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Ueber die Salzsoole zu il'ewalza. 321 mufsto nun ziemlich genau iibereinstimmen mit dem Ge- wichte der durch Abdampfen der Soolen direct erhal- tenen SalzriickstCnde.' Diese betrugen stets ein wenig mehr, weil sie zur Verhiitung von Zersetzungen nie- mals vollkommen wasserleer gemacht werden konnten nnd durften. Die Mutterlange von diesen Salzsoolen wnrde eben so analysirt, jedoch nicht zur Trockenheit abgedampft, weil dadurch keine Controle fur die Analyee ware en gewinnen gewesen. Adserdem wurde das Brom dark quantitativ bestimmt, nnd zwar auf dieselbe Weise, wie es bei der Untersuchung der Mutterlauge von Salzun- gen geschehen ist. Unserer Untersuchung zufolge enthalten nun 1000 Gewichtstheile der Neuealzer Salzsoole aus dem Charlotten- Muhl- Kunstgraben- Leopold- schacht schacht schacht schacht Chlornatrium.. . . .39,310 28,470 25,115 16,415 Gew.Th. Chlorkalium.. . . . . 0,166 0,120 0,020 0,022 Chlorinagnesium . . 1,073 1,170 0,524 0,262 * (mit Sp. v. Brommagneeium) schwefels. Kalk . . . 2,090 1,713 2,700 1,096 9 kohlens. Kalk . . . .. 0,317 0,170 schwefels. Natron . 4,750 3,340 T 42,956 36,223 32,115 17,965 * In 100 Gewichtstheilen der Mutterlauge wnrden ge- funden : Chlornatrium.. . .. . 8,326 Gew.Th. Chlorkalium ....... 0,700 9 Chlormagnesium.. .10,533 * Brommagnesium . . . 0,202 9 schwefels. Natron . . 8,715 * 28,476 9 Chemische Analyse der neuen erbohrten Salzsoole zu Artern; H. Wackenroder. von In der oben erwlhnten Analyse der Salzsoole zu Arch. d. Pharm. 11. Reihe. XXVI. Bds. 3. Hft. 21

Chemische Analyse der neuen erbohrten Salzsoole zu Artern

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Ueber die Salzsoole zu il'ewalza. 321

mufsto nun ziemlich genau iibereinstimmen mit dem Ge- wichte der durch Abdampfen der Soolen direct erhal- tenen SalzriickstCnde.' Diese betrugen stets ein wenig mehr, weil sie zur Verhiitung von Zersetzungen nie- mals vollkommen wasserleer gemacht werden konnten nnd durften.

Die Mutterlange von diesen Salzsoolen wnrde eben so analysirt, jedoch nicht zur Trockenheit abgedampft, weil dadurch keine Controle fur die Analyee ware en gewinnen gewesen. Adserdem wurde das Brom d a r k quantitativ bestimmt, nnd zwar auf dieselbe Weise, wie es bei der Untersuchung der Mutterlauge von Salzun- gen geschehen ist.

Unserer Untersuchung zufolge enthalten nun 1000 Gewichtstheile der Neuealzer Salzsoole aus dem

Charlotten- Muhl- Kunstgraben- Leopold- schacht schacht schacht schacht

Chlornatrium.. . . .39,310 28,470 25,115 16,415 Gew.Th. Chlorkalium.. . . . . 0,166 0,120 0,020 0,022 Chlorinagnesium . . 1,073 1,170 0,524 0,262 * (mit Sp. v. Brommagneeium) schwefels. Kalk . . . 2,090 1,713 2,700 1,096 9

kohlens. Kalk . . . .. 0,317 0,170 schwefels. Natron . 4,750 3,340 T

42,956 36,223 32,115 17,965 * In 100 Gewichtstheilen der Mutterlauge wnrden ge-

funden : Chlornatrium.. . . . . 8,326 Gew.Th. Chlorkalium ....... 0,700 9

Chlormagnesium.. .10,533 * Brommagnesium . . . 0,202 9

schwefels. Natron . . 8,715 * 28,476 9

Chemische Analyse der neuen erbohrten Salzsoole zu Artern;

H. Wackenroder. von

I n der oben erwlhnten Analyse der Salzsoole zu

Arch. d. Pharm. 11. Reihe. XXVI. Bds. 3. Hft. 21

322 Wackenroder : Ueber die neue erbohrtesalzs. zu Artern.

Salzungen ist auch die Untersuchung der Salzsoole zu Artern von He r m a n n znr Vergleichung angefiihrt wor- den. Da aber diese Salzsoole seit Kurzem aurser Ge- braucli gesetzt und gegen die von 1831 bis 1837 mit einem Kostenaufwande von 16,530 Thlr. aus einer Tiefe von 1000 Furs erbohrten Soole vertauscht worden ist, so mar es wunschenswerth, uber den Gehalt dieser Soole nahere Kenntnirs zu gewinnen, indem, so vie1 ich weirs, dieselbe nocli nicht analysirt worden ist. Nur in dem Allg. Anzeig. d. Deutschen No. 4. 1839 wird angefiihrt, daD, nachdem das Bohrloch bis zu 1000 Furs unter Tage niedergetrieben worden, die das Bohrloch erfiillende Soole einen mit der Tiefe zunehmenden Salzgehalt gezeigt habe, nnd zwar in den Extremen bei 100 Furs Tiefe 7,181 Yroc. und bei 996 Furs Tiefe 27,401 Proc. Diese ankerordentliche Starke der Soole, die fast der der Mutterlaugen gleichkommt, ist auch durch unsere Un- tersuchungen bestatigt worden. Zur Untersuchung diente ubrigens diejenige Soole, welche erst seit kurcer Zeit zu Artern versotten wird, und welche einer meiner Zu- hiirer, Hr. P o p p e von Artern, von der Saline daselbst zum Behuf einer chemischen Analyse erhalten hatte. .

Wir fanden in 1OOOTheilen der Bohrlochsoole von Artern :

Chlornatrium.. ........... .235,863 Th. Chlormagnesium mit starken

Sp. von Brommagnesium . , 3,560 n

Chlorkalium ............... 0,027 . schwefels. Natron ........... 0,609 w echwefels.Kalk ............. 4,612 .

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Die Mutterlauge von dieser erbohrten Soole unter- scheidet sich von der Mutterlauge von Neusalza nicht bemerkenswerth. Nur diirfte ih r Gehalt an Chlormag- nesium und vielleicht auch an Brommagnesium etwas griirser sein. Die wie es scheint gemeinschaftliche Eigen- thiimlichkeit der Mutterlaugen aus den thiiringischen Salinen, niimlich ungefahr 10 Proc. Chlormagnesium nnd

UeBer die Minerdwasser der Pyreniien. 323

etwa eben so vie1 Chlornatrinm als Hanptbestandtheile, aufserdem wenig oder auch gar kein Glaubersalz nnd Gyps zu enthalten, findet sich auch wieder bei der Mut- terlange von Artern. Alle diese Rfutterlaugen eignen sich daher sehr wohl zur Darstellnng der Magnesia oder Saleslure, aber nicht znr Fabrication von Soda. Auch der Pfannenstein, der iiberhaupt nur in geringer Menge in den Salinen Thiiringens entsteht, ist unbrauchbar, da derselbe anfser 50 bis 80 Procent Gyps nur noch Chlornatrium mit ein wenig Chlormagnesium nnd Chlor- kalium enthalt. --

Ueber die Mineralwasser der Pyrenaen. - D i e MineralwIsser der PyrenIen haben bekanntlich

in wissenschaftlicher Hinsicht das Interesse vielfach cr- regt. Dr. F o n t a n hat eine treffliche Arbeit dariiber geliefert, ale Gegenstand der von der med. FacnltHt zn Paris abgehaltenen Thesen, woraus wir Nachfolgendee entnehmen.

Der hiichste Pnnct der PyrenHen findet sich im Cen- trum der Kette selbst, und es findet sich ein directes Verhgltnirs zwischen der Hijhe der Pics der primitiven Gesteine und der Menge des Schwefels, welchen die Thermalwasser enthalten. Diese Wafiser selbst kommen alle aus dem Urgranit oder an dessen Grgnze zuTage; die Quellen, welche aus den Uebergangsgebirgen oder den secundaren Straten zu Tage kommen, zeigen keine Temperaturerhiihung, wenn sie auch noch etwas Schwe- fel enthalten.

F on t a n theilt die Schwefelwher der PyrenEen in ewei Grnppen : in natiirliche und znfallige Schwefel- qnellen. Zu der ersten Gruppe gehiiren diejenigen Was- ser, die auf ihrem ganzen Lauf den Schwefelcharakter besitzen; zu der zweiten aber diejenigen, welche ur- sprunglich salzig sind, und den Schwefelcharakter nnr erhalten, wenn sie wahrend ihres Laufs organische

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