7
D 8512 54. Jahrgang Nr. 41 Fotos: Bundeswehr/Torsten Kraatz, Bundeswehr/Kieron Kleinert, Bundeswehr/PAO Nordirak, Bundeswehr/PAO EUNAVFOR MED d h d h i li d h di k d h VIDEO Montag, 22. Oktober 2018 Bundeswehr im Einsatz 13 Einsätze, 3.500 Soldaten: Deutschland übernimmt Verantwortung. Seiten 4 und 5 Die Media-App der Bundeswehr EINSATZ Gun-Shop Die Instandsetzer im Camp Castor in Mali sorgen dafür, dass die Waffen der Soldaten einsatzfähig bleiben. Seite 3 SOZIALES/PERSONAL Cyber-Days Die Bundeswehr zeigt, was sie in der Netzwerk- und Satelliten- technik drauf hat und wirbt um Nachwuchs. Seite 7 VERMISCHTES Spießtagung Kai Bratzke ist Sprecher der Beratergruppe Spieße und spricht über die kommende Spießtagung in Hannover. Seite 8 VIDEO DER WOCHE 60 Sekunden: RABE [email protected]

Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

D 8

512

54. Jahrgang Nr. 41

Foto

s: B

undes

weh

r/T

ors

ten K

raat

z, B

undes

weh

r/K

iero

n K

lein

ert,

Bundes

weh

r/P

AO

Nord

irak

, B

undes

weh

r/P

AO

EU

NA

VF

OR

ME

Dd

hd

hi

li

dh

di

kd

h

VIDEO

Montag, 22. Oktober 2018

Bundeswehr im Einsatz 13 Einsätze, 3.500 Soldaten: Deutschland übernimmt Verantwortung. Seiten 4 und 5

Die Media-App der Bundeswehr

EINSATZ

Gun-ShopDie Instandsetzer im Camp Castor

in Mali sorgen dafür, dass die

Waffen der Soldaten einsatzfähig

bleiben. Seite 3

SOZIALES/PERSONAL

Cyber-DaysDie Bundeswehr zeigt, was sie

in der Netzwerk- und Satelliten-

technik drauf hat und wirbt um

Nachwuchs. Seite 7

VERMISCHTES

SpießtagungKai Bratzke ist Sprecher der

Beratergruppe Spieße und spricht

über die kommende Spießtagung

in Hannover. Seite 8

VIDEO DER WOCHE

60 Sekunden: RABE

[email protected]

Page 2: Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

POLITIK2 22. Oktober 2018aktuell POLITIK

Foto: Bundesweh

r/J

ane

Schm

idt

Fotos: Bundeswehr/Michael Weckbach, Bundeswehr/PAO Nordirak, Bundeswehr/Mandy Herold, Bundeswehr/Jonas Weber

1

Thema mit SprengkraftBei einer Konferenz der Bundeswehr zur Counter-IED sprachen die Experten auch über hybride Bedrohungen.

Von Jörg Fleischer

Eine Patrouille in Mali identifiziert und verzeichnet mögliche Gefahrenpunkte durch Sprengfallen.

2 Im nordirakischen Erbil bildet die Bundeswehr Peschmerga in der Counter-IED aus.

3 Die Soldaten werden regelmäßig in der Kampfmittelabwehr geschult, um Sprengsätze zu erkennen.

4 In Stetten am kalten Markt wird die Sicherung von Beweisen nach einer Detonation gelehrt.

Alle Bereiche unseres Le-

bens könnten Ziel hybrider

Bedrohungen werden,

sagte Oberst Achim Werres bei

der 9. Counter-IED-Konferenz.

Deshalb sei es wichtig, so der

Vertreter des BMVg, ressor-

tübergreifend zusammenzuar-

beiten. An dem Symposion zur

Abwehr improvisierter Spreng-

fallen (IED) in Mannheim nah-

men 90 Experten teil. Die Vertre-

ter der Bundeswehr, der Polizei

und anderer Institutionen tausch-

ten Informationen und Erfah-

rungen aus, um sich noch besser

abzustimmen.

Auf der Agenda standen asym-

metrische und hybride Bedrohun-

gen, Erfahrungsberichte und die

Vorstellung neuer Strategien und

Technologien. Der Rahmen rund

um das Kernthema „C-IED“ war

bewusst breit gefasst. Zu dem

dreitägigen Symposium hatte

das Bildungszentrum der Bun-

deswehr eingeladen.

Gemeinsam handeln

Hybride Bedrohungen sind-

eine Kombination aus klassischen

Militäreinsätzen, wirtschaftlichem

Druck, Computerangriffen bis zu

Propaganda in den Medien und

sozialen Netzwerken. Ihr Ziel ist

es, nicht nur Schaden anzurich-

ten, sondern Gesellschaften zu

destabilisieren und die öffentliche

Meinung zu beeinflussen. Offene

demokratische Staaten bieten hier-

für viele Angriffsflächen und sind

somit besonders verwundbar.

Oberst Werres erklärte, dass

kein Ressort allein in der Lage

sei, die vielen Formen hybrider

Bedrohungen zu überschauen,

rechtzeitig zu erkennen und ihnen

zu begegnen – umso wichtiger

sei ein übergreifender Ansatz.

Der Westen intensiviere nicht erst

seit der Krimkrise seine Gegen-

maßnahmen. Hybride Bedrohun-

gen seien ein globales Phänomen,

das auf absehbare Zeit ein Thema

bleibe. Werres bezeichnete sie

als dritte große Herausforderung

der Bundeswehr neben den Aus-

landseinsätzen sowie der Landes-

und Bündnisverteidigung. Bei der

Counter-IED sei die Bundeswehr

gut aufgestellt, doch dies sei nur

eine Facette hybrider Gefahren.

Im Bereich Cyber oder Künst-

liche Intelligenz gebe es dagegen

noch viel zu tun.

Ressortübergreifend heißt für

Felix Wassermann von der Ber-

liner Humboldt-Universität eine

enge zivil-militärische Koopera-

tion. Der Wissenschaftler erwei-

terte den Rahmen ausdrücklich

um den zivilgesellschaftlichen

Bereich, der mit einbezogen

werden müsse – so wie es bereits

im Weißbuch zur deutschen

Sicherheitspolitik 2016 stehe.

Oberst Thorsten Ludwig vom

Amt für Heeresentwicklung

brachte es auf den Punkt. Für

Strategien gegen hybride Bedro-

hungen brauche es eine gemein-

same Sprache, einen „gemeinsa-

men Zeichenvorrat“, damit die

betroffenen Ressorts in dieselbe

Richtung denken und handeln

könnten.

Gefahr für alle

Ludwig Frühauf von der Deut-

schen Hochschule der Polizei rich-

tete den Blick auf den öffentlichen

Raum in Deutschland. Innere und

äußere Sicherheit seien nicht mehr

zu trennen. Beispiel: Berlin. Dort

seien 2017, so Frühauf, allein in

U-Bahnhöfen, Bussen und Bah-

nen pro Tag neun Angriffe auf

Bürger geschehen – die Verbre-

chen seien in ihrer Häufung dra-

matisch. Darüber hinaus habe

die Gewalt gegen Polizei, Feuer-

wehr und Rettungskräfte erheb-

lich zugenommen. Das Gefühl

von Verlässlichkeit und Sicher-

heit in unserer Gesellschaft werde

so mehr und mehr aufgeweicht,

erklärte der Polizist. Die Taten

seien nicht nur reine Gewaltde-

likte, sondern mögliche rweise

auch ein Indikator für eine „kul-

turelle Implosion“. Das Sympo-

sium hat deutlich gezeigt, dass

hybride Bedrohungen vielschich-

tig sind – und die gesamte Gesell-

schaft betreffen.

MEHR AUF

1 2

3 4

E D I T O R I A L

Der Deutsche Bundestag hat vor wenigen Tagen die

Verlängerung des Einsatzes Counter Daesh/Capacity

Building Irak um ein weiteres Jahr beschlossen.

Der Einsatz der Bundeswehr ist weiterhin

Teil der internationalen Koalition gegen

den „Islamischen Staat“, dessen terri-

toriale Herrschaft erfolgreich bekämpft

wurde. Der friedensstiftende Wert des

deutschen militärischen Beitrags in der

Region ist deutlich sichtbar. Aber noch

ist die Terrormiliz nicht völlig besiegt. Der

„IS“ stellt nach wie vor eine Bedrohung für den

Irak und die Region dar.

Deshalb geht es für Deutschland nun darum, die

internationale Koalition bei der nachhaltigen Eindäm-

mung des „IS“ verlässlich zu unterstützen – und einen

Beitrag zu Stabilisierung und Wiederaufbau im gesam-

ten Irak zu leisten. Der Schwerpunkt der Bundeswehr

liegt nun auf dem Fähigkeitsaufbau.

Wie bei vielen Einsätzen zuvor hat das Par-

lament einmal mehr ein Mandat verlängert.

Dieser Beschluss bedeutet für die Sol-

datinnen und Soldaten der Bundeswehr

Planungssicherheit. Darüber hinaus ist

diese Entscheidung ein Beitrag zur inter-

nationalen Verlässlichkeit der Bundes-

regierung gegenüber ihren Partnern. Ein

weiterer Beleg dafür, dass Deutschland seine

sicherheitspolitische Rolle in der Welt angenommen

hat, die ein Mehr an Verantwortung nach sich zieht.

Jörg Fleischer, Parlamentskorrespondent

IMPRESSUMHerausgeber und verantwortlich für den Inhalt:

Bundesministerium der Verteidigung

Presse- und Informationsstab

Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin

Bundeswehr aktuell ist ein Produkt

der Redaktion der Bundeswehr:Reinhardtstraße 52, 10117 Berlin

Telefon: (0 30) 886 228 - App.

Fax: (0 30) 886 228 - 20 65, BwFw 88 41

E-Mail: [email protected]

Leiter der Redaktion der Bundeswehr:Oberst i.G. Arne Collatz-Johannsen

Für die Produktion der Bundeswehr aktuell

verantwortliche Redakteure: Florian Stöhr (fs), (-2420)

Hauptmann Sebastian Nothing (sn), (-2421)

Produktionsunterstützung: Hauptgefreiter Berke Azak (-2423)

Ressortleiter der Redaktion der Bundeswehr: BMVg: Florian Manthey (flo), (-2830)

Bundeswehr: Major Anika Wenzel (akw), (-2860)

Mitwirkende an dieser Ausgabe: Tillmann Engel (te)

Doreen Kintzel (dok)

Anja Poerschke (ap )

aktuell gibt es auch als E-Paper auf: www.bundeswehr.de und über die Media-App der Bundeswehr

Mediendesign: Daniela Hebbel (-2650)

Bildredaktion: Andrea Bienert (-2660)

Satz:Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und

Dienstleistungen der Bundeswehr,

DL I 4 Zentraldruckerei BAIUDBw

Intranet: http://zentraldruckerei.iud

Druck:Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH

Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf

Erscheinungsweise: Wöchentlich montags

Auflage: 40.000 Exemplare

Verteilung innerhalb der Bundeswehr:SKA GrpRegMgmtBw/ Mediendisposition

Kommerner Straße 188

53879 EUSKIRCHEN

E-Mail: [email protected]

ISSN: 1618-9086

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeich-

nungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben

die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbe-

dingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nach-

druck nur mit Genehmigung. Die Redaktion behält sich das

Recht auf Kürzung vor.

Page 3: Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell

1

Waffen-TÜV im Gun-ShopDie Spezialisten im Camp Castor in Mali halten

Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig.

Von Michael Weckbach

Julia B. vom Team der Waffeninstandsetzer in Mali prüft alles, von der Handwaffe bis zur Waffenstation.

2 Stabsunteroffizier David R. reinigt und prüft jedes Teil im Verschluss des G36.

3 Nach dem Abfeuern bleiben Rückstände von Pulver, Metallen und Kunststoffen in der P8 zurück.

4 Hauptfeldwebel Julia B. zerlegt und untersucht die Einzel-teile einer Granatmaschinenwaffe.

-

d

d-

EINSÄTZE aktuell

1

2

3

4

Sand, Staub, Kondenswasser und die tägli-

che Nutzung setzen den Waffen der Solda-

ten in Mali zu. Das deutsche Einsatzkon-

tingent der UN-Mission MINUSMA prüft seine

Handwaffen und Waffensysteme deshalb regel-

mäßig. Das Team der Waffeninstandsetzung –

der „Gun-Shop“, wie es im Camp Castor in Gao

genannt wird – hat alle Hände voll zu tun.

„Wir führen regelmäßig Prüfungen durch“, sagt

Stabsunteroffizier David R., einer der Waffen-

mechaniker. Die Teileinheitsführerin, Hauptfeld-

webel Julia B., ergänzt: „Alle Soldaten kommen

bei uns vorbei und stellen ihre Waffen zur Ins-

pektion vor. Wir prüfen dann die Funktionsfähig-

keit anhand bestimmter vorgeschriebener Prüf-

schritte und ersetzen schadhafte Teile, sofern das

mit unseren Mitteln vor Ort möglich ist.“

Alles wird

geprüft

Geprüft wird unter anderem, ob sich das

Abzugsgewicht in den vorgegebenen Toleranzen

bewegt, ob der Auswerfer funktioniert oder der

Verschluss leichtgängig ist. Besonderes Augen-

merk liegt auf dem Schlagbolzen: Ist er zu stark

abgenutzt, wird er ausgetauscht, denn im Ernst-

fall muss der Schlagbolzen die Patrone zünden.

Die Umweltbedingungen in Mali stellen für

Handwaffen mit ihren fein abgestimmten beweg-

lichen Teilen eine Herausforderung dar. Die inei-

nandergreifenden Bestandteile in Griffstück und

Verschluss bei den Handwaffen sind so gearbeitet,

dass sie kein großes Spiel aufweisen dürfen, der

feine Sand in der Luft schmirgelt aber Teile davon

regelrecht ab und kann so die Funktionsfähigkeit

der Waffe einschränken. Ein weiterer Umwelt-

faktor ist das Kondenswasser, das sich

beim Wechsel aus dem klimatisierten

Container ins Freie in Handwaf-

fen bildet. Dass kann dazu füh-

ren, dass Pistolen im Griff-

stück Rost ansetzt und

die Waffe unbrauchbar

wird. „All diese Ein-

flussfaktoren sind uns

bekannt, deshalb prüfen

wir die Waffen auf Herz und

Nieren“, erklärt Hauptfeld-

webel Julia B.

Von Handwaffen

bis Waffensystemen

Nicht nur die Handwaffen der Soldaten müs-

sen den „Waffen-TÜV“ durchlaufen. Die Prü-

fung erstreckt sich auch auf Systeme auf den

Fernbedienbaren Leichten Waffenstationen der

Einsatzfahrzeuge. „Bei uns liegen auch Maschi-

nengewehre, schwere Maschinengewehre und

Granatmaschinenwaffen auf dem Tisch. Da wird’s

manchmal schon eng. Unhandlich sind die Din-

ger auch noch“, sagt Julia B. „Eine Granatmaschi-

nenwaffe wiegt schon mal knapp 35 Kilogramm,

die musst du erst mal auf die Werkbank wuch-

ten“. Nach dem Zerlegen sei es einfacher, weil

die Einzelteile wesentlich leichter sind.

Die beiden Waffenmechaniker zerlegen die

Waffen im Beisein der Soldaten. Diese werden

im Anschluss von ihren Bedienern gereinigt und

im letzten Schritt von den Spezialisten wieder

zusammengebaut. Dann ist die Waffe wieder ein-

satzbereit – und der „Gun-Shop“ hat wieder Zeit

für neue „Kundschaft“.

MEHR AUF

Foto

s: B

undes

weh

r/M

ichae

l W

eckbac

h (

2),

Pri

vat

, B

undes

weh

r/F

rank W

iedem

ann;

Gra

fik:

Bundes

weh

r/C

athar

ina

Defl

ou

Page 4: Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

Stand: 22. Oktober 2018

Zeichenerklärung

Einsatz durch NATO geführt

Einsatz der Vereinten Nationen (VN)

Einsatz durch EU geführt

Truppenstärke

Mandatszeitraum

Die Bundeswehr beteiligt sich an 13 Auslandseinsätzen.

§

Gra

fik:

Bundes

weh

r/C

athar

ina

Defl

ou/M

ichae

l F

uck

ner

EINSATZ4 aktuell aktuell 5aktuell 5

EUNAVFOR MED Operation Sophia, Mittelmeer

199 § 01.10.2015 – 30.06.2019

European Union Naval Force - Mediterranean

Aufklärung von Schleusernetzwerken, Vorgehen gegen Schlepper,

Ausbildung der libyschen Küstenwache und Marine, Überwachung des

Waffenembargos gegen Libyen

EUTM Mali

152 § 19.02.2013 – 31.05.2019

European Union Training Mission in Mali

Ausbildung- und Beratung der malischen Streitkräfte, des Verteidigungs-ministeriums, der Führungsstäbe und der Sicherheitskräfte der G5-Sahel

SEA GUARDIAN, Mittelmeer

185 § 29.09.2016 – 31.03.2019

Seeraumüberwachung, Beitrag zur Terrorismusbekämpfung, kooperativer

Kapazitätsaufbau im Mittelmeer, Kooperationsplattform anderer Mittel-

meermissionen, -staaten und -akteure; Krisenfrüherkennung

KFOR, Kosovo

241 § 12.06.1999 – 23.06.2019

Kosovo Force

Aufbau und Erhaltung eines sicheren Umfelds einschließlich der

öffentlichen Sicherheit, Absicherung der Rechtsstaatlichkeitsmission der

Europäischen Union (EULEX Kosovo), Überwachung und Durchsetzung

der EntmilitarisierungSNMG 2, Ägäisches Meer

220 § nicht mandatierungspflichtig

Standing NATO Maritime Group 2

Lagebeobachtung, Unterstützung der griechischen und türkischen

Küstenwache sowie der europäischen Grenzschutzagentur Frontex

zur Bekämpfung von Schleuseraktivitäten

EFP, Litauen

550 § nicht mandatierungspflichtig

Enhanced Forward Presence

Multinationaler Verband unter deutscher Führung auf rotierender

Basis zur Bündnisverteidigung; Teil von insgesamt vier multinatio-

nalen NATO-Bataillonen in den baltischen Staaten und Polen

VAPB, Baltikum

200 § nicht mandatierungspflichtig

Verstärktes Air Policing Baltikum

Luftwaffe und belgische Streitkräfte sichern den Luftraum der

Staaten Estland, Lettland und Litauen mit Eurofightern in Bereit-

schaft, Engagement ist zeitlich begrenzt

MINURSO, Westsahara

3 § 16.10.2013 – nicht mandatierungspflichtig

United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara

Durchführung eines Referendums über den Status der Westsahara;

Unterstützung von vertrauensbildenden Maßnahmen, Überwachung der

Minen- und Munitionsräumung

MINUSMA, Mali

943 § 28.02.2013 – 31.05.2019

United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali

Schutz- und Unterstützungsaufgaben; Beitrag zu einem konsolidierten

Lagebild durch Aufklärung; Unterstützung beim Transport von Personen

und Material, Wahrnehmung von Führungs-, Verbindungs- und Bera-

tungsaufgaben, Lufttransport aus Niamey (Niger)

UNMISS, Südsudan

13 § 09.07.2011 – 31.03.2019

United Nations Mission in the Republic of South Sudan

Schutz der Zivilbevölkerung, Beobachtung der Menschenrechts-

situation, Sicherung des Zugangs zu humanitärer Hilfe, Unterstützung bei

der Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens

UNAMID, Sudan

7 § 13.02.2008 – 31.03.2019

United Nations/African Union Hybrid Mission in Darfur

Unterstützung des Darfur-Friedensabkommens vom 5. Mai 2006 sowie

der aktuellen Friedensverhandlungen; Unterstützung in Stäben sowie

medizinische Unterstützung und Hilfe bei technischer Ausrüstung

EUNAVFOR Atalanta, Horn von Afrika

71 § 19.12.2008 – 31.05.2019

European Union Naval Force Somalia – Operation Atalanta

Schutz der Schiffe des Welternährungsprogramms und AMISOM;

Abschreckung und Bekämpfung der Piraterie und Seefernaufklärung

COUNTER DAESH/ CAPACITY BUILDING IRAQ

384 § 04.12.2015 – 31.10.2019

Aufklärung aus der Luft, Einsatzunterstützung durch Tankflugzeuge, See-

und Luftraumüberwachung, mit Beteiligung an NATO AWACS-Flügen,

Austausch und Abgleich von Lageinformationen mit der Anti-IS-Koalition,

nachhaltige Ausbildung von Führungskräften der zentralirakischen Armee

UNIFIL, Libanon

118 § 20.09.2006 – 30.06.2019

United Nations Interim Force in Lebanon

Seeraumüberwachung, Unterbinden von Waffenschmuggel im

Operations gebiet, Ausbildungsunterstützung der libanesischen Marine

ABGESCHLOSSENE EINSÄTZE

Irak: UNSCOMKambodscha: UNAMICSomalia: UNOSOM II, EUTM SOMRuanda: UNAMIRKuwait: OEFMazedonien: ConcordiaIndonesien: AMMÄthiopien/Eritrea: UNMEEDemokratische Republik Kongo: ARTEMIS, EUFOR RD Congo, EUSEC RD CongoGeorgien: UNOMIG, OSZEIndischer Ozean: OEFSudan: AMIS, UNMISBosnien und Herzegowina: SFOR/EUFORMali: AFISMA Mittelmeer: MEM OPCW, Seenotrettung, OAEAfghanistan: ISAF, UNAMAZentralafrikanische Republik: EUFOR RCAHorn von Afrika: EUCAP NestorWestafrika: EbolaLiberia: UNMILTürkei: AF TUR

RESOLUTE SUPPORT, Afghanistan

1108 § 01.01.2015 – 31.03.2019

Resolute Support Mission

Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen nationalen

Verteidigungs- und Sicherheitskräfte für deren Aufgabe, ihrer Sicherheits-

verantwortung in Afghanistan nachzukommen

UNSMIL, Libyen

2 § 01.03.2018 – nicht mandatierungspflichtig

United Nations Support Mission in Libya

Beratung bei der Stabilisierung Libyens; Unterstützung der Implementie-

rung des Libyschen Politischen Abkommens durch die Einheitsregierung

sowie beim Aufbau rechtstaatlicher Strukturen; Überwachen der

Menschenrechtslage, humanitäre Hilfe

Einsatzgleiche Verpflichtungen im Ausland

Page 5: Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

6 22. Oktober 2018ZOOMaktuell 22. Oktober 2018

Vom Holz- und Mauerwerksbau bis zur Sanitärinstallation –

die Pioniere in Münchsmünster beweisen handwerkliches Geschick.

Von Stefan Rentzsch, Fotos Jonas Weber

Aus den Werkstätten der Bauinstandsetzungs-

einrichtung (BIE) dringen laute Geräusche. Es

hämmert, knarzt und pocht. Soldaten der Pan-

zerpionierkompanie 550 aus Stetten am kalten Markt

bearbeiten gerade Holzbalken, um Schutzhütten für Trup-

penübungsplätze zu bauen. „Die Kameraden schlagen

hier zwei Fliegen mit einer Klappe“, sagt Hauptfeldwe-

bel Titus Schubert, der die Lehrgangsteilnehmer anlei-

tet. „Einerseits bleiben sie sich in Übung, andererseits

fertigen sie Bauwerke, die sie selbst für den militäri-

schen Dienst benötigen.“ Zehn modulare und zerlegbare

Schutzhütten sollen die Stettener in dem zweiwöchigen

Lehrgang herstellen.

Handfeste

Ausbildung

In der BIE im oberbayrischen Münchsmünster finden

sie dafür beste Voraussetzungen. „Wir bieten den Sol-

daten moderne Werkhallen, Material und Fachkompe-

tenz“, sagt Oberstleutnant Ulrich Funke, der die Einrich-

tung leitet. Die 25 Soldaten und ein ziviler Mitarbeiter

des BIE gehören zum Ausbildungszentrum Pioniere

im 25 Kilometer entfernten Ingolstadt. „Zusätzlich zur

Unterstützung der dortigen Lehrgänge mit praktischen

Anteilen und dem Bereitstellen von Infrastruktur für

die übende Truppe bereiten wir Pioniereinheiten auf

ihre kommenden Auslandseinsätze vor.“ Seit drei Jah-

ren werden auch Pioniereinheiten befreundeter Staa-

ten ausgebildet.

Nicht weit entfernt von den Holzbauern feilt Ober-

stabsgefreiter Dominik Klier an einem Stück Metall.

Der 24-Jährige gehört ebenfalls zur Panzerpionier-

kompanie 550. „Ich fertige gerade Zaunpfosten an“,

erklärt er. Der Mannschafter hat wie viele Pioniere sei-

nen Berufsabschluss vor seiner Zeit bei der Bundes-

wehr gemacht. „Ich bin gelernter Metallbauarbeiter.

Die Lehrgänge hier besuche ich regelmäßig, um meine

Fähigkeiten zu erhalten. Werkstatt und Werkzeug sind

top“, sagt der Stettener.

Metall- und Holzbearbeitung sind nicht die einzigen

Gewerke, die in Münchsmünster geübt werden können.

„Wir bilden die ganze Palette ab. Dazu zählt der

Beton- und Mauerwerksbau, Gas-, Wasser- und

Sanitärinstallation, die Elektroinstallation sowie

der militärische Straßen-, Wege- und Brücken-

bau“, sagt Oberstleutnant Funke. „Mit genügend

Soldaten können wir locker ein Einfamilienhaus

hochziehen – samt Einfriedung und Zufahrts-

wegen.“ Zum Leistungsprofil des BIE gehören

auch der Feldlagerbau, das Schaffen von Zugän-

gen zu Gebäuden durch Sprengen und die Ge-

wässerausbildung.

Ihr Können beweisen die Pioniere in der

eigenen Liegenschaft: Im Eingangs-

bereich der Ausbildungs-

stätte findet sich ein

Holzpavillon Marke

Eigenbau

für Besprechungen und mehrere selbstgebaute mobi-

le Carports schmücken die Kaserne. „Das sind bewusst

gesetzte Zeichen für die auszubildenden Einheiten als

greifbare Beispiele, was alles möglich ist. Und natür-

lich auch Eigenwerbung“, sagt Funke.

Ohne Pioniere

geht’s nicht

Aus der Betonbauhalle 200 Meter weiter dröhnt ein

lautes rüttelndes Geräusch. Soldaten des Spezialpio-

nierregiments 164 in Husum füllen Beton in vorgege-

bene Formen und bearbeiten ihn mit einem Betonrüttler.

„Damit wird der Beton verdichtet, was für mehr Stabi-

lität sorgt“, erklärt Stabsfeldwebel Bernhard Steinber-

ger, der die Aufsicht hat. Heute stellen die Kameraden

komplexe Betonformteile her. „Der Auftrag ist militä-

rischer Natur. Diese Formteile werden zur Errichtung

von Stellungen, Lagersicherungen, aber auch in größe-

rer Dimension für Absicherungsmaßnahmen benötigen.“

Soldaten als qualifizierte Bauarbeiter.

Was in Münchsmünster geübt wird, ist nur ein klei-

ner Ausschnitt aus der Vielfalt der Pioniertruppe – aber

ein wichtiger. Die Kameraden schaffen mit ihrem Kön-

nen erst die Voraussetzung für den Erfolg der Kampf-

truppe in den Einsätzen: ein sicheres Lager, zweck-

mäßige Unterkünfte und fließend Wasser und Strom.

MEHR AUF

Foto

s: B

undes

weh

r/Jo

nas

Web

er(3

)

Herstellung: Die Soldaten müssen alle Arbeitsschritte selbst übernehmen – dazu zählt auch das fachgerechte Mischen von Beton.

Fertigstellung: Für die Errichtung von Stellungen oder Lagersicherungen bauen die Soldaten sogenannte Betonformteile.

Page 6: Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

aktuellSOZIALES / PERSONAL22. Oktober 2018 7

snura

Bkn

ra/ F

hre

eswund

Foto: B

IT-Soldaten live erlebenBei den Cyber-Days zeigt die Bundeswehr ihre

IT-Fähigkeiten – und wirbt um Nachwuchs.

Von Dieter Obermayer und Michael Sprengard

Foto

s: B

undes

weh

r, B

undes

weh

r/O

liver

Burg

har

t

Netzwerke aufbauen, Kabel

verlegen, Software instal-

lieren und Server konfigu-

rieren – beim IT-Camp Anfang

Oktober gaben Profis der Infor-

mationstechnikbataillone 281

in Gerolstein und 292 in Dillin-

gen an der Donau einen Einblick

in die Satellitenkommunikation

und die Netzwerktechnik der

Bundeswehr.

„Ich freue mich, dass es so viele

Teilnehmer sind“, sagt Stabsfeld-

webel Marc Moser vom Informa-

tionstechnikbataillon 292. Der

Soldat gehört zum Organisations-

bereich Cyber- und Informations-

raum und leitet beim IT-Camp

den Kabelbautrupp. Moser erklärt

den Teilnehmern gerade, wie

sie Netzwerkkabel in vier Meter

Höhe über eine Straße verlegen.

„Anpacken müssen die jungen

Leute allerdings selbst.“ Dann

richten sie IT-Services ein,

zum Beispiel ein gemeinsames

Chatprogramm. „Mittlerweile

haben wir Soldaten bei uns in

der Ausbildung, die bei früheren

IT-Camps dabei waren“, erklärt

Moser. „Hier bekommen die

Teilnehmer ein realistisches Bild

vom Dienst in der Bundeswehr.

Eine Teilnehmerin war zum Bei-

spiel überrascht, dass auch die IT-

Soldaten Uniform tragen und

nicht in weißen Kitteln herum-

laufen.“

Technik wie

im Einsatz

In Lagerhalle 7 in Gerolstein

treffen die Campteilnehmer

auf Hauptfeldwebel David

Züllmann. Das abhörsichere

taktische Kommunikationsmittel

Tetrapol steht auf dem Programm.

Züllmann erklärt Antennen träger

und Basisstation des multi-

funktionalen Handysystems:

„Das Handfunkgerät hat eine

RSSI-Adresse. Wozu braucht

man diese Adresse und wie

findet man diese heraus?“ Sofort

werden in der Gruppe Begriffe

wie Flotte, Subflotte und Iden-

tifikationsnummer diskutiert.

„Mit dieser Adresse oder

Nummer werden die Handgeräte

im System angemeldet“, antwor-

tet eine Teilnehmerin.

Während der Cyber-Days erhal-

ten die Teilnehmer einen inten-

siven Einblick in die Aufgaben

der IT-Bataillone. Diese sorgen

mit moderner Technik dafür, dass

bei Einsätzen der Bundeswehr

und ihrer Verbündeten IT-Ser-

vices überall auf der Welt zur

Verfügung stehen. Heutzutage

erfassen Streitkräfte in ihren

Gefechtsständen Daten digital,

bearbeiten sie gemeinsam in spe-

ziell gesicherten Clouds, führen

Videokonferenzen durch und

recherchieren im Internet.

Das fünftägige Camp in den

Kasernen in Dillingen und Gerol-

stein bietet neben IT-Themen

auch einen Einblick in das mili-

tärische Leben der Spezialisten.

Auf der Hindernisbahn müssen

Wände, Balancierbalken und

Gleitgang überwunden werden.

Landkartenkunde und das Ein-

norden einer Wegstreckenkarte

zur Vorbereitung eines Orientie-

rungsmarsches stehen ebenfalls

auf dem Stundenplan und auch

der militärische Basisfitnesstest

wird absolviert.

Nachwuchs

im Blick

In Gerolstein überlegt der ehe-

malige freiwillig Wehrdienstleis-

tende Peter Krywalski, zurück zur

Truppe zu kommen. „Ich mache

eine Ausbildung zum Fachinfor-

matiker“, sagt der Wiesbadener.

Mit der Bundeswehr verbindet er

bis heute das Gefühl von Kame-

radschaft und gegenseitiger Hilfe.

„Natürlich will ich mehr über

die IT in der Bundeswehr erfahren.

Aber ich will auch sehen, wie die

Bundeswehr so ist“, meint ein Abi-

turient aus Oldenburg. Bei ihm

steht die Truppe ganz oben auf

der Liste zukünftiger Arbeitge-

ber. Die Cyber-Days sind für die

IT-Bataillone gute Möglichkeit,

um Nachwuchs zu gewinnen,

denn hier können die Teilnehmer

hautnah erleben, wie vielseitig

und interessant der Dienst in der

Truppe ist.

MEHR AUF

1 Neben den spezifischen Einblicken in die Aufgaben der IT-Bataillone erfahren die Teilnehmer auch das militärische Leben.

2 Aus erster Hand kann der Arbeitsbereich und -platz der IT-Spezialisten begut-achtet werden.

2

1

P E R S O N A L B O G E N

Draht zur FührungStadum. Er zeigt seinen Soldaten gerne,

wo es langgeht. Oberstabsfeldwebel

Hauke Jans ist die Führung junger

Kameraden ein großes Anliegen.

Der 51-jährige ist Kompaniefeld-

webel beim 1. ELoKa-Bataillon 911

in Stadum und hat die Umgliederung

der Einheit seit 2013 begleitet. In der

Region an der Grenze zu Dänemark ist

die Konkurrenz um Nachwuchs groß –

Jans ist immer bereit, die Vorzüge der

Bundes wehr als Arbeitgeber zu erläutern.

Als Spieß ist der dreifache Vater für rund

180 Soldaten, Angestellte und Beamte verantwort-

lich. Zur Kompanie gehört auch eine Ausbildungs-

werkstatt; die Auszubildenden werden von Jans

gerne zu Schnuppertagen in die Truppe eingeladen:

„Wegen der in der Werkstatt vermittelten Kennt-

nisse passen sie gut zur EloKa.“ Er möchte den

Lehrlingen eine Perspektive für die Zeit nach der

Ausbildung zeigen und sie für eine Karriere in Uni-

form begeistern. „Es gibt kein anderes Berufs-

bild, in dem man so viele Menschen aus ande-

ren sozialen Schichten kennenlernen und

im täglichen Umgang Kameradschaft

erleben kann“, erklärt Jans den Sol-

datenberuf.

Das Miteinander ist dem Ober-

stabsfeldwebel besonders wichtig.

„Ab einem bestimmten Punkt

braucht es Teamfähigkeit“, so

Jans. Die Modernisierung der Stuben

durch die Agenda Attraktivität sieht er als

wichtige Entwicklung – aber ein Fern seher

auf jeder Stube? Das braucht es für ihn nicht.

„Es wäre besser, einen Fernsehraum einzurichten,

wo die Soldaten gemeinsam etwas machen

können“, sagt der Spieß.

Seinen Ansichten vertritt Jans auch beim General-

inspekteur als Mitglied der Beratergruppe Spieße.

Das Gremium berät den obersten Soldaten der

Bundeswehr in allen Fragen, die die Kompaniefeld-

webel betreffen. Die „Mütter der Kompanie“ sind

schließlich das Herz der Truppe – und die Mitglie-

der der Beratergruppe Spieße wissen ganz genau,

wie es schlägt. (te)

Welche Menschen bewundern Sie?Menschen, die ihr Schicksal trotz Rückschlägen meistern.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an anderen?Ehrlichkeit.

Was empfinden Sie als Ihre größte Leistung?Junge Menschen zu prägen und ihnen den Weg zu weisen.

Wie können Sie am besten entspannen?Beim Joggen.

Welches Lied singen oder hören Sie gern?Queen – Don’t stop me now.

Wo möchten Sie am liebsten leben? Amerika.

Was war das Verrückteste, was Sie gemacht haben?Ein Hubschrauberflug über den Grand Canyon.

Was würden Sie mit einem Lottogewinn machen?Reisen.

Page 7: Bundeswehr im Einsatz · 22. Oktober 2018 3EINSÄTZE aktuell. 1 . Waffen-TÜV im Gun-Shop. Die Spezialisten im Camp Castor in Mali halten Handwaffen und Waffensysteme einsatzfähig

SUDOKU

aktuell8 VERMISCHTES 22. Oktober 2018

S E LR Ä T S E L

„Das Ohr an der Basis“Kai Bratzke ist Sprecher der Beratergruppe

Spieße und kümmert sich um die Truppe.

Oberstabsfeldwebel Kai Bratzke ist Kompaniefeldwebel der ersten Staffel des Objektschutzregiments der Luftwaffe. Seit 2012 ist er außerdem Sprecher der Berater-gruppe Spieße beim General-inspekteur der Bundeswehr. Das Gremium fungiert als Bindeglied zwischen den Kompaniefeld-webeln und dem ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr. Eine der Aufgaben: Die Organisation der Spießtagung vom 23. bis zum 24. Oktober in Hannover.

Was sind Ihre Aufgaben als Spre- cher der Beratergruppe Spieße?

Ich vertrete die Berater-

gruppe nach außen und bin für

die Koordination der Arbeit

verantwortlich. Ich stehe im

direkten Austausch mit dem Büro

des Generalinspekteurs und dem

Referat für Angelegen heiten der

Inneren und Sozialen Lage der

Bundeswehr, das uns organisa-

torisch unterstützt. Als Sprecher

der Beratergruppe kann ich

zudem jederzeit beim General-

inspekteur vorsprechen.

Welche Themen stehen auf dem Programm der Spießtagung?

Beherrschendes Thema ist dies-

mal die Wirkung der Agenda

Attraktivität in den Streitkräften.

Zudem beschäftigen wir uns mit

der Agenda Ausbildung, den

Trendwenden und der Entbüro-

kratisierung. Die Weiterentwick-

lung des Aufgabenbereichs der

Spieße wird ebenfalls besprochen.

Es geht um eine kritische und

konstruktive Auseinandersetzung,

die Stimmung in der Truppe soll

der Leitung direkt und ungefiltert

kommuniziert werden.

Wie kommt die Beratergruppe auf ihre Themen?

Manche Themen werden aus

dem Verteidigungsministerium an

die Gruppe herangetragen. Dann

berichtet jedes unserer zwölf Mit-

glieder bei unseren regelmäßigen

Treffen, was ihre Truppe bewegt.

Weiteren Input bekommen wir

aus dem Zentrum für Innere

Führung und der Schule für Feld-

jäger und Stabsdienst.

Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Generalinspekteur?

Generalinspekteur und Vertei-

digungsministerium arbeiten auf

strategischer Ebene, wir unterstüt-

zen aus taktischer Perspektive. Wir

haben das Ohr an der Basis, verfü-

gen über einen breiten Erfahrungs-

schatz. So können wir Hinweise

auf anstehende und Lösungen

für bereits bestehende Herausfor-

derungen anbieten. Umgekehrt

besprechen wir mit dem General-

inspekteur Sachverhalte, die die

ganze Bundeswehr betreffen, und

liefern Lösungsvorschläge.

Es gibt über 1.300 Spieße. Wie wird man einer von zwölf Beratern des Generalinspekteurs?

Die Auswahl erfolgt durch die

sechs Teilstreitkräfte und Organi-

sationsbereiche, die jeweils zwei

Spieße stellen. In meinem Fall

waren alle Verbände der Luft-

waffe aufgefordert, Vorschläge

zu machen. Unter den sechs Vor-

schlägen fiel die Wahl durch den

damaligen Inspekteur der Luft-

waffe auf mich.

Wie hoch ist der Arbeitsaufwand?Das hängt von der Stimmung in

der Truppe ab. Vier- bis fünf Mal

im Jahr kommt die Beratergruppe

zu Sitzungswochen zusammen,

außerdem muss die jährliche

Spießtagung in Hannover orga-

nisiert werden. Zusätzlich müssen

Stellungnahmen und Vorlagen

verfasst werden. All das findet

neben unserer eigentlichen Arbeit

als Kompaniefeldwebel statt.

Lohnt sich der Aufwand?Natürlich. In meiner Amtszeit

konnten wir die Stellung des Kom-

paniefeldwebels durch die Abgren-

zung zu anderen Fach tätigkeiten

– namentlich dem Innendienst

– stärken. Dadurch haben wir

einen Zuwachs von 300 Kompa-

niefeldwebeln in den Streitkräften

erzielt. Dass uns der Generalins-

pekteur die inhaltliche Gestaltung

der Spießtagung übertragen hat,

ist ein deutlicher Vertrauensbe-

weis. Zudem bin ich immer wieder

beeindruckt, wie sehr sich jedes

Mitglied der Berater gruppe sich

für die ihm anvertrauten Frauen

und Männer einsetzt.

Die Fragen stellte

Tillmann Engel.Stets erkennbar an der goldenen Kordel – der Spieß.

Foto

s: B

undes

weh

r/F

ranka

Bru

ns

(2)

VielGlück

Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Senden Sie die vier Lösungszahlen, die sich aus den farbigen Feldern ergeben, per E-Mail mit dem Betreff "Sudoku 41/2018" und Ihrer Postanschrift an:

[email protected]

Einsendeschluss:Sonntag dieser Woche

Zu gewinnen: Victorinox Spartan Wood Das elegante Taschenmesser wiegt nur 57 Gramm und bietet zehn Funktionen.

Lösung 39/2018: 9 2 3 9

Gewonnen hat: Maik Bisanz

VielGlück

Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen. Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt. Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Senden Sie die vier Lösungszahlen,die sich aus den farbigen Feldern ergeben, per E-Mail mit dem Betreff "Sudoku 41/2018" und Ihrer Postanschrift an:

[email protected]

Einsendeschluss:Sonntag dieser Woche

Zu gewinnen:Victorinox Spartan WoodDas elegante Taschenmesser wiegt nur 57 Gramm und bietet zehn Funktionen.

Lösung 39/2018: 9 2 3 9

Gewonnen hat: Maik Bisanz

412018

Fot

o: P

R/V

icto

rino

x

R Ä T S E L