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133 ~~ - Aufeatzteil Biicherbesprechungen ~- -~ 34. Jahrgang 19211 ___ Fur den Bezirk Provinz Sachsen, Anhalt, Thiiringen wurde dieser Tage ein neuer Gehaltstarifvertrag als Erganzung zum Reichs- tarifvertrag fur akademisch gebildete Angestellte der chemischen Industrie zum AbschluB gebracht, iiber den nahere Auskunft erteilt: Herr Dr. V o 1 k man n, Piesteritz, Bez. Halle, Kolonie Sud. Tarifverhandlungen iiber neue Gehaltsabkommen schweben zur- zeit fur den Bezirk GroB-Berlin (Sektion I ii des Arbeitgeberverbandes der chemischen Industrie) sowie fur den Bezirk Schlesien (Sektion 11 des Arbeitgeberverbandes). Nahere Auskunft erteilt fur Berlin : die Hauptgeschaftsstelle des Bundes angestellter Chemiker und Ingenieure, BerlinW 35, Potsdamer Str. 36, fur Schlesien: Herr Dr. Schauseil, Deutsch-Lissa, Paetzoldstr. 1. Biicherbesprechungen. Die Gifte in der Weltgeschichte. Toxikologische, allgemeinverstandliahe Untersuchungen der historischen Quellen. Von Prof. Dr. L. Lewin. Jul. Springer, Berlin 1920. XVI u. 596 S. Preis M 56,--; geb. M 68,- Durch einen grofien Teil der ganzm Weltgeschichte fuhrt uns in dem vorliegenden Werke der Verfasser, der mit geradezu erstaunlicher Belesenheit und unter eineehender Quellenangabe darlegt, welch furcht- bare Rolle zu allen Zeiten die Gifte als Werkzeuge des Verbrechens und der Selbstvernichtung unter den GroSen der Welt gespielt haben. Der Stoff gliedert sich in folgende Hauptabschnitte: 1. Entwicklung, Verbreitung nnd Verwendung der Giftkenntnisse in alter Zeit; 2. Ver- giftungen in ihrer Erscheinung als Krankheiten; 3. Behandlung der Ver- giftungen in fruheren Zelten; 4. Beziehung von Gesetzen zu Gift .(dar- unter ,,Gifte als Strafvoll~iehungsmittel"); 5. Vergiftungen durch Arzte oder Laien mittels Arzneien; 6. Giftbeibringung auf absonderlichen Wegen; 7. Selbstmorde durch Gift; 8. Alter und Bedeutung der Arsen- verbindungen als Gifte; 9. hervorragende geschichtliche Merischen als Veriiber oder Erdulder von Vergiftungen; 10. Frauen als Giftkennerinnen und Vergifterinnen; 11. Geistliche als Vergifter oder Opfer von Ver- giftungen; 12. Gifte als Kriegsmittel. Das Buch verdient das lnteresse jedes Chemikers, bildet es doch einen aufierst wichtigen Heitrag zur Geschichte unserer Wissenschaft. Hesonderen Dank mussen die Historiker dem Verfasser zollen, der seine grofien toxikologischen Elfahrungen in den Dienst der Aufgabe gestellt hat, so manches Rltsel der geschichtlichen Quellen zu ldsen und auf Grund der utwlieferten Aniaben, Krankheitsberichte us u. zu entscheiden, ob in diesem oder jenen Fallr: Vergiftungen anzunehmen sind oder nicht. Das Buch ist init Schwung und Wiirme geschriehen; dabei sind vom Verfasser aucli personliche Heltenntnisse eingestreut, die etwas uberraschend wirken. So, wenn er (S. 46) die heutigen ,,Gegengifte" und ,,Schutzstoffe" in einen Topf wirft mit den nicht auszurottenden .abergl$ihischen Dingen", wie Perlen, Amuletten usw. Noch an zwei andewn Stellen (S. 45 u. 47) leistet er sich lhnliche oder noch scharfere Ausfiille gegen die neuzeitlichen Theorien auf dem Gehiete der In- fekt ionsverciftungen. Etiws begreiflicher ist es schon, wenn gelegentlich der Ehren- rettung verschiedener der Giftmischerei beschuldigter judischer ArAe (S. 8" u. 85) sein Gefuhl mit ihm durchgeht. Derartige Stellen storen ein weliig, beeintriichtiL.cn aber naturlich in lreiner Weise den Wert des iiihaltsreicheii Huches. Scharf [BB. 249.1 Mitteilungen aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut fiir Eisenforschung zu Diisseldorf. \'on Fritz Wiist. 1. Kand. 120 Seiten. Verlag Stiihl- eisen. Dusseldorf 1920. Preis geh. M GO,--, in Leinen geb. M 70,- Den hisherigen Kaiser-Willieltn-ForscIiiings-Ins.ituten ist als eins der jiingsten ein solches fur Eisenf'orscl1,tng angegliedert worden, welclies der Leitung des hishrrigen Dir4tors des Eisenhiittenman- nisclien Iiistituts der Aachener Technischen Hochsctiule Geheimrat Wust anverlraut ist. Ver~egen\E.iirtigen wir ti iis, welch hohen Stand die dentscheEisenindustrieirider Welt einnininrt, und erinnernwir uns, welch gliinzenden Aiifschwung sie in wissensch~~ltiiclier und technischer Re- ziehung genommen hat, so wird uns die diingende Notwendigkeit eines solchen Forschungsinstitiits sofort Itlar, derin von den Tausenden von Frapen, welche allein unsere hochentwic~kelte Stahlindiistria stellt, knnn ;IUS naheliegenden Griinden nur ein geringer Brucliteil durch wissenschaflliche Arbeiten in den Eisenliulteninannischen Instituten der Technihchen Hochschulen uud in den Lnboratorien gro6er Wevke gelfist werden. Da das neue Forschungsinstitut noch keine.. eigne Be- hnusung besitzt, so sind die ersten Arbeiten, die jetzt der Offentlich- keit ubergeben werden, teils noch in Aachm, teils in provisorischen Iiiiumen in Diisseldorf ausgefuhrt. Das vorliegende 1. Heft umfafit vier Arbeiten, die niichstehend kurz skizziert werden sollen. Die erste Arheit, yon Wiist und Hardenheuer, hetrifft die ,,Harteprufung durch die Kugelfallprobe". Es handelt sich dabei urn die Frage, ob nicht vielleicht die Brinellsche Kugeldruckprohe durch eine einfache dynamiiche Probe ersetzt werden Irbnnte. rnit welcher die Harte- prufung :in beliebig geformten Werkstiicken direkt vorgenonimenwerden kiinnte, was fur die Technik von groBer Wichtigkeit wlre. Tatsiich- lich wurde ein einfacher Appiirat konstruiert, mit welchem durch den Fall einer mit Bargewicht belasteten Stalilkugel Zahlen gefunden wurden, die in ganz bestimmtem Verhlltnisse zur Brinellhlrte und zur Festigkeit stehen. Die zweite Arbeit von Wiist und K i r p a c h betrifft ,,die Sclilackenbestirnmung in Stahl". Eine einwandfreie Methode zur quantitativen Bestimmung der Einschliisse in Stahl gibt es nicht. Die Verfasser haben diese Liicke auszufullen versucht und haben zu diesem Zwecke die Schneidersche Brommethode etwas abgeindert ; ein voller Erfolg ist aber nicht erzielt worden. Brom lost wohl Eisenkarbid, Eisenphosphid, Schwefeleisen und Schwefelmangan gl dt auf, die Gegen- wart von Kohlenstoff, Silicium, Chrom, Eisennitrid hringt aber noch Fehler in die Methode. Maurer berichtet dann in einem umfang- reichen Aufsatze ,,iiber das Beta-Eisen und iiber Hartungstheorien". Uber die Existenz der allotropen Beta-Form des Eisens gehen die Meinungen stark auseinander, die neuen Untersuchungen Maurers be- starken den Zweifel an der Existenz dieser Form und schlieBen irgend- welche Mitwirkung des Beta-Eisenq beim Stahlhiirtungsprozefi aus. Auf Grund neuer experimenteller Unterlagen gibt er noch eine neue Darstellung des Hgrtungsvorgan es. Den SchluB der Abhandlungen bildet eine Untersuchung von a u s t und Braun iiber ,,rlas Rund- walzen des Drahtes". Nwh einer gesvhichtlichen Entwicklung der Drahtwalzwerke werden eigne Untersuchungen an vier verschiedenen WalzenstraBen mitgeteilt und die Ergebnisse kritisch beleuchtet. Der Text der Abhandlungen i d durch zahlreiche Zeichnungen und Tafeln ergiinzt. Diesen Berichten sollen bald weitere folgen. Man kann dem neuen Forschungs-Institute nur die besten Gluckwunsche rnit auf den Weg gehen, denn gerade Arbeiten aus diesem Institute kdnnen nicht nur iinserer wichtipsten vaterlandischen Industrie von grofiem Nutzen sein, sondern apch den guten Ruf griindlicher deutscher Forschungs- arbeit im Auslande weiter verbreiten helfen. Das Studium der Chemie. Von Dr. phil. Elisabeth Spreckels, Verlag Preis M 1,50 Schade, dafi die Verfasserin nicht ihr Manuskript vor der Diuck- legung einem wohlrneinenden und kritischen Freunde anvertraut hat, dessen Aufgahe es gewesen ware, alle schwijlitigen gedanklichen und sprachlichen Konstruktionen auf ein verniinftipes Ma6 zuriickzufuhren und mit kraflieem Rotstift auf die bederiklich zahlreichen stilistihchen Mange1 der Schrift hinzuweisen. Dann wiire die Absicht der Ver- fasserin, die jungen Chemiker nicht nur uber ihren Studiengang, sondern auch ii her die Eigenart des Chemiestudiums aufzuklaren, deutlicher und angenehmer zur Geltung gekoinmen. So aher wird jeder Leser - sofern er nur einiges Stilgefiihl hat - anf das Peinlichste durch die standigen Versurhe der Verfasserin be- ruhrt, einfache Gedanken niit philosophischen Fachausdruckrn zu ver- biamen, urn hierdurch einen Nimbus besonderer geistiger Tiefe zu verbreiten. Satze wie z. B.: ,,Die Atom- und Molekulartheorie mit ihren ein- schneidenden Erweiterungen besonders durch die Radi aktivitats- forsc*hung sind das Geriist zu einer chemischen Philosophie, M elche die Einzelgebiete uriter den Gesichtspunkttn einer chemiwhen Ethik, dsthetik und Intellektswissenschaft zur Einheit zusammenschmilzt" sind nicht so tiefgriindig, wie sie scheinen wollen. Aridererseits be- gegnet man hlufig sprachlichen Entyleisungm, die beson'ters deshalh so unanclenehm wirken, ueil sie zu den vielen groBen Worten in he- fremdlichen Gegensatz stehen. Wendungen wie: .Eke schuierige Anfangsfrage, die an den bepinnenden Studenten heraiitritt, ist die Entscheidung . . . .', durftr sich eine Doktorin der Philosophie &vent- lich nicht zuschulden ltommen lassen. Elemente der physiologischen Chemie. Von A r t h u s - S t a r k e. 4, volrstiindig neu diirchge-ehene u. vermehrte Aufl, init 15 Fig. im Text. Verlau v Joh. Ambrosius Barth, Lpipzig 1921. Preis M 50,- Das nunmrhr in 4., verm. Aufl. vorliegende Bui,h is1 ein auB.:rst brauchbiirex in knapper und klarer Form diis Wesentlivhe der physio- logirchen Chemin darbietende- Repetitorium , das wohl geeignet ist, gleichzeitig bei der praktischen Arbeit im Laboratorium als Anleitung zu dienen. Selbstverstlttdlich ist es auf den Standpunkt der Wis+en- svhaft von heiite eingestellt, wenngleich irh auch einen gelegentlict~en und versehentlichen atavitischen Ruckfall in der BeLeichnung des Ca(NO,), als CaN,05 (S. 5) erwiihnen mui3. Einzelnes konnte wolil auch in der Erwiigung, da8 diejenigen, die vorliegendes %'err studieren, d.och wenigstens einige chemische Vorkenntnisse besitzen, om die Uhersicht zii ertiohen, kiirzer aefa8t sein. Gelegentlich eingestreute Fragen zwingen den Studierenden ziir Mitarbrit und tragen hierdurch wesentlich bei, den padagogischen Wert drs Buches zu heben. Leider vermochte der Verfasser sich teilweise nicht geniigend von seinem V(irbil,i freizurnachen. urid so liil3t das sachlich ganz vorziigliche Werk spriichlich haufig vie1 zu wiinschen iibrig, indem SaLibdu iind Ausdrucksweise oft der ,iihlichen, und besonders chernischen, Sprache nicht entspricht und hlufig an den typischen franzosischen Siil an- klingt. - Auch wurde eine noch eingehendere Bearbeitung des Registers den Wert des Buches als Nachschlagewerk wesentlich erhohen. Praktisches Rezeptbuch fiir die gesamte Fett-, 61-, Seifen- und Schmier- mittel-Industrie. Von Louis Edgar Andes. 3., verb. u. verm. Aufl. Wien u. Leipzig. A. Hartlebens Verl. 1920. Preis M 12,- $- Sortimentszuschl. 10-20°/,, Die Aufnahme eines Buches in Hartlebens Chem.-techn. Bibliothek ist an sich schon eine Empfehlung, da dizser Verlag es versteht, mit p B e m Geschick die richtigen Manner zu ihren verschiedenen Arbeiten zu berufen. Da6 ihm dies auch hier gelungen, beweist das Erscheiiien vorliegender 3. Aufl. Man kann ddher mit Vertrauen diese groBe B. Neumann. [BB. SO:] Assistentin am chemischen Institnt der Universitat Halle. von Max Niemeyer, Halle (Saale) 1920. Konr. Schaefer. IBB 217.1 von Heygendorff. [BB. 6.1

Bücherbesprechungen

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133 ~~ - Aufeatzteil Biicherbesprechungen

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34. Jahrgang 19211 ___ Fur den Bezirk Provinz Sachsen, Anhalt, Thiiringen wurde dieser

Tage ein neuer Gehaltstarifvertrag als Erganzung zum Reichs- tarifvertrag fur akademisch gebildete Angestellte der chemischen Industrie zum AbschluB gebracht, iiber den nahere Auskunft erteilt: Herr Dr. V o 1 k m a n n , Piesteritz, Bez. Halle, Kolonie Sud.

Tarifverhandlungen iiber neue Gehaltsabkommen schweben zur- zeit fur den Bezirk GroB-Berlin (Sektion I ii des Arbeitgeberverbandes der chemischen Industrie) sowie fur den Bezirk Schlesien (Sektion 11 des Arbeitgeberverbandes). Nahere Auskunft erteilt fur Berlin : die Hauptgeschaftsstelle des Bundes angestellter Chemiker und Ingenieure, BerlinW 35, Potsdamer Str. 36, fur Schlesien: Herr Dr. S c h a u s e i l , Deutsch-Lissa, Paetzoldstr. 1.

Biicherbesprechungen. Die Gifte in der Weltgeschichte. Toxikologische, allgemeinverstandliahe

Untersuchungen der historischen Quellen. Von Prof. Dr. L. Lewin . Jul. Springer, Berlin 1920. XVI u. 596 S. Preis M 56,--; geb. M 68,-

Durch einen grofien Teil der ganzm Weltgeschichte fuhrt uns in dem vorliegenden Werke der Verfasser, der mit geradezu erstaunlicher Belesenheit und unter eineehender Quellenangabe darlegt, welch furcht- bare Rolle zu allen Zeiten die Gifte als Werkzeuge des Verbrechens und der Selbstvernichtung unter den GroSen der Welt gespielt haben. Der Stoff gliedert sich in folgende Hauptabschnitte: 1. Entwicklung, Verbreitung nnd Verwendung der Giftkenntnisse in alter Zeit; 2. Ver- giftungen in ihrer Erscheinung als Krankheiten; 3. Behandlung der Ver- giftungen in fruheren Zelten; 4. Beziehung von Gesetzen zu Gift .(dar- unter ,,Gifte als Strafvoll~iehungsmittel"); 5. Vergiftungen durch Arzte oder Laien mittels Arzneien; 6. Giftbeibringung auf absonderlichen Wegen; 7 . Selbstmorde durch Gift; 8. Alter und Bedeutung der Arsen- verbindungen als Gifte; 9. hervorragende geschichtliche Merischen als Veriiber oder Erdulder von Vergiftungen; 10. Frauen als Giftkennerinnen und Vergifterinnen; 11. Geistliche als Vergifter oder Opfer von Ver- giftungen; 12. Gifte als Kriegsmittel.

Das Buch verdient das lnteresse jedes Chemikers, bildet es doch einen aufierst wichtigen Heitrag zur Geschichte unserer Wissenschaft. Hesonderen Dank mussen die Historiker dem Verfasser zollen, der seine grofien toxikologischen Elfahrungen in den Dienst der Aufgabe gestellt hat, so manches Rltsel der geschichtlichen Quellen zu ldsen und auf Grund der utwlieferten Aniaben, Krankheitsberichte us u. zu entscheiden, ob in diesem oder jenen Fallr: Vergiftungen anzunehmen sind oder nicht.

Das Buch ist init Schwung und Wiirme geschriehen; dabei sind vom Verfasser aucli personliche Heltenntnisse eingestreut, die etwas uberraschend wirken. So, wenn er (S. 46) die heutigen ,,Gegengifte" und ,,Schutzstoffe" in einen Topf wirft mit den nicht auszurottenden .abergl$ihischen Dingen", wie Perlen, Amuletten usw. Noch a n zwei andewn Stellen (S. 45 u. 47) leistet er sich lhnliche oder noch scharfere Ausfiille gegen die neuzeitlichen Theorien auf dem Gehiete der In- fekt ionsverciftungen.

Etiws begreiflicher ist es schon, wenn gelegentlich der Ehren- rettung verschiedener der Giftmischerei beschuldigter judischer ArAe (S. 8" u. 85) sein Gefuhl mit ihm durchgeht. Derartige Stellen storen ein weliig, beeintriichtiL.cn aber naturlich in lreiner Weise den Wert des iiihaltsreicheii Huches. Scharf [BB. 249.1

Mitteilungen aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut fiir Eisenforschung zu Diisseldorf. \'on F r i t z Wiis t . 1. Kand. 120 Seiten. Verlag Stiihl- eisen. Dusseldorf 1920. Preis geh. M GO,--, i n Leinen geb. M 70,-

Den hisherigen Kaiser-Willieltn-ForscIiiings-Ins.ituten ist als eins der jiingsten ein solches fur Eisenf'orscl1,tng angegliedert worden, welclies der Leitung des hishrrigen Dir4 tors des Eisenhiittenman- nisclien Iiistituts der Aachener Technischen Hochsctiule Geheimrat Wust anverlraut ist. Ver~egen\E.iirtigen wir ti iis, welch hohen Stand die dentscheEisenindustrieirider Welt einnininrt, und erinnernwir uns, welch gliinzenden Aiifschwung sie in wissensch~~ltiiclier und technischer Re- ziehung genommen hat, so wird uns die diingende Notwendigkeit eines solchen Forschungsinstitiits sofort Itlar, derin von den Tausenden von Frapen, welche allein unsere hochentwic~kelte Stahlindiistria stellt, knnn ;IUS naheliegenden Griinden nur ein geringer Brucliteil durch wissenschaflliche Arbeiten in den Eisenliulteninannischen Instituten der Technihchen Hochschulen uud in den Lnboratorien gro6er Wevke gelfist werden. Da das neue Forschungsinstitut noch keine.. eigne Be- hnusung besitzt, so sind die ersten Arbeiten, die jetzt der Offentlich- keit ubergeben werden, teils noch in Aachm, teils in provisorischen Iiiiumen in Diisseldorf ausgefuhrt. Das vorliegende 1. Heft umfafit vier Arbeiten, die niichstehend kurz skizziert werden sollen. Die erste Arheit, yon Wiis t und H a r d e n h e u e r , hetrifft die ,,Harteprufung durch die Kugelfallprobe". Es handelt sich dabei urn die Frage, ob nicht vielleicht die Brinellsche Kugeldruckprohe durch eine einfache dynamiiche Probe ersetzt werden Irbnnte. rnit welcher die Harte- prufung :in beliebig geformten Werkstiicken direkt vorgenonimenwerden kiinnte, was fur die Technik von groBer Wichtigkeit wlre. Tatsiich- lich wurde ein einfacher Appiirat konstruiert, mit welchem durch den Fall einer mi t Bargewicht belasteten Stalilkugel Zahlen gefunden wurden, die in ganz bestimmtem Verhlltnisse zur Brinellhlrte und zur Festigkeit stehen. Die zweite Arbeit von Wiis t und K i r p a c h betrifft ,,die Sclilackenbestirnmung in Stahl". Eine einwandfreie Methode zur

quantitativen Bestimmung der Einschliisse in Stahl gibt es nicht. Die Verfasser haben diese Liicke auszufullen versucht und haben zu diesem Zwecke die Schneidersche Brommethode etwas abgeindert ; ein voller Erfolg ist aber nicht erzielt worden. Brom lost wohl Eisenkarbid, Eisenphosphid, Schwefeleisen und Schwefelmangan g l d t auf, die Gegen- wart von Kohlenstoff, Silicium, Chrom, Eisennitrid hringt aber noch Fehler in die Methode. M a u r e r berichtet dann in einem umfang- reichen Aufsatze ,,iiber das Beta-Eisen und iiber Hartungstheorien". Uber die Existenz der allotropen Beta-Form des Eisens gehen die Meinungen stark auseinander, die neuen Untersuchungen Maurers be- starken den Zweifel an der Existenz dieser Form und schlieBen irgend- welche Mitwirkung des Beta-Eisenq beim Stahlhiirtungsprozefi aus. Auf Grund neuer experimenteller Unterlagen gibt er noch eine neue Darstellung des Hgrtungsvorgan es. Den SchluB der Abhandlungen bildet eine Untersuchung von a u s t und B r a u n iiber ,,rlas Rund- walzen des Drahtes". Nwh einer gesvhichtlichen Entwicklung der Drahtwalzwerke werden eigne Untersuchungen an vier verschiedenen WalzenstraBen mitgeteilt und die Ergebnisse kritisch beleuchtet. Der Text der Abhandlungen i d durch zahlreiche Zeichnungen und Tafeln ergiinzt. Diesen Berichten sollen bald weitere folgen. Man kann dem neuen Forschungs-Institute nur die besten Gluckwunsche rnit auf den Weg gehen, denn gerade Arbeiten aus diesem Institute kdnnen nicht nur iinserer wichtipsten vaterlandischen Industrie von grofiem Nutzen sein, sondern apch den guten Ruf griindlicher deutscher Forschungs- arbeit im Auslande weiter verbreiten helfen.

Das Studium der Chemie. Von Dr. phil. E l i s a b e t h S p r e c k e l s , Verlag

Preis M 1,50 Schade, dafi die Verfasserin nicht ihr Manuskript vor der Diuck-

legung einem wohlrneinenden und kritischen Freunde anvertraut hat, dessen Aufgahe es gewesen ware, alle schwijlitigen gedanklichen und sprachlichen Konstruktionen auf ein verniinftipes Ma6 zuriickzufuhren und mit kraflieem Rotstift auf die bederiklich zahlreichen stilistihchen Mange1 der Schrift hinzuweisen. Dann wiire die Absicht der Ver- fasserin, die jungen Chemiker nicht nur uber ihren Studiengang, sondern auch ii her die Eigenart des Chemiestudiums aufzuklaren, deutlicher und angenehmer zur Geltung gekoinmen.

So aher wird jeder Leser - sofern er nur einiges Stilgefiihl hat - anf das Peinlichste durch die standigen Versurhe der Verfasserin be- ruhrt, einfache Gedanken niit philosophischen Fachausdruckrn zu ver- biamen, urn hierdurch einen Nimbus besonderer geistiger Tiefe zu verbreiten.

Satze wie z. B.: ,,Die Atom- und Molekulartheorie mit ihren ein- schneidenden Erweiterungen besonders durch die Radi aktivitats- forsc*hung sind das Geriist zu einer chemischen Philosophie, M elche die Einzelgebiete uriter den Gesichtspunkttn einer chemiwhen Ethik, dsthetik und Intellektswissenschaft zur Einheit zusammenschmilzt" sind nicht so tiefgriindig, wie sie scheinen wollen. Aridererseits be- gegnet man hlufig sprachlichen Entyleisungm, die beson'ters deshalh so unanclenehm wirken, uei l sie z u den vielen groBen Worten in he- fremdlichen Gegensatz stehen. Wendungen wie: . E k e schuierige Anfangsfrage, die an den bepinnenden Studenten heraiitritt, ist die Entscheidung . . . .', durftr sich eine Doktorin der Philosophie &vent- lich nicht zuschulden ltommen lassen. Elemente der physiologischen Chemie. Von A r t h u s - S t a r k e. 4,

volrstiindig neu diirchge-ehene u. vermehrte Aufl, init 15 Fig. im Text. Verlau v Joh. Ambrosius Barth, Lpipzig 1921. Preis M 50,-

Das nunmrhr in 4., verm. Aufl. vorliegende Bui,h is1 ein auB.:rst brauchbiirex in knapper und klarer Form diis Wesentlivhe der physio- logirchen Chemin darbietende- Repetitorium , das wohl geeignet ist, gleichzeitig bei der praktischen Arbeit im Laboratorium als Anleitung zu dienen. Selbstverstlttdlich ist es auf den Standpunkt der Wis+en- svhaft von heiite eingestellt, wenngleich irh auch einen gelegentlict~en und versehentlichen atavitischen Ruckfall in der BeLeichnung des Ca(NO,), als CaN,05 (S. 5) erwiihnen mui3. Einzelnes konnte wolil auch in der Erwiigung, da8 diejenigen, die vorliegendes %'err studieren, d.och wenigstens einige chemische Vorkenntnisse besitzen, om die Uhersicht zii ertiohen, kiirzer aefa8t sein. Gelegentlich eingestreute Fragen zwingen den Studierenden ziir Mitarbrit und tragen hierdurch wesentlich bei, den padagogischen Wert drs Buches zu heben. Leider vermochte der Verfasser sich teilweise nicht geniigend von seinem V(irbil,i freizurnachen. urid so liil3t das sachlich ganz vorziigliche Werk spriichlich haufig vie1 zu wiinschen iibrig, indem SaLibdu iind Ausdrucksweise oft der ,iihlichen, und besonders chernischen, Sprache nicht entspricht und hlufig an den typischen franzosischen Siil an- klingt. - Auch wurde eine noch eingehendere Bearbeitung des Registers den Wert des Buches als Nachschlagewerk wesentlich erhohen.

Praktisches Rezeptbuch fiir die gesamte Fett-, 61-, Seifen- und Schmier- mittel-Industrie. Von L o u i s E d g a r A n d e s . 3., verb. u. verm. Aufl. Wien u. Leipzig. A. Hartlebens Verl. 1920.

Preis M 12,- $- Sortimentszuschl. 10-20°/,, Die Aufnahme eines Buches in Hartlebens Chem.-techn. Bibliothek

ist a n sich schon eine Empfehlung, da dizser Verlag es versteht, mit p B e m Geschick die richtigen Manner zu ihren verschiedenen Arbeiten zu berufen. Da6 ihm dies auch hier gelungen, beweist das Erscheiiien vorliegender 3. Aufl. Man kann ddher mit Vertrauen diese groBe

B. Neumann. [BB. SO:]

Assistentin am chemischen Institnt der Universitat Halle. von Max Niemeyer, Halle (Saale) 1920.

Konr. Schaefer. IBB 217.1

von Heygendorff. [BB. 6.1

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[ Zeitschnft ftlr Biicherbesprechungen anpewandte Chemie ~-

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Rezeptsammlung entgegennehnien, die hier fur die Fett-, 01-, Seifen und ~chmierniitielindustrie gehoten ist. Es sind dies alte bewahrti Friedensrezepte, ge1;a:irt mit den Aushilfsgeburten der Zeit des Koh stoffsmangels. Ob freilich alle Rezepte :ils solche auch zu empfehler sind, sei dahingestellt, wie icli z. B. d;is auf Seite 13 heschriebenc Austerschalenseiferezept ob des Znsatres von Kalk zur Seife vom che mischen Standpunkt aus nicht anerkenncm mtichte. Immerhin: ,,We] vieles bringt, wird miinchein etwas bringen," und so wird der gebil, dete Seifen- usw. Fabrikant das Huch, dein ein sorgfaltig geschriebener Kegister heigegeben, mit Nutzen verwenden kljnnen.

Die Metallfarbung. Handbuch fur die chcmische-elektrochemische unc nierhanische Metallfiirbung. Von G e o r g B u c h n e r , selbstlnd. ljffentl Chrmiker, Miinchen. XX, 383 Seiten. Sechste, veimehrte und v e r hesserte Auflage. Verlag M. Krayn, Berlin, 1920.

Preis brosch. M 50,-, geb. M 58,- I i u c h n e r s Metallfarhung ist in deu engeren Fachkreisen so be.

kannt, d:iB die Anzeige des Erscheinens der sechsten Auflage peniigen wiirde. Das Buch bringt aber auch fur Metallchemiker und Elektro- chemiker soviel interessante Hinweise und wissenswerte Angahen daiJ die Durchsicht des Hurhes ;inch den Fachgenossen empfohlen werden kann, die nicht direkt mit Metallfarbung zu tun haben. Das vorliegende Hucli ist namlich kein ,,Korlibuch", d. h. eine Zusammen. stellung von Rezepten, sondern im guten Sinne ein Handbuch. DeI Verfiisser bemulit sich, die rorkommenclen Erscheinungen aueh dem nichtc~heinischen Techniker klarzumachen, und gibt iiherall Katschllge ;iuf (;rund seiner Erfiihrung, die das Gelingen bei der praktischen Ausfii hrung erleichtern werden. Die neue Auflage bringt auBer dem sonstigen etwas vernrehrten Inlialte eine neue sehr lesenswerte Studie iiber die Entwiclilungsgesrliichte der hlelallfiirbung, die vielen Lesern eine angenelime Belehrung sein wird. Was den Inhalt des Ruches hetrifft, so hehandelt der Verfiisser zuerst die Verhlltnisse der Metall- fiirhung im allgenieinen und geht dann zuin Fiirben der Metalle im hesonderen iiber, wobei zuerst die cheniische oder elektrochemische Flirhnng betrach tet w i d , und zw:ir die inaschinelle Fiirbung, die Vor- hereitung der Mt:tnlle zum Fiirhen, die Wiederverwendung gehrauchter hZetwllsiilzliisiin~~:n, Cberwachung der Metallbeizereien; dann werden die 'I';iuch-, Sud-, S treich-, Anreill(:- und l<ontaktverf-dhren besprochen, wor;irif eingehend die FBrl)uiigs\rerf;iliri,n von Zink, Zinn, Kupfer, Kril,ft,rlegierungen, Eisen, Kicliel, Nei, Aluminium, Silber, Gold, Platiu und (lie Fiirhung auf elektroc.lieiriischerii Wege (galvanische Metall- fiirhnng) ~iuseiiiarider~esetzt ist. Dann folqt ausfiihrlich die Behandlung der niechanischtn Metallfiirbung. Sehr pmktisch ist der am Schlui3 gegebene Schliisiel f u r die Auswali I hewiilirter Metal1fiirbungsverf;ihren. I k i s l ; u c ~ h hedarf Iieiner weiteren Einpfehlung mehr.

Kurzer Leitfaden der technischen Gasanalyse. Von R. Z s i g i n o n d y nnd G. . Jander . 67 Seiten mit 17 Figuri:n. Verlag von Friedr. Vieweg 8( Solin, Hraunschn eig 1920. I'reis geh. 11.1 8,-, geh. M 10,-

AIit Recht wird yon den Vertretern der cheinischen Technilt darauf Iiingewirsen, dall die Stndierenden vielf;icli nicht geniigend init den \lellioden der ttdini-;clien (;ns:in;ilyse wr t rau t geniac'ht werden, ob- w c i l i l die Gasan::lyse in tler l'rasis eine verliiiltnisniiiBig groi3e Rolle spieli.

1 )ie Verf. tlrs voi.liegt:ntien ausgezeivlineten Leitfadeus zeigen nun, tl:iIl ein gasanal> tisczlicr Kiirsns , i n den] alle wiclitigeren MeBmethoden gelehvt werden, olinc, scindcrliclie Ilehrbelirstung der Studierenden in wenixen \Vorlien dnri*hgefiilii*t wverdeii li,tliii.

1)ie .\noidtiung cler einzelnen Uhnngen ist rt:cht zweckmiiBig; die .\nsfiilirnng der I~estiriiniungt:n \vird SO k1;i r un t l :tnschiiulich heschrieben, (I;II,I a i i ( 8 l i der \vt!niger Grschic:ltte ;ilsb;ild i n der 1 q . e sein diirfte, er- I'olgreic*li mit Gasen zn esperiiirc.iitiel'eii. Vorziiglich sind die all- genieinell Ahsvhiiitte iiber das 1lesst.n voii Giisen uiid die Felilerquellen, die ]tier i n l;etraclil koinmen kiinnen, nntl besondere Anerkennung verdiitnt - aucli voi!i pfidagogischen St;indpnnkte aiis ~ d:is Kapitel iilicr ~;isvoluiiietriscli~ Kerhnungen.

lioftt:ntlic*li wird den \err. die Getiugtuung zuteil, daB jetzt in iedetii I~ntet,ricl~tsl;iti(~r;itoriuni cin g;is:inalgtisches I'ralrtiltum ein- geric.lttct i v i i d , i n d r m sich ihi. 1,eitf;iden zweifellos dnrchaus be- \viilircn wird. Konr. Schaefer. [ R K . 237.1

Die ,\nalyse dcr Kraftstoffe.

von Heygendorff [BB. IS.]

0. Neumann. [BB. 284.1

Ein 1,eitf:iden zur Unterscheidung nnd I'i,iifiinp der Jlotorkraftstoffe fiir d:rs Kr:rftfahr-, Motorhoot-, h f t - sc.liift'\c.cseii. liir I,:~ricIwirts~~l~~ift und lndustrie von Prof. Dr. K a r l I ) i c l r i c l i - H e I f e n b e l ' g f-. Mit znhlr,:iclien Abbildungen iiii Text untl Anliang. Helfenberg I)ei Dreed(,n 1820. Verlag: Clieniische Fzilirili Helfenl)erg A . 4 . Preis geb. M 40,-

I)as fast zehu Monote nacli deni friilien Tode des verdienten Ver- I'assei~ erschientne Kuch stellt eine Sanimlung aller seiner im letzten .I;ihrzclint ansgefiihrtcn ond z n m Teil veroffentlichten Kraftstoff- fors;chnngen d;ir. 13s sol1 eiri Ratgeber sein fiir alle die, die sich init Kraftstoffen als lkzcuger, \'erhr;iucher oiler Untersucher beschiiftigen. Die h z e l n e n lhp i tel bt:h;indeln die Kraftstoffe vor dein Kriege, wiilirtmd und bis Entle des h'rieges, nach dem Kriege und die der Zukunft. Es folgt d m n die I~esc*hreihnng eines einfachen Priifiings- geriits fiir Kr;iftstoffe iind ein Kapitel iiber die Auspuffgasanalyse inittels Iieuartiger, kleiner uiid sehr liandlicher ( i q r i i f e r iius der Feder von

Wa. O s t w a l d . Die Auswertung der mit diesen Apparaten erhaltener Analysenzahlen wird a n Hand von Rechentafeln und Beispielen ein. gehend er6rtert.

Der Verfasser sah sein Buch selbst nur als einen ersten Versuch einer Analyse der Kraftstoffe an ; er hegte die Hoffnung, daB sich daraus ein umfassendes Werk herausbilden mtige. Aber auch in seiner jetzigen Form wird es Industrie, Handel und Landwirtschaft, dem Kraftfahr- und Motorbootwesen sowie der Luftschiffahrt rechi willkommen sein. Rosenfhal. [BB. 15.1

Das Trocknen mit Luft und Dampf. Erklarungen, Formeln und Tabellen fur den praktischen Gebrauch. Von E. H a u s b r a n d , Baurat. 5., stark vermehrte Auflage. Mit 6 Textfiguren, 9 litho- graphischen Tafeln und 35 Tabellen. Berlin 1920, Julius Springer.

Preis geb. M 42,- Das Ubertragen der physikalischen Operationen des Verdampfens,

Kondensierens und Kiihlens, des Trocknens mit Luft und mit Danipf in die GroBtechnik ist ohne die rechnerischen Grundlagen des Ver- fassers schlechterdings nicht mehr denkbar. Seine ,,ErklBru ngen, Formeln und Tabellen" sind das uneiithelirliche Riistzeug sowohl fur den Apparatebauer, wie fur den Hetriebsingenieur und -chemiker, der mit diesen Operationen zu tun hat. Und dies ist in der chemischen Industrie wohl allgemein der Fall. Daraus erkliirt sich zwanglos das stete Vergriffensein der H a u s h r a n d s c h e n Biicher, das iinnier neue Auflagen ntitig macht. Wie der Verfasser unentwegt beniiiht hleibt, diese Biicher zu erweitern und m6glichst alle vorkominenden Flille in den Kreis seiner rechnerischen Betrachtungen zu ziehen, das ist wieder aus der vorliegenden 5 . Auflage des ,,Trocknens" ersichtlich, die um ganz wesentliche Teile vermehrt ist, sowohl wiis den Textteil als auch was die Tabellen betrifft. Fiirfh. [SS . 252.)

Kohle und Erdiil. Von Prof. Ed. D o n a t h nnd Dozent Dr. techn. A. Lissen . Mit 8 Abhildungen Stuttgart 1920. Ferdinand Enke.

Preis M 7,50 Der Titel ,,Kohle und Erdol" hezieht sich eigentlicli nur auf ein

Kapitel des Ruches, in welchem die 13eziehungen zwisclien diesen beiden auf Grund der bisherigen Forscliungsergehnisse, an deuen D o n a t h hervorragenden Anteil genoinmen hat, historisch besprochen werden. Das iibrige bucli ist der Kohle gewidiiiet und zuin groaten Teile den neuesten k'orschungen und Bestrebungen zu ihrer Verwertung. Unter diesen spielt die Destillation bei niedriger Teniperatnr zurzeit die grobte Kolle. Doch ist auch die Valtuutiidestillation, die Extraktion und die Hydrierung der Kohle geniigend berucltsichtigt. Ihdurch :iber, daii die hei den geminnten Operationen erhiiltenen l'rodukte'teilweise solche sind, wie sie aus deiii Erdiil anch erhalten werden, und dab diese Beziehnngen besonders nnterstrichen sind, ge\vinnt die Ahhand- lung an Interesse und rechtfertigt den Titel. Es ist lteiii Zweifel, d:16 gerude die Crewinnung von Erdolprodukten aus der Kolilc fiir Deutsch- land eine neue Epoche der Kohlenverwertung bedentet. Ikshalb sei auf die vorliegende Zusammenstellung liingewiesen, die einen guten uberblick iiber tills, was erreicht ist und w:is nocli erreicht werden muB, gewiihrt. Fiirth. [BB. 195.1

Einfiihrung in das chemische und chernisch-analytische Praktikum. Von Dr.-Ing. F. M a r t i n . 200 Seiten init 7 Abbildungen. Verlag von Fricdr. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1920.

Preis geh. M 16.--, geb. M 19.40 Der Verfasser ist hei der Abfassung dieser Einfiihrung von dein

sehr beachtenswerten Bcstreheii geleitet gewesen, den 1,abor:itoriums- uiiterricht fiir Anfiinger uinzupestalten. I n manehen Instituteri wird ja auch lieute noch die praltlische Ausbildung der Chemiker niit Reagenzg1;isversuchen eingeleitet, durch die eine Kenntnis der analy- tisclien Eigenschiiften dcr Stoffe vermittelt werden soll. Ilas Ziel dieser ,,iinalytischen Voriibungen" wird aher liauni erreicht, weil sich die Erinnerungsbilder der ziihlreichen Reaktionen d s b a l d iiherdecken und verwischen, und geiviihnlicli tritt erst nach 1)urclifiiliruiig einer ZrtiiSeren Zahl von qualitativen Ari;ilysen eine gewisse Kliirung ein.

Hierzu koniint der weitere Nnchteil, daU zwisclien einer rein inalytisclien TBtiglieit und dem Inhalt der Hiiuptvorlesung iiber ;in- 3rgonische Cheniie verhiiltnisnliiBig wenige Beziehungen bestehen. Uer itudierende hat lteine Gelegenheit, die grundlegenden fiesetze der Ohemie, die ihm in der Vorlesung vorgetragen werden, durch eigene Versuche genxuer kennen zu lernen und zn bestiitigen, und diese Zu- ;:imnienhnngslosigkeit zwischen theoretischer und praktischer Aus- )ildung ist vom piidagogischen S1;rndpnnkte ails nicht z u hilligen.

DaiS dieser MiBstand von verschiedenen Seiten klar erkannt wurde, ?eweisen die erfulgreichen Reformbestrebungen von € 3 . und W. H i 1 t z m d die noch vie1 weitergehenden Vorschliige von S in i t h - H a b e r , J. An t r o p o f f LI. a., die eine vsllige Neugestiiltnng des Anfsnger- lnterrichts herbeifuhren wollen. Wiilirend sich aher die einfuhrenden Jbungen von 13iltz nach den Erfahruingen des Referenten anch in ?inem stark besuchten Prnktikum vorzuglich he\viihren, stellen die NoIildurchdac.liten Ausbildungsgiinge voii S ni i t 11 - H t i b e r untl 7. A n t r o p o f f an die Vorbildung und Selbstiindigkeit der Studierenden inspriiche, die von den1 Durchscbnitt wenigstens gcgenwiirtig nicht :rfiillt werden. Wenn auBerdem, \vie dies zurzeit \vohl in den meisten troi3eren Instituten der Fall ist, die Verhiiltnisse so ungiiiistig liegen, laB ein Unterric1its;rssistent iinmer eine verliiiltnisiriiif~ig groBe %ah1 Ton Praktikanten zu unterweisen hat, so ist der Leiter des P'raldikums

Page 3: Bücherbesprechungen

Verein deutscher Chemiker 135 Anfsahteil 34. Jahrgang 19211

gentitigt, fur seine Reformbestrebungen eine mittlere Linie zu suchen, und hierbei wird ihm das vorliegende Einfiihrungsbuch recht gute Dienste leisten ktinnen.

Ein wertvoller Abschnitt .Arbeitsmaterial und allgemeine Opera- tionen" bildet die Einleitung. Dann folgt die Anweisung zu verschie- denen Einfuhrungsarbeiten, die rnit einfachen und mehrfach wieder zu verwendenden apparativen Mitteln ausgefiihrt werden ktinnen und dem Anfanger Gelegenheit geben, sich niit wichtigen Gesetzen der Chemie vertraut zu machen. Das Kapitel ,,Einige theoretische Grund- lagen zur chemisclien Analyse" behandelt das Massenwirkungsgesetz, die elehirolytische Dissoziation. die Bilduiig von Niederschlagen und die Hydrolyse. Die Reaktionen der Kationen und Anionen werden in einer von der iiblichen Darstellung abweichenden Weise behandelt, indem z. B. die Kationen in ihren gemeinsamen Reaktionen zusammen- gefaijt sind. Durch derartige vergleichende Versuche beliommt der AnfHnger einen besseren Einblick in das analytische Verhalten, als wenn er fiir jedes Kalion alle Reaktionm nacheinander ausfuhren wiirde. Den Schluij bilden Tafeln, die fur die meisten mittelschweren Annlysen der Kationen ausreichen; dagegen wurde auf eine systema- tische Darstellung des Trennungsgangs der Anionen verzichtet.

Die Darstellung ist im allgemeinen klar und anschaulich, kleinerever- sehen und verschiedene stilistische Harten werden hoffentlich in der nachsten Auflage ausgemerzt sein. Die Reaktionsgleichungen sind, wohl der Raumersparnis weqen, in den fortlaufendenText eingefiigtund wirken hierdurch etwas unubersichtlich. Die veralteten Gleichheitszeichen diirften zweckmaijig durch einfach gerichtete Pfeile und durch Doppel- pfeile ersetzt werden, je nachdem es sich um vollstandig verlaufende Resktionen oder um Gleichgewichte handelt. Das Nickeldimethyl- glyoxim ist als , , h e r e s Komplexsalz" zu formulieren, wodurch auch seine anormale Farbe verstandlich gemacht wird.

Handbuch der Seifenfabrikation. Nach dem Handbuch von Dr. C. Deite vollig umgearbeitet und neu herausgegeben von Dr. W a l t h e r S c h r a u t h . Fiinfte Auflage. Mit 171 Textfiguren. Berlin 1921. Verlag von Julius Springer. Geb. M 120,-

Die Neuauflage dieses Handbuches verdient, sowohl was die Menge wie auch den Inhalt des dargebotenen Stoffes betrifft, volle Aner- kennung. Die Anordnung des Stoffes in iibersichtlicher Form, die Exaktheit der Darstellung sichern dem Buche auch fiber den engeren Kreis der Vachgenossen hinaus eine weite Verbreitung. Es ware hochstens der Wunsch auszusprechen, daij bei einer weiteren Neu- auflage das zwar auch in diesem Buche kurz beruhrte Kapitel iiber die Kolloidchemie der Seifen eingehender behandelt wurde. Inhaltlich zerfallt das Buch in folgende Hauptabschnitte: zunachst wendet sich der Verfasser den Rohsloffen fur die Seifenfabrikation zu, und zwar den Fetten, Alkalien und Hilfsrohstoffen. Im zweiten Hauptabschnitt werden mit zahlreichen Abbildungen die niaschinellcn Hilfsmittel der Seifenfabrikation behandelt; hierauf folgt die spezielle Technologie der Seifen, und zwar der harten und weichen Seifen, der Seifen fur die Textilindustrie und der Seifenpulver und verwandten Waschmittel, ferner der Feinseifen, der medikamenttisen Seifen usw. AbschlieBend befaijt sich das sehr empfehlenswerte Buch noch rnit der Seifenanalyse und bringt im Anhang sehr wertvolle Hilfstabellen fur die Seifen- fabrikation , sowie eine Zusammenfassung der die Seifenherstellung betreffenden deutschen Reichspatente. Fischer. [BB. 14.1

t : Das Ozon. Eine physikalisch - chemische Einzeldarstellung. Von

Dr.-Ing. Max Moel l e r , physikalischer Chemiker bei der Siemens & Halske A.-G. - Heft 52 der Sammlung Vieweg, Tagesfragen aus den Gebieten der Naturwissenschaften und der Technik. 155 Seiten mit 32 Textfiguren. Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn, Braun- schweig 1921. Preis geh. M 12,- + Teuerungszuschlag

Bsi der groi3en Bedeutung, die das Ozon nicht nur in chemisch- praparativer und technischer, sondern zumal auch in physiko-chemischer Hinsicht hat, wird die vorliegende ganz ausgezeichnete Nonographie weitgehendes Interesse finden. Wenige sind so berufen, dieses schwierige Thema zu behandeln, wie der Verfasser, denn nicht nur ein sehr grundliches Literaturstudium, sondern auch eigene experi- mentelle und theoretische Untersuchungen iiber das Ozon setzen ihn instand, einen wohl liickenlosen und sehr anschaulichen Bericht uber die zahlreichen Arbeiten zu geben, die sich rnit dem Ozonproblem befassen.

Nach einer kurzen historischen Einleitung werden zuerst die p h y s i k a l i s c h e n E i g e n s c h a f t e n des Ozons besprochen, von denen besonders die o p t i s c h e n sehr interessant sind. Dann folgen: P h y s i - k a l i s c h e B e s t i m m u n g s m e t h o d e n , T h e r m o c h e m i e d e s O z o n s , T h e r m o d y n a m i k d e s 0,- 0, - G l e i c h g e w i c h t s , K i n e t i k d e s O z o n z e r f a l l s , e l e k t r o l y t i s c h e O z o n h i l d u n g , e l e k t r o c h e m i - s c h e s P o t e n t i a l d e s Ozons. Der wichtigste Teil behandelt die O z o n b i l d u n g d u r c l i e l e k t r i s c h e E n t l a d u n g e n sowie die M e t h o d e n z u r D a r s t e l l u n g d e s O z o n s und den Schluij bildet ein hochinteressantes Kapitel uber die P h o t o c h e m i e d e s Ozons.

Mit Recht betont der Verfasser, da6 die Untersuchungen iiber viele Teilgebiete noch nicht abgeschlossen sind. Um so verdienst- voller ist die vorliegende Monographie, weil sie zweifellos einen starken Impuls zu weiteren Forschungen gibt.

Konr. Schaefer. [BB. 236.1

Konrad Schaefer. [BB. 33.1

Verein deutscher Chemiker. Haupsversammlung zu S-garf,

19--22-5- 1921- T a g e s o r d n u n g der Mitgliederversammlung in der Technischen Hoch-

schule am 20. Mai 1921, nachmittags 2 Uhr. 1. Ergebnisse der Wahlen zum Vorstand, zu den Kuratorien der

Hilfskasse und des Jubilaum-fonds sotvie der Ehrungen. 2. Geschaftsbericht des Vorstandes. 3. Abrechnung des Vereins, der Fonds einschl. der Hilfskasse, sowie

der Zeitschrift ; Wahl der Rechnungspriifer. 4. Antrag desVorJtandesauf h d e r u n g d e r Satzungen (vgl.Heft 23, S.111) 5. Festsetzung von Jahresbeitrag und Hauptversammlung 1922. 6. Vereinszeitschrift : Entwicklung des Inhaltes, der Anzeigenver-

waltung, des Verlages fur Angewandte Chemie. 7. Antrag des Niederrheinischen Hezir ksvereins betr. Neuordnung

der Patentgesetzgebung (vgl. Heft 23, S. 111). 8. Antrag der Fachgruppe fur analytische Chemie:

,,DieTagungen der Hauptversammlung des V. D. Ch. sind so einzu- richten, daij etwa bei den Fachgruppen sich ergebende Antrige an den Gesamtverein, sofern sie einen Aufschub von einem Jahr nicht vertragen, gelegenllich derselben Hauptversammlung in einer Schlufisitzung der Mitglieder vorgelegt werden ktinnen."

9. Statistik der Chemiker und Chemiestudierenden; Studium der Auslander an deutschen Hochschulen; Stellenvermittlung; Hinter- legungssrelle fur Geheimverfahren; Rechtsauskunftsstelle.

10. Stellung des Vereins zu anderen Verbanden; Standesfragen. 11. Unterricht und Forschung. 12. Versc-hiedenes. Schluijversammlung der Mitglieder am 21. 5. nachm. (im Anschluij a n

die gemeinsame Sitzung der Fachgruppen).

Der H a u p t v e r s a m m l u n g (Dienstag, den 8. Marz 1921) ging ein Vor- tragsabend voraus, der von 7 bis gegen 8 Uhr dauerte. Nach der Er- tiffnung durch Dr. M e v e s , den bisherigen Vorsitzenden der Ortsgruppe, hielt Herr Prof. Dr. W a e n t i g einen Vortrag uber die Aufschlieijung der Pflanzenfasern. Da der Vortrag demnachst an anderer Stelle ver- tiiffentlicht werden soll, braucht uber denselben nicht berichtet zu werden. In der Aussprache wurden eine Reihe von Anfragen gestellt und vom Vortragenden beantwortet. Herr Dr. G a l e w s k y machte dann verschiedene Mitteilungen iiber den Verrat von Fabriksgeheim- nissen durch 4 Chemiker der Elberfelder Farbwerke und die Stellung- nahme der Amerikaner hierzu. Er empfahl ein Vorgehen gegen diese Che- miker vom Verein aus. Die Versammlung stimmte zu und ersuchte Herrn Dr. G a l e w s k y , eine Eingabe im Sinne seiner Ausfuhrung abzufassen.

In Vertretung des erkrankten Vorsitzenden, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Mo h l a u und des stellvertretenden Vorsitzenden, Prof. Dr. v. W a l t h e r , ertiffnete darauf der Beisitzende des Vorstandes, Herr Dr. M e v e s , die Versammlung und gab zunachst einen kurzen Jahresbericht uber die Tatigkeit des Bezirksvereins und der Ortsgruppe Dresden.

Im Anschlui3 an den Bericht des Herrn Dr. M e v e s stellt dieser den von ariderer Seite gemachten Vorschlag einer Zusammenlegung von Ortsgruppe und Bezirksverein zur Beratung und begriindet diesen Vorschlag eingehend. Es wird beschlossen, die Ortsgruppe in den Bezirksverein aufgeben zu lassen, Einladungen nur noch an die Mit- glieder aus Dresden und den benachbarten Vororten zu versenden, irn ijbrigen Sitzungsankundigungen im Sitzungskalender der Zeitschrift fur angewandte Chemie erfolgen zu lassen. Herr Dr. M e v e s macht ferner Mitteilung davon, daij der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende, Herr Geheimrat Mt ih lau und Prof. Dr.,.v. W a l t h e r , der eine infolge von Krankheit, der andere infolge Uberbiirdung am- scheiden. Satzungsgemaij hat noch ein drittes Mitglied auszuscheiden, es werden aber die in Betracht kommenden Herren, der Kassenwart, Herr Dr. G r o i j m a n n , und der stellvertretende Schriftfuhrer, Dr. F u n k , wiedergewahlt. fiber die Zusammensetzung des Vorstandes erfolgt Mitteilung an anderer Stelle. Es erfolgt dann die Rechnungsprufung, nachdem Herr Dr. C l e m e n in Verlretung von Herrn Dr. G r o i j m a n n , der erkrankt ist, den Kassenbericht gegeben hat, durch die Herren Prof. G r l f e und Dr. Kegel. Auf Grund des Richtigbefundes wird dem Kassenwart Entlastung von der Versammlung erteilt. Es erfolgen schlieijlich noch eine Anzahl Vorschllige und Antriige. Herr Dr. M e v e s schlagt vor, zur Verbilligung der Einladungskosten fur die Veranstal- tungen des Vereins gegebenenfalls in Verhandlungen rnit dem Verein Deutscher Ingenieure und dem Elektrotechnischen Verein zur Mit- benutzung der von diesen Vereinen herausgegebenen, rnit zahlreichen Annoncen ausgestatteten Verbandsmitteilungen zu treten, eine Ein- richtung, die sich im Rheinland und in Leipzig bewahrt hat. In diesem Blatt wird rege lmaig von den Veranstaltungen der Vereine Kenntnis gegeben. Dr. R u n n e schlligt vor, daq Vereinsleben dadurch zu be- leben, daf3 den Vereinsmitgliedern Gelegenheit zu Besichtigungen von Instituten und industriellen Unternehmungen gegeben wird. Dr. F e i b e 1 - m a n n schligt die Veranstaltungen von Fortbildungskursen und die Teilnahme a n bestehenden Colloqiiien vor. Der Vorsitzende, Dr. Meves , verspricht diese Vorschllige in jeder Weise zu berucksichtigen und zu fordern und schlief3t die Versarnmlung mit der Mahnung, den erfolgten Zu- sammenschld durch eifrigeMitarbeit der Mitglieder zu testigen. [V. 11.1

Bezirksverein Sachsen-Thiiringen.

gez. Dr. Meves, Vorsitzender. gez. Prof. Waentig, Schriftf.