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BKU 38 – Landwirtschaft und Umwelt Lernzusammenfassung, Teil Pflanzenbau, Juli 2009 Bodenbearbeitung und Aussaat Ziele der Bodenbearbeitung Vorbereitung eines Saatbettes für die Aussaat unterschiedlicher landwirtschaftlicher Saaten (Optimierung ihrer Entwicklungsbedingungen) Einbringung organischer und mineralischer Nährstoffe Mobilisierung der Nährstoffreserven des Bodens Ausschaltung von Konkurrenzpflanzen Formen der Bodenbearbeitung Primärbodenbearbeitung o Grundbodenbearbeitung § Streichblechpflug o Stoppelbearbeitung § Schälpflug § Scheibenegge § Bodenfräse § Kreiselgrubber / Kreiselegge o Wendende Bodenbearbeitung § Wendepflug / Scharpflug Sekundärbodenbearbeitung o Saatbettbereitung o Oberflächenbearbeitung o Grubber, Eggen, Walzen Merkmale unterschiedlicher Bodenbearbeitung

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BKU 38 – Landwirtschaft und Umwelt Lernzusammenfassung, Teil Pflanzenbau, Juli 2009 Bodenbearbeitung und Aussaat Ziele der Bodenbearbeitung

• Vorbereitung eines Saatbettes für die Aussaat unterschiedlicher landwirtschaftlicher Saaten (Optimierung ihrer Entwicklungsbedingungen)

• Einbringung organischer und mineralischer Nährstoffe • Mobilisierung der Nährstoffreserven des Bodens • Ausschaltung von Konkurrenzpflanzen

Formen der Bodenbearbeitung

• Primärbodenbearbeitung o Grundbodenbearbeitung

§ Streichblechpflug o Stoppelbearbeitung

§ Schälpflug § Scheibenegge § Bodenfräse § Kreiselgrubber / Kreiselegge

o Wendende Bodenbearbeitung § Wendepflug / Scharpflug

• Sekundärbodenbearbeitung o Saatbettbereitung o Oberflächenbearbeitung o Grubber, Eggen, Walzen

Merkmale unterschiedlicher Bodenbearbeitung

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Fruchtfolge Bedeutung von winterannuellen Kulturen

• Ertragsüberlegenheit gegenüber Sommerungen • Flächenbegrünung in den Wintermonaten • Stickstoff-Fixierung von Vorfrüchten • Erosionsschutz

„Fruchtarten“

• Halmfrüchte o Weizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer, Mais

• Blattfrüchte o Kartoffel, Raps, Betarüben, Sonnenblume, Lein o alle Leguminosen o u.v.a.m.

Zwischenfrüchte:

• Definition o Kulturpflanzen im geregelten Anbau mit einem Mindestentwicklungszeit von

3 – 4 Monaten o Entwicklungszeit zur Ausbildung ausreichender vegetativer Pflanzenmasse

zwischen zwei Hauptfrüchten o hauptsächlich nach der Getreideernte im Sommer

• Bedeutung des Anbaues von Zwischenfrüchten o Erzeugung organischer Substanz zur Verbesserung der der Bodenstruktur o Förderung der Bodenlebens o Vermeidung von Erosionsereignissen (Hanglagen) im Herbst und Frühjahr

nach starken Niederschlägen o Optimierung des Stickstoffkreislaufes (Raps) o Produktion von Viehfutter in viehhaltenden landwirtschaftlichen Betrieben

• sommerannuelle Arten o weißer, brauner, Sarepta-Senf o Ölrettich o Kohlarten o Wickenarten o einjährige kleinkörnige Leguminosen (Alexandrinerklee u.a.) o Einjährige großkörnige Leguminosen (Bohne, Erbse u.a.) o Phacelia (Büschelschön)

• winterannuelle Arten o Grünroggen (Futternutzung) o Landsberger Gemenge (Futternutzung)

§ Zottelwicke (35) § Inkarnatklee (20) § Welsches Weidelgras (15)

o Winterraps (Gründüngung/Futter) o Winterrübsen (Gründüngung)

Bodenschonende Maßnahmen in der Fruchtfolge

• Zuckerrüben: Pfluglose Bestellung • Winterweizen: Unterbodenlockerung/Stroh-einarbeitung • Winterroggen: Stroheinarbeitung, Sommerfurche, • Zwischenfrucht (n. w.) • Silomais: Einsaat in abgestorbenen Zwischenfruchtbestand

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Pflanzenzüchtung Allgemeine Zuchtziele

• Ertrag / Menge pro Flächeneinheit • Qualität / Inhaltsstoffe • Resistenz (=Widerstandsfähigkeit) • technologische Eigenschaften z.B. Anbaueignung, Reifezeit, Standfestigkeit,

Spindelfestigkeit, Schotenplatzfestigkeit usw. • Wuchstyp (Längenwachstum, Zwergenwuchs) • ertragssichernde Eigenschaften (Winterfestigkeit)

Zuchtziele können unterschiedlich definiert sein

• Entwicklungsländer: o weitere Ertragssteigerung zur Verbesserung der Ernährungssituation o zunehmend wichtigeres Zuchtziel: Trockenheitsresistenz

• Industrieländer: o Schaffung von Sorten, die an einen stark mechanisierten Pflanzenbau

adaptiert sind o Züchtung von Zierpflanzen nach subjektiven Schönheitskriterien

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Nährstoffe Hauptnährstoffe der Pflanze (Makronährstoffe)

• H2O, CO2, O2 • N, P, K, Ca, Mg, S

Allgemeine Prinzipien zur Ermittlung des Nährstoffbedarfs

• Nährstoffentzug der Pflanze (= ca. 80 % der Nährstoffaufnahme der Pflanzen) • Ertragserwartung • Bodenvorrat an Nährstoffen • Nachlieferungsvermögen des Bodens an Nährstoffen • Ausnutzung der gedüngten Nährstoffe durch die Pflanze • Nährstoffverluste

Unterschiede Gülle / Jauche / Festmist

• Gülle: aus Urin und Kot • Jauche: aus flüssigen Exkrementen • Mist: Exkremente + Einstreu bzw. festes org. Material

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Schadfaktoren Abiotische Schadfaktoren

• Temperatur • Klimafaktoren

o Hagel o Sturm

• Bodenfaktoren o Erosion

§ Wind (subtropische bis aride Zonen) § Wasser (bes. gefährdet: Breitreihen-Kulturen)

• anorganische Schadstoffe o Verkehrswegesicherung (Streusalzschäden) o Schwermetallbelastung von Böden

§ Problembereich: Klärschlämme, P-Dünger § Problemelemente: Cadmium (Cd) Blei (Pb)

• organische Schadstoffe Biotische Schadfaktoren (Einteilung der Schadorganismen)

• Krankheitserreger o Pilze (Oo-,Asco-,Phyco-,Basidio-Myceten u.a.) o Bakterien (Pseudomonas-, Erwinia-Arten u.a.) o Viren o Mycoplasmen o Rikettsien

• Schädlinge o Insekten o (Käfer, Fliegen, Schmetterlinge, Blattläuse u.a.) o Milben (Spinnmilben, Gallmilben u.a.) o Nematoden (Fadenwürmer) o Nagetiere (Mäuse, Ratten u.a.) o Wildtiere (d. Jagdrecht unterstehende Arten) o Vögel ( bes. schwarmbildende Arten)

• Höhere Pflanzen o Ungräser (Monocotyledonae) o Unkräuter (Dicotyledonae)

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Pflanzenschutz

Precision Farming Ziele

• Einsparung von Betriebsmitteln • Einsparung von Maschinen- und Arbeitszeiten • Verbesserung der Erträge und der Produktqualität • Minimierung von Umweltbelastungen • Förderung naturräumlicher Bedingungen • Verbesserung der Dokumentation

Fazit

• Vorteile in großen Betrieben • Vorteile in Betrieben mit großen Bodenunterschieden • In intensiv wirtschaftenden Ackerbaubetrieben • Informationsgewinn • Automatische Dokumentation • Kostensenkung und verminderter Input möglich • Investitionskosten