21
SWAT SCHIESSEN• WAFFEN•AUSRÜSTUNG •TECHNIK 6 4 199113 404907 06 Medienpartner Juni 2016 ¤ 5,50 G 12807 Österreich 5,90 Luxemburg 6,50 Schweiz sfr 9,20 Belgien 6,50 Wiederladen RCBS Pro Chucker 7- Progressivpresse Mark 7 Auto Drive für Dillon 1050 Korth Super Sport in .38 Spec./.357 Mag./9x19 im 25- und 50-Meter-Test 9x19-Polymerdienst- pistole im Test Ruger American Pistol Portrait des 6-fachen IPSC- Weltmeisters Alexander Arms Optik AR-15 in 6,5 Grendel Schmidt & Bender Polar T96 Vortex Strike Eagle Eric Grauffel im Interview

caliber 06/2016 Leseprobe

Embed Size (px)

DESCRIPTION

caliber 06/2016 Leseprobe

Citation preview

Page 1: caliber 06/2016 Leseprobe

SWAT SCHIESSEN • WAFFEN • AUSRÜSTUNG • TECHNIK6

41

99

11

34

04

90

70

6

Medienpartner

Juni 2016¤ 5,50G 12807Österreich € 5,90Luxemburg € 6,50Schweiz sfr 9,20Belgien € 6,50

Wiederladen• RCBS Pro Chucker 7- Progressivpresse• Mark 7 Auto Drive für Dillon 1050

Korth Super Sportin .38 Spec./.357 Mag./9x19im 25- und 50-Meter-Test

9x19-Polymerdienst-pistole im Test

Ruger American Pistol

Portrait des 6-fachen IPSC-Weltmeisters

Alexander Arms

Optik

AR-15 in 6,5 Grendel

Schmidt & Bender Polar T96 Vortex Strike Eagle

Eric Grauffel im Interview

C 6 001-001 Titel.indd 1 09.05.16 07:03

Page 2: caliber 06/2016 Leseprobe

BUSHMASTER ACR

KALTGEHÄMMERTER, NITROCARBURIERTER LAUF Reduzierter Verschleiß, hohe Zuverlässigkeit und Lang­lebig keit. 16,5“/42 cm lang. Laufwechsel ohne Werkzeug.

VERSTELLBARES PISTON-SYSTEM 2 Positionen für zuverlässige

Funktion mit und ohne Schalldämpfer*.

KLAPPBARER TELESKOP- HIGH-IMPACT-SCHAFT Sechs Längeneinstellungen, Gummischaftkappeund Gurtösen.

Die einzigartige Selbstlade büchse entstanden durch die Kooperation von Bushmaster, Remington® und Magpul®, mit der Zielsetzung, die ultimative Lösung für den taktischen Einsatz zu konstruieren.

Die Modulare Bauweise und das umfang- reiche Magpul-Zubehörprogramm ermöglichen die optimale Anpassung der Waffe an eigene Bedürfnisse.

ERHÄLTLICH AUCH ALS ACR ENHANCED CONFIGURATIONTechnisch gleich mit der ACR Basic Configuration jedoch mit AAC® BLACKOUT® Mündungsfeuerdämpfer für Schalldämpfermontage* und Aluminium Handschutz mit integrierter, dreiseitiger MIL­STD 1913 Schiene für Zubehör­Montage. # 04890704, Aktionspreis! UVP € 3.489,– 2.649,-

MULTI-KALIBER VERSCHLUSS Kaliberwechsel zwischen

5,56 NATO und 6,8 mm Rem SPC nur durch Laufwechsel.

BEDIEN-ELEMENTE Beidseitig.

POLYMER-HANDSCHUTZ Freischwinger.

30 SCHUSS-MAGAZIN

MAGPUL® MBUS-VISIERUNG

Kimme/Korn klappbar.

A2 MÜNDUNGS-FEUERDÄMPFER

2.399,-ACR BASIC CONFIGURATION Inkl. Hard Case, # 04890838Aktionspreis! UVP € 3.279,–

DIE LEGENDÄRE

PRÄZISION

FEDERAL GOLD MEDAL MATCH MUNITIONIn der Gold Medal Target Linie werden ausschließlich die für ihre Präzision legendären Sierra BTHP Matchgeschosse verladen. Fein abgestimmte Treibladungs mittel und Federal Match Zündhütchen in hochwertigen Messinghülsen sorgen für die exzellente Präzision dieser Patronenserie aus einer Vielzahl von Waffenplattformen.

Art.-Nr. Kaliber g / gr Menge UVP €

54GM223M .223 Rem 4,5 / 69 20 / 100 23,- / 105,-

54GM223M3 .223 Rem 5,0 / 77 20 / 100 34,- / 155,-

54GM308M .308 Win 10,9 / 168 20 / 100 27,- / 135,-

54GM3006M .30-06 10,9 / 168 20 / 100 30,- / 150,-

54GM300WM .300 Win Mag 12,3 / 190 20 / 100 63,- / 315,-

Z W E I S TA R K E M A R K E N FÜ R H Ö C H S T E A N S P R Ü C H E

IMPORTEUR FÜR DEUTSCHLAND: HELMUT HOFMANN GMBH, SCHEINBERGWEG 6–8, 97638 MELLRICHSTADT, TEL. +49 (0)9776 606-0, FAX -21, [email protected], WWW.HELMUTHOFMANN.DE. ERHÄLTLICH ÜBER DEN GUTEN FACHHANDEL. ABGABE WAFFEN UND MUNITION NUR AN INHABER EINER ERWERBSERLAUBNIS. SOLANGE VORRAT REICHT. PREISE GÜLTIG NUR FÜR DEUTSCHLAND. SATZFEHLER, IRRTÜMER VORBEHALTEN.

Ho_Federal-ACR_AC_210x280_RZ.indd 1 26.04.16 14:58

ENTFESSELN SIE IHRE SIEGERNATUR.

L E G I O N S E R I E S . C O M

DAS ANSPRUCHSVOLLE WERKZEUG FÜR DEN ANSPRUCHSVOLLEN SCHÜTZEN. Willkommen bei der Legion. Wie keine andere P226 Classic verkörpert die Legion Serie die Werte unserer erfolgreichsten Plattform. Ergonomisch optimiert, graue PVD Sonderbeschichtung, Short Reset Trigger – zur Vollendung weiterentwickelt. Auf Leistung optimiert. Nicht für jeden, aber für die Besten.

#JoinSigLegion

Legion_AU_VC_210x280_RZ.indd 1 06.04.16 14:57C 6 US02-US04 Umschlag.indd 2 09.05.16 08:22

Page 3: caliber 06/2016 Leseprobe

Liebe Leserin, lieber Leser,Liebe Leserin, lieber Leser,Chefredakteur Stefan Perey

Aus der Redaktion EDITORIAL

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

WIEDERLADEN

NEU

9mm Luger

.38 Super Auto

9mm, VM RK, 7, 5 g

9mm, VM RK, 8, 0 g

9mm, VM RK verkapselt, 9, 0 g

9mm, VM FK, 10, 0 g

9mm, HS, 7, 5 g

.40 S&W

.40 VM FK, 11, 7 g

.40 HS, 11, 7 g

.45 AUTO

.45, VM RK, 14, 9 g

.45 HS, 14, 9 g

.38 / .357, VM FK, 10,2 g

.38 / .357, HS, 10,2 g

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

9mm Luger

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

9mm Luger

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

.40 S&W

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

.40 S&W

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

GE

CO

- A

LL Y

OU

NE

ED

.45 HS, 14, 9 g

.38 Special

.357 Mag

GECO is a registered trademark of RUAG Ammotec, a RUAG Group Company

geco-munition.de

aktuelle politische EU-Bestrebungen wie die verschärfte Feuerwaffenrichtlinie und eine bargeld-lose Zukunft verfolgen letztendlich nur ein Ziel: stärkere Kontrolle und weitere Entmündigung des Bürgers! In beiden Fällen wird dem naiven Volk vorgegaukelt, dass es zum einen um die Erhöhung der Sicherheit und zum anderen um den Kampf gegen die Geldwäscherei der Organisierten Krimi-nalität gehen würde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Kohle & Kanonen

Nach wie vor können wir leider keine Entwarnung hinsichtlich der geplanten Waffengesetz-Re-striktionen der EU-Kommission geben. Ganz im Gegenteil: Noch am 21.04.2016 veröffentlichte unser Medienpartner neueste Details aus Brüssel. Demnach hat der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) – der das grüne Mitglied des Europaparlaments, Bodil Vale-ro, zum Referenten für die Waffenverbotspläne ernannt hat – einen eigenen Berichtsentwurf in Zusammenarbeit mit vielen IMCO-Mitgliedern des linken Flügels vorgelegt. Darin wird immer noch ein weitreichendes Verbot von Schusswaffen der Kategorie B7 (Lang- und Handfeuerwaffen, die automatischen Waffen „ähneln“) gefordert und man ist der Meinung, dass es Mitgliedsstaaten der EU gestattet werden sollte, vollständige Waffenbesitzverbote zu erlassen – einen derart weitrei-chenden Vorschlag hat es bisher noch nie gegeben! Weitere Hiobsbotschaften aus Brüssel: Hohe Steuern auf den Verkauf von Waffen und Munition, verp� ichtende Markierungen aller Waffen- und Munitionsbestandteile sowie die Beschränkung der Gültigkeit von Waffenbesitzkarten auf drei Jahre. JEDER Waffenbesitzer sollte in seiner Muttersprache und auf Englisch an alle sozialdemo-kratischen Mitglieder des EU-Parlaments und an alle IMCO-Mitglieder schreiben, um seinen Pro-test gegen das Waffenverbot kundzutun. Mehr Infos dazu unter: www.all4shooters.com.Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, dass die größte Banknote des Euro-Raums in Form des 500-Euro-Geldscheins nur noch bis Ende 2018 ausgegeben und somit abgeschafft werden soll. Skeptiker vermuten einen ersten Schritt in die Bargeld-Abschaffung mit weitfolgenden Konse-quenzen. Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele: „Freiheit stirbt scheibchenweise!“ Wird wirklich einmal das Bargeld abgeschafft, können größere Beträge nur noch überwiesen werden und der Staat kann jede Geldbewegung überwachen. Zudem stützt eine Bargeldbegrenzung im Krisenfall das Ban-kensystem. Je weniger große Scheine es gibt, desto weniger Geld können die Bürger halten. Und wenn sie ihr Geld nicht abheben können, können Banken auch nicht Pleite gehen. Sollten Strafzinsen auch für Normalsparer Realität werden, würden viele wohl ihr überschüssiges Geld einfach abheben und unter die Matratze packen. Der Geldkreislauf könnte dann ins Stocken geraten. Gut möglich, dass die EZB dem nun vorbeugen will, indem sie das Bargeld verknappt.Trotz all dieser unschönen Tendenzen wollen wir uns nach dem Motto „jetzt erst recht!“ den Schießspaß nicht vermiesen lassen. Die Freiluft-Saison ist längst gestartet und es warten viele spannende Wettkämpfe darauf, bei bestem Wetter und Sonnenschein bestritten zu werden. Also, auf geht’s und allzeit gut Schuss!

C 6 003-003 Editorial.indd 3 11.05.16 08:10

Page 4: caliber 06/2016 Leseprobe

4 ca

liber

6/2

016

TITELTHEMA

Edelsportler: Exklusiver Premiere-Test des neuen Korth Super Sport Revolvers.

Seite 6

Vollstrecker aus Virginia: Alexander Arms AR-15 in 6,5 Grendel im Test.

Seite 16

Patrioten-Pistole: Erprobung der fl ammneuen Ruger American Pistol in 9 mm Luger.

Seite 24

Unschlagbar: Portrait des 6-fachen IPSC-Europa- & Weltmeisters Eric Grauffel.

Seite 30

Leistungssteigerung: Mark 7 Autodrive-System für Dillon 1050.

Seite 48

Edelsportler: Exklusiver Premiere-Test des neuen Korth Super Sport Revolvers.

Seite 6Heller als der Polarstern? Test des Schmidt & Bender Polar T96 Zielfernrohrs.

Seite 36

7 auf einen Streich: Test der neuen RCBS-Progressivpresse Pro Chucker 7.

Seite 42

Patrioten-Pistole: Erprobung der fl ammneuen Ruger American Pistol in 9 mm Luger.

Seite 24

Unschlagbar: Portrait des 6-fachen IPSC-Europa- & Weltmeisters Eric Grauffel.

Seite 30

C 6 004-005 Inhalt.indd 4 11.05.16 08:09

Page 5: caliber 06/2016 Leseprobe

5 ca

liber

6/2

016

INHALTTITELTHEMAKorth Super Sport in .357 Magnum Seite 6Wir hatten als weltweit erste Waffen-fachzeitschrift die Möglichkeit, den brandneuen Korth Super Sport Revolver zu testen. Hierbei verglichen wir das Prachtstück mit einem Korth National Standard Revolver im identischen Kali-ber .38 Special/.357 Magnum plus 9 mm Luger-Wechseltrommel auf 25 und 50 Meter.

KURZWAFFENRuger American Pistol in 9 mm Luger Seite 24„Ruger American Pistol“ – alles andere ist unamerikanisch!“ Mit diesem patri-otischen Marketing steigt Sturm, Ruger & Co. in den hart umkämpften Ring der modernen Dienstpistolen mit Kunst-stoff-Griffstück und Schlagbolzen-schloss ein. Wir konnten die flammneue Ruger American Pistol bereits ausführ-lich erproben.

LANGWAFFENAlexander Arms AR-15 in 6,5 Grendel Seite 16Zu den innovativen Unternehmen in der AR-Welt zählt Alexander Arms. Schließ-lich stammen von dort spezialisierte Kaliber für die AR-15-Waffenplattform wie 6,5 mm Grendel oder .50 Beowulf. Wir testeten ein Alexander Arms AR-15-Gewehr in 6,5 mm Grendel mit Wech-seloberteil im Randfeuerkaliber

Hornady Rifl e No.1 in .300 RCM Seite 68

Hornady aus Grand Island, Nebraska, kennt man als einen der weltweit

führenden Munitionshersteller. Chef Steve Hornady, ein passi-

onierter Jäger, der jedes Jahr Safaris für über eine halbe Millionen Dollar durchführt, hat aber auch ein einzigarti-ges Repetiergewehr Realität werden lassen.

MUNITION & WIEDERLADENRCBS Pro Chucker 7 Seite 42Auf der SHOT Show 2015 stellte der US-Wiederlade-Pionier RCBS erstmals die beiden neuen Mehrstationen-Pressen Pro Chucker 5 und Pro Chucker 7 vor. Die 5-Stationen-Lademaschine haben wir bereits in caliber 11-12/2015 abgehan-delt, nun widmen wir uns der 7-Statio-nen-Ladepresse.

Mark 7 Autodrive für Dillon 1050 Seite 48Das Autodrive System der US-Firma Mark 7 Reloading verwandelt die Dillon 1050 in einen Ladeautomaten mit einem stündlichen Ausstoß von bis zu 1.800 Patronen. caliber konnte sich von den Vorzügen des Systems beim IPSC-Routi-nier und Wiederladeexperten Heribert Bettermann überzeugen.

OPTIKSchmidt & Bender Polar T96 2,5-10x50 Seite 36„Das hellste Zielfernrohr der Welt“ laute-te das vollmundige Werbeversprechen des hessischen Zielfernrohrspezialisten Schmidt & Bender aus Biebertal, als er im Vorjahr erstmals sein neues Polar T96 präsentierte. Nun stehen die ersten Se-rienexemplare zur Verfügung und wir ha-ben intensiv durchgeblickt.

Vortex Strike Eagle 1-6x24 Seite 52Auf der Suche nach einem neuen Ziel-fernrohr für das IPSC-Schießen fiel unser Augenmerk auf das neue Vortex Strike Eagle und im Rahmen der Opti-mierung des Gassystems erprobten wir ein neues Buffer/Feder-System. Welche Erfahrungen damit gemacht wurden, verrät der folgende Bericht.

SCHIESSPRAXISPortrait: IPSC-Weltmeister Eric Grauffel Seite 30Die Dominanz des 37-jährigen Eric Grauffel ist nahezu erschreckend, hat er doch seit 1998/99 bis heute sechs Europa- und sechs Weltmeistertitel in Folge gewonnen, was kein anderer Ath-

let in der IPSC/Action-Welt vor ihm je vollbracht hat. Grund genug, vor der anstehenden EM 2016 und WM 2017 ein Gespräch mit ihm zu führen.

Rangemaster Bullseye Course Seite 60Der US-amerikanische Schießausbilder Tom Givens hat eine Standardübung entwickelt, die sich zur objektiven Leis-tungsbewertung eignet. Der unkompli-zierte Drill bietet sich für Kurzwaffen-Schützen vortrefflich zum Selbsttest an.

HPPC Ghost Masters 2016 Seite 64Anfang April fand zum ersten Mal das „HPPC Ghost Masters“-Match in Philipps-burg statt. Als aktiver Kenner der IPSC-Szene folgte auch die caliber-Redaktion dem Ruf zur Premiere und gesellte sich zu den zahlreichen Geisterjägern an die-sem Aprilwochenende.

FACHLITERATURHome Defense & Fatales Erbe Seite 84Schießausbilder Andrea Micheli be-schäftigt sich in seinem neusten Buch „Home Defense“ mit dem Schusswaffen-gebrauch im Einbruchsfall. Das in den USA erschienene Buch „Gun Control in the Third Reich“ von Dr. Stephen P. Halb-rook ist auf Initiative von prolegal e.V. nun auch in deutscher Übersetzung er-hältlich.

DIES & DASDisziplin des Monats Seite 72Forum/Leserbriefe Seite 74Termine Seite 76Service Seite 78Magazin Seite 90Impressum Seite 98

Auf dem Cover: Neuer Korth Super Sport Revolver in .38 Special/.357 Magnum sowie ebenso frische Polymerdienstpistole Ruger American Pistol in 9 mm Luger. (Titelfotos von Uli Grohs)

Kaliber für die AR-15-Waffenplattform wie 6,5 mm Grendel oder .50 Beowulf. Wir testeten ein Alexander Arms AR-15-Gewehr in 6,5 mm Grendel mit Wech-seloberteil im Randfeuerkaliber

Hornady Rifl e No.1 in .300 RCM

Hornady aus Grand Island, Nebraska, kennt man als einen der weltweit

führenden Munitionshersteller. Chef Steve Hornady, ein passi-

onierter Jäger, der jedes Jahr Safaris für über eine halbe Millionen Dollar durchführt, hat aber auch ein einzigarti-

ges Repetiergewehr Realität werden lassen.

C 6 004-005 Inhalt.indd 5 11.05.16 08:09

Page 6: caliber 06/2016 Leseprobe

Sportlich, sportlich: Nach langem Warten sind die Korth National Standard- und Super Sport-Revolver im beliebten Kaliber .357 Magnum nun endlich verfügbar. Ob die beiden Revolver aus der Nobelschmiede die hoch gesteckten Ansprüche auch erfüllen können, wollten wir im Praxis-Test herausfi nden.

TITELTHEMA Korth National Standard & Super Sport in .38 Spec./.357 Mag. mit 9x19-Wechseltrommel6

calib

er 6

/201

6

C 6 006-015 TT Korth Revolver.indd 6 12.05.16 07:58

Page 7: caliber 06/2016 Leseprobe

Sportlich, sportlich!Das Waffenprogramm des deutschen Qualitätsherstellers Korth

wächst zusehends. Nach dem Edelrevolver Classic Combat, der inno-

vativen PRS-Pistole und dem Defensivrevolver Sky Marshal widmen

sich die tatkräftigen Hessen mit dem National Standard- und dem

brandneuen Super Sport-Revolver nun verstärkt dem Sportschützen-

markt. Wir konnten die beiden Six Shooter in .38 Special/.357 Mag-

num mit Austauschzylinder in 9 mm Luger im exklusiven Premiere-Test

bereits ausführlich erproben.

An Innovationfreunden scheint es im hessischen Lollar keinen Man-gel zu geben, denn nach dem man

dort im Jahr 2009 die Produktion und die Instandhaltung alter Korth-Waffen wieder aufnahm, ist eine Reihe von neu-en Modellen auf dem Markt erschienen. Den Anfang machte damals der Korth Classic Combat, der aber mit einem Ein-stiegspreis von 6.300 Euro nicht gera-de jedermanns Sache beziehungsweise

Preislage ist (caliber 5/2013). Schon zu diesem Zeitpunkt keimte der Gedan-ke auf, einen etwas einfacher gehalte-nen Sportrevolver mit bewährt hoher Korth-Verarbeitungsqualität zu einem attraktiveren Preis zu offerieren. Doch bis dahin sollte noch viel Wasser die dort beheimatete Lahn herunterflie-ßen. Denn zwischenzeitlich ließ man wieder eine Korth-Pistole in Gestalt des PRS-Modells mit kraftschlüssig-

Die technischen Daten Modell: Korth National Standard

Kaliber: .357 Magnum

Lauf, Laufprofi l: Lothar Walther 6“/152 mm 6-Flächen Polygon

Drall Länge/Laufdiameter:

1-250 mm Rechtsdrall / 8,99 mm

Trommellänge/Trommelausgang:

41,5 mm/9,07 mm (Wechseltrommel 9 mm Luger 9,02 mm)

Trommelspalt. 0,1 mm

Kimme: 4,0 mm, Mikrometerkimme

Korn: 4,0 mm

Visierlänge: 194 mm

Abzugssystem, Widerstand:*

DA 3.900-4.340 Gramm, Mittel 4.120 Gramm/SA 1.630 bis 1.810 Gramm, Mittel 1.700 Gramm

Gesamtgewicht: 1.204 Gramm

Extras: Hartschalenkoffer, Visiersteller

Preis: 3.190 Euro (Wechseltrommel 1.000 Euro)

* Mittel aus 5 Messungen mit der Lyman Digital Trigger Gauge

7 ca

liber

6/2

016

C 6 006-015 TT Korth Revolver.indd 7 12.05.16 07:58

Page 8: caliber 06/2016 Leseprobe

Vollstrecker aus Virginia: Mit diesem Alexander Arms AR-15-Selbstladegewehr im seltenen Kaliber 6,5 mm Grendel gelangen uns auf Anhieb sehr gute Streukreise die wettkampftauglich sind.

LANGWAFFEN Alexander Arms AR-Selbstladegewehr im Kaliber 6,5 mm Grendel16

cal

iber

6/2

016

C 6 016-023 LW Alexander Arms.indd 16 12.05.16 08:03

Page 9: caliber 06/2016 Leseprobe

Vollstrecker aus VirginiaZu den besonders innovativen Unternehmen in der AR-Welt

zählt sicherlich die Firma Alexander Arms aus Radford, Virginia.

Schließlich stammen von dort spezialisierte Kaliber für die AR-

15-Waffenplattform wie 6,5 mm Grendel oder .50 Beowulf.

Wir testeten ein Alexander Arms AR-15-Gewehr im angesagten

Zentralfeuer-Mittelkaliber 6,5 mm Grendel.

17 c

alib

er 6

/201

6

C 6 016-023 LW Alexander Arms.indd 17 12.05.16 08:03

Page 10: caliber 06/2016 Leseprobe

Schon der Firmensitz von Alexander Arms ist geschichtsträchtig, be� n-det er sich doch auf dem Gelände

des „Radford Arsenals“ im Südwesten des US-Bundesstaates Virginia. Schon am 5. April 1941 wurde dort ein großer Produk-tionsstätten-Komplex für die Fertigung von militärischer Munition als „Radford Ordnance Works“ gegründet. Im Laufe der Jahre wurde der Name immer wieder geän-dert: „Radford Arsenal“ (1945), „Radford Ordnance Plant“ (1961) und schließlich von 1963 bis heute „Radford Arsenal Am-munition Plant“ (RFAAP). Seit 2011 wird RFAAP von BAE Systems geführt, ein Un-ternehmen, das der einzige Lieferant für TNT-Sprengstoff des amerikanischen Ver-teidigungsministeriums ist. Alexander Arms hat sich vor allem auch als Brutstätte interessanter, neuer AR-15-Kaliber eine Reputation in der Fachwelt erarbeitet. Die .50 Beowulf, eine 12,7 mm Unterschall-patrone auf .50 Action Express-Basis mit zurückgesetztem Rand und 300 bis 400 Grains Geschossgewicht, erblickte 2001 das Licht der Welt. Das hier im Mittel-

Stoner-Standard: Der typische AR-Verschluss und das 10 Patronen fassende, metallene Kasten-magazin.

LANGWAFFEN Alexander Arms AR-Selbstladegewehr im Kaliber 6,5 mm Grendel18

cal

iber

6/2

016

C 6 016-023 LW Alexander Arms.indd 18 12.05.16 08:04

Page 11: caliber 06/2016 Leseprobe

punkt stehende Kaliber 6,5 mm Grendel aus gleichem Stall wurde 2003 entwickelt. Mit der Entwicklungsgeschichte und dem Wiederladen dieser Patrone haben wir uns schon einmal in caliber 2/2015 anlässlich der Vorstellung der „Gunworks AR-15 Con-cept Gun“ von Thomas Eckey beschäftigt. Hier in komprimierter Form zur Auffri-schung: Zu jenem Zeitpunkt waren halb-automatische Scharfschützengewehre für Mitteldistanzen von 200 bis 800 Meter in Alternativkalibern zur 5,56x45 mm NATO (.223 Remington) und 7,62x51 mm NATO (.308 Winchester) angesagt. Wie so oft in der Welt der Gewehrkaliber, gibt es ei-nen 6,5 mm Grendel-Vorläufer in Gestalt der schon 1984 von Dr. Louis Palmisano entwickelten 6,5 mm PPC. Neben seinem bekanntesten Geniestreich 6 mm PPC ent-stand auch die 6,5 PPC auf Basis der .220 Russian. Aufgrund des stürmischen Erfol-ges der 6 mm PPC in der Benchrest-Szene geriet die 6,5 PPC in Vergessenheit, bis sich 1998 der erfolgreiche Wettkampf-schütze Arne Brennan ihrer annahm, um sie im AR-15-System unterzubringen. Dies führte wiederum dazu, dass sich auch Bill Alexander von Alexander Arms LLC mit der Patrone beschäftigte, woraus die leicht

caliber-KontaktAlexander Arms-Gewehre, Leupold-Optiken und

Hornady-Munition werden in Deutschland durch das

Großhandelsunternehmen Helmut Hofmann GmbH

Scheinbergweg 6-8, 97638 Mellrichstadt,

Telefon: +49-(0)9776-6060, Fax: +49-(0)9776-606-21

www.helmuthofmann.de, [email protected]

über den Fachhandel vertrieben.

Ruger-AR-15-Matchabzug: Heinz Henke

Bahnhofstraße 57, 49757 Werlte, Telefon: +49-

(0)59 51-95990, Fax: +49-(0)5951-95 9950

www.henke-online.de, [email protected]

Das auf einem Zweibein aufgebockte Alexander Arms AR-15, bestückt mit einem Leupold VX-R-Zielfernrohr 3-9x40, von beiden Seiten aus betrachtet.

Linke Systemkastenseite mit Alexander Arms-Markierungen.

Abgeändertes Systemoberteil mit dem mittels Zwischenstück verschlossenem „Full Auto Sear Cut“.

19 c

alib

er 6

/201

6

C 6 016-023 LW Alexander Arms.indd 19 12.05.16 08:04

Page 12: caliber 06/2016 Leseprobe

Patrioten-PistoleVolkspistole auf Amerikanisch: „Ruger American Pistol“ – alles andere ist unamerikanisch!“ Mit diesem

patriotischen Marketing steigt Sturm, Ruger & Co. in den hart umkämpften Ring der modernen Dienstpistolen

mit Kunststoff-Griffstück und Schlagbolzenschloss ein. Nach einer ersten Tuchfühlung anlässlich des „Industry

Day at the Range“ vor dem SHOT Show 2016-Messestart konnten wir die neue Ruger American Pistol in

9x19 nun bereits ausführlich erproben.

Die Ruger American Pistol gefiel uns im ersten Feuer auf dem Freiluft-Schießstand in der Wüste Nevadas

so gut, dass sie den Weg in unsere „caliber Top 5-Auswahl“ der innovativsten Produk-te der SHOT Show 2016 schaffte (siehe caliber 3/2016). Zur Erinnerung: Rugers Einstieg in die Welt der Zentralfeuerpis-tolen fand im Vergleich zu anderen nam-haften US-Mitbewerbern wie Colt, Smith & Wesson oder Springfield Armory recht spät statt. Die erste Ruger-Dienstpistole P85, die schon bei der Ausschreibung einer neuen 9x19-Pistole für die U.S. Army als Ablösung für die Colt Government 1911-A1 in .45 ACP Mitte der 1980er Jahre beteiligt war, erschien mit reichlicher Verzögerung 1989 auf dem kommerziellen Zivilmarkt (siehe caliber 4-5/1989). Hinsichtlich Abzugsqualitäten und Ergonomie war die klobige Alurahmen-Pistole mit Spannab-zug und beidseitigem Entspannhebel (es gab auch optionale DAO-Modelle) aber eher enttäuschend. Die Modellreihe auf Basis des Urmodells P85 wurde immer wei-ter entwickelt und ausgebaut, was Ruger-Pistolen wie P85 MK II, P89 und P90 in vielen Varianten belegen.

Ruger-Retrospektive

Schon mehr auf der Höhe der Zeit war die Ruger P95 mit Polymer- anstatt Leichtme-tallrahmen aus dem Jahre 1996. Immerhin 5.000 Exemplare dieses Modells lieferte Sturm, Ruger & Co. acht Jahre später an das „U.S. Army Tank-Automotive and Ar-maments Command“. All diese Pistolen-modelle der Ruger P-Serie mit außenlie-gendem Schlagstück gehören heute der Vergangenheit an und wurden Schritt für Schritt durch die Pistolen der moderneren SR-Serie mit Polymerrahmen und Schlag-bolzenschloss in den gängigen Kalibern 9

Patrioten-Pistole: Die flammneue, schnittige Polymerrahmen-Dienstpistole „American Pistol“ in 9 mm Luger von Sturm, Ruger & Co. stand uns bereits für eine Erprobung zur Verfügung. Ob sich Ruger mit ihr an der US-Army-Ausschreibung XM 17 MHS beteiligen wird, war zumindest zum Zeitpunkt des Redaktions-schlusses noch ungewiss.

KURZWAFFEN Polymerrahmen-Dienstpistole Ruger American Pistol im Kaliber 9 mm Luger24

cal

iber

6/2

016

C 6 024-029 KW Ruger.indd 24 11.05.16 13:19

Page 13: caliber 06/2016 Leseprobe

ungeklärt zu sein, so dass es sich auch in dieser Hinsicht um einen „offenen Wett-bewerb“ handelt. Gesucht wird nach einer hinsichtlich Griff- und Abzugssystem-Mo-dule wandelbaren Dienstpistole, die eine Mindestlebensdauer von 35.000 Schuss ebenso wie ein Tarnfi nish aufweisen und mit Zusatzausrüstung wie Licht-Laser-Mo-dul oder Schalldämpfer zuverlässig funkti-onieren soll. Bei ausreichender Zielballis-tik (auf dem Niveau der M882 9 mm) muss sie auf 50 Meter dazu in der Lage sein, bei 90% oder höherer Trefferwahrscheinlich-keit ein 4“/102 mm großes Zielmedium zu treffen. Nach ersten Anläufen zu diesem Projekt, die einige Jahre zurückliegen, gab es noch im Sommer 2014 einen „Industry Day“ der US Armee und im Dezember 2014 präsentierte der bisherige US Army-Lie-ferant Beretta die Nachfolger-Generation der aktuellen M9-Dienstpistole (und der 2006 eingeführten M9 A1) mit der M9 A3. Gerüchten zufolge beteiligen sich bei-spielsweise Smith & Wesson mit einer Ver-sion der M&P, SIG Sauer mit einer Variante der P320, Beretta mit der M9A3 sowie der neuen APX und Fabrique National (FN) mit einer FNX-Version an der Ausschreibung.

Ruger American Pistol im Detail

Schon beim ersten Handling der gefälli-gen Dienstpistole mit schnittigem Design

fi el auf, dass die Ruger American Pistol schwerer als populäre Konkurrenzfabri-kate mit Polymerrahmen ist. Immerhin bringt sie 877 Gramm im Vergleich zu einer Glock G17 mit 715 Gramm auf die Waage. Hierfür dürfte vor allem wohl ein Bauelement verantwortlich sein, das man erst nach einer Demontage genauer be-gutachten kann, die über das übliche Zer-legen für die Feldreinigung hinausgeht. Das multifunktionale Abzugsgehäuse dient als Verschlussführung und nimmt gleichzeitig das Abzugssystem, den Ver-schlussfanghebel und weitere Stifte/Federn auf. Die modulare Einheit ist ein massiv ausgelegtes MIM-Bauteil, das etwa 140 Gramm in die Waagschale wirft. Solch ein modulares Multifunktions-Abzugsge-häuse kennt man beispielsweise auch von der SIG Sauer P320, hier ist es aber ein Prägeteil aus rostfreiem Edelstahlblech. Die Ruger American Pistol erweitert die ohnehin schon lange Liste der Polymer-

mm Luger, .40 S&W und .45 ACP abgelöst. Doch auch diese Modelle im Dienstpis-tolen- oder Kompaktformat waren nicht so erfolgreich wie die subkompakten Ta-schenpistolen LC9s/LC9s Pro in 9 mm Lu-ger, LC380 und LCP/LCP Custom in 9 mm kurz (.380 Auto.). Mit diesen Winzlingen bewies Ruger ein feines Marktgespür, weil sie die Herzen der US-Amerikaner, die tagtäglich eine Waffe aus Selbstschutz-Gründen mit einer „Concealed Carry Licen-se“ (CCL) berechtigter Weise tragen, im Sturm eroberten. Nach den nach unserem Geschmack eher glücklosen Versuchen auf dem Parkett der ausgewachsenen Dienst-pistolen möchte Ruger mit der brand-neuen „American Pistol“ endlich einen großen Coup landen und somit ein gro-ßes Stück vom Kuchen abhaben. Dem Ver-nehmen nach wurde sie auch im Hinblick auf anstehende Neuausschreibungen für Dienstpistolen konzipiert, wobei es unklar ist, ob sich Ruger mit der American Pistol an der mehrfach in caliber erwähnten, nach wie vor recht nebulös formulierten „XM 17 Modular Handgun System (MHS)“-Ausschreibung der US Armee beteiligen wird. Bei einem in Aussicht gestellten Auf-tragsvolumen von 250.000 bis zu 550.000 neuen Dienstpistolen bemühen sich die namhaften Produzenten um die Gunst der amerikanischen Streitkräfte. Doch die bis-her bekannten Details des „Modular Hand-gun System“ (MHS)-Projekts erscheinen nicht gerade klar strukturiert, denn selbst die Kaliberfrage rund um 9 mm Luger, .357 SIG, .40 S&W und .45 ACP scheint noch

Im Vergleich zu bisherigen Ruger-Dienstpistolen der frühen P85/90-Serie und auch jüngeren SR-Baureihe wirkt die hier in beiden Seitenansichten gezeigte American Pistol auch im Erscheinungsbild gefälliger.

Die markant designte Mündungspartie mit abgeschrägten Schlittenfl anken. Die MIL-STD-1913-Picatinny-Montageschiene am Rahmen ist ohnehin unvermeidbar.

C 6 024-029 KW Ruger.indd 25 11.05.16 13:19

Page 14: caliber 06/2016 Leseprobe

Als hätten wir seine Karriere voraus-gesehen, veröffentlichte caliber be-reits im Mai 1998 ein Interview mit

dem damals schon in der internationalen Szene als neuen „Shooting Star“ gehan-delten Eric Grauffel (siehe caliber 5/1998). Der zum damaligen Zeitpunkt gerade ein-mal 18-jährige sorgte für Aufsehen, hatte er doch im Vorjahr als erster Europäer in der Geschichte bei den amerikanischen Meisterschaften einen unglaublichen

dritten Platz in der Offenen Klasse belegt und vielen namhaften US-Topschützen das Fürchten gelehrt. Solch ein imposanter Erfolg in frühen Jahren kommt nicht von ungefähr und man muss die familiären Hintergründe von Eric Grauffel kennen, um seine Karriere besser verstehen zu können. Sie wäre übrigens nach heuti-gen waffenrechtlichen Bestimmungen in Deutschland bezüglich der Altersvorgaben für das sportliche Großkaliberschießen

gar nicht mehr möglich! Erics Vater Gerard („GG“) Grauffel war der Trainer der fran-zösischen IPSC-Nationalmannschaft und selbst aktiver, erfolgreicher IPSC-Schütze. So geschah es, dass das Söhnchen bereits im zarten Alter von acht Jahren mit dem Druckluftgewehr erstmals Schießstand-luft schnupperte und nur drei Jahre spä-ter mit dem IPSC-Schießsport begann. Mit seiner kompakten Colt Offi cer’s ACP in .45 ACP mit bescheidener Magazinkapazität

Seit bald 20 Jahren nicht zu schlagen: Eric Grauffel ist als sechsfacher Europa- und Weltmeister in Serie der ungekrönte König in der IPSC-Welt, dessen zahlreiche Rekorde wohl niemals mehr eingestellt werden.

Die Dominanz des 37-jährigen Ausnahmetalents Eric Grauffel ist nahezu erschreckend, hat er doch seit 1998/99 bis heute sechs

Europa- und sechs Weltmeistertitel in Folge gewonnen, was kein anderer Athlet in der IPSC/Action-Welt vor ihm je vollbracht

hat. Grund genug, vor der anstehenden EM 2016 und WM 2017 ein persönliches Gespräch mit ihm zu führen.

Frankreichs FeinsterSCHIESSPRAXIS Portrait des IPSC-Weltmeisters Eric Grauffel

30 c

alib

er 6

/201

6

C 6 030-035 SP Portrait E. Grauffel.indd 30 11.05.16 13:07

Page 15: caliber 06/2016 Leseprobe

von 6 Patronen und unzähligen Magazinen am Gürtel absolvierte der kleine Eric sein wöchentliches 50-Schuss-Trainingspen-sum. Kurz darauf startete er auch seine Wettkampfkarriere als Juniorschütze und mit 15 Jahren gewann er seine erste na-tionale, französische Meisterschaft. Als er volljährige 18 wurde, schnappte er sich seinen ersten Weltmeistertitel in der Offe-nen Klasse beim „IPSC World Shoot 1999“ auf den Philippinen! Eric Grauffel: „Dieser Sport beruht auf Technik, um so leistungs-fähig wie möglich zu sein, musst Du wie ein denkender Roboter werden.“ Im Jah-re 2007 hatten wir übrigens die Ehre, mit dem damals dreimaligen Weltmeister wäh-rend eines dreitägigen Intensivkurses mit bis zu 1.500 Schuss pro Tag in seiner Hei-mat zusammen zu trainieren. Er verfügt mit einem Freiluft-Schießstand mit 100 Meter Länge in einem 40 Hektar großen Waldgebiet am Stadtrand über ideale Trai-ningsmöglichkeiten (siehe auch caliber 1/2008). Eric Grauffel ist in Quimper ge-boren und lebt noch heute in dieser idyl-lischen Kleinstadt in der Bretagne. Er ist mit seiner 34-jährigen Frau Delphine ver-heiratet und Vater von zwei Kindern, Sohn Robin (8) und Tochter Lisa (6). Er hat in seiner bisherigen Karriere weit über drei Millionen Schuss verfeuert, als Schieß-ausbilder unzählige Schüler unterrichtet

Fünf Weltmeistertitel hat der Franzose in der Offenen Klasse der „Full House Race Gun“-Pistolen in rasanten 9-mm-Kalibern mit Leuchtpunktvisier und Kompensator erkämpft.

Ruhe vor dem Sturm: Eric Grauffel beim Fertig-machen und Laden in der mentalen Phase kurz vor dem Start.

und ist heutzutage etwa 250 Tage im Jahr für Kurse und Wettkämpfe irgendwo auf der Welt unterwegs. Hier das aktuelle In-terview mit dem Mann, der IPSC/Action-Geschichte geschrieben hat.

caliber: Eric, wir kennen uns nun seit bald 20 Jahren persönlich und seitdem domi-nierst Du die IPSC-Welt in verschiedenen Pistolen-Divisionen. Bitte verrate uns Dein Geheimnis: Was unterscheidet Dich von all den anderen Topschützen auf der Welt – ist es die mentale Vorbereitung/Stärke, Trainingsdisziplin oder einfach nur Dein außergewöhnliches Talent?

31 c

alib

er 6

/201

6

C 6 030-035 SP Portrait E. Grauffel.indd 31 11.05.16 13:07

Page 16: caliber 06/2016 Leseprobe

„Das hellste Zielfernrohr der Welt“ lautete das vollmundige Werbeversprechen des hessischen Zielfernrohr-

spezialisten Schmidt & Bender aus Biebertal, als er im Vorjahr erstmals sein neues Polar T96 präsentierte.

Nun stehen die ersten Serienexemplare zur Verfügung und wir haben intensiv durchgeblickt.

Hell wie der Polar stern ?OPTIK Schmidt & Bender-Zielfernrohr Polar T96 in 2,5-10x50

36 c

alib

er 6

/201

6

C 6 036-041 Optik S&B Polar T96.indd 36 12.05.16 07:40

Page 17: caliber 06/2016 Leseprobe

Eine im Rahmen der Erstpräsentation des Polar T96 ver-öffentlichte Graphik des Herstellers soll dabei belegen, dass das neue Jagdzielfernrohr im Vergleich zu renom-

mierten Mitbewerbern gerade im Transmissionsbereich von 420 bis 480 Nanometer die Nase vorne hat. Die Lichtdurch-lässigkeit bei einem Zielfernrohr ist das Resultat aus Kons-truktion, Linsensystem und Mehrschichtvergütung. Der Ent-wurf und das Design eines modernen Zielfernrohrs stammen von erfahrenen Profis, die auf Erkenntnissen aufbauen, die viele Vorgänger erarbeitet haben. Ab und zu gelingt es dann, mit viel Talent und Energie eine signifikante Verbesserung zu realisieren. Weltweit existieren nur wenige Hersteller von optischem Glas und die Firma Schott gehört zu den Marktfüh-rern, die zum Beispiel mit dem HT und HT Ultra optisches Glas mit ausgezeichneten Transmissionswerten, sogar im 400-Na-nometer-Bereich, liefert. Dieser Lichtwellenbereich ist für uns besonders in der Dämmerung und Nacht von Bedeutung. Neben den Lichtdurchlässigkeitswerten des verwendeten Glases für das Linsensystem ist die Beschichtung des Glases ein wichtiges Leistungskriterium. Pro Luft-Glas-Fläche ver-liert man bei unbehandeltem Glas bis zu 5% Transmission und in einem modernen Zielfernrohr stecken oft mehrere Zentimeter Glas! Mittels optischer Schichten können Reflexi-onen vermindert werden, so dass eine enorme Verbesserung der Lichtdurchlässigkeit möglich ist. Seit der Erfindung der Entspiegelung optischer Flächen im Jahre 1935 durch den deutschamerikanischen Physiker Alexander Smakula hat es gewaltige Fortschritte gegeben, so dass vor etwa zehn Jah-ren ein Transmissionsverlust von 0,25% pro Luft-Glas-Fläche möglich wurde. Der heutige Stand der Dinge dürfte bei den populären Spitzenherstellern um die 0,18% liegen. Somit dürfte klar sein, dass selbst ein qualitativ hochwertiges Fernglas oder Zielfernrohr, das 15 bis 20 Jahre auf dem Bu-ckel hat, rein technisch einfach nicht mehr mit der heutigen Generation mithalten kann. Die Entwicklungsabteilungen schlafen nicht, neben der gesteigerten optischen Leistungs-fähigkeit gibt es auch immer bessere Absehen-Beleuchtun-gen und Ausstattungsmerkmale, die den Komfort erhöhen.

Faktor Mensch

Nun, auch wenn die Leistungsfähigkeit der optischen Ge-räte immer weiter voranschreitet, unsere Augen müssen es auch sehen und wahrnehmen können. Offensichtlich haben die Techniker bei Schmidt & Bender ganze Arbeit geleistet, denn dieses Glas ist nicht nur am hellen Tag hervorragend, auch wenn der Mond seine bleiche Sichel zeigt, schneidet es sehr gut ab. Maximale Leistung unter besonders schlechten Lichtumgebungsbedingungen erreicht man durch die Fein-abstimmung der multiplen Beschichtung der Linsen, wobei man den „blauen“ hochfrequenten Lichtwellenbereich in-tensiviert. Ist das in der Praxis wichtig? Um diese Frage zu beantworten, betreten wir kurz das Reich der Physiologie. Das Auge des Homo Sapiens ist vor allem im gelb-grünen Lichtwellenspektrum sensitiv. Am helllichten Tage, bei einer hohen Leuchtdichte, sehen wir Farben, weil das wahrge-

Hell wie der Polar stern ?

Lichtgigant: Gerade beim Einbruch der Dämmerung und in der Dunkelheit entpuppte sich das nun auf dem Markt erhältliche Schmidt & Bender Polar T96-Zielfernrohr 2,5-10x50 als äußerst leistungsfähig.

37 c

alib

er 6

/201

6

C 6 036-041 Optik S&B Polar T96.indd 37 12.05.16 07:40

Page 18: caliber 06/2016 Leseprobe

Auf der SHOT Show 2015 stellte der US-Wiederlade-

Pionier RCBS erstmals die beiden neuen Mehrstationen-

Pressen Pro Chucker 5 und Pro Chucker 7 vor. Die

5-Stationen-Lademaschine haben wir bereits in caliber

11-12/2015 abgehandelt, nun widmen wir uns der

7-Stationen-Ladepresse.

7 auf einen Streich!

MUNITION & WIEDERLADEN Progressivpresse RCBS Pro Chucker 742

cal

iber

6/2

016

C 6 042-047 WL RCBS Pro Chucker 7.indd 42 12.05.16 07:45

Page 19: caliber 06/2016 Leseprobe

Wer kennt sie nicht? Die legendäre RCBS Ein-Stationen-Presse Rock Chucker in der Hausfarbe Grün,

mit der viele Wiederlader ihre Karriere gestartet und erste Handladungen pro-duziert haben, wie auch der Autor des Beitrages. Im Jahre 1943 gründete Fred Huntington in der Kleinstadt Oroville im sonnigen Kalifornien ein Unternehmen, das Werkzeuge zur Umarbeitung von verschossenen KK-Hülsen für Varmint-Geschosse fertigte. Aus jener frühen Tätigkeit leitet sich auch der Firmenna-me RCBS als Abkürzung von „Rock Chuck Bullet Swage“ ab. Das Programm für Wiederlader wurde stetig ausgebaut und als Fred Huntington die Firma 1976 an Omark Industries verkaufte, waren die Produktionshallen schon auf über 4.500 Quadratmeter mit rund 250 Mitarbeitern angewachsen. Heute zählt der große Wiederladespezialist zum großen Vista-Outdoor-Konzern, dem auch Munitions-spezialisten wie CCI, Federal, Speer oder Pulverlieferant Alliant angehören.

Zwei Stationen, zwei Optionen

Das im Vergleich zur Pro Chucker 5 vor-handene Plus von zwei weiteren „Be-arbeitungszentren“ ändert bei der Pro Chucker 7 zwar nichts an der Arbeits-weise oder etwa dem Patronenausstoß in der Stunde, bietet aber ein paar in-teressante Möglichkeiten. Doch der Reihe nach: Nach dem Auspacken aus dem Karton offenbart sich die etwa 15 Kilogramm schwere Progressivpres-se mit Aluminium-Gussrahmen im in ihre Hauptbaugruppen vormontiertem Zustand. Das spart Aufbauzeit und er-leichtert die weitere Arbeit für weniger technisch versierte Schützen. Leider sind die für die weitere Montage nötigen Innensechskant- oder Schraubenschlüs-sel mit anglo-amerikanischen Maßen nicht im Lieferumfang enthalten. Die Aufbau-Anleitung ist reich bebildert und somit auch verständlich, wenn man mit der englischen Sprache nicht so ver-traut ist. Dank Internet und moderner

Videoportale wie etwa „YouTube“ findet man auch einige hilfreiche Videos zu Aufbau, Einstellung oder Nutzung un-ter dem Suchbegriff „Pro Chucker 7“. In gut zwei Stunden inklusive Studiums der Bedienungsanleitung war der allerers-te Aufbau der 7-Stationen-Presse erle-digt. Unbedingt beachtet werden sollte, dass der Pulverfüller und seine Bauteile vor dem Zusammenbau mit Kaltreiniger oder Aceton entfettet wird, damit dort später keine Treibladungsmittel an den Teilen anhaften können, was zwangs-läufig zu Fehldosierungen führen wür-de. Der Hersteller muss aber aufgrund seiner weltweiten Lieferfähigkeit diese Teile mit einer Ölschicht versehen, um sie in Ländern mit hoher Luftfeuchtig-keit vor Korrosion zu schützen. Andere bewegliche Mechanik-Teile wie etwa die Triebstange können leicht mit Fett, wo-für sogar ein Schmiernippel angebracht wurde, oder mit Öl oder besser noch Teflon-Spray versehen werden. Zünd-hütchen-Zubringer und Drehteller sollte

Mit der RCBS Pro Chucker 7 bringen die Kalifornier ihre erste 7-Stationen-Presse auf den Markt. Was die neue Lademaschine zu leisten vermag und ob sich ein Wechsel lohnt, wollten wir herausfi nden.

Schon weitestgehend vormontiert kommt die sauber verarbeitete Presse zum Kunden

Die 7 Stationen-Presse bietet die Möglichkeit zum Aufrüsten: Wir bestückten die Presse mit: 1. Kalibrier-Matritze (7 Uhr-Position); 2. Aufweit-Matrize; 3. Pulverfüller; 4. Füllstandüberwa-chung (Powder Check Die); 5. Geschoss-Zuführer; 6. Setzmatrize; 7. Taper-Crimp-Matrize. 43

cal

iber

6/2

016

C 6 042-047 WL RCBS Pro Chucker 7.indd 43 12.05.16 07:45

Page 20: caliber 06/2016 Leseprobe

under cons truction!Für keine Waffe auf der Welt wird so viel Zubehör angeboten wie für das AR-15. Sollte man sich tatsächlich mal am Ende seiner Umbau-Odyssee wähnen, taucht garantiert das nächste „must have“ auf. Nicht anders ergeht es auch dem Autor mit seinem DPMS Oracle. Auf der Suche nach einem neuen Zielfernrohr für das IPSC-Schießen fi el sein Augenmerk auf das neue Vortex Strike Eagle und im Rahmen der Optimierung des Gassystems fand ein neues Buffer/Feder-System den Weg in die Waffe. Welche Erfahrungen damit gemacht wurden, verrät der folgende Bericht.

Ständige Leser werden sich daran er-innern, dass besagtes Gewehr der Protagonist des caliber 9/2015-Arti-

kels „AR-15 für IPSC Ri� e für unter 2.000 Euro?“ war. In den USA erfreuen sich Vortex-Optiken einer großen Beliebtheit; insbesondere das Vortex Razor HD Gen II 1-6x24 ist das Glas der Wahl vieler 3Gun-Schützen. Die Besonderheit bei 3Gun- oder IPSC Ri� e-Wettkämpfen besteht dar-in, dass die Ziele nicht in einer bestimmten Entfernung zum Schützen stehen, sondern der mögliche Entfernungsbereich von we-nigen Metern bis hin zu 500 Metern reicht. Hieraus erwuchs über die Zeit der Wunsch der Schützen nach Optiken, die möglichst

� exibel einzusetzen sind. Im absoluten Nahbereich sollte ein Schießen bei einfa-cher Vergrößerung wie durch ein Leucht-punktvisier möglich sein und eine Vergrö-ßerung von mindestens 4-fach sollte das Treffen auf weiteren Distanzen ermögli-chen. Mittlerweile gibt es eine Reihe von 1-4x, 1-6x und auch 1-8x Zielfernrohren am Markt. Eins haben all diese Gläser je-doch häu� g gemein: Sie kosten gut und gerne über 1.000 Euro und einige sogar über 2.000 Euro. Das eben erwähnte Vor-tex Razor macht mit einem Verkaufspreis von 1.499,99 Euro hier keine Ausnahme. Für umso mehr Aufsehen sorgte Vortex da-her 2015, als man das Strike Eagle 1-6x24

mm zum empfohlenen Verkaufspreis von gerade einmal $ 449 auf der SHOT Show präsentierte. Kaum im Handel verfügbar, pendelte sich der Preis in den USA bei etwa 330 bis 350 $ ein und die Händler kamen aufgrund der immensen Nachfrage nach einem günstigen 1-6x-Zielfernrohr mit der Bestellabwicklung so gut wie nicht nach. Kurze Zeit später tauchten auch in den sozialen Medien die ersten durchweg positiven Berichte auf. Sollte es tatsäch-lich möglich sein, ein qualitativ anspre-chendes Zielfernrohr im „angesagten“ Vergrößerungsbereich 1-6x zu einem derart niedrigen Preis zu bekommen? Da bekanntlich nur der Versuch klug macht,

Dauerbaustelle: Viele AR-Besitzer rüsten ihr Selbstladegewehr immer wieder mal um, weil es aufgrund seiner Bauweise und der riesigen Tuningindustrie, die ständig neue Teile auf den Markt wirft, wie gemacht dafür ist. Hier das DPMS AR-15 Oracle mit „Low Mass“-Verschlusssystem, eingebautem Husterer „Buffersystem“ und montiertem Vortex Strike Eagle 1-6x24.

OPTIK & TUNING Vortex Strike Eagle-Zielfernrohr 1-6x24 & Husterer AR-Buffer52

cal

iber

6/2

016

C 6 052-059 Vortex Strike Eagle.indd 52 11.05.16 13:38

Page 21: caliber 06/2016 Leseprobe

under cons truction!

wurde kurzer Hand ein Strike Eagle für ei-nen ausgiebigen Praxistest auf dem DPMS Oracle des Autors montiert.

Vortex Strike Eagle im Detail

Das Strike Eagle weist einen einteiligen, harteloxierten Aluminiumrohrkörper mit einem Außendurchmesser von 30 mm auf. Das Objektiv selbst misst 24 mm, die Linsen sind mehrfach vergütet und dank Stickstofffüllung ist es wasserdicht be-ziehungsweise von innen beschlagfrei. Das ohne Montage nahezu 500 Gramm schwere Zielfernrohr ist lediglich mit dem AR-BDC-Absehen erhältlich. Hierbei han-delt es sich um ein beleuchtetes, an ein Hufeisen erinnerndes Absehen mit diver-sen Haltemarken. Gespeist wird es mit einer CR2032-Batterie und die Leuchtin-tensität lässt sich über einen gegenüber der Seitenverstellung liegenden Drehre-gler in 11 Stufen einstellen. Der Umfang reicht hier von einer kaum wahrnehmba-ren Beleuchtung bis hin zu einem äußerst hell erstrahlenden Absehen, das selbst bei stärkerem Sonnenlicht noch gut zu erkennen ist. Für alle Fälle kann in der Abdeckkappe der Seitenverstellung noch eine Ersatzbatterie mitgeführt werden. Vortex Optics emp� ehlt, dass mittlere Fadenkreuz auf einer Entfernung von 50 Yards Fleck einzuschießen, damit dieses bei gängigen .223/5,56 mm-Geschoss-gewichten von 20 bis 200 Yards genutzt

werden kann. Bei Entfernungen von 300, 400, 500 oder 600 Yards visiert man mit den darunter liegenden Hal-temarken. Laut Vortex Optics lässt sich das Absehen auch mit Gewehren im Ka-liber .308/7,62 mm nutzen. Man gibt bei gleichbleibender Fleckschussentfernung für das mittlere Fadenkreuz von 50 Yards einen Anwendungsbereich von 20 bis 150 Yards an. Die weiteren Haltemarken würden bei .308 dann Entfernungen von 230, 330, 440 und 570 Yards entspre-chen. Im Übrigen be� ndet sich das Ab-sehen in der zweiten Bildebene, so dass es beim Vergrößerungswechsel seine Größe beibehält. Die Höhen- und Seiten-verstellung (1/2 MOA pro Klick auf 100 Yards) lässt sich werkzeuglos verstellen, verfügt jedoch über keine Arretierungs-möglichkeit. Da die Verstellungstürme aber grundsätzlich unter Abdeckkappen geschützt liegen, ist ein solcher „Zero-Stop“ entbehrlich. Zudem lassen sich die Skalen der Justiertürme nullen, so dass sich durch einen raschen Blick die Ein-stellungen veri� zieren lassen. Am Okular entdeckt man neben dem obligatorischen Dioptrien-Ausgleich auf dem Vergröße-rungsstellring eine Erhöhung, die ein zü-giges Wechseln der Vergrößerung ermög-lichen soll. Der Augenabstand wird mit 89 mm angegeben und das Gesichtsfeld beträgt bei einfacher Vergrößerung 38,8 m/100 m sowie 6,4 m/100 m bei maxima-ler sechsfacher Vergrößerung.

Weniger Masse ist Klasse

Wie eingangs erwähnt wurde das Gassys-tem des DPMS Oracle seit dem Test in der September 2015 Ausgabe vollständig in Richtung „Low Mass“ (niedrige Verschluss-masse) umgebaut. Hierzu wurde der Bolt Carrier fachgerecht durch diverse Fräsun-gen erleichtert, der 145 Gramm schwere Standard Ri� e Buffer wurde in Eigenregie – durch Austauschen dreier Stahlgewich-te gegen Platzhalter aus Aluminium – in einen Low Mass Buffer mit einem Gewicht von 103 Gramm umgebaut und der stan-dardmäßige Gas-Block wurde durch eine verstellbare Gasentnahme-Einheit ersetzt. Zu guter Letzt wurde noch ein Arredondo Kompensator verbaut. Hintergrund dieser ganzen Arbeiten war das Ziel, ein AR mit möglichst wenig Mündungsauslenkung zu erhalten. Hierbei muss man sich vor Augen halten, dass ein nicht zu unterschätzen-der Teil des Rück-/ Hochschlages bei AR-15-Gewehren von der Energie herrührt, die Verschluss und Buffer nach Überwin-dung des Widerstandes der Schließfeder gegen Ende ihrer Rückwärtsbewegung auf die Buffertube übertragen. Im werksmä-ßigen Zustand verfügen AR15-Gewehre zumeist über eine gehörige Portion Über-funktion, das System beschleunigt Ver-schluss und Buffer also viel stärker als für den eigentlichen Repetierzyklus notwen-dig wäre. Durch diese Überfunktion – also

53 c

alib

er 6

/201

6

C 6 052-059 Vortex Strike Eagle.indd 53 11.05.16 13:38