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Institut für Bildungsevaluation
Assoziiertes Institut der Universität Zürich
Checks und Mindsteps
Erfassen der Kompetenzen in den Fremdsprachen
Ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Kantonen des
Bildungsraums Nordwestschweiz
Nicole Bayer und Lynn Williams
1. September 2017
Institut für Bildungsevaluation
Assoziiertes Institut der Universität Zürich
Übersicht
1. Checks und Mindsteps
2. Hören und Lesen
3. Sprechen
4. Schreiben
5. Standard Setting
6. Ergebnisrückmeldungen
Institut für Bildungsevaluation
Assoziiertes Institut der Universität Zürich
1. Checks und Mindsteps
Institut für Bildungsevaluation
Assoziiertes Institut der Universität Zürich
Leistungsmessung im Bildungsraum Norwestschweiz
N 100’000 Schülerinnen
und Schüler
Institut für Bildungsevaluation
Assoziiertes Institut der Universität Zürich
Standardisierte Tests
Summative Beurteilung
www.check-dein-wissen.ch
Aufgabensammlung
Formative Beurteilung
www.mindsteps.ch
Zwei verschiedene Testinstrumente
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Testzeitpunkte (3. bis 9. Klasse)
3 4 5 6 7 8 9
Standardisierter Test (Check)
Aufgabensammlung (Mindsteps)
Schuljahr
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Zusammenhang zwischen Lehrplan und Skala (IRT)
3 4 5 6 7 8 9 Schuljahre
300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200
Kompetenzniveau
(lehrplanabhängig) a b c d e f g h i j
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Assoziiertes Institut der Universität Zürich
Ziele der Checks
Standortbestimmung für die Schülerinnen und Schüler
– Klassenunabhängige Ergebnisrückmeldung
– Kompetenzorientierte Ergebnisrückmeldung
– Sozialer Vergleich im Kanton, im Bildungsraum
– Vergleich über die Zeit hinweg (P3, P6, S2, S3)
Nutzung der Ergebnisse für die Planung der Lernprozesse und
die Beurteilung der Kompetenzen
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Ziele der Checks
Standortbestimmung für die Klassen und Schulen
– Unabhängiger Vergleich mit anderen Klassen und Schulen
(Sozialer Vergleich)
– Stärken und Schwächen in einzelnen Kompetenzbereichen
Nutzung der Ergebnisse für die Schul- und
Unterrichtsentwicklung
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Erfasste Fachbereiche und Kompetenzbereiche
• Hören
• Lesen
• Sprechen
• Schreiben
in Englisch und Französisch
=> Als Grundlage dient der Lehrplan 21 und die Beschreibungen
im GER
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Zeitlicher Aufwand zur Erfassung einer
Fremdsprache
Hören 40 Minuten
Lesen 40 Minuten
Sprechen (freiwillig) 8-10 Minuten pro Schülerin/pro Schüler
Schreiben (nur Sek I) 40 Minuten
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Durchführungsart
Primarstufe Sekundarstufe I
Rezeptive Kompetenzen:
Hören und Lesen
Produktive Kompetenzen:
Sprechen (freiwillig)
Schreiben
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Aufgabenentwicklung
Fachspezifische Perspektive:
• Mitarbeitende der Pädagogischen Hochschulen
• Lehrpersonen der entsprechenden Fächer, Stufen, Kantone
Testspezifische (psychometrische) Perspektive:
• Mitarbeitende des IBE
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Hören und Lesen
• Erfassung am Computer
• Kürzere und längere Hör- bzw. Lesetexte auf unterschied-
lichem Niveau (A1 bis B2)
• Meistens mehrere Aufgaben/Fragen pro Text (ökonomischer)
• Mindestens 30 zu bearbeitende Aufgaben/Fragen (Items) pro
Schüler
• Aufgabenformate: Multiple-Choice, Multiple-Response,
Dropdown, Drag & drop, Ordering, Kurzantworten (max. 3
Wörter)
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Hören und Lesen
• Multi-Stage-Test (Art des adaptiven Testens)
• Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler werden
laufend berechnet (auch summativ über die Testteile hinweg).
• Birnbaummodell (Zwei-Parameter-Modell)
• Hohe Reliabilitäten (beispielsweise Check S3 2017:
Hören: 0.88 , Lesen: 0.92)
Diese erlauben eine zuverlässige Einschätzung der
Kompetenzen auf der Individualebene.
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Stage 1: Einstiegstests
1 A 9 Items
1 B 9 Items
10 Min
Stage 2 9 Items
9 Items
10 Min
9 Items
9 Items
9 Items
Stage 3 9 Items
9 Items
10 Min
9 Items
9 Items
9 Items
Stage 4 9 Items
9 Items
9 Items
9 Items
9 Items
10 Min
Total: 36 Items 36 Items 36 Items 40 Min
einfach schwierig
1 C 9 Items
1 D 9 Items
36 Items 36 Items
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Beispielaufgabe Hören
Audio (Ausschnitt)
Valentines Day
It‘s that time of the year when couples show their
love for each other by sending cards, flowers
and chocolates. (...)
However, the traditions often differ from place to
place. In Japan, for example, it is customary
for the woman to send chocolates to the man,
whilst in Korea April 14th is known as ‚Black
Day‘ and is when the unfortunate men who
received nothing on Valentine‘s Day gather to
eat noodles and commiserate with each other.
Technological developments have also played
their part in keeping Valentine‘s Day relevant
in the 21st century. (...)
Aufgabe:
What happens in Korea on the 14th of April?
All the men who didn‘t get a Valentine‘s
present...
Choose the answer.
dress in black and cry.
feel unfortunate and drink beer.
meet and eat noodles together.
send each other black cards.
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Beispielaufgabe Lesen
Text (Ausschnitt)
Kelly
Kelly is a girl who is 14 years old. She lives in
Dublin with her parents. She is an only child, but
she misses a brother or a sister. She has got a
dog, which is a real friend for her. They go on long
walks together, she plays with him, and he sits
next to her when she does her homework or learns
for school in the kitchen. (...)
She plays the piano and in her free time she also
reads a lot. Actually, she really loves writing, and
she does it anytime she can: she writes her own
diary, she writes letters and e-mail to friends and
relatives, and she also writes stories for little
children. She has many friends but she doesn‘t
meet them often because they go to different
schools, so they meet only at weekends. (...)
Aufgabe:
Kelly likes writing...
Choose the answer.
crime stories.
fairy tales for children.
journey reports.
stories from the past.
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Sprechen
• Einzelassessment (Schüler/Schülerin und Lehrperson)
• Eine dialogische und eine monologische Sprechaufgabe
• Zwei voneinander unabhängige Sprechaufgaben
• Die Lehrpersonen bewerten die Sprechproduktionen ihrer
Schülerinnen und Schüler anhand von Ankerbeispielen.
• Produktion der Beispielaufnahmen mit Schülerinnen und
Schülern der gleichen Schuljahre und der gleichen
Fremdsprachenmodelle (N = 30).
• Rating aller Beispielaufnahmen am IBE, Skalierung, anhand
der Ergebnisse werden die Ankerbeispiele ausgewählt
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Beurteilung Sprechen durch die Lehrperson
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Beispielaufgabe Sprechen
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Schreiben
• Erfassung auf Papier
• Zwei verschiedene Schreibaufgaben/Schüler
• Zwei unterschiedliche Versionen (einfach/schwierig mit
Überschneidung)
• Bewertung der Texte anhand eines analytischen Ratings
• Bewertung der Texte durch Teams (8-10 Personen) am IBE
• Rückversand der Texte inkl. Bewertungsraster
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Korrektur Schreiben
• Rater: Personen mit Studium in der entsprechenden Sprache
oder Lehrpersonen mit Lehrdiplom im entsprechendem Fach und
Stufe
• Zweitägige Schulung der Rater (ausführliches Manual,
Beispieltexte)
• Während der ganzen Korrekturphase: tägliche Doppelkorrekturen
• Analytisches Rating mit mehreren Kriterien zum Inhalt und zur
Sprachrichtigkeit
• Auswertung mittels Multifacetten-Modell (Linacre, 1989)
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Beispielaufgabe Schreiben
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Beurteilung Schreiben
Inhaltliche Kriterien
• Erfüllung der Aufgabenstellung
• Verständlichkeit
• Originalität (inhaltliches Wagnis/Kreativität)
• Logischer Zusammenhang (Roter Faden)
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Beurteilung Schreiben
Kriterien zur Sprachrichtigkeit
• Satzbau
• Grammatik
• Orthographie
• Wortschatz
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Ziele des Standard Settings
Die Testaufgaben den Niveaustufen (A1, A2, B1 etc.) des GER
zuzuordnen
=> Dies erlaubt erst eine Beurteilung der Kompetenzen der
Schülerinnen und Schüler mit Bezug zum Lehrplan/GER
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Ablauf des Standard Settings
• Fachbereiche: Englisch und Französisch
• Kompetenzbereiche: Hören und Lesen
• Panel von 15 bis 20 Expertinnen und Experten (international,
Personen aus Praxis, Verwaltung, Wissenschaft)
• Leitung: Experte von Cito (Institute of Educational
Measurement)
Institut für Bildungsevaluation
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Ablauf des Standard Settings
3DC-Methode (Data-Driven Direct Consensus):
• Aufgaben/Teilaufgaben werden auf verschiedene Cluster
verteilt
• Setzung der Cut-Scores A1/A2 und A2/B1
• Zentrale Frage: «Wie viele Aufgaben würde ein Schüler in
diesem Cluster richtig lösen, wenn seine Fähigkeiten genau
auf der Grenze zwischen A1 und A2 beziehungsweise A2 und
B1 liegen?»
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Ablauf des Standard Settings
Iteratives Verfahren aus Einzelurteilen und Gruppendiskussionen
zur Festlegung der Cut-Scores:
1. Runde: individuelle Beurteilung zu A1/A2
dazwischen Diskussion der Schwierigkeit der Aufgaben
unter den Expertinnen und Experten
2. Runde: individuelle Beurteilung zu A1/A2 anpassen
Die Mittelwerte der zweiten Runden werden danach als
Grenzwerte (Cut-Scores) für die Zuteilung der Niveaus auf der
IRT-Skala verwendet.
A2/B1
A2/B1
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Ablauf des Standard Settings
• Hohe Interrater-Reliabilität (Gower’s Koeffizient >= 0.9)
• Allenfalls werden für das Berechnen der Mittelwerte die
Extremwerte (tiefste und höchste Einschätzung) der Rater
weggelassen.
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Standard Setting bei Sprechen und Schreiben
Neu:
• Sprechen: Beurteilung der Ankerbeispiele durch die
Expertengruppe
• Schreiben: Beurteilung der Aufgabenstellungen sowie
ausgewählter Schülertexte unterschiedlicher Komplexität
durch die Expertengruppe
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Ergebnisse
• Sachliche/Inhaltliche Bezugsnorm (z.B.
Kompetenzbeschreibungen)
• Soziale Bezugsnorm (z.B. Prozentränge, Klassen mit
ähnlichen Lernvoraussetzungen)
• Individuelle Bezugsnorm (gleiche Skala, 5.-9. Klasse)
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Ergebnisrückmeldung Schülerin/Schüler
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Ergebnisrückmeldung Klasse
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Weitere Infos finden Sie auf
www.check-dein-wissen.ch
www.mindsteps.ch
www.ibe.uzh.ch
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!