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Vorwort - In eigener Sache Manfred Richey Rhythmusnderung Das Biowasserstoff-Magazin als PDF-Ausgabe konnte im November 2010 sein drei- jhriges Jubilum feiern. Die Erstausgabe erschien im November 2007 und ist unver- ndert im Originalformat als PDF auf unserer Website verfgbar. Bis April 2008 haben wir jeden Monat eine neue Ausgabe des Biowasserstoff- Magazins aufgelegt, ab Juni 2008 haben wir dann auf einen Zweimonatsrhythmus umgestellt und ab Mrz 2010 auf den Dreimonatsrhythmus. In den Monaten dazwi- schen gab es Ergnzungen vorhandener Ausgaben oder neue Themenhefte. Regulre Ausgaben und Themenhefte zusammen gerechnet, sind in drei Jahren rund 30 Ausgaben des Biowasserstoff-Magazins erschienen. Die Inhalte wurden von Man- fred Richey und dem Mitautor Torsten Prschke zusammengestellt und aufbereitet. Das alles hat viel Arbeit bereitet, aber auch Spa gemacht und uns ein Gefhl vermit- telt, dass wir in dieser auf kurzfristigen Profit ausgerichteten Welt Wege aufzeigen konnten, wie man mit neuen und umweltfreundlichen Energien eine bessere Zukunft gestalten kann - mit Biowasserstoff, dezentral direkt vor Ort erzeugt. Die Themen fr neue und Ergnzungen vorhandener Ausgaben gehen uns nicht aus - wohl aber ein wenig die Zeit. Alle Arbeiten wurden und werden nebenher erledigt, also neben den normalen beruflichen und auch huslichen Aufgaben, die in fast allen Fl- len Vorrang haben (mssen). So mussten wir aus aktueller Zeitknappheit heraus erneut eine Rhythmusnderung einfhren: Bis auf weiteres legen wir etwa alle drei bis fÄnf Monate eine neue Aus- gabe auf. Diese wird dann monatlich ergÅnzt und der Umfang wÅchst nach und nach an. Begonnen wurde dieses neue Verfahren mit dieser 21. Ausgabe. Mit dieser neuen Ausgabe Nr. 22 setzen wir diesen Rhythmus fort. Mitautoren gesucht In mehr oder weniger regelmigen Abstnden erhalten wir von einigen Newsletter- Lesern Hinweise und Informationen zu interessanten Artikeln, Verffentlichungen, Neuigkeiten usw. Dafr sind wir immer sehr dankbar. Doch leider knnen wir solche Artikel aus Copyright-Grnden nicht direkt bernehmen und mssen rckfragen, um Freigaben fr die Verwendung von Texten, Daten und Bildern zu erhalten. Dafr reicht die Zeit oft nicht aus und so bleibet mancher guter Beitrag unverffentlicht. Vielleicht finden sich ja kompetente Mitautoren, die uns bei unserer Arbeit unterstt- zen und Artikel bzw. Beitrge - passend zum Thema Biowasserstoff, mit Randgebie- ten - schreiben und aufbereiten, die wir dann bernehmen knnen. Interessenten melden sich bitte unter [email protected] Bio-Wasserstoff ist aus Biomasse herstellbar und billig! Die Energieaus- beute betrÄgt 90-110 %! Warum es ihn noch nicht gibt? Fragen Sie das die Politiker und Verantwort- lichen der Energiekonzerne! Energie fÄr neues Denken Biowasserstoff-Magazin Themen in dieser Ausgabe: Vorwort - In eigener Sache Metallhydrid Wasserstoff- Speicher Heliocentris BZ-System Nexa 1200 im Feldtest Wasserstoff aus Windkraft Lngste Wasserstoff- Pipeline entsteht Globale Investitionen in erneuerbare Energien Bundeswehrstudie zu Peak Oil Yellow Cake - Die Lge vom sauberen Atomstrom rgernisse des Jahres 2010 Impressum: Seite 20 http://biowasserstoff-magazin.richey-web.de/ 22. Ausgabe • 15. Januar 2011

Biowasserstoff-Magazinbiowasserstoff-magazin.richey-web.de/pdf/Magazin_2011_22.pdf · von 20 bis 600 Kubikzentimeter gasf…rmigen Wasserstoff schwankt. In Metallhydrid kann bei glei-chem

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Vorwort - In eigener Sache – Manfred Richey

Rhythmus�nderungDas Biowasserstoff-Magazin als PDF-Ausgabe konnte im November 2010 sein drei-j�hriges Jubil�um feiern. Die Erstausgabe erschien im November 2007 und ist unver-�ndert im Originalformat als PDF auf unserer Website verf�gbar. Bis April 2008 haben wir jeden Monat eine neue Ausgabe des Biowasserstoff-Magazins aufgelegt, ab Juni 2008 haben wir dann auf einen Zweimonatsrhythmus umgestellt und ab M�rz 2010 auf den Dreimonatsrhythmus. In den Monaten dazwi-schen gab es Erg�nzungen vorhandener Ausgaben oder neue Themenhefte.Regul�re Ausgaben und Themenhefte zusammen gerechnet, sind in drei Jahren rund 30 Ausgaben des Biowasserstoff-Magazins erschienen. Die Inhalte wurden von Man-fred Richey und dem Mitautor Torsten P�rschke zusammengestellt und aufbereitet. Das alles hat viel Arbeit bereitet, aber auch Spa� gemacht und uns ein Gef�hl vermit-telt, dass wir in dieser auf kurzfristigen Profit ausgerichteten Welt Wege aufzeigen konnten, wie man mit neuen und umweltfreundlichen Energien eine bessere Zukunft gestalten kann - mit Biowasserstoff, dezentral direkt vor Ort erzeugt.Die Themen f�r neue und Erg�nzungen vorhandener Ausgaben gehen uns nicht aus -wohl aber ein wenig die Zeit. Alle Arbeiten wurden und werden nebenher erledigt, also neben den normalen beruflichen und auch h�uslichen Aufgaben, die in fast allen F�l-len Vorrang haben (m�ssen).So mussten wir aus aktueller Zeitknappheit heraus erneut eine Rhythmus�nderung einf�hren: Bis auf weiteres legen wir etwa alle drei bis fÄnf Monate eine neue Aus-gabe auf. Diese wird dann monatlich ergÅnzt und der Umfang wÅchst nach und nach an. Begonnen wurde dieses neue Verfahren mit dieser 21. Ausgabe. Mit dieser neuen Ausgabe Nr. 22 setzen wir diesen Rhythmus fort.

Mitautoren gesucht

In mehr oder weniger regelm��igen Abst�nden erhalten wir von einigen Newsletter-Lesern Hinweise und Informationen zu interessanten Artikeln, Ver�ffentlichungen, Neuigkeiten usw. Daf�r sind wir immer sehr dankbar. Doch leider k�nnen wir solche Artikel aus Copyright-Gr�nden nicht direkt �bernehmen und m�ssen r�ckfragen, um Freigaben f�r die Verwendung von Texten, Daten und Bildern zu erhalten. Daf�r reicht die Zeit oft nicht aus und so bleibet mancher guter Beitrag unver�ffentlicht.

Vielleicht finden sich ja kompetente Mitautoren, die uns bei unserer Arbeit unterst�t-zen und Artikel bzw. Beitr�ge - passend zum Thema Biowasserstoff, mit Randgebie-ten - schreiben und aufbereiten, die wir dann �bernehmen k�nnen.Interessenten melden sich bitte unter [email protected]

Bio-Wasserstoff ist aus Biomasse herstellbar und billig! Die Energieaus-beute betrÄgt 90-110 %!

Warum es ihn noch nicht gibt? Fragen Sie das die Politiker und Verantwort-lichen der Energiekonzerne!

Energie fÄr neues Denken

Biowasserstoff-Magazin

Themen in dieser Ausgabe: Vorwort - In eigener Sache Metallhydrid Wasserstoff-

Speicher Heliocentris BZ-System

Nexa 1200 im Feldtest Wasserstoff aus Windkraft L�ngste Wasserstoff-

Pipeline entsteht Globale Investitionen in

erneuerbare Energien Bundeswehrstudie zu

Peak Oil Yellow Cake - Die L�ge vom

sauberen Atomstrom �rgernisse des Jahres

2010

Impressum: Seite 20

http://biowasserstoff-magazin.richey-web.de/

22. Ausgabe • 15. Januar 2011

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Seite 222. Ausgabe • 15. Januar 2011

Metallhydrid-Wasserstoffspeicher – Manfred Richey

Es gibt heute verschiedene Techniken, um Wasserstoff zu speichern. Man kann zwischen der Speiche-rung in gasf�rmigem, fl�ssigem oder chemisch gebundenem Zustand unterscheiden. Als Vorspann zu unserem Beitrag �ber Metallhydridspeicher bringen wir eine kleine Einf�hrung �ber Metallhydrid.

I MetallhydridMetallhydrid ist eine Bezeichnung f�r Verbindungen von Metallen mit Wasserstoff.

Metallhydride sind entweder salzartig aufgebaut oder �hneln L�sungen von Wasserstoff in Metall oder Legierungen. Dabei werden Wasserstoff-Molek�le auf der Oberfl�che des Metalls zun�chst adsorbiert und dann als elementarer Wasserstoff in das Metallgitter eingebaut. Dadurch entsteht ein recht spr�-des Metallhydrid, das aber luft- und wasserunempfindlich ist. Unterschiedliche Metalle k�nnen Was-serstoff unterschiedlich gut aufnehmen, sodass die Aufnahmef�higkeit pro Kubikzentimeter Metall von 20 bis 600 Kubikzentimeter gasf�rmigen Wasserstoff schwankt. In Metallhydrid kann bei glei-chem Volumen mehr Wasserstoff gespeichert werden als Wasserstoff in fl�ssiger Form einnimmt. Technisch verwendet werden Metallhydride haupts�chlich in Metallhydridspeichern f�r Wasserstoff. Man findet sie aber auch in Metallen, die l�nger Wasserstoff ausgesetzt waren, da sie sich dort unge-wollt bilden.

Die Bildung von Metallhydriden in Metallen beim Kontakt mit Wasserstoff kann auch zur Wasserstoff-verspr�dung f�hren.

Die Oxidationszahl des Wasserstoffs ist in einem Metallhydrid - I statt wie im Normalfall + I.

Im Allgemeinen nehmen Metalle das Wasserstoffgas bei einer bestimmten Temperatur und einem be-stimmten Druck auf (es bilden sich die entsprechenden Metallhydride) und setzen es wieder frei, wenn die Temperatur leicht erh�ht oder der Druck verringert wird.

Es gibt Legierungen (wie zum Beispiel LaMg2Ni), die zwar elektrische Leiter sind, aber zum Isolator werden, sobald sie mit Wasserstoff vollgesogen sind (dann: LaMg2NiH7). Aufgrund dieser beiden Ei-genschaften k�nnten solche Legierungen der Entwicklung von empfindlichen Wasserstoffdetektoren dienen.

Der Mechanismus der Aufnahme von Wasserstoff war lange Zeit unbekannt, da bei den bisher be-kannten Metallhydriden die Aufnahme des Wasserstoffs die Kristallstruktur ver�nderte und so Model-lierungen und theoretische Berechnungen unm�glich machte. Die LaMg2Ni-Legierung hat jedoch eine streng geordnete Kristallstruktur, die auch nach der Wasserstoff-Aufnahme erhalten bleibt. Dadurch konnte festgestellt werden, dass die Wasserstoffatome �ber die regul�ren Zwischenr�ume in das Me-tallgitter eindringen und sich jeweils eines der in der Legierung frei beweglichen Elektronen aneignen. Auf diese Weise k�nnen sich die Wasserstoffatome chemisch mit den Nickelatomen verbinden: Es entstehen isolierende NiH4-Molek�le. Die Konzentration des aufgenommenen Wasserstoffs h�ngt streng von der Anzahl der freien Elektronen der Legierung ab.

Eine Anwendung von Metallhydrid ist beispielsweise der Nickel-Metallhydrid-Akku.

Soweit die Ausf�hrungen zu Metallhydrid. Au�er der Anwendung im Nickel-Metallhydrid-Akku gibt es weitere Anwendungsm�glichkeiten, z.B. als Metallhydridspeicher f�r (gasf�rmigen) Wasserstoff.

Gasf�rmiger Wasserstoff kann unter anderem in Hochdruck-Speichern -- wie dies z.B. mit 200, 350 oder 700 bar in Kraftfahrzeugen geschieht -- oder in Niederdruck-Speichern gespeichert werden. Wir wollen hier das Prinzip der Niederdruck-Speicherung in Metallhydridspeichern vorstellen, die in den 1980er Jahren auf den Weg gebracht wurde.

(Fortsetzung auf Seite 3)

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(Fortsetzung von Seite 2)

II Das Prinzip der MetallhydridspeicherIn den 80er Jahren verst�rkte Daimler-Benz gemeinsam mit Mannesmann die Forschung an einer wei-teren Speichertechnologie: Metallhydridspeichern. Der Vorteil dieses Wasserstoffschwamms ist die gr��ere volumetrische Speicherdichte (1-1,5 kWh/l) und die einfache Handhabung.

Metallhydride entstehen aus Metallen (wie z.B. Palladium oder Magnesium) oder intermetallischen Verbindungen (wie z.B. ZrMn2), die Wasserstoff sozusagen wie ein Schwamm "aufsaugen" k�nnen. Bei Standardtemperatur und geringem �berdruck reagieren sie dabei nach folgender Gleichung:

Me + x/2 H2 <=> MeHx (exotherm)

In der ersten Reaktionsphase, der sogenannten a-Phase (Alpha-Phase), werden an der Metalloberfl�-che katalytisch gespaltene Wasserstoffmolek�le, also Wasserstoffatome, als Einlagerungs- oder Zwi-schengitteratome in das Metallgitter gel�st. Erh�ht man nun den Druck im Speicher, erh�ht sich auch die Wasserstoffkonzentration im Metallgitter bzw. in der intermetallischen Bindung. Ist eine S�ttigung der α-Phase erreicht, bildet sich an einigen Stellen Metallhydrid. Dies wird β-Phase (Beta-Phase) genannt. Da diese Reaktion exotherm verl�uft, muss die Reaktionsw�rme abgef�hrt werden, um ei-nen Stillstand der Reaktion zu vermeiden. Da der Phasen�bergang von der α- in die β-Phase mit einer starken �nderung des urspr�nglichen Metallgitters einher geht, zerf�llt das Ausgangsmaterial in fei-nes Pulver.

Zur Desorption des Wasserstoffs muss die Reaktionsw�rme, die bei der Beladung des Speichers abgef�hrt wurde, wieder zugef�hrt werden. Die Reaktion l�uft nun in die entgegenge-setzte Richtung ab. Es entstehen wieder die Ausgangsstoffe, Metall und ultrareiner Wasserstoff.

Je nach Anwendungsfall kann man durch verschiedene Legie-rungen das jeweils beste Druck- oder Temperaturniveau schaf-fen. F�r eine Anwendung im Kraftfahrzeug kommt es zum Bei-spiel auf eine niedrige Desorptionstemperatur und eine schnel-le Be- bzw. Entladung an. Problematisch ist beim KFZ jedoch die geringe massenspezifische Speicherdichte, wodurch die Speicher verh�ltnism��ig schwer sind.

Im Vergleich zu Druckgasflaschen und Kryospeichern stellt der Metallhydridspeicher eine wesentlich sicherere und kompaktere Speichertechnologie dar.

Eine praktische Anwendung von Metallhydridspeichern finden Sie im folgenden Bericht �ber Helio-centris BZ-System Nexa 1200 im Feldtest auf den folgenden Seiten.

Quellen-Nachweis:Abschnitt I: http://www.wikipedia.orgAbschnitt II: http://www.diebrennstoffzelle.de/ Alle Rechte an diesem Artikel liegen bei den benannten Quellen und Manfred Richey, N�rtingen. Nutzung bzw. Ver�ffentlichung nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung. Anfragen bitte an: [email protected]

22. Ausgabe • 15. Januar 2011

Abb. 1 - Metallhydridspeicher der H2-Tankstelle M�nchen

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Seite 4

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Heliocentris BZ-System NexaÄ 1200 im Feldtest - Manfred Richey

Wie bereits im aktualisierten Biowasserstoff-Magazin Nr. 21 Mitte Dezember verk�ndet, folgt hier ein ausf�hrlicher Bericht �ber das Heliocentris Brennstoffzellensystem Nexa 1200.

Heliocentris erprobt gemeinsam mit Industriepartnern kompakte und saubere Energiespeicherl�-sung mit l�ngerer Laufzeit

Berlin – 2. Dezember 2010. Die Heliocentris Energy Solutions AG, ein f�hrender Spezialist f�r umwelt-freundliche Energiespeicherl�sungen, beginnt mit dem industriellen Feldtest des „Nexa 1200“ Brenn-stoffzellensystems. Das Heliocentris System wird dabei in unterschiedliche L�sungen im Bereich der Notstrom- und der autarken Stromversorgung integriert, wobei durch die hohe Energiedichte von Was-serstoff eine deutlich l�ngere Laufzeit als bei reinen Batteriel�sungen bei gleichzeitig kompaktem De-sign erreicht wird. Zahlreiche Industriepartner, darunter ein weltweit t�tiger Chemiekonzern, beteili-gen sich an der Testphase. Heliocentris will das „Nexa 1200“ mit dem Feldversuch f�r die konkreten Marktanforderungen weiter optimieren und f�r den breiteren Markteinstieg vorbereiten.

„Wir freuen uns, mit zahlreichen Industriepartnern unser neues System in unterschiedlichen Anwen-dungen unter realen Bedingungen testen zu k�nnen. So gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung gezielte Markteinf�hrung“, sagt Henrik Colell, CEO von Heliocentris.

Heute sind im Bereich der Notstrom- und autarken Stromversorgung weitestgehend Batterien im Ein-satz. F�r l�ngere �berbr�ckungszeiten werden auch Dieselgeneratoren eingesetzt. Das Marktpotenzi-al ist gro�: Allein der Markt f�r station�re Bleibatterien wurde f�r 2008 auf �ber 3 Mrd. US$ gesch�tzt (Quelle: Frost & Sullivan).

Netze werden durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien tendenziell instabiler, auch aus die-sem Grund w�chst das Interesse an Energiespeicherl�sungen. In vielen Bereichen wird f�r Notstrom-versorgungen zudem eine Versch�rfung der gesetzlichen Vorgaben im Sinne einer Verl�ngerung der geforderten �berbr�ckungszeiten erwartet. Daher geraten Speicherl�sungen mit h�herer Energiedich-te und Reichweite zunehmend in den Fokus. Wegen der geringeren Energiedichte von Batterien er�ff-net das f�r brennstoffzellenbasierte L�sungen eine gro�e Chance, denn l�ngere Reichweiten k�nnen sonst nur �ber Dieselgeneratoren zu vertretbaren Kosten erreicht werden.

„Der Kundenwunsch, eine l�ngere elektrische Stromversorgung sauber realisieren zu k�nnen, ohne auf umfangreiche Batterieb�nke oder Dieselgeneratoren angewiesen zu sein, best�tigt unseren An-satz“, erl�utert Henrik Colell.

Im Rahmen des Feldtests wird Heliocentris’ „Nexa 1200“ in unterschiedliche L�sungen integriert: Von Indoor- zu Outdoor-Applikationen variieren die station�ren Anwendungen. Der Leistungsbereich von einigen hundert Watt bis hin zu 10 kW wird durch die Kaskadierf�higkeit des Systems erreicht. L�-sungen f�r Notstromversorgungen, Laufzeitverl�ngerungen und autarke Eigenstromversorgungen wer-den im Rahmen der Erprobung ausf�hrlich von den ausgew�hlten Testpartnern unter Realbedingun-gen getestet.

Soweit die Pressemeldung. Hier folgt die Darstellung der Systemkomponenten des Heliocentris Nexa 1200�-Systems. Weitere Informationen unter http://www.heliocentris.com/de/

Wir w�nschen Heliocentris viel Erfolg mit dem Feldtest, werden diesen weiter verfolgen und zu gege-bener Zeit erneut berichten.

Die Technologie ist vorhanden und funktioniert. Feldtests dienen der weiteren Erfassung von Daten und Optimierung. Wir hoffen auf einen baldigen Serieneinsatz in gr��eren Mengen. Als Betriebsstoff w�re auch sehr gut Biowasserstoff geeignet - dezentral in Biowasserstoff-Fabriken erzeugt.

(Fortsetzung auf Seite 5)

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Seite 5

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(Fortsetzung von Seite 4)

Nexa� 1200 - 1,2 kW Brennstoffzellensystem, luftgek�hltDas Nexa� 1200 ist die neue Modulgeneration von Heli-ocentris. Basierend auf dem FCGen™ 1020 ACS Stack von Ballard �berzeugt das System in station�ren Anwen-dungen durch eine verbesserte Systemeffizienz und eine h�here Lebenserwartung des Stacks.

Nennstrom: 52 ANennleistung: 1200 W Ausgangsspannung: 20 ... 36 V

Einfachste Integration

Das vollintegrierte Modul hat ein geschlossenes und robustes Geh�use und ist flach gebaut. Die im Geh�use integrierten Profilschienen bieten einfache und variable Befestigungsm�glichkeiten. Einbau-lage und Luftf�hrungen sind variabel an die Anwendung anpassbar. Eine Wandmontage oder der Ein-bau in ein 19“-Rack sind dadurch leicht zu realisieren.

Flexible Ausrichtung

Das Nexa� 1200 kann horizontal, ver-tikal und h�ngend, in senkrechter oder waagerechter Position montiert werden.

Hoher SystemwirkungsgradDurch ein innovatives Systemdesign und die Auswahl energieeffizienter Pe-ripheriekomponenten konnte der Sys-temwirkungsgrad im Vergleich zum Nexa Power Modul von Ballard um bis zu 15 % gesteigert werden.

Kontaktfreudiges SystemDas Heliocentris Nexa� 1200 besitzt tolerante und leicht zu-g�ngliche Schnittstellen. Eine zentrale Schnittstellenebene an der R�ckseite des Systems ver-eint alle Schnittstellen an einem Ort. Das System kommuniziert �ber CAN-Bus.

Monitoring SoftwareDie Software erm�glicht die �berwachung aller relevanten Parameter, z.B. Stackspannung.

(Fortsetzung auf Seite 6)

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Seite 6

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(Fortsetzung von Seite 5)

Technische Daten

Nexa� 1200 Brennstoffzellensystem

AbmessungenBreite x Tiefe x H�he: 400 x 550 x 220 mm Gewicht: ca. 22 kg

StackHersteller: Ballard Power Systems Inc. Typ: FCGen™ 1020 ACSBauart: PEM, luftgek�hlt, offene Kathode

LeistungsdatenNennstrom: 52 ANennleistung: 1200 W Ausgangsspannung: 20...36 V

MedienWasserstoffqualit�t: 99,99 % oder besserWasserstoffverbrauch: 15 Nl / min Luftdurchsatz: 3000 Nl / min (bei Nennleistung und 30 �C Umgebungstemperatur)

(Fortsetzung auf Seite 7)

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(Fortsetzung von Seite 6)

Gleichspannungswandler

Nexa� DC1200

Der Gleichspannungswandler formt die ungeregelte Ausgangsspannung des Nexa� 1200 Brennstoff-zellensystems in eine 24 / 48 V Gleichspannung um.

Ausgangsspannung und Laststrom �ber PC parametrierbar

R�ckstromsicherung und Spannungs�ber-wachung f�r das Brennstoffzellensystem

Hoher WirkungsgradEinfache InbetriebnahmeCAN-Schnittstelle

Nexa� OSCDie Windows-basierte Overall System Controller (OSC) Software erm�glicht die Gesamtsystemsteue-rung des Nexa� 1200, des Nexa� DC1200 und weiterer Systemkomponenten �ber einen PC.

Zentrale Visualisierung von Systemdaten Zentrale Bedienung und Parametrierung aller KomponentenErm�glicht Batterie-Hybridisierung des BrennstoffzellensystemsWindows-basiert F�r die weitere Systemanalyse ist eine Speicherung der Messdaten m�glich

(Fortsetzung auf Seite 8)

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Seite 8

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(Fortsetzung von Seite 7)

Leistungskurve

Technische DatenNexa� DC1200 Gleichspannungswandler

Nennspannung: 24 / 48 V Ausgangsspannung: 0…32 / 62 V Ausgangsstrom: max. 55 / 27 A Ausgangsleistung: max. 1450 WEingangsspannung: 16 … 50 VUmgebungstemperatur (Betrieb): -20 … 60 �CWirkungsgrad: > 95 %

Niederdruck-Metallhydridspeicher Heliocentris Niederdruck-Metallhydridspeicher von Heliocentris erm�glichen die si-chere und einfache Zwischenspeicherung gr��erer Mengen Wasserstoff in extrem kompakter Form. Besonders f�r Systeme mit begrenztem Bauraum sind Niederdruck-Metallhydridspeicher die ideale L�sung.

Speicherkapazit�t (bei 17 bar� Beladedruck): 60 | 250 | 760 NlEntladeleistung: 0,5 | 1,7 | 6 Nl/minGewicht: 0,8 | 2,3 | 6,5 kgGr��e: � 51x200 | � 64x365 | � 89x420 mmBeladedruck: 10 … 17 bar�Beladezeit: ca. 1 h bei 20�C und aktiver L�ftung

(Fortsetzung auf Seite 9)

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Seite 9

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(Fortsetzung von Seite 8)

Kompaktes Speichermedium

Niederdruck-Metallhydridspeicher erreichen eine hohe volumetrische Energiedichte bei einem niedri-gen Speicherdruck. Somit k�nnen gr��ere Mengen Wasserstoff in sehr kompakter Form zwischenge-speichert werden.

Flexibilit�t und vielf�ltige Verwendbarkeit

Durch unterschiedliche Speicherkapazit�ten (60, 250, 760 Nl) und die M�glichkeit, mehrere Nieder-druck-Metallhydridspeicher miteinander zu verbinden, k�nnen Sie Systeme verschiedenster Kapazit�-ten realisieren.

Sichere Handhabung

Niederdruck-Metallhydridspeicher von Heliocentris k�nnen bei niedrigen Dr�cken von 10 bis 17 bar sicher und einfach bef�llt werden. Eine integrierte Schnellkupplung sorgt f�r ein einfaches und ge-fahrloses An- und Abkoppeln ohne jeglichen Austritt von Wasserstoff.

Langlebigkeit

Metallhydridspeicher von Heliocentris sind beliebig oft nachf�llbar und verlieren bei ausreichender Wasserstoffreinheit* kaum an Speicherkapazit�t. *empfohlene Wasserstoffreinheit mindestens 5.0 (99,999 % vol)

Zubeh�r

Durchflussmesser

Der Wasserstoffdurchflussmesser erm�glicht eine exakte Messung des ak-tuellen Wasserstoffverbrauchs. Die aufgenommenen Werte k�nnen �ber die enthaltene Software visualisiert werden.

H2-Anschluss-Set f�r Metallhydridspeicher

F�r den Anschluss von drei Metallhydridspeichern an das Nexa� 1200 Brennstoffzellensystem. Der Speicherdruck, der von dem Ladezustand und der Temperatur abh�ngig ist, wird auf den vom System erforderlichen Ein-gangsdruck reduziert.

H2-Anschluss-Set f�r Druckgasflaschen

F�r ein direktes Bef�llen von Metallhydridspeichern aus Druckgasflaschen. Der Druckminderer ge-w�hrleistet, dass der Druck in den Flaschen auf einen f�r das System geeigneten Eingangsdruck re-duziert wird.

(Fortsetzung auf Seite 10)

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Seite 10

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(Fortsetzung von Seite 9)

WasserstoffgeneratorenDie Wasserstoffgeneratoren der HG-Serie (HG 30 | 60) von Heliocentris erm�glichen die Produktion von reins-tem Wasserstoff (99,9999 % vol.) f�r den Labor- und Forschungsbedarf, wann immer Sie ihn ben�tigen. Sie sind sowohl f�r das direkte Betreiben von Brennstoff-zellensystemen als auch f�r das Bef�llen von Nieder-druck-Metallhydridspeichern ideal geeignet.

H�chste Wasserstoffreinheit

Die Wasserstoffgeneratoren der HG-Serie sind f�r den Dauerbetrieb konzipiert. PEM-Technologie in Verbin-dung mit einer innovativen Gastrocknung erm�glichen eine Wasserstoffreinheit von 6.0 (99,9999 % vol.) –ohne jeglichen Wartungsaufwand.

Komfortable und vielseitige NutzungDie Bedienung am Ger�t ist einfach und intuitiv. Eine PC-Anbindung �ber die optionale RS232-Schnittstelle ist m�glich.

Aufgrund der optimalen technischen Abstimmung sind die Ger�te sowohl f�r das problemlose Bef�l-len von Heliocentris Niederdruck-Metallhydridspeichern als auch f�r die direkte Versorgung von Brennstoffzellensystemen geeignet.

Hohe BetriebssicherheitIm Ger�t wird kein Wasserstoff gespeichert. Eine intelligente Regelung sorgt daf�r, dass nur die Men-ge an Wasserstoff produziert wird, die aktuell ben�tigt wird.

Eine integrierte Leck-�berwachung f�hrt im Falle eines Lecks zum sofortigen Stopp der Wasserstoff-produktion.

Flexible ErweiterbarkeitDurch die Verbindung von bis zu 10 Ger�ten kann die Wasserstoffleistung modular ausgebaut wer-den. Die Bedienung erfolgt dabei komfortabel von einem Ger�t aus (Master-Slave-Prinzip).

Technische DatenWasserstoffproduktion: 30 | 60 Nl/h Leistungsaufnahme: 300 | 530 VAWasserstoffreinheit: 6.0 (99,9999 % vol.)Wasserstoffdruck: 0,1…10,7 bar�Gr��e: 230 x 355 x 410 mm (B x T x H)Gewicht (unbef�llt): 19 | 22 kg

(Fortsetzung auf Seite 11)

22. Ausgabe • 15. Januar 2011

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Seite 11

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(Fortsetzung von Seite 10)

WasserstoffdetektorDer Wasserstoffdetektor enth�lt einen Wasserstoffsensor und Lecksuchfl�ssigkeit f�r das einfache Erkennen von Undichtigkeiten. Ausgestattet mit einem Display und unterschiedlichen akustischen und optischen Warnstufen warnt Sie der Wasser-stoffsensor bei �berschreiten einer festgelegten Momentankonzentration des Was-serstoffs in der Raumluft.

Sensor-Typ: Wasserstoff 4 %Messprinzip: 3-Elektroden SensorStandard-Bereich: 0,00…4,00 %

Quellennachweis: http://www.heliocentris.com/de/

Nexa� ist ein eingetragenes Warenzeichen von Heliocentris Energiesysteme GmbH.Ballard und FCGen™ sind eingetragene Warenzeichen der Firma Ballard Power Systems Inc. und werden von Heliocentris mit Genehmigung genutzt.

FazitDie Technologie und Komponenten sind vorhanden und funktionieren. Zur weiteren Erprobung und um Daten zu sammeln startet nun ein Feldtest. Da Wasserstoff noch nicht �berall verf�gbar ist, k�n-nen auch gleich Wasserstoffgeneratoren mitgeliefert werden, die auf Elekrolysebasis arbeiten. Wenn die im folgenden Beitrag aufgef�hrte 50 MW Biowasserstoff-Fabrik gebaut und erprobt ist - und weite-re solcher Biowasserstoff-Fabriken entstehen - dann gibt es auch gen�gend Wasserstoff, der kosten-g�nstig und umweltfreundlich aus Biomasse erzeugt wird.

Das wird dann auch rasch zur weiteren Verbreitung von Brennstoffzellensystemen f�hren.

Alle Rechte an diesem Artikel liegen bei den benannten Quellen und Manfred Richey, N�rtingen. Nutzung bzw. Ver�ffentlichung nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung. Anfragen bitte an: [email protected]

22. Ausgabe • 15. Januar 2011

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Wasserstoff aus Windkraft - Manfred Richey

Windstrom und Wasserstoff f�r Deutschlands NordenMit einer Umwandlung und Speicherung in Wasserstoff kann der in Schleswig-Holstein k�nftig noch st�rker anfallende �berschuss an Windenergie, der wegen fehlender Speicher und nicht ausreichen-der Netzkapazit�ten nicht genutzt wird, k�nftig f�r Anwendungen im Verkehr und der Industrie vor al-lem in Hamburg eingesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Ludwig-B�lkow-Systemtechnik GmbH aus M�nchen, die gemeinsam von der Wasserstoff-Gesellschaft Hamburg, der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein in Auftrag gegeben wurde.

Bisher ungenutzte regenerative Energie kann in sinnvollen Prozessen eingesetzt werden und tr�gt gleichzeitig zur Stabilit�t der Energienetze bei.

Die wichtigsten Ergebnisse:

In Hamburg und Schleswig-Holstein gibt es mittelfristig ein Nachfragepotenzial f�r erneuerbaren Was-serstoff in Industrie und Verkehr von ca. 320 Mio. Normkubikmeter. Dieses kann k�nftig vorrangig durch �berschussstrom aus Windkraft gedeckt werden. Sogar Exporte au�erhalb der Region sind m�glich. Mit der Nutzung von Wind-Wasserstoff k�nnen j�hrlich 320.000 t CO2 eingespart werden.

Die Region verbindet auf optimale Weise ein hohes Windaufkommen, eine wachsende Wasserstoff-nachfrage und die Verf�gbarkeit von Salzst�cken f�r Kavernenspeicherung.

Auch bei der Integration von Strom aus erneuerbaren Quellen in das Energiegesamtsystem und der Netzoptimierung kann Wasserstoff als Speicher beitragen. Die gro�technische Produktion von Was-serstoff und Speicherung in vorhandenen Salzkavernen hat als einzige Technologie gen�gend Poten-zial, um saisonale Netzschwankungen auszugleichen.

Die Gutachter empfehlen die gemeinsame Erstellung eines Umsetzungsplans durch die regionale Poli-tik, Wissenschaft und Wirtschaft. Erg�nzend sollte der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft durch die Schaffung von g�nstigen Rahmenbedingungen und Anreizen wie bei den Erneuerbaren Energien flan-kiert werden.

Das Gutachten steht unter www.h2hamburg.de zum kostenlosen Download zur Verf�gung.

(Gemeinsame Pressemitteilung vom 20. September 2010)

Quelle: http://www.dwv-info.de/aktuelles/wss2010/wss1006.pdf

FazitEs gibt immer mehr umweltfreundliche Energie aus Windkraft. Damit werden auch die Probleme gr�-�er, weil man Strom nicht so einfach speichern kann. Die alten Kernkraftwerke sind unflexibel und nur f�r eine konstante Dauerlast geeignet. Ein schnelles Ausregeln (Hoch- und Herunterfahren der Leistung) ist nicht m�glich. Dadurch kann bei starkem Wind, der die Windr�der viel Strom liefern l�sst und geringem Energieverbrauch - z.B. nachts oder Sonntags - der umweltfreundliche Windstrom nicht mehr in die Netze eingespeist werden. Die Windr�der m�ssen abgeschaltet werden, damit die alten und maroden Atomkraftwerke weiter mit ihrer ‚Grundlast‘ laufen k�nnen. Nun soll �bersch�ssiger Strom in Wasserstoff umgewandelt und so speicherf�hig gemacht werden. Viel besser w�re eine ra-sche Umstellung von der Stromwirtschaft auf eine echte Wasserstoffwirtschaft, in der Wasserstoff �ber Rohrleitungen direkt zu den Verbrauchern gef�hrt und dort in die ben�tigte Energie umgewan-delt wird: Strom und W�rme - im Sommer auch K�lte.

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LÅngste Wasserstoff-Pipeline entsteht - Manfred Richey

Air Products, nach eigenen Angaben gr��ter Wasserstofflieferant der Welt, plant in den USA die Schaffung des gr��ten Pipeline-Netzes f�r dieses Gas. Mit einer 290 km langen Verbindungsleitung sollen bestehende Netze in Texas und Louisia-na zu einem einzigen verschmelzen. Dieses soll die Produktion von mehr als 20 Anlagen auf-nehmen, die pro Tag mehr als 28 Millionen m� produzieren, und es an Raffinerien und ande-re Chemiebetriebe zwischen Houston und New Orleans liefern.

Das Gesamtnetz soll knapp 1000 km lang sein, wenn es Mitte 2012 in Betrieb geht.

(Bloomberg, 17. Oktober 2010)

Quelle: http://www.dwv-info.de/aktuelles/wss2010/wss1006.pdf

FazitEine kleine Pressemeldung ‚nur‘, die es aber in sich hat. In den USA bereitet man sich offen-bar intensiv auf die Verwendung von Wasserstoff vor und schafft die entsprechende Infra-struktur. Insgesamt wurden in den USA im Jahr 2009 rund 18,6 Mrd. US-$ in erneuerbare Energien investiert. Nur die Volksrepublik China hat diesen Betrag noch �bertroffen - mit ei-ner Summe von rund 34,6 Mrd. US-$.

Deutschland liegt mit einer Investitionssumme von rund 4,3 Mrd. US-$ weit zur�ck. Daf�r werden die Laufzeiten altersschwacher Atomkraftwerke verl�ngert und weiter in den Bau von Kohlekraftwerken investiert.

Eine �bersicht der globalen Investitionen in erneuerbare Energien finden Sie im folgenden Beitrag auf der n�chsten Seite.

Der Beitrag auf der vorhergehenden Seite berichtet �ber Windstrom und Wasserstoff f�r Deutschlands Norden. Hier soll der Windstrom in Wasserstoff umgewandelt und dann in Ka-vernen gespeichert werden. Wenn man ein fl�chendeckendes Rohrleitungsnetz f�r Wasser-stoff planen und bauen w�rde, dann k�nnte man den Wasserstoff direkt zu den Verbrau-chern bringen. Zudem ist ein gro�es Rohrleitungsnetz auch ein guter Speicher, da der Druck - ganz im Gegensatz zur Spannung in Stromleitungsnetzen - nicht sehr konstant sein muss und in einem breiten Bereich schwanken kann.

Erste Ans�tze gibt es zwar auch in Deutschland - in unseren Ausgaben Nr. 3 (17. Dezember 2007) und Nr. 9 (16. August 2008) berichteten wir dar�ber - aber weitere starke Impulse aus der Politik fehlen bisher. Know-how in Sachen Wasserstoff-Rohrleitungen ist in Deutsch-land vorhanden. Man sollte es nutzen und so rasch wie m�glich auch in Deutschland neue Netze f�r den Wasserstofftransport bauen.

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Globale Investitionen in erneuerbare Energien - Manfred Richey

Bedeutung und Perspektive der Erneuerbaren EnergienVerschiedene Faktoren machen einen starken Ausbau der Nutzung Erneuerbarer Energien notwendig. Wichtige Faktoren sind die begrenzte Reichweite der derzeit vorwiegend genutzten fossilen Energie-tr�ger und die Klimaschutzbem�hungen, sowie andere Umweltschutzbelange, Verringerung der Ab-h�ngigkeit von Energieexporteuren (siehe oben). Das Ausma� des Ausbaus h�ngt von vielen techni-schen, politischen, wirtschaftlichen und anderen Faktoren ab.

Aktuelle Bedeutung und Entwicklungen

In vielen L�ndern findet derzeit ein starker Ausbau der Erneuerbaren Energien statt. Neben den klas-sischen Bereichen Wasserkraft und Bioenergie betrifft dies insbesondere die zuvor unbedeutenden Bereiche Windenergie und Sonnenenergie.

Bereits heute haben in einigen Industriestaaten die erneuerbaren Energien einen hohen Anteil an der Energieversorgung, wie z. B. Wasserkraft und Bioenergie in �sterreich und der Schweiz. Ein sehr star-ker Ausbau der Windenergienutzung, aber auch anderer erneuerbarer Energien, findet zur Zeit in den USA und China statt. Auch Gro�britannien het f�r 2009 beachtliche Investitionen aufzuweisen. In den vergangenen Jahren wurde auch in D�nemark, Deutschland und Spanien in erneuerbare Energien investiert. Die folgende Graphik gibt eine �bersicht �ber die Top 10-Investoren in erneuerbare Ener-gien weltweit[41]:

Aus der Graphik geht hervor, dass China sich auf dem Sektor der Erneuerbare Energien zunehmend profiliert und 2009 bei den j�hrlichen Investitionen erstmals die USA vom ersten Rang verdr�ngen konnte. Weltweit sind die die Investitionen in erneuerbare Energien in den Jahren von 2005 bis 2009 in ihrer Gesamtheit um 230 Prozent angestiegen. 2009 wurden insgesamt 162 Milliarden US-$ inves-tiert, wovon allein 64,4 Milliarden US-$ durch China, USA und Gro�britannien aufgebracht wurden. Im Vergleich zum Vorjahr war trotz der globalen Wirtschaftskrise nur ein R�ckgang der Investitionen um 6,6 Prozent zu verzeichnen, dagegen musste nach Angaben der Internationalen Energieagentur

(Fortsetzung auf Seite 15)

22. Ausgabe • 15. Januar 2011

Anmerkung: Rest der EU-27 umfasst Belgien, Bulgarien, D�nemark, Estland, Finnland, Griechenland, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlanden, �sterreich, Polen, Portugal, Rum�nien, Slowakei, Slowe-nien, Schweden, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.

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(Fortsetzung von Seite 14)

(World Energy Outlook 2009) die �l- und Gasindustrie Investitionsr�ckg�nge von rund 19 Prozent hin-nehmen.[41][42]

Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sollte den Anteil von Wind-, Wasser-, Sonnenener-gie und Geothermie an der Stromerzeugung in Deutschland bis 2010 auf mindestens 12,5 Prozent steigern (2020: 20 %). Bereits 2007 wurde ein Anteil von 14 % erreicht. Bis 2020 werden in diesen Branchen �ber 235 Milliarden Investitionen erwartet.[43] Dies entspricht dem Vielfachen der in der fossilen Energieversorgung vorgesehenen Investitionen. Seit 1991 m�ssen Energieversorger Stromaus erneuerbaren Energien zu Mindestpreisen abnehmen. Dies f�hrt zu einer Erh�hung der Strom-preise beim Endkunden von rund 2 ct/kWh im Jahr 2010 (siehe auch Artikel Erneuerbare-Energien-Gesetz). Nach einer Prognose, die Anfang 2009 ver�ffentlicht wurde, k�nnte im Jahre 2020 bereits 47 % des Bedarfs an elektrischem Strom in Deutschland durch erneuerbare Energien gedeckt wer-den.[44]

Einzelnachweise

41 G-20 Clean Energy Factbook: Who`s winning the Clean Energy Race? (PDF). The PEW Charitable Trusts. Abgerufen am 6. Oktober 2010.

42 World Energy Outlook 2009. International Energy Agency. Abgerufen am 6. Oktober 2010. 43 Erneuerbare Energien in den n�chsten Jahren weiter auf dem Vormarsch Eintrag auf ener-

gieblog24.de 44 Ausbauprognose des Bundesverbandes Erneuerbare Energien e.V. laut Zeitschrift

"Immissionsschutz" Juni 2009

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie

FazitChina und die USA investieren gewaltige Summen in erneuerbare Energien. Deutschland liegt mit 4,3 Mrd. US-$ im unteren Drittel der Top 10-Investoren. Obwohl die im EEG vorgesehenen Anteile f�r er-neuerbare Energie nicht nur erreicht, sondern sogar �berschritten wurden, hat die derzeitige Bundes-regierung unter der Kanzlerin Merkel beschlossen, die Laufzeiten f�r alte Atomkraftwerke, die dem heutigen Stand der Technik in keiner Weiser mehr entsprechen, zu verl�ngern. Das k�nnte - und wird vermutlich - dazu f�hren, dass ein weiterer rascher Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland be-hindert oder verz�gert wird.

Die USA und auch China haben bisher immer wieder konkrete Vereinbarungen �ber eine CO2-Redzu-ierung blockiert, investieren andererseits aber kr�ftig in erneuerbare Energien. Das sollte auch unse-ren Politikern zu denken geben. Nicht Worte und Schriftst�cke z�hlen, sondern die Investitionssum-men in erneuerbare Energien und das, was am Ende an erneuerbarer Energie herauskommt.

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Bundeswehrstudie zu Peak Oil - Manfred Richey

Bereits in unserer Ausgabe Nr. 4 vom 11. Januar 2008 - also vor rund drei Jahren - haben wir einen Bericht mit dem Titel ‚Peak Oil - der Wendepunkt liegt bereits hinter uns‘ ver�ffentlicht. Etwa ein Jahr nachdem sich die US-Armee damit befasst hat, brachte nun das Zentrum f�r Transformation der Bundeswehr die Teilstudie 1: PEAK OIL heraus.

Die Teilstudie 1 umfasst 99 Seiten und kann �ber ver-schiedene Quellen aus dem Internet heruntergeladen werden. Einige Links finden Sie am Ende dieses Arti-kels. Oder suchen Sie im Internet �ber eine Suchma-schine nach ‚Bundeswehrstudie zu Peak Oil‘.

Da es inzwischen im Internet mehrere gute Ausarbei-tungen zur Studie gibt, wollen wir uns hier auf einige Zitate beschr�nken. Einen sehr guten Artikel fanden wir auf den Seiten SONNEN ENERGIE -

http://www.sonnenenergie.de/Aus diesem bringen wir eine kurze Zusammenfassung und einige Zitate. Die Quellenangabe mit Link zum Originalartikel finden Sie am Ende unseres Beitrags.

13/12 2010: SONNENENERGIE 6/2010: Bundeswehrstudie zu Peak Oil

Etwa ein Jahr nach der US-Armee (siehe SONNENENERGIE 4/2009 – Falken mit gr�nen Stiefeln) be-sch�ftigt sich auch die deutsche Bundeswehr mit den geopolitischen Bedrohungen, die aus Klimaver-�nderungen und Ressourcenknappheit bei Erd�l, dem sogenannten Peak Oil herr�hren k�nnen. Die Studie „Streitkr�fte, F�higkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert – Umweltdimensionen von Si-cherheit“ des Dezernats Zukunftsanalyse des Zentrums f�r Transformation der Bundeswehr soll die sicherheitspolitischen Implikationen einer Ressourcenknappheit auf dem �lsektor aufzeigen.

Ressourcenknappheit gab es schon! Was ist neu? Laut des Weltbildes der Bundeswehrstrategen sind in der Vergangenheit immer verschiedenste Konflikte ausgebrochen, deren Zustandekommen und Verlauf durch die Verf�gbarkeit oder das blo�e Vorhandensein von Rohstoffen beeinflusst waren. In den meisten F�llen waren die zum Teil auch milit�risch gef�hrten Ressourcenkonflikte jedoch regi-onal begrenzt und nur eingeschr�nkt von internationalem Interesse. F�r Erd�l aber auch andere stra-tegischen Rohstoffe wie Lithium oder seltene Erdmetalle wird das in Zukunft nicht mehr gelten. Hauptfokus der Studie ist die Auswirkung eines Mangels an Erd�l. Laut den Autoren stellt ein globaler Mangel an Erd�l ein systemisches, gesellschaftliches Risiko dar, denn durch seine vielseitige Ver-wendbarkeit als Energietr�ger und als chemischer Grundstoff wird so gut wie jedes gesellschaftliche Subsystem von einer Knappheit betroffen sein.

Peak Oil f�hrt zu geopolitischen Machtverschiebungen

In der Konsequenz dieser Tatsache attestieren die Autoren dem Thema ein zuk�nftig verst�rktes in-ternationales Interesse, weil gleichzeitig mit der Verknappung eine dauerhafte geografische Konzent-ration der Erd�llagerst�tten und der Transportinfrastrukturen stattfindet und damit auch eine geopoli-tische Machtverschiebung in Richtung derer die Ressourcen haben. Eine Schl�sselrolle f�r die Be-schreibung des Problemausl�sers ist das Ph�nomen des Peak Oils. Dies ist ein Auftreten des globalen

(Fortsetzung auf Seite 17)

22. Ausgabe • 15. Januar 2011

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Seite 17

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(Fortsetzung von Seite 16)

F�rdermaximums von Erd�l. Hiernach kann die F�rderung nicht mehr ausgeweitet werden. Den Zeit-punkt dieses Peak Oil beziffern die Autoren zwar auch nicht zeitlich genau und verweisen diffus auf eine Expertendebatte, die Au�enstehenden kaum M�glichkeiten zur unabh�ngigen Meinungsbildung lasse, begreifen den Effekt jedoch als reell. Weitere Schlagworte folgen:

OPEC – kein verl�sslicher Gesch�ftspartner Deutschlands ….

Erd�lf�rderung wird in absehbarer Zukunft den Bedarf nicht decken k�nnen ….

Aufbau der Bundeswehr-StudieDie Studie beschreibt die Bedeutung des Erd�ls f�r Wirtschaftssysteme, den Prozess der Globalisie-rung, das internationale System sowie besondere Aspekte der Energiesicherheit Deutschlands. ….

Erd�l als Determinante der GlobalisierungLaut Bundeswehrstudie h�ngen 95 % aller industriell gefertigten Produkte heute von der Verf�gbar-keit von Erd�l ab. ….

Bedrohung an der Zapfs�ule – Preissteigerung ist systemisches Risiko ….OPEC zeigt sich kooperativ ... wegen der Pr�senz des US-Milit�rs in Arabien ….Meine Pipeline? – Dein Problem! Sicherheitspolitik und VersorgungssicherheitLaut der Bundeswehrstudie lassen sich Konflikte nicht mehr begrenzen. Anschl�ge auf Pipelines in Saudi-Arabien sind auch und vor allem das Problem der Industriel�nder, deren Versorgungssicherheit ja auf dem Spiel steht. ….

Aspekte der deutschen EnergiesicherheitEine h�ufig verwendete Definition von Energiesicherheit ist die der verl�sslichen Versorgung einer Volkswirtschaft zu vern�nftigen Preisen. ….Analyse von Aspekten des Peak Oil ...Die Studie nimmt eine detaillierte Analyse der Aspekte von Peak Oil vor, die sich mit gro�en Auswir-kungen auf die globale Wirtschafts- und Politikordnung niederschlagen werden. ... der Handel wird weniger ….... Aufwertung der F�rderl�nder ….... Liberalisierung wird aufgehoben ….... New Seven Sisters streben nach Monopol ….... politische Verknappung ….... Verschwendung als Entwicklungspolitik ….... Verst�rkte Konkurrenz der Nehmerl�nder ….... Neue Akteure haben andere Moral ….... Energiediplomatie ist kostenintensiv ….

Wenn es zu schnell geht – Das Tipping Point SzenarioDie �berschreitung des F�rdermaximums von Erd�l (Peak Oil) kann vor allem dann dramatische Kon-sequenzen f�r die Weltwirtschaft haben, wenn ein Unterversorgungsszenario so schnell vorliegt, dass eine Anpassung nicht m�glich ist. ….

(Fortsetzung auf Seite 18)

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Seite 18

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(Fortsetzung von Seite 17)

Der Verlauf eines chaotischen Tipping Point SzenariosSchritt 1: Die Gesamtf�rdermenge von Erd�lprodukten sinkt ….Schritt 2: Kurzfristig reagiert die Weltwirtschaft proportional zum R�ckgang des �langebots ….. Schritt 3: Mittelfristig bricht das globale Wirtschaftssystem und jede marktwirtschaftlich organi-sierte Volkswirtschaft zusammen ….

Teil 2 in der kommenden Ausgabe zeigt die m�glichen Probleme und L�sungsans�tze.Mehr zum Teil 2: http://www.dgs.de/2708.0.html

Quellen und LinksDen ausf�hrlichen Bericht und die Bundeswehrstudie finden Sie �ber die folgenden Links. Hinweis: Sollten sich die Links nicht direkt �ffnen lassen, bitte markieren + kopieren + in Browser-Adresszeile einf�gen. http://www.sonnenenergie.de/index.php?id=30&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=82http://www.dgs.de/fileadmin/download/Bundeswehrstudie-PeakOil.pdf

Weitere Links zur Bundeswehrstudie:http://www.peakoil.net/files/German_Peak_Oil.pdf http://www.peak-oil.com/download/Peak%20Oil.%20Sicherheitspolitische%20Implikationen%20knapper%20Ressourcen%2011082010.pdf

FazitWann genau ‚Peak Oil‘ statt findet - oder ob es schon vor einigen Jahren statt fand - kann nicht ein-deutig belegbar dargestellt werden. Fakt ist allerdings, dass nicht nur die bisher erschlossenen �l-quellen in immer rascherer Folge immer weniger �l liefern, auch die Anzahl der neu erschlossenen �lquellen wird weniger. Zudem sind diese oft nur schwer und unter hohem Risiken nutzbar - siehe als Beispiel die �lkatastrophe im Golf von Mexiko, wo �l in rund dreitausend Metern Tiefe unter dem Meeresspiegel gef�rdert wird. Vor der K�ste Brasiliens sollen es dann sechstausend Meter sein… Ei-nes kann allerdings als sicher angenommen werden: Peak Oil ist real und wir stecken mitten drin!

Die Laufzeitverl�ngerung f�r alte, marode Atomkraftwerke ist keine L�sung, da erstens das dazu ben�tigte Uran auch aus dem Ausland bezogen werden muss, zweitens dieses immer knapper und teurer wird und drittens auch Uran bald als Energietr�ger ausfallen wird, weil es keines mehr gibt oder nur zu horrenden Kosten und Umweltsch�den gef�rdert werden kann, wie der Beitrag auf der n�chs-ten Seite ‚Yellow Cake‘ zeigt.

Au�erdem wird durch eine solche Laufzeitverl�ngerung der schnelle Einstieg in moderne, umwelt-freundliche und dezentrale Energie (vor Ort) hinausgez�gert. Das ist unverantwortlich!

Der schnelle Einstieg in eine echte Wasserstoffwirtschaft mit dezentraler Erzeugung vor Ort unter Einbeziehung (und weiterem Ausbau) der Energiegewinnung aus Wasser, Wind und Sonne - dezen-tral, direkt vor Ort - bietet die beste L�sung. Die Technologie und das Know-how sind bereits vorhan-den. Beides muss nur angewendet und umgesetzt werden. Dazu braucht es aber Anst��e und F�rde-rung - auch von der Politik und Regierung. Ein weiteres Hinausz�gern schadet uns allen und verst�rkt unsere Abh�ngigkeit von F�rderl�ndern auf deren politische Stabilit�t wir uns nicht verlassen k�nnen und sollten. Deshalb ist auch DESERTEC - Strom aus der W�ste (Siehe Hefte Nr. 11, 15 und 19) keine L�sung., sondern eine erneute Festschreibung unserer Abh�ngigkeit von L�ndern mit nicht vorherseh-barer politischer Stabilit�t.

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Yellow Cake - Die LÇge vom sauberen Atomstrom - Manfred Richey

Uranerzbergbau-ProblemePressemitteilung - Wiesbaden, 16. Dezember 2010

Die L�ge vom sauberen Atomstrom - Filmstart von „Yellow Cake“

Die Uranerzgewinnung ist ein weitgehend unbekanntes Thema und doch das erste Glied in der Kette zur Erzeugung von Atomstrom. Der Dokumentarfilmer Joachim Tschirner verfolgte �ber einen langen Zeitraum die Produktion von 'Yellow Cake', das Konzentrat das aus dem Uranerz gewonnen wird und Ausgangsstoff f�r die Herstellung von atomaren Brennelementen ist. Das Ergebnis ist der sehenswer-te Dokumentarfilm „Yellow Cake – die L�ge vom sauberen Atomstrom“. Er startet heute, am 16. De-zember in Berlin.

Uran ist der Brennstoff f�r die angeblich „saubere“ Atomenergie. �ber dem Uranerzbergbau liegt seit f�nfundsechzig Jahren ein Geflecht aus Geheimhaltung und Desinformation. Selbst in den j�ngsten Debatten �ber die Kernenergie spielen die verheerenden Folgen des Uranerzbergbaus keine Rolle. Dabei handelt es sich hier um eine Zeitbombe, deren komplettes Ausma� und Konsequenz noch gar nicht absch�tzbar ist.

In Sachsen und Th�ringen existierte bis zur politischen Wende der drittgr��te Uranbergbau der Welt. Er trug den Tarnnamen Deutsch-Sowjetische Aktiengesellschaft WISMUT. Bis 1990 lieferte die WIS-MUT 220.000 Tonnen Uran in die Sowjetunion. F�r jede Tonne musste das Zehntausendfache an Ge-stein aus der Erde geholt, verarbeitet und gelagert werden. Unvorstellbare Mengen hochgiftiger und radioaktiver Hinterlassenschaften blieben in Sachsen und Th�ringen zur�ck.

Seit zwanzig Jahren versuchen nun Tausende ehemalige Bergleute mit gigantischem Aufwand, die Sch�den des Uranbergbaus zu bew�ltigen. Die Beseitigung des radioaktiven M�lls kostet am Ende fast sieben Milliarden Euro deutsche Steuergelder, doch ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Der Film Yellow Cake begleitet das gr��te Sanierungsprojekt in der Geschichte des Uranerzberg-baus – ein Projekt, das von der bundesdeutschen und internationalen �ffentlichkeit kaum wahrge-nommen wird. Hiervon ausgehend entspinnt sich eine Reise, die von den ehemaligen ostdeutschen Uranprovinzen zu den heutigen gro�en Uranminen der Welt in Namibia, Australien und Kanada f�hrt. Eine hoch spannende filmische Bestandsaufnahme �ber eine kaum bekannte Seite der Kernenergie.

Katja Wiese von Naturefund hat diesen Film bereits anl�sslich des Atlantis Film Festivals in Wiesba-den gesehen und ihr war sofort klar, welchen Stellenwert er in der aktuellen Diskussion um Atomener-gie und Laufzeitverl�ngerung hat. „Eines der wichtigsten Dinge die wir tun k�nnen, ist Aufkl�rung! Na-turefund unterst�tzt diesen Film und seine Verbreitung, denn nur wer �ber die Zusammenh�nge in der Atomenergieproduktion wei�, wird zu einer realistischen Beurteilung der Lage kommen.“

Der Film erhielt in der Bewertung das Pr�dikat „Besonders wertvoll“. Er lief am 16. Dezember 2010 in Berlin an - und zwar im fsk am Oranienplatz, Segitzdamm 2, 10969 Berlin und im Babylon, Mitte, Ro-sa-Luxemburg-Stra�e 30, 10178 Berlin

Quelle und Pressekontakt: Naturefund e. V., Sonnenberger Stra�e 20a, 65193 Wiesbaden, www.naturefund.deCaro Molkenthin, caro.molkenthin(at)naturefund.de , Tel.: +49 611 50 45 810 14

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22. Ausgabe • 15. Januar 2011

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�rgernisse des Jahres 2010

Die Stromnetze laufen �ber… Windr�der m�ssen abgeschaltet werden, Strom aus Solarzellen darf nicht ein-gespeist werden, damit die alten und maroden AKW weiter kontinuierlich Strom in die Netze einspeisen k�n-nen. Das Problem besteht vor allem an Wochenenden, wenn Industriebetriebe keinen Strom brauchen und dann die Sonne scheint und viel Wind weht. Es herrscht �berschuss an Strom. Weil aber Atomkraftwerke nur in einem engen Bereich geregelt werden k�nnen und eine Abschaltung wegen der Probleme beim Wiederan-fahren nicht erw�nscht ist, d�rfen die AKW kontinuierlich ihren Strom in die Netze einspeisen. Daf�r muss die umweltfreundliche Energie aus Solarzellen und Windr�dern hinten anstehen und darf nicht die die �bervollen Netze eingespeist werden.

Und jetzt hat die Regierungskoalition unter Leitung der Bundeskanzlerin Merkel auch noch die Laufzeiten der alten AKW verl�ngert… Trickreich und unter Umgehung des Bundesrats.

Saubere Energie aus Atomkraftwerken? Wer dieses M�rchen bisher (noch) geglaubt hat, der wird durch "Yellow Cake - Die L�ge vom sauberen Atomstrom" eines besseren belehrt. Jedenfalls, sofern er nicht zur Gruppe der unbelehrbaren Menschen geh�rt, die ihren pers�nlichen Vorteil und kurzfristigen Profit - auch auf Kosten anderer und der Umwelt - im Sinne haben.

Nicht nur die Frage der Beseitigung des tausende Jahre strahlenden Abfalls ist ungel�st, auch bei der Ge-winnung des immer knapper werdenden Urans wird die Umwelt belastet und wir hinterlassen unseren Nach-kommen einen ausgepl�nderten Planeten mit einer zerst�rten Umwelt.

Was kann ich denn schon tun? Diese Frage h�re ich �fter. Die Antwort ist ganz einfach: Jeder kann etwas tun. Nachdenken, sich informieren �ber neue, umweltfreundliche, zukunftsf�hig, saubere und erneuerbare Energien und diese Informationen weiter geben. Des Weiteren kann sich jeder Informationen aus neutralen und kritischen Quellen beschaffen �ber 'seine' Politiker (aus dem jeweiligen Wahlkreis/Bundesland) und bei den n�chsten Wahlen nur noch die Politiker/Parteien w�hlen, die sich wirklich und ernsthaft f�r neue Ener-gien einsetzen. Hier z�hlen Taten und keine leeren Worte und flotte Spr�che!

Politiker und Parteien, die sich f�r eine Verl�ngerung der Laufzeiten alter Atomkraftwerke und den wei-teren Bau von Kohlekraftwerken einsetzen, sind f�r mich nicht w�hlbar.

2011 ist (Landtags-)Wahljahr! Es beginnt im Februar in Hamburg, im M�rz folgen Sachsen-Anhalt, Baden-W�rttemberg und Rheinland-Pfalz, im Mai folgt Bremen, im September Berlin und voraussichtlich im Herbst Mecklenburg-Vorpommern.

Bei diesen Terminen k�nnen engagierte B�rger und W�hlerInnen den Parteien und den Politikern, die dem Lobbyeinfluss der Energiekonzerne nachgeben und sich f�r den Erhalt alter, schmutziger und unsicherer Energie einsetzen, die rote Karte zeigen.

Nicht zum W�hlen gehen, weil man ja nicht wei�, ob es 'die Anderen' besser machen, ist keine L�sung. Wer nicht w�hlt, schw�cht die Demokratie und darf hinterher auch nicht schimpfen, wenn er mit dem Wahlergeb-nis und den daraus folgenden Entscheidungen nicht zufrieden ist. Jeden m�ndige B�rger sollte w�hlen ge-hen und sich vorher sorgf�ltig informieren, wem er seine Stimme gibt.

NÄrtingen, im Januar 2011 - Manfred Richey

Seite 20

Wir mÄssen Druck machen - auf die Politiker. Damit neue Energien auf den Weg gebracht werden und nicht die Laufzeiten alter AKWs verlÅngert und schmutzige Kohlekraftwerke gebaut werden!

ImpressumHerausgeber/VerantwortlichManfred RicheyIm Wasserfall 2D-72622 N�rtingenTelefon: 07022 - 46210http://www.biowasserstoff-magazin.deE-Mail: [email protected] gekennzeichnete Beitr�ge stellen die Meinung des Autors dar.

22. Ausgabe • 15. Januar 2011

Das Biowasserstoff-Magazin erscheint im Abstand von 3 Monaten im PDF-Format und ausschlie�lich online. In den Monaten dazwischen gibt es Aktualisierungen fr�herer Ausgaben. Zus�tzlich gibt es The-menhefte, die immer wieder erg�nzt und/oder aktualisiert werden.Wir sind ungebunden, unabh�ngig und frei von kommerziellen Einfl�s-sen und wollen die Idee des Bio-Wasserstoffs als neue umweltfreund-liche Energie fÄr alle verbreiten.

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