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90 Kraein er, 3) Ueher Prufung antimonhaltimer Substanzen auf Arscnik durch das Lijthrohr. - Es 1st hekannt, wie das Lothrohr hier in dcn meisten Fiillen als sehr entscheidend auftrilt - Nichts Ncues will ich in d i e m Bezichong (Ici- der stcts als Schiilcr) niittheilen, sondcrn nur auf einen Cmstand aufmerksam machcn,' welchcr Icicht zu falschen Sctilusscn Veranlassung hicten konnte. Um z. B. bei dcni hntimonmetalle die Gegenwart des As (in differenten Vcrb.) nachzuweisen, wircl n,icht sel- ten das Experiment angewandt, schmelzcncles Sb in eine Papicrkapsel zu sichiitten, urn bci den Rotationcn den As- Geruch wahrzunehmen. - Hier tritt nun aber lcicht der Fall ein, dass Papicr mit Snialtc gefiirbl ist, und nun der Arsenikgeruch durcli C des Papiers, wie auch durch die As + Co - Verbindung zum Vorschein kiitnmt. ? .- ---*ft Chemische U titersuchling des Cortex Sambuci interior : yon 14. Bi 1 ' a em er in IEircben. Die mittlere griine Rinde des Hollunders - Cortex Sanibuci interior s. mediann - schcirtt in friiheren Zeiten in riicht gcringent Anschen gestnnden zu haben. Remedium est insigne antihydropicuna, serum educit, ictericis comenit et nzenslwa rnovet, sagt die T.r'iirtemberger Pharmakopoc von 4760 pag. 4O.I. und wahrend tliese Eigenschal'ten bei den neueren Acrzten ausser lleachtung gekommen sind, weiss sie hier und da der Landmann recht wohl zu be- nulzcn, in dessen Hiinden die genanntc Rinde ein sicheres drasticzim., immer aber auch ein gefiihi*lichesMittel bleibt. Schon die Altcn haben ihre mcdicinischcn Kraftc gekannt rind angewandt. €1 i pp okra t e s rechnet den Hollunder (dxzq) zii denjenigcn Mitteln, welche mehr abfuhrcnd als diurelisch wirken (~~6pi c Y ~ c Y / L ~ ~ ~n), uncl cnipliehl~ seine Anwendung an mchreren Stcllen. Dioskorides (de mat. med. L. IV. C. 175) riihmt die Wirkung von Sam-

Chemische Untersuchung des Cortex Sambuci interior

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Page 1: Chemische Untersuchung des Cortex Sambuci interior

90 Kraein er,

3) Ueher Prufung antimonhaltimer Substanzen auf Arscnik durch das Lijthrohr. - Es 1st hekannt, wie das Lothrohr hier in dcn meisten Fiillen als sehr entscheidend auftrilt - Nichts Ncues will ich in d i e m Bezichong (Ici- der stcts als Schiilcr) niittheilen, sondcrn nur auf einen Cmstand aufmerksam machcn,' welchcr Icicht zu falschen Sctilusscn Veranlassung hicten konnte.

Um z. B. bei dcni hntimonmetalle die Gegenwart des As (in differenten Vcrb.) nachzuweisen, wircl n,icht sel- ten das Experiment angewandt, schmelzcncles Sb in eine Papicrkapsel zu sichiitten, urn bci den Rotationcn den As- Geruch wahrzunehmen. - Hier tritt n u n aber lcicht der Fall ein, dass Papicr mit Snialtc gefiirbl ist, und nun der Arsenikgeruch durcli C des Papiers, wie auch durch die As + Co - Verbindung zum Vorschein kiitnmt.

?

.- ---*ft

Chemische U titersuchling des Cortex Sambuci interior :

yon

14. B i 1' a e m er in IEircben.

Die mittlere griine Rinde des Hollunders - Cortex Sanibuci interior s. mediann - schcirtt in friiheren Zeiten i n riicht gcringent Anschen gestnnden zu haben. Remedium est insigne antihydropicuna, serum educit, ictericis comenit et nzenslwa rnovet, sagt die T.r'iirtemberger Pharmakopoc von 4760 pag. 4 O . I . und wahrend tliese Eigenschal'ten bei den neueren Acrzten ausser lleachtung gekommen sind, weiss sie hier und da der Landmann recht wohl zu be- nulzcn, in dessen Hiinden die genanntc Rinde ein sicheres drasticzim., immer aber auch ein gefiihi*liches Mittel bleibt. Schon die Altcn haben ihre mcdicinischcn Kraftc gekannt rind angewandt. €1 i p p o k r a t e s rechnet den Hollunder (dxzq ) zii denjenigcn Mitteln, welche mehr abfuhrcnd als diurelisch wirken ( ~ ~ 6 p i c Y ~ c Y / L ~ ~ ~n), uncl cnipliehl~ seine Anwendung an mchreren Stcllen. D i o s k o r i d e s (de mat. med. L. IV. C. 175) riihmt die Wirkung von Sam-

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Untersuchung des Cortex Sumduci interior. 2.1

bucus n i y a und Ebulus als $6ptyrt1y& und xcrxoazo!iqn;, wahrend Ga len L. VI. C. 21 nur ihre Cussere Anwendung gekannt zu haben scheint. P l i n i u s [H. n. LXXIY. C. 35) bemerkt, class die innere Rinde von Sambucus n i p mit cteissem Wein genommcn, Bbftihren errege. In Frankreich ist, nach dem Zcugnisse Sou b e i r a n's (Traild de Pharm. 18.37. p . 239) in neuerer Zeit die Wurzelrinde dcs Hollun- ders gegen Ascr'les wieder zu Ehren gekommen. Wiewohl die Materiu medica an einelico - catharticis keinen Mangel leidet, so erlaube ich mir doch die Aufmerksamkcit der Aerzte auf ein so energisch wirkendes Mittel wieder hiu- zulenken, schon aus dem Grundc, weil cs iibcrall leicht in tadelloser Beschaffenheit zu erhalten ist, was nicht von allen ahnliqhen, namentlich nicht von der in ihrer Wit*- kung so nahe sfehenden Graliola officiiinlis gilt. Sechs Gran des durch hJaceration mil Alkohol hcreileten Extrac- tes, wovon die Rinde ungefahr 8 Procent liefert, bewirktcn bei einem 32jahrigen gesunden Manne mehrmaliges hefii- ges Erhrechen und darauf reichliche, ganz flussige Stiihle; und wohl ist anzunehmen, d3ss hei einer zu grossen Gabe Symptonie der Darmcntzundung ebcn so wohl entstehen konnen, wie nach dem Genusse der Blatter von Sumbu- GUS Ebulus.

Die mittlere grijne Rinde dcr zwcijkhrigen Acste von Sumbucus ncyra hat einen eigenthumlichen Gcruch, iiber- einstimmend mit dem dcr jungcn Rliitlcr dieser Pflanze, unci einen fadcn, schwach hitteren Geschmack. Das De- coct derselben, von schwach brauner Farbc, wnrde durch Ammoniak starker gebraunt, durch Eiscnchloriirchlorid schwarz, durch ncutrales cssigsaures Blcioxyd , ehenso d u r ch Q u ec ks i I b e rc h 1 or i d u n d sa I p e t e rs a u r es S; 1 h c r ox y d schmutzig - weiss geriillt. Brechwcinstein bewirktc darin erst nach einiger Zeit Trubung, Oxalsaure und Chlor- biarpm geringen Nicderschlag.

Das iiber die fikche R i d e abgezogcne Wasscr hatte einen eigenthurnlichcn, dcm cler Aqua. cort. Yilrz~rni niclit unahnlichen Geruch, und roihetc schwach tlas Lackmus- papier. Durch Digestion mit kohlensaurcm Baryt, Filtriren

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und Abdampfen bci gclinder Warme wurdc darnus ein Salz erhalten, wclchcs im Geruch und allen ubrigen Reac- tioncn mit Clem in dicseni Arcliiv Bd. XL. p. '269 erwahn- ten vihui-numsauren Bnryt iibereinstimmte. Dns beim Ab(1;irnpfcn diescr S;ilzliisung iihcrgehendc Wasscr hesass noch cincii cigciithurnlichen Gcruch, unrl enthiclt also wold nocli Spiircn eines citlicrischen Oels, \wlchcs jedoch nicht a t~gcschietlen werdcn konntc.

Nit. FViIssci. zcrstosscn untl nusgcpresst licfertr die frischc Rinclc eincn I~rSunlichcn, nnch dcrn Filtrircn khren Saft, welclicr h i m Kochcn Flockcn von coagulirteni PHnn- zenciwciss aiisschicrl.

Oie in1 Wmmbatlc sctrocknetc Rinde wurde succes- sive mit Acllicr, Alkoliol, knllern und Itochentlem Wasscr, verdunntcr Sulzsiinrc und vcrdiinntcr lialilaugc nusgezogen.

Der Actherauszug besass einc schon griinc Farbc. Nach deni Ahdestillii*cn dcs Aethcrs und Verdiineten des Rucltstandes iin \Vnsserhatic blich cin griines schmieriges Extract zuriick, nus wclchcni Ct'ilsscr einc gcringc Illengc des Eisenoayduloiydsalzc schwnrz fallanden Gerbesioffs aus- zog. Kalter Alkohol lijstc hierauf die Jllasse unter Zu- riicklassung eiiw gruncn woiclien Sobstanz rnit gruncr Farhe aiiT

L)icsc! Aikoiiolliisung c11h Aelhercsrr:ictcs wurdc mit ciner iilkoholischen Lijsung von essigsaurem Bleioxyd versetxt, und iii dic von dern dadurch cntstandencn liell- griinen Eicderschlagc nhfiltrirle noch griin gcfiirbto Plus- sigkeit so Inngc Scl;~\~cli.!wnsserstoff gclcitct, nls Scliwe- fclblei nicdci.licl. Xich clcm Bbliltrircn (lesselban zcigte sic einc hcllhraim! I?arh, u i ~ l hiiitcdiess nach dem Yerdunsi&n ein hellbrnuncs durciisiclitigos Hnrz, welchcs den lctzlen Gehalt an Wasscr und EssigsPurc erst durch Sclirnelzcn vcrlor iintl hierauf cine lcicht zerreibliche 3Iassc darstclllt?. In Acthcr, Schwefelkohlenstoff, Tor- pcnt,in- und 3landeliil lijste sicli diescs 1 1 ; ~ ~ Icicht, we- niger leicht in Alkohol, ails desscn iiochend gcsiitligler Auflosung es heiin Ilrkiilien zum Theil sich pulverfiirmig wicder ausschied. Dic Alkohollosung hatto einen bitteren,

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Pnteimchung dcs Cortex Sanzbuci i n t e r m 23

hintennach kratzendcn Geschninch und rothete Lackmus nicht Es lostc 4ch nicht in liwigsanre, aiich nicht in

h cr I< n i i I osu n g 11 n (1 A !n ni o n I ;i k I i q r i o 18, ti n ( 1 d ic tl u rch Wnsscr hewirkre Trul)rrng tler Alkoliollosung verschwand riiclit durcb %asit/ . Lon Iial~lnngr 13, gthort also zu den ganz indifferenten Harzcn

Dcr Ble ioq tlnietlcrschlng wurtlc niit blkohol ange- rnhrt untl cl)cnf~il l i (1 urc h Schwcfcl waserstoff zersctzt Dic \on den1 Schn cfclblci nllfil[rii-tc FII igheit hintcrlicss riach dcm Vcrdanipfen einc rli~nl~cll~raunc schmicrigc mas^ voii rigcnl1iiitiilit~lic.m unangcnclimeni G C I uch, wclchc hei gelindcr \ V m m f l i ibbig wic Or1 \c urdc, auf Papier Fettflecke machtc unrl berm Lcrsetzen tlrirch Ilitzc den cigenthiimlichcn Gcrucli feller Iiorpor vcrhreitctt: Dieses Felt losle sich itxlclit in Actlicr untl Scliwcfelhohlcns~off, fetten und flucb~rgcn Orlen, untl ziclmlic 11 lricht in -4lko- hol, wclchc Losung (In4 I,acltrnuip,ipier ro~lictc Nit Kal i - laugc verscrftc cc cclir lcicli~ IViirtlr tlicw Seifc mit Schwcfcl~aurc. zerlc'gt, so cntwicliellc 4c.h der unange- nchmc. Gcruch tlcs 1:ctte. noch deutlicher illit chemisch rcinem Yalpeter bcrbrannL, tiintci lies, es cino Salzmassc, welche nach dem Ucbersatrigcn durch wine Salzsaurc durch Chlorbariuni gcfnllt wrirrlc 1% cnthalt also Schwefel. Man konntc drcsen Scliwdelg~lialt ableiten \on der Be- handlung dcs Blciniederschlag~~s init Schwcfclwasserstoff, indess zcigtc das niit W-a\ser ausgezogene Actherextract dieselbe Reaction Oh untl wrefern dieics Fctt in Ijezie- hung stclie zur Vibnrnum~aorc, wie sicli wohl nach Ana- logic der lluchtigcn Fc t i~anrm dcs Thierrrichs \errnuthen lasit, niuswn epatcrc Vcrsuclie ontschcidcn

Der in Alboliol nicht grlostr griine Kricltstanrl des Aetherextracts wurcle Icicht \on Itochendeni Albohol auf- genornmen, bci dessen 1':ihaltt.n sich cine etwas grhn ge- farbtc wachsnrlige Materic nbschictl Die hicrvon abfil- lrirte FIussigLcit sclztt; beim Iangsamen Vcrdampfen Chloro- phyll als grunen crtlartigen Uebcrzug an die Wande des Gcfasses ab, welchcs in starher Salzsaurc sich mit grhner Farbe aufloste

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24 hrvaemer,

Der Alkoholauszug der Rinde war hellbraun, reagirte saucr und binterliess ein braunes, durchsichtiges, leicht zu pulverndcs, hygroskopisches Extract, welches zum grossten Theil vonWVasscr aufgenonimen wurdc. Die wasserige Losuns fiilltc Eisenoxyduloxydsalzc scliwarz. Dcr Gerbsiiuregchalt dersclhcn wurde durch J3leizoclierliisung gefgllt, das iiber- diuss ig zugeselzte Blcisalz durch Schwefelwasserstoff ent- fwnt, die Flussigkeit filtrirt und abgcdampft. Das zuruck- blcibcndc Extracl schnieckte siisslicli und zugleich salz- artig, und gab durch die Iiali - Iiupferprobc Traubenzuckcr zu crkcnnen. ln tler Asche fand sich kohlens~iurcs liali. Gm die mit dern kali verbundenc Saure zu beslimmen: wurde der Bleiniedcrschlag niit Wasscr ausgekoclit und sicdenclheiss filtrirt, ivorauf sich bcim Erkal ten apfelsaurcs Bleioxycl in langcn Kadcln ausschied. - Der in M'asser unloslichc Theil dcs Alkoholauszugs verhielt sich wie das obeii crwiihnt,e Gemisch von Harz und Fett des Aether- auszugp.

1)as mit kaltem Wasscr hreitcte Infusum der Hinde w a r hellbraun, geschmac~ltlos, truhte sich nicht beim Er- hitzen und lieferte nach dem Verdunsten eine durchschei- nende hellbraune Masse, die nach dem Behandeln mil jiochendem Alkohol fast, farblos zuruckblieb. Sie loste sich in wcnigcm Wasser zu ciner schleimigen Flussigkeit auf, welchc durch Alkohol flockig, durch Bleizucker- und A I a u nl osu n g ga 1 I er t a r t ig, u ad d urc h I< i esel feu c h t ig kei t n i ch 1 gcfiiilt wurde. Sic gehijrt also zu dcrjenigen Art Gummi. welclie L i e b i g als Schleim auffuhrt. Nach deni Verbren- nen blicb einc geringe hlenge einer aus kohlensaurem X a l k bestehcndcn Aschc zuruck; sie enthielt also noch ein pflanzensaures Salz dicscr Base, wahrscheinlich Cpfel- sauren Kalk. - Der nach dern Verdunsten des Alkohols zuruckbleibcndc Extraclivstoff schrneckte gelinde hitter, liislc sich leicht in Wasser, und gab rnit essigsaurem Blei- oxyd, salpetersaurem Quecksilber - 6nd Silberoxyd Nieder- schliige. Ihs Decoct dcr Rintlc, von schleimiger Ifeschaf- fenheit und gcsclimacltlos, enlhielt Amylum, welches durch -hjwasser sehr deutlich angezeigt wurde. Zur Trockns

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Unlersuchung des Cortex Sambuci interior. 23

verdunstet, trat der Ruckstand an 8lkohol den ohen er- wahnten Extractivstoff, an kaltes Wasser Gummi ab, und zuruck blieb eine hellbraune Masse, welche in wenigem kochendem Wasser zii eincm Kleister nufquoll. Sowohl das Decoct als der mit kaltcm Wasser bereitete Auszug enthielten die schwefelsauron und salzsauren Salze von Kalk und ICali.

Iler mit verdiinnter Salzsaure crhaltene Auszug war rothbraun. Er wurde im Wasserbade bis zur dunnen Honigconsistenz abgedampft und mit Alkohol versetzt, wel- cher biaune, schlcimige Flockcn falltc. Diese mil Alkohol wohl ausgewaschen, warm gcschmacklos, liisten sich in Wasser zu einer schleiniigen durch Alkohol fdlbaren Flus- sigkeit auf, und verhieltcn sich Bberhaupt wie kunstliches Gummi, welches dnrch Salzsiiurc aus amylumhaltigen Pflan- zentheilen ausgezogen und bci rlieser Operalion erst ge- bildet wird. In der rothbraunen spirituiisen Fliissigkeit zeigten Eisensalze Gerbsaure an. Zur Trockne verdunstet und mit Wasser behandelt, blicb eine geringe Menge Ex- tractabsatz zuriick. Die Aschc des salzsauren Auszugs bestand aus Chlorcalcium, schwefclsaurem und phosphor- saurem Kalk, Talkerde und Chlorkaliem.

Das alkalische Decoct der Rinde von rothbrauner Farbe wrirde im Wnsserbade bis auf die Hhlfte verdunstet und mil Essigsaure versetzt, wodurch ein flockiger, brauner R'iederschlag entstand, welcher auf einem Filtruni gesam- melt und wohl ausgewaschen an kochende Essigsaure coa- gulirtes Pflanzcneiwciss abtrat, wiihrend ein brauner Kor- per zurucliblieb, dcr sic,h durch sein Verha!ten gegen Kali als Pectin charakterisirte.

Die Asche der nicht nusgczogcnen Rindc hestand aus ltohlcnsaurem und scliwefelsaurem I h l i nebst Chlorkaliuni, kohlcnsaurem und phosphorsaureni Kalk und Talker.de, Kieselsiiurc und Spurcn von Eisenoxyd.

Nach den angcfiihrten Vcrsuchcn cnthiilt die mittlere Rindc von Sambmrs nips V i b u r n u m s i i u r e , S p u r e n a t h e r i s ch e n 0 c I s , P fI a n L c n e i we i ss, i n d i f fer e n - t e s Marz, s a u r e s s c h w e f ' e I h a l t i g e s Fet t , Wachsp

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96 Kraenw, Unterszichung des Cortex Sambuci interior.

C h l o r o p h y l l , e i s e n b l a u e n d e G e r b s a u r e , T r a u - b e n z u ck e r , Gum m i , E x t r a c t iv s t o f f , A m y 1 urn , P e c t i n , ii 1-1 f e 1 s a 11 r es I< a I i , a p fe I s n iir c n K a 1 k , s ch w c f e l s a u r e s K a 1 i, sch w e fel s a u r e n I ia I k, C li I o r - k a I i 11 ni , p h o s p h o r s a u r c n K a I k , T a I k e r d c , K i c - s c l s i i u r e und E i s c n o x y d .

llas Voikoinrnm der Viburnumsiiurc in ciner officinel- len Pflanzeirgattung giebt derselben ein neues Interesse fur tlic Phaimacchutcn. Tcli bcmerkc hier vorliiufig, dass icli diese Siiurc, aussctr in dcr Kinde, arrcli in den Beercn unri i n tlcn Blrinicn y o n Sambzicus nigrn aufgefundcn habc. Sir Iti:ruml in dcr Aqua j l o i v m Satnbuci mit Ammoniak v~erbunden vor, ncberi iitlierischem Oel nnd kolilensaurem Amnioiiiak, welciics Ictztere schon G 1 c i t s in a n n darin ~~n[tlccl,t hat . Nan c ln i f nnr cinige Unzen dieses Wassers, in i 1 ei I 1 i ac n T ro p fen ka ust isc h cr lia 1 i fl uss ig k e i t ve rsekz 1, i in

Wasscihtle zur l’rockue reidampfen, den Salzrucksland in cir2cr ~ a n z gcringen BIciige Wasser aufnehmen, hie Flus- higkcit in cin Ut~achmcnglas gcben, rriit Phosplrorsiiurc ver- setzcn u n d miissig ercviirnicn, uni den eigcriihiiniliclien Ge- iwch dcr Viburnunisiiut~c zu bcmcrken. Die Iliinipfe dicses Getnisclics riilhcn Lackmuspapier bleibend. Der gelbliche Niederschlng, weicher in s e 11 r c o n c c t i t r i r t e I* Ay. Sam- lizici durch Ijiciessig erilstclit, crilhalt Imsisch - ~ ~ ~ ~ ~ u t ~ n u m ~ i ~ t i - res und kohlensaurcs Blcioxyd ncbst iitheriscliern Oel.

Zi [su/z (lei- Redtiction. is. S i ni o n fand das wirlisanic Princip clcr Flieder-

wurzelrinde ini Weiclihaiw clcrsclben. Eincn krystallisir- ten Stot’f fi i i it l er niclit. Die hi 300 R. gctrockncte Rindo wurclc gcpnlvcrt iiiit Alkol~ol von 0,825 so oft estrahirt, als sich noch etwas liisto ; vori dcn gckliirlen Tincturcn wnrde dcr Weingcist itn Wasscrbade abdestillirt, die syrup- artist Jiasse r n i t Aellier gcmischt und dann dcm Ganzen durch Ahc1ninpfi:ti d ie Consistcnz eines clicken Extrncls gegehen. -20 Grnn desselben hewirkten 4. - Smaliges Er- brecheii und eben so v i d e Stuhlgingc. (Annul. d, P1iur.m. Srpllr. lt139.j

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