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Birgit Schröder Handtherapie by naturmed Fachbuchvertrieb Aidenbachstr. 78, 81379 München Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157 Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de zum Bestellen hier klicken

Birgit Schröder Handtherapie · tes Wissen Jahre spa¨ter in Buchform darzulegen. Seit dem Erscheinen der 1. Auflage sind neue Erkenntnisse dazugekommen und somit war eine U¨berarbeitung

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Page 1: Birgit Schröder Handtherapie · tes Wissen Jahre spa¨ter in Buchform darzulegen. Seit dem Erscheinen der 1. Auflage sind neue Erkenntnisse dazugekommen und somit war eine U¨berarbeitung

Birgit SchröderHandtherapie

by naturmed FachbuchvertriebAidenbachstr. 78, 81379 München

Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de

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Inhalt

1 Allgemeines zur Handtherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

1.1 Hande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.2 Geschichtliches zur Handchirurgie . . . . 31.3 Berufsbild Handtherapeut . . . . . . . . . . . 41.3.1 Berufsbezeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . 41.3.2 Berufsverband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41.4 Grundlagen der Handtherapie . . . . . . . 41.4.1 Teamarbeit in der Handchirurgie . . . . . 41.4.2 Zusammenarbeit mit den Patienten . . . 51.4.3 Klientenzentrierung . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Esther Bohli1.4.4 Clinical Reasoning . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Sarah G. Ewald1.4.5 Evidenzbasierte Praxis . . . . . . . . . . . . . . 17

Sarah G. Ewald1.4.6 Therapieraume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231.4.7 Ubungsgerate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251.4.8 Hilfsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361.4.9 Kompressionsbandagen . . . . . . . . . . . . . 361.4.10 Kurze Schienenkunde . . . . . . . . . . . . . . 381.4.11 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491.5 Anatomie der Hand . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Holger Bade1.5.1 Distaler Unterarm . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

1.5.2 Handwurzel und radiokarpalerUbergang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

1.5.3 Mittelhand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 651.5.4 Finger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 771.6 Funktionen der Hand . . . . . . . . . . . . . 851.6.1 Statische Griffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 851.6.2 Schwerkraftabhangige Griffe . . . . . . . . 871.6.3 Dynamische Griffe . . . . . . . . . . . . . . . . 871.7 Funktionshand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 871.8 Verbande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 891.9 Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901.9.1 Kraftmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 971.9.2 Umfangsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . 981.9.3 Sensibilitatsprufung . . . . . . . . . . . . . . . 991.9.4 Durchblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001.9.5 Muskelfunktionstest . . . . . . . . . . . . . . 1011.10 Ziele der Handtherapie . . . . . . . . . . . . 1011.10.1 Internationale Klassifikation der

Funktionsfahigkeit, Behinderungund Gesundheit: ICF . . . . . . . . . . . . . . 102

1.11 Odem- und Kontrakturenprophylaxe . 1031.12 Narbenbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . 1041.13 Eigentraining der Patienten . . . . . . . . 106

2 Verletzungen und Erkrankungen der Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

2.1 Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1082.1.1 Distale Radiusfrakturen . . . . . . . . . . . . 1102.1.2 Handwurzelfrakturen . . . . . . . . . . . . . 1112.1.3 Mittelhandfrakturen . . . . . . . . . . . . . . 1152.1.4 Fingerfrakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1172.2 Distorsionen, Luxationen und

Bandverletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . 1182.2.1 Bandverletzungen und Luxationen

der Handwurzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1182.2.2 Distorsionen und Luxationen der

Karpometakarpalgelenke . . . . . . . . . . . 1192.2.3 Distorsionen und Luxationen der

Fingergrundgelenke . . . . . . . . . . . . . . . 1202.2.4 Distorsionen und Luxationen

des Daumengrundgelenks . . . . . . . . . . 1212.2.5 Distorsionen und Luxationen der

End- und Mittelgelenke derLangfinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

2.3 Sehnenverletzungen . . . . . . . . . . . . . . 1242.3.1 Beugesehnenverletzungen . . . . . . . . . . 1242.3.2 Strecksehnenverletzungen . . . . . . . . . 1352.3.3 Sehnentransposition . . . . . . . . . . . . . . 141

2.3.4 Tenolyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1432.3.5 Arthrolyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1452.4 Nervenverletzungen . . . . . . . . . . . . . . 1462.4.1 Motorische Ersatzoperationen . . . . . . 1522.5 Komplexe Handverletzungen . . . . . . . 1552.5.1 Explosionsverletzungen . . . . . . . . . . . . 1552.5.2 Hochdruckeinspritzverletzungen . . . . 1562.5.3 Lappenplastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1572.6 Amputation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1602.6.1 Replantation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1682.6.2 Neurom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1692.7 Verbrennungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1702.8 Dupuytren-Kontraktur . . . . . . . . . . . . . 1732.9 Karpaltunnelsyndrom . . . . . . . . . . . . . 1782.10 Complex regional pain syndrome . . . . 1812.11 Arthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1842.11.1 Sattelgelenkarthrose . . . . . . . . . . . . . . 1842.12 Tendovaginitis stenosans . . . . . . . . . . 1862.13 Tendovaginitis de Quervain . . . . . . . . . 1872.14 Epicondylitis humeri

radialis/ulnaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1882.15 Rheumatische Erkrankungen . . . . . . . 189

Abkurzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205

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Autorenvorstellung

Birgit Schroder, verheira-tet, zwei Kinder, absol-vierte 1983 ihr Examenzur Physiotherapeutin ander Krankengymnastik-schule am Universitats-krankenhaus Erlangen.

Anerkennungsjahr amEvangelischen Johannes-Krankenhaus Bielefeld-Schildesche.

Seit 1984 arbeitet sie in Oldenburg am Evange-lischen Krankenhaus Oldenburg. Hier erlebte sie

den Aufbau der Handchirurgischen Abteilungvon Herrn Dr. Reimer Hoffmann und war maßge-bend an der Einfuhrung und Entwicklung derHandtherapie beteiligt.

Wahrend verschiedener Studienaufenthalteu.a. in den USA und England hat sie weitere Er-fahrungen in der Handtherapie gesammelt.

Sie unterrichtete, hielt Vortrage und gab Fort-bildungen u.a. zum Thema „Handtherapie“.

Ihre Erfahrungen gibt sie in diesem Buchweiter.

Sie ist Mitglied in der Deutschen Arbeitsge-meinschaft fur Handtherapie (DAHTH).

Vorwort

Als ich 1985 in die Handtherapie wechselte, wares schwierig, Informationsmaterial uber Behand-lungsmethoden dieses Spezialgebietes zu finden.

Das war fur mich der Grund, mein gesammel-tes Wissen Jahre spater in Buchform darzulegen.

Seit dem Erscheinen der 1. Auflage sind neueErkenntnisse dazugekommen und somit wareine Uberarbeitung des Buches notwendig ge-worden.

Jetzt freue ich mich, Ihnen die uberarbeiteteAuflage vorstellen zu konnen.

Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterndes Georg Thieme Verlages, die mir tatkraftigzur Seite standen. Ebenso danke ich meinenCo-Autoren, die das Buch mit ihren fundiertenBeitragen vervollstandigt haben. Danke auchan Herrn Dr. Reimer Hoffmann sowie meinenKolleginnen im Evangelischen Krankenhaus Ol-denburg und meiner Familie, die mich immerwieder unterstutzten.

Oldenburg, August 2007-08-07Birgit Schroder

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Die Patienten mussen die Schiene akzeptierenund auch bereit sein, sie zu tragen. Haben die Pa-tienten jedoch Vorbehalte gegen die Schiene,werden sie sie nicht tragen. Inzwischen gibt eseine Rheuma-Ring-Collection, es werden indivi-duell fur die Patienten aus Sterlingsilber Finger-und Handorthesen angefertigt. Weitere Informa-tionen: www.rheuma-ringe.de.

Allgemeine Ziele:& Schmerzen lindern& Fehlstellungen vermeiden oder korrigieren

(Ausschalten pathologischer Krafte)& Gelenke stabilisieren und dadurch physiologi-

sche Funktionen ermoglichen& Schutz vor Sehnenrupturen& Kontrakturen und Atrophien vermeiden

Postoperative Ziele:& Schutz der operierten Gelenke& Physiologische Gelenkstellung ermoglichen& Ausweichbewegungen und Fehlstellungen

vermeiden& Gelenke mit und ohne Widerstand fruhzeitig

zu beuben

Uberdehnungen der Sehnen vermeiden Schie-nenbeispiele:& Schiene (Ring) bei Knopflochdeformitat

(Abb. 2.49)& Schiene bei Schwanenhalsdeformitat (Silver

rings) (Abb. 2.50a–b) kann mit Glitzersteinenverziert werden!

& Daumenschienen (Stabilitat und Korrektur)(Abb. 2.51a–b)

& Ulnardeviationsschiene (Abb. 2.52)& Dynamische Schiene (nach Swanson-Prothe-

se) (Abb. 2.53)

Operative Therapie

Da bei den Patienten mit chronischer Polyarthri-tis alle Gelenke betroffen sein konnen, ist wah-rend der Operationen auf eine gute Lagerungzu achten. Das gilt besonders fur die Halswirbel-saule, die bei vielen Patienten in Mitleidenschaftgezogen ist. Die Operationen erfolgen, soweitmoglich, in Plexusanasthesie. Die folgenden Ope-rationen werden haufig bei cP-Patienten durch-gefuhrt.

Synovektomie

Bei der Synovektomie wird das Synovialgewebeentfernt. Bei cP-Patienten werden diese Opera-tionen auch praventiv durchgefuhrt, um Gelenk-destruktionen hinauszuzogern. Synovektomienkonnen am Mittelgelenk, Grundgelenk undHandgelenk durchgefuhrt werden. Am Handge-lenk kann die Operation in Kombination mitder Ulnarkopfchenresektion erfolgen. Bei denGrundgelenken werden wahrend einer Operati-on mehrere Gelenke gesaubert; falls erforderlich,wird gleichzeitig eine Strecksehnenzentralisie-rung durchgefuhrt.

Es erfolgt eine 8 – 10-tagige Gipsruhigstellungje nach OP in einer dorsalen oder palmarenSchiene. Die Patienten kuhlen mehrmals taglichmit Eispackungen. Hierzu wird der Gipsverbandabgewickelt. Die Odemprophylaxe sowie einegute Funktion der Gelenke stehen im Vorder-grund der Handtherapie. Alle Gelenke, die nichtruhig gestellt werden mussen, durfen bewegtwerden – besonders wichtig, da die Patientenschneller zu Versteifungen neigen als andere.

Abb. 2.49 Schiene beiKnopflochdeformitat.

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Tenosynovektomien

Die Tenosynovektomien werden sowohl anden Beuge- als auch an den Strecksehnen durch-gefuhrt. Durch Entfernen des synovialitischenGewebes versucht man die Zerstorung (Auf-faserungen und Rupturen) der Sehnen aufzu-halten. Finden die Arzte wahrend der OperationSehnenrupturen oder deren Vorstadien, werdendiese durch Sehnenkoppelungen oder Transposi-tionen sofort behoben.

Handtherapie

Odemprophylaxe, alle freien Gelenke bewegen,evtl. Versorgung mit Hilfsmitteln oder Beratunguber Gelenkschutz.

Operation der Knopflochdeformitat

Es wird eine Raffnaht des Mittelzugels, eine Ope-ration nach Hellmann, Operation nach Snowdurchgefuhrt. Die Prognose dieser Operation istgut, solange die Fehlstellung im PIP ausgeglichenwerden kann. Sind die Kollateralbander bereitsgeschrumpft, mussen diese praoperativ erst auf-gedehnt werden. Bei fixierten Knopflochdefor-mitaten wird den Patienten zu einer Arthrodesegeraten.

Operation der Schwanenhalsdeformitat

Den Arzten stehen mehrere OP-Moglichkeitenzur Verfugung, u. a. die Superfizialis-Tenodese.Diese kann bei guter aktiver Beweglichkeit desPIP durchgefuhrt werden. Dazu wird ein Zugel

Abb. 2.50a–b Schie-nen bei Schwanenhals-deformitaten.

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Abb. 2.51a–b Korrek-tur der Fehlstellung desDaumens durch eineSchiene.

Abb. 2.52 Ulnardevia-tionsschiene.

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des M. flexor digitorum superficialis durch-trennt, um das Ringband A2 nach oben zuschlagen und mit sich selbst zu vernahen. DiePatienten bekommen eine Unterarm-Fingergips-schiene, die die Beugung vollstandig zulasst, dieStreckung in den PIP jedoch bei 20 – 30 � stoppt.

Eine Arthrodese wird bei einer fixiertenSchwanenhalsdeformitat durchgefuhrt.

Distale Ulnakopfchenresektion

Die Ulnakopfchenresektion wird durchgefuhrtbei fortgeschrittener Handgelenkdestruktion(cP) oder wenn durch das Reiben der Ulna anden ulnaren Handwurzelknochen Schmerzenentstehen. Die Patienten werden mit einer dorsa-len Unterarmgipsschiene fur 8 – 14 Tage versorgt.

Handtherapie

Die Handtherapie beginnt am 1. postoperativenTag. Die Pro- und Supinationsbewegung wirdaktiv und passiv geubt. Zunachst mit dem Gips-verband, aber spatestens am 2. postoperativenTag ohne Verband. Nach dem Uben wird er wie-der angewickelt, spater wird der Verband nurzur Nacht angelegt. Da die Bewegungen sehrschmerzhaft sind, nehmen manche Patientenvor der Therapie Schmerztropfen ein und kuhlenmit Eis.

Ausweichbewegungen im Ellenbogen- und Schulterge-lenk verhindern: Der Patient achtet darauf, wahrendder Drehbewegungen seinen Ellenbogen am Oberkor-per oder auf der Unterlage zu fixieren.

Ab dem 4. postoperativen Tag darf der Patient diePro- und Supinationsbewegungen mit einer Han-tel (1 kg) durchfuhren. Wahrend des Kranken-hausaufenthaltes kommt der Patient drei- bisviermal taglich zur Therapie. In den Pausen soller mit Eis kuhlen und seine Ubungen stundlichwiederholen.

Handgelenkarthrodese

Wie bereits erwahnt ist das Handgelenk einbandgefuhrtes Gelenk und neigt zur Instabilitat.Um diese Instabilitat sowie Schmerzen zu be-seitigen und Fehlstellungen auszugleichen, wer-den Handgelenkarthrodesen durchgefuhrt. Soerhalt der Patient seine Fingerkraft zuruck undbenotigt keine Bandagen mehr am Handgelenk.Die operative Korrektur des Handgelenks ist au-ßerdem Voraussetzung, um weitere Korrekturenan den Fingern vorzunehmen.

Plattenosteosynthese: Der Arthrodesewinkelsoll 15 � Streckung betragen, die Handstellungsoll gerade oder in 10 � Ulnarabduktion erfolgen.Die Platte wird also entweder am II. oder III.Mittelhandknochen befestigt. Es schließt sicheine 3 – 4 wochige Ruhigstellung an.

Arthrodese nach Mannerfelt: Hierbei wird einSteinmann-Nagel zwischen dem III. und IV. Mit-telhandknochen und in den Radiusschaft ein-gesetzt. Im Anschluss folgt eine 4 – 6-wochigeRuhigstellung.

Handtherapie

Bei Arthrodesen steht die Mobilisierung derNachbargelenke im Vordergrund der Handthera-pie. Mit dem Handgelenk wird selbstverstandlichnicht geubt, denn es soll ja stabil fixiert bleiben.Der Patient muss lernen, mit seiner neuen Hand-gelenkstellung alle Arbeiten zu verrichten. Gera-de bei cP-Patienten ist es wichtig, die Fingerfruhzeitig zu bewegen, da bei ihnen die Gelenkesehr schnell versteifen. Durch die Operation wer-den die Patienten schmerzfreier, gewinnen ihreFingerkraft teilweise zuruck und sind dahersehr motiviert.

Abb. 2.53 Dynamische Schiene nach Swanson-Pro-these.

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Arthrodese DIP und PIP

Wird u. a. bei fixierten Schwanenhals- undKnopflochdeformitaten und instabilen Gelenkendurchgefuhrt. Die Gelenke werden in leichterBeugestellung fixiert. Das DIP befindet sich in10 – 20 � und das PIP in 30 – 50 � Flexionsstellung.Die Patienten haben bei beweglichen Grund-gelenken und arthrodesierten Mittel- und End-gelenken eine bessere Handfunktion als umge-kehrt.

Ruhigstellung bis zur Wundheilung beiubungsstabilen Arthrodesen, sonst bis zur kno-chernen Durchbauung (Rontgenkontrolle).

Handtherapie

Odemprophylaxe, Nachbargelenke bewegen undfreihalten, nach Freigabe der Hand neue Situa-tion der Handfunktion an Alltagsbewegungenuben. Vieles erarbeiten sich die Patienten selbst,da sie gerne selbststandig und weniger auf Hilfeangewiesen sein mochten.

Arthrodese Daumen

Fixierte Stellung der Gelenke: IP 10 – 20 �, MP10 – 15 � Flexion. Handtherapie: siehe Arthrode-sen der Langfinger.

Endoprothese Handgelenk

Endoprothetische Versorgungen sind am PIPund MP sowie am Handgelenk moglich. Bei derendoprothetischen Versorgung des Huftgelenkswird zwischen dem Radiusschaft und dem Schaftdes 3. Mittelhandknochens eine Platzhalter-prothese (Swanson-Prothese) eingesetzt. Solltedie Prothese dem Patienten Probleme bereiten,kann diese entfernt und eine Handgelenkarthro-dese durchgefuhrt werden.

Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, muss dasHandgelenk praoperativ eine gute Beweglichkeitund Stabilitat aufweisen. Dies ist bei cP-Patien-ten selten gegeben, eher bei Patienten mit einerArthrose. Man setzt dem Patienten die Prothesezur Schmerzlinderung ein und versucht, geradewenn das andere Handgelenk schon durch eineArthrodese stabilisiert wurde, ihm etwas Be-weglichkeit zumindest in einem Handgelenk zuerhalten.

Postoperativ erfolgt eine Ruhigstellung ineiner dorsalen Schiene fur 10 Tage. Dann darfdie Schiene zur Handtherapie abgenommenwerden. Zwischen den Ubungseinheiten tragtder Patient die Schiene zum Schutz bis zum Ab-lauf der 6. Woche weiter.

Handtherapie

Wie nach allen Operationen bitte auch hier Ruck-sprache mit dem Operateur halten und den Ope-rationsbericht lesen. Nur so erfahrt man den ge-nauen Sitz der Prothese und wie die Patienten-hand belastet werden darf. Maßnahmen:& Odemprophylaxe& Alle freien Gelenke fruhzeitig bewegen& Patienten mit einer Schiene aus thermoplasti-

schem Material versorgen& Die Beweglichkeit des Handgelenkes am 10.

postoperativen Tag vorsichtig und langsam er-weitern

& Spater schließen sich Kraftigungsubungen an

Grundgelenkarthroplastik

Bei Gelenkzerstorungen, Ulnardeviation derLangfinger oder einer Subluxationsstellungnach palmar kann der Patient mit einer Swan-son-Prothese in den Grundgelenken versorgtwerden. Voraussetzung ist, dass die Muskulaturdes Patienten genugend Kraft aufbringt, um dieProthese zu bewegen.

Operationszugang von dorsal oder palmar.Die Gelenkflachen werden abgetrennt, der je-weilige Knochenschaft wird aufgebohrt oder auf-gefrast, dann werden die Probierprothesen ein-gepasst. Sitzen diese optimal, werden sie gegendie eigentliche Swanson-Prothese ausgetauscht(Abb. 2.54a–b).

Im Operationssaal werden die Patienten miteiner palmaren Unterarm-Fingergipsschiene fur4 Wochen versorgt. Die PIP bleiben frei, Grund-gelenke in 20 � Flexion und das Handgelenk in20 � Extension. Danach sollen die Patienten dieSchiene noch 6 Monate als Nachtlagerungs-schiene tragen.

Handtherapie

Rucksprache mit dem Operateur und Lesen desOP-Berichts: So erhalt man eine genaue Auskunftuber den Zugang der Operation, den Sitz undwie groß die Gefahr einer Luxation der Protheseist. Besteht ein erhohtes Luxationsrisiko, mussdie Handtherapie dementsprechend vorsichtigdosiert werden.& Am 1 – 3. postoperativen Tag werden die Pa-

tienten teilweise (abhangig von der arztlichenVerordnung) mit einer dynamischen thermo-plastischen Schiene versorgt oder man be-nutzt die Gipsschiene als Grundschiene undbaut darauf einen dynamischen Ausleger. Sokonnen die Patienten ihre Finger aktiv in dieFlexionsstellung ziehen, danach werden die

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Finger durch die Schienenausleger passiv indie Extensionsstellung zuruckgezogen.

& Odemprophylaxe: Die Patienten bekommenu. a. alle Anwendungen, kombiniert mit Eis-packungen.

& Narbenbehandlung: Die Patienten neigen zustarken Narbenverklebungen, vor allem wennbei der Operation ein dorsaler Zugang gewahltwurde.

& Darf die Schiene zur Handtherapie von arztli-cher Seite abgenommen werden, beginnt dieGelenkmobilisation, indem die Therapeutinunterhalb des Gelenkes fixiert und der Patientoberhalb bewegt. Leichte Bewegungsubungenwie mit dem luftgefullten Handtrainer oderSteckspiele. Die Dosierung ist abhangig vomLuxationsrisiko der Prothese.

Endoprothese PIP

Die Behandlung verlauft analog der Grundgelen-karthroplastik. Da beim Krankheitsbild der chro-nischen Polyarthritis nicht nur die gerade ope-rierte Hand betroffen ist, sondern auch alle ande-ren Gelenke, nehmen die Patienten mittags aneiner Rheuma-Gruppe teil. Es sollte eine Gruppespeziell fur Rheumatiker sein, da bei der Behand-lung spezielle Anforderungen an die Ausfuhrungder Bewegungen gestellt werden und wie bei derHand auch bei allen anderen Gelenken besondereRichtlinien zu beachten sind.

Abb. 2.54a–b Arthro-plastik. a Anpassen derProbeprothese.b Swanson-Prothese.

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Die Mittelhand formt in typischer Weise denHandrucken und die Hohlhand, wobei besondersdie Elemente des aktiven Bewegungsapparatesdas Oberflachenrelief der Handflachen pragen.

Am Metakarpus treten den langen, vom Unter-arm kommenden extrinsischen Hand- und Fin-

germuskeln, die mit ihren Sehnen das Dorsumund die Palma manus durchqueren, die kurzenoder intrinsischen Hand- und Fingermuskelnzur Seite. Letztere bilden, von bindegewebigenSepten umhullt, drei separate Hohlhandraumeaus. Aufgrund der Funktionsvielfalt der Rand-finger, des Daumens und des Kleinfingers, bildensich Daumenballen, Thenar, und Kleinfinger-ballen, Hypothenar, heraus und umgreifen soeine mittlere Zone, die dem zweiten bis viertenMittelhandknochen entspricht. Thenar und Hy-pothenar bilden dabei gleichzeitig ein kraftigesPolster fur die Greifflache der Hand. Obwohl inunterschiedlichen Ebenen angeordnet, gehorenalle kurzen Hand- und Fingermuskeln den ven-tralen oder palmaren Muskeln, den genetischenBeugern, an. Sie werden deshalb auch von denbeiden ventralen Handnerven, N. medianusund N. ulnaris, motorisch innerviert (Abb. 1.60).

Der Handrucken, Dorsum manus, ist durchdie zu den Fingern hin divergierenden Sehnender Strecker gekennzeichnet. Im Gegensatzzur Hohlhand enden die Strecksehnenscheidennach Unterqueren des dorsalen Haltebandes,Retinaculum extensorum, uber den Basen derMittelhandknochen. Als Bestandteil der Hand-ruckenfaszie entsteht ein peritendinoses Binde-

Abduktion/Adduktion Flexion/Extension

Abb. 1.59 Bewegungsachsen des Daumensattel-gelenks.

Palmar-apo-neurose

M. flexorpollicisbrevis

M. flexorpollicislongus

oberflächlicheHohlhandfaszie

tiefe Hohlhandfaszie M. extensordigitorum

M. extensordigitorum

M. extensorindicis

Handrücken-faszie

M. flexor digitorum superficialis

M. abductordigiti minimi

M. abductorpollicis brevis

M. adductorpollicis

M. extensorpollicis brevis

M. extensorpollicis longus

M. flexor pollicis brevis (Caputprofundus)

M. opponenspollicis

M. palmarisbrevis

M. flexor digiti minimi

M. extensordigiti minimi

M. opponens digiti minimi

M. flexor digitorum profundus M. lumbricales

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Abb. 1.60 Transversalschnitt in Hohe des Metakarpus.

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aus: Schroder, Handtherapie (ISBN 9783131176424) F 2007 Georg Thieme Verlag KG

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gewebe, das durch eine ausgepragte Schichten-bildung sehnenscheidenahnliche Gleitraumefur die mobilen Strecksehnen bereitstellt. Grund-lage dieser dorsalen Gleitgewebe ist das tiefeBlatt der Handruckenfaszie, die in Fortfuhrungder Strecksehnenfacher des Retinaculum exten-sorum Fuhrungsrohren fur die extrinsischenHand- und Fingermuskeln bildet. Proximal dermetakarpalen Kopfe kommt es zu einer trans-versalen Verbindung der Strecksehnen uber Seh-nenbrucken, Connexus intertendinei, die alsstraffe Bindegewebszuge zu einer radioulnarenStabilisierung der Strecksehnen beitragen. Daru-ber hinaus bewirken diese Sehnenverbindungeneine individuell unterschiedlich ausgepragtemechanische Kopplung der Streckung der FingerII–V. Der Zeigefinger, Index, verfugt in der Regeluber einen zusatzlichen, tiefer gelegenen Stre-cker, dessen Sehne keine intertendinose Verbin-dung aufweist und so eine ausgiebigere Eigen-streckung des Fingers ermoglicht. Als Rudiment

eines tiefen, kurzen Streckers, der bei manchenAnthropoiden beobachtet wird, kann der Mittel-finger einen kurzen Streckmuskel tragen, dessenMuskelbauch dann auf dem Handrucken liegt.

Bedeckt von den Strecksehnen, verlaufen diedorsalen Zwischenknochenmuskeln, Mm. interos-sei dorsales. Diese Muskeln sind aufgrund ihrerdorsalen Lage zum tiefen queren Hohlhandband,Lig. metacarpale transversum profundum, weitin den dorsalen intermetakarpalen Raum verla-gert. Der ulnare Handrucken wird vom Absprei-zer des Kleinfingers, M. abductor digiti minimi,als Teil des Kleinfingerballens begrenzt. Der ra-diale Handrucken lasst den ersten dorsalen Zwi-schenknochenmuskel breitflachig hervortretenund findet seine scharfe Grenze an den Sehnender beiden Daumenstrecker, M. extensor pollicislongus und M. extensor pollicis brevis, zwischendenen unmittelbar distal des Retinaculum exten-sorum in der Fovea radialis der Puls der A. radialisauf dem Os trapezium getastet wird (Abb. 1.61).

M. interosseusdorsalis I

Extensorenhaubeder Dorsal-aponeurose

Connexus intertendinei

M. extensor indicis

M. extensor digitiminimi

M. extensor carpiulnaris

M. extensor digitorum

Retinaculumextensorum

A. princeps pollicis

Mm. extensores carpiradialis brevis et longus

M. extensorpollicis longus

M. extensorpollicis brevis

Abb. 1.61 Strecksehnen und Mm. interossei der Hand.

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Die Hohlhand beherbergt in mehreren Lagendie extrinsischen und intrinsischen Beugemus-keln und wird radial oder daumenwarts ebensowie ulnar oder kleinfingerwarts von einem deut-licher differenzierten Daumen- und Kleinfinger-ballen begrenzt. Die tiefste Schicht der kurzenHandmuskeln bilden die Zwischenknochenmus-keln, Mm. interossei. Sie verlaufen in den Zwi-schenraumen der Mittelhandknochen, Spatiainterossea. Diese Muskeln entsprechen kurzenBeugern, die im Fingergrundgelenk zusatzlichAb- und Adduktionsbewegungen ermoglichen.Die Mm. interossei dorsales entspringen zwei-kopfig an den benachbarten Mittelhandknochenund formen auf diese Weise vier Muskelbauche.Die drei Mm. interossei palmares entspringenvon der Ulnarseite des zweiten und den Radial-seiten des vierten und funften Metakarpaleund sind schwacher ausgepragt als die dorsalenZwischenknochenmuskeln. Von palmar kom-mend, ziehen alle Interossei zur Basis der Grund-phalanx der Finger II bis V und inserieren außer-dem in die Dorsalaponeurose dieser Finger(Abb. 1.62a–b). Grundsatzlich sind die dorsalenZwischenknochenmuskeln konvergent zur Mit-telfingerachse, die palmaren divergent zur Mit-telfingerachse ausgerichtet, sodass die dorsalenabduzierend und die palmaren adduzierend wir-ken. Der dritte Strahl, nur von dorsalen Interosseibesetzt, wird durch den Zug dieser Muskeln inder Mittellinie fixiert. Fur die Greiffunktion derHand ist die aufgrund der seitlichen Insertion

der Interossei verursachte rotatorische Bewe-gungskomponente der Finger bedeutsam. Nebendem Daumen besitzt der Kleinfinger ein ausge-pragtes Rotationsvermogen.

Im Gegensatz zu den Zwischenknochenmus-keln verlaufen die vier Wurmmuskeln, Mm. lum-bricales, palmar des tiefen queren Hohlhand-bandes. Sie entspringen am radialen Rand derSehnen des tiefen Fingerbeugers und strahlenan dieser Seite in die Dorsalaponeurose des zwei-ten bis funften Fingers ein. Ihrer Lage nach kon-nen sie zwar die Beugung in den Grundgelenkender Finger und deren Streckung in den Inter-phalangealgelenken unterstutzen, zeigen aberelektromyographisch hohere Aktivitaten wah-rend der Streckung der Finger in ihren Grundge-lenken. Durch den Zug dieser Muskeln kommt esoffenbar zu einer vermehrten Freigabe der tiefenBeugesehnen, was wiederum die Fingerstre-ckung erleichtert. Die Mm. lumbricales variierenhinsichtlich ihres Ursprungs und Ansatzes, wo-bei die Variationshaufigkeit vom ersten zumvierten Muskel zunimmt. Aufgrund ihres mobi-len Ursprungs an den tiefen Beugesehnen wer-den sie bei Flexion der Finger in den Karpaltunnelhineingezogen, sodass ihre proximalen Anteiledie distale Radiuskante erreichen konnen(Abb. 1.63).

Bedeckt werden die kurzen Handmuskeln vonder tiefen Hohlhandfaszie und der daruber liegen-den karpalen Sehnenscheide des tiefen und ober-flachlichen Fingerbeugers, die kleinfingerwarts

a b

Abb. 1.62a–b Metakarpus mit Mm. interossei. a Mm. interossei palmares. b Mm. interossei dorsales.

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ohne Unterbrechung in die digitale Sehnenschei-de ubergeht. Der Daumen besitzt eine eigene, dieSehne des langen Daumenbeugers in voller Langeumgebende Sehnenscheide. Die gemeinsameSehnenscheide des zweiten bis vierten Strahlsendet in der Regel auf mittlerer Hohe des Meta-karpus und setzt sich nach kurzer Unterbrechungproximal der Fingergrundgelenke in den digita-len Sehnenscheiden fort (Abb. 1.64).

Vier kurze palmare Muskeln – M. abductorpollicis brevis, M. opponens pollicis, M. flexorpollicis brevis und M. adductor pollicis – formenden Daumenballen, Thenar, und sind gleichzeitigAusdruck der wesentlich hoheren Mobilitat desersten Strahls. Diese das gesamte erste Metakar-pale bis auf einen dorsalen Streifen umgebendeMuskulatur ermoglicht dabei nicht nur eineenorme Beweglichkeit des Daumens, sondernstabilisiert auch aktiv die Daumengelenke, vorallem das Daumensattelgelenk. Die Daumen-muskeln entspringen hauptsachlich (Ausnahme:tiefe Kopfe) vom Retinaculum flexorum und vonden beiden radialen Handwurzelknochen, Ska-phoid und Trapezium. Sie ziehen zum lateralen

und medialen Sesambein und zur Gelenkkapseldes Daumengrundgelenks sowie zur Grundpha-lanx des Daumens. Einzig der M. opponens inse-riert am radialen Rand des ersten Mittelhand-knochens. Neben den namensgebenden Wirkun-gen der einzelnen Thenarmuskeln sind ihrerotatorischen Bewegungskomponenten fur dieGegenuberstellung des ersten Strahles und da-mit fur die Greiffunktion von Wichtigkeit. Her-vorzuheben ist hierbei besonders der kurze Dau-menbeuger, M. flexor pollicis brevis, der zwi-schen seinen beiden Kopfen die Sehne deslangen Daumenbeugers fuhrt und den Daumengegen Widerstand kraftig opponiert (Abb. 1.65).

Die drei Muskeln des Kleinfingerballens, Hypo-thenar – M. abductor digiti minimi, M. flexor di-giti minimi, M. opponens digiti minimi – ent-springen vom ulnaren Rand des Retinaculum fle-xorum und der sogenannten Eminentia ulnariscarpi (Hakenbein, Os hamatum und Erbsenbein,Os pisiforme). Hervorzuheben ist die Wirkungdes tiefliegenden M. opponens, der gemeinsammit den Mm. interossei von der profunden Hohl-handfaszie bedeckt wird. Aufgrund seines schra-

M. flexor digitorumsuperficialis

M. adductor pollicis

M. flexor pollicisbrevis (caput superficiale)

M. flexor digitorumprofundus

M. abductor pollicisbrevis

M. opponens pollicis

Mm. lumbricales

M. abductor digiti minimi

M. flexor digitiminimi brevis

M. opponensdigiti minimi

Abb. 1.63 Metakarpus und Mm. lumbricales.

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gen Verlaufs zum lateralen Rand des funften Me-takarpale und der hoheren Beweglichkeit desfunften Karpometakarpalgelenks zieht dieserMuskel den funften Strahl aus der Ebene der an-deren Mittelhandknochen in die Opposition zumDaumen und verstarkt so gleichzeitig die Hohl-handwolbung (Abb. 1.66).

Als derbe Deckschicht liegt den kurzen Hand-muskeln sowie den Sehnen der Fingerbeuger diePalmaraponeurose der Hand auf. Diese Bindege-websplatte, in die ein inkonstanter M. palmarislongus, auf dem Retinaculum flexorum verlau-fend, spannend inserieren kann, befestigt sichproximal an transversalen Verstarkungszugender Unterarmfaszie und zieht mit Langsfasernzum zweiten bis funften Finger. Daruber hinaus

besitzt die Palmaraponeurose kraftige transver-sale Bandzuge, deren am weitesten nach distalvorgeschobene Anteile als oberflachliches que-res Hohlhandband, Lig. metacarpale transversumsuperficiale, die Grundlage der sogenanntenSchwimmhaute, Ligg. natatoria, sind. Die Palmar-aponeurose steht uber sagittale, neben den Beu-gesehnen zum tiefen queren Hohlhandband zie-hende Bindegewebssepten auch mit der tiefenHohlhandfaszie in Verbindung. Diese Septen bil-den tiefe metakarpale Funktionsraume und ver-ankern außerdem die kutanen Greifflachen desHandtellers am Mittelhandskelett. Die Palmar-aponeurose bildet so ein stabiles, die darunterliegenden Weichteile schutzendes Widerlagerder Greifhand (Abb. 1.67).

gemeinsame Beugersehnenscheide

digitale Sehnenscheidender Finger II – IV

Sehnenscheide desM. flexor pollicis longus

Sehnenscheide desM. flexor carpi radialis

Retinaculum flexorum

Abb. 1.64 Beugesehnenscheiden der Hand.

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Abb. 1.65 Funktionsschema derDaumenballenmuskulatur.1 M. adductor pollicis,2 M. flexor pollicis brevis, (Caputsuperficialis), 3 M. flexor pollicislongus,4 M. abductor pollicis,5 M. opponens pollicis.

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Abb. 1.66 Funktionsschema derKleinfingerballenmuskulatur.1 M. abductor digiti minimi,2 M. flexor digiti minimi,3 M. opponens digiti minimi.

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Fibrosierungen und Schrumpfungen vor allem derlangsorientierten Faserzuge der Palmaraponeurosefuhren zur Ausbildung derber Strange und Knoten,die mit einer Beugekontraktur der Finger einhergehenkonnen. Diese als Dupuytren-Kontraktur beschriebenepathologische Veranderung der Palmaraponeurosefuhrt haufig zu enormen Funktionseinschrankungender Hand.

Die Palmaraponeurose begrenzt durch bindege-webige Septen in Verbindung mit den Fasziender kurzen Handmuskeln drei weitgehend abge-schlossene Raume im Bereich der Mittelhand:den Thenar-, Mittelhand- und Hypothenarraum.Der Thenarraum wird von den Faszien der The-narmuskulatur begrenzt und reicht nach ulnarbis zum dritten Metakarpale. Der Hypothenar-raum, ebenfalls von der entsprechenden Muskel-faszie umhullt, reicht vom Os pisiforme bis zurBasis der funften Grundphalanx. Zwischen bei-den liegt der Mittelhandraum, Spatium palmaremedianum, der, proximal am karpalen Sehnen-scheidensack beginnend, nach distal in achtGleitraumen fur die Beugesehnen und die Mm.lumbricales sowie die digitalen Leitungsbahnenendet. Die bindegewebige Abgrenzung zu denseitlichen Kammern des Thenar und Hypothenarkann dabei als Fortsetzung des Karpaltunnelsaufgefasst werden.

Entzundliche Prozesse im Bereich des Thenar- oder Hy-pothenarraumes bleiben zunachst auf diese bindege-webig ausgekleideten Raume beschrankt. Entzundun-gen des Mittelhandraumes konnen sich nach proximalbis zum Unterarm ausdehnen.

Die Blutversorgung des Handruckens erfolgt uberdie A. radialis und die aus ihrem R. carpalis dor-salis hervorgehenden metakarpalen Asten, Aa.metacarpales dorsales. Die A. radialis und dieAa. metacarpales dorsales verlaufen gemeinsammit den Strecksehnen in einem Raum, der palmarvom tiefen Blatt und dorsal vom oberflachlichenBlatt der Handruckenfaszie, Fascia dorsalis ma-nus, begrenzt wird. Letztere steht als Fortsetzungder Unterarmfaszie, Fascia antebrachii, mit demRetinaculum extensorum in Verbindung. Kurzvor Erreichen des ersten Zwischenknochenrau-mes, durch den die Arterie zur Hohlhand wech-selt, gibt sie die erste Mittelhandarterie, A. meta-carpalis dorsalis I, ab. Im ersten Zwischenkno-chenraum, Spatium interosseum primum,entspringen aus dieser Arterie die dorsalen Fin-gerarterien, Aa. digitales dorsales, fur die Dorsal-seite des Daumens und des radialen Zeigefingers.Die ubrigen metakarpalen Arterien teilen sich imzweiten bis vierten Zwischenknochenraum in je-weils zwei dorsale Fingerarterien. In die Aa. me-tacarpales dorsales munden Verbindungsaste,Rr. perforantes, der palmaren Metakarpalarte-rien, Aa. metacarpales palmares.

Fibraelongitudinales

Fibraetransversae

M. palmarisbrevis

M. palmaris longus(Sehne)

Lig. metacarpaletransversumsuperficiale

Abb. 1.67 Palmaraponeuroseder Hand.

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Da die Strecksehnen auf dem Handrucken inder Regel keine Sehnenscheiden ausbilden,kommt dem Bindegewebe zwischen den Blatternder Handruckenfaszie eine besondere Bedeutungzu. Aufgrund des lamellenartigen Aufbaus dieserFaszienschichten erhalten die Strecksehnen einperitendinoses Gleitlager, dessen physiologischeund pathologische Eigenarten denen der Sehnen-scheiden entsprechen. Auf der oberflachlichenHandruckenfaszie verzweigt sich ein venosesNetz, Rete venosum dorsale manus, das als Zu-fluss- und Sammelsystem die V. cephalica unddie V. basilica speist. Mit den Venen verlaufendie sensiblen Aste des R. superficialis des N. ra-dialis und des R. dorsalis des N. ulnaris. BeideNerven versorgen jeweils die radiale und ulnareHalfte der Handruckenhaut.

Die Gefaß-Nervenbahnen der Hohlhand ver-laufen in zwei Schichten, einer subfaszialenund einer tiefen. Die subfaszialen Bahnen liegenin einer dunnen Fett-Bindegewebsschicht zwi-schen der Palmaraponeurose und den Beuge-sehnen, die tiefen Bahnen verlaufen auf dertiefen Hohlhandfaszie, bedeckt vom Beuge-sehnenapparat und dessen Begleitmuskeln.

Die subfaszialen Gefaße werden durch denoberflachlichen Hohlhandbogen, Arcus palmarissuperficialis, aus der A. ulnaris mit seinen Astenund Begleitvenen gebildet. Der oberflachlicheHohlhandbogen erstreckt sich auf den Sehnender Fingerbeuger und kann durch einen R. pal-maris superficialis mit der A. radialis in Verbin-dung treten. Aus der Konvexitat des Bogens ent-springen die A. digitalis palmaris propria V unddrei bis vier Aa. digitales palmares communes.Die gemeinsamen Fingerarterien spalten sich inHohe der Grundgelenke in jeweils zwei kraftigepalmare Fingerarterien, Aa. digitales palmarespropriae. Die A. ulnaris versorgt somit in derRegel 3 1/2 ulnare Finger.

Der N. medianus teilt sich bereits im Karpal-tunnel in seine Aste, die sowohl zum Daumen-ballen (ausgenommen M. adductor pollicis, tieferKopf des Flexor pollicis brevis) als auch alsNn. digitales palmares communes nach distal di-vergieren und dabei den oberflachlichen Hohl-handbogen unterkreuzen. Aus diesen gemeinsa-men palmaren Nerven entspringen Nervenastefur die Lumbricalismuskeln I und II und dieNn. digitales palmares proprii fur die Haut der31/2radialen Finger. Der N. ulnaris teilt sich inHohe des Erbsenbeins in einen R. profundus furdie Kleinfingerballenmuskulatur und einen R.superficialis fur den M. palmaris brevis und dieHautaste fur die ulnaren 11/2 Finger.

Der tiefen Gefaßschicht gehort der tiefe Hohl-handbogen, Arcus palmaris profundus, aus der

A. radialis an. Ehe die A. radialis die tiefe Hohl-hand uber das Spatium interosseum I erreicht,gibt sie im Daumenballen die A. princeps pollicisab. Diese Arterie teilt sich unter dem M. oppo-nens pollicis in zwei Aa. digitales palmares pro-priae fur die ulnare und radiale Daumenseite. Dertiefe Hohlhandbogen liegt proximaler als deroberflachliche und ist durch einen R. palmarisprofundus an seinem ulnaren Pol mit dem ober-flachlichen verbunden. Aus dem tiefen Hohl-handbogen entspringen drei bis vier Aa. metacar-pales palmares, die mit jeweils einer A. digitalespalmaris communis des oberflachlichen Hohl-handbogens in Verbindung stehen. Die hier ge-schilderten Gefaßverhaltnisse der Hohlhand-bogen sind nur bei etwa einem Drittel der Men-schen anzutreffen. So kann der oberflachlicheHohlhandbogen auch ausschließlich durch dieA. ulnaris, durch eine A. mediana antebrachii,durch drei Arterien gebildet werden oder als of-fener Bogen in Erscheinung treten. In gleicherWeise variieren der tiefe Hohlhandbogen unddie Abgange der Fingerarterien (Abb. 1.68a–b).

Aus einem feinen oberflachlichen Lymph-gefaßsystem und einem tiefen System wird dieLymphe ahnlich dem venosen Abfluss haupt-sachlich durch die Zwischenknochenraumezum Handrucken geleitet. Hier entstehen diemit den Venen nach proximal verlaufendenLymphbahnen. Kleinkalibrige Lymphbahnen be-gleiten die Aste der A. ulnaris und A. radialis inder Tiefe der Hohlhand.

Die Haut zeigt an Handrucken und Handtellerdeutliche morphologische Unterschiede, die u. a.als Ausdruck einer differenten mechanischen Be-lastung aufgefasst werden konnen. So wird dasDorsum manus von einer relativ dunnen undbehaarten Felderhaut bedeckt, die sowohl dasdorsale Venennetz der Hand, Rete venosum dor-sale manus, als auch die Sehnen des M. extensordigitorum hervortreten lasst. Uber den Kopfender Metakarpalia verdickt sich die unbehaarteFelderhaut, ist jedoch hier wie am ubrigen Hand-rucken gut verschieblich und kann in Falten ab-gehoben werden. Die Haut des Handtellers ist ander Palmaraponeurose durch kraftige Halte-bander, Retinacula cutis, fixiert und deshalbkaum verschieblich. Durch fibrose Septen ent-stehen mit Fettgewebe aufgefullte Kammersy-steme im subkutanen Bindegewebe von Thenarund Hypothenar, die beim Zugreifen einerseitszur Polsterung der Weichteile dienen und ande-rerseits die Abscherung der Haut unter der me-chanischen Belastung verhindern. Thenar undHypothenar sind durch eine stationare Haut-furche, die Thenarfurche (Linea vitalis), vonein-ander getrennt.

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Die sensible Innervation des Handruckens er-folgt durch die beiden Hautaste des R. superficia-lis des N. radialis und des N. ulnaris, die uber demmittleren Metakarpale durch einen R. communi-

cans ulnaris des N. radialis eine Verbindung ein-gehen konnen. Bei der Ausbildung der dorsalenHautaste werden einige Variationen beobachtet,die von einer uberwiegend radialen bis hin zu

A. digitalis dorsalis

A. princeps pollicis

Aa.metacarpalesdorsales

R. carpalisdorsalis(A. ulnaris)

Rete carpaledorsale

R. perforans

A. radialis

Aa.digitalespalmarescommunes

Aa.digitalespalmarespropriae

Arcuspalmarissuperficialis

Aa.metacarpales palmares

Arcuspalmarisprofundus

A. ulnaris

a

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A. radialis

R. carpalis dorsalis(A. radialis)

Abb. 1.68a–b Arterielle Gefaß-versorgung. a Handrucken.b Hohlhand.

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einer vornehmlich ulnaren Innervation der Fin-ger II bis V reichen. Die Hohlhand wird vonden drei Handnerven gemeinsam versorgt, wobeider N. radialis lediglich den radialen Daumenbal-

len, der N. medianus den ulnaren Daumenballenbis zum Metakarpale IV und der N. ulnaris das ra-diale vierte Metakarpale und den Kleinfingerbal-len sensibel innerviert (Abb. 1.69a–b).

Nn. digitalespalmarescommunes et proprii nervi ulnaris

Nn. digitalesdorsalesnervi ulnaris

Nn. digitalespalmarescommunes et proprii nervi mediani

Nn. digitalesdorsales nervi ulnaris

R. dorsalisnervi ulnaris

R. posteriornervi cutaneiantebrachiimedialis

R. palmaris nervi ulnaris

R. palmaris nervi mediani

R. superficialisnervi radialis

R. superficialisnervi radialis

N. cutaneusantebrachii medialis

a

b

N. cutaneusantebrachii lateralis

N. cutaneusantebrachii posterior

Abb. 1.69a–b Hautinnervationder Hand. a Palmare Ansicht.b Dorsale Ansicht.

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2.9 Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich umeine Form des Medianuskompressionssyndroms.

Karpaltunnelsyndrom (KTS): ein Beschwerdebild, dasauf einer distalen Kompression des N. medianus be-ruht.

UrsachenAufgrund der folgenden Faktoren kommt es zueiner Volumenzunahme der Strukturen, die denKarpaltunnel bilden oder durchlaufen, und somitzur Kompression des N. medianus:& Beugesehnensynovialitiden (z. B. bei chroni-

scher Poliarthritis)& Endokrine Storungen und Umstellungen, ver-

bunden mit Wasser- und Fetteinlagerungen(z. B. Schwangerschaft, Klimakterium, Adipo-sitas)

& Tumor& Handgelenkganglion& Atypische Muskulatur (z. B. ein bis in den Kar-

paltunnel reichender Muskelbauch)& Traumatische Begleiterscheinungen (z. B. ein

Hamatom oder eine Infektion)& Hypertrophe Narbenbildungen (z. B. nach Seh-

nenverletzungen)& Chronisch mechanische oder trophische Scha-

digung des Nervs (z. B. verminderte Blutzufuhrdurch Bewegung oder Verschiebung derHandwurzelknochen)

EpidemiologieFrauen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahrsind am haufigsten vom KTS betroffen.

SymptomeDas KTS tritt haufiger an der dominanten Handauf. In 50 % der Falle handelt es sich um ein dop-pelseitiges KTS. Die Patienten geben folgendeSymptome an:& Wahrend der Nacht „schlaft“ die Hand ein. Da-

mit verbunden sind Taubheitsgefuhle, Krib-beln oder ein „Ameisenlaufen“ im Innervati-onsgebiet des N. medianus. Diese nachtlichenBeschwerden werden mit der Lageverande-rung des Handgelenkes im Schlaf erklart,d. h., dass der Karpaltunnel durch das nachpalmar oder dorsal abgeknickte Handgelenkeingeengt wird.

& Die nachtlichen Schmerzen der Hand, die sichunter Umstanden wie ein Brennen anfuhlen,strahlen in den gesamten Arm aus. Die Patien-ten lindern oder beheben diese Symptome, in-

dem sie den Arm schutteln, massieren oderhangen lassen.

& Die Beweglichkeit der betroffenen Hande istam fruhen Morgen eingeschrankt.

& Die Patienten konnen mit der Hand einseitigbelastende Arbeiten nicht oder nur kurzzeitigausuben, wie z. B. Maschineschreiben, Wa-scheauswringen, Stricken, anstrengende Gar-tenarbeit oder Putzen. Im Fruhjahr, wenn dieMotorradsaison beginnt, klagen Motorradfah-rer haufig uber Schmerzen, die aufgrund derungewohnten Belastung der Handgelenke ent-stehen.

& Die Patienten bemerken eine Schwache ihrerGreiffunktion; sie haben das Gefuhl, dass sienicht mehr fest zufassen konnen.

& Bei Prazisionsgriffen, z. B. beim Nahen, ist dieGeschicklichkeit eingeschrankt.

DiagnostikUm die Diagnose Karpaltunnelsyndrom zu stel-len, hat der Arzt folgende diagnostische Moglich-keiten:& Im Seitenvergleich zeigt sich eine Thenaratro-

phie. Der Daumenballen wirkt abgeflacht undhat seine typische Rundung verloren.

& Prufen der Empfindlichkeit des N. medianusauf Druck. Wahrend des Tests wird ein festerDruck uber dem Lig. carpi transversum ausge-ubt, der ausstrahlende Schmerzen in den 3. ra-dialen Finger bewirkt.

& Ein positives Hoffmann-Tinel-Zeichen liegt vor,wenn durch Beklopfen der Eintrittsstelle desN. medianus in den Karpaltunnel ein Elektri-sieren im distalen Innervationsgebiet desNervs ausgelost wird (Abb. 2.34).

& Beim Phalen-Test werden beide Handgelenkein maximale Flexion gebracht und die Zeitbis zum Auftreten erster Missempfindungengemessen. Ein positiver Test nach 15 – 20 Se-kunden spricht fur ein bestehendes KTS.Beim umgekehrten Phalen-Test werden beideHandgelenke in maximale Extension gebracht.Die weitere Vorgehensweise entspricht demPhalen-Test (Abb. 2.35).

& Um den Karpaltunnel einengende Skelettver-anderungen zu diagnostizieren, z. B. nacheiner vorausgegangenen Radiusfraktur, wirdein Rontgenbild angefertigt.

& Elektrophysiologische Untersuchungen (EMG)geben Auskunft uber die Aktionsstrome derMuskulatur. Bei bestehendem KTS ist die Reiz-leitungsgeschwindigkeit verlangert.

2 Verletzungen und Erkrankungen der Hand178&

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Konservative Therapie

Ziel der KTS-Behandlung ist es immer, konserva-tiv (oder operativ) die Ursachen der Kompressionzu beseitigen. Die konservative Behandlung istnur bei Patienten mit geringen Beschwerden an-gezeigt. Bei Patienten mit Thenaratrophie sowiestarken motorischen und sensiblen Ausfallen istsie nicht geeignet, da die Beschwerden nicht be-hoben werden konnen.

Bei der konservativen Behandlung handelt essich um eine Schienentherapie (Abb. 2.36). Umeine extreme Beugestellung im Handgelenk zuvermeiden, wird es in leichter Streckstellung(10 – 20 �) ruhig gestellt. Die Ruhigstellungkann mittels einer Schiene aus Gips, thermopla-stischem Material oder durch eine im Handel er-haltliche Handgelenkmanschette erfolgen. Da

die Schienen beim Arbeiten hinderlich sind, wer-den sie meistens nur nachts getragen.

Motorradfahrer oder Patienten mit leichten Verlaufendes KTS konnen die Hand nachts auf einem Kissen la-gern, um eine starke Flexionsstellung im Handgelenkzu verhindern. Bei einigermaßen ruhigen Schlafernfuhrt diese einfache Maßnahme zum Erfolg.

Bei Patienten, bei denen durch die Schienen-therapie zwar eine Besserung eintritt, die je-doch nicht vollig beschwerdefrei sind, kann dieTherapie durch den Einsatz von Medikamentenunterstutzt werden. Hierbei handelt es sich umdie lokale Injektion eines Kortisonpraparats inden Karpaltunnel. Unterstutzend kann ebenfallsdas Einreiben mit verschiedenen Salben im Be-

Abb. 2.34 Hoffmann-Tinel-Zeichen.

Abb. 2.35 Phalen-Test.

2.9 Karpaltunnelsyndrom 179&

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reich des Handgelenkes, z. B. Hydrastis oder einRosskastanienpraparat, oder Kinesio-Taping an-gewandt werden.

Operative Therapie

In Plexus- oder Lokalanasthesie und Blutleerewird das Retinaculum flexorum entlang seinesulnaren Randes durchtrennt. Die Patienten wer-den fur 1 Woche mit einer dorsalen Unterarm-gipsschiene mit 20 � Extension im Handgelenkversorgt. Die Finger mussen frei beweglich sein.

KomplikationenNach dem operativen Eingriff konnen sich fol-gende Probleme ergeben, von denen besondershaufig Frauen betroffen sind:& Stark ausgepragte Odembildung& Entwicklung eines dystrophischen Syndroms& Hypersensible Narben& Extreme Schonhaltung der Hand u. a.

Handtherapie

Das Ziel ist eine funktionstuchtige, schmerzfreieHand, damit die Patienten ihre taglichen Anfor-derungen ohne Probleme bewaltigen konnen.

Die meisten Patienten bekommen nach derOperation keine Handtherapie verordnet. Siewerden ambulant operiert und fuhren ihre Be-wegungsubungen nach kurzer Anleitung selbst-standig zu Hause durch. Es wird ihnen erklart,wie sie nach der Gipsabnahme die Narbe abhar-ten und ihre Finger endgradig bewegen. Die Be-lastung der Hand wird langsam gesteigert. UmSchwellungszustande zu vermeiden, werdendie Patienten angehalten, ihre Hand nachts hoch-zulagern und beim Laufen nicht herunterhangenzu lassen.

Kommt es im postoperativen Verlauf zu Kom-plikationen, ist eine handtherapeutische Inter-vention notwendig (Abb. 2.37a–b). Je nach Be-fund bieten sich folgende beispielhafte Maß-nahmen an:

Ausgepragte Odembildung: Ein Kompressions-handschuh wird angepasst, den die Patientenmehrere Wochen tragen. Empfehlenswert istauch das Kinesio-Taping, z. B. als Lymph- oder

Abb. 2.36 Schiene beiZustand nach KTS.

Abb. 2.37a–b Zustand nach KTS mit Dystrophie.a Zu Beginn der Therapie. b Nach drei Wochen.

a

b

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2.11 Arthrose

Bei der Arthrose handelt es sich um eine degene-rative Erkrankung des Gelenkes mit den ver-schiedensten Ursachen.

Arthrose: Erkrankung der Gelenkflachen, wobei einMissverhaltnis zwischen Beanspruchung und Leis-tungsfahigkeit besteht.

UrsachenBei den idiopathischen Arthrosen ist die Ursacheunbekannt. Eine Uberbelastung der Gelenkespielt in diesem Fall keine Rolle. Die folgendenUrsachen konnen die Gelenkflachen zerstorenbzw. zur Entstehung der Arthrose beitragen:& Traumen, z. B. nach einer Fraktur, wenn eine

Divergenz der Gelenkflachen entstanden ist& Infektionen& Rheumatische Erkrankungen& Bandinstabilitaten& Angeborene Gelenkdeformitaten oder Gelen-

kerkrankungen

SymptomeNicht jede Arthrose macht Beschwerden. Sind diePatienten beschwerdefrei, spricht man von einerklinisch latenten Arthrose. Die Patienten klagenuber Schmerzen. Diese verstarken sich bei be-stimmten Tatigkeiten, je nach betroffenem Ge-lenk, bis hin zum Ruheschmerz.

EpidemiologieFrauen sind bei den idiopathischen Arthrosenhaufiger betroffen, meistens ab dem 40. Lebens-jahr.

DiagnostikIm Rontgenbild zeigen sich die folgenden charak-teristischen Veranderungen:

Verschmalerung des Gelenkspaltes, subchon-drale Sklerosierung, Subluxation, Osteophytenund Spangenbildung sowie zystische Erosionen.Die Therapie wird am Beispiel der Sattelgelen-karthrose verdeutlicht (siehe unten).

2.11.1 Sattelgelenkarthrose

Die Arthrose kann grundsatzlich jedes Gelenkbetreffen. Bei der Sattelgelenkarthrose handeltes sich um die haufigste im Handbereich auftre-tende Arthroseform, von der hauptsachlichFrauen ab dem 40. Lebensjahr betroffen sind.

Symptome& Schmerzen, die besonders bei Drehbewegun-

gen auftreten, z. B. einen Schraubverschlussaufdrehen

& Kaum eingeschrankte Beweglichkeit& Kraftverlust, insbesondere beim Spitz- und

Dreipunktegriff& Außerst schmerzhaftes Knirschen und Reiben

beim Bewegen (Krepitation); das Aufeinander-reiben der rauen Gelenkflachen konnen dieTherapeuten beim passiven Bewegen spuren

& Radiale Subluxation und im weiteren Verlaufeine Adduktionsfehlstellung mit Uberstre-ckung des MP

Konservative Therapie

Kortisoninjektion in das Gelenk. Den Patientenwird selten eine handtherapeutische Behand-lung verordnet.

Im Anfangsstadium einer Arthrose helfen Kohlum-schlage. Dazu wird Wirsing ausgerollt, auf das schmer-zende Gelenk gelegt und z. B. uber Nacht mit einer Bin-de fixiert.

Operative Therapie

Bei sehr schmerzhaften Arthrosen wird als eineMoglichkeit die M.-flexor-carpi-radialis-Plastik(FCR-Plastik) durchgefuhrt (Abb. 2.38). Dazu

Flexor carpi radialis - Sehne

Abb. 2.38 FCR-Plastik.

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wird in Plexusanasthesie und Blutleere das Ostrapezium entfernt, die Sehne des M. flexor carpiradialis wird radial zur Halfte abgetrennt unduber eine Lange von 5 cm in Richtung Ansatz ge-teilt. Dieser Sehnenstreifen wird durch eineschrage Bohrung in die Basis des Mittelhand-knochens gezogen und straff mit Periostnahtensowie einem Knochenstopsel aus dem entferntenOs trapezium befestigt. Die Hand der Patientenwird fur ca. 10 Tage in einer dorsalen Unter-arm-Daumengipsschiene ruhig gestellt.

Handtherapie

Die Behandlung beginnt am 1. postoperativenTag. Den Patienten wird die Odemprophylaxe er-klart und die Beweglichkeit der Langfinger inder Gipsschiene wird kontrolliert. Falls die Pa-tienten Probleme mit der Fingerbeweglichkeithaben, versuchen wir dies zu verbessern, bissie einen guten Faustschluss vorweisen konnen.Nach 10 Tagen, wenn die Gipsschale entferntworden ist, bekommen die Patienten ein lau-warmes Handbad, die alte Haut und evtl. nochvorhandene Krusten werden entfernt. Narben-pflege mit Bepanthen-Salbe, Narbenmassage,Anlegen eines Kinesiotapes und abhartendeMaßnahmen folgen. Die Patienten haben einekleine, gebogene, radiopalmare Narbe uberdem Sattelgelenk.

Die Beweglichkeit des Handgelenks wirdkontrolliert und gegebenenfalls wird das Gelenkmobilisiert. Zunachst bewegt die Handthera-peutin das Gelenk passiv, wobei sich die Pa-tienten langsam in den Bewegungsablauf ein-schleichen. Das Ausmaß der aktiven Bewegung

wird so Stuck fur Stuck erweitert. Spater kannder Patient die Beweglichkeit des Handgelenksdurch Rollen uber einen Ball, Ubungen am Ak-tiv-Trainer oder uber einer schiefen Ebene bzw.einer Tischkante mit leichten Hantelgewichtenerweitern (Abb. 2.39).

Um die Beweglichkeit des „Sattelgelenks“ zufordern, wird fruhzeitig mobilisiert. Die Pa-tienten durfen bewegen, aber die Plastik nichtbelasten. Die Schmerzgrenze wird beachtet. Ge-gebenenfalls sind odemreduzierende Maßnah-men und Manuelle Lymphdrainage notwendig.Zunachst fuhren die Patienten die Spitzen desDaumens und Zeigefingers zusammen. Dabeisollen sie den Buchstaben O bilden. Ist diesesZiel erreicht, wird mit dem Mittel-, Ring- undKleinfinger geubt. Wichtig ist, dass immer einO gebildet wird.

Als weitere Steigerung versucht der Patient, mitder Daumenspitze von distal nach proximal anden einzelnen Langfingern entlangzustreichen.

Der Patient darf leichte Aktivitaten mit seinerHand ausuben und diese langsam steigern, wobeijedoch immer die Schmerzgrenze beachtet wer-den sollte.

Nach der Handtherapie wird die Hand miteiner elastischen Binde dunn umwickelt.

Die meisten Patienten benotigen ca. 6 – 8 Wo-chen, um die Beweglichkeit zu erreichen. DieZeit ist notwendig, damit sie die Hand schmerz-frei und kraftvoll einsetzen konnen. Bei manchenPatienten dauert es uber 3 Monate, bis sieschmerzfrei sind. Patienten, deren Beweglichkeitsehr schnell zunimmt, bitte in ihren Aktivitatenbremsen, da ansonsten langer bestehendeSchmerzen auftreten konnen.

Abb. 2.39 Hantel-ubung auf der schiefenEbene.

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Einige Patienten konnen aufgrund der Operation ihreHand, nachdem die Gipsschale entfernt worden ist,nicht sofort flach auf eine Unterlage legen.

Mit diesen Patienten wird das Abstutzen nichtgeubt. Stattdessen wird ihnen gezeigt, wie siesich abstutzen konnen, ohne den Daumen zu be-lasten. Der Daumen wird dabei leicht in die Han-dinnenflache nach palmar/medial gezogen. Beimanchen Patienten liegt die Handflache nacheinigen Wochen wieder normal auf, andere errei-chen dieses Ziel (soweit man es uberhaupt alsZiel ansieht) jedoch nicht mehr.

Odemneigung: Eisanwendungen und ManuelleLymphdrainage fordern die Odemresorption. Furzu Hause eignen sich Quarkumschlage. Dazu

nehmen die Patienten Magerquark (das Verfalls-datum kann uberschritten sein) und ruhren nachBelieben eine Arnikatinktur darunter. Anschlie-ßend wird die Hand mit der Masse bestrichenund kann zum Schutz in eine Plastiktute getanwerden. Die Quarkmasse maximal 20 Minuteneinwirken lassen.

Vier Wochen nach der Gipsabnahme kann mitKraftigungsubungen begonnen werden. Der Zeit-punkt ist abhangig von der Schmerzfreiheit undder Fingerbeweglichkeit der Patienten. Die Pati-enten drucken z. B. Klammern zusammen unduben mit Paraffin bzw. Knete.

Um zu vermeiden, dass Fehlbelastungen entstehen,schaut die Therapeutin sich an, wie der Patient denDaumen im Alltag einsetzt, z. B. beim Schneiden miteiner Schere.

Weitere Behandlungsmoglichkeiten von Arthro-sen:& Endoprothesenversorgung& Arthrodesen

Patienten mit Arthrose an den Fingern oder rheu-matischen Veranderungen an der Hand konnenoft ihre Ringe nicht mehr uber das verdickteMittelgelenk bekommen. Jetzt gibt es die Mog-lichkeit, von einem Juwelier ein Scharnier pluskleinen Hakchen in diese Ringe einzuarbeiten(wie bei einem Armband). Lieblingsstucke wer-den somit wieder tragbar.

2.12 Tendovaginitis stenosans

Das Krankheitsbild Tendovaginitis stenosanswird auch als schnellender bzw. schnappenderFinger oder Ringbandstenose bezeichnet.

Tendovaginitis stenosans: Die Gleitfahigkeit der Seh-nen ist schmerzhaft vermindert aufgrund chronischentzundlicher Prozesse im Bereich der Ringbander.

UrsacheAuf Hohe des Grundgelenks kommt es zu einerknotigen, auch synovialitischen Verdickung derBeugesehne mit Ringbandstenose, die zurHemmung der Sehnengleitfahigkeit fuhrt. DasPhanomen des Schnappens entsteht, wenn dieverdickte Beugesehne beim Flektieren durchdas Ringband auf Hohe der Grundgelenke gleitenmuss. Zur Erklarung konnen sich die Patientenvorstellen, sie wurden einen Faden mit einem

Knoten durch ein Stuck Stoff ziehen. Dabei muss-ten sie ebenfalls einen Widerstand uberwinden.

SymptomeDie Patienten verspuren z. T. eine Steifigkeit ihrerFinger, Schmerzen und einen Schwellungszu-stand im Bereich der Fingergrundgelenke palmarund dorsal. Die oder der Finger kann nur ruckar-tig bzw. nicht kontinuierlich gestreckt werden,spater bleibt er in Beugestellung fixiert. Die Pa-tienten strecken ihre Finger durch passivesNachhelfen. Spater verspuren sie Schmerzenbeim Strecken und Beugen des betroffenen Fin-gers bis hin zur Storung der Greiffunktion. AusAngst vor den Schmerzen schonen sie ihre Hand.

Am haufigsten sind Daumen, Mittel- und Ring-finger betroffen. Da gelegentlich ein gleichzeiti-ges Auftreten mit einem Karpaltunnelsyndrom

Abb. 2.40 Ehering und Vorsteckring mit einemScharnier und Hakchen versehen. Rechts unten istein Hilfsmittel zum Offnen der Hakchen abgebildet.

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Sachverzeichnis

AAbhartung 53, 165Achsenfehlstellung 39, 108, 116 fAchterschiene 48, 151Adduktionskontraktur 150, 175Aktiv-Trainer 25 f, 30Allen-Test 100American Society of Hand Thera-

pists 4Amputation 160 ff– kosmetischer Aspekt 164– Patientensituation, psychische

163– radiale 163– transversale 163– ulnare 163Amputationsnarbe 53Anatomie 57 ffAnwendungen 49 ffArbeitsplatz 23Arnika 53Arteria interossea posterior 59– radialis 59, 63f, 68, 73 ffArthritis, chronische, juvenile

189– psoriatica 189Arthrodese 200 fArthrolyse 48 f, 145 fArthrose 184 ff– idiopathische 184Articulatio carpometacarpalis 66– – pollicis 66– mediocarpalis 60, 62– radiocarpalis 60Auflesetest 148Ausgangsstellung 24Ausrissfraktur 108Ausweichbewegung 25, 97Ausziehnaht, transossare 122Axonotmesis 146

BBajonettstellung 190Ball 34Baltimore Therapeutic Equipment

(BTE) 25, 28Banana flap 157Baseball-Finger 135Basisfraktur 115Bateswelle 48Bausteine 25Bechterew-Krankheit 189Bennett-Fraktur 115 f, 120Beugekontraktur 145, 150Beugesehne 80– Gleiten 130

Beugesehnennaht nach Kirch-mayr-Kessler 125 f

– mit Nervenbeteiligung 134– primare, des Daumens 134 f– – Early Active Movement of

Flexor Tendon 126, 130– – Hoffmann-Elliot-Prinzip

126, 132– – Nachbehandlung, passive

126, 134– Versorgung nach Kleinert

126 ffBeugesehnenscheide 62, 80Beugesehnenverletzung 124 ff– Zoneneinteilung 125Bissverletzung 124, 135, 139Blutegel 168Bogensehnen-Effekt 122Boutonniere-Deformitat 136Braunol 53BTE Work Simulator 25, 28Buddy Splint 48Bunnell-Littler-Test 191, 196Burste 34

CCamitz-Plastik 154Canalis carpi 60, 62Caput-ulnae-Syndrom 190Coban-Wrab-Verband 36Col-pacs 54Combustio bullosa 170– erythematosa 170– escharotica 171Complex regional pain syndrome

(CRPS) 181 ffConnexus intertendinei 68Continue Passive Motion 48Controlled Passive Motion 126cP s. Polyarthritis. chronischeCPM (Continue Passive Motion)

48– (dynamische Ubungsschiene)

145Cross-Arm-Lappen 157Cross-Finger-Lappen 157– umgekehrter 157Cross-Finger-Lappenplastik 159 fCRPS (Complex regional pain

syndrome) 181 ff

DDAHTH (Deutsche Arbeitsge-

meinschaft fur Handtherapie)4

Daumen, Amputation 161 f

– Beugesehnennaht, primare134 f

– 90/90 Deviation 190– Knopflochdeformitat 190– Opposition 47, 196– Zirkumduktion 66, 96Daumenabduktionsschiene 150Daumengrundgelenk 77 f, 121 fDaumensattelgelenk 66, 70Daumensattelgelenksarthrose

66Daumenschiene 197De Quervain’sche Luxations-

fraktur 118 ffDegeneration, sekundare 147Desensibilisierung 166Desensibilisierungstraining 172Deutsche Arbeitsgemeinschaft fur

Handtherapie 4Digi sleeves 36DIP (distales Interphalangealge-

lenk) 77– Arthrodese 201Dissoziation, skapholunare, akute

(SLD) 118 f– – chronische 119Distorsion 118DK s. Dupuytren-KontrakturDorsalaponeurose 77Dreieckbein 60Dreifingerhand 156Drei-Punkte-Griff 97Drop-Finger 135Druckmanschette, pneumati-

sche 56Dupuytren-Diathese 174Dupuytren-Kontraktur 73, 173 ff– Amputation 160, 163– Resektion, segmentale 175– Schienenbehandlung 39, 42Durchblutung 100 fDurchflechtungsnaht 139– nach Pulvertaft 142Dystrophile 29

EEarly Active Movement of Flexor

Tendon 126, 130Eichenrinde 53Eigentraining 106Eistauchbad 54Elektromyogramm 147Eminentia ulnaris carpi 70Endgelenk 137Endoprothese, Handgelenk 201Entstauung 32

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Epicondylitis humeri radialis 188– – ulnaris 188Epikondylitisspange 188Epineuralnaht 149Epi-Perineuralnaht 149Epiphysenbeteiligung 108Erbsenbein 60Ermudungsfraktur 108Ersatzoperation, motorische

152 ffExplosionsverletzung 155 fExtensorenhaube 80Extrinsic extensor tightness

140Ezeform 40

FFallhand 82, 147Fango 55Fasziektomie 175Fasziotomie 175Faustschluss 130 ff– Schnapp-Gerausch 136Fazilitation 150FCR-Plastik 184 fFinger, schnappender 186– schnellender 186– Ulnardeviation 190 fFingerbeeren-Fingerseitengriff

86Fingerbeerengriff 86Fingerfraktur 117 fFingergelenk, Distorsion 122 fFingergriff 85 fFingerhohlhandabstand 96Fingerling 36Fingerrucken, Innervation,

sensible 83Fingersocks 103Fingerspitzengriff 86Fingerumfang 98Fingerzwischengelenk 77Finkelstein-Test 188Flexionsstab 29Flexor-carpi-radialis-Plastik 5Fluidotherapie 53, 55Fraktur 49, 108 ff– mit Gelenkbeteiligung 108– pathologische 108Frakturheilung 109Frayed-Tendon-Programme 144Funktionshand 87 ff

GGaenslen-Zeichen 194Gangran 156Gefaßeinsprossung 157Gelenk, Kompression 150– Stabilisation 150– Traktion 150Gelenkmessung 96Gelenkmobilisation 29

Gelenkschutz 193Gelpolster 181Gewichtsmanschette 30 fGewindestangenstander 28 ffGolferellenbogen 188Greifen 85 fGreiforgan 85Griff, bidigitaler 85 f– dynamischer 87– interdigitaler 86– pentadigitaler 86– pluridigitaler 86– schwerkraftabhangiger 87– statischer 85 f– tetradigitaler 86– tridigitaler 86Grobgriff 97Grundgelenk 77, 120 f, 139– Subluxation 190Grundgelenkarthroplastik 201Guyon’sche Loge 64

HHakenbein 60Hakengriff 196Hakenstellung 130Halsfraktur 115Hamatom 104Hammerfinger 135, 191Hamulus 65Handband 53Handflachengriff 87Handfunktion 87Handgelenk– Bajonettstellung 190– Endoprothese 201Handgelenksarthrodese 200Handgelenkwickel 194Handruckenfaszie 67, 74Handskoliose 190 fHandtherapeut 4Handtherapie 4Handtisch 24Handtrainer 29Handverkleinerung 163Handverletzung, komplexe 155 ffHandwurzel 60 ffHandwurzelfraktur 111 ffHandwurzel-Mittelhand-Gelenk

66Hanken-Bungner-Bander 148 fHanteln 30 fHautdurchblutung 52Hauttransplantation, freie 157Heiße Rolle 55Herbert-Schraube 110Heublumenpackung 55 fHilfsmittel 36Hochdruckeinspritzverletzung

156 ffHoffmann-Elliot-Prinzip 126,

132 f

Hoffmann-Tinel-Zeichen 149,178

Hohlhandbogen 66Hohlhandpolster 134Homunculus 3Hood-Ruptur 136Hypertrophieneigung 105

IInduratio penis plastica 175Innervation, motorische 147 f– sensible 83Insellappen, neurovaskularer

157Interosseus-posterior-Lappen

157Interphalangealgelenk 77– distales (DIP) 77, 201– proximales (PIP) 77– – Arthrodese 201– – Beugekontraktur 150– – Streckkontraktur 145– – Verletzung 138Intrinsic tightness 140Intrinsic-Meter 97Intrinsic-Plus-Stellung 43 f, 89Invaliditatsgrad 167Iridozyklitis, rheumatische 189

JJamar Hand Dynamometer 97Joint Jack Extensionsschiene 44

KKahnbein 60Kahnbeinfraktur 111 fKahnbeinpseudarthrose 112 fKalteanwendung 53 fKamille 53Kapselschrumpfung 194Kapsulektomie 49Kapsulodese 154Karpaltunnel 60, 62, 69, 73Karpaltunnelsyndrom 20, 62,

178 ff– Kompressionseinlage 38– Tendovaginitis stenosans 186 fKausalgie 181Kienbock-Malazie 113Kleinfinger, Amputation 163Klopfen 166Knopflochdeformitat 124, 136,

191– Schiene 197Knopflochschiene nach Stack

138Knuckle pads 175Kollateralband 43 f, 77– akzessorisches 44– Dehnung 89Kollateralbandruptur 123Kompartment-Syndrom 156

Sachverzeichnis206&

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Kompressionsbandage 36 fKompressionseinlage 38Kompressionsfraktur 108Kompressionshandschuh 105Kontrakturenprophylaxe 103Kopfbein 60Kopfchenfraktur 115Korrekturschiene 43Kraftgriff 87Kraftmessung 97Krallenhand 82, 147Krankheitsbewaltigung 24Kreissagenverletzung 155Krepitation 184KTS s. KarpaltunnelsyndromKuppenlappen, kontralateraler

157

LLagerungsschiene 43Lagerungswechsel 133Lappen, freier 157– lokaler 157Lappenplastik 157 ffLasso-Operation 154Latissimus-dorsi-Lappen 157Ledderhose-Krankheit 175Leistenlappen 157– Abklemmung 159Leitungsrohr 33Ligamenta natatoria 71Ligamentum anularia 80– collaterale 79– cruciformia 80– intercarpale 42– metacarpale transversum

superficiale 71Lineal 98Lunatummalazie 113 fLunula 82Luxation 118– perilunare 119Luxationsfraktur 108, 120Lymphdrainage, manuelle 49Lymphgefaßsystem 74

MMallet-Finger 135Martin-Gruber-Verbindung 147Medianuslasion, Ersatzoperation,

motorische 154-Schienenbehandlung 150Medianusparese 82Medianus-Ulnarislasion, kombi-

nierte 150Mehrsehnenersatzplastik 153Melker 35Membrana interossea ante-

brachii 58Mesotendineum 80Metakarpalfraktur, subkapitale

115

Metakarpus 66Mitnehmerschlaufe 48Mittelfinger, Amputation 163Mittelhand 65 ffMittelhandfraktur 115 ffMondbein 60Mondbeinfraktur 114Morbus s. EigennameMorgensteifigkeit 192Motivation 5 fMotorsehne 142Moving 2PD 100Musculus abductor digiti minimi

70– – pollicis longus 59– brachioradialis 59– extensor carpi radialis brevis

59– – – – longus 59– – – ulnaris 58– – digiti minimi 58– – digitorum 58– – indicis 59– – pollicis brevis 59– – – longus 58– flexor carpi radialis 59– – – ulnaris 59– – digiti minimi 70– – digitorum profundus 59– – – superficialis 59– – pollicis longus 59– interosseus dorsalis 68 f– lumbricalis 69, 73– opponens 70– – digiti minimi 70– palmaris longus 59– pronator quadratus 59M.-flexor-carpi-radialis-Plastik

184Muskelbauch, Dehnung 150Muskelfunktionsprufung 101,

148

NNachtlagerungsschiene 176Nagelapparat 82Naht nach Kirchmayr-Kessler

125Nahttechnik 149Narbe, hypertrophe 105Narbenabhartung 30, 34 f, 38Narbenbehandlung 138Narbenbildung 48, 104Nekrose, trockene 156Nervenblockade 183Nervenleitgeschwindigkeit

147Nervennaht, primare 148– sekundare 149Nervenschadigung 134Nerventransplantation 149Nervenverletzung 146 ff

– Ersatzoperation, motorische152 ff

Nervus interosseus posterior 59– medianus 60, 62, 74, 76, 147– – Kompression 178– radialis 75, 147– – Schadigung 82– ulnaris 74, 75, 147Neunerregel 171Neurapraxie 146, 148Neurom 166, 169 fNeurotmesis 147Neutral-Null-Methode 96Niemandsland 125Ninhydrintest 148Noppenball 34

OOdem 104Odemprophylaxe 103Omega-Schiene 48Open-palm-Technik 175Opponensplastik 142, 154Opponensschiene, dynamische

150Opposition 66, 71, 196Os capitatum 60, 65– digitorum 77– hamatum 60, 65, 113– lunatum 60, 65, 113– pisiforme 60, 65– scaphoideum 60, 65– trapezium 60, 65, 68, 113– trapezoideum 60, 65– triquetrum 60Ossa metacarpi 65

PPalmarabduktion 96Palmaraponeurose 71 f, 173Palmaris-longus-Transposition

154Paraffinbad 51 fParasthesie, periphere 53Patientensituation, psychische

163 f, 172 fPerineuralnaht 149Perkussion 166Perthes-Plastik 153Phalen-Test 178– umgekehrter 178Phantomschmerz 166Pick-up-Test 148Pinch-gauge 97PIP (proximales Interphalangeal-

gelenk) 77– Arthrodese 201– Beugekontraktur 145– Streckkontraktur 145– Verletzung 138Platte, palmare, Ruptur 124Platzhalter 141

Sachverzeichnis 207&

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aus: Schroder, Handtherapie (ISBN 9783131176424) F 2007 Georg Thieme Verlag KG

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Pollex flexus congenitus 187– rigidus 187Pollizisation 165Polstermaterial 41 fPolyarthritis, chronische 62, 189Polyform 40Prazisionsgriff 87, 97Processus styloideus 57Pseudoarthrose 60, 113Pseudo-Bennett-Fraktur 115Pseudosehnenscheide 141

QQuarkumschlag 186Quengelschiene 43, 47Querfraktur 108, 115Quetschverletzung 49, 155Quigong-Kugel 34

RRadialislasion, Ersatzoperation,

motorische 153– Schienenbehandlung 150Radialisschiene, dynamische 150– statische 150Radioulnargelenk, distales 57– proximales 57Radius 57Radiusfraktur, distale 58, 111Raffnaht 140Ramus carpalis palmaris 59Rasenmaherverletzung 155Reflexdystrophie, sympathische

181– – Arnika-Handbad 53, 181– – Bursten 34– – Dystrophile 29Rehabilitation 101Rekonstruktion nach Snow 138Rentenanspruch 167Replantation 165, 168 ffRete carpi dorsale 59Retinaculum flexorum 62, 70Reversed Knuckle Bender nach

Bunnell 47Rheuma 189Rheuma-Gruppe 202Rhizarthrose 66Ringbandstenose 186Ringfinger, Amputation 163Rissverletzung 155Roban-Verband 36, 105Rolando-Fraktur 115Rolle, heiße 55Rotationslappen 157

SSattelgelenk, Luxation 120 fSattelgelenkarthrose 184 ffSchaftfraktur 115 fSchiene 38 f– dynamische 44 ff, 197

– redressierende 43 f– statische 43 ffSchienenbau 39 fSchienenbehandlung, Nervenver-

letzung 150Schienenmaterial 40 fSchlusselgriff 97, 196Schmerzempfinden 99Schmerzgrenze 112, 115, 117, 128,

135, 169, 183, 185Schnapp-Gerausch 136Schnelltest 97Schnittverletzung 155Schock 163Schonhaltung 48Schragfraktur 108, 115Schreibhilfe 35 fSchulter-Hand-Syndrom 181Schussverletzung 155Schusterdaumen 192Schwanenhalsdeformitat 123,

136, 191– Grundgelenkluxation 191– Schiene 197Schwenklappen 157Schwimmhaut 71Schwurhand 82, 147Sehnenfacher 62Sehnenkoppelung 140Sehnenscheide 80Sehnentransplantat 141Sehnentransplantation 140– zweizeitige 141 ffSehnentransposition 141Sehnenumlagerung 139Seitenzugel 136Semmes-Weillstein-Asthesio-

meter 99Sensibilitat 34Sensibilitatsprufung 99 fSensibilitatstraining 151 f, 172Sesambein 65Sichtbefund 96Silastik-Implantat 48Silastikstab 141Skaphoid-Trapezium-Trapezoid-

Arthrodese 114Soft healer 128Spalthautdeckung 157Spendermuskel 152Spiralfraktur 108Spondylitis ankylosans 189Sprudelbad 56Stack-Schiene 138Starkstromverletzung 155Static 2PD 100Stauchungsfraktur 108Steckspiel 33Stellatumblockade 183Stimulation, akustische 150– exterozeptive 150– propriozeptive 150

Streckdefizit 138Streckerhaube, Ruptur 136Streckkontraktur 145Streckquengel 176Strecksehne, Ausriss, knocherner

135– Primarversorgung 137– Sekundarversorgung 140Strecksehnennaht 138Strecksehnenscheide 62Strecksehnenverletzung 135 ff– geschlossene 135– Narbenbehandlung 138– Zoneneinteilung 135STT-Arthrodese 114Stumpf 165Stumpfbildung 165Sudeck-Dystrophie 181Swanson-Prothese 49, 201Synovektomie 197

TTabatiere 63 f, 137Tastbefund 96Teamarbeit 3, 6Temperaturempfinden 100Tendo perforans 80– perforatus 80Tendovaginitis crepitans 62– de Quervain 187 f– stenosans 186 fTennisellenbogen 188Tenodese-Test 139, 142Tenolyse 48 f, 140, 143 ffTenosynovektomie 198Testbewegung 96Theraband 29Theraband-Fingerstrips 29Therapieknete 25, 177Tonerde, essigsaure 53Torsionsfraktur 108, 115Traktion 150Trummerfraktur 108Tuberculum dorsale radii 59Tutenverband, steriler 171

UUbungsgerat 25Ubungsprogramm 106Ubungsschiene 43, 48 f– dynamische 145Ulna 57Ulnakopfchenresektion, distale

200Ulnardeviation 190 fUlnarislasion, Ersatzoperation,

motorische 154– Schienenbehandlung 150Ulnarisparese 82Ultraschalltherapie 56Umfangsmessung 98, 148Umschlag 53

Sachverzeichnis208&

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Unfallversicherung 167Unterarmfaszie 59Unterarmlappen 157Untersuchung 90 ffUpper Extremity Range of

Motion 28 ff

VVerband 89 fVerbrennung 170 ff– Patientensituation, psychische

172 fVerbrennungskrankheit 171Verbrennungsnarbe 105Verklebung 137, 140, 143Vernarbung 157Verschiebelappen 157Verschlussmaterial 42Verstauchung 53Verwachsung 140, 143, 157

Vieleckbein 60Vigorimeter 97Vollhautdeckung 157, 171Volumetermessung 98 fVY-Plastik 157– bilaterale 157

WWaller’sche Degeneration 147 fWarmeanwendung 54 ffWascheklammer 33Weichteilschadigung 109Werferellenbogen 188Whirlpool 56Whole Body Range of Motion

(WBRoM) 27Widerstandsubung 150Wiedereingliederung 169Winkelmesser 96Winterstein-Fraktur 115

Wrinkle-Test nach O’Riain 148Wundheilung 104

Z2. Zehe, Transfer 165Zeigefinger, Amputation 162 f– Pollizisation 165Zentimetermaß 96Zickzackphanomen 190 fZirkumduktion 66, 96Zoneneinteilung 125, 135Zwei-Punkte-Diskrimination

100– bewegende 100– statische 100Zwei-Punkte-Griff 97Zwischenknochenmuskel 68 fZylinder 96

Sachverzeichnis 209&

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