Brahma Und Shakti

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  • 8/8/2019 Brahma Und Shakti

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    Franz BardonDer Weg zum wahren Adepten

    S. 359:

    Brahma und Shakti

    Der Kenner anderer Einweihungssysteme wirdeine gewisse Parallele mit meinem System finden,da ja alle Wege in der Wahrheit gleich seinmssen. Als Beispiel erwhne ich hier dasindische, die Schlangenkraft betreffende Yoga-System, das mit den von mir ber die gyptischenMysterien angegebenen Systemen bereinstimmt.Beim Kundalini-Yoga wird der Schler vom Gurudazu angehalten, ber das Muladhara-Zentrum,das sich im Steibein befindet, zu meditieren und

    daselbst Pranajama-bungen zu machen. Wennwir uns die Symbolik des Muladhara-Zentrumsnher ansehen, kommen wir darauf, da diesesZentrum die Form eines Viereckes in gelber Farbehat, in dem sich ein rotes Dreieck befindet,dessen Mitte der Phallus C mnnliches Glied C dreieinhalbmal von der Schlangeumwunden, einnimmt. Das Muladhara-Zentrum ist das erste, primitivste undgrobstofflichste Zentrum, das dadurch versinnbildlicht wird, da eine Ecke ein Elefantmit der betreffenden Gttin ausfllt.

    Diese symbolische Ausdrucksweise, in Indien Laya-Yogagenannt, ist so eindeutig wiedergegeben und bedeutetden Einweihungsschlssel fr die erste Stufe im Yoga.Dieses Zeichen wird verschiedentlich ausgelegt, aber dierichtigste Erklrung ist die, da das Viereck die Erde, dasDreieck die drei Spitzen oder Reiche C die grobstoffliche,astrale und mentale Welt C, der Phallus dieZeugungskraft C Imagination C und die Schlange denWeg und das Wissen vorstellen. Da das Erdprinzip ausvier Elementen besteht, ist dem Schler schon bekanntund bedarf daher keiner weiteren Kommentare. DerSchler des Yoga mu vor allem die drei Welten, diegrobmaterielle, astral-seelische und mental-geistige,kennenlernen und beherrschen.

    Das Muladhara-Chakra ist demnach also nichts anderes als ein Einweihungsdiagrammund entspricht der ersten Tarotkarte. Auf eine solch klare Definition wird in Indienniemals direkt hingewiesen, und es bleibt dem Schler berlassen, selbst darauf zukommen, wenn er das Muladhara-Zentrum beherrscht, d. h. die dem Muladhara-Diagramm entsprechende Entwicklung auf seinem geistigen Wege erreicht hat. DasMuladhara-Zentrum wird nicht umsonst das Brahma-Zentrum genannt, denn in

    diesem Entwicklungsstadium erkennt der Yoga-Schler Brahma, also die Gottheit, inihrer stabilsten Manifestation. Brahma ist das Ewige, Unerforschbare, Universale,Undefinierbare, das Stete und Ruhige, also der positive Teil. Brahma schafft nicht

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    selbst aus sich heraus, sondern alles Erschaffene wird durch seine Shakti, dasweibliche Prinzip, bewerkstelligt. Shakti stellt also im Muladhara-Zentrum die denPhallus umwindende Schlange dar, die sich der Schpfungskraft desversinnbildlichten Phallus, also der Imagination, bedient.

    ber dieses Zentrum wre noch so manches zu sagen, aber dem entwickelten Magierwird diese Andeutung gengen, um zu erkennen, da es eine gemeinsame Parallelezwischen Religions- und Einweihungssystemen gibt. Imagination ist somit die Shakti-oder die Kundalinikraft, die der Magier systematisch entwickeln mu. Bei einemRckblick auf unser ganzes zehnstufiges Entwicklungssystem kommt der Magierdarauf, da gerade diese Schpfungskraft, diese Phalluskraft, also die Imaginationund deren Ausbildung, die grte Rolle in der Entwicklung spielen.

    Ardresse: www.magie-info.de