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100 SELTENE UND WERTVOLLE BÜCHER ANTIQUARIAT NORBERT DONHOFER

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100 SELTENE UNDWERTVOLLE BÜCHER

ANTIQUARIATNORBERT DONHOFER

ANTIQUARIAT

NORBERT DONHOFER

100 SELTENE UND WERTVOLLE BÜCHER

SEPTEMBER 2015

A-1020 Wien, Taborstraße 64/Top 18Telefon: (+43 1) 664 105 76 75

Fax: (+43 1) 535 53 16 20E-mail: [email protected]

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Auf Wunsch versenden wir von allen Artikeln auch gerne Digitalfotos per E-mail.

Die Katalognummern 4, 5, 6, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 17, 25, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 36, 37, 38,39, 40, 42, 44, 45, 46, 47, 50, 52, 56, 57, 58, 62, 63, 79, 82, 83, 87, 89 und 91

sind differenzbesteuert und beinhalten keine Mehrwertsteuer.

1. Umschlagseite – Kat. Nr. 22. Umschlagseite – Kat. Nr. 633. Umschlagseite – Kat. Nr. 7 4. Umschlagseite – Kat. Nr. 24

-Malta-

1 Anderson, Aeneas: A Journal of the Forces which sailed from the Downs, in April 1800, On a Secret

Expedition under the Command of Lieut.-Gen. Pigot, till their arrival in Minorca; and continued through all the

subsequent transactions of the Army under the command of the right Hon. General Sir Ralph Abercromby, in

the Mediterrenean and Egypt; and the latter operations under the command of (...) Lord Hutchinson, to the

surrender of Alexandria: with a particular account of Malta, during the time it was subject to the British

Government. London, J. Debrett, 1802. Mit mehrf.gef. Plan und 8 (7 gef., bzw.doppelblattgr.) Kupfertafeln.

XXVII, 532 SS. 4° (272 x 219 mm). Späteres Halbldr.mit rotem Rückenschild.

€ 1.800,00

Ibrahim-Hilmy I,36; NMM V,1489. Erste und einzige Ausgabe dieses nicht häufigen Berichts, der die Aktionen der Engländer gegen die

Franzosen im und ums Mittelmeer zum Inhalt hat. Von großer Wichtigkeit ist allerdings die Schilderung von Malta, die auf persönlichen

Eindrücken des Verfassers beruht. Beinahe noch bedeutender sind die doppelblattgroßen Tafeln (1 von Cadiz, 6 von Malta), die Anderson

eigenhändig zeichnete. Die Franzosen okkupierten Malta im Juni 1798 und hatten dabei wenig Widerstand zu gewärtigen, da der Großteil der

Bevölkerung gegen die Regierung des Johanniter-Ordens rebellierte, allerdings begingen die Franzosen danach einige entscheidende Fehler:

radikale Reformen, Französisch als Amtssprache und eine radikal antiklerikale Politik führten zu einem Aufstand der Bevölkerung und der

Vertreibung der französischen Truppen in das Medina-Fort. Admiral Nelson blockierte mit seiner Flotte die Insel und unterstützte den

Aufstand, woraufhin die Franzosen abzogen. Im Frieden von Amiens (1802) wurde die Insel wieder dem Johanniter-Orden zugesprochen,

aber nach dem Frieden von Paris (1814) wurde Malta Teil des Britischen Empires. Unser Exemplar ist vollständig mit allen Kupfertafeln und

der Karte, aber, wie häufig, ohne den Vortitel. Wie häufig bei diesem Werk wurde auch unser Exemplar später neu aufgebunden. Der

dunkelbraune Halblederband entspricht einem zeitgenössischen Einband, rotes Rückenschild und mit Marmorpapier bezogene Deckel

korrespondieren damit kongenial, Vorsätze erneuert. Der untere, breite weiße Rand mit Feuchtigkeitsspuren, einzelne Lagen stärker

gebräunt, aber insgesamt ein schönes und außerordentlich breitrandiges Exemplar. - Rebound to style in half sheep, red morocco label, and

old marbled sides. Large folding plan of Valetta as frontispiece, full page plan, 7 double-page plates (a view of Cadiz and 6 of Malta).

Lacking the half-title (as often). First and only edition of this uncommon personal account of the operations against the French in the

Mediterranean concluding with the Egyptian Expedition and the surrender at Alexandria, prized for the account of Malta and views of the

island after Anderson's own drawings. Some damp-staining to lower margin, but otherwise a fine and exceptionally wide-margined copy.

-Silhouetten und Schattenrisse-

2 Anweisung zum Silhouetten-zeichnen und zur Kunst sie zu verjüngen nebst einer Einleitung von ihren

physiognomischen Nutzen. Römhild und Leipzig, Brückner, 1779. Mit gest.Front. und 4 altkol.Kupfertafeln. 96

(i.e. 94) SS. Broschur der Zeit.

€ 750,00

VD 18:11399325. Einzige Ausgabe.

Beigebunden:

1) Beschreibung der Bou-Magie oder der Kunst Schattenrisse auf eine leichte und sichere Art zu vervielfältigen. Münster und Hamm, Philipp

Heinrich Perrenon, 1780. Mit gestochener Titelvignette und 1 gef.Kupfertafel. 40 SS. - VD 18:11365668. Einzige Ausgabe.

2) Müller, Friedrich Christoph: Beschreibung eines sehr einfachen zur Verjüngung der Schattenrisse dienenden Storchschnabels, den sich

jeder Liebhaber selbst verfertigen kann. Nebst einem geometrischen Beweis und Tafeln über dieses Werkzeug. Münster und Hamm, Philipp

Heinrich Perrenon, 1780. Mit gestochener Titelvignette und 2 gefalteten Kupfertafeln. 59 SS. - VD 18:10638156. Einzige Ausgabe.

Interessanter Sammelband mit drei seltenen Schriften über Silhouetten und Schattenrisse. Mehrfache Buchhändler- und Vorbesitzerstempel,

Einband berieben und bestoßen, sonst ordentlich.

-Baden und seine Bäder-

3 Baden. - De Mare, Franz Xaver: Chemischer Versuch des Nieder-Oesterreichischen Baadener Baades,

dessen sowohl innerlich- als äußerlichen Wirkung und durch Mißbrauch desselben ohnfehlbar folgenden

Schaden; nebst einem neu erfundenen und sehr nützlichen Mineralischen Salze. Wien, Johann Thomas Trattner,

1763. 80 SS. 8°. Leder d.Zt.mit Rückenvergoldung.

€ 580,00

Rollett, Die Special-Schriften über den Curort Baden bei Wien (Wien 1887), Nr.10; VD 18 10918604; DBA I 803,432. Erste Ausgabe der

seltenen Schrift über die Bäder in Baden bei Wien, eine Ergänzung der zuvor gedruckten Abhandlungen von Dietmann. Der Verfasser

bezeichnet sich selbst als Doktor der Philosophie und Medizin, sowie Landschafts-Physico in Nieder-Österreich, aber er wird in den

einschlägigen Referenzwerken (Graeffer-Cz., Wurzbach usw.) nirgends erwähnt. Das Buch ist selten und ich konnte kein Exemplar im

Auktionshandel der vergangenen 25 Jahre nachweisen. Einband an Ecken und Kanten bestoßen, Rücken auch mit Wurmspuren, fliegende

Vorsätze (vorne) mit abnehmendem Wurmgang, durchgehend wenig gebräunt, ein fliegender Vorsatz (rückwärts) entfernt, insgesamt

schönes Exemplar des seltenen Buches.

-Prächtig gebunden-

4 Balzac, Honoré de: La Femme de trente ans. Paris, Librairie L. Conquet, 1902. Mit Umschlagill.und 35

Textillustrationen von Robaudi. (4), 286 SS. 4°. Reich illustrierter nachtblauer Maroquineinband d.Zt. mit

Kopfgoldschnitt und in Schuber.

€ 750,00

Monod 829. Eines von 150 nummerierten Exemplaren (gesamt: 300) auf Japan, dieses mit der Nummer 110. Den ersten 50 Exemplaren

wurde eine separate Suite der Illustrationen beigegeben. Dieses Exemplar mit dem eingebundenen Originalumschlag und in einem

prachtvollen zeitgenössischen Maroquineinband mit intarsiertem Mittelfeld, reicher Rückenvergoldung, Innenkantenvergoldung und

Vorsätzen aus türkischem Marmorpapier. Der Einband stammt möglicherweise von Chambolle-Duru (?). Völlig ungebraucht.

-Roter Maroquineinband-

5 Banville, Théodore de: Les Princesses. Compositions de Georges Rochegrosse, gravées a l'eau-forte par E.

Decisy. Paris, Ferroud & Ferroud, 1904. Mit Titelvignette, gest.Front. und 20 gest.Tafeln. (6), 42, (2) SS. 4°.

Zeitgenössischer roter Maroquineinband mit Kopfgoldschnitt.

€ 750,00

Carteret I,98. Eines von 270 nummerierten Exemplaren auf vélin d'Arches, insgesamt wurden 400 Exemplare gedruckt. Unser Exemplar in

einem prachtvollen, roten Maroquineinband und völlig ungebraucht. Die Originalumschläge wurden beigebunden.

-Einband von Carl Sonntag jun.-

6 Beardsley, Aubrey: Die Geschichte von Venus und Tannhäuser. Worein gewebt ist eine genaue

Beschreibung der Sitten am Hofstaate der Frau Venus, Göttin und Buhlerin in dem berüchtigten Hörselberge,

woran die Abenteuer Tannhäusers daselbst, seine Reue, seine Fahrt nach Rom und seine Rückkehr zum

Liebesberg geschlossen sind. München, Hans von Weber, 1909. (16), 64, (4) SS. 4°. Intarsierter Original-

Ganzpergamenteinband mit Kopfgoldschnitt.

€ 750,00

Hayn-G. VII,527. Erste deutsche Ausgabe. Eines von 246 Exemplaren, die Hans von Weber in der Offizin von Poeschel & Trepte in Leipzig

für einen privaten Kreis von Subskribenten drucken liess. Der prachtvolle Intarsienpergamenteinband wurde von Carl Sonntag jun. mit der

Hand gebunden. Unbeschnittenes Exemplar, vorderer Einbanddeckel mit zwei Flecken, sonst völlig ungebraucht.

-Das erste Auftreten des Prinzen Eugen-

7 Beregani, Nicola: Historia delle guerre d'Europa dalla comparsa dell'Armi Ottomane nell'Hungheria l'anno

1683. 2 Bände. Venedig, Bonifacio Ciera, 1698. Mit zwei gestochenen Front. (10), 472, (29); (1), 384, (35) SS.

4°. Lederbände d.Zt.

€ 1.400,00

Atabey 100; Apponyi 1464. Erste und einzige Ausgabe, selten. Bericht über die Kämpfe gegen die Ottomanen, beginnend mit der

Entsatzschlacht von Wien im Jahre 1683. Der Bericht reicht, entgegen dem Titel, bis ins Jahr 1688 und er ist auch deshalb interessant, weil er

das erste Auftreten des Prinzen Eugen von Savoyen schildert. Gewidmet ist das Werk dem Dogen Silvestro Valieri, die beiden gestochenen

Kupfer von Alessandro della Via nach Antonio Zanchi. Einbände, besonders deren Rücken, bei unserem Exemplar fachmännisch restauriert,

innen ausgezeichnet erhaltenes Exemplar des nicht häufigen Werkes!

-Bayros hatte einen glücklichen Tag-

8 Bierbaum, Otto Julius: Das schöne Mädchen von Pao. Ein chinesischer Roman. Prachtausgabe. München,

Georg Müller, 1910. Mit 7 Tafeln von Franz von Bayros und Buchschmuck von Paul Renner. (8), 210, (4) SS.

Gr. 4°. Blaues Originalleder mit reicher Goldprägung, Innenkantenvergoldung, ornamentalen Vorsätzen in Gold

und Blau.

€ 850,00

Brettschneider 31; Schauer II,54; Hayn-G. IX,62; Eyssen 64. Eines von 600 nummerierten Exemplaren des schönen Pressendrucks auf

chamoisfarbenem Bütten von Johan Enschede en Zonen in Harlem. Der Einband wurde, nach einem Entwurf von Paul Renner, bei Hübel &

Denck, Leipzig, gebunden. "Die prächtigen Schriften (...) stehen auf handgeschöpftem Bütten und behaupten sich bravourös neben den

Illustrationen von Bayros, der sich hier, eine Entdeckung Bierbaums, erstmals auf dem deutschen Buchmarkt vorstellte, und einen

glücklichen Tag gehabt haben muß" (Eyssen). Einband ganz wenig berieben und bestoßen, Vorsätze mit vernachlässigbaren Stockfleckchen,

sonst schönes Exemplar.

-Das Exemplar des Übersetzers-

9 Biondi, Giovanni Francesco: Eromena: Das ist, Liebs- und Heldengedicht, Jn welchem nechst seltenen

Begebenheiten viel kluge Gedancken, merckwürdige Lehren, verständige Gespräche und verborgene

Geschichten zu beobachten. 2 Bände. Nürnberg, Endter, 1650/1652. Mit je 1 gest.Titel, 8 Kupfertafeln in Band 1

und 7 Kupfertafeln in Band 2. (46), 513; (20), 610 SS. 12°. Pergamentbände der Zeit.

€ 2.400,00

Dünnhaupt 3990,2.I.1 und 3991,2.II.2; Hayn-G. I,371. Band 1 in erster, Band 2 in zweiter Auflage. Das Werk des Giovanni Francesco

Biondi, der früheste italienisch höfische Staatsroman in der Barclay-Nachfolge, ist keine Übersetzung im eigentlichen Sinn, sondern eine

Nach- und teilweise Neudichtung des Johann Wilhelm von Stubenberg, der nicht zu Unrecht in der Fruchtbringenden Gesellschaft den

Beinamen der "Unglückselige" trug (siehe ausführlich bei Dünnhaupt). Die Familie des protestantischen Landadeligen Rudolph von

Stubenberg wurde nach der Schlacht am Weißen Berge von ihrem Besitztum vertrieben und Johann Wilhelm fand Unterschlupf bei

Verwandten auf der Schallaburg bei Melk. Hier liegen die Bände eins und zwei vor, unter dem Titel "Koralbo" erschienen als Fortsetzung

noch zwei weitere Teile. Die vorliegenden beiden Bände sind vollständig, der gestochene Titel des ersten Bandes mit Abschnitt des unteren

weissen Randes. Provenienz: Grafen Stubenberg und damit wohl das Exemplar des Übersetzers.

-1 von 100 Exemplaren für “Die Hundert”-

10 Boccaccio, Giovanni di: Der Decamerone. Deutsch von Heinrich Conrad. Mit den Kupfern und Vignetten

von Gravelot, Boucher und Eisen der Ausgabe von 1757. 5 Bände. München, Georg Müller und Hans von

Weber, (1912-13). Mit ca. 100 Tafeln. Signierte rote Maroquinbände mit Rücken-, Deckel-, Steh- und

Innenkantenvergoldung, Kopfgoldschnitt.

€ 1.800,00

Schauer II,54; Hayn-G. IX,72. Nummer LXXVIII (von C) der Vorzugsausgabe auf Velin von van Gelder mit dem Hundertzeichen für die

Mitglieder der Vereinigung "Die Hundert". Die prachtvollen Einbände signiert von Carl Sonntag jun., Leipzig. Fliegende Vorsätze

manchmal mit kleinen Stockfleckchen, die schönen Einbände mit winzigen Bereibungen am Rücken, Band drei mit Bereibung am oberen

Kapital, sonst ausgezeichnet erhalten.

-Standardwerk-

11 Bode, Johann Elert: Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels. Achte verbesserte Auflage. Berlin,

(Nicolai), 1806. Mit gest.Front., gest.Titel mit Vignette, 3 gest.Kopfstücken, 1 mehrfach gef.Karte und 15 (3

num.) gef.Kupfertafeln. XVI, 668, (4) SS. Pappband d.Zt.

€ 650,00

Houzeau-L. 9261; ADB III,1; DSB II,220. Bode's beinahe 100 Jahre lang aufgelegtes Standardwerk der Astronomie hier in der achten

Auflage (insgesamt erschienen 10 Auflagen). "Unter den astronomischen Autoren des 18.Jahrhunderts nimmt er den ersten Rang ein"

(ADB). Das gestochene Frontispiz bringt ein Porträt Bode's, die mehrfach gefaltete Kupferkarte stellt eine Himmelskarte dar. Dazu kommen

drei nummerierte Kupfertafeln (Sonnensystem, Planetensystem, Darstellung der Oberfläche des Mondes) und zwölf Sternbildtafeln nach den

Monaten geordnet. Unbeschnittenes und fleckenfreies Exemplar im ersten Einband.

-Erste Ausgabe, zweiter Druck-

12 Brentano, Clemens von: Gockel, Hinkel und Gackeleia. Mährchen wieder erzählt von Clemens Brentano.

Frankfurt, Schmerber, 1838. Mit lith.Titel und 14 lith Tafeln. XIV, 346 SS. Pappband d.Zt.

€ 1.800,00

Goedeke VI,62,43; Mallon 112; Rümann 130 und 2562. Erste Ausgabe, zweiter Druck (kenntlich an der zwischen den Seiten 96/97

gebundenen Tafel, die jetzt das Motto "Keine Puppe, sondern nur eine schöne Kunstfigur" im zuvor weißen Dreieck oberhalb des

aufgespannten Schirms trägt). Das berühmte Märchen ist auch wegen der hübschen Illustrationen nach Brentanos Entwürfen begehrt. Die

Titellithographie stammt von J.N. Strixner, die ersten vier Tafeln wurden von Maximilian Pernelle, die übrigen von Kaspar Braun

gezeichnet. Wie meist etwas stockfleckig, beim Binden wurde der Block etwas knapp beschnitten, dabei ist auch die Verlagsadresse

unterhalb der Titellithographie dem Messer des Binders zum Opfer gefallen.

-Hölderlin’s Geliebte-

13 Die Briefe der Diotima. Herausgegeben von F. Arnold und Carl Vietor. Leipzig, Janus Presse, 1920. Titel

und Initialen von Walter Tiemann. 72 SS. 4°. Original-Pergamentband mit vergoldetem Rücken- und

Deckeltitel, Kopfgoldschnitt.

€ 480,00

Rodenberg 95. Vierter Druck der Janus-Presse, eines von 320 Exemplaren auf starkem Bütten. Die Briefe der Diotima (Susette Goutard) an

Friedrich Hölderlin, seiner einzigen und ewigen Geliebten. Beiliegt ein Heft der Herausgeber mit Anmerkungen und Nachwort. Absolut

ungebraucht.

-Aus dem Besitz Derer von Stubenberg-

14 Bucelin, Gabriel: Germania topo-chrono-stemmato-graphica sacra et profana, in qua brevi compendio

regnorum et provinciarum eiusdem amplitudo, situs et qualitas designantur... 4 Bände. Ulm, Görlinus, Augsburg,

Praetorius, Frankfurt und Ulm, Kühn, 1655-1678. Mit 2 gest.Titelkupfern zu den Teilen 1 und 2 und 38

Kupfertafeln. Folio. Lederbände d.Zt.

€ 3.800,00

VD17 23:230939H (für die vollständige Reihe); ADB III,462; Brunet I,1366. Vollständiges Exemplar des umfangreichen Kompendiums

topographisch, genealogisch und historischen Inhaltes der deutschen Provinzen und Grafschaften. Daneben berichtet der gelehrte

Benediktiner Gabriel Bucelin (1599 - 1681) auch über die deutschen Bistümer und deren Bischöfe und er bringt auch Stammtafeln und

Wappen deutscher und europäischer Herrscher. Unser Exemplar ist vollständig und in zeitgenössischen Einbänden aus Ganzleder. Die

Einbände an Ecken und Kanten berieben und bestoßen, vordere Innenspiegel mit zwei unterschiedlichen Exlibris. Papier wie meist gebreäunt

und stockfleckig, die Tafeln sauber und offenbar auf besserem Papier gedruckt. Provenienz: Grafen von Stubenberg.

-Auf Pergament gedruckt-

15 Das Buch Ruth. In der Übertragung Martin Luthers nach der letzten von ihm durchgesehenen Auflage der

Deutschen Bibel, Wittenberg 1545. (Leipzig, Insel Vlg., 1914). 21, (3) SS. Grüner Originalecrasélederband.

€ 7.500,00

Rodenberg 79; Stürz 43a; Sarkowski 1383; Schauer II,65. Ungezählter Druck der Ernst Ludwig-Presse. Eines von 50 Exemplaren der

absoluten Vorzugsausgabe auf Pergament. Sarkowski nennt zwar als Auflage nur 20 Pergamentexemplare und weitere 20 auf Bütten, das

Kleukens-Archiv (S. 632) widerlegt diese Angabe aber. Wie es den Brüdern Kleukens allerdings gelang, den notorisch sparsamen

Kippenberg dazu zu überreden, von diesem Buch 50 Exemplare auf Pergament zu drucken, bleibt ein Rätsel. Fest steht aber, dass weitere

10.000 Exemplare vom Handsatz der ELP für die Insel-Bücherei gedruckt wurden, diese tragen auch einen alten Titelholzschnitt, der hier

weggelassen wurde. Handpressendruck der ELP, gesetzt mit der schlanken Antiqua, Titelschrift und Pressensignet wurden von F.W.

Kleukens gezeichnet und sind in Rot gedruckt. Die vier Initialen, ebenfalls nach seinem Entwurf, wurden von seiner Ehefrau Luise Kleukens

mit der Hand vergoldet. Der Originaleinband mit Titel- und Filetenfeldern, Hinterdeckel mit doppelter Filete, alles zusammen, wie auch der

Schnitt, vergoldet. Der Einband signiert von der Kunstgewerbeschule Weimar. Das heikle Grün des Einbandes gegen den Rücken minimalst

verfärbt, sonst außerordentlich schönes Exemplar.

-Seltene erste Ausgabe-

16 Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, Breitkopf und Härtel, 1802. Mit gestochener

Titelvignette mit Porträt und 11 Kupfertafeln. (2), XXXII, 304 (statt 310) SS. 4°. Zeitgenössischer

Halbleineneinband.

€ 2.400,00

PMM 233; Poggendorff I,439; Honeyman Coll. II,688; DSB III,258 f; Sparrow, Milestones of Science 38. Erste Ausgabe. "Chladni (1756 -

1827), professor of physics in Breslau, was the first to reduce the general association between vibration and pitch to a tabular basis and thus

to lay the foundation of the modern science of acoustics. His first results were reported in 'New discoveries in the Theory of Sound', 1787,

and were greatly enlarged in 'Acoustics', 1802. He spread sand on plates made of metal and glass, which were fixed in clamps. He then

applied a violin bow to the edge of each plate and recorded the patterns produced thereby in the sand. These figures are still known by

Chladni's name" (PMM). Das schöne Porträt Chladni's auf dem Titel wurde von Bollinger gestochen. Bei unserem Exemplar, das

außerordentlich breitrandig ist, fehlen der fliegende Vorsatz und die auf den Blättern 305 - 310 abgedruckten Berichtigungen. Kaum

gebräunt und annähernd fleckenfrei und in einem schlichten, aber zeitgenössischen Halbleineneinband. Aus der Bibliothek des großen

österreichischen Physikers Hubert de Martin.

-1 von nur 30 Exemplaren-

17 Christophe, Franz: Das Naschkästchen. Arkadien (=Berlin, Alfred Hoennicke, 1920). 12 Original-

Radierungen 2 nn.Bll. 4°. Originalmappe mit Buntpapierbezug.

€ 2.400,00

Rodenberg 321; Hayn-G. IX,110. "Aus Arkadien" 4. Eines von nur 30 nummerierten Exemplaren der schönen Folge erotischer

Darstellungen. Alle zwölf Blätter vom Künstler signiert, das Titelblatt (gleichzeitig Inhaltsverzeichnis) nummeriert 2/30. Das Titelblatt liegt

ein weiteres Mal auf rotem Papier gedruckt bei, gleichwie ein Blatt "Vorwort", das allen nachweisbaren Exemplaren fehlt! In der originalen

Mappe mit dem typischen Buntpapierbezug. Völlig ungebraucht und neuwertig.

-Im Jahr vor dem offiziellen Bericht der Admiralität-

18 Cook. - Ellis, William: Zuverlässige Nachricht von der dritten und letzten Reise der Capitains Cook and

Clerke in den königlichen Schiffen, die Resolution und Discovery, in den Jahren von 1776 bis 1780, besonders

in der Absicht, eine nordwestliche Durchfahrt zwischen Asia und Amerika ausfindig zu machen. Frankfurt und

Leipzig, auf Kosten der Verlagskasse, 1783. Mit einer mehrfach gef.Karte. (4), 324 SS. 8°. Späterer Leinenband

mit Rt.

€ 2.800,00

Sabin 22334; Davidson I,69. First edition in German, published a year after the first edition in English, and a year before the official account!

This is an important and substantial "unauthorised" narrative of Cook's third voyage, published before the official account in contravention of

Admiralty orders. William Ellis, a surgeon's mate and talented amateur artist, was first on the Discovery and on February 16, 1779, was

discharged to the Resolution. His report forms an important supplement to the official account. Despite the Admiralty prohibition of the

publication of any unauthorized account of the voyage, Ellis, who was in financial straits sold his narrative to a London publisher, as he

explained in a letter to Sir Joseph Banks shortly before its publication. The engraved map depicts South-East Asia, Australia and New

Zealand, Japan, Kamtchatka and the Siberian coast, the American west coast from California to the north, and the Hawaian islands (Forbes

41). Front fly-leaf removed, title, last page and map (on verso) with booksellers stamp, throughout browned, and at the beginning also

waterstained, binding renewed in the 19th century.

-Sein wichtigstes Buch-

19 Coster(o), Francisco (S.J.): Enchiridion controversiarum praecipuarum nostri temporis de religione, in

gratiam sodalitatis beatissimae Virginis Mariae. Editio postrema. Köln, Birckmann, 1608. Mit kleinem

Titelholzschnitt. (44), 732 SS. Kl. 8°. Blindgeprägter Schweinslederband d.Zt.

€ 480,00

De Backer-S. II,1514,2. Die letzte zu seinen Lebzeiten gedruckte Ausgabe seines wichtigsten und einflußreichsten Buches. Francois Coster

(1532 - 1619) widmete sein Leben dem Kampf gegen Häresie und Abweichler, war Rektor mehrerer Kollegien der Jesuiten, zweimal

Provinzial von Belgien und bekleidete im Orden der Gesellschaft Jesu wichtige Ämter. Fliegender Vorsatz vorne fehlt, Titelblatt mit

zahlreichen älteren Einträgen, sonst schönes Exemplar in einem zeitgenössischen Schweinsledereinband über Holzdeckeln mit reicher

Deckelprägung. Schließen fehlen, sonst schönes Exemplar des nicht häufigen Druckes.

-„Magnifica edizione“-

20 Delfino, Giovanni: Le Tragedie di Giovanni Delfino, Senatore Veneziano poi Patriarca di Aquileia, e

Cardinale di Santa Chiesa, cioè la Cleopatra, la Lucrezia, il Creso, il Medoro. Ora per la prima volta alla sua vera

lezione ridotte, e illustrate col dialogo apologetico dell'autore non piu stampato. Padua, Comino, 1733. Mit

gest.Porträt, Titelvignette und zahlreichen Kopf- und Schlußstücken. (8), XXXII, 629, (2) SS. 4°. Original-

Pappband mit Deckelillustrationen.

€ 450,00

Brunet II,573; Graesse II,353; Gamba 1911 ("magnifica edizione"); Salimbeni 105. Außerordentlich schön gedruckte Ausgabe. Das schöne

Porträt des Verfassers nach Entwurf von Gianbattista Tiepolo, gestochen von F. Zucchi. Außerordentlich breitrandig und unbeschnitten, im

originalen Einband. Fehlstellen am Rücken geschickt ergänzt, sonst ungebrauchtes Exemplar.

-Erste Ausgabe-

21 Drasche von Wartinberg, Richard Frhr.: Fragmente zur einer Geologie der Insel Luzon (Philippinen).

Mit einem Anhange über die Foraminiferen der tertiären Thone von Luzon (von Felix Karrer). Wien, Gerold,

1878. Mit 5 Tafeln und 16 Textholzschnitten. IX, 99 SS. Folio. Ill.Obrosch.

€ 650,00

ÖBL I,198. Erste Ausgabe, nicht häufig! Der österreichische Naturwissenschaftler Richard Drasche von Wartinberg (1850 Wien - 1923

Inzersdorf) studierte Geologie an der Wiener Universität und nahm später an Expeditionen nach Spitzbergen, Reunion, Mauritius und die

Philippinen teil. Die Ergebnisse seiner Erkenntnisse veröffentlichte er in zwar knappen, inhaltlich dafür aber umso fundierteren Büchern, wie

dem hier vorliegenden. Hervorragend erhaltenes, größtenteils unaufgeschnittenes Exemplar.

-Die Preise der Edelsteine-

22 Dutens, Louis: Abhandlung von den Edelsteinen vom ersten und zweyten Rang, und von den Mitteln sie zu

kennen und zu schätzen. Nürnberg, Wolfgang Schwarzkopf, 1779. 126, (2) SS. Kl. 8°. Pappband d.Zt.

€ 1.250,00

Sinkankas 1817; Freilich 163; Quérard II,737 (beide für die französische Originalausgabe von 1776). Erste deutsche Ausgabe, sehr selten!

Louis Dutens (1730 - 1812), Reisender, Diplomat, Mitglied der Royal Society, Freund von J.-J. Rousseau, schrieb diese Abhandlung für

Juweliere und Sammler. Behandelt werden Diamanten, Rubine, Saphire, Onyx, Topaz, Amethist, Opal, Jade, Granit usw. Von besonderer

Bedeutung ist die Aufstellung am Ende, in denen er damalige Preise für Diamanten nach Karat auflistet. Das Buch war bei Erscheinen höchst

erfolgreich und wurde innerhalb weniger Jahre in mehrere Sprachen übersetzt. Einband etwas fleckig und an den Kanten leicht bestoßen,

vorderer Innenspiegel mit alter Inventarnummer, fliegender Vorsatz und weißer Rand des Titelblattes mit kleiner Wurmspur, Titelblatt mit

dem gestempelten Exlibris eines István Kultsár, durchgehend ganz wenig gebräunt oder fleckig.

-Unaufgeschnittenes Exemplar-

23 Endlicher, Stephan: Catalogus Horti Academici Vindobonensis. 2 Bände. Wien, Gerold, 1842/43. IV, 492;

(2), 542 SS. Kl. 8°. Obrosch.

€ 680,00

Pritzel 2701; Wurzbach III,44 f. Stephan Endlicher (1804 - 1849) war ein bedeutender Sprach- und Naturforscher. Ab 1827 war er in der

Hofbibliothek damit beschäftigt, den Handschriften-Katalog zu redigieren, 1840 Professor der Botanik und Direktor des botanischen

Gartens, den er gänzlich umgestaltete. Wesentlichen Anteil hatte er auch, zusammen mit Hammer-Purgstall und Ettingshausen, an der

Gründung der Akademie der Wissenschaften. Das vorliegende Werk gehört zu seinen bedeutendsten naturwissenschaftlichen Schriften.

Dieses Exemplar ist vollständig, unbeschnitten und unaufgeschnitten.

-Die seltenste Folge von Ansichten des Schneeberges-

24 Erhard, Johann Christoph: "Ansichten aus den Umgebungen des Schneeberges bei Wiener-Neustadt".

Vollständige Folge von sechs Blättern. Wien, Kettner, 1818. 6 Radierungen. ca. 16 x 20,5 cm.

€ 4.200,00

Nebehay-W. 166; Apell 11-16; Thieme-B. X,598. Sehr seltene, vollständige Folge von Erhards Ansichten aus den Umgebungen des

Schneebergs. Der Titel des Werkes befindet sich auf Tafel 1. Laut Nebehay-W. ist auch noch ein bedruckter Umschlag mit leicht

abweichendem Titel erschienen, dieser liegt hier nicht vor. Die Bezeichnungen der einzelnen Tafeln lauten: In den Ruinen von Stahremberg

(!) - In Buchberg - Bey Buchberg - Der Schneeberg vom Klosterthal aus - Bey Muckendorf - Eingang in das Guttensteiner Thal. Alle Tafeln

unter Passepartout montiert und mit kleinem Vorbesitzerstempel in der weißen unteren Ecke. In älterer Konservierungsmappe.

-Handpressendruck der Kleukens-Brüder-

25 Esther. - Das Buch Esther. Übersetzt von Dr. Martin Luther. Leipzig, Insel Vlg., 1908. Mit Doppeltitel in

Schwarz, Gold und Weiß von F.W. Kleukens. (10), XXIX, (5) SS. Gr. 8°. Grüner Kalbsledereinband mit

vergoldeter Titelprägung und Kopfgoldschnitt.

€ 1.500,00

Stürz 1; Rodenberg 74; Schauer II,63; Sarkowski 238. Erstes Buch der Ernst Ludwig-Presse, eines von 275 (gesamt: 300) Exemplaren auf

Bütten. Handpressendruck unter Leitung der Brüder Kleukens in Gold und Schwarz, die auch für die gesamte Ausstattung sorgten. Der

berühmte Doppeltitel und die zehn ornamentierten Initialen wurden in Schwarz und, wie auch die Kapitelüberschriften und das

Pressensignet, in Gold gedruckt. Der Einband am Rücken verfärbt, sonst hervorragend erhaltenes Exemplar.

-Der Weg zur Vollkommenheit-

26 Der geheime Schlüssel Salomonis oder die Kunst, die menschlichen Gemüther zu erkennen. Aus dem

Hausarchiv des verstorbenen Generals der Jesuiten. Wien, Johann Georg Binz, 1794. 114, (6) SS. Kl. 8°.

Buntpapierumschlag d.Zt.

€ 350,00

VD18 10692681. Zweiter Druck dieser anonym erschienenen Schrift über Menschenkenntnis und den damit verbundenen "Weg zur

menschlichen Vollkommenheit", eine erste Ausgabe war 1789 bei Wucherer in Wien erschienen. Enthalten sind 12 Kapitel über

Selbsterkenntnis und die Merkmale von Dummheit, Arglist, Verschlagenheit, Hochmut, Wollust etc., ferner die Kennzeichen eines

"Cholerikus", "Melancholikus", "Sanguineus", "Phlegmatikus" usw. Den Abschluß bildet ein Abschnitt über das "Temperament und die

Neigungen ganzer Völker", der in seiner Dreiteilung (Von den Nordländern, von den mittäglichen Völkern, von den Völkern unter

gemäßigten Himmelsrichtungen) den zeitgenössischen Diskurs über die Auswirkungen des Klimas auf die Bildung des Menschen aufnimmt.

Titel- und letztes Blatt mit altem Buchhändlerstempel, zu Beginn ist die erste Lage etwas gebräunt, der zeitgenössische Buntpapierumschlag

berieben und bestoßen und mit dem handschriftlichen Titel "Schlüssel Salomons". Kein Exemplar in der ÖNB.

-Prachtvolles Exemplar-

27 Goethe, Johann Wolfgang von: Lieder. Darmstadt, Ernst Ludwig-Presse (für Kurt Wolff), 1920. 135, (6)

SS. Blauer Original-Maroquinband mit dreiseitigem Goldschnitt.

€ 1.400,00

"Die Stundenbücher" 2. - Rodenberg 77; Stürz 28. Zweites "Stundenbuch", in 300 Exemplaren auf der ELP für Kurt Wolff hergestellt,

gleichzeitig der umfangreichste Band der Reihe. Im schönen, originalen Maroquineinband mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung, sowie

dreiseitigem Goldschnitt (Entwurf von Preetorius). Völlig ungebrauchtes, neuwertiges Exemplar.

-In einem außerordentlichen Einband-

28 Goethe, Johann Wolfgang von: Reise der Söhne Megaprazons. (Berlin, Alfred Hoennicke, 1919). Mit 6

signierten Original-Radierungen von Fritz Janowski. 36 SS. Signierter Maroquineinband mit Kopfgoldschnitt

und in Schuber.

€ 1.200,00

Rodenberg 325. Siebzehnter "Druck für Freunde" Alf Hoennickes. Eines von zehn Exemplaren auf Japan-Pergament und mit den Abzügen

der Radierungen von den unverstählten Platten. Dieses Exemplar in einem prächtigen Handeinband aus olivgrünem Maroquin mit

Deckelvignette, Fileten und Pointillé in Gold, Kopfgoldschnitt, Steh- und Innenkantenvergoldung und im Originalschuber. Der Einband

signiert: Bruno Scheer, Berlin. Rücken etwas nachgedunkelt, sonst völlig neuwertig.

-1 von nur 50 Exemplaren-

29 Goethe, Johann Wolfgang von: Trilogie der Leidenschaft. Leipzig, Insel Verlag, 1912. 16 nn.Bll. Gr. 8°.

Violetter Original-Maroquineinband mit goldenem Deckeltitel, Kopfgoldschnitt.

€ 750,00

Stürz 38; Rodenberg 78. Druck der Ernst Ludwig-Presse. Eines von nur 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan und in Kalbleder,

durchgehend in Schwarz und Gold gedruckt. Der heikle Einband mit minimalen Bereibungen, Rücken etwas ausgebleicht, sonst völlig

ungebraucht.

-In Rot und Schwarz gedruckt-

30 Goethe, Johann Wolfgang von: Weissagungen des Bakis. (Berlin, Alfred Hoennicke, 1916). 32 nn.SS. 8°.

Azurblauer Maroquineinband mit reicher Deckel-, Rücken, Steh- und Innenkantenvergoldung.

€ 3.400,00

Rodenberg, Seite 324. Vierter "Druck für Freunde" Alfred Hoennickes. Eines von 80 Exemplaren auf Kaiserlich Japan, von Enschedé

durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt und von der Daphnis-Binderei prächtigst gebunden. Der signierte Einband korrespondiert mit den

oft rätselhaften Gedichten Goethes. Dreiseitiger Goldschnitt und im originalen Schuber. Völlig ungebraucht.

-Signierter Einband von Paul Kersten-

31 Goethe, Johann Wolfgang von: Zueignung. (Berlin, Alfred Hoennicke, 1916). 10 nn.Bll. 8°. Nachtblauer

Maroquineinband von Paul Kersten.

€ 5.500,00

Rodenberg, Seite 323. Erster "Druck für Freunde" von Alfred Hoennicke. Eines von ganz wenigen Exemplaren der Vorzugsausgabe auf

Japanpergament, im Druckvermerk bezeichnet mit "Nr. II v. 3 P.E." (Gesamtauflage 100). Durchgehend in Gold, Lila und Schwarz mit

Schöffer von Gernsheim-Lettern gedruckt und in einem prächtigen, signierten Einband von Paul Kersten. Mit dem Originalschutzumschlag

und im originalen Schuber. Der Schuber lädiert, sonst völlig unversehrt.

-243 Porträts in Kupferstich-

32 Grafenegg. - Allhand Bildnisse Europaeischer Fürsten, Grafen und Herrn, Rittern und Kriegshelden,

berühmbden Künstlern, etc.etc., nach dem A, B, C, geordnet, aus der Bibliothek zu Grafenegg. Folge von 243

Porträts in Kupferstich in 2 Bänden. (Ohne Ort, aber wohl Grafenegg, 2.Hälfte des 19.Jhdts.). Folio.

Blindgeprägte Schweinsledereinbände um 1700 mit massiven Eckbeschlägen.

€ 4.000,00

Umfangreiche Porträtsammlung, die laut handschriftlichem Titelblatt wohl ursprünglich in der Bibliothek des Schlosses Grafenegg (NÖ)

aufbewahrt war. Einen zentralen Teil der Porträts nehmen Mitglieder der Familie Breuner ein, die im 19.Jahrhundert Besitzer des Schloßes

war. Der handschriftliche Titel trägt auch das große Wappen der Familie. Die Kupferstichporträts zeigen weiters Mitglieder beinahe aller

großen Familien der Region, ein beträchtlicher Teil widmet sich natürlich auch der kaiserlichen Familie. Es finden sich Porträts vom 16.-18.

Jahrhundert, die wohl um die Mitte des 19.Jahrhunderts auf starkes Untersatzpapier montiert wurden. Die Porträts sind häufig handschriftlich

bezeichnet, ein handschriftliches Register am Ende beider Bände erlaubt aber in jedem Fall eine Zuordnung. In Band 1 fehlt 1 Porträt (Nr.

94). Gebunden in zwei alte Einbände aus dem 17.Jahrhundert, wobei Band eins gröbere Mängel aufweist. Beide Bände durch unsachgemäße

Lagerung beschädigt, innen oftmals fleckig und mit teils gröberen Verunreinigungen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die beiden

Bände im Rahmen der Plünderung von Schloß Grafenegg durch sowjetische Truppen und einheimische Bevölkerung im Jahre 1945 die

Schäden erlitten haben. Wenn es so gewesen sein sollte, dann sind sie immerhin einem schlimmeren Schicksal entronnen, denn der

überwiegende Teil der ehemals formidablen Bibliothek von Grafenegg wurde damals vernichtet.

-Bibliographisch unbekannt-

33 Grisone, Federico: Ordini di cavalcare et modi di conoscere le nature de cavalli, emendare i vitii loro, Et

ammaestrargli per l'uso della guerra & commodità de gli huomini. Venedig, Vincenzo Valgrisi, 1551. Mit

Druckermarke a.d.Titel und 2 blattgroßen Holzschnitten. 238 pp. Kl. 8°. Neuerer Ledereinband.

€ 2.800,00

Mennessier de la Lance I,581 (ohne diese Ausgabe zu kennen); nicht bei BMC Italian Books. Seltene, zweite Ausgabe des bedeutenden

Buches (Editio princeps 1550). Federico Grisone war ein neapolitanischer Edelmann und Pferdeausbildner. Die erste Ausgabe des Buches

erschien daher auch in Neapel im Jahre 1550. Zahlreiche Ausgaben in praktisch allen europäischen Sprachen folgten und der "Grisone"

wurde bis weit ins 17.Jahrhundert gedruckt. Die erste Ausgabe war bedeutend besser illustriert und es ist anzunehmen, dass der

venezianische Drucker Vincenzo Valgrisi durch diesen schnellen Nachdruck am Erfolg des Buches mitpartizipieren wollte und die

Illustrationen in dieser Ausgabe beiseite ließ. Die beiden ganzseitigen Holzschnitte befinden sich auf den Seiten 108 und 164. Titelblatt und

die Blätter der letzten Lage mit neu angesetzten und mit Japan verstärkten Ecken, das letzte Blatt mit stärkeren Restaurierungen und einigen

wenigen Buchstabenverlusten. Der schlichte Ganzledereinband mit goldgeprägtem Rückentitel: "Grisoni - Ordini di cavalcare".

-Vollständiges und exzellent erhaltenes Exemplar-

34 Haeckel, Ernst: Kunstformen der Natur. Hundert Illustrationstafeln mit beschreibendem Text, allgemeine

Erläuterung und systematische Übersicht. (10 Hefte und Supplementheft in einem Band). Leipzig und Wien,

Bibliographisches Institut, 1904. Mit 100 (45 chromo-) lith.Tafeln. 51 SS. Folio. Reich illustriertes

Originalleinen.

€ 4.800,00

Nissen ZBI 1783. Exzellent erhaltenes und mit dem Supplementheft vollständiges Exemplar im reich illustrierten Verlagseinband. Die

"Kunstformen der Natur" erschienen von 1899 (so ist auch das Vorwort datiert) bis 1904 in 10 Heften und wurden dann zusammen mit dem

Supplementheft von 51 Seiten in Buchform herausgegeben. Das Werk hatte einen nicht unerheblichen Einfluss auf zeitgenössische

Dekoration und Design und das mag nicht verwundern, denn die Tafeln bringen fantastische Formen und Strukturen aus dem Tier- und

Pflanzenleben. Daneben korrespondiert das Werk mit seinen Ideen zur monistischen Religion und deren drei Stützen: der Wahrheit, dem

Guten und dem Schönen. Haeckels Bedeutung liegt auch in seiner Unterstützung von Charles Darwin und der Evolutionstheorie, wenngleich

er nicht alle Gedanken Darwins goutierte. Sehr schönes Exemplar.

-Braumeister im Spaten-Bräu, München-

35 Heiß, Philipp: Die Bierbrauerei mit besonderer Berücksichtigung der Dickmaischbrauerei dargestellt.

München, Selbstverlag des Verfassers, 1853. Mit 11 mehrf.gef.Tafeln. XIV, (2), 357, (2) SS, Halblederband

d.Zt.

€ 280,00

Erste Ausgabe eines grundlegenden und langlebigen Buches über die Bierbrauerei. Der Verfasser brachte hier seine große Erfahrung als

Braumeister ein, deren Beginn im Münchener Spaten-Bräu lag und ihn schließlich zum Direktor der Felsenkeller-Brauerei bei Dresden

machte. Fliegender Vorsatz vorne entfernt, Titelblatt mit altem Vorbesitzereintrag, Text durchgehend leicht gebräunt. Vier der elf gefalteten,

lithographierten Tafeln sind lose, Einband etwas berieben und bestoßen.

-Illustrationen von Alfred Kubin-

36 Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus: Nachtstücke. München, Georg Müller, 1913. Mit 48 Zeichnungen

von Alfred Kubin. (4), 305, (3) SS. Gr. 8°. Original-Ledereinband mit Rückentitel und Kopfgoldschnitt.

€ 750,00

Eines von 100 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Holländisch Bütten und in Ganzleder, zugleich erste Ausgabe mit diesen

Illustrationen. Der heikle Einband mit wenigen Kratzspuren, sonst hervorragend erhaltenes Exemplar!

-Eine Ikone moderner Buchkunst-

37 Hofmannsthal, Hugo von: Der Kaiser und die Hexe. Berlin, im Verlage der Insel bei Schuster & Löffler,

1900. Mit farbig illustriertem Doppeltitel und Buchschmuck von Heinrich Vogeler. 58 SS., 1 Bl. Gr. 8°.

Original-Pergamentband mit goldgepr.Rückentitel, Kopfgoldschnitt, Innenkantenvergoldung und ornamentalen

Vorsätzen in Grün, Rot und Gold.

€ 12.500,00

Houghton Coll. 411; Schauer II,11; Sarkowski 765. Erste Buchausgabe, eines von 200 Exemplaren (dieses mit der Nummer 163). Eine der

schönsten Buchschöpfungen des frühen Insel-Verlages, im Auftrag von A.W. Heymel in Berlin bei Otto von Holten gedruckt. Mit dem

prachtvollen farbigen Doppeltitel, ornamentalen Vorsatzpapieren in Rot, Grün und Gold sowie Initialen von Heinrich Vogeler-Worpswede.

Der Druck des Textes in Rot und Schwarz erfolgte auf starkem Bütten mit dem Wasserzeichen des Verlages. "Auf den prachtvollen

Doppeltitel Vogelers ist oft genug hingewiesen worden. Ermüdend oft fast, weil der Reiz des Bandes meines Erachtens gerade darin liegt,

daß uns mit diesem Buch ein geglücktes 'Gesamtkunstwerk' geschenkt wurde. Denn die Pracht des Doppeltitels wird erst erträglich und

zugleich gesteigert durch den völligen Verzicht auf Einbandschmuck und den weitgehenden Verzicht auf Ausschmückung des Textes..." (D.

Brinks. Wagen und Wägen). - "Die Regieanweisungen in Braun-Rot heben sich deutlich von der Schwärze des Textes ab. Die Wirkung des

phantasievollen Doppeltitels wird von der klassisch anmutenden Schlichtheit der Römischen Antiqua und des Druckbildes des Textes noch

gesteigert" (Papiergesänge 14). Handschriftliche Inventarnummer (5069) in der oberen Ecke des vorderen Innenspiegels, sonst hervorragend

erhaltenes Exemplar im Originaleinband.

-Einband von Frieda Thiersch-

38 Hofmannsthal, Hugo von: Die Wege und die Begegnungen. Bremen, Bremer Presse, 1913. 28 SS. Roter

Originalmaroquinband.

€ 4.800,00

Lehnacker 1; Rodenberg, Seite 57. Erstes Buch der Bremer Presse, eines von nur 200 Exemplaren auf starkem Van Gelder-Bütten (dieses mit

der Nummer 78). Die insgesamt neun Initialen, das Signet und ein cul-de-lampe stammen von Rudolf Alexander Schröder, der auch den

Einband entwarf. Der prächtige, rote Maroquineinband mit Blindprägung und Kopfgoldschnitt, signiert "Bremer Binderei" (d.i.Frieda

Thiersch). Unser Exemplar ist völlig ungebraucht und im originalen Schuber.

-1 von nur 25 Exemplaren-

39 Homer: Eine Seite aus Homers Ilias gesetzt in griechischer Uncialtype. Berlin, Officina Serpentis, 1919.

(4) SS. Folio. Ohpgmt.

€ 750,00

Nicht bei Rodenberg usw. Eines von nur 25 Exemplaren, die von dieser Probeseite gedruckt wurden. Die griechische Uncialtype wurde 1860

von Schelter und Giesecke nach Angaben von A.F.C. Tischendorf, des Entdeckers des Codex sinaiticus (!) geschnitten. Prachtvoller Druck in

Rot und Schwarz. Völlig ungebraucht.

-1 von nur 50 Exemplaren dieses Musterdruckes-

40 Homer: Odyssee. Wortgetreuer Abdruck der Übersetzung von Johann Heinrich Voß vom Jahre 1781.

Leipzig, Drugulin für den Verlag Ernst Ohle in Düsseldorf, 1913. 395 SS. Folio. Dunkelgrüner Maroquineinband

mit Kopfgoldschnitt.

€ 1.400,00

Rodenberg 345. 1 von 50 Exemplaren (gesamt: 200) in einem prächtigen, dunkelgrünen Maroquineinband von E.A. Enders in Leipzig. So

wie die vier Musterdrucke, die der Verlag Ernst Ohle (Inhaber Fritz Worm), in den Jahren 1912 und 1913 herausgegeben hat, ist auch dieser

Druck ein typographisches Meisterwerk. Gedruckt wurde der stattliche Band in der Offizin Drugulin, Leipzig, in der Didot-Antiqua.

Innenspiegel und breite weisse Ränder vereinzelt mit Stockflecken, der schöne Einband mit einer längeren Kratzspur am rückwärtigen

Deckel, sowie kleineren Bereibungen, insgesamt sehr schönes Exemplar.

-Erste Ausgabe-

41 Ivancsics, Johannes: Institutiones metaphysicae, in usum discipulorum conscriptae. Tyrnau,

Typ.Acad.Soc.Jesu, 1758. 421, (10) SS. 4°. Ldr.d.Zt.mit reicher Rückenvergoldung.

€ 650,00

De Backer-S. IV/695,7. Erste Ausgabe eines der bekanntesten Bücher des gelehrten Jesuiten (Komarom 1722 - 1773 Wien), der lange Zeit

an der Tyrnauer Universität unterrichtete bevor er dem Ruf nach Wien folgte. Fliegender Vorsatz fehlt, Titelblatt fleckig, sonst gutes, kaum

gebräuntes oder fleckiges Exemplar in einem dekorativen Einband.

-1 von nur 3 Exemplaren auf Pergament-

42 Jean Paul.: Die Schönheit des Sterbens. (Berlin, Alfred Hoennicke, 1916). 35 SS. 8°. Original-

Pergamentband mit Vergoldung und Kopfgoldschnitt.

€ 8.500,00

Rodenberg, Seite 322. Zweiter "Daphnis-Druck", eines von nur drei Exemplaren auf Pergament (240 auf starkem Bütten, 60 auf

Japanpapier). Durchgehend in Rot und Schwarz in Jean Paul-Fraktur gedruckt. Der schöne Original-Pergamenteinband wohl von der

Daphnis-Binderei. Völlig ungebraucht und im Originalschuber.

-Erbhuldigung für Kaiser Joseph I.-

43 Joseph I. - Gülich, Edler zu Lilienburg, Ludwig von: Erb-Huldigung, so Dem Aller-Durchleuchtigist-

Großmächtigist und Unüberwindlichsten Römischen Kayser, Auch zu Hungarn und Böheimb König, etc.etc. Als

Ertz-Hertzogen zu Oesterreich Josepho dem Ersten, von Denen gesambten Nider-Oesterreichischen Ständen,...,

auff den 22. deß Monats Septembris, Anno 1705 angesetzten Tag abgelegt... Wien, Johann Jakob Kürner,

(1705). Mit gestochenem Frontispiz und 11 (6 doppelblattgroß und 1 vierfach gef.) Kupfertafeln. 1 Bl., 46 SS.

Folio. Lederband d.Zt.mit Silberschnitt.

€ 4.500,00

Nebehay-W. 216; Gourary 524; Drugulin 3744; Lipperheide Sc 11; Vinet 675. Ein herrlich erhaltenes und absolut vollständiges Exemplar

der Erbhuldigung für Joseph I. Das Werk enthält die große, vierfach gefaltete Tafel mit dem Zug des Hofes über den Graben in Wien, den

Einzug des Hofes vor dem Schottentor, Innenansichten von St. Stephan und der Burgkapelle, sowie festliche Bankette. Das allegorische

Frontispiz ist bezeichnet "M. Steinl inv: et delin. - J.A. Pfeffel et C. Engelbrecht sculp. Vienae". Vorsätze von einem Vorbesitzer erneuert,

sonst völlig fleckenfreies und ungebrauchtes Exemplar.

-Hauptwerk österreichischer Geschichtsschreibung-

44 Khevenhiller, Franz Christoph von: Annales Ferdinandei Oder Wahrhaffte Beschreibung, Kayser

Ferdinandi des Andern, ..., in Krieg und Friedens-Zeiten vollbrachten Thaten, geführten Kriegen und

vollzogenen hochwichtigen Geschäfften, ..., das ist von Anfang des 1578. bis auf das 1637. Jahr, ..., Geschichten.

Dazu: --ders.: Conterfeit Kupfferstich... 12 Bände gebunden in 6 Bänden, und 2 Bände. Leipzig, Weidmann,

1721-26. Mit 3 Kupfertafeln, 86 Textkupfern, 73 gefalteten Kupfertafeln und 360 Porträttafeln. Folio.

Lederbände der Zeit mit Rückentitel.

€ 9.800,00

Graesse IV,15; Lipperheide CK3-4; Dahlmann-W. 8340; Wurzbach XI,217; NDB XI,569 f. Das seltene, komplette Hauptwerk

österreichischer Geschichtsschreibung und gleichzeitig eine der wichtigsten Beschreibungen des 30jährigen Krieges. Franz Christoph von

Khevenhiller verfasste seine Chronik in Form einer Biographie Ferdinands II., eine vom heutigen Standpunkt sicherlich subjektive, aber

immer noch höchst wertvolle Darstellung, auch durch den Abdruck zahlreicher, heute verschollener Geschichtsquellen. Das Werk ist, auch

auf Grund der überreichen Illustration, letztlich als Geschichte der Gegenreformation, und als solche als die katholische Erwiderung auf

Merian's "Theatrum Europeum" anzusehen. Unter den doppelblattgroßen Tafeln im Hauptwerk finden sich Ansichten von Bonn,

Braunschweig, Krakau, Linz, Magdeburg, Nördlingen, Paris, Wien, Budapest, Breda, Regensburg und Wolfenbüttel, ferner Darstellungen

von Festlichkeiten, historischen Szenen (Prager Fenstersturz, Wallensteins Ermordung) usw. Von Interesse sind auch die Textkupfer, die

meist historische Szenen bringen und in den beiden letzten Textbänden auch häufig Besitzungen derer von Khevenhiller abbilden

(Hochosterwitz, Landskron usw.). In den beiden Porträtbänden ist gegenüber Vergleichsexemplaren die Tafelanzahl wie immer abweichend.

Lipperheide gibt an, dass der Verlag versprach, eine Anzahl von Porträts nachzuliefern, was wohl nicht wirklich geschah. Unser Exemplar ist

jedenfalls eines der komplettesten, die seit langem angeboten wurden, vollständiger war nur das Exemplar der Grafen Schönborn-Buchheim,

das wir 1994 verkauften und das 374 Porträtkupfer hatte. Die schönen Einbände gering berieben, innen wie meist unterschiedlich gebräunt,

die Tafeln überwiegend sehr sauber. Provenienz: Grafen Stubenberg.

-Noch immer unverzichtbar-

45 Lama, Giuseppe de: Vita del cavaliere Giambattista Bodoni, tipografo italiano, e catalogo cronologico

delle sue edizioni. 2 Bände. Parma, dalla Stamperia ducale (Bodoni Wwe.), 1816. Mit 2 gest.Front. (6), III, (3),

231; (6), IX, (4), 252 SS. 4°. Original-Pappbände mit Rückenschildchen.

€ 1.800,00

Brooks 1170; Giani, Autentiche edizioni Bodonianae 1/2. Erste Ausgabe der ersten Biographie und gleichzeitig ersten und dabei gleich

richtungsweisenden Bibliographie der von Giambattista Bodoni gedruckten Werke. Das Werk ist heute noch unverzichtbar bei der Autopsie

seiner Drucke. Laut Bernard Breslauer gibt es von diesem Werk auch eine Vorzugsausgabe in nur 12 Exemplaren auf feinem Vélin-Papier!

Unser Exemplar gehört zwar nicht zu diesen 12 Exemplaren, aber es ist ebenfalls auf außerordentlich feinem Papier gedruckt und zudem sehr

breitrandig. Rücken beider Bände fachmännisch restauriert, in den vorderen Innenspiegeln beider Bände wurde ein Exlibris entfernt, sonst

hervorragend erhaltenes Exemplar.

-Druck der Zilverdistel-

46 Lanseloet van Denemerken.: Een abel spel van Lanseloet van denemerken hoe hi wert minnende ene

joncfrou die met sijnder moeder diende. Den Haag, De Zilverdistel, 1913. 47, (4) SS. Geglätteter und signierter

brauner Kalbsledereinband. mit Kopfgoldschnitt.

€ 950,00

Eines von 100 gedruckten Exemplaren von Enschedé en Zonen für die Zilverdistel, durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. Der hier

wiedergegebene Text folgt der Hulthemschen Handschrift. Mit den vier Seiten Worterklärung, die praktisch immer fehlen. Dieses Exemplar

in einem prächtigen Handeinband von Verschoor, Den Haag. Völlig ungebraucht.

-1 von nur 30 Exemplaren-

47 Leon, Gottlieb von: Rabbinische Legenden. Darmstadt, Ernst Ludwig-Presse, 1913. 50, (2) SS. Schwarzer

Maroquineinband mit Deckeltitel und Kopfgoldschnitt.

€ 750,00

Rodenberg 76; Stürz 22; Goedeke VI,535,20 (für die Erstausgabe). 22.Buch der ELP, dieses eines von nur 30 Exemplaren auf Japan (gesamt:

100). Einer der seltensten Drucke der ELP, bedingt durch die geringe Auflage einerseits, durch das große Interesse an diesem Buch, das 1821

erstmals erschienen war, andererseits. Dieses Exemplar in einem sehr schönen, nachtschwarzen Ganzmaroquineinband mit Kopfgoldschnitt

und Deckeltitel! Neuwertig.

-Die große Loge in Hamburg-

48 Lieder zum Gebrauch der unter der Constitution der Großen Loge zu Hamburg vereinigten Logen.

(Hamburg, Nestler und Melle), "Als Manuskript für Brüder", (1823). Mit gestochener Titelvignette und

gest.Anfangsvignette 336 SS. Nachtblauer Original-Pappband.

€ 580,00

Wolfstieg 40008. Erste Ausgabe. Außerordentlich wohlerhaltenes Exemplar des Liederbuchs der 1737 gegründeten Grossen Freimaurer-

Loge Hamburg, die eine der acht anerkannten Freimaurer-Großlogen war, die bis 1935 im Deutschen Reich existierten. Danach verlegte sie

ihren Sitz nach Valparaiso (Chile) und arbeitete im Exil weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Grossloge an der erneuten

"Lichteinbringung" in Deutschland beteiligt. Ungebräunt und fleckenfrei.

-Exemplar des Fürsten Lubomirski-

49 Louis II. - Coste, Pierre: Histoire de Louis de Bourbon, second du nom, Prince de Condé, et premier

Prince du Sang. Contenant ce qui s'est passé en Europe depuis 1640, jusques en 1686 inclusivement. Troisieme

edition, revue, corrigée & augmentée par l'auteur. 2 Bände in einem Band. La Haye, Jean Neaulme, 1748. Mit 3

(1 wdh.) gestochenen Porträts. (10), 192; (2), SS 193-394; (18) SS. 4°. Geglätteter Kalbsledereinband d.Zt. mit

Rückenschild.

€ 1.400,00

Cioranescu 21252 (für die Erstausgabe von 1693). Die dritte und beste Ausgabe dieser Monographie des Louis II. de Bourbon, Prince de

Condé (1621 - 1686), auch als "Le Grand Condé" bekannt. Er gilt als einer der bedeutendsten Feldherren des 17. Jahrhunderts und spielte als

Anführer der adeligen Opposition gegen Kardinal Mazarin eine wichtige Rolle während des Bürgerkrieges der Fronde. Nach wechselvollem

Schicksal zog er sich 1675 auf sein Schloss Chantilly zurück, wo er sich als Sammler und Mäzen betätigte. Friedrich II. von Preußen, ein

Männchen von bekannt miserablen Manieren, nannte in Erinnerung an ihn sein Lieblingspferd, einen Trakehner Grauschimmel, "Condé".

Unser Exemplar ist von exzellenter Erhaltung, mit den beiden Porträts am Beginn und dem (wiederholten) Porträt des Louis II. am Beginn

des zweiten Bandes. Unser Exemplar weiters mit hochbedeutender Provenienz: vorderer Innenspiegel mit dem gestochenen Exlibris des

Fürsten Henryk Lubomirski (1777 - 1850). Henryk Fürst Lubomirski war Sammler und Mäzen und übergab seine reichhaltige Sammlung

von Büchern, Medaillen, Gemälden, Zeichnungen und Antiquitäten Graf Josef Maximilian Ossolinski zur Erweiterung des von diesem

begründeten Ossolineums in Lemberg. Mitglieder der Lubomirski-Familie waren danach in führenden Positionen des Ossolineums tätig. Die

Sammlungen des Ossolineums wurden während der Wirren des 2.Weltkriegs größtenteils nach Breslau verbracht, die unvergleichliche

Sammlung von Dürer-Zeichnungen, die von den Nazis dabei enteignet wurden, wurden nach dem Krieg an die Familie Lubomirski

restituiert. Heute hat das Ossolineum zwei Standorte: Breslau und Lemberg und in Lemberg ist seit einigen Jahren der ehemalige Stadtpalast

der Familie Lubomirski am Rynek als Museum zugänglich. Rückenschildchen irrtümlicherweise mit der Bezeichnung "Tom.I", sonst

exzellentes Exemplar mit bedeutender Provenienz.

-Von größter Seltenheit-

50 Ludwig Salvator, Erzherzog von Österreich: Die Liparischen Inseln. 8 "Hefte" (=Bände). Prag, Heinrich

Mercy, 1893-1896. Mit zus. 9 farblith.Karten, 84 Holzstichtafeln und zahlreichen Textabb. Folio. Original-

Halbleineneinbände.

€ 14.500,00

Holz.-B. V,166; Hamann 269; Schwendinger 69 ff. Erste und einzige Ausgabe des, neben den "Balearen", Hauptwerks des "gelehrten"

Erzherzogs, vollständig so wie hier und ebenso formidabel erhalten von großer Seltenheit! Ludwig Salvator (Florenz, 4.8.1847 - 12.10.1915,

Brandeis) war der Sohn von Großherzog Leopold II. von Toskana und Maria Antonia, Prinzessin beider Sizilien. Als spätgeborener Sohn des

vertriebenen Großherzogs lebte er ab 1870 nur mehr seinen seemännischen und naturwissenschaftlichen Neigungen und bereiste mit seiner

Jacht Nixe (eigentlich Nixe I und Nixe II) praktisch den gesamten Mittelmeerraum. Über seine Forschungen schrieb er an die 70 Bücher, die

zumeist als Privatdrucke bei Heinrich Mercy in Prag erschienen, und die auch in Gelehrtenkreisen große Beachtung erfuhren. Er wurde

Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften und der französische Schriftsteller Jules Verne war von ihm derart angetan, dass

er ihn zur Hauptgestalt in seinem Roman "Mathias Sandorf" machte. Bei Hof war er weniger wohl gelitten, denn sein unkonventionelles

Auftreten war Kaiser Franz Joseph ein Dorn im Auge, allerdings, auch das wenig erstaunlich, schätzte ihn Kaiserin Elisabeth

außerordentlich. Die bis jetzt beste Beschreibung seines Lebens und eines Teiles seiner Werke findet sich in Helga Schwendingers Buch

"Erzherzog Ludwig Salvator. Der Wissenschaftler aus dem Kaiserhaus" (Palma de Mallorca, José de Olaneta, 2005). - Die monumentale

Monographie gibt ein umfassendes, genau gezeichnetes Bild der liparischen Inselwelt und beschreibt deren Geologie, Mineralien, Flora und

Fauna, deren Bewohner, Lebensbedingungen, Ackerbau, Fischerei, Jagd, Handwerk, Handel, Sitten, Religion usw. Wie in allen seinen

Werken stammen die Illustrationen vom Erzherzog selbst. Die Bände (der Begriff "Hefte", mit denen sie eigentlich bezeichnet sind, ist ein

erzherzoglicher Diminutiv) behandeln im Einzelnen: I: Vulcano (1893). Mit 1 Faltkarte und 13 Tafeln. - II: Salina (1893). Mit 1 Faltkarte

und 9 Tafeln. - III: Lipari (1894). Mit 1 doppelblattgr.Karte und 27 Tafeln. - IV: Panaria (1895). Mit 1 Karte und 7 Tafeln. - V: Filicuri

(1895). Mit 1 Karte und 7 Tafeln. - VI: Alicuri (1896). Mit 1 Karte und 4 Tafeln. - VII: Stromboli (1896). Mit 1 Karte und 10 Tafeln. - VIII:

Allgemeiner Teil (1894). Mit 2 (1 doppelblattgr.) Karten und 7 Tafeln. - In dieser bis heute unübertroffenen Monographie der Inselgruppe

zeigt sich die Fähigkeit des Erzherzogs, fächerüberschreitend ein exaktes Bild zu zeichnen, obwohl dieser Archipel ihn ausschließlich

wissenschaftlich interessierte. In seinem zweiten grossen Werk - der Monographie der "Balearen" - flossen zunehmend persönliche

Interessen ein, die ihm den ebenso falschen wie fragwürdigen Beinamen als Begründer der grünen Bewegungen einbrachten. Tatsache ist

aber, dass er, ausgestattet mit einem immensen Vermögen, zahlreiche, unvergleichlich schöne Ländereien auf den Balearen erwarb und diese

vor einem möglicherweise katastrophalem, touristischem Schicksal bewahrte. Allerdings: was würde er wohl heute sagen, wenn er sehen

müsste, wie die von ihm erworbenen Ländereien mit ihren Schlößchen oder Landgütern, heute von betuchten Filmstars bewohnt werden?

Einzig seine unvergleichliche Residenz "Son Marroig" auf Mallorca, heute ein ihm gewidmetes Museum, strahlt noch den ursprünglichen

Zauber aus, der zu seinen Lebzeiten wohl weite Teile der Insel auszeichnete. - Unser Exemplar ist absolut vollständig und hervorragend

erhalten, die einzelnen "Hefte" fleckenfrei, die Einbände im Originalzustand, lediglich der vordere Einbanddeckel des 8. "Heftes" ist fleckig.

In diesem Zustand nicht mehr leicht auftreibbar.

-Jesuitische Missionen in Asien-

51 Maffei, Giovanni Pietro: Historiarum Indicarum libri XVI. Selectarum epistolarum ex India libri quatuor.

Giovanni Pietro Maffei interprete. 2 Teil in einem Band. Wien, Trattner, 1751. (4), 366, (10); (4), 157, (4) SS.

Folio. Pappband d.Zt.mit Rückentitel.

€ 480,00

De Backer-S. V,299; Sabin 43775 (für den ersten Teil); Seemann 100/101; vgl. Borba de Moraes II,9 ff. Späte Wiener Ausgabe eines

klassischen Werkes zur Missionsgeschichte Asiens und Amerikas. Giovanni Pietro Maffei (1533 - 1603) stammte aus Bergamo und war

1565 dem Jesuitenorden beigetreten, wo er fortan als Historiker tätig war und das hier vorliegende Werk über Ost- und Westindien sowie die

Jesuitenmissionen in Asien verfasste. Die Erstausgabe erschien 1588 in Florenz. Diese späte Wiener Ausgabe ist deshalb schätzbar, weil sie

im zweiten Teil ausgewählte Briefe aus diesen Missionen bringt, darunter solche von Franz Xaver, Eduard Sylvius (an die Mission in Goa),

Cosmas Turriani, Gaspar Vilela usw. Unser Exemplar ist vollständig, Titelblatt mit dem Stempel einer 1970 aufgelösten Bibliothek,

manchmal etwas fleckig und das Papier insgesamt etwas mürb. Einband an Ecken und Kanten bestoßen, Rücken mit Fehlstelle am unteren

Kapital.

-Erstausgabe-

52 Mann, Thomas: Gesang vom Kindchen. Eine Idylle. München, Rupprecht-Presse, 1919/20. Mehrere

Holzschnitt-Initialen. 40, (4) SS. Gr. 8°. Original-Pappband.

€ 1.800,00

Rodenberg 130; Wilp.-G. 15. Neunter Druck der Rupprecht-Presse dieser Erstausgabe von Thomas Mann. Eines von 200 numerierten

Exemplaren mit der Hand auf schweres Bütten gedruckt. Völlig neuwertiges, unaufgeschnittenes Exemplar in der Interimsbroschur von

Ehmcke, der zwei Bögen des Umschlagpapiers beiliegen, die als Vorsätze bei einer eventuellen späteren Bindung dienen sollten.

-Ein fundamentales Buch-

53 Mozart, Leopold: Gründliche Violinschule. Dritte vermehrte Auflage. Augsburg, Lotter & Sohn, 1787.

Mit 4 Kupfertafeln und einer mehrf.gef., gest.Tabelle. (6), 268, (8) SS. Gr. 8°. Leinenband d.Zt.

€ 1.200,00

MGG IX,694; Dopsch II,1663; Wolffheim I,861. Dritte Ausgabe eines fundamentalen Buches, erstmalig im Geburtsjahr seines Sohnes,

Wolfgang Amadeus, erschienen. Die Angabe auf dem Titelblatt "vermehrte Auflage" ist irreführend, tatsächlich unterscheiden sich die die 2.

bis 4. Auflage (1769, 1787 und 1800) in keinster Weise. Alle weiterführenden Hinweise zur Bedeutung dieses Buches siehe bei Deuticke

259,2808 - 2811. Fliegender Vorsatz vorne fehlt, gest.Frontispiz mit Buchhändlerstempel und handschriftlichem Eintrag verso, Titelblatt

ebenfalls mit drei verschiedenen Buchhändlerstempeln, zu Beginn etwas brüchig. Einband berieben und bestoßen, entlang der Rückenkanten

ist der Bezug teilweise aufgeplatzt. Vollständiges Exemplar der legendären Violinschule.

-Aus der ‚Weissen Bibliothek‘-

54 Müller von Prankenheim, Christoph, und Albert von Maderna: Historia Canoniae Sand-Hippolytanae

in II. partes divisa. Prima de canoniae fundatione, atque urbis origine. Secunda de successione, ac gestis

praelatorum a saeculis VII continuis. Quae post hac inventis pluribus documentis auctiora fecit, in justam seriem

redegit et ab anno 1369 ex variis monumentis ad haec usque tempora perduxit. 2 Teile in einem Band. Wien,

Trattner, 1779. Mit einigen Kopf- und Schlussvignetten in Kupferstich und Holzschnitt. (10), 208; 439, (26) SS.

4°. Weisser Halbpergamentband mit roten Rückenschildchen.

€ 3.200,00

Giese 1649 (Maderna) und 1654 (Müller); Seemann 3309; nicht bei Gräffer-Cz., Wurzbach usw. Erste und einzige Ausgabe, selten. Die

fundierte Geschichte von Diözese und Stadt St. Pölten war unter Propst Christoph Müller von Prankenheim (Amtszeit 1688 - 1715)

begonnen worden. Bis etwa 1723 vollendete er den ersten Teil, der allerdings nie im Druck erschien. Erst der spätere Bibliothekar Albert von

Maderna vollendete das Werk und gab es 1779 im Druck heraus. Beide, sowohl Propst Christoph, als auch Albert von Maderna, zitieren aus

zahlreichen Quellen und drucken diese auch teilweise ab. Erstaunlicherweise findet sich zu den beiden Personen kaum ein Hinweis in den

relevanten Bibliographien. Unser Exemplar ist aus einem weiteren Grund bemerkenswert: es stammt aus der sogenannten "Weissen

Bibliothek" des Erzherzogs Leopold Ludwig (1823 - 1898) aus Schloss Hernstein. Es ist in einen der so typischen weissen

Halbpergamentbände gebunden und hat die roten Rückenschildchen, die von vergoldeten Bordüren gerahmt sind. Im obersten Feld des

Einbandrückens das goldgeprägte Monogramm des Erzherzogs, auf dem Titelblatt verso das mit blauer Farbe gestempelte Monogramm.

Vorderer Innenspiegel mit der Buchbindermarke von Franz Hollnsteiner, der für die Einbände der erzherzoglichen Bibliothek verantwortlich

zeichnete. Exzellent erhaltenes Exemplar mit bedeutender Provenienz.

-Erste deutsche Ausgabe (?)-

55 Newton, Isaak: Des großen Weltweisen und Mathematikers, weiland Isaak Neutons, ..., Auslegung der

Offenbarung St. Johannis, in Vergleichung mit dem Propheten Daniel. Aus dem Lateinischen verdeutschet und

mit Anmerkungen erläutert, von Abraham Rosenbergen. Leipzig und Liegnitz, Johann David Siegert, 1765. (12),

130, (2) SS. Papierumschlag.

€ 285,00

Nicht im VD18. Wohl erste deutsche Ausgabe, die englische Erstausgabe war posthum 1733 erschienen. Wurde meist zusammen mit seinem

Kommentar zum Propheten Daniel gedruckt. Durchgehend gebräunt und stockfleckig, wohl einem Sammelband entnommen.

-Ein Höhepunkt moderner Buchkunst-

56 Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Leipzig, Insel Vlg., 1908.

Mit ornamentalem Doppel-Titel, Titelvignette, vier Zwischentiteln in Rot und Gold und zahlreichen Kopf- und

Schlussstücken von Henry van de Velde. (4), 160, (4) SS. Folio. Original-Pergamenteinband mit goldgeprägter

Deckelvignette.

€ 5.800,00

Sarkowski 1193; Schauer I,61 und II,16; Vom Jugendstil zum Bauhaus 40. Eines von 430 num.Exemplaren in Pergament (gesamt: 530). Die

Schrift wurde von G. Lemmen gezeichnet und unter Mitwirkung von Harry Graf Kessler geschnitten. Das Buch ist ohne jeden Zweifel ein

Höhepunkt der Buchkunst des Jugendstils. "Mit Vorliebe betätigten sich auch Architekten wie Henry van de Velde oder Peter Behrens

höchst kreativ und erfolgreich als Buchgestalter. Van de Velde setzte dabei mit seinem 1908 im Leipziger Insel-Verlag erschienenen

Prachtwerk von Nietzsches 'Also sprach Zarathustra' Maßstäbe. So bringt er die üppige, rot-goldene Ornamentik des Doppeltitels und der

Kapitel-Vorsatzblätter mit einem strengen Satzbild des Lauftextes in Einklang, das lediglich durch Überschriften in goldenen Lettern und

repetierende Elemente belebt und rhythmisch gegliedert wird" (Papiergesänge S.17). Der Einband mit der schönen, vergoldeten Vignette und

dem Kopfgoldschnitt ganz wenig fleckig, Vorsätze und fliegende Vorsätze mit wenigen Stockfleckchen, der immense Farbauftrag des

Doppeltitels und der Zwischentitel schlägt teilweise durch, sonst hervorragend erhaltenes, außerordentlich breitrandiges Exemplar.

-Vorzugsausgabe auf Japan-

57 Nietzsche, Friedrich: Ecce homo. Leipzig, Insel Vlg., 1908. Mit ornamentalem Doppeltitel, zahlr.Initialen

und Zierstücken in Golddruck von Henry van de Velde. 154 SS. 4°. Grauer Original-Wildlederband mit

Kopfgoldschnitt und goldenen Vorsätzen.

€ 2.800,00

Sarkowski 1201; Schauer II,15. Eines von 150 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan (gesamt: 1250). Der Handeinband

aus grauem Wildleder wurde von der Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule, Weimar, nach einem Entwurf von Henry van de

Velde gefertigt. Ein Meisterwerk der Buchkunst ist der schwungvolle Doppeltitel in Golddruck, ebenfalls nach Entwurf von van de Velde.

Der heikle Einband mit wenigen Bereibungen, einige Blätter mit kleinen Braun- oder Stockflecken, insgesamt aber noch schönes Exemplar.

-Druck der Zilverdistel-

58 Novalis (d.i. Friedrich von Hardenberg): Die Gedichte. Den Haag, De Zilverdistel, 1915. 127 SS.

Geglätteter, brauner Kalbsledereinband mit Kopfgoldschnitt.

€ 680,00

Eines von 200 gedruckten Exemplaren von Enschedé en Zonen für die Zilverdistel. Durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt, mit dem

Signet der Presse im Druckvermerk. Der prächtige Einband stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von Verschoor, Den Haag, der auch für

andere Drucke der Zilverdistel die Einbände schuf. Oberes Kapital mit winziger Fehlstelle, sonst völlig ungebraucht.

-Maßgebliche zweite Ausgabe-

59 Petri, Johann Samuel: Anleitung zur practischen Musik. Leipzig, J.G.I. Breitkopf, 1782. (20), 484, (2) SS.

Gr. 8°. Neuerer Pappband unter Verwendung alten Papiers.

€ 1.400,00

RISM S.647. Die maßgebliche zweite Ausgabe des nach wie vor unverzichtbaren Standardwerks zur Aufführungspraxis des 18.Jahrhunderts

und gegenüber der ersten Ausgabe beträchtlich vermehrt. In der langen Vorrede beklagt der Verfasser einerseits, dass es so lange gedauert

hätte, bis diese zweite Ausgabe erscheinen konnte, betont allerdings auch, dass er eben einzelne Kapitel vollständig überarbeitet und einige

überhaupt neu hinzugefügt hätte. Durchgehend, wie meist, gebräunt, Titelblatt mit unterlegter Fehlstelle (den Text nicht betreffend) und von

einem Vorbesitzer unter Verwendung alten Papiers neu aufgebunden. In Konservierungsschuber.

-Die Jesuiten in Paraguay-

60 (Pombal, Sebastiao José de Carvalho): Die in Paraguai zerstöhrte Republik der Jesuiten. Oder

Zuverlässige Nachricht von dem Krieg, welchen die Geistlichen dieses Ordens gegen die Könige von Spanien

und Portugall in Amerika ausgehalten, um die Oberherrschaft über die Krongüter in Paraguai zu behaupten, die

sie unter dem Vorwand der Religion an sich gezogen hatten. Aus dem Französischen. Frankfurt und Leipzig,

o.Dr., 1758. 64 SS. Kl. 8°. Pappband d.Zt.

€ 750,00

Sabin 63897 (für die erste portugiesische Ausgabe), und Sabin 63901. Very rare German edition of the notorious 'account of the republic

which the Jesuits established in Brazil and Paraguay, and of their conflicts with the civil power, which finally resulted in their expulsion from

the Portuguese dominions. It was written by or at the instance of the Portugese secretary for foreign affairs, the celebrated Marquis of

Pombal' (Sabin). Two German editions were printed in the same year with slightly different titles, this one probably being the second one.

Booksellers and collectors stamps on title, booksellers stamp on last page, one of the paper boards missing, throughout browned and stained

in the broad white margins. Rare.

-Völlig neuwertiges Exemplar-

61 Prokesch von Osten, Anton: Denkwürdigkeiten und Erinnerungen aus dem Orient. Aus Jul(ius) Schnellers

Nachlaß hrsg.von Ernst Münch. 3 Bände. Stuttgart, Hallberger, 1836. Mit 1 lith.Plan. XX, 628; XVI, 778; XX,

668, (4) SS. Originalbroschiert.

€ 850,00

Wurzbach XXIII,353 ff; ÖBL VIII,301; Embacher 237; Ibrahim-Hilmy II,443. Erste Ausgabe. Anton Graf Prokesch von Osten (1795 - 1876)

trat zunächst in den Militärdienst ein, war ab 1818 Adjutant des Fürsten Schwarzenberg und ab 1823 in Triest stationiert. Er bereiste die

Levante, wurde ab 1828 in diplomatischen Missionen im Vorderen Orient verwendet und ab 1834 als Gesandter in Athen. 1867 bis 1871

wirkte er als Botschafter in Konstantinopel. Neben Gedichten und Reiseberichten veröffentlichte er auch eine Geschichte des Abfalls der

Griechen vom türkischen Reiche (in sechs Bänden). Das vorliegende Werk basiert auf den Briefen, Papieren und Tagebuch-Fragmenten, die

Prokesch seinem Stiefvater Julius Schneller aus dem Orient zugesandt hatte. Damit lassen sich zahlreiche seiner Reisen erst rekonstruieren

und machen das Werk darüber hinaus zu einer Quelle ersten Ranges. Unser Exemplar ist absolut vollständig und mit dem öfters fehlenden

Plan des Labyrinths von Kreta. Darüber hinaus ist unser Exemplar im bestmöglichen Erhaltungszustand: in der Originalbroschur,

unbeschnitten und unaufgeschnitten.

-Ernst Ludwig-Presse-

62 Die Psalmen. Übertragen von Martin Luther. Leipzig, Insel Vlg., 1911. 119 SS. Kl. 2°. Roter Original-

Maroquineinband mit großer Deckelvignette, umlaufender Schriftbordüre und Kopfgoldschnitt.

€ 3.500,00

Rodenberg 75; Stürz 15. Fünfzehntes Buch der Ernst Ludwig-Presse, eines von 500 nummerierten Exemplaren auf schwerem Bütten.

Einband signiert von Carl Sonntag jun., Leipzig. Vorsätze ganz leicht, Text höchst vereinzelt stockfleckig, Einbandrücken mit kleineren

Bereibungen und alten, kaum sichtbaren Restaurierungen, insgesamt schönes Exemplar.

-Außerordentlich seltene Reisebeschreibung-

63 Radziwill (Radzivil), Mikolaj Krzysztof: Ierosolymitana peregrinatio, illustrissimi principis Nicolai

Christophori Radzivili, ducis Elicae et Niesvisii, palatini Vilnensis, militis Ierosolymitani, etc. Primum à Thoma

Tretero, custode Varmiensi, ex Polonico sermone in Latinum translata: nunc varie aucta, et correctius in lucem

edita. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1614. Engraved title, 5 full-page engravings in text, and several initials in

woodcut. (12), 308, (12) ff. Folio (309 : 194 mm) Contemporary full calf with some stamps and title in gold on

spine.

€ 11.800,00

Röhricht 787; Tobler, p.83; Goluszka, Polonica, p. 2691. Exceedingly rare second and revised edition, the first with engraved illustrations!

The first edition of this remarkable report was published in 1601 (Braunsberg, Georg Schönfels) without illustrations. Mikolai Krzysztof

Radziwill (1549 - 1616) was an important figure in the Polish-Lithuanian Empire, and one of the leading persond in the time of the counter-

reformation. After a long and severe illness he made his promised trip to the Holy Land. He had started this journey in 1582 in Venice, from

where he had travelled via Dalmatia, Kreta, and Cyprus to the coast of Lebanon. He had visited Damscus, Lake Genezareth, and reached

Jerusalem in early 1583. Later onwards he also visited Egypt, Cairo, Alexandria and the Pyramids, before he returned back to Poland in

1584. His report about this journey, firstly published in Polish language, had been translated into Latin later onwards, and several editions

had been published. This is the most important, and only revised one, and the first to bear illustrations. Our copy is complete and finely

preserved, paper modestly browned, here and there some spots. Paste-down at front with old inventory remarks, first fly-leave with old entry

in MS, and partly removed exlibris-stamp. The engraved title with an interesting ownership-entry (?) of a L(eopold) J(oseph) Dekempis.

Contemporary full-calf with gilt-tooled compartments on both boards, title in gold on spine, and gilt edges. A fine copy of this scarce book!

-Vollständiges Exemplar-

64 Revolutions-Almanach von 1794. Herausgegeben von Heinrich August Ottokar Reichard. Göttingen,

Dieterich, 1794. Mit gest.kol.Front., gest.Titel, 19 Kupfertafeln und 1 Textkupfer. (4), 392 SS. Kl. 8°. Leder der

Zeit mit mont.Originalumschlägen.

€ 240,00

Köhring 98; Lanckoronska-R. 18f; Baumgärtel 299. Der zweite Jahrgang des vom herzoglichen Bibliothekar zu Gotha, H.A.O.Reichard,

herausgegebenen Almanachs, der die erfolgreichste und glaubwürdigste antirevolutionäre Reihe der Zeit darstellt. Vollständiges Exemplar,

mit dem kolorierten Frontispiz (Freiheitsbaum zu Mainz), Porträts des Prinzen Coburg (a.d.Titel), von Custine und Dumouriez,

revolutionären Szenen usw. Die beiden Deckel der Originalbroschur wurden auf den etwas späteren Ledereinband montiert. Schönes

Exemplar.

-Eine Kirche zum Kauf angeboten-

65 Revolutions-Almanach von 1799. Herausgegeben von Heinrich August Ottkar Reichard. Göttingen,

Dieterich, 1799. Mit gest.Titel, 8 gest.Porträts, 10 Kupfertafeln und 1 mehrf.gef.Kupfertafel. (8), 264 SS. Kl. 8°.

Pappband mit eingeb.Originalumschlägen.

€ 240,00

Köhring 98; Lanckoronska-R. 18f; Baumgärtel 299. Vollständiger Jahrgang 1799 des wichtigsten und glaubwürdigsten antirevolutionären

Organs, das vom herzoglichen Bibliothekar zu Gotha, H.A.O.Reichard, von 1793 bis 1804 herausgegeben wurde. Unser Exemplar ist

vollständig, der Originalumschlag wurde beigebunden (der rückwärtige mit einer Ansicht des Schlosses zu Rastatt), die große, häufig

fehlende Falttafel mit Darstellung von französischen Schau- und Geldmünzen seit der Revolution, Territorialmandat, sowie eine in Paris zum

Verkauf angebotene Kirche. Etwas gelockert, teilweise leicht fleckig, insgesamt aber noch gutes Exemplar.

-150 Jahre Ringstrasse-

66 Ringstrasse. - Die Wiener Ringstraße in ihrer Vollendung und der Franz Josefs-Quai. Zwanzig

Ansichten nach Original-Aufnahmen in Farben-Holzschnitt ausgeführt. 20 doppelblattgroße Farbholzschnitte

von F.W.Bader nach Zeichnungen von L.E. Petrovits. Wien, Manz, (1875). Quer 4°. Original-Halbleinenband.

€ 1.200,00

Slg.Mayer 1068; Nebehay-W. 492. Erste Ausgabe des schönen Albums. Die zwanzig doppelblattgroßen Farbholzschnitte zeigen die damals

bereits fertiggestellten Abschnitte mit ihren Gebäuden. Die Planung und Gestaltung der Wiener Ringstrasse gilt als eines der größten

städtebaulichen Vorhaben des 19.Jahrhunderts, eine wissenschaftliche Aufarbeitung des immensen, aber unvollendet gebliebenen Projekts

wurde unter der Leitung von Renate Wagner-Rieger in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts (11 Bände geb.in 18 Bänden) vorgelegt.

Bindung etwas gelockert, die Tafeln in ausgezeichnetem Zustand. Rückwärtiger Einbanddeckel mit Plan der Ringstrasse.

-Im Originalumschlag-

67 Rohrer, Joseph: Abriß der westlichen Provinzen des österreichischen Staates. Wien, in der

Camesinaischen Buchhandlung, 1804. Mit 2 (1 gef.) Kupfertafeln. LVI, 237 SS. Obrosch.

€ 650,00

Graeffer-Cz. IV,405; Wurzbach XXVI,284. Erste Ausgabe seiner zweiten Veröffentlichung, selten. Joseph Rohrer (Wien 1769 - 1828) war

Statistiker und unterrichtete nach Abschluß seiner Studien in Lemberg und Olmütz. Er gab mehrere verdienstvolle Werke zur Ethnographie

des österreichischen Kaiserstaates heraus. "Rohrers Schriften zeichnen sich durch Genauigkeit und scharfe Beobachtungsgabe aus"

(Wurzbach). Die beiden Kupfer bringen "Eine ländliche Gruppe aus dem südwestlichen Tirol" und "Obersteiermärkische Gebirgs-Landschaft

vom Weichselboden gegen die Wildalpen" (gef.) und wurden von Rahl gestochen. Unter den westlichen Provinzen verstand Rohrer

Steiermark, Kärnten und Krain, Görz und Triest, Tirol, Vorarlberg und Vorderösterreich. Breitesten Raum nimmt in seinem Buch die

Schilderung der Gebirgsgegenden ein und darunter finden sich auch Schilderungen der Lawinen, trockener und nasser Muren, sowie von

Wasserfällen. Unser Exemplar ist vollständig und im blauen, bedruckten Originalumschlag. Dieser etwas berieben und leicht fleckig, sonst

sehr gut erhalten und unbeschnitten.

-Holz für Portugal, Indigo und Tabak für Rußland-

68 Russland. - Maria I. von Portugal und Katharina II. von Russland: Tratado de amizade, navegacao, e

commercio entre as muito altas, e muito poderosas Senhoras Dona Maria I. Rainha de Portugal, e Catharina II.

Imperatriz de todas as Russias, assinado em Petersburgo pelos plenipotenciarios de huma, e outra corte, em 29

de decembrio de 1787 e ratificado por Ambas as Magestades. Lisboa, Regia Officina Typografica, 1789. 36 SS.

Folio. Neuerer Pergamenteinband.

€ 950,00

Erste Ausgabe des überhaupt ersten Vertrages zwischen Portugal und Rußland, zweisprachig in Portugiesisch und Französisch gedruckt. Der

überwiegende Teil behandelt Absichtserklärungen über den Ausbau des Handels zwischen den beiden Ländern, die Zarin wünscht verstärkt

Lieferungen von Olivenöl, Indigo und Tabak aus Brasilien usw., während die Königin ganz besonders Holz für den Schiffbau benötigt. Auch

über die Zölle wird berichtet und darüber, dass man dem jeweils anderen Handelsfreiheit im eigenen Land gewähren will. Zum weiteren

Ausbau der Beziehungen wird vereinbart, dass Botschaften errichtet werden sollen. Außerordentlich interessantes Dokument, das hier in

völlig ungebrauchtem Zustand vorliegt.

-Nicht häufige Reisebeschreibung-

69 Salzbacher, Joseph: Erinnerungen aus meiner Pilgerreise nach Rom und Jerusalem. 2 Bände geb.in 1

Band. Wien, Leopold Grund, 1839. Mit 2 lith.Titelblättern und 4 (3 mehrfach gef.) lith. Tafeln. VI, (2), 179; (4),

196, 51 SS. Leinen d.Zt.mit Rückenvergoldung.

€ 450,00

Wurzbach XXVIII,162 f. Erste Ausgabe. Ausführlicher Bericht des Domkapitulars zu St. Stephan in Wien, über seine Reise nach Rom und

Jerusalem. Die beiden Titelblätter bringen kleine Vignetten mit der Grabeskirche in Jerusalem (wiederholt), die Tafeln mit Ansicht des

Petersplatzes in Rom, Grundriss der Grabeskirche in Jerusalem, Plan von Jerusalem und Stammtafel der Herodianischen Familie. Während

sich Band 1 seiner Reise bis nach Rom widmet, beschäftigt sich Teil 2 ausschließlich mit dem Heiligen Land: Jerusalem, Bethlehem und die

heiligen Stätten. Vorderer Innenspiegel mit Exlibris, fliegender Vorsatz und Titelblatt von Band 1 mit mehreren Vorbesitzerstempeln und -

einträgen, sonst sehr schönes, vollständiges und gut erhaltenes Exemplar.

-Erste Ausgabe-

70 Sammer, Rudolph: 48 Wiener Prospekten oder Ansichten der vornehmsten und merkwürdigsten Plätze,

Straßen, Palläste, Kirchen, Klöster, Gärten, Land-, Jagd- und Lusthäuser und anderer Gebäude in der k.k. Haupt-

und Residenz-Stadt-Wien, derselben Vorstädte und den umliegenden Gegenden. Wien, bey Rudolph Sammer,

1795/6. 48 Kupferstiche auf 24 Tafeln. Gr. 8°. Hldr.bd.d.Zt.mit Rs.

€ 2.200,00

Nebehay-W. 588. Erste Ausgabe des prachtvollen Ansichtenwerkes, war in vier Heften zu je sechs Tafeln mit jeweils 2 Ansichten

erschienen. Die Kupfer stammen von dem polnischen Stecher Gottfried Prixner. Unser Exemplar ist zeitgenössisch gebunden, die

Heftumschläge wurden dabei weggelassen. Der Titel, der auf dem Umschlag des ersten Heftes abgedruckt war, wurde handschriftlich

ergänzt, ebenso wurde ein handschriftliches Verzeichnis der Ansichten beigefügt. Außergewöhnlich gut erhalten, die Tafeln fleckenfrei und

durch Seidenpapiere zusätzlich geschützt, im rechten weissen Rand mit Bleistift bezeichnet. Der Einband mit Deckelbezügen aus

Marmorpapier und Buntpapiervorsätzen nur unwesentlich berieben und bestoßen. Kleiner Exlibrisstempel a.d.fliegenden Vorsatz rückwärts.

-Mittelamerika-

71 Scherzer, Karl: Aus dem Natur- und Völkerleben im tropischen Amerika. Skizzenbuch. Leipzig, Wigand,

1864. (6), 380 SS. Halbleinen d.Zt.

€ 350,00

ÖBL X,94. Erste Ausgabe und quasi als Fortsetzung zu seinem 1857 erschienenen "Wanderungen durch die mittelamerikanischen

Freistaaten..." erschienen. Behandelt hier zunächst Costa Rica, Nicaragua, Honduras, San Salvador und Guatemala, und widmet sich dann

Haiti und Kuba. Titelblatt mit kleinem Vorbesitzerstempel und hs.Eintrag eines Erich Schwarz (1959), durchgehend leicht gebräunt und

teilweise etwas stockfleckig, sonst gutes Exemplar.

-Zur Förderung der Auswanderung-

72 Scherzer, Karl: Wanderungen durch die mittel-amerikanischen Freistaaten Nicaragua, Honduras und San

Salvador. Mit Hinblick auf deutsche Emigration und deutschen Handel. Braunschweig, Westermann, 1857. Mit

1 farblith.Faltkarte und 1 farblith.und gef.Profil. XVIII, 516 SS. Halbleder d.Zt.

€ 850,00

Embacher 258; Sabin 77624. Erste Ausgabe. Scherzer beschreibt nicht nur die Natur der bereisten Region, sondern wollte durch dieses Buch

auch die Auswanderung in diese äußerst fruchtbaren Gegenden fördern. Daneben beschäftigte ihn die Idee eines Kanals zwischen den

Ozeanen. Dies ist durch die gefaltete Profiltafel dokumentiert: sie zeigt die günstigsten Durchstichpunkte, um den atlantischen mit dem

pazifischen Ozean zu verbinden. Einband an Ecken und Kanten etwas bestoßen, Stempel auf fliegendem Vorsatz und Titelblatt, sonst

hervorragend erhaltenes Exemplar.

-72 altkolorierte Kupferstichkarten-

73 Schreiber, Johann Georg: Atlas selectus von allen Königreichen und Ländern der Welt. Zum bequemen

Gebrauch in Schulen, auf Reisen und bey dem Lesen der Zeitungen. Leipzig, Schreiber, (ca. 1749). Mit 72 (statt

70) gestochenen, altkolorierten und doppelblattgroßen Kupferkarten. 4°. Lederbd.d.Zt.

€ 3.800,00

Phillips, Atlases, 609, 610 und 611 (mit 126, 44 und 39 Karten); Shirley, British Library T.Schr-1a und 1b (38 und 67 Karten). "This atlas

appeared first at the conclusion of the wars of the Austrian succession and was probably produced to show the various changes in the

boundaries of the European powers as a result of the peace of Aix-la-Chapelle... rather like the little Lotter atlases, the contents vary

considerably" (Wardington 447). Dieses Exemplar in der seltenen Variante mit 70 (inklusive gest.Titel) Kupferkarten und so auch dem

beigedruckten Inhaltsverzeichnis entsprechend. Zusätzlich wurden unserem Exemplar zwei weitere Karten beigebunden: zwischen Tafel 43

(Sachsen) und Tafel 44 (Amt Gommern) befinden sich zwei Karten von Wittenberg und Senftenberg. Gestochener Titel etwas locker, zwei

Tafeln mit kleinen Einrissen entlang des Mittelfalzes, mehrere handschriftliche Besitzeinträge auf den Vorsätzen, gestochenes Exlibris am

vorderen Innenspiegel, der Einband stärker berieben und bestoßen, Lederbezug an Ecken und Kanten teilweise geplatzt, beide Kapitale mit

Fehlstellen. Die Tafeln in schönem Kolorit.

-Goethe gewidmet-

74 Schütze, Stephan: Versuch einer Theorie des Komischen. Leipzig, Hartknoch, 1817. VI, 274 SS.

Pappband d.Zt.

€ 240,00

Goedeke IX,323,18. Erste Ausgabe der nicht häufigen Schrift, "unserem Göthe" gewidmet. Stephan Schütze (1771 - 1839) gehörte zum

Goethekreis, den alten Herrn Geheimrat begleitete er auch auf dessen Badefahrten. In Weimar selbst, wo er seit 1804 lebte, erreichte der

verwachsene Schütze den Ruf eines stadtbekannten Originals, der in den Häusern Schopenhauer, Goethe, Chamisso usw. gerne gesehen war.

Unser Exemplar ist sehr gut erhalten, fliegender Vorsatz mit altem Eintrag eines Vorbesitzers, Rücken mit etwas späterem Papierstreifen

überklebt.

-Klassisches Werk zur Optik-

75 Schwerd, Friedrich Magnus: Die Beugungserscheinungen aus den Fundamentalgesetzen der

Undulationstheorie analytisch entwickelt und in Bildern dargestellt. Mannheim, Schwan und Goetz, 1835. Mit

18 (2 altkol.) gef.Tafeln (lith. von L.Hussler sowie von F.M. und L. Schwerd). XII, 143, (8) SS. 4°.

Halbleinenbd.d.Zt.

€ 1.400,00

Darmstädter 418; Poggendorff II,878; Roller-G. II,417. Erste Ausgabe eines der klassischen Werke zur Optik, das, wie viele andere, auf der

Entwicklung des Beugungsgitters durch Joseph von Fraunhofer basiert. Mit Hilfe dieses Beugungsgitters gelang es Schwerd, das Spektrum

von Farben genau zu vermessen und zu beweisen, dass rotes Licht eine kleinere Wellenlänge als blaues Licht hat. "Schwerd, though not well

known to modern students, has had a great influence on optics through his monumental book on diffraction... Die 'Beugungserscheinungen'

which he wrote in two years' spare time, is the classic comprehensive treatise on Fraunhofer diffraction... Fraunhofer gave the laws which

follow from his experiments but neither he nor Herschel developed the theory. This was done by Schwerd and was viewed as a great triumph

for wave theory over the emission theory of light..." (Hoover-Harris, Die Beugungserscheinungen, in: Applied Optics, 1969, pp 1261 f.).

Abgesehen davon, dass das Buch ohnehin schon selten ist, weisen vorkommende Exemplare erhebliche Unterschiede bei der Anzahl der

kolorierten Tafeln auf. Unser Exemplar hat zwei mit der Hand kolorierte Tafeln, es gibt aber Exemplare, die durchkoloriert sind, oder,

zumindest, mehr Tafeln koloriert haben als unser Exemplar. Gemeinsam ist offenbar allen Exemplaren, dass sie ziemlich breitrandig sind, so

auch hier. Ungebräunt und nur stellenweise etwas fleckig, in einem schlichten, aber zeitgenössischen Halbleineneinband und mit dem

gestochenen Exlibris des bedeutenden österreichischen Physikers Hubert de Martin im vorderen Innenspiegel.

-Sorbisch-Wendische Grammatik-

76 Seiler, Andreas: Kurzgefaßte Grammatik der Sorben-Wendischen Sprache nach dem Budissiner Dialekte.

Budissin (Bautzen), Weller, 1830. XIV, 146 SS. Neuerer Leineneinband.

€ 240,00

Erste Ausgabe, nicht häufig! Die erste umfassende Grammatik der Sorbisch-Wendischen Sprache nach dem Dialekt von Budissin (Bautzen),

vorangegangen waren eine Grammatik der wendischen Sprache von Georg Matthäi (1721) und ebensolche von Georg Ludovici und

Gottfried Schmutz, die aber bedeutend kleiner waren. Gewidmet ist das Werk der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Titel-

und letztes Blatt gestempelt, Bibliothekseinband.

-In prachtvollen Einbänden von Thouvenin-

77 Serres, Pierre Toussaint Marcel de: L'Autriche, ou Moeurs, usages et costumes des habitans de cet

empire; Suivi d'un Voyage en Bavière et au Tyrol. 6 Bände, gebunden in 3 Bänden. Paris, A. Nepveu, 1821. Mit

48 (47 altkolorierten) Tafeln. (4), VIII, 242; (4), 219; (4), 256; (4), 258; (4), 263; (4), 219, (4) SS. In-18°.

Zeitgenössische Halbledereinbände.

€ 3.500,00

Brunet I,1226,12; Colas 2714; Lipperheide 833; nicht bei Eckl. Erste Ausgabe dieses hervorragenden Werkes über die österreichischen

Länder des aus Montpellier stammenden Geologen und Naturforschers Pierre Toussaint Marcel de Serres (1780 - 1862). Die prachtvoll

kolorierten Tafeln bringen Mode- und Trachtendarstellungen aus allen Teilen des Reiches. Unser Exemplar ist absolut komplett, mit allen 48

Tafeln - 47 davon handkoloriert - und in exzellenten Einbänden des französischen Einbandkünstlers Thouvenin (nicht signiert). Gestochenes

Exlibris der Bibliothek "Sinety" in den vorderen Innenspiegeln aller drei Bände. Völlig ungebräunt und fleckenfrei, dazu in den dekorativen

Einbänden von Thouvenin ist es das schönste erhältliche Exemplar.

-Von Attila bis Rudolf II.-

78 Spontone, Ciro: Attioni de Re dell'Ungaria. Breuemente descritte dal Caualier Ciro Spontone.

Incominciassi dall'anno trecento settanta otto dopo Christo nato, seguendo infino al mille seicento, & uno

compiuto. Vi si legge gran numero di considerationi politiche, & militari sopra le attioni de' detti Re: & di loro si

veggono gli arbori delle discendenze ancora. Bologna, Vittorio Benacci, 1602. Mit Druckermarke a.d.Titel,

mehreren Initialen und Kopfstücken, 1 mehrfach gef.Tafel, mehreren ganzseitigen Holzschnitten und zahlreichen

Textholzschnitten. (18), 140, (4) SS. Folio. Biegsamer Pergamentband d.Zt.mit Rückenschildchen.

€ 3.500,00

Apponyi 672; Graesse VI,473; Bozza, T.: Scrittori politici italiani dal 1550 al 1650, Roma 1949, p. 75. Erste Ausgabe eines nicht häufigen

Buches. Der Bologneser Schriftsteller und Senatssekretär seiner Vaterstadt, Ciro Spontone (1552 - 1610), beginnt sein Werk mit Attila und

beendet es mit Rudolf II. An den Beginn des Textes ist auch der Stammbaum von Attila gestellt, eine mehrfach gefaltete Tafel in

Holzschnitt. Der Grund, in dem dieser Stammbaum verankert ist, reicht von Wien (Viena), das sehr schematisch dargestellt ist, bis

Transsylvanien und Belgrad. Unschwer zu erkennen sind auch Györ, der Balaton und der Neusiedlersee, und, natürlich, im Zentrum Buda

und Pest. Breiter Raum wird auch Matthias Corvinus gewidmet, am Beginn dieses Kapitels findet sich auch ein blattgroßer Holzschnitt mit

dessen Wappen. Ciro Spontone ist der Verfasser von etwa zehn Schriften meist literarischen Inhalts (siehe Bozza). Nur ein weiteres Werk hat

einen historischen Inhalt: sein posthum 1638 erschienenes "Historia della Transilvania". Apponyi kennt zwei verschiedene Drucke: "Ich habe

zweierlei Exemplare dieser Ausgabe vor mir. Die Einen haben auf der Rückseite des Titels das Imprimatur. Die Anderen ein in Kupfer

gestochenes Medaillonporträt Spontone's mit der Bezeichnung: 'Sadelerii honoris et observantiae ergo'". Wir haben ein Exemplar der

erstgenannten Variante, die wohl der erste Druck sein dürfte. Fliegender Vorsatz vorne entfernt, Titelblatt mit (alt) überklebtem Besitzeintrag

(?) im unteren weissen Rand und kleinem Braunfleck, die letzten fünf Blätter mit Braunfleck im oberen weissen Rand, sonst tadellos

erhaltenes Exemplar des seltenen Druckes.

-1 von 50 Exemplaren auf Fabriano-Bütten-

79 Stifter, Adalbert: Aus dem alten Wien. Wien, k.k.Hof- und Staatsdruckerei, 1914. Mit ornamentalem

Doppeltitel und zahlreichen handvergoldeten Initialen. 214, (4) SS. 4°. Grüner Original-Kalbsledereinband mit

Rücken- und Deckelprägung, Kopfgoldschnitt.

€ 980,00

Rabenlechner I,231. Eines von 50 (gesamt: 520) Exemplaren - dieses mit der Nummer 15 - auf Fabriano-Bütten mit echt vergoldeten

Initialen. Die Buchbindearbeit wurde von der Wiener Werkstätte vollzogen, die Einbandzeichnung, Vorsätze, Rahmen und Initialen, sowie

die zum Druck verwendeten Lettern nach Entwürfen von Rudolf Junk. Deckel des Einbandes etwas verfärbt, Rücken etwas nachgedunkelt,

sonst ausgezeichnetes Exemplar.

-Militärarchitektur-

80 Sturm, Leonhard Christoph: Architectura militaris hypothetico-eclectica, Oder Gründliche Anleitung zu

der Kriegs-Baukunst, aus den Hypothesibus und Erfindungen der meisten und besten Ingenieurs dargestellet.

Wien und Nürnberg, Peter Conrad Monath, 1755. Mit gest.Porträt, gest.Titelvignette und 79 Kupfern auf 40

gefalteten Tafeln. (10), 144, 23 SS. 4°. Lederbd.d.Zt.mit Rückentitel.

€ 850,00

VD 18:10935614; ADB XXXVII,42 ff; BBKL XIX,1349ff; Thieme-B. XXXII,254 ff. Späte, etwa fünfte Auflage seines militärtheoretischen

Hauptwerks. Das Werk erschien erstmals 1702 und erlebte zahlreiche Auflagen und Übersetzungen, darunter eine ins Russische (1709).

Leonhard Christoph Sturm (1669 - 1719) war als Theoretiker bekannter als ausführender Architekt und Baumeister, die Zahl seiner Schriften

geht gegen die siebzig. Die Vorrede zu dieser Ausgabe stammt aus der zweiten Auflage von 1718, der letzten zu seinen Lebzeiten und er

nimmt in diesem Werk Bezug auf Blondel, Bombelle, Heer, Rosetti, Vauban usw. Absolut vollständiges Exemplar in einem zeitgenössischen

Einband aus geglättetem Kalbsleder mit Rückenschild. Einband an Ecken und Kanten etwas berieben und bestoßen, entlang des oberen

Kapitals angeplatzt.

-Augenzeugenbericht der Schlacht bei Austerlitz-

81 (Stutterheim, Karl von): La bataille d'Austerlitz. Par un militaire, témoin de la journée du 2 Décembre

1805. Hamburg, o.Dr., 1806. Mit einer mehrfach gef.Kupferstichkarte. (4), 117 SS. Pappband d.Zt.

€ 450,00

Wurzbach XL,241 ff (ohne das Werk zu zitieren). Erste Ausgabe dieses wichtigen Augenzeugenberichts der Schlacht von Austerlitz, ein

Nachdruck in Frankreich erfolgte umgehend. Karl von Stutterheim war k.k. Feldmarschall-Leutnant und Ritter des Maria-Theresien-Ordens.

In der Schlacht von Austerlitz befehligte er ein Bataillon. Die unmittelbar darauf erschienene Ausgabe in Paris wurde um Anmerkungen des

Marschalls Soult vermehrt. Die mehrfach gefaltete Karte zeigt das Gebiet um Austerlitz etwa zwischen Brünn und Olmütz. Die Karte mit

längerem Einriss, Titelblatt, letztes Blatt und die Karte mit mehreren Vorbesitzerstempeln, sonst gutes Exemplar.

-Borchardt’s großartige, unübertroffene Übersetzung-

82 Tacitus, Publius Cornelius: De situ, moribus et populis Germaniae qui fertur libellus. Ex.rec. Rud.

Borchardti. Tölz, Bremer Presse, 1914. (10), XXVIII, (10), 33 SS. 4°. Nachtblauer Maroquineinband mit

Rückentitel, dreifachen Fileten, Steh- und Innenkantenvergoldung, Kopfgoldschnitt und Schuber.

€ 1.800,00

Lehnacker 2; Rodenberg 57. Zweiter Druck der Bremer Presse, eines von 250 Exemplaren auf starkem Bütten. Das Buch enthält den

eigentlichen Text, Borchardts "recensio" und dessen großartige Übersetzung. Dieses Exemplar in einem signierten Meistereinband von Ebert,

München. Der Einband am oberen Kapital mit winziger Beschädigung, sonst völlig ungebraucht.

-Sehr schönes Exemplar-

83 Tagore, Rabindranath: Die Gabe des Liebenden. Übertragen von H. Meyer-Franck. Darmstadt, Ernst

Ludwig-Presse (für Kurt Wolff), 1920. 52 SS. Blauer Original-Maroquinband mit dreiseitigem Goldschnitt.

€ 1.200,00

"Die Stundenbücher" 3. - Rodenberg 77; Stürz 31. Drittes der "Stundenbücher", von der ELP für Kurt Wolff in 350 Exemplaren gedruckt. Im

schönen Original-Maroquineinband mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung und dreiseitigem Goldschnitt (nach Entwurf von Preetorius).

Die drei letzten Blätter mit winzigen Stockfleckchen, sonst absolut ungebraucht.

-Mit 9 altkolorierten Tafeln-

84 Teplitz. - Dietrich, Ewald Christian Victorin: Die Kur- und Badeorte Teplitz und Schönau in Böhmen.

Ein treuer Führer und Anleitung zum Gebrauche der verschiedenen Heilanstalten daselbst, nebst topographischer

Darstellung der Umgebungen, so wie der dorthin führenden Wege von Dresden aus zu Wasser und zu Lande...

Zweite vermehrte Auflage. Leipzig, Meissen und Riesa, Goedsche, (1851). Mit 9 altkolorierten Holzschnitt-

tafeln. (4), 152, (4) SS. Kl. 8°. Ogln.

€ 350,00

Vgl. Andres 748. Hübscher Führer, der wohl den bei Andres beschriebenen von Heinrich Urbani zum Vorbild hatte. Die schönen,

altkolorierten Tafeln zeigen: Schlossberg, evangelisches Bethaus, Stephans- und Steinbad, Schlangenbad, Schlackenburg, Stadtbad,

Schloßplatz und Kirche, Neubad, Trinkanstalt im Fürstengarten. Völlig ungebrauchtes Exemplar.

-Mit bedeutender Provenienz-

85 Tertullianus, Quintus Septimus Florens: Opera..., sine quorum lectione nullum diem intermittebat olim

diuus Cyprianus, per Beatum Rhenanum Seletstadiensem e tenebris eruta atque a situ pro virili vindicata,...

Basel, Johann Froben, (Juli) 1521. Mit Titelbordüre in Holzschnitt von Ambrosius Holbein, 2 Druckermarken,

figürlichen Initialen und Kopfleisten in Holzschnitt. (28), 615, (1), (68) SS. Folio. Blindgeprägtes Schweinsleder

d.Zt. über Holzdeckeln und mit Schließen.

€ 6.400,00

VD 16, T 559; Brunet V,729; Panzer VI,224; Holbein Kat. 124,366. Prachtvoll ausgestattete, erste Gesamtausgabe der Schriften des

Tertullian, des bedeutendsten lateinischen Klerikers vor Augustinus, mit den schönen Holzschnittbordüren von Ambrosius Holbein. Die

Herausgabe besorgte der aus dem Elsass stammende Humanist Beatus Rhenanus, der auch eine Biographie des Tertullian beisteuerte. Beatus

Rhenanus standen für diese Arbeit zwei Manuskripte zur Verfügung, die heute verloren sind: das sogenannte "Paterniacensis" (nach Payerne

in der Schweiz) und das "Hirsaugiensis" (nach Hirsau in Süddeutschland). In der Vorrede erwähnt er außerdem die Codices von Gorze und

Fulda (beide heute ebenfalls verloren), stellt aber fest, dass er die beiden nicht einsehen konnte. Nach der Ankunft von Erasmus in Basel

entwickelte sich zwischen den beiden großen Humanisten eine rege Zusammenarbeit und es war auch Erasmus, der Beatus die Herausgabe

des Tertullian vorschlug. "Hier, wie in vergleichbaren anderen Editionen, hat Rhenanus nicht nur den Text wiederhergestellt, sondern auch

im Dedikationsbrief und in einer "Admonitio ad lectorem" zugleich eine Einführung in die theologische Gedankenwelt von Tertullian

gegeben. Zudem fügte er zahlreiche Kommentare hinzu. Dem heute recht selten gewordenen Druck von 1521 war ein großer Erfog

beschieden, so daß Froben dieses Buch 1528 und 1539 erneut druckte. Als Buchschmuck verwendete Froben zwei neue Metallschnitte nach

Hans Holbein d.J. als Texteinfassungen sowie als Titelbordüre die erstmals im Juni 1518 von Froben gedruckte "Hofleben-Einfassung", die

zu den besten Holzschnitten von Ambrosius Holbein gehört..." (Hieronymus, Basler Buchillustration, Basel 1983, Seite 375). Unser

Exemplar ist noch aus einem weiteren Grund bemerkenswert: es stammt aus dem Besitz des Basler Humanisten Ludwig Baer (siehe

ausführlich bei Bietenholz I,84 ff) und trägt seinen eigenhändigen Besitzeintrag auf dem Titelblatt. Einige Unterstreichungen und

Marginalien in den breiten weissen Rändern stammen wohl ebenfalls von Ludwig Baer, allerdings finden sich auch noch einige wenige

solche Marginalien einer anderen Hand. Ein späterer Besitzeintrag eines Kapuziners aus Zürich aus dem Jahr 1825 findet sich auf dem

fliegenden Vorsatz. Vollständiges, außerordentlich breitrandiges, fleckenfreies Exemplar von bester Erhaltung und in einem prächtigen

zeitgenössischen Einband aus weissem Schweinsleder über Holzdeckeln und mit Schließen. Rücken mit zwei Papierschildchen und dunkler

eingefärbt.

-Sehr schönes Exemplar seines Hauptwerkes-

86 Della Torre, Giovanni Maria: Scienza della Natura Generale (e Particolare. Parte seconda: Il mondo

terrestre). 2 Bände. Venezia, Gio.Battista Recurti, 1750. Mit 62 gefalteten Kupfertafeln. XXIV, 436; (4), 600 SS.

4°. Pgmt.bde.d.Zt.mit roten Rs.

€ 1.200,00

DSB III,26. Zweite Auflage, die erste war 1748-49 in Neapel erschienen, dieses wichtigen wissenschaftlichen Werkes, "...una enciclopedia

delle scienze fisiche e chimice, pure e applicate..., l'opera forse più influente sulla cultura scientifica meridionale nel medio Settecento"

(D.B.It. vol.37, p.574). Der erste Band ist in fünf Abschnitte unterteilt, der zweite, der sich besonders mit den Erdwissenschaften und

atmosphärischen Erscheinungen beschätigt, in vier. Der Verfasser (Rom 1710 - Neapel 1782) war Mitglied der Congregazione dei Padri

Somaschi, Dozent für Mathematik und Physik in verschiedenen Kollegien der Kongregation und am Seminar von Neapel tätig, wo sich zu

dieser Zeit einige herausragende Forscher aufhielten (G. Lami, A. Genovesi etc.). "Of particular interest are those of units of measurement,

the pendulum, electrostatical machines, the pointing of mortar, the compressed-air gun, the refraction of light rays, and chyliferous vessels in

man" (DSB). Unser Exemplar ist vollständig und in ausgezeichnetem Zustand, fleckenfrei und breitrandig. Die typischen, italienischen

Pergamentbände der Zeit mit roten Rückenschildchen. Einbände ganz wenig bestoßen und berieben.

-Erstausgabe-

87 Trakl, Georg: Herbst des Einsamen. Darmstadt, Ernst Ludwig-Presse, 1920. 44, (4) SS. Blauer Original-

Maroquinband mit dreiseitigem Goldschnitt.

€ 2.800,00

"Die Stundenbücher" 1. - Rodenberg 77; Stürz 27; Wilp.-G. 4. Das erste der in 350 Exemplaren von der ELP auf schwerem Bütten

gedruckten Stundenbücher, deren Verlag Kurt Wolff übernahm, daneben außerdem eine Erstausgabe von Trakl! Der splendide blaue

Maroquineinband mit Rückentitel, klassischer Filetenvergoldung (nach Entwurf von Preetorius), den Marmorpapiervorsätzen und dem

dreiseitigen Goldschnitt hier völlig unversehrt, der gesamte Band neuwertig!

-Beträchtlich vermehrte zweite Ausgabe-

88 Türk, Daniel Gottlob: Anweisung zum Generalbaßspielen. Wien, K.K.priv.Chemische Druckerey des

S.A.Steiner und Comp., (1822). Mit gest.Titelblatt mit Vignette. (2), 389 SS. Halbleder d.Zt.

€ 380,00

MGG XIII,952. Zweite Ausgabe des erstmals 1791 unter dem Titel "Kurze Anweisung zum Generalbaßspielen" erschienenen Werkes und

gegenüber dieser beträchtlich vermehrt. Zu Beginn und gegen Schluß einige Blätter stockfleckig, ein zeitgenössischer Besitzeintrag

a.d.letzten Blatt, Einband an Ecken und Kanten etwas bestoßen.

-Die Buchkunst der Zilverdistel-

89 Van Royen, J.F., und P.N. Van Eyck: Over Boekkunst en de Zilverdistel. Den Haag, De Zilverdistel,

1916. (42) SS. Originalpergamenteinband mit dem vergoldeten Verlagssignet a.d.vord.Deckel.

€ 600,00

Eines von nur 125 gedruckten Exemplaren des Vermächtnisses der Betreiber der Zilverdistel. Die erste niederländische Privatpresse

unterwarf sich tatsächlich einem strikterem Diktat als die meisten deutschsprachigen Pressen. So auch dieser, wie beinahe immer, in Rot und

Schwarz gedruckte Exkurs. Vereinzelte Blätter etwas stockfleckig, der originale Einband etwas angestaubt, sonst sehr schönes Exemplar der

programmatischen Schrift.

-1 von nur 50 Exemplaren-

90 Verhaeren, Emile: Die hohen Rhythmen. Übertragen von Johannes Schlaf. Darmstadt, Ernst Ludwig-

Presse für den Insel Vlg., 1912. 85, (2) SS. Weinroter Original-Kalblederband mit Titelprägung und

Kopfgoldschnitt.

€ 480,00

Rodenberg 78; Stürz 40. Druck der ELP. Eines von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan und in Kalbleder gebunden. Der heikle

Einband etwas fleckig, sonst sehr schön.

-Druck der Zilverdistel-

91 Verlaine, Paul: Romances sans Paroles. Den Haag, De Zilverdistel, (1913). (48) SS. Original-

Pregamenteinband mit dem vergoldeten Verlagssignet a.d.vord.Deckel.

€ 600,00

Eines von nur 130 von Enschedé en Zonen für die Zilverdistel gedruckten Exemplaren. Der außerordentlich sorgfältige Druck in drei Farben

auf feinstem Japanpapier korrespondiert auf geniale Art und Weise mit den Versen Verlaines. Abgesehen von minimalen Nachdunkelungen

des Einbandes ist dieses Exemplar praktisch neuwertig.

-Zweite Ausgabe-

92 Voss, Isaac: De Sibyllinis aliisque quae Christi natalem praecessere Oraculis. Accedit ejusdem responsio

ad objectiones nuperae Criticae Sacrae. Leiden, Jacob Gaal, 1680. (12), 167, 96 SS. 12°. Leder d.Zt.mit Rt.

€ 180,00

DNB LVIII,392ff. Zweite Auflage eines seiner meistbeachteten Werke, die erste Ausgabe war im Jahr davor in Oxford erschienen. Alter

Sammlerstempel auf dem Titelblatt verso, der zeitgenössische Ledereinband berieben und bestoßen, sonst gutes, nur wenig fleckiges oder

gebräuntes Exemplar.

-Schwefelräucherungen-

93 Wächter, Joseph: Abhandlung über den Gebrauch der vorzüglichsten Bäder und Trinkwässer; nebst einem

Berichte über die merkwürdigen Schwefelräucherungen des Herrn Dr. Gales in Paris. Wien, Gerold, 1817. Mit 1

mehrf.gef.Kupfertafel (35 x 42 cm). (12), 182, (2) SS. 8°. Zeirgenössische Broschur.

€ 250,00

Wurzbach LII,58; DBA I 1320,160; nicht bei Hirsch, Engelmann und Waller. Erste Ausgabe der ersten wissenschaftlichen Veröffentlichung

des in Wien tätigen Mediziners Joseph Wächter (1792 - 1880). Das nicht häufige Buch mit einer mehrfach gefalteten Kupfertafel, welche die

Konstruktion eines Dampfbads zeigt. Einband am Rücken geplatzt, vorderer Innenspiegel mit handschriftlicher Widmung an einen Salamon

Welles, Titelblatt mit zwei alten Signaturen in Rot, durchgehend gleichmäßig, aber wenig gebräunt und unbeschnitten.

-Zweite (?) Auflage-

94 Walcher, Joseph: Anleitung zur Mechanik, oder Bewegungskunst. Zum Gebrauche der deutschen Schulen

in den kaiserl.königl. Staaten. Wien, Verlagsgewölbe der deutschen Schulanstalt bei St.Anna, 1777. Mit 2

mehrfach gef.Kupfertafeln. (12), 52 SS. Kl. 8°. Obrosch.

€ 125,00

Wurzbach LII,160; Poggendorff II,1244; Graeffer-Cz. VI,12. Wohl zweite Auflage eines der kleineren Werke des Joseph Walcher, der später

besonders durch seine Schriften zur Donauregulierung bekannt und berühmt wurde. Durchgehend etwas gebräunt, Einband etwas fleckig.

-Donauregulierung-

95 Walcher, Joseph: Nachrichten von den im Jahre 1778, 1779, 1780, und 1781 in dem Strudel der Donau zur

Sicherheit der Schiffahrt vorgenommenen Arbeiten durch die kais. königl. Navigations-Direktion an der Donau.

Wien, Kurzböck, 1781. Mit gest.Titelvignette, 6 Textkupfern und 7 mehrfach gef.Kupfertafeln. (2), 50, (4) SS.

Folio. Späterer Halbleinenband.

€ 2.400,00

Beigebunden:

Walcher, Joseph: Nachrichten von den bis auf das Jahr 1791 an dem Donau-Strudel zur Sicherheit der Schiffahrt fortgesetzten Arbeiten,

nebst einem Anhange von der physikalischen Beschaffenheit des Donau-Wirbels. Wien, Kurzböck, 1791. Mit gest.Titelvignette, 3

Textkupfern und 3 gefalteten Kupfertafeln. (10), 25 SS.

Holz.-B. VII,7399; Nebehay-W. 804/805; Wurzbach LII,159. Erste Ausgaben sowohl des Hauptwerks, als auch des zehn Jahre später

publizierten Berichts über den Ausgang der Arbeiten, selten! "Von seinen hydraulischen Bauten sind zu erwähnen die in Tirol am

Etschflusse und den Eisseen 1773 und 1774, der Dammbau bei Pressburg und die Schließung des Karlsburger Armes, die Leithaarbeiten, der

Dammbau im Wiener Canale zwischen der Leopoldstadt und Rossau, der Wasserfang an der Donau beim Vorkopf zu Nussdorf, und die

Arbeiten an dem berüchtigten Donaustrudel" (Wurzbach). Der hier beigebundene Anhang, der eigentlich ein eigenständiges Werk darstellt,

ist noch seltener als das Hauptwerk. Dieses ist absolut vollständig, der Anhang mit nur 3 (statt 6) gefalteten Kupfertafeln. Beide Teile

hervorragend erhalten und absolut fleckenfrei.

-Sehr schönes Manuskript-

96 Wappenbuch aus dem Besitz des Hugo von Goldegg. Sammlung von 35 aquarellierten Wappen von

Tiroler und bayerischen Familien. O.O., (1570-1600). 36 Blätter. Halblederband des 19.Jahrhunderts.

€ 2.800,00

Prachtvolle Wappendarstellungen aus der Regierungszeit Erzherzog Ferdinands. Die außerordentlich detaillierten Darstellungen von

mehreren Händen, die aber allesamt geschickt mit Feder und Pinsel umzugehen wussten. Die in kräftigen Farben dargestellten Wappen

teilweise gold- oder silbergehöht und darunter bezeichnet. Es finden sich Vertreter alter Tiroler und bayerischer Familien und deren

Verwandtschaften, darunter: Dietrich von Trautmanstorff zum Freienthuren und zu Castl, Carol Baron in Wolckhenstein und Roddenegg,

Henrich Graf Katzenelbogen, Jörg Furger von Girplspurg (Imst), Nicolaus Furger aus Brixen, Georg Freiherr zu Firmian, Christoph Friedrich

von Gründorff, Ludwig Placida von Passau, Johannes Christopher zu Botsch, Christoph Waltersauen, Martin zu Boymundt und Payersberg,

Melchior von Wolckhenstein, Johann Sigismund von Herberstein, Wolfgang zu Stubenberg, Philipp Rudolf zu Liechtenstein, usw. Es findet

sich keinerlei Hinweis auf diejenige Person, welche die Wappen zusammengetragen hatte, aber es ist wohl davon auszugehen, dass es sich

beim hier versammelten Bestand nur mehr um einen kleinen Rest einer ehemals viel größeren Sammlung handelt. Dieser fiel jedenfalls im

19.Jahrhundert Hugo von Goldegg (Trient 1829 - 1904 Partschirns) in die Hände, der die Blätter zusammenbinden ließ. Hugo von Goldegg

war ein Tiroler Politiker und Heraldiker, der besonders durch die Erschließung der Tiroler Wappenbücher bleibenden Ruhm erlangte. Sein

Exlibrisstempel findet sich auf dem fliegenden Vorsatz. Sehr schönes Wappenbuch, mit einer ganzen Reihe von alten Anmerkungen zu

einzelnen Wappen und mit bedeutender Provenienz.

-Die Bruderschaft von St. Christoph-

97 Wappenbücher vom Arlberg. - Hupp, Otto: Die Wappenbücher des deutschen Mittelalters. Hrsg.vom

Volksbund der deutschen sippenkundlichen Vereine e.V. Band I: Die Wappenbücher vom Arlberg. Erster Teil:

die drei Original-Handschriften von St. Christoph auf dem Arlberg aus den Jahren 1394 bis rund 1430.

Bearbeitet von Otto Hupp. 1.-10.Lieferung (alles Erschienene) in zehn Heften. Berlin, Volksbund der deutschen

sippenkundlichen Vereine, 1937-39. Mit zahlreichen, farbigen Abbildungen der Wappen. 328 SS. Folio.

Original-Broschiert.

€ 1.200,00

MNE II,342. So komplett, mehr nicht erschienen. Eine 1944 bereits fertiggestellte Lieferung 11 verbrannte zur Gänze im Verlagslager in

Leipzig nach einem Bombentreffer. Das ist der erste und bisher einzige Versuch einer Auswertung der drei erhaltenen Bruderschaftsbücher

der Bruderschaft St. Christoph am Arlberg, gegründet 1386 durch Heinrich Findelkind. Die Bruderschaft, deren Geschichte von zahlreichen

Höhen und Tiefen, darunter auch die Auflösung durch Joseph II. geprägt ist, besteht noch heute und hat beinahe 20 000 Mitglieder. Der

Zweck der Bruderschaft ist die Hilfe für bedürftige Personen. In den drei überlieferten Handschriften - Staatsarchiv Wien, Münchener

Handschrift und die Handschrift in der ehemaligen Sammlung Figdor - sind zusammen über 2300 Wappen festgehalten. Otto Hupp

unternahm nun den Versuch, diese zu ordnen, denn manche der Wappen finden sich in allen drei Manuskripten. Er ordnete die Wappen

daher alphabetisch, druckte den originalen Text dazu ab und sorgte auch für eine Transkription und Erklärung der Wappen, Auch vergaß er

nicht hinzuzufügen, aus welcher der drei Handschriften das hier nun abgebildete Wappen stammt. Das Werk gedieh leider nur bis zur

zehnten Lieferung, oder bis zum Buchstaben "O". Die Kriegswirren verhinderten eine Fertigstellung. Die Seiten 1 bis 18 bringen eine

Einleitung zur Geschichte der Bruderschaft, eine Beschreibung der drei mittelalterlichen Handschriften und ein Abkürzungsverzeichnis.

Dann folgen die Wappendarstellungen. Unser Exemplar ist vollständig und exzellent erhalten, in den Original-Umschlägen und völlig

ungebraucht. Sehr selten geworden.

Beiliegt: Fischnaler, C.: Virgil Rabers Wappenbuch der Arlberg-Bruderschaft in Weimar. Mit 2 Tafeln. Sonderdruck aus der Zeitschrift "Der

deutsche Herold", 1909, Nummer 8. Berlin 1909. Folio. Originalbroschur. 24 SS.

-Freimaurer in Neapel-

98 Werthes, F.C.A. (Übers.): Geschichte des Schiksals der Freymäurer zu Neapel. Frankfurt und Leipzig,

o.Dr., 1779. Mit gestochenem Front. und 1 Kupfertafel. (6), 184 SS. Kl. 8°. Halbleder d.Zt.mit

Rückenschildchen.

€ 480,00

Holz.-B. II,6649 und VII,4525; Wolfstieg, Erg.bd. 1277; Goedeke IV/1,672 (zum Übersetzer). Sehr seltene erste Ausgabe, wurde im Jahr

darauf in Bern noch einmal herausgegeben. Berichtet über die Verfolgung der Freimaurer in Neapel und Sizilien in Folge des Ediktes von

Papst Benedikt XIV. Ab Seite 119 ein starker Urkundenanhang in der italienischen Originalsprache. Einbanddeckel mit kleinen Fehlstellen

durch Wurmfraß, fliegender Vorsatz rückwärts mit altem Vorbesitzereintrag, Bindung minimal gelockert, sonst gutes, fleckenfreies

Exemplar.

-In kleiner Auflage gedruckt-

99 Wildenbruch, Ernst von: Das Hexenlied. Geschrieben und illustriert von Johann Holtz. Berlin, Grote'sche

Verlagsbuchh., 1911. Mit großer Anfangsinitiale und 5 farbigen Tafeln. 10 nn.Bll. 4°. Original-

Pergamenteinband mit reicher Deckelvergoldung und Kopfgoldschnitt.

€ 180,00

Auf schwerem Bütten gedruckt. Johann Holtz schrieb nicht nur den Text, der von der Reichsdruckerei Berlin als Faksimiledruck

vervielfältigt wurde, sondern schuf auch die Illustrationen, den Vorsatz und den Einband. Vorsatz und Einband mit seinem Monogramm JH.

Schönes Exemplar.

-Erste Ausgabe in einem unaufgeschnittenen Exemplar-

100 Wulffen, Franz Xaver Frhr.von: Flora Norica phanerogama. Im Auftrage des zoologisch-botanischen

Vereines in Wien hrsg.von Eduard Fenzl und Rainer Graf. Wien, Gerold, 1858. XIV, 816 SS. 4°. Obrosch.

€ 850,00

Pritzel 10420; Wurzbach LVIII,265. Erste Ausgabe. Wulffen hatte vor seinem Tod, über fünfzig Jahre bevor das vorliegende Werk im Druck

erschien zurückliegend, das beinahe schon druckfertige Manuskript seiner "Flora Norica", mitsamt seinem Herbar seinem Freund Schreber in

Erlangen hinterlassen. Auch Schreber war es nicht vergönnt, das Werk fertigzustellen und im Druck erscheinen zu lassen, denn er starb

bereits 1810. Unter Führung Trattinicks gelang es zwar, Wulffen's Manuskripte, Original-Zeichnungen und das Herbar anzukaufen und nach

Wien zu bringen (1818), aber es sollte weitere 40 Jahre dauern, bis dieses Quellenwerk endlich erschien. Vollständiges, hervorragend

erhaltenes und größtenteils unaufgeschnittenes Exemplar.