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In der hauseigenen Hierarchie nimmt der CD-2 die Position zwischen dem sogenannten „Einstiegsplayer“ CD-1 und dem aus zwei

separatenEinheiten bestehenden Topmodell CD-3ein. Er liegt preislich in der Mitte, stellt dabei einklassisches CD-Spieler-Konzept in einemGehäuse von 48 x 33 x 12 cm bei einem Gewichtvon 13 kg dar und wurde, ganz wie die anderenPlayer des Hauses, als Toplader realisiert.Erfreulich dabei: Die Abdeckung, welche miteinem Griff abnehmbar ist, beinhaltet gleich den„Haltepuck“ für die CD, den solche Konstruktenun einmal benötigen. Eine sinnige Idee: Die lästi-ge Suche á la „Wo habe ich denn den CD-Puckwieder hingelegt?“ (…ja, ich geb’s zu, das ist auchbei mir schon mal vorgekommen: In Gedankendas kleine Teil beiseite gelegt, dann einen Anrufbekommen - schon war’s passiert…) entfällt, und,zumindest ebenso wichtig: Es ist somit unmöglich,diese Befestigung zu vergessen! Sehr positiv.Ebenso erfreulich durchdacht wurde der Netz-schalter positioniert: Links vorne - aber nicht ander Frontseite, sondern ein wenig nach hinten ver-setzt an der Unterseite. Damit ist eine versehentli-che Bedienung ausgeschlossen und dennochbraucht man nicht mühsam an der Hinterseite desGerätes „herumzufummeln“, wenn man den CD-2 ein- oder ausschalten möchte. Da hat offensicht-lich mal jemand Praxistests gemacht…Wird der Ayonaudio CD-2 mittels dieses Schaltersmit Strom versorgt, meldet das rote, in mehrerenStufen in der Intensität dimmbare Punktmatrix-(„Schönschrift-“)Display sich zunächst mit demNamen des Herstellers „AYON“, um nach demVerstreichen einiger Sekunden dann zur Warm-laufphase mit „WARM UP“ überzugehen, an de-ren Ende mit „Load“ der Einlesevorgang der CDbeginnt. Die Bedienung mittels der rotleuchtendumrandeten Tasten am Gerät (…kleiner Kritik-punkt des Perfektionisten in mir: Die Tasten selbstkönnten noch ein wenig stabiler und somit haptik-freundlicher ausgeführt sein…) ist problemlos; die

superstabile Metall-Fernbedienung ist immer wie-der angenehm zu benutzen. Mit ihr werden etlicheder nicht direkt am Gerät steuerbaren Funktionenzusätzlich zu den Standardoperationen aufgeru-fen, so, wie man es ja mittlerweile gewöhnt ist. Da-zu zählen u.a. das Upsampling auf 24 Bit/192 kHz(das sich, wenn man überhaupt davon sprechenwill, bei mir nur als leichter akustischer „Bild-schärfungs-Effekt“ bemerkbar machte; wer schonmal ein Graphikprogramm am PC benutzt hat,weiß, wovon ich schreibe), Displaydimmer- undMute-Funktion.In der Praxis erweist sich der Toplader als benut-zerfreundlich; an die relativ kurze, aber das Röh-renleben erfreulich verlängernde, Aufwärmzeit fürdie vier in der Class-A-Ausgangsstufe verwende-ten russischen 6H30-Röhren (respektive 6N30)gewöhnt man sich rasch. Wenngleich ich persön-lich normalerweise andere Röhrentypen präferiere,wird dieses Design konsequent und effektiv in denAyon-CD-Playern verwandt. Doch zu den klang-lichen Meriten des CD-2 kommen wir später, zu-nächst wären da noch einige technische Details zubeschreiben: So wurde beispielsweise die Aufhän-gung des Laufwerkes zwecks Entkopplung vonmechanischen Störschwingungen modifiziert. Indieselbe Richtung arbeitet man folgerichtig beimin den „Deckel“ integrierten, den Tonträger be-dämpfenden CD-Clamp-System sowie mit denebenfalls resonanzabsorbierenden Aluminium-Gerätefüßen. Die Verwendung erstklassiger Bau-teile ist bei Ayonaudio bereits ebenso ein gewohn-ter Standard wie möglichst kurze Signalwege:2%ige MKPs, getrennte R-Core-Trafos für Digi-tal- wie Analogsektion, MOS-FETs zur Regulie-rung der Anodenspannung der Röhren, zehn se-parate Spannungsregler und kanalgetrennte Aus-gangsstufen für das Analogsignal (das dann so-wohl an RCA- wie an XLR-Ausgängen zur Verfü-gung steht) stellen nur einige Beispiele für den ge-triebenen Material- und Konstruktionsaufwanddar. Digitale Ein- (nur per RCA) und Ausgänge

CD-Player AyonAudio CD-2

Mittendrin

(RCA- plus AES/EBU-gemäße XLR-Anschlüsse)stehen ebenso zur Verfügung wie eine Regelungdes Ausgangspegels. Á propos Ausgang: die Aus-gangswiderstände für Analog (300 Ohm) und Di-gital (110 Ohm bei XLR, 75 Ohm bei S/PDIF)halten sich an die gängigen Normen. Als Wandler-chips werden die bekannten Burr-Brown 1704 ein-gesetzt. Das interne Design wurde komplett neuentworfen, weshalb man mit Fug und Recht vomersten Ayon-CD-Player der „zweiten Generation“sprechen kann. Das wäre es dann eigentlich auch,was zur Technik des Ayonaudio CD-2 zu sagenwäre. Kommen wir also lieber zur…

MusikAngesichts der „Familiensituation“ bietet sich alserster Titel „Right In The Middle Of It“ vomgleichnamigen, 1996 erschienenen Album ChelyWrights an. Die Stimme dieser Frau fasziniert

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mich seit vielen Jahren immer wieder aufs Neue.Das ist Emotion pur - da tut es der Sache keinenAbbruch, daß ich den Song schon derart oft ge-hört habe, daß meine Nachbarn inzwischen be-stimmt nicht nur den Refrain mitsingen könn-ten…Na, zum Glück sind wir ja nicht bei „DSDS“, son-dern bei den HiFi-STARS - daher möge die kurzeAnmerkung genügen, daß ich mich sofort mittenim Aufnahmestudio wiederzufinden vermeinte.Die Direktheit der Wiedergabe mit dem CD-2 alsQuellengerät (Verbindung zum Verstärker viaRCA-Anschluß mittels Sommer Cable „Epi-logue“) war frappant, dabei blieb die Musik als sol-che erhalten, ohne „seziert“ zu werden. „Nach-drücklich“, mit diesem Begriff könnte man denmittleren der Ayon-CD-Player wohl gut charakte-risieren. Dieser Charakter blieb auch erhalten, alsich ihn via XLR-Strippe an das Wadia DigiLink 40

Ein indiskreter Blick ins Innere des CD-2 zeigt einen sauberen Aufbau und mehr...

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anschloß, welches das Signal an den Wadia X64.4weiterleitete. In dieser Form klang alles ein wenigrunder, glatter, ohne dabei an Drive zu verlieren.Dennoch war der Unterschied erstaunlich gering,was für die Qualitäten des Ayon-Wandlerteils so-wie der Analogausgangsstufe spricht.Wenn es um druckvolle, energiereiche Musik geht,sind bei mir die „harten Jungs” nicht weit. Diesmalvertreten durch Iron Maiden, die mit „AlexanderThe Great” (vom Album „Somewhere In Time“,1986) einen Meilenstein der Rockgeschichte vor-legten. Es gelang den Mitgliedern der 1975 in Lon-don vom Bassisten Steve Harris gegründetenBand, eine faszinierende Atmosphäre zu schaffen,die im Verlaufe des Songs immer wieder changiert,wechselnde Facetten einer großen Persönlichkeitin ein wahres Klanggemälde umzusetzen weiß.Gänsehäutig!Nun tut nach soviel großem Kopfkino ein wenigbis sehr viel Entspannung not: „After Midnight”von J.J.Cale ist einer jener typisch-relaxten Cale-Songs, die so perfekt zum Wohlbefinden des Zu-hörers beizutragen vermögen. Wenn der coolstealler Gitarristen ganz lässig seine Werke darbietet,

verfliegt jegliche Angespanntheit im Nu, im selbenAugenblick ist die Welt zwar nicht unbedingt bes-ser, aber deutlich krampffreier. Eine Lektion, diewir alle von Zeit zu Zeit brauchen können. Swin-gender Groove vom Feinsten ... nur J.J.Cale istJ.J.Cale, ist J.J.Cale!Nur zu folgerichtig bietet sich als FortsetzungMuddy Waters mit „Folk Singer“ (im Original er-schienen als Chess LP 1483 Anno Domini 1964,hier als CD-Remaster von Universal Records ausdem Jahre 1999) an. Der „Cold Weather Blues“,der „Country Boy“, „My Home Is In The Delta“und die anderen Lieder des Albums sind schonseit langen Jahren Klassiker der Musikgeschichte.Es macht einfach immer wieder Spaß, einem dergrößten Meister des Blues bei seiner Rückkehr zujener Art von Musik zuzuhören, mit der der am 4.April 1915 in Rolling Fork, Mississippi, geboreneund am 30 April 1983 in Chicago, Illinois, gestor-bene McKinley Morganfield (alias Muddy Waters)schon auf seinen ersten, 1941 für die Library OfCongress entstandenen, Aufnahmen zu hören war.Emotional, packend - neudeutsch: Geil!Es folgt ein weiterer der Großmeister des Blues,

Macht auch offen eine elegante Figur: Der Ayonaudio CD-2 ohne Abdeckung

der am 21. Juni 2001 im Alter von 83 Jahren ver-storbene John Lee Hooker (geb. 22.08.1917 - an-dere Angaben schwanken zwischen 1912 und1920; „JLH“ selbst trug zu der Verwirrung gernbei, indem er verschiedene Termine als seinen Ge-burtstag nannte). Das jüngste von elf Kindernwurde musikalisch zuerst von Gospelsongs (es wa-ren in der Hooker-Familie ausschließlich religiöseLieder erlaubt), später dann ebenso von der Musikseines Stiefvaters (William Moore, ein Bluessänger,von dem leider keine Aufnahmen existieren) ge-prägt, ehe er mit ca. 15 Jahren davonlief und einrecht ereignisvolles Leben führte, das ihn unter an-derem über Memphis und Cincinnati nach Detroitführte. Doch es würde viel zu weit führen, hier aufDetails eines Lebens einzugehen, das die Musikebenso stark prägte wie umgekehrt die Musik seinLeben bestimmte. Spätestens seit der Verwendungseines Songs „Boom Boom“ in einer Jeans-Wer-bung der Marke „Lee“ in den 90er Jahren war die-ser Track zum Signatursong des „King of Boogie-Blues“ avanciert. Der unverkennbare Stil aus E-Gitarren-Blues und dem typischen Sprechgesangdes Mannes aus dem Süden der USA weiß immerwieder mitzureißen, Emotionen zu wecken.Zu guter Letzt soll es noch ein wenig Klassik sein:Sofort zieht mich die Aufnahme des „Wohltempe-rierten Klaviers - Zweiter Teil“ von Johann Seba-stian Bach (BWV 870-893) in den Bann. In derAufnahme mit Friedrich Gulda goutiere ich dieKompositionskunst des Meisters in erstklassigerInterpretation immer wieder gern. Feinheiten undDetails, die hier reichhaltigst serviert werden, prä-sentiert der CD-2 mit schon fast aufreizenderDirektheit und Selbstverständlichkeit. Alles paßtzusammen, wirkt geschlossen; ein Klangkörperpräsentiert sich als solcher, nicht als Zusammen-stellung von nicht zusammengehörigen Einzel-Tonerzeugern. Man genießt mit diesem CD-Player

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die Kompositionskunst des großen Johann Seba-stian Bach so mühelos, daß jedes Ende einerScheibe einem unliebsamen Erwachen aus einemwunderschönen Traum gleicht. Doch mit demEnde des Traumes setzt unweigerlich die Realitätwieder ein - und die konstatiert: ErstklassigeAufnahmen klingen hervorragend, weniger guteauch dementsprechend. Punktum.

WOLFGANG VOGEL

InformationCD-Player Ayonaudio CD-2 Herstellung/VertriebAyon AudioHart 18A-8101 GratkornAustria-Europe Tel: +43 3124 24954Fax: +43 3124 24955E-Mail: Ayon@Ayonaudio.comInternet: www.ayonaudio.com

Auf den Punkt gebrachtDer Ayonaudio CD-2 zeigt sich als überaus gelungener Wurf. Er ist in klanglicher

Hinsicht dem hauseigenen Topmodell sehr dichtauf den Fersen, sogar oft ebenbürtig, spielt sauber,dynamisch wie musikalisch involvierend und miterstklassigen Klangfarben auf. Somit steht er nichtgenau zwischen CD-1 und CD-3, sondern rücktdem größeren Modell in seinen wiedergabeseiti-gen Fähigkeiten schon geradezu bedrohlich nahe.Der Ayon CD-3 kann sich, wenn mich mein aku-stisches Gedächtnis nicht gänzlich trügt, vom„kleineren Bruder“ außer durch seine absolut ge-sehen noch mal etwas (!) souveränere Reproduk-tion lediglich mit einem leichten „Mehr“ an ruhi-ger Kraft „von unten heraus“ des gerade und di-rekt aufspielenden CD-2 erwehren … Respekt!Der CD-2 ist somit in meinen Augen der „Ge-heimtip“ nicht nur in der Ayon-Familie, sondernauch in seiner Preisklasse. Ein besseres Preis-/Lei-stungsverhältnis bei einem CD-Player dieserKategorie zu finden, dürfte da wohl schwer wer-den.