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cantamus berlin Der Kammerchor cantamus berlin gründete sich im Jahr 2002. Unser Ensemble besteht derzeit aus 28 engagierten Sängerinnen und Sängern. Wir widmen uns a-cappella-Werken im weltlichen und geistlichen Repertoire, die musikalische Spannbreite erstreckt sich von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert. In wöchentlichen Proben erarbeiten wir zwei Konzertprogramme im Jahr, die durch jeweils ein Intensivwochenende begleitet werden. Darüber hinaus gestalten wir hin und wieder Gottesdienste in Neuköllner Kirchen. Wir freuen uns über das große Interesse neuer Sängerinnen und Sänger bei cantamus berlin mitzusingen. Da wir die Größe unseres Chores bewusst auf maximal 8 Personen pro Stimmgruppe begrenzt halten, nehmen wir derzeit keine neuen Mitglieder auf. Wer möchte, kann dennoch gerne unangemeldet einfach mal zu einer (Schnupper-)Probe vorbei schauen und sich bei Eignung in unsere Warteliste eintragen lassen. Kontakt Ulli Schatz | 030 - 30613081 | [email protected] | www.cantamus-berlin.de Chor

cantamus€¦ · Cantate Domino et benedicite nomini eius: annuntiate de die in diem salutare eius. Annuntiate inter gentes gloriam eius, in omnibus populis mirabilia eius. Singet

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Page 1: cantamus€¦ · Cantate Domino et benedicite nomini eius: annuntiate de die in diem salutare eius. Annuntiate inter gentes gloriam eius, in omnibus populis mirabilia eius. Singet

cantamusberlin

Der Kammerchor cantamus berlin gründete sich im Jahr 2002. Unser Ensemble besteht derzeit aus 28 engagierten Sängerinnen und Sängern. Wir widmen uns a-cappella-Werken im weltlichen und geistlichen Repertoire, die musikalische Spannbreite erstreckt sich von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert.

In wöchentlichen Proben erarbeiten wir zwei Konzertprogramme im Jahr, die durch jeweils ein Intensivwochenende begleitet werden. Darüber hinaus gestalten wir hin und wieder Gottesdienste in Neuköllner Kirchen.

Wir freuen uns über das große Interesse neuer Sängerinnen und Sänger bei cantamus berlin mitzusingen. Da wir die Größe unseres Chores bewusst auf maximal 8 Personen pro Stimmgruppe begrenzt halten, nehmen wir derzeit keine neuen Mitglieder auf. Wer möchte, kann dennoch gerne unangemeldet einfach mal zu einer (Schnupper-)Probe vorbei schauen und sich bei Eignung in unsere Warteliste eintragen lassen.

Kontakt

Ulli Schatz | 030 - 30613081 | [email protected] | www.cantamus-berlin.de

Chor

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Jan Pieterszoon Sweelinck(1562-1621)

Heinrich Schütz(1585-1672)

Heinrich Schütz

cantamusberlin

ProgrammPsalm 96: „Cantate Domino“Nr. 8 aus „Cantiones sacrae“ (1619)für fünfstimmigen gemischten Chor

Psalm 19: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ SWV 386Nr. 18 aus der „Geistlichen Chormmusik“ (1648)für fünfstimmigen gemischten Chor

Psalm 126: „Die mit Tränen säen“ SWV 378Nr. 10 aus der „Geistlichen Chormmusik“ 1648für fünfstimmigen gemischten Chor

3‘30“

4‘00“

4‘00“

Felix Mendelssohn Bartholdy(1809-1847)

Felix Mendelssohn Bartholdy

Psalm 2: „Warum toben die Heiden“ op. 78, Nr. 1 (1843)für zwei vierstimmige gemischten Chöre

Psalm 91: „Denn er hat seinen Engeln“ (1844)für achtstimmigen gemischten Chor

7‘00“

3‘00“

Johann Georg Ebeling(1637-1676)Satz: Jens Bauditz (*1981)

Wilhelm Weismann(1900-1980)

Giedrius Svilainis(*1972)

nach Psalm 146: „Du meine Seele singe“ (1666)für vierstimmigen gemischten Chor

Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte“ (1954)für fünfstimmigen gemischten Chor

Psalm 117: „Laudate Dominum“für achtstimmigen gemischten Chor

3‘00“

7‘30“

4‘30“

***

***

Chorleitung

Jens Bauditz wurde in Dresden geboren und absolvierte in diesem Sommer sein Diplom als Chordirigent an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Prof. Jörg-Peter Weigle. Im Jahr 2009 schloss er an gleicher Hochschule sein Studium als Opernsänger bei Stephan Rügamer sowie als Gesangspädagoge ab.

Aufgewachsen im Dresdner Kreuzchor, erhielt er bereits als Knabenalt solistische Aufgaben an der Komischen Oper Berlin, am Staatstheater Cottbus und an der Semperoper Dresden. Als Erster Chorpräfekt sammelte er schon früh dirigentische Erfahrungen. Zur Förderung seiner musikalischen Begabung wurde ihm 2002 das 10. Rudolf-Mauersberger-Stipendium des Dresdner Kreuzchores verliehen.

Neben seiner Konzerttätigkeit als Bariton und in verschiedenen Ensembles wie der „Lautten Compagney“ und „sirventes berlin“, ist seine Arbeit als Chordirigent bereits in jungen Jahren sehr vielfältig und umfangreich. Seit seiner Gründung 1998 leitet Jens Bauditz den aus Alumni des Dresdner Kreuzchores bestehenden Männerchor „arcanum musicae“. Neben regelmäßigen Konzerten in Deutschland gastierte dieses Ensemble in den USA – gefördert durch den „Deutschen Musikrat“ – sowie in Polen, Frankreich und der Schweiz. Konzertausschnitte wurden u. a. beim Radio MDR Figaro ausgestrahlt. Von 2007 bis 2010 assistierte Jens Bauditz beim Sinfonischen Chor der „Potsdamer Singakademie“, seit 2009 dirigiert er das „Claudius-Ensemble“, den Kammerchor der Singakademie. 2010 erhielt er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ als Leiter des Chores am Berliner Musikgymnasium „Carl Philipp Emanuel Bach“. In Meisterkursen arbeitete er u. a. mit dem Hilliard-Ensemble, Frieder Bernius, Denis Rouger, Søren Kinch Hansen und Stefan Parkman. Im November 2007 wählte das Ensemble „cantamus berlin“ Jens Bauditz zu seinem Dirigenten.

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Der Herr ist meine Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele, er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück,

denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab tröstet mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang

und ich werde sein im Hause des Herrn immerdar.

Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte (Wilhelm Weismann)

Neben dem Hohelied der Liebe gehören die Psalmdichtungen zu den kunstvollsten Kapiteln des Alten Testaments. Die Komponisten vieler Jahrhunderte schätzen vor allem die bildgewaltige Sprache des Psalters – wie die lebendigen Naturbilder in den Psalmen 19 und 23, die trostspendenden Wendungen in den Psalmen 91 und 126 oder die überschwänglichen Lobeshymnen in den Psalmen 117 und 146.

Jens Bauditz

Laudate Dominum, omnes gentes.

Laudate Dominum eum omnes populi.

Quoniam confirmata est

et veritas Domine manet in aeternum.

Lobet den Herrn, alle Heiden.

Lobet den Herrn, alle Völker.

Denn er ist mächtig

und die Wahrheit des Herrn bleibt in Ewigkeit.

Psalm 117: Laudate Dominum (Giedrius Svilainis)

Die 150 Psalmen des biblischen Kanons wurden in fünf Bücher eingeteilt, die aber keine inhaltliche Struktur für die gesamte Sammlung aufzeigen. Am Ende dieser Bücher steht jeweils ein Lobgesang. Über den äußerlichen Aufbau hinaus können die Psalmen in verschiedene Themenbereiche bzw. Stile kategorisiert werden: Dankpsalmen (u. a. Psalm 23), Buß- und Klagepsalmen, Weisheitspsalmen mit Hinweisen für ein statthaftes Leben (Psalm 2), Königspsalmen als Hymnen der universellen Gottesherrschaft (Psalm 96) sowie Lob- (die Psalmen 117 und 146), Trost- (Psalm 91) und Wallfahrtslieder (Psalm 126).

Leitung Jens Bauditz

Sopran Verena Brink-Spalink Suse Dietrich Karin Hirschmiller Andrea von Lieven Nathalie Mälzer-Semlinger Cordula Mertens Ulli Schatz

Alt Isabella Fassina Sophie Hantsch Julia Schrader Philine Sermez

Cornelia Vennebusch Stephanie Wätjen Doris Wieler

Tenor Beni von Alemann Thomas Klatt Simon Landes

Matthew Ronge-RaineFridjof VareschiSven Volland

Bass George Braun Bernd Mengelkamp

Gunter MintzelKonstantin RathmannMartin SchmidtPhilipp Sewing

Claudius SittigChristian Voß

Das Buch der PsalmenPsalmvertonungen

u. a. von Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn Bartholdy und Giedrius Svilainis

Das Buch der Psalmen ist eine Zusammenstellung von poetisch religiösen Versen und Liedern. Es wurde bereits vor über 2200 Jahren in Jerusalems Tempel gesungen und zitiert. So ist es das zentrale Gesang- und Gebetbuch für die jüdische (und später auch für die christliche) Gemeinde. Zentral ist auch seine Stellung im biblischen Kanon: die Sammlung der 150 Psalmen bildet das größte Buch der Bibel. Zudem ist der 117. Psalm das mittlere Kapitel (von 1189 Kapiteln) der Heiligen Schrift und der 119. Psalm ihr längster Abschnitt. Nicht zuletzt wegen ihrer vollkommenen Dichtkunst wundert es nicht, dass diese Texte seit jeher zu den meistvertonten geistlichen Worten gehören: Worte des Gebets, Lob und Preis, Klage und Trost.

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Das griechische Wort psalmós benennt ganz allgemein ein gezupftes Lied. Die hebräische Bezeichnung mizmor beschreibt einen kantilierenden Sprechgesang mit Saitenbegleitung. Ein gebräuchlicher Begriff für das Buch der Psalmen ist der Psalter, welcher auf das griechische Saiteninstrument Psalterion zurückgeht. Von den Rabbinern wird die Sammlung als das Buch der Loblieder bezeichnet. Neben den 150 numerierten gibt es im Übrigen noch weitere als Psalmen bezeichnete Texte in der Heiligen Schrift sowie in außerbiblischen Quellen.

Um die Entstehung der ersten Psalmen zu ergründen, müssen wir in der Religions-geschichte weit zurückblättern. Wahrscheinlich sind die Urfassungen einiger Verse bereits von Moses im Jahr 1410 v. Chr. sowie vor dem Babylonischen Exil (597 v. Chr.) in der israelitischen Königszeit entstanden. Eine beträchtliche Zahl der Texte existiert allerdings frühestens seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. – so umspannt die Entstehungszeit des Psalters über 900 Jahre. Der älteste handschriftliche Beweis für die vollendete Sammlung stammt aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr.

Die Forschung identifiziert bisher sieben Autoren. König David etwa, der um das Jahr 1000 v. Chr. in Jerusalem lebte und regierte, dichtete mindestens die Hälfte der 150 Psalmen (u. a. die Psalmen 19 und 23).

Cantate Domino, canticum novum:

cantate Domino omnis terra.

Cantate Domino et benedicite nomini eius:

annuntiate de die in diem salutare eius.

Annuntiate inter gentes gloriam eius,

in omnibus populis mirabilia eius.

Singet dem Herrn ein neues Lied:

singet dem Herrn, alle Welt.

Singet dem Herrn und preiset seinen Namen:

verkündet seinen Gruß von Tag zu Tag.

Verkündet seinen Ruhm unter den Heiden,

unter allen Völkern seine Wunder.

Psalm 96: Cantate Domino (Jan Pieterszoon Sweelinck)

Der Kammerchor cantamus berlin widmet sich in seinem Programm einigen eindrucksvollen Gesängen vom Frühbarock über die Romantik bis heute. Es erklingen Motetten von Jan Pieterszoon Sweelinck, Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Weismann und Giedrius Svilainis.

Der Hauptzweck des Psalters ist die Unterweisung in wahrem Lob und gebührender Anbetung des Gottvaters. Die Theologie wird in einer alltäglichen Realität wiedergegeben. Das irdische Leben mit seinen schmerzlichen Erfahrungen, bis hin zu Kriegen und Tod, wird ebenso wie freudige Ereignisse und Triumphe in Beziehung zu Gottes Verheißung und souveräner Macht gesetzt.

Der 1. Psalm, einer der Weisheitspsalmen (s. u.), beschreibt gleichnishaft die Wege und das Schicksal des einzelnen Menschen. In den Augen einiger Forscher bildet er gemeinsam mit dem 2. Psalm die Einleitung des Psalters. Denn in den Worten des 2. Psalms wird die Menschheit als Nation beleuchtet – zuerst irdische Rebellion, dann Gottes Reaktion und Klarheit seiner Herrschaft und schließlich eine Anleitung über die Verantwortung des Menschen gegenüber seinem Gott und König (der irdische König ist der erwählte Repräsentant des himmlischen Vaters).

Warum toben die Heiden und die Leute reden so vergeblich?

Die Könige im Lande lehnen sich auf und die Herrn

ratschlagen miteinander wider den Herrn und seinen Gesalbten.

„Lasst uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!“

Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer und der Herr spottet ihrer.

Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn und mit seinem Grimm wird er sie schrecken.

Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berge Zion.

Ich will von einer solchen Weise predigen, dass der Herr zu mir gesagt hat:

„Du bist mein Sohn, heute hab ich dich gezeuget;

heische von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Ende zum Eigentum.

Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerbrechen.“

So lasset euch nun weisen ihr Könige und lasset euch züchtigen ihr Richter auf Erden.

Dienet dem Herrn mit Furcht und freuet euch mit Zittern!

Küsset den Sohn, dass er nicht zürne und ihr umkommet auf dem Wege;

denn sein Zorn wird bald anbrennen. Aber wohl allen, die auf ihn trauen.

Psalm 2: Warum toben die Heiden (Felix Mendelssohn Bartholdy)