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Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Professur für Marketing und Handelsbetriebslehre Übung Grundlagen des Marketing Übung Grundlagen des Marketing Prof. Dr. Cornelia Zanger Übung Betriebswirtschaftslehre I „Grundlagen des Marketing“ Technische Universität Chemnitz Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Marketing und Handelsbetriebslehre Prof. Dr. Cornelia Zanger Sommersemester 2015 Übung 4: Markenstrategie Übung Grundlagen des Marketing 2 Prof. Dr. Cornelia Zanger Aufgabe (1) - Fallstudie Die „Gartenfreude AG“ produziert diverse Produkte für den Garten. Die Produktnamen beinhalten alle das Wort „Gartenfreude“ und unterscheiden sich lediglich in einem Zusatz, der die genaue Funktion beschreibt, z.B. „Gartenfreude Blumendünger“, „Gartenfreude Heckenschere“ und „Gartenfreude Laube“. Die Markenpolitik weist bei der „Gartenfreude AG“ einen extrem hohen Stellenwert auf. Marktforschungsstudien haben ergeben, dass die Markenbezeichnung „Gartenfreude“ – insbesondere auf Grund langjähriger, intensiver Kommunikationspolitik und einem Verzicht auf Veränderungen im Markenauftritt – einen extrem hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung aufweist und der Name zudem mit hoher Qualität für Gartenprodukte verbunden wird.

Übung 4: Markenstrategie - tu-chemnitz.de · einheitlichen Marke angeboten (Bsp.: Siemens, Allianz, Obi, Bahlsen) • Vordergrund der Profilierungsbemühungen: Firma und ihre Kompetenz

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Fakultät für WirtschaftswissenschaftenProfessur für Marketing und HandelsbetriebslehreÜbung Grundlagen des Marketing

Übung Grundlagen des MarketingProf. Dr. Cornelia Zanger

Übung Betriebswirtschaftslehre I„Grundlagen des Marketing“

Technische Universität Chemnitz

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

Lehrstuhl für Marketing und Handelsbetriebslehre

Prof. Dr. Cornelia Zanger

Sommersemester 2015

Übung 4: Markenstrategie

Übung Grundlagen des Marketing2Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1) - Fallstudie

Die „Gartenfreude AG“ produziert diverse Produkte für den Garten. Die Produktnamen beinhalten alle das Wort „Gartenfreude“ und unterscheiden sich lediglich in einem Zusatz, der die genaue Funktion beschreibt, z.B. „Gartenfreude Blumendünger“, „Gartenfreude Heckenschere“ und „Gartenfreude Laube“.

Die Markenpolitik weist bei der „Gartenfreude AG“ einen extrem hohen Stellenwert auf.

Marktforschungsstudien haben ergeben, dass die Markenbezeichnung „Gartenfreude“ – insbesondere auf Grund langjähriger, intensiver Kommunikationspolitik und einem Verzicht auf Veränderungen im Markenauftritt – einen extrem hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung aufweist und der Name zudem mit hoher Qualität für Gartenprodukte verbunden wird.

Übung Grundlagen des Marketing3Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1) - Fallstudie

a) Warum handelt es sich bei „Gartenfreude“ um eine Marke und nicht nur um eine markierte Leistung?

a) Was verstehen Sie unter einer Marke? b) Welche Funktionen aus Konsumenten,- und aus

Herstellersicht übernehmen diese?

b) Welche Markenstrategie verfolgt die „Gartenfreude AG“?a) Welche unterschiedlichen Markenstrategien gibt es? Grenzen

Sie diese voneinander ab.b) Diskutieren Sie Vor- und Nachteile der einzelnen Strategien. c) Welche Strategie verfolgt die „Gartenfreude AG?“

Übung Grundlagen des Marketing4Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1) Die Marke

Marken (verhaltenswissenschaftliche Definition)Marken sind Vorstellungsbilder in den Köpfen der Anspruchsgruppen,die eine Identifikations- und Differenzierungsfunktion übernehmen unddas Wahlverhalten prägen.

(Quelle: Esch/Herrmann/Sattler, Marketing, München 2008, S. 194)

Übung Grundlagen des Marketing5Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1) Die Marke – Wiederholung!

Funktion von Marken aus Konsumentensicht

Qualitätssignal und Risikoreduktion

Orientierungshilfe und Erleichterung der Informationsaufnahme und -verarbeitung

Vermittlung eines Erlebniswertes

Selbstdarstellung

Übung Grundlagen des Marketing6Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1) Die Marke - Wiederholung

Funktion von Marken aus Herstellersicht

Differenzierung vom Wettbewerb und Qualitätssignal

Schaffung von Markenloyalität

Schaffung von Markteintrittsbarrieren

Schutz vor Krisen

Schaffung eines Preisspielraumes

Schaffung einer Plattform für neue Produkte

Übung Grundlagen des Marketing7Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1) Die Marke – Wiederholung!

Klassische Kennzeichen einer Markenstrategie

gleich bleibender Auftritt über längere Zeit

gleich bleibend (hohe) Qualität

hoher Distributionsgrad/ Erhältlichkeit für den Kunden

intensive Werbung

gleich bleibendes Preisniveau

Übung Grundlagen des Marketing8Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1a) Die Marke

Warum handelt es sich bei „Gartenfreude“ um eine Marke und nicht nur um eine markierte Leistung?

Übung Grundlagen des Marketing9Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1b) Die Marke – Wiederholung!

Teilaufgabe b) Welche Markenstrategie verfolgt die „Gartenfreude AG“?

Welche unterschiedlichen Markenstrategien gibt es? Grenzen Sie diese voneinander ab.

Diskutieren Sie dabei die jeweiligen Vor- und Nachteile!

Übung Grundlagen des Marketing10Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (1b) Markentypen als strategische Schlüsselentscheidung

für jedes Produkt eine eigene Marke

alle Produkte einerProduktlinie untereiner Marke

Sämtliche Produkteeines Unternehmens

unter einer Marke

Einzelmarke Familienmarke Dachmarke

Produktanzahleiner Marke

Übung Grundlagen des Marketing11Prof. Dr. Cornelia Zanger

1. Einzelmarken-Strategie

Konzeptioneller Ansatz

• Prinzip: eine Marke = ein Produkt = ein Produktversprechen

• der Anbieter bleibt im Hintergrund und ist den Kunden so möglicherweise sogar unbekannt

• Realisierung einer überdurchschnittlichen Preisstellung

Übung Grundlagen des Marketing12Prof. Dr. Cornelia Zanger

1. Einzelmarkenstrategie

Übung Grundlagen des Marketing13Prof. Dr. Cornelia Zanger

1. Einzelmarkenstrategie

Welches Unternehmen steckt hinter diesen Marken?

Übung Grundlagen des Marketing14Prof. Dr. Cornelia Zanger

1. Einzelmarkenstrategie

Vorteile:

Übung Grundlagen des Marketing15Prof. Dr. Cornelia Zanger

1. Einzelmarkenstrategie

Nachteile:

Übung Grundlagen des Marketing16Prof. Dr. Cornelia Zanger

2. Familienmarken-Strategie

Konzeptioneller Ansatz

• einheitliche Marke für eine bestimmte Produktgruppe

• Partizipation aller unter dieser Familienmarke angebotenen Produkte am aufgebauten Markenimage

• Übertragung des Nutzenversprechens (Philosophie) von bereits auf dem Markt befindlichen Leitprodukten auf alle Produkte der Familie

• Zusammenfassung bestimmter Produkte eines heterogenen Programms zu Produktlinien

Übung Grundlagen des Marketing17Prof. Dr. Cornelia Zanger

2. Familienmarken-Strategie

Übung Grundlagen des Marketing18Prof. Dr. Cornelia Zanger

2. Familienmarken-Strategie

Vorteile:

Übung Grundlagen des Marketing19Prof. Dr. Cornelia Zanger

2. Familienmarkenstrat

Nachteile:

Übung Grundlagen des Marketing20Prof. Dr. Cornelia Zanger

3. Dachmarken-Strategie

Konzeptioneller Ansatz

• Sämtliche Produkte eines Unternehmens werden unter einer einheitlichen Marke angeboten (Bsp.: Siemens, Allianz, Obi, Bahlsen)

• Vordergrund der Profilierungsbemühungen: Firma und ihre Kompetenz bzw. Sympathie bei den Kunden

Übung Grundlagen des Marketing21Prof. Dr. Cornelia Zanger

3. Dachmarken-Strategie

Übung Grundlagen des Marketing22Prof. Dr. Cornelia Zanger

3. Dachmarken-Strategie

Beispiel Siemens - Unterschiedliche Geschäftsfelder

Übung Grundlagen des Marketing23Prof. Dr. Cornelia Zanger

3. Dachmarken-Strategie

Beispiel Siemens - Unterschiedliche Produkte

Übung Grundlagen des Marketing24Prof. Dr. Cornelia Zanger

3. Dachmarken-Strategie

Dr. Oetker – eine Auswahl der unterschiedlichen Produkte

Übung Grundlagen des Marketing25Prof. Dr. Cornelia Zanger

3. Dachmarken-Strategie

Vorteile:

Übung Grundlagen des Marketing26Prof. Dr. Cornelia Zanger

3. Dachmarken-Strategie

Nachteile:

Übung Grundlagen des Marketing27Prof. Dr. Cornelia Zanger

Lösung Teilaufgabe 1b und c

Teilaufgabe b) Welche Markenstrategie verfolgt die „Gartenfreude AG“?

Richtige Antwort: Dachmarkenstrategie

Teilaufgabe c) Was sind konkrete Vor- und Nachteile für die Gartenfreude AG?

Übung Grundlagen des Marketing28Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (2)

Erläutern Sie die Positionierung als Grundlage der Markenführung.

Grenzen Sie bitte Markenidentität, Markenpositionierung und Markenimage theoretisch voneinander ab.

Übung Grundlagen des Marketing29Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (2) Positionierung als Grundlage der Markenführung

Ausgangspunkt der Markenpositionierung

Markenidentität („Selbstbild“)

bringt zum Ausdruck, wofür eine Marke – zunächst nach innen,später nach außen - stehen soll. Sie umfasst die essenziellen,wesensprägenden und charakteristischen Merkmale einer Markeund reflektiert alle strategischen Vorstellungen eines Unternehmenszur grundlegenden inhaltlichen Ausrichtung einer Marke.

(Quelle: Esch, Strategie und Technik der Markenführung, 2. Aufl., München 2004, S. 84)

Übung Grundlagen des Marketing30Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (2) Positionierung als Grundlage der Markenführung

Markenimage („Fremdbild“)

…ist die Summe aller Assoziationen, die Kunden mit einer Markeverbinden. Dies können verbale/nonverbale, emotionale und/oderkognitive Eindrücke sein.(Quelle: Esch, Moderne Markenführung, 4. Aufl., Wiesbaden 2005, S. 1235)

Markenpositionierung...zielt darauf ab, dass die Marke in den Augen der Konsumenten soattraktiv ist und gegenüber konkurrierenden Marken so abgegrenztwird, dass sie gegenüber Konkurrenzmarken vorgezogen wird.

(Quelle: Esch/Herrmann/Sattler, Marketing, München 2008, S. 194)

Übung Grundlagen des Marketing31Prof. Dr. Cornelia Zanger

Aufgabe (2) Positionierung als Grundlage der Markenführung

Unternehmensinterne Vorgaben zur Marke

Zielvor-gabe

beeinflusst

beeinflusst

beeinflusst beeinflusst

Feedback

Positionierungder Marke

(Konzeption und Umsetzung)

Identität der Marke

(Eigenbild)

Image der Marke

(Fremdbild)

Positionierung der Wettbewerber(Konzeption und Umsetzung)

beeinflusstWahrnehmung bei

den Anspruchsgruppen

Konzept der identitätsorientierten Markenführung