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Strukturierte beziehungsweise Kompetenzorientierte Praxisanleitung in der generalistischen Ausbildung 6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

beziehungsweise Kompetenzorientierte Praxisanleitung in

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Strukturiertebeziehungsweise

Kompetenzorientierte Praxisanleitung

in der generalistischen Ausbildung

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Zu meiner Person

Anke Jakobs

Kinderkrankenschwester

Dipl. Pflegepädagogin

Tutor Pflegewissenschaft

M.A. Schulleitungsmanagement

BLGS LV Berlin - Vorstand/ Schwerpunkt praktische Ausbildung

DBfK - BAG Pflegebildung

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Meine Eckpunkte

• Wichtigsten Paragraphen des PflBG / PflAPRV

• Logik der Praxis – implizites Wissen / Erfahrungswissen

• Lerngegenstände in der praktischen Ausbildung

Logik des theoretischen Wissenserwerb - explizites Wissen

•∕▪ mögliche Ansätze für diePraxisanleitung/für die Pflegepraxis

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

„In der Tat lernt man professionelle Praxis und das Reflektieren

auf professionelle Praxis hauptsächlich durch professionelle

Praxis und das Reflektieren auf

professioneller Praxis.“

„(Aus-)Bildung in der täglichen Routine“

(Neuweg 2004, S.372)

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Das System agiert & orientiert

sich an seinen Akteuren!

vgl. Vogler, Berlin 2018

Wir haben die Verpflichtungdiese Verantwortung zu übernehmen!!!

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Die Verantwortung für die praktische

Ausbildung liegt beim Ausbildungsträger!

§ 4 vorbehaltene Tätigkeiten - erstmalig schriftlich verankert

Absatz 2

Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfes

Organisation/Gestaltung/Steuerung des Pflegeprozesses

Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der

Pflegequalität

Anke Jakobs

Das Pflegeberufegesetz

Anforderungen/RahmenbedingungenP

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6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Anforderungen/Rahmenbedingungen

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Anforderungen/Rahmenbedingungen

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6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Anforderungen/RahmenbedingungenK

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sozialwissenschaftlichen Definitionen: - Erlernen der Kompetenzen kognitiv aus der Lernsituationen heraus berufspädagogischen Definition - Erlernen der Kompetenzen aus der beruflichen Handlungssituation heraus

Kompetenzen = die Fähigkeiten/Dispositionen eines jeden Einzelnen bezeichnen, sich in komplexen und/oder neuen Situationen eigenständig und selbstständig zu orientieren und handlungsfähig zu sein, sind diese nur schwer sichtbar bzw. messbar.„Die Kompetenz wird nur in der Performanz sichtbar.“

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Logik der Praxis

• handlungsorientierend, handlungsinitiierend, im Handlungsvollzug

Lernen = überwiegend intuitiv, beiläufig und eher unbewusst,automatisch, nicht-selektiv, überwiegend ungeplantund mühelos

Ziel = Einlassen in Einlassen in die Pflegesituation, dessenganzheitliche Erfassung und Beurteilung in derHandlungssituation

• implizites, informelles Wissen = praktisches Wissen

Bohrer 2013

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Logik der Praxis

• implizites Wissen / (begründetes) Erfahrungswissen

(Rauner, 2007)

praktischesWissen

theoretisches

Wissen

Kontextbezogen

und implizit

subjektivobjektiv

kontextbezogen,

handlungsleitend

und explizit

kontextfrei,

handlungsleitend

wissenschaftsbezogen

handlungsrechtfertigend

-Wissen-

Arbeits-

prozess-

wissen

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Lerngegenstände in der Praxis

• Pflegerische Einzelhandlung planen, durchführen, gestaltenTechnik planen, ausführen; Situation wahrnehmen, beurteilen, einschätzen; situatives Ausgestalten; Kontakt und Beziehung gestalten; Informieren derPflegebedürftigen und Aushandlungsprozesse gestalten; Position beziehen und Zusammenarbeit gestalten

• Arbeitsplatzorganisation erfassen, Pflegearbeit organisierenUmgang mit dem Faktor Zeit; Umgang mit der Abfolge der pflegerischenHandlungen; Kontaktgestaltung mit den Pflegebedürftigen/Angehörigen

• Aufmerksam-sein

• Urteilsbildung lernen

Bohrer 2013; Fichtmüller, Walter 2007

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Logik in der Theorie

handlungsbegründend, handlungsrechtfertigend, wissenschaftsorientiert

Lernen = intentional, bewusst, zielgerichtet,strukturiert, mit pädagogischerZielstellung

Ziel = Lernen von Regeln, Modellen, Faktennach didaktischen methodischenGrundsätzen

explizites, wissenschaftliches Wissen = theoretisches Wissen

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Logik der Praxis & der Theorie

(Rauner, 2007)

praktischesWissen

theoretisches

Wissen

Kontextbezogen

und implizit

subjektivobjektiv

kontextbezogen,

handlungsleitend

und explizit

kontextfrei,

handlungsleitend

wissenschaftsbezogen

handlungsrechtfertigend

-Wissen-

Arbeits-

prozess-

wissen

Lernortkooperation ist der Schlüssel und somit keine lineare

Abhängigkeit von Theorie und Praxis

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Jakobs/Vogler

Klinik (SGB 5)

Pflichteinsätze bei

Kooperationspartnern

Pflichteinsätze bei

Kooperationspartnern

Pflichteinsätze bei

Kooperationspartnern

Pflichteinsätze bei

Kooperationspartnern

Pflegeschule

Pflegeheim (SGB 11)

Ambulant (SGB 5&11)

Lernortkooperation – 2 Logiken verbinden

Chamäleonkompetenz

Verantwort-lichkeit/

Pflegever-ständis

vermitteln

Struktur

des Bereiches

Fachlich-keit

Anke Jakobs

Verantwortung der PraxisanleitendenAnwendung

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

„Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

www.german.quernheim.de

Anke Jakobs

Verantwortung der Praxisanleitenden

Ideen für die Anwendung

• Praxisanleiter/Team folgen der Logik des implizitenWissens (90% des praktischen Einsatzes)

Mentor-/MenteesystemBezugsperson/ModelllernenSchulstation/Ausbildungsstation

(eigene Verantwortung für Patientengruppen)

Auszubildende leiten Auszubildende an ….

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

• Modell, Bezugspflege, Shadoing

„(Aus-)Bildung in der täglichen Routine“(90% des praktischen Einsatzes)

(Zwiebelmodell - Fichtmüller, Walter 2007)

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Ideen für die Anwendung

• Praxisanleiter folgen der Logik des Arbeitsprozess-wissens (10% strukturierte Anleitung des praktischen Einsatzes)

Anwenden von Arbeitsaufgabensituierte AnleitungDemonstration, Üben, ReflektionPflegevisiten ….

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

„Ausbildung in strukturierter Praxisanleitung“(10% des praktischen Einsatzes)

• Arbeitsaufgaben zu den Lerngegenständen in unterschiedlicher Komplexität entwickeln und anwenden:

- ganzheitliche und projektorientiert mit realem Bezug- fachliche, soziale und personale Kompetenzen im Fokus- reale betriebliche Arbeitsprozess steht im Mittelpunkt - authentische ganzheitliche Arbeitsvollzügen - individuelle Kompetenzentwicklung- Arbeitsgestaltung und Arbeitsorganisation werden gezielt

reflektiert

(Schröder 2009)

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Kompetenzentwicklung

Olbrich 2018

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

vgl. Walter, 2019, Springerkongress

Kompetenz und Performanz

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

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Jakobs, 2019 - Masterarbeit

implizites Wissen wird zu

explizitem Wissen

beobachten

wahrnehmeneinschätzenbeurteilenbegreifenverstehen

„(Aus-)Bildung in der täglichen Routine“

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Rahmenlehrplan für die generalistische

Pflegeausbildungveröffentlicht am 01.08.2019

Rahmenlehrplan für den theoretischen Unterricht

Rahmenausbildungsplan für die praktische Ausbildung –Grundlage für Ausbildungsplan

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Rahmenlehrplan: Didaktische Prinzipien

1

Kompetenz-orientierung

2

Verantwort-ungs-

übernahme (Pflege-prozess-

verantwort-ung)

3

Situations-orientierung

4

Entwicklungslogik der Kompetenzen

Wissenschaftsorientierung

Persönlichkeitsorientierung

Fach… Methoden…

Sozial…

Kommunikativ…

Lern…

Interkulturell…

Berufliche

Handlungskompe

tenz

Vgl. Monika Heuvelmann

BILDUNG

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Rahmenausbildungspläne – 1. Ausbildungsjahr

Vgl. Monika Heuvelmann

• erste Einblicke in die praktische Pflegetätigkeit in den Versorgungsbereichen

• Grundlegung im Kompetenzaufbau• Schrittweises Heranführen an die Aufgaben von beruflich

Pflegenden im Rahmen des Pflegeprozesses • Zum Endes des Einsatzes sollen sie in der Lage sein, erste

Aufgaben bei zu pflegenden Menschen, die einen geringen Grad an Pflegebedürftigkeit aufweisen

• Abhängig vom Einsatzort unterschiedliche, ggf. neue Schwerpunktsetzungen in der Kompetenzentwicklung

• Die Auszubildenden übernehmen zunehmend selbstständig Aufgaben bei zu pflegenden Menschen, die einen geringen Grad an Pflegebedürftigkeit aufweisen

PFLICHTEINSÄTZE in den drei allgemeinen Versorgungsbereichen

ORIENTIERUNGS-EINSATZ beim Ausbildungsträger

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Rahmenausbildungspläne – 2. Ausbildungsjahr

Vgl. Monika Heuvelmann

• aufbauend auf die Lernergebnisse des ersten Ausbildungsdrittels • Sicherheit in allen aufgeführten Kompetenzbereichen • Die Auszubildenden übernehmen hierfür zunehmend

selbstständig Aufgaben mit zu pflegenden Menschen, die einen mittleren Grad an Pflegebedürftigkeit aufweisen und deren gesundheitliche Situation schwankend sein kann, ohne dass sie ein sehr hohes Risikopotenzial birgt

PFLICHTEINSÄTZE in den drei allgemeinen Versorgungsbereichen

• flexibel in sehr unterschiedlichen Kontextbedingungen• muss eine sinnvolle Schwerpunktsetzung durch Auswahl von

Aufgabenstellungen getroffen werden, die sich am aktuellen Stand der Kompetenzentwicklung orientieren

PFLICHTEINSATZ in der PÄDIATRISCHEN VERSORGUNG

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Rahmenausbildungspläne – 3. Ausbildungsjahr

Vgl. Monika Heuvelmann

• Empfehlung: gezielten Fokus setzen und diesen mit ausgewählten Aspekten der curricularen Einheit 11 in der Vor-und Nachbereitung zu verknüpfen

• in diesen Schwerpunktbereich der zeitlich umfassendsten und intensivste Kompetenzaufbau

• in der Regel Ort des praktischen Teils der staatlichen Prüfung • Die Auszubildenden sollen zum Ende der Ausbildung fähig sein,

im gewählten Vertiefungsbereich fachlich fundiert Aufgaben bei zu pflegenden Menschen mit einem hohen Grad an Pflegebedürftigkeit zu übernehmen.

PFLICHTEINSATZ in der PSYCHIATRISCHEN VERSORGUNG

VERTIEFUNGSEINSATZ

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Rahmenausbildungspläne

Vgl. Monika Heuvelmann

Schrittweises Heranführen erste Aufgaben geringen Grad an Pflegebedürftigkeit

zunehmend selbstständig Aufgaben

geringen Grad an Pflege-bedürftigkeit

zunehmend selbstständig Aufgaben

mittleren Grad an Pflege-bedürftigkeit

fachlich fundiert Aufgaben bei zu pflegenden Menschen mit einem hohen Grad an Pflege-bedürftigkeit

1. Jahr

2. Jahr

3. Jahr

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Ausbildung ist

„analog“

benötigt Zeit

benötigt Personal

benötigt Motivation

benötigt Reflektion

benötigt Übung

Berufspolitische Position

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Praxisanleitende

sind Vorbild/Modellgeben Orientierungentscheiden/übernehmen Verantwortungreflektieren/geben Feedback

Vgl. Heuvelmann DPT

führen/managen die Bildungsprozesse im Pflegealltag!!!!!

Berufspolitische Position

6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter Jakobs

Anke Jakobs