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Konflikte Trainingsboard verstehen - - handeln lösen bw_board_km_final_2_cc.indd 1 27.08.2014 17:24:35

bw board km final 2 cc - INNOVATION HUB · Es treten zwischen Menschen immer wieder Konflikte auf, weil sie sich missverstanden haben. Haben aber immer diese beiden Konfliktparteien

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Konflikte

Trainingsboard

verstehen - -handeln lösen

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Willkommen ...

... zum Trainingsboard „Konflikte verstehen - handeln - lösen“

Hinweise

Dieses Lehrmaterial kann einzeln und in einer

Gruppe von bis zu fünf Personen bearbeitet

werden.

Lesen Sie sich die jeweiligen Texte und

Arbeitsanweisungen durch.

Bearbeiten Sie anschließend die Aufgaben

entweder alleine oder im Gruppenrahmen.

Beachten Sie dabei die vorgegebene

Reihenfolge. Für die vollständige Bearbeitung

im Gruppenrahmen werden Sie ungefähr zwei

bis drei Stunden benötigen, vergessen Sie also

nicht, auch mal eine Pause zu machen (z.B.

nach Baustein 5). Die im Zeitstrahl am unteren

Rand angegebenen Werte sind Erfahrungen und

dienen nur der groben Orientierung.

EinführungWarum Konflikte?

Konflikte sind sowohl in unserem privaten als auch

im beruflichen Bereich alltäglich. Sie zu bewältigen

stellt oft hohe Anforderungen an jeden von uns.

Konflikte können sowohl negative als auch

positive Effekte haben.

Was sind überhaupt Konflikte?

Allgemein können Konfliktsituationen als unter-

schiedliche, gegensätzliche Wünsche, Erwartun-

gen, Ziele, Werthaltungen oder auch Kämpfe um

Vorteile und Ressourcen definiert werden. In der

Psychologie definiert man einen Konflikt als einen

Kampf gegensätzlicher oder gleichartiger, aber

konkurrierender Handlungstendenzen.

Ziele der Bearbeitung: ■ Sie sollen Konflikte besser erkennen können! ■ Sie sollen in Konfliktsituationen organisierter

kommunizieren können! ■ Sie sollen ihre Empathiefähigkeit verbessern! ■ Sie sollen in der Lage sein, andere

Perspektiven einzunehmen!

Baustein 1

Hinweise / Einleitung

4 min.

Wo Konflikte stattfinden Seite2

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Page 3: bw board km final 2 cc - INNOVATION HUB · Es treten zwischen Menschen immer wieder Konflikte auf, weil sie sich missverstanden haben. Haben aber immer diese beiden Konfliktparteien

Aufgabe 1

Nehmen Sie das „Material zu Aufgabe 1“ hervor.

Dort finden Sie fünf Beispiele. Entscheiden

Sie gemeinsam, welches Beispiel welchen

Konflikttyp darstellt.

1) Welche Karte stellt einen interindividuellen

Konflikt dar?

2) Welche Karte stellt einen Intra-Gruppen-

Konflikt dar?

3) Welche Karte stellt einen intraindividuellen

Konflikt dar?

4) Welche Karte stellt einen Personen-Gruppen-

Konflikt dar?

5) Welche Karte stellt einen Inter-Gruppen-

Konflikt dar?

Legen Sie die Beispiele nun nebeneinander in

der richtigen Reihenfolge (links 1 bis rechts 5) vor

sich auf den Tisch.

Schauen Sie sich nun die Lösung in der Anlage

„Lösung zu Aufgabe 1“ an.

Konfliktsituationen erleben wir nahezu auf allen

sozialen Ebenen:

■ Zwischen Einzelpersonen (interpersoneller

Konflikt)

■ Innerhalb einer Gruppe (Intra-Gruppen-Konflikt)

■ Zwischen Gruppen (Inter-Gruppen-Konflikt) ■ In einer Person selbst (intrapersoneller Konflikt)

■ Zwischen Einzelpersonen und Gruppen

(Personen-Gruppen-Konflikt)

Baustein 2 Wo Konflikte stattfinden

Hinweise / Einleitung

10 min.

Wo Konflikte stattfinden Sach- und Beziehungsebene Seite3

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Sach- und Beziehungsebene eines KonfliktesZwischenmenschliche Konflikte haben sowohl

eine Sachebene als auch eine Beziehungsebene.

Auf der Sachebene stehen Streitpunkte, die nach

außen getragen werden.

Auf der Beziehungsebene stehen eher sachunab-

hängige Faktoren, die oft im Inneren einer Person

auch unausgesprochen bleiben (z.B. Enttäuschun-

gen).

Beide Ebenen haben Einfluss auf die jeweils

andere.

So kann unter anderem eine negative Beziehungs-

ebene negativen Einfluss auf Entscheidungen in

der Sachebene haben.

Zum Beispiel kommunizieren zwei Kameraden/

Kameradinnen desselben Zuges aufgrund ihrer

schlechten Beziehung zueinander nicht mehr über

gemeinsame Ziele, so dass zu erfüllende Aufträge

gefährdet sein können.

Andererseits können Sachkonflikte auch zu Bezie-

hungskonflikten führen.

Überlegen Sie sich an dieser Stelle hierzu selbst

ein Beispiel.

Einerseits ist ein Teil eines Eisberges zu sehen.

Andererseits ist der weitaus größere Teil eines Eis-

berges unter Wasser und kann somit nicht immer

gesehen werden.

Dinge, die wir sehen können, sind für uns direkt er-

fahrbar und somit bewusst. Sie sind objektivierbar.

Dinge, die wir aber nicht sehen können, bleiben

uns oft unbewusst und sind häufig subjektiv.

So können einzelne Faktoren auch beim Menschen

entweder „über oder unter Wasser“ liegen.

Sie haben nun gesehen, dass Konflikte auf ver-

schiedenen Ebenen stattfinden können. Sie müs-

sen nicht immer ausgesprochen bzw. offen ausge-

tragen werden. Oft sind diese nur im Innern eines

Individuums vorhanden.

Außerdem wissen Sie, dass Konflikte auf der Be-

ziehungsebene auch Konflikte auf der Sachebe-

ne auslösen können und umgekehrt. Die beiden

Ebenen sind also nicht eindeutig voneinander zu

trennen, sie verschmelzen. Konflikte basieren also

oftmals auf unterschiedlichsten Hintergrundbedin-

gungen.

Sachebene

Beziehungsebene

Aufgabe 2

Nehmen Sie „Material zu Aufgabe 2“ hervor. Lesen

Sie sich die einzelnen Karten gemeinsam durch.

a) Welcher Faktor gehört eher zur Sach- bzw.

eher zur Beziehungsebene?

Ordnen Sie die Karten der jeweiligen

Ebene zu, indem Sie die Karten der Ebene

entsprechend auf den Eisberg kleben.

b) Sind wirklich alle Faktoren eindeutig

zuzuordnen?

Diskutieren Sie gemeinsam, warum sich einige

Faktoren auf beiden Ebenen auswirken.

Wenn Sie fertig sind, schauen Sie sich die Anlage

„Lösung zu Aufgabe 2“ an.

Baustein 3 Sach- und Beziehungsebene

20 min.

Wo Konflikte stattfinden Sach- und Beziehungsebene Konflikte erkennen Seite4

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Vorhandene Konflikte zu erkennen ist nicht immer

einfach.

Besonders, wenn sie nicht ausgesprochen und

nicht direkt offen ausgetragen werden, ist ihre

Existenz aufgrund ihrer Einzigartigkeit nur schwer

eindeutig zu identifizieren.

Konflikte können viele Gesichter haben, die mit

verschiedenen Emotionen zum Ausdruck gebracht

werden (können).

Anmerkung zu Aufgabe 3a

Wie Sie gemerkt haben, ist es nicht immer

einfach eine Emotion zu erkennen. Es ist also

nicht schlimm, wenn nicht alle Emotionen

erkannt wurden.

Aufgabe 3a

Bei Konflikten erkennt man häufig nur die

Symptome.

Nehmen Sie die Anlage „Material zu Aufgabe

3a“ hervor. Teilen Sie die Karten gleichmäßig und

verdeckt auf. Jetzt geht es darum, sich in sein

Gegenüber hineinzuversetzen.

Spielen Sie abwechselnd die zugeteilten

Symptome bzw. Emotionen, möglichst ohne zu

sprechen. Die jeweils anderen von Ihnen sollen

nun versuchen, diese zu erkennen und möglichst

genau zu benennen.

Sie haben für jede Emotion höchstens 2 Min.

Zeit. Wenn die 2 Min. abgelaufen sind, lösen Sie

die jeweilige Emotion auf.

Seien Sie kreativ!

Legen Sie die durchgespielten Karten in

beliebiger Anordnung in eines der blauen Felder

auf der rechten Seite.

Aufgabe 3b

Sprechen Sie gemeinsam darüber, warum

manche Emotionen nicht erkannt wurden und wie

man sie in Ihrer Darstellung perfektionieren kann.

Aufgabe 3c

Nehmen Sie nun die Anlage „Material zu Aufgabe

3c“ hervor. Sie sehen nun Beispiele, wie sich

die einzelnen Emotionen bzw. Symptome aus

Teilaufgabe 3a in einem Konflikt äußern können.

Lesen Sie sich die einzelnen Karten gemeinsam

durch. Ordnen Sie die Karten den Emotionen

bzw. Symptomen zu, indem Sie diese passend,

mit der Textseite nach oben gerichtet, auf das

Spielfeld legen. Es gehört immer genau eine

Karte zu einem Feld.

Sie haben sich nun damit beschäftigt, andere

Perspektiven einzunehmen, erste Diskussionen

zu führen und erfahren, wie sich bestimmte

Symptome in einem Konflikt widerspiegeln. Aber

wie verläuft eigentlich ein Konflikt, wenn man ihn

standardisieren will? Beginnt er direkt mit Gewalt

oder scheinbar harmlos?

Baustein 4 Konflikte erkennen

30 min.

Sach- und Beziehungsebene Konflikte erkennen Eskalationsstufen Seite5

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Page 6: bw board km final 2 cc - INNOVATION HUB · Es treten zwischen Menschen immer wieder Konflikte auf, weil sie sich missverstanden haben. Haben aber immer diese beiden Konfliktparteien

Eskalationsstufen eines KonfliktsMan kann einen Konflikt zwar nicht verallgemei-

nern, dennoch kann man ihn in ein Muster einord-

nen. Dazu kann man neun Stufen der Eskalation

unterscheiden. Diese werden wieder in Konfronta-

tions- und Rückzugsphasen, welche unregelmäßig

ständig wechseln, unterteilt.

Je höher die Stufe der Eskalation ist, desto stärker

ist der Konflikt. Zusätzlich wird es mit fortgeschrit-

tener Eskalationsstufe immer schwieriger, den

Konflikt zu lösen bzw. auf eine niedrigere Stufe

zurückzuführen. Diese Erfahrung haben Sie ver-

mutlich bereits selbst gemacht.

Aufgabe 4a

Nehmen Sie die Anlage „Material zu Aufgabe 4a“

hervor. Sie sehen nun Beispiele für jede einzelne

der neun Eskalationsstufen. Bestimmen Sie

jemanden aus Ihrer Gruppe, der die Beispiele

laut vorliest. Überlegen Sie sich gemeinsam

nach jedem Beispiel eine passende Überschrift,

wie man die einzelnen Stufen benennen könnte.

Tragen Sie diese Überschriften auf die Karten

ein. (Beispiel: „Kontaktabbruch“ als eine

Stufenüberschrift)

Aufgabe 4b

Sie sehen (rechts) eine Stufenleiter. Wie könnte

ein Konflikt zwischen zwei Personen verlaufen?

Ihre Aufgabe ist es, die Überschriften für die

einzelnen Stufen aus Teilaufgabe 4a in eine

Reihenfolge zu bringen. Dabei ist Stufe 1 (unten)

die niedrigste, Stufe 9 (oben) die höchste Stufe

eines Konflikts. Schreiben Sie Ihre Überschriften

nun, in der richtigen Reihenfolge, in die farbigen

Felder auf der rechten Seite.

Wenn Sie fertig sind, schauen Sie sich die Lösung

in der Anlage „Lösung zu Aufgabe 4b“ an.

Hinweis: Rot kennzeichnet Konfrontations-, Blau Rückzugsphasen

In einem Konflikt müssen nicht immer alle Parteien

auf ein und derselben Stufe stehen. Es kann zum

Beispiel sein, dass eine Partei gar keinen Konflikt

wahrnimmt, weil in ihren Augen alles normal er-

scheint. Zur gleichen Zeit kann jedoch die andere

Partei bereits einen Konflikt deutlich spüren.

Beispiel: Ein Vorgesetzter schreit seinen Unterge-

benen an.

Der Vorgesetzte sieht keinen Konflikt, sein Ziel ist

Motivation.

Der Untergebene jedoch sieht bereits einen Konflikt

und reagiert mit Kontaktabbruch.

Baustein 5 Eskalationsstufen

30 min.

Konflikte erkennen Eskalationsstufen Konfliktlösung (1-4) Seite6

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Page 7: bw board km final 2 cc - INNOVATION HUB · Es treten zwischen Menschen immer wieder Konflikte auf, weil sie sich missverstanden haben. Haben aber immer diese beiden Konfliktparteien

Sie haben sich nun einiges an Wissen über

Konflikte angeeignet.

Um einen Konflikt zu lösen, sollten Sie sich über

die Merkmale des zu lösenden Konfliktes im

Klaren sein.

Es gibt verschiedenste Strategien zur

Konfliktlösung.

Wenden Sie Ihr Fachwissen in Konfliktsituationen

an, um Konflikte zu vermeiden/zu lösen.

Aufgabe 5

Es treten zwischen Menschen immer wieder

Konflikte auf, weil sie sich missverstanden

haben. Haben aber immer diese beiden

Konfliktparteien „Schuld“ an einem

Missverständnis oder sind es vielleicht doch

nur zu ungenaue Arbeitsanweisungen?

Nehmen Sie Anlage „Material zu Aufgabe 5“

hervor.

Lesen Sie sich gemeinsam die einzelnen Fälle

durch. Entscheiden Sie im Anschluss, wie

man die einzelnen Fälle schon im Voraus hätte

vermeiden können.

Tragen Sie Ihre Lösungen hier in Stichworten ein.

Lesen Sie anschließend die Lösung aus der

Anlage „Lösung zu Aufgabe 5“.

Fall 1 Lösungen: Fall 3 Lösungen:

Fall 5 Lösungen:

Fall 7 Lösungen:

Fall 2 Lösungen:

Fall 4 Lösungen: Fall 6 Lösungen:

Fall 8 Lösungen:

Baustein 6 Konfliktlösung (1)

60 min.

Eskalationsstufen Konfliktlösung (1-4) Zusammenfassung Seite7

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Um Konflikte lösen zu können, muss man den

Konflikt als ein Problem ansehen, welches beide

Seiten betrifft. Beide Parteien müssen sich

und die Konfliktsituation von außen betrachten

können. Oft sind aber dazu die Konfliktparteien

nicht in der Lage, sodass eine dritte Partei als

Moderator/Moderatorin hinzugezogen werden

kann. Ein Moderator / Eine Moderatorin kann dann

in verschiedenen Schritten zur Konfliktlösung

beitragen.

Aufgabe 6Teilen Sie für diese Aufgabe einen Moderator /

eine Moderatorin und zwei Personen, die einen

Konflikt simulieren sollen, ein. Nehmen Sie

„Material zu Aufgabe 6“ hervor.

Verteilen Sie, passend zu Ihrer Einteilung, die

Karten.

Eine Karte geht an den Moderator / die Modera-

torin und jeweils eine an die Konfliktpersonen.

Nun sollen die drei eingeteilten Personen ihre

Karten durchlesen.

Aufgabe ist es, einen Konflikt zu simulieren.

Was fällt Ihnen auf? Wie verhält sich der

Moderator / die Moderatorin?

Was für einen Einfluss hat er/sie auf den

Konfliktverlauf?

Wie geht er dabei vor?

Teilen Sie Ihre Beobachtungen in der Gruppe.

Baustein 6 Konfliktlösung (2)

Methoden der KonfliktlösungDer simulierte Dialog:

Die Konfliktparteien stellen ihr Erlebnis einer

bestimmten Situation dar. Der Moderator / Die

Moderatorin leitet das Gespräch.

Beispiel: Ein Hauptgefreiter schildert, wie er

das Verhalten von einer Frau Stabsunteroffizier

empfunden hat, als diese ihm Aufgaben

zugeschoben hat, die sie selbst nicht

erledigen mochte. Anschließend soll die Frau

Stabsunteroffizier mit eigenen Worten sinngemäß

diese Schilderung wiederholen.

Nachdem der Hauptgefreite der Darstellung

zugestimmt hat, soll die Frau Stabsunteroffizier

die Situation schildern, wie sie sie empfunden

hat. Anschließend gibt der Hauptgefreite die

Schilderung mit eigenen Worten wieder.

So kann man die Kommunikation zwischen

einzelnen Konfliktparteien verbessern. Sie

erfahren etwas über die Gefühlswelt der

anderen Person. Diese bleibt nämlich oft

unausgesprochen. So ist es in Zukunft leichter,

sich in diese Person hineinzuversetzen und sein

Verhalten ihr gegenüber anzupassen. Außerdem

können so Missverständnisse ausgeräumt

werden.

Unausgesprochene Gedanken:

Konfliktparteien lernen, sich in die Gegenpartei

hineinzuversetzen. Es wird eine konkrete

Konfliktsituation der Parteien herausgegriffen.

Beispiel 1: Ein Feldwebel spricht darüber, dass

er als einziger seines Zuges nicht von seinem

Kameraden, einem Hauptfeldwebel, zum Grillen

eingeladen wurde.

Der Feldwebel sagt: „Ich wurde als einziger nicht

eingeladen.“

Der Hauptfeldwebel versucht, die

dahinterliegenden Gedanken des Feldwebels zu

erkennen: „Du ärgerst dich darüber.“

Beispiel 2: Die Teameinteilung bei der letzten

Sportausbildung führt zu Enttäuschung.

Der Obergefreite sagt: „Bei der letzten

Sportausbildung wurde ich von Dir als letzter in

Dein Team gewählt.“

Der Hauptgefreite versucht, die dahinterliegenden

Gedanken des Obergefreiten zu erkennen: „Du

fühlst dich ausgegrenzt.“

Jeder soll aussprechen, was oft eben nicht

ausgesprochen wird und negative Gefühle

verursacht.

60 min.

Eskalationsstufen Konfliktlösung (1-4) Zusammenfassung Seite8

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Page 9: bw board km final 2 cc - INNOVATION HUB · Es treten zwischen Menschen immer wieder Konflikte auf, weil sie sich missverstanden haben. Haben aber immer diese beiden Konfliktparteien

Aufgabe 7

Es gibt noch mehr Methoden zur Konfliktlösung.

Entscheiden Sie gemeinsam, was mit den

Methoden in den Kästchen rechts gemeint sein

könnte:

■ Wie könnten diese Methoden ablaufen?

■ Warum können Sie einen Konflikt lösen?

■ Was ist das Besondere jeder Methode?

Tragen Sie Ihre Erkenntnisse stichwortartig ein.

Lesen Sie anschließend die Lösung aus der

Anlage „Lösung zu Aufgabe 7“.

Methode: Rollentausch

Erkenntnisse:

Methode: Kleine Kreditangebote

Erkenntnisse:

Methode: Gemeinsame Suche nach Oberzielen

Erkenntnisse:

Baustein 6 Konfliktlösung (3)

60 min.

Eskalationsstufen Konfliktlösung (1-4) Zusammenfassung Seite9

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Schuld

Oft entstehen Konflikte, weil man jemandem eine

Schuld zuweist. Doch wie finden wir Menschen

eigentlich unseren Schuldigen?

Beispiel Akteur-Beobachter-Effekt:

Sie sitzen in Ihrem Auto, es ist Freitag und Sie

fahren nach Hause. Plötzlich kreuzt jemand

Ihre Spur auf der Autobahn. Sie regen sich auf

und weisen ihm innerlich die Schuld für sein

Fehlverhalten zu.

Später kreuzen Sie unbeabsichtigt selbst die Spur

von jemandem, weil die Situation es nicht anders

zulässt. Dies kann geschehen, wenn vor Ihnen

plötzlich jemand bremst oder Ihre Spur selbst

durch jemanden gekreuzt wird und Sie somit

ausweichen müssen. Es bleibt jedoch meist noch

Zeit, in den Seitenspiegel zu schauen. Trotzdem

kann es passieren, dass Ihr Hintermann gerade im

toten Winkel ist und Sie ihn deshalb übersehen.

Sie denken sich natürlich, dass Sie nicht anders

hätten handeln können, weil es auch keine andere

Möglichkeit gab. Die Schuld tragen nicht Sie.

Gemeint ist damit, dass Menschen dazu neigen,

das „Fehlverhalten“ anderer auch als „Schuld“

anderer anzusehen. Eigenes „Fehlverhalten“ wird

aber oft auf die jeweilige Situation zurückgeführt.

Bedenken Sie also, dass auch bei anderen, Ihrer

Meinung nach „Schuldigen“, die Situation zu

„Fehlverhalten“ geführt haben kann.

Ebenso wird der eigene Beitrag in einer

Gruppenarbeit gegenüber dem Beitrag anderer oft

überschätzt. Eigenes Fehlverhalten wird eher als

entschuldbar angesehen, auch wenn andere das

identische Fehlverhalten gezeigt haben.

Aufgabe 8

Überlegen Sie zunächst jeder für sich zu den

folgenden Fällen, wer nicht tanzen kann und

übertragen Sie ihre Antwort in eines der grauen

Felder. Einigen Sie sich dann gemeinsam auf eine

Antwort und tragen diese in das dazugehörige

weiße Feld ein. Gehen Sie dann zum nächsten

Fall.

Fall a)

Dosenkohl tritt Juliett beim Tanzen auf die Füße.

Wer kann nicht tanzen?

Fall b)

Dosenkohl tritt Juliett auf die Füße. Er tritt keiner

anderen Tanzpartnerin auf die Füße, nur Juliett. Er

tritt ihr immer auf die Füße. Alle anderen treten ihr

auch auf die Füße. Wer kann jetzt offensichtlich

nicht tanzen?

Fall c)

Dosenkohl tritt Juliett auf die Füße. Er tritt allen

anderen auch auf die Füße. Wer kann nun nicht

tanzen?

Was, wenn noch mehr Informationen gegeben

werden?

Fall d)

Dosenkohl tritt Juliett auf die Füße. Er tritt allen

anderen auch auf die Füße. Kein anderer tritt ihr

auf die Füße. Dosenkohl tritt Juliett nur heute auf

die Füße, sonst nie.

Nehmen Sie nun den Anhang „Lösung zu

Aufgabe 8“ zur Hand und lesen Sie.

Solche Hintergrundinformationen werden uns

oft nicht bewusst, weil sie nicht beobachtbar

sind. Menschen neigen zu oft dazu, Urteile zu

fällen, obwohl sie keine Informationen über die

aktuelle Situation haben. Urteile werden zu oft nur

aufgrund von Beobachtungen gefällt.

Sie haben also gesehen, dass es oft zu

Fehlurteilen kommen kann, wenn nicht genügend

Informationen vorhanden sind. Bedenken

Sie dies, wenn Sie das nächste mal glauben,

jemandem die alleinige Schuld zuweisen zu

können.

Baustein 6 Konfliktlösung (4)

Fall a)

Fall c)

Fall b)

Fall d)

60 min. 2 min.

Eskalationsstufen Konfliktlösung (1-4) Zusammenfassung Ende Seite10

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ImpressumHerausgeber

Zentrum Innere Führung

Von-Witzleben-Straße 17

D-56076 Koblenz

e-mail: [email protected]

Gestaltung und Konzeption

Change Management Consulting

Am Schlichtfeld 2

82541 Münsing

www.cmc-consult.net

Besonderer Dank gilt Christian Lux für die Ausarbeitung

der Inhalte dieses Boards

Druck

L+S Digital Druck GmbH

Sauerlacher Strasse 27

82515 Wolfratshausen

Stand: Juli 2014

Ein Konflikt ist komplex. Arbeiten Sie gemeinsam

als Team an dessen Lösung, denn ein Konflikt ist

nicht nur ein Problem, dass nur eine Seite betrifft,

sondern alle Parteien einer Konfliktsituation.

Sie haben gemeinsame Ziele! Versetzen Sie sich

in Ihr Gegenüber, denn dessen Gefühlswelt ist

durch die angespannte Situation auch oft negativ!

Gehen Sie Konfliktsituationen nicht aus dem Weg!

Konflikte können nämlich auch den positiven Ef-

fekt der Bereinigung haben, sodass man erst

durch das Austragen eines Konfliktes seine Ge-

fühlswelt wieder ausbalancieren kann.

Zudem bieten sie auch die Chance zur Weiterent-

wicklung der eigenen Persönlichkeit und interindi-

viduellen Beziehungen.

Entnehmen Sie jeder eine der rechts

perforierten Checklisten für die Zukunft.

Machen Sie sich ruhig auf der Rückseite

eigene Notizen als Gedächtnisstütze.

Vielen Dank für die Bearbeitung dieses Trainings-

boards!

Zusammenfassung

Perforation(bis hier)

Perforation

CHECKLISTE KONFLIKTE

■ Wer sind die Konfliktparteien? ■ Wo findet der Konflikt statt? ■ Auf welchen Ebenen findet der Konflikt statt? ■ Welche Symptome werden ausgedrückt? Zu was

können einzelne Symptome führen? ■ Trägt wirklich eine einzelne Person die Schuld? ■ Auf welcher Eskalationsstufe befindet sich der

Konflikt? ■ Mit welchen Methoden kann ich den Konflikt lösen? ■ Sind unabhängige Instanzen von Nöten? ■ Was bin ich bereit in die Lösung des Konflikt zu

investieren? ■ Was kann zur Vermeidung eines solchen Konflikts in

der Zukunft beigetragen werden?

CHECKLISTE KONFLIKTE

■ Wer sind die Konfliktparteien? ■ Wo findet der Konflikt statt? ■ Auf welchen Ebenen findet der Konflikt statt? ■ Welche Symptome werden ausgedrückt? Zu was

können einzelne Symptome führen? ■ Trägt wirklich eine einzelne Person die Schuld? ■ Auf welcher Eskalationsstufe befindet sich der

Konflikt? ■ Mit welchen Methoden kann ich den Konflikt lösen? ■ Sind unabhängige Instanzen von Nöten? ■ Was bin ich bereit in die Lösung des Konflikt zu

investieren? ■ Was kann zur Vermeidung eines solchen Konflikts in

der Zukunft beigetragen werden?

CHECKLISTE KONFLIKTE

■ Wer sind die Konfliktparteien? ■ Wo findet der Konflikt statt? ■ Auf welchen Ebenen findet der Konflikt statt? ■ Welche Symptome werden ausgedrückt? Zu was

können einzelne Symptome führen? ■ Trägt wirklich eine einzelne Person die Schuld? ■ Auf welcher Eskalationsstufe befindet sich der

Konflikt? ■ Mit welchen Methoden kann ich den Konflikt lösen? ■ Sind unabhängige Instanzen von Nöten? ■ Was bin ich bereit in die Lösung des Konflikt zu

investieren? ■ Was kann zur Vermeidung eines solchen Konflikts in

der Zukunft beigetragen werden?

CHECKLISTE KONFLIKTE

■ Wer sind die Konfliktparteien? ■ Wo findet der Konflikt statt? ■ Auf welchen Ebenen findet der Konflikt statt? ■ Welche Symptome werden ausgedrückt? Zu was

können einzelne Symptome führen? ■ Trägt wirklich eine einzelne Person die Schuld? ■ Auf welcher Eskalationsstufe befindet sich der

Konflikt? ■ Mit welchen Methoden kann ich den Konflikt lösen? ■ Sind unabhängige Instanzen von Nöten? ■ Was bin ich bereit in die Lösung des Konflikt zu

investieren? ■ Was kann zur Vermeidung eines solchen Konflikts in

der Zukunft beigetragen werden?

CHECKLISTE KONFLIKTE

■ Wer sind die Konfliktparteien? ■ Wo findet der Konflikt statt? ■ Auf welchen Ebenen findet der Konflikt statt? ■ Welche Symptome werden ausgedrückt? Zu was

können einzelne Symptome führen? ■ Trägt wirklich eine einzelne Person die Schuld? ■ Auf welcher Eskalationsstufe befindet sich der

Konflikt? ■ Mit welchen Methoden kann ich den Konflikt lösen? ■ Sind unabhängige Instanzen von Nöten? ■ Was bin ich bereit in die Lösung des Konflikt zu

investieren? ■ Was kann zur Vermeidung eines solchen Konflikts in

der Zukunft beigetragen werden?

CHECKLISTE KONFLIKTE

■ Wer sind die Konfliktparteien? ■ Wo findet der Konflikt statt? ■ Auf welchen Ebenen findet der Konflikt statt? ■ Welche Symptome werden ausgedrückt? Zu was

können einzelne Symptome führen? ■ Trägt wirklich eine einzelne Person die Schuld? ■ Auf welcher Eskalationsstufe befindet sich der

Konflikt? ■ Mit welchen Methoden kann ich den Konflikt lösen? ■ Sind unabhängige Instanzen von Nöten? ■ Was bin ich bereit in die Lösung des Konflikt zu

investieren? ■ Was kann zur Vermeidung eines solchen Konflikts in

der Zukunft beigetragen werden?

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