Das Copyright der in dieser Vorlesung genannten Lehrbücher oder reproduzierten Bilder wird anerkannt.Die Reproduktion dient reinen Lehrzwecken.
Das Blatt als Organ der Photosynthese
Nultsch 9.4
Obere Epidermis,Cuticula
Palisadenparenchym
Mesophyll
Untere Epidermis
H2O, CO2, O2Rot: Wege des Wassers
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Palisadenparechym ist der Hauptort derPhotosynthese
Palisadenparenchym quer
Chloroplast und Thlyakoide
Photosynthetische Zellen können bis 100 Chloroplasten besitzenChloroplasten sind in der Regel ca. 10x größer als Mitochondrien oderBakterien
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Die Thylakoidmembran trägt Protein-Superkomplexe
Light Harvesting Complex I und II: Chromophoreder photosynthetischen Farbstoffe
Atomic Force MicroscopyphotosynthetischerMembranen vonRhodobacter sphaeroidesNature 430:1058 (2004)
Endosymbiontentheorie
TierePilze
1. Endosymbiose
2. Endosymbiose
Eubakterien
Archaen
Pflanzen
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Photosynthese und Zellatmung
Photosynthese und Zellatmung (Respiration) sind großangelegte Redox-Prozesse mit gegenläufiger Richtung
Funktionen des Blattes
Chloroplasten und Photosyntheseapparat
Prinzipien der Energiegewinnung und Energienutzung
Lichtreaktion der Photosynthese
Dunkelreaktion der Photosynthese
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Allgemeines Prinzip der Photosynthese
Bildung organischer Substanzen aus anorganischen Vorstufen undLichtenergieGrüner Pfeil: exergonischer Prozeß; Roter Pfeil: endergonischer Prozeß
Energie: Hauptsätze der Thermodynamik
1. Hauptsatz:Die innere Energie (U) eines völligabgeschlossenen Systems bleibtimmer konstant
Ein völligabgeschlossenesSystem nimmtweder Energienoch Materie auf
EingeschlossenesSystem kannEnergieaufnehmen undabgeben
Ein offenesSystem kannEnergie undMaterieaufnehmen undabgeben
Wird Energie (z.B. Wärme Q)einem geschlossenen Systemzugeführt, erhöht dies entweder Uoder die Arbeit W, die im Systemverrichtet werden kann
Q = U + WU = Q - W
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Alles ist Entropie !
Bei konstantem Druck ( p=0; istdie Regel bei Organismen) wirddie Wärmeänderung W alsEnthalpieänderung Hbezeichnet
Nimmt ein System beikonstantem Druck Wärmeenergieauf ( H>0) ist der Prozeßendotherm
Gibt ein System bei konstantemDruck Wärmeenergie ab ( H<0)ist der Prozeß exotherm
Spontan (freiwillig) ablaufendeProzesse haben eine Richtung.Die Unordnung im System oderseiner Umgebung nimmt zu.Dabei findet eine möglichstgleichmässige Energieverteilungstatt.
Das Maß der Energiedissipationist die Entropie S
Ohne freie Enthalpie geht nichts !
2. Hauptsatz derThermodynamik:Die Entropie nimmt bei spontanablaufenden Prozessen stets zu( S>0)
Bei jedem real ablaufendenProzess geht immer ein Teil derzur Verrichtung von Arbeit zurVerfügung stehenden Energiedurch unvermeidliche Zunahmeder Unordnung imSystem/Umgebung verloren
In biologischen Systemen sindDruck und Temperatur meist nahezukonstant (isobare und isothermeBedingungen)
Unter isobaren und isothermenBedingungen wird der für Arbeit zurVerfügung stehende Teil im Systemfreie Enthalpie G genannt (engl.:Gibbs free energy)
G = H -T S
Am Vorzeichen von G wirderkennbar ob ein Prozeß freiwillig odernicht abläuft:
G < 0 (exergonische Reaktion)G > 0 (endergonische Reaktion)
T=Temperatur in K
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Energetische Aufgaben der Photosynthese
Buchanan 13.2
Bildung organischer Substanzen ausanorganischen Vorstufen undLichtenergieBildung von NADH/NADPH, reduzierteSubstanzen mit hohem Reduktionspotential(Energieinhalt)Bildung von ATP, Substanz mit hohemEnergiepotentialReduktion von anorganischem oxididiertemCO2 und Fixierung in organischenSubstanzen (Zucker)Reduktion anorganischer Ionen undFixierung in organischen Substanzen:Nitrat AminosäurenSulfat Cystein und Methionin
Biochemie von ATP
ATP besitzt zwei energiereiche undreaktive AnhydridbindungenEnzyme können in gekoppeltenReaktionen aktiviertes Phosphatund damit Energieinhalt auf andereMoleküle übertragen
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Biochemie von NADH und NADPH
Beide Substanzen dienen alsCofaktoren von Proteinen, dieElektronen für Reduktion oderOxidation von SubstanzenübertragenDelokalisierte Elektronensysteme nehmenstabil Elektronen aufEs werden immer 2 Elektronenund 2 Protonen gemeinsamübertragenOxidierte Formen: NAD(P)+
Reduzierte Formen:NAD(P)+ + H+
*
haben einen hohenEnergieinhalt(Reduktionspotential)
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Chloroplasten und Photosyntheseapparat
Prinzipien der Energiegewinnung und Energienutzung
Lichtreaktion der Photosynthese
Dunkelreaktion der Photosynthese
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Elektronentransportkette und Protonengradienterzeugen NAPH+ +H+ und ATP
H2O liefert Elektronen, O2entstehth Lichtenergie in Form vonPhotonenZ-Schema Elektronentransportketteaktiviert die Elektronen für dieReduktion von NADP
Elektronen werden mit H+ transportiertH+ Konzenzration in Thylakoidinnen-raum steigt, Gradient entsteht zur Matrix
Buchanan 12.17, N/W 8.10
Wasserspaltung führt zur Sauerstoffwentwicklung
Wasserspaltung: Photolyse des Wassers
2 H2O 4H+ + 4e- + O2
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Sichtbares Licht liefert die Energie
Licht wird durch Farbstoffe und Super-Protein-komplexe zur Elektronenaktivierung genutzt
Chlorophylle und Carotinoide absorbieren sichtbares LichtLight Harvesting Complexe aus Farbstoffen und Proteinen leitenAnregungsenergie an Photosysteme (PSII = P680; PSI = P700) weiter
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Aktivierte Elektronen werden auf NADPH+ + H+
übertragen
Nachweis der Elektronenübertragung ist durch künstliche Akzeptorenmöglich (Hill-Reaktion)
Erzeugung des Protonengradienten bedeutetelektrochemisches Potential
Elektronentransport zieht H+ in den Thylakoid-innenraum, pH Wert fälltProtonengradient zur Matrix bedeutet Energie-potential, es entsteht eine proton motive force
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Protonen F-ATPase nutzt elektrochemischesPotential zur ATP Erzeugung
Funktionen des Blattes
Chloroplasten und Photosyntheseapparat
Prinzipien der Energiegewinnung und Energienutzung
Lichtreaktion der Photosynthese
Dunkelreaktion der Photosynthese
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Der Calvin-Zyklus bindet CO2 und bildet Zucker
RubP: Ribulose -1.5-bisphosphatPGS: PhosphoglycerinsäurePGA: PhosphoglycerinaldehydFbP: Fructose-1.6-bisphosphat
Mechanismus der CO2 Fixierung
Ribulose-1.5-Bisphosphat-Carboxylase-Oxygenase(Rubisco) katalysiert die gesamte Fixierungs-reaktion. Energie stammt aus der RubB SpaltungHäufigstes Protein auf der ErdeEvolutionär sehr altes EnzymOligo-heteromerer Proteinkomplex aus 2 x 8UntereinheitenSmall subunit (SSU) wird im Kern kodiert, Gender large subunit (LSU) ist im Plastidengenomlokalisiert
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Hexosen aus dem Calvin-Zyklus werden alsStärke gespeichert
Fructose und Glucosebilden die Schaltstelle fürnachfolgendeBiosynthesewege
Photorespiration: Nebenfunktion der Rubisco
Rubisco spaltet mit O2RubB C2 und C3 KörperDie Photorespiration stelltunter Verbrauch von O2und Abgabe von CO2 aus 2C2 Körpern einen C3Körper her (PGS) Chloroplasten, Peroxisomen und
Mitochondrien sind in photosynthetischenZellen eng assoziiert
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Zusammenfassung
Das Blatt und die Chloroplasten sindhochoptimierte Photosynthesesysteme
Die Umwandlung von Licht in chemischeEnergie (NADPH++H+, ATP) folgt physico-chemischen Grundgesetzen (Lichtreaktion)
Rubisco katalysiert die Fixierung von CO2
Der Calvin-Zyklus stellt Zucker für weitereBiosynthesewege bereit (Dunkelreaktion)
Photorespiration produziert CO2 bei derWiederherstellung von C3 Körpern