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Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Matth. 28, 19. 20 1. Dezember 2004 110. Jahrgang Nr. 23 Christian Unity Pre–– York, Nebra–ka eine Augen werden einst den König sehn; wenn sein Tag gekommen, dann soll es geschehn. Seele, kannst du’s fassen, kannst du es verstehn: deine Augen werden einst den König sehn?! a, er ist wohl nahe und der Tag nicht fern; hell am Himmel leuchtet schon der Morgenstern. Und wer überwunden, dem soll’s dann geschehn: dessen Augen werden dann den König sehn. Hedwig v. Redern D J

Christian Unity Pre–– York, Nebra–ka 2004 12 01.pdf · Die Endzeit ist Adventszeit! Die Adventsbotschaft lautet: ... „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“

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11. Dezember 2004

Darum gehet hin

und lehret

alle Völker

und taufet sie

im Namen

des Vaters

und des Sohnes

und des Heiligen

Geistes,

und lehret sie

halten alles,

was ich euch

befohlen habe.

Matth. 28, 19. 20

1. Dezember 2004110. Jahrgang Nr. 23

Christian Unity Pre––

York, Nebra–ka

eine Augen werdeneinst den König sehn;wenn sein Tag gekommen,dann soll es geschehn.Seele, kannst du’s fassen,kannst du es verstehn:deine Augen werdeneinst den König sehn?!

a, er ist wohl naheund der Tag nicht fern;hell am Himmel leuchtetschon der Morgenstern.Und wer überwunden,dem soll’s dann geschehn:dessen Augen werdendann den König sehn.

Hedwig v. Redern

D

J

2 Evangeliums Posaune

Wir brauchen dich gerade heutWir brauchen dich gerade heutWir brauchen dich gerade heutWir brauchen dich gerade heutWir brauchen dich gerade heutin unruhvollen Tagen.in unruhvollen Tagen.in unruhvollen Tagen.in unruhvollen Tagen.in unruhvollen Tagen.Du musst uns von der großen FreudDu musst uns von der großen FreudDu musst uns von der großen FreudDu musst uns von der großen FreudDu musst uns von der großen Freudverheißend jetzt schon sagen.verheißend jetzt schon sagen.verheißend jetzt schon sagen.verheißend jetzt schon sagen.verheißend jetzt schon sagen.

Du musst uns in der DunkelheitDu musst uns in der DunkelheitDu musst uns in der DunkelheitDu musst uns in der DunkelheitDu musst uns in der Dunkelheitdie Herzen hell entzündendie Herzen hell entzündendie Herzen hell entzündendie Herzen hell entzündendie Herzen hell entzündenund von der Weihnachtsherrlichkeitund von der Weihnachtsherrlichkeitund von der Weihnachtsherrlichkeitund von der Weihnachtsherrlichkeitund von der Weihnachtsherrlichkeitder kommenden, uns künden.der kommenden, uns künden.der kommenden, uns künden.der kommenden, uns künden.der kommenden, uns künden.

Advent, es ist ein Warten noch,Advent, es ist ein Warten noch,Advent, es ist ein Warten noch,Advent, es ist ein Warten noch,Advent, es ist ein Warten noch,solang wir hier auf Erden,solang wir hier auf Erden,solang wir hier auf Erden,solang wir hier auf Erden,solang wir hier auf Erden,und einmal kommt Erfüllung doch,und einmal kommt Erfüllung doch,und einmal kommt Erfüllung doch,und einmal kommt Erfüllung doch,und einmal kommt Erfüllung doch,des lass uns fröhlich werden.des lass uns fröhlich werden.des lass uns fröhlich werden.des lass uns fröhlich werden.des lass uns fröhlich werden.

Hilf unserm Mund zu hellem Sang.Hilf unserm Mund zu hellem Sang.Hilf unserm Mund zu hellem Sang.Hilf unserm Mund zu hellem Sang.Hilf unserm Mund zu hellem Sang.Wir brauchen nicht zu zagen.Wir brauchen nicht zu zagen.Wir brauchen nicht zu zagen.Wir brauchen nicht zu zagen.Wir brauchen nicht zu zagen.Es ziemt sich nicht, dass matt und bangEs ziemt sich nicht, dass matt und bangEs ziemt sich nicht, dass matt und bangEs ziemt sich nicht, dass matt und bangEs ziemt sich nicht, dass matt und bangder Christen Herzen schlagen.der Christen Herzen schlagen.der Christen Herzen schlagen.der Christen Herzen schlagen.der Christen Herzen schlagen.

Advent! Das ist in DunkelheitAdvent! Das ist in DunkelheitAdvent! Das ist in DunkelheitAdvent! Das ist in DunkelheitAdvent! Das ist in Dunkelheitja doch die Zeit der Lieder.ja doch die Zeit der Lieder.ja doch die Zeit der Lieder.ja doch die Zeit der Lieder.ja doch die Zeit der Lieder.Wir stehn zu großer Freud bereit,Wir stehn zu großer Freud bereit,Wir stehn zu großer Freud bereit,Wir stehn zu großer Freud bereit,Wir stehn zu großer Freud bereit,Advent, wir loben wieder!Advent, wir loben wieder!Advent, wir loben wieder!Advent, wir loben wieder!Advent, wir loben wieder!

Maria Feesche Maria Feesche Maria Feesche Maria Feesche Maria Feesche

Still und ernst naht uns im Gewande düsterer und kurzerTage wiederum die liebliche Festzeit. Auf jedem Schritt undTritt lässt uns der Herr seine segnende Nähe spüren. „Trö-stet, tröstet mein Volk, redet mit Jerusalem freundlich.“„Mache dich auf und werde Licht; denn dein Licht kommt,und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.“ So ruftder Prophet seinem Volke im Namen Jehovas zu. „Wie schönleuchtet uns der Morgenstern, voll Gnad und Wahrheit vondem Herrn, uns herrlich aufgegangen.“ So tönt’s herübervon der langen und bangen Warte des alten Bundes, undwohl dem Menschen, der dies bezeugen kann. Meine Lie-ben, die ihr über die Rätsel des Daseins über die Verkettungder Dinge und über die Ziele des Weltalls nachdenkt, wer-det wie die Kinder und glaubet an das Evangelium, blicktweg von den Wirren und der Unruhe dieser Zeit und Weltund schaut auf zu dem, der gekommen ist und der bald wie-der kommen wird. „Ich stehe vor der Tür und klopfe an“,so lieber Leser, tönt’s vom Munde dessen, der in den kom-menden Tagen erkannt und unerkannt vor unserer Herzens-tür steht und dich und mich freundlich anredet auf mancher-lei Art und Weise. Und was wollen wir ihm anders zurufen

als: Komm herein in unsere Herzen und Häuser, Hütten undPaläste, Schulen und Gemeinden, zu Volk und Land, undleuchte all und überall hinunter in die Tiefe unseres Her-zens, in die Abgründe der Sünde, des Jammers, der Not unddes Elends. Gib du uns Rat zur Lösung der täglichen, oftschwierigen Fragen, die an uns herantreten und heute Him-mel und Erde bewegen. Kehr ein mit deiner Kraft, die unsaufrechterhält in den Fluten und Wogen der Trübsale, inden Stürmen des Zweifels und der Anfechtung. Ja, kommherein, du Friedefürst mit deinem Frieden, in mein Herz, inmeine Familie, in Volk und Land! Komm als die rechte Hil-fe in jeder Not, als der wahrhafte Trost in jedem Leide, alsder einzige Schutz auch im Todesgrauen. Dann, ist auchunser Leib elend und krank, ist doch die Seele gesund, undist die Erde für uns arm, so ist doch das Herz reich, ist’sdraußen Nacht und Sturm, so ist doch drinnen im HerzenLicht und Frieden.

Drum auf, alle ihr Leser der „Evangeliums–Posaune“:Macht hoch die Türen und weit die Tore eurer Herzen undantwortet dem anklopfenden Heiland mit dem segenbringen-den Adventsgruß: Komm herein, du Gesegneter des Herrn!

AdventAdventAdventAdventAdvent

Zum AdventZum AdventZum AdventZum AdventZum Advent WWWWWir harren, Christ, in dunkler Zeit;ir harren, Christ, in dunkler Zeit;ir harren, Christ, in dunkler Zeit;ir harren, Christ, in dunkler Zeit;ir harren, Christ, in dunkler Zeit;gib deinen Stern uns zum Geleitgib deinen Stern uns zum Geleitgib deinen Stern uns zum Geleitgib deinen Stern uns zum Geleitgib deinen Stern uns zum Geleitauf winterlichem Feld.auf winterlichem Feld.auf winterlichem Feld.auf winterlichem Feld.auf winterlichem Feld.Du kamest sonst doch Jahr um Jahr;Du kamest sonst doch Jahr um Jahr;Du kamest sonst doch Jahr um Jahr;Du kamest sonst doch Jahr um Jahr;Du kamest sonst doch Jahr um Jahr;nimm heut auch unsrer Armut wahrnimm heut auch unsrer Armut wahrnimm heut auch unsrer Armut wahrnimm heut auch unsrer Armut wahrnimm heut auch unsrer Armut wahrin der verworrnen Welt.in der verworrnen Welt.in der verworrnen Welt.in der verworrnen Welt.in der verworrnen Welt.

Es geht uns nicht um bunten TraumEs geht uns nicht um bunten TraumEs geht uns nicht um bunten TraumEs geht uns nicht um bunten TraumEs geht uns nicht um bunten Traumvon Kinderlust und Lichterbaum;von Kinderlust und Lichterbaum;von Kinderlust und Lichterbaum;von Kinderlust und Lichterbaum;von Kinderlust und Lichterbaum;wir bitten, blick uns anwir bitten, blick uns anwir bitten, blick uns anwir bitten, blick uns anwir bitten, blick uns anund lass uns schaun dein Angesicht,und lass uns schaun dein Angesicht,und lass uns schaun dein Angesicht,und lass uns schaun dein Angesicht,und lass uns schaun dein Angesicht,drin jedermann, was ihm gebricht,drin jedermann, was ihm gebricht,drin jedermann, was ihm gebricht,drin jedermann, was ihm gebricht,drin jedermann, was ihm gebricht,gar leicht verschmerzen kann.gar leicht verschmerzen kann.gar leicht verschmerzen kann.gar leicht verschmerzen kann.gar leicht verschmerzen kann.

Es darf nicht immer Friede sein,Es darf nicht immer Friede sein,Es darf nicht immer Friede sein,Es darf nicht immer Friede sein,Es darf nicht immer Friede sein,wers recht begriff, der gibt sich drein.wers recht begriff, der gibt sich drein.wers recht begriff, der gibt sich drein.wers recht begriff, der gibt sich drein.wers recht begriff, der gibt sich drein.Hat jedes seine Zeit.Hat jedes seine Zeit.Hat jedes seine Zeit.Hat jedes seine Zeit.Hat jedes seine Zeit.Nur deinen Frieden, lieber Herrr,Nur deinen Frieden, lieber Herrr,Nur deinen Frieden, lieber Herrr,Nur deinen Frieden, lieber Herrr,Nur deinen Frieden, lieber Herrr,begehren wir je mehr und mehr,begehren wir je mehr und mehr,begehren wir je mehr und mehr,begehren wir je mehr und mehr,begehren wir je mehr und mehr, je mehr die Welt voll Streit. je mehr die Welt voll Streit. je mehr die Welt voll Streit. je mehr die Welt voll Streit. je mehr die Welt voll Streit.

Rudolf Alexander Schröder

31. Dezember 2004

Lieber Leser! Wir gehen einer dunklen Zukunft entge-gen! So hören wir heute aus aller Leute Mund, und sicher-lich mit Recht. Dunkel ist schon die Gegenwart, wievieldunkler wird die Zukunft sein? Man redet von Frieden, aberda ist kein Friede; trotz allem Elend drohende Kriegsge-fahr, religiöser Verfall, fortschreitende Unmoral, himmel-schreiende Ungerechtigkeiten, Überproduktion von Lebens-mitteln, ohne dass es den Hungernden zugute kommt; einnie dagewesenes Chaos ohnegleichen und keine Aussicht aufirgendwelche tiefgreifende Besserung. Das sind die unzwei-deutigen Zeichen des nahenden Endes. „Gibt es noch Ret-tung?“ fragt ängstlich die Seele. Gibt es noch eine Hoff-nung, an die man sich klammern kann und die nicht ent-täuscht? Oder steht das Weltgericht unabwendbar vor derTür? Noch nicht! Allerdings muss es kommen und wird eskommen. Aber ein anderes, sehr wichtiges Ereignis stehtvor der Tür:

Christus kommt wieder! Er selbst hat es bezeugt: „Ich komme wieder!“ (Joh. 14,

3). Die Tatsache von der Wiederkunft des Christus ist alsonicht das Produkt religiöser Phantasie schwärmerischerMenschen, sondern das klare Zeugnis des Wiederkommen-den selbst. Er wird kommen und nicht verziehen! (Hebr.10, 37). Was aber bedeutet Jesu Wiederkunft?

Das Ende der Gnadenzeit! Seit nahezu 2000 Jahren wird die Botschaft der Gnade

der Menschheit verkündigt, aber nur wenige waren und sindes, die ihr Gehör schenken. Der Ruf „Gott will nicht denTod des Sünders“ verhallt ungehört und unbeachtet. Ob-wohl die Ereignisse der Gegenwart die Fundamente derWeltordnung erschüttern und sie in ihrem Innersten erzit-tern lassen, ist dennoch das Gewissen des sorglosen Men-schen nicht erwacht. „Siehe, die ganze Erde sitzt still undruhig!“ kündet das Gesicht kommender Tage dem Prophe-ten Sacharia (Sach. 1, 11). Schlummernd, träumend, apa-thisch überhört der Mensch auch heute den ertsten Ton der

Posaune, der das kommende Gericht verkündet und auswelchem nur einer zu erretten vermag:

Christus, der große Erlöser. Höre die Botschaft der Gnade! Gott will dich retten, er

will dir, sündiger, verlorener Mensch, vergeben; will alledeine Ungerechtigkeiten tilgen in dem Blute des Lammes,das stellvertretend am Kreuz von Golgatha sein Leben fürdich dahingegeben hat.

Wird es dir angesichts dieser bedrohlichen Weltlage nichtbange? Fühlst und erkennst du nicht, dass Gott durch dieseDinge auch dich persönlich aus dem Sündenschlaf aufwek-ken will? Wie viele Millionen von Menschen sind schondrüben im Jenseits und leiden gleich dem reichen Mann,von dem der Herr Jesus warnend redete: „Pein in dieserFlamme“(Luk. 16, 24). Warum? Sie haben den Tag ihrerHeimsuchung nicht erkannt, wollten sich nicht als verloreneSünder erkennen und haben darum nicht Buße getan. Sosind sie, ohne von neuem geboren zu sein, hinübergegangenin die Ewigkeit, und von furchtbaren Gewissensbissen ge-peinigt rufen sie: „Hätte ich doch Buße getan! Hätte ichmich doch bekehrt! Hätte ich doch das Heil ergriffen!“Ewiglich hören sie nur das furchtbare Echo:

Zu Spät! Zu spät! Willst du ihr Los teilen? Ich denke nicht. Darum beken-

ne dem Herrn deine Sünden, und es wird dir vergeben wer-den, denn jeder, der an Jesus Christus glaubt, empfängtVergebung der Sünden durch seinen Namen (Apg. 10, 43).„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hörtund glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat das ewigeLeben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vomTode zum Leben hindurchgedrungen“ (Joh. 5, 24).

Fragst du gar nichts danach, wenn deine Seele ewig ver-lorengeht? Fragst du nichts nach Jesus, dem großen Sünder-heiland? „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er MachtGottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glau-ben“ (Joh. 1, 12).

Entscheide dich heute für Jesus! Es ist deine einzige Ret-tung. Glaube den zuverlässigen Zeugnissen des Wortes Got-tes, und du wirst nicht beschämt werden bei Jesu Wiederkunft.Beeile dich! Rette deine Seele. Siehe, er steht vor der Tür! Wiefreundlich ladet Jesus ein:

„O komme zu mir her!Du wirst bei mir so glücklich sein,mein Joch ist gar nicht schwer.Noch tönt der Ruf: O komme dochzu dem Erlöser heut’,jetzt ist der Tag des Heiles noch,die angenehme Zeit!“

Die Endzeit ist Adventszeit!Die Endzeit ist Adventszeit!Die Endzeit ist Adventszeit!Die Endzeit ist Adventszeit!Die Endzeit ist Adventszeit!Die Adventsbotschaft lautet:„Mach dich auf, werde licht!

denn dein Licht kommt, und dieHerrlichkeit des Herrn geht aufüber dir. Denn siehe! Finsternisbedeckt das Erdreich und Dun-kel die Völker; aber über dirgeht auf der Herr, und seineHerrlichkeit erscheint über dir!“

Jesaja 60, 1 und 2

4 Evangeliums Posaune

Jakobus schreibt in seinem Brief:„Des Gerechten Gebet vermag viel,wenn es ernstlich ist“ (Jak. 4, 16b). DasGebet versetzt Berge menschlicherSchuld, vermehrt Weniges, öffnet dieinneren Augen, lässt Kranke genesen,schafft Leben und neue Kraft, es dringtbis zum Vaterherzen Gottes und zeigtuns den geöffneten Himmel.

In Philipper 1, 3 – 11 spricht derApostel Paulus von wunderbaren Seg-nungen, die die Gläubigen zu Philippierfahren haben und in Zukunft noch er-fahren werden.

Der Segen inniger Gemeinschaft Kann ein Verhältnis besser sein als

das des Apostels und der Gemeinde inPhilippi (Phil. 1, 3). Woher kam ihmdiese treue Liebe, die allezeit der Phil-lipper gedachte, die für ihr geistlichesWohl dankte wie für das eigene, diebesorgt war, mehr als für sich selbst?Das kam daher, dass Paulus viel für dieGemeinde betete. Den Rat, den er gab:„Betet ohne Unterlaß“ oder „Haltet anam Gebet“erfüllte er selbst am meisten.Dadurch war sein Herz so groß undweit, dass er alle seine Gemeinden alsein heiliger Priester Gottes auf dem Her-zen trug (Phil. 1, 7). Mit inniger De-mut sah er sie nicht als die von ihmAbhängigen an, sondern als die, die mitihm derselben Gnade teilhaftig gewor-den waren. Sein Herz wurde durchsGebet in Liebe für andere geöffnet, under fasst im Gebet die freudige Zuver-sicht, dass der, der das gute Werk an-gefangen hat, es auch vollenden wird(Phil. 1, 6). Paulus kannte die Gefah-ren der Gemeinde, das hätte ihn bangemachen können; aber im Gebet gewann

er Zuversicht, dass der treue Gott, derbisher geholfen hat, auch fernerhin hel-fen und bis ans Ende bewahren wird.

In dieser Zuversicht betete er täg-lich und glaubte, dass sein Gebet Erhö-rung findet und die Philipper immerreicher werden an Liebe, Erkenntis undallerlei Früchten der Gerechtigkeit. Istdas nicht ein wunderbarer Segen? Ganzsicher! Der Segen des Gebets zeigt sichauch in der Gemeinschaft mit Gott, dennzu Gott im Geist und in der Wahrheitzu beten, ist die höchste Ehre, die unswiderfährt. Mit Gott reden, jeden Au-genblick vor ihn treten zu dürfen, mitihm im vertrauten Herzensumgang zustehen und fortwährend die Zuflüsseseines Lebens und Lichtes zu erhalten— was kann ehrenvoller sein als das?So manch ein Mensch wurde schon be-neidet wegen einer Audienz mit einerirdischen Größe; aber größer ist dieEhre und Würde der Seelen, die vorden König aller Könige ohne Unterlasstreten und mit dem Herrn vertraulicherals mit einem Menschen, reden können.

Der Segen an Freudeund Seligkeit

Mehr als die Ehre ist die Freude unddie Seligkeit, die wir im Gebet erlebendürfen. Es ist ja ein Gespräch mit Gott,ein Eindringen in ihn, Leben in ihm.Wir ziehen Licht und Recht an, Frie-den und Freude und schmecken dieKräfte der zukünftigen Welt; wir bil-den uns nach seiner Art; wir werdenihm ähnlich. Als Mose 40 Tage inni-gen Umgang mit Gott erlebt hatte,glänzte die Haut seines Angesichts, so-dass die Kinder Israels es nicht ertra-gen konnten. Diese höchst auffallende

Geschichte zeigt, was der Umgang mitGott bewirkt. Was das Reden des Mosemit Gott war, ist uns das Gebet, undwie Gott mit Mose redete, so redet erheute noch durch sein Wort mit demBeter. Äußerlich vielleicht nicht ver-nehmbar, aber innerlich deutlich undklar. Das bringt Freude und Seligkeit,und die innere Erleuchtung zeigt sichdann auch nach außen. Der ernste auf-richtige Beter wird milder, freundlicher,liebevoller und geduldiger; aus seinemGemüt leuchtet eine Freude und einFrieden, wie es an einem nichtbeten-den Menschen schwerlich zu bemerkenist. Wollen wir nicht alle dieser inne-ren Segnung teilhaftig werden? Da istsoviel Seufzen, Bitterkeit, soviel Aus-schlagen bei Nöten und Armut, trotzharter Arbeit, soviel Sorgen und Kla-gen bei Erfolgslosigkeit. Durch dasGebet erhebt sich die Seele zu demempor, der uns helfen kann und will.Auch wenn Tränen fließen, unsere Na-tur zittert, kann der innere Mensch sa-gen: „Alle Dinge dienen zum Bestendenen, die Gott lieben“ oder „Wir rüh-men uns auch der Trübsale. . .“.

Warum empfangen so wenige die-sen hohen Segen des Gebets? Weil siedie Wirkung des Geistes im Gebet ansich vorübergehen lassen.

Der Segen des inneren Gerichts Vor Gott stehen, heißt im Licht der

Ewigkeit zu sein. Da wird alle Dunkel-heit und Unlauterkeit, auch das Verbor-genste offenbar. In jede tiefe Falte desHerzens und in unser Denken und Han-deln leuchtet das helle Licht hinein undoffenbart uns Dinge die wir gerne ver-stecken wollten und anderes, das wir gar

Der hohe Segen des Gebets

51. Dezember 2004

nicht bis dahin für verkehrt angesehenhaben. Im Gebet wird das geopfert.

Von solch einem Gericht im Um-gang mit Gott entspringt der Segen, denPaulus so bezeichnet: „So wir uns sel-ber richteten, so würden wir nicht ge-richtet“ (1. Kor. 11, 31).

Wer sich richten lässt, braucht keinäußerliches Gericht mehr zu fürchten,weder in der Zeit noch in der Ewig-keit.

Der Segen durch innerenReichtum

Nach Philipper 1, 3 – 11 macht unsdas Gebet reich an Liebe, an Erkennt-nis und Erfahrung, dass wir prüfen kön-nen, was das Beste, in allem das Gottwohlgefälligste sei, dass wir seien un-anstößig und lauter bis auf den TagChristi, angetan mit Früchten der Ge-rechtigkeit, die durch Jesus Christus ge-schehen zur Ehre und zum Lobe Got-tes.

Was die Erde ohne Sonne ist, dassind wir ohne Gott. Ohne ihn sind wirarm, schwach, ohne Licht, ohne Frie-den. Mit ihm sind wir stark, reich, se-lig, zu allem guten Werk geschickt. Eskommt zur Erfüllung seines Willens,zur Liebe gegen alle Menschen, selbstgegen Feinde. Der Umgang mit Gottmacht das Herz weich, sanft und still.

Wen Gott innerlich so reich be-schenkt hat, der kann äußerlich verzich-ten, die Ehre bei Menschen geringerachten als die Ehre bei Gott, irdischenVorteil niedriger werten als den Gewinndes Himmels.

Segen im äußeren Leben Auch für das äußere Leben ist das

Gebet ein unbeschreibbarer Segen: Wirerhalten Weisheit für die Aufgaben desirdischen Berufes, verrichten unsereArbeit gewissenhaft, erhalten leiblichenSegen und erfahren Bewahrungen. Werhätte nicht schon solche Erfahrungengemacht? Und wenn zuweilen auch ge-rade nicht das geschieht, was wir erbit-ten, so fließt doch der innere Segen,

sodass wir das Äußere ertragen können(Jes. 40, 29).

Aber oft verspüren wir auch denäußeren Segen nach der wunderbarenVerheißung:

„Bittet, so wird euch gegeben;suchet, so werdet ihr finden;klopfet an, so wird euch aufgetan.“Die Bibel ist voll von glaubensstär-

kenden Erfahrungen betender Men-schen: Abraham betet um einen Sohnund erhielt Isaak; Hagar betete in derNot um Wasser und ein Engel zeigteihr die Wasserquelle; der Knecht Elie-ser betete um die rechte Frau für denSohn seines Herrn und erhielt Rebek-ka; Mose betete in der Schlacht widerAmalek und Israel siegte; Hiskia beteteum Verlängerung seines Lebens undGott schenkte ihm weitere 15 Lebens-jahre. Die Gemeinde zu Jerusalem be-tete für Petrus und Gott befreite ihn ausdem Gefängnis; Jakobus sagt: Das Ge-bet des Glaubens wird dem Kranken hel-

fen. Noch heute geschehen Wunderdurch das Gebet: Kranke werden ge-sund, Armen wird geholfen, Schwachewerden stark, Stolze werden gebeugt,Sünder bekehren sich und viele erlebenwunderbare Bewahrungen. Manch ei-ner unter uns hat solche und ähnlicheHilfen von Gott durch das Gebet erlebt;dem Herrn sei Dank dafür!

Diese Erfahrungen sollen uns zu flei-ßigem und zuversichtlichem Gebet er-wecken, dass wir der ewigen Liebe al-les zutrauen. Gott erhört Gebete! Undwenn er nicht tut, was wir wünschen,so gibt er uns viel Besseres dafür. Ihmliegt es am Geist mehr als am Leib. Oftlässt er sogar den Leib schmachten,damit der Geist umsomehr Verlangennach Ewigkeitsfräften bekommt.

In Christus sind wir Kinder des Va-ters im Himmel. Das Gebet seiner Kin-der ist ein Hebel, der den Arm des Va-ters bewegt und uns seinen Ratschlusserschließt. Darum möge das auch unsereLosung sein: „allezeit beten und das Ge-bet mit Freuden zu tun“ (Phil. 1, 4).

W.L.G.

Was die Erde ohne Sonne ist, das sind wir

ohne Gott. Ohne ihn sind wir arm, schwach,

ohne Licht, ohne Frieden. Mit ihm sind wir

stark, reich, selig, zu allem guten Werk

geschickt.

6 Evangeliums Posaune

Wieder stehen wir in der Advents-zeit. Sie will uns daran erinnern, wasGott durch Christus der Menschheitgetan hat und uns auch verkünden, dasswir in ihr Ewigkeitswerte schaffen.Darum wollen und sollen wir nicht nursingen: „Macht hoch die Tür, die Tormacht weit. . .“, sondern auch tun, in-dem wir unsere Herzen öffnen für Got-tes Wort und für das Wirken des Heili-gen Geistes. Drei bedeutungsvolle Mah-nungen richtet der Apostel Paulus andie Gemeinde zu Rom:

1. Wache auf!2. Stehe auf !3. Tue dem Herrn der Herrlich- keit auf!

1. Wache auf! „. . .die Stunde ist da, (aufzuwa-

chen aus dem Schlaf“). . .“, so schalltdes Apostels Ruf. Bemerkenswert ist,dass Paulus die Gemeinde zu Rom dazuermahnen muss: Wache auf, denn dieNacht ist vergangen! Ja, die Nacht warvergangen, die über allem Volk lager-te. Wie dichter Nebel waren die Sün-den der Menschen emporgestiegen undverhüllten die himmlische Sonne. Dun-kel war es in der ganzen Welt. Wohlbemühten sich die Menschen, das Dun-kel zu durchdringen, aber sie vermoch-ten es nicht. Wohl versuchten sie, sichLicht zu schaffen, aber die kurzlebigenLichtlein menschlicher Weisheit undmenschlicher Philosophien verbreitetennur einen trüben Schein. Über die gan-ze Welt war die Dunkelheit ausgebrei-tet, nur in Israel teilte sich ab und zudie Wolkendecke und ein göttlicherSonnenstrahl fiel auf die Erde, wennGott sich diesem Volk offenbarte. Wieein Sternenstrahl funkelte es hindurch,wenn ein Prophet — von Gott erleuch-tet — auftrat.

Dann aber erbarmte sich der Herr

der Menschen, die im Finstern wandelnund die reine Himmelssonne strahlte seitjener Christnacht in die Welt hinein.Leider waren es nur wenige, die ihrenSchein merkten. Man hatte fast überalldas Warten auf das Ende der Finsternisaufgegeben, man hatte es sich im Dun-kel behaglich gemacht. So merkten esviele nicht, dass durch des HeilandsEintritt in die Welt der helle Tag ange-brochen war—sie schliefen. Das Augewar unempfindlich geworden für dasLicht der Ewigkeit. Auch die, die denhellen Schein erblickt und aufgenom-men hatten, wurden bald wieder schläf-rig. Immer wieder mussten die Aposteldie Christen aufrütteln, und sehr ernstrief der Herr in den sieben Sendschrei-ben den Gemeinden zu: Wacht auf!—Kehrt um!—Tut Buße! Auch uns solldies Wort des Herrn aufrütteln. Mancheiner unter uns ist vom Lichtstrahl derewigen Sonne getroffen worden, hatsich aufwecken lassen und ist doch baldwieder eingeschlafen. Anderen geltendie Mahnungen: „Richtet wieder auf dielässigen Hände!“ denn zum Dienen sindChristen berufen und Jesus sagt: „Wirktbis ich wiederkomme!“ Oder: „ Rich-tet wieder auf die müden Knie!“ Dasist ein Aufruf zum Beten. Nicht nur imstillen Kämmerlein, sondern auch in denGebetsstunden einer Gemeinde. Wo dasGebet fehlt, erlischt bald das innereFeuer und die geistliche Kraft nimmtab. Oder: „Tut gewisse Tritte!“ Israelhinkte auf beiden Seiten, die Hebräerwurden durch manche Verfolgungenlahm. Lahme kommen in Gefahr, da-hinten zu bleiben, auszuruhen und ein-zuschlafen. Darum: „Wache auf, derdu schläfst!“

Wie können wir gleichgültig undunempfindlich bleiben, da doch die Son-ne des Evangeliums durch alle Landescheint? Für jeden von uns scheint die

Sonne des Heils, jeder von uns darf imLicht wandeln. Frage dich, lieber Le-ser, schlafe ich noch im alten Wesen?Bin ich noch gleichgültig und unberührtvon dem Glanz des ewigen Lichts? Geheich noch dahin, als wäre es noch im-mer finster auf Erden? Ist mein Herznoch kalt, leer und tot? Wache auf, denndie Zeit ist kostbar! Nicht ewig währtder Tag des Heils, den Gottes Gnadeuns geschenkt hat. Wehe dem, der denGnadentag verschläft! Unvorbereitetwird ihn das helle Licht der Ewigkeittreffen. Wie lange der Tag für dich nochdauert, weißt du nicht, darum: Wacheauf! Die Nacht ist längst vergangen, dieHimmelsonne gießt ihren belebendenSchein über alle Menschen aus.

2. Stehe auf! „. . .die Stunde ist da,aufzustehen vom Schlaf. . .“

Wach sein ist das erste, aber dasgenügt nicht. Der Mensch muss aufste-hen. Sich der Gnadensonne zu öffnenund im Gotteshaus Gottes Wort zu hö-ren ist gut — wir können uns darüberfreuen — aber wir müssen es auch ernstmeinen mit dem Christsein. Das bedeu-tet jedoch: Trennen vom bisherigenEigenleben, vom Leben in der Sündeund Ablegen des alten Menschen. Pau-lus sagt: „Lasset uns ablegen die Wer-ke der Finsternis!“ Darum stehe auf!Dein Heiland ruft dich, auch für dichhat er Arbeit. Sein Werk auf der Erdeist noch nicht vollendet.

Als das Licht der Welt ist er hinein-getreten in die im Finstern wandelndeMenschheit. In die Herzen der Seinenlässt er Licht und Leben strömen, da-mit sich von ihnen aus der Glanz in derganzen Welt verbreite. Dazu aber mussein jeder das Seine tun, um gegen alleHindernisse anzukämpfen, die demLicht den Eingang wehren. Das zu-nächst im eigenen Herzen und dann

Mahnrufe in der Adventszeit

71. Dezember 2004

auch draußen in der Welt. Es gilt demWort und dem Willen Gottes Platz zuschaffen nach dem Wort: „Bereitet demHerrn den Weg. . .“ Das ist der Kampf,der uns Christen verordnet ist, derKampf für unseres Heilands Sache aufErden. Wir dürfen nicht ruhen, dennder Feind steht vor der Tür, ihm gilt eszu begegnen. Zu diesem Kampf brau-chen wir natürlich eine Ausrüstung,diese bietet uns Jesus an. Was ist dasfür eine Rüstung? Die Antwort findenwir in Epheser 6, 14 – 18: Umgürtetmit Wahrheit, Panzer der Gerechtigkeit,Schild des Glaubens, Helm des Heils,Gottes Wort als Schwert des Geistes unddas Gebet. Mit solcher vom Herrn ge-schenkten Rüstung können wir beste-hen. Wenn wir uns dem Haupt der Ge-meinde zur Verfügung stellen, machter uns tüchtig zu seinem Dienst. Da-rum stehe auf, lege das Nachtgewandder Sünde ab und lass dir von Jesus dieGottesrüstung reichen!

3. Tue dem Herrn der Herrlichkeit auf! „. . .ziehet an den Herrn Jesus Chri-

stus. . .“ Dies ist der dritte Zuruf, dender Apostel an die Römer und auch anuns richtet. Damit ist gemeint: Mankann den Heiland von der Ausrüstung,die er gibt, nicht trennen. Ihn selbermüssen wir an und in uns tragen, dannerst haben wir die Gabe, die er uns zurAusrüstung darreicht, recht verstandenund uns zu eigen gemacht. Darum istnicht schon der ein rechter Gottesstrei-ter, der sich nur äußerlich die Rüstunganlegt und sich nur mit dem Munde zumHerrn bekennt.

Steht der Herr nicht heute vor dei-ner Tür und will Einzug halten? Tueihm auf, dem Herrn der Herrlichkeit!Er möchte dich erleuchten und deinganzes Wesen heiligen. Öffne ihm deinHerz, dass er es beherrsche und deinTun und Denken leite. Wenn er dichlenkt und regiert, brauchst du nichtmehr ängstlich zu fragen: Darf ich diesund jenes noch tun? oder: wie soll ich

mich hier oder da verhalten? Dein gan-zes Tun wird dann von seinem Geistgeleitet sein und du wirst handeln kön-nen, wie es dem Jünger Jesu geziemt.Du wirst weder deine Seele vernach-lässigen noch den Begierden des Flei-sches dienen, sondern nach GottesWohlgefallen handeln und selig sein indeinem Tun.

Darum tue dem Herrn der Herrlich-keit dein Herz auf, aber nicht nur deinHerz, sondern auch dein Haus. Lass ihnregieren, dass man in deinem Leben undin deinem Hause nicht vorfinde, wasPaulus warnend nennt: Unmäßigkeit,Unkeuschheit und Uneinigkeit.

Durch dein Beispiel wirst du helfenkönnen, dass dem Evangelium Bahn

gemacht wird in den Herzen und Häu-sern, in denen noch die Finsternisherrscht. Bete darum, dass sich in un-seren Familien, in unserem Volk nochviele Herzen der Gnadensonne öffnenmögen.

Lasst uns, die wir uns Jesu Jüngernennen, das Wort des Apostels Paulusan die Korinther beherzigen: „Gott, derda hieß das Licht aus der Finsternis her-vorleuchten, der hat uns einen hellenSchein in unsere Herzen gegeben, aufdass durch uns entstünde die Erleuch-tung von der Erkenntnis der KlarheitGottes in dem Angesichte Jesu Christi“(2. Kor. 4, 6).

Darum: Wache auf! Stehe auf! Tuedem Herrn der Herrlichkeit auf!

W.L.

Nun naht mit leisen Schrittendie hochgeweihte Nacht,die uns aus Himmels Mitten,den ew‘gen Sohn gebracht,der Welten Heil und Leben,den König, arm und schlicht,der sich für uns gegeben,des Herz in Liebe bricht –

Der, seiner Gottheit Fülle,vertauscht, mit Knechtsgestalt,in niedrer Menschenhülleden Pfad, des Leids gewalt,der Schmach und Schmerz getragen,gefühlet herbste Not,für uns ans Kreuz geschlagen,erlitten bittern Tod.

Mich fasst ein leises Bangenzu dieser heilgen Zeit.Du, dem die Engel sangen,du, Gott von Ewigkeit.O du, der Welt Verlangen,du, höchster Liebe Zier:Wie soll ich dich empfangen?Und wie begeg’n ich dir?

8 Evangeliums Posaune

Unsere Radiosendung – „Botschaft des Heils“Von Friedrich Krebs

Was der Prophet hier vorauskündig-te, hatte sich nach einigen Jahrhunder-ten buchstäblich erfüllt. Jesus war tat-sächlich, auf einem Maultier reitend,nach Jerusalem eingezogen. Wir findendaher den fast gleichen Wortlaut nachMatthäus 21, 5 noch einmal wiederholt.Als Jesus in die Stadt Zions einzog,jauchzte das Volk und rief: „Hosiannadem Sohn Davids! Gelobt sei, der dakommt in dem Namen des Herrn!“

Die prophetische Voraussage auf die-ses Ereignis zeigt uns wieder einmalsehr deutlich, wie tief ein sterblicherMensch göttlich erleuchtet werdenkann. Sacharja sah den Herrn Jesus imGeist in äußerer Armut, aber zugleichals einen Helfer und König nach Jeru-salem kommen. Das konnte natürlichnur Freude und Jauchzen bringen, dennwenn ein König als Helfer zu einemhilflosen, verlassenen Volk kommt, sokann er doch nur in Ehren und mit Froh-locken empfangen werden! Das Volkmusste doch eigentlich dazu erst garnicht aufgerufen werden, – oder doch?Mir ist, als ob das Wörtchen „arm“ hiereine große Rolle spielt und einen gewis-sen Schatten auf die ganze Botschaft legt.

Kann denn ein Armer ein Königsein?, – und dazu noch ein Helfer?Konnte man denn dem Volk zumuten,dass es in einen Armen seine Hoffnungsetzt? Konnte man erwarten, dass es indiese armausehende MenschengestaltGlauben und Vertrauen setzen soll?

Wenn sonst ein Monarch seinen Ein-zug in eine Stadt halten will, so ge-schieht das doch gewöhnlich unter gro-ßer Ankündigung und Vorbereitung.Mit Jesus war es ganz anders. Bei sei-

nem Einzug in die Stadt Zions wehtenkeine Fahnen, es gab auch kein großesAufsehen, da waren keine Behördenzum feierlichen Empfang angetreten,sondern es war eine recht heimlicheAngelegenheit. Gerade darum war wohlder Seher so ernstlich bemüht, seinemVolk eine rechte Sicht zu verschaffen.Der Aufruf: „Siehe“ wird deshalb hierganz verständlich „Siehe, dein Königkommt! Und kommt er auch in Armut,so kommt er doch als König und Hel-fer, – und noch mehr, – er kommt zudir!“ Man kann dem Propheten in sei-ner Bemühung einen heiligen Ernst ab-spüren. Das Volk soll seinen König undHelfer erkennen! Erkennt es diesenHelfer nicht, so muss es zugrunde undverloren gehen! Diese Befürchtungenwaren durchaus nicht überflüssig, dennJohannes berichtet: „Er kam in sein Ei-gentum und die Seinen nahmen ihn nichtauf“ (Joh. 1, 11).

Der prophetische Aufruf „Siehe“lässt an die innere Verschlossenheit undAbgestumpftheit des Volkes denken. O,wie blind können Menschen für diegöttlichen Dinge werden! Das lässt sichdoch auch aus unserer Zeit deutlich er-kennen. Wie apatisch steht die Mensch-heit auch heute wieder den göttlichenDingen gegenüber! Das „Siehe“ ist einWeck- und Mahnruf, der unbedingtauch heute wieder not tut. „Siehe“,bedeutet: „Erkenne!, nimm zu Herzen!“

Wohl dem Menschen, dem Gott dieErkenntnis des Heils und die Erkennt-nis seiner Heilsstunde schenken konn-te. Ja, selig zu schätzen ist der, demGott das Auge des Herzens für die Gnadeund Herrlichkeit Jesu auftun konnte!

„Siehe, dein König kommt zu dir“ Sacharja 9, 9

Lukas aber sagt uns, dass Jesus wei-nend vor Jerusalem stand und sprach:„Wenn du doch erkenntest zu dieserdeiner Zeit, was zu deinem Friedendient! Aber nun ist es vor deinen Au-gen verborgen“ (Luk. 19, 42). Nurwenige brechen durch diese Verborgen-heit durch; doch hören wir einen er-weckten Dichter beten: „Herr, gib Au-gen, die was taugen; rühre meine Au-gen an. Denn das ist die größte Plage,wenn am Tage man dein Licht nichtsehen kann“.

Und nun sieh’, dein König kommtzu dir. Er will dein König und Helfersein. Er begehrt Einlass in dein Herz!Halte dich nicht an seiner äußeren Ar-mut und Niedrigkeit auf, denn er ent-äußerte sich selbst und nahm Knechts-gestalt an, um uns Menschen gleich zuwerden. Auf diese Weise konnte er unsund wir ihm am besten nahe kommen.Unser Blick muss daher tiefer gehen; –so tief, bis wir mit Johannes sagen kön-nen: „Wir sahen seine Herrlichkeit, eineHerrlichkeit als des eingeborenen Soh-nes vom Vater, voller Gnade und Wahr-heit.“ Wer Jesus so sieht, der erkenntin ihm seinen wirklichen Helfer. SeineGnade rettet und seine Wahrheit machtfrei. Diese Hilfe brauchte die Mensch-heit, und sie ist für dich da!

Siehe, dein König kommt zu dir! Erwill dir helfen und deine Seele retten,damit du jauchzen und dich freuenkannst!

„Wie viele ihn aber aufnahmen, de-nen gab er Macht (Anrecht) Gottes Kin-der zu werden.“ In dieser Absichtkommt er zu dir; – willst du nicht auchzu ihm kommen? EP

91. Dezember 2004

Manches Herz, das müd und mattoft erlahmt im Kampf, dem bangen, –durch den Ruf: „Dein König kommt!“Wird es neuen Mut empfangen,Vorwärts eilen mit Verlangenhin zum König.

Und dem Herzen, das gebeugteinsam heiße Tränen weinet,durch den Ruf: „Dein König kommt!“Hell die Gnadensonne scheinet.Bald wird jauchzend es vereinetmit dem König.

Herzen, die durch Krankheitsnotschwach und schier verzagt am Leben,durch den Ruf: „Dein König kommt!“Wird des Glaubens Kraft gegeben.Auch in Schmerzen zu erhebenihn, den König.

Herzen, welche still und frohungetrübten Frieden kennen,durch den Ruf: „Der König kommt!“Ihre Lampen heller brennen,demutsvoll sie Braut sich nennen,Braut des Königs!

Ach, und Herzen ohne Gott,ungeheilt vom Sündenschaden,durch den Ruf: „Der König kommt!“Möchten sie sich lassen ladenzu dem Heiland voller Gnaden!er ist König.

Kurz und heilig ist die Zeit.Vor dem Feind darf uns nicht grauen,denn der Ruf: „Der König kommt!“Krönt der Wartenden Vertrauen.Bald, bald dürfen wir ihn schauen,unsern König.

Dein König kommt

Dies mag manchen als eine sonder-bare Frage erscheinen. Aber es ist Tat-sache, dass nicht jeder Weihnachtenfeiern kann. Weihnachtslieder singenund Geschenke geben und empfangenkann jeder. Weihnachten feiern kannaber nur der, der die wahre Weihnachts-freude im Herzen hat, weil Christus daWohnung genommen hat. Ein solcherkennt die göttliche Erfüllung der Ver-heißungen in seinem Leben.

„Als die Zeit erfüllet war, sandteGott seinen Sohn“, jubelt Paulus imHinblick auf das große Weihnachtswun-der. Der ganze alte Bund ist Weissa-gung auf den Christus Gottes hin, aufden Schlangenkopfzertreter, den Hel-den aus Juda, den Stern aus Jakob, denFürsten von Bethlehem, den wunder-baren Sohn, die Sonne der Gerechtig-

keit. Alle Verheißungen von Jahrtau-senden, die direkt oder indirekt auf denkommenden Erlöser von Sünden hin-weisen, gingen in Erfüllung, als Chri-stus in diese Welt als ein Kind geborenwurde.

Aber erst wenn die Erfüllung derVerheißungen in unserem Leben ge-schehen ist; wenn wir es an unseremeigenen Herzen erfahren haben, dassChristus geboren ist und wir neugebo-ren in ihm und durch ihn sind, – dannerst können wir Weihnachten feiern.Kennst du den ins Fleisch gekomme-nen Christus, als deinen persönlichenHeiland, deinen persönlichen Errettervon Sünden?

Wenn dies noch nicht der Fall ist,so weißt du noch nichts von der wah-ren Weihnachtsfreude.

Aber Christus ist nicht nur der Ret-ter, er ist auch Christus der Herr! Weih-nachten kann nur der recht feiern, derdurch Christus von seinen Sünden er-rettet ist, und er sich voll und ganz derHerrschaft Christi unterstellt hat. Chri-stus ist der Herr seines Lebens. „Ichhabe meinen König eingesetzt“, sagtGott im 2. Psalm. Christus ist derHerr. Ist er auch der Herr deines Le-bens? Dienst du ihm allezeit mit Freu-den?

Wer dieses recht erkannt hat, willnichts anderes, als sich voll und ganzder Herrschaft Christi unterstellen.Wenn Christus der Herr unseres Lebensgeworden ist, haben wir alle Tage diewahre Weihnachtsfreude in unseremHerzen. Das Wohlgefallen des Herrnund sein Segen ruht dann auf uns.

Kannst du Weihnachten feiern?

10 Evangeliums Posaune

Jugendecke

Der Prediger einer Großstadtge-meinde saß vor einem reichen Mann undentwickelte ihm seinen Plan. DieserPlan war sehr einfach. In der Advents-zeit sollten Menschen aus der großenGemeinde, die es nötig hatten, mit prak-tischen Geschenken bedacht werden.Der Prediger sprach von Kleidung undGutscheinen für Lebensmittel undBrennmaterial. Er brauche, so sagte erfreimütig, einen nicht geringen Betrag.

Der reiche Mann hörte sich alles an,aber er war unruhig dabei. Schließlichunterbrach er den Prediger und sagte:„Unmöglich, ganz unmöglich! WennSie wüssten, wofür ich überall in die-ser Vorweihnachtszeit spenden soll! FürIhren Plan habe ich leider keinen Gro-schen mehr übrig. Es tut mir leid, ichwünsche Ihnen allen Erfolg, aber . .. .wie gesagt, in diesem Fall kann ich nichthelfen, es ist mir ganz unmöglich!“

Der Prediger sagte: „Das tut mirleid; es ist Ihre Entscheidung, denn esist ja auch Ihr Geld. Aber lassen Siemich Ihnen, bevor ich gehe, die kleineGeschichte von Heidis Opfer erzählen,die sich gestern zutrug:

Ich sagte den Kindern in der Sonn-tagsschule, was wir vorhaben. Viele vonihnen kennen kein Haus armer Leutevon innen. Deshalb erklärte ich ihnen,warum wir dorthinein Freude und einkleines Licht bringen müssten, das indiesen schönen Adventswochen in ih-ren Herzen leuchten kann. Die Kindergingen heim und nahmen meine Wortemit.

Ein Adventsopfer

Heute früh klingelte es bei mir. Esklang zaghaft, und ich wusste nichtrecht, ob ich mich nicht verhört hatte.Als ich die Tür öffnete, stand Heididraußen. Sie müssen wissen, dass Hei-di erst vier Jahre alt ist und selbst auseiner armen Familie kommt. Sie istbleich und nicht gut ernährt, ein stillesund schwächliches Kind mit nachdenk-lichen Augen.

,Guten Morgen, mein Kind, kommherein‘, sagte ich, und vorsichtig setz-te Heidi ihre kleinen Füße in die ihrunbekannte Wohnung. Ich führte sie inmein Zimmer. Dort setzte ich sie aufeinen Hocker. Sie saß dort, stumm, einwenig bänglich, die linke Hand zurFaust geballt. — ,Nun, was wolltestdu?‘ fragte ich sie.

,Du hast gestern gesagt, wir solltenein Licht mitbringen‘, antwortete sie,,das habe ich meiner Mutti erzählt.Neulich habe ich Eicheln gesammelt.Dafür habe ich 20 Groschen bekommenund in meine Sparkasse getan. Nun binich an die Sparkasse gegangen und habe10 Groschen herausgenommen. Dann

habe ich meine Mutti gefragt, ob ichdie bringen könnte. Da hat meine Mut-ti sich gefreut und ich auch. Jetzt sollstdu sie haben für ein Kind ohne Licht.‘

Damit kletterte sie von dem Hockerund reichte mir die kleine Faust auf denSchreibtisch. Langsam öffnete sie dieFinger, sehr vorsichtig, und herausfiel das Geldstück, warm von ihrerHand und der Freundlichkeit ihresHerzens. . .“

Der reiche Mann stutzte einen Au-genblick. Dann griff seine Hand nachder Geldbörse in der Tasche.

„Nein, danke, bemühen Sie sichnicht“, sagte der Pfarrer. „Sie sagtenso oft: Unmöglich, ganz unmöglich!Und zudem: Gott will nur haben, wasdie Menschen gern geben.“ — Damitnahm er seinen Hut, stand auf und ginghinaus. Hinter ihm stand der reicheMann, die Geldbörse in der Hand, nach-denklich, fast verwundert und ganz be-wegungslos. — — —

Er hat der Kirchengemeinde danndoch noch einen ansehnlichen Betragübermittelt. H.L.

111. Dezember 2004

Sie zankten oft, die Eheleute Wildian der Dammstraße. Manchmal war esder Mann, der den Streit auslöste,manchmal die Frau, und besonderswährend den Festzeiten schien es, alsob der Teufel los wäre. So war es auchwieder diesmal vor Weihnachten, jasogar schlimmer als je. Doch merkwür-dig. . . kaum hatte das Gezänke begon-nen, fing im Nebenhaus eine helle Stim-me zu singen an. Fröhliche Weihnachts-lieder tönten herüber. Das musste dieneue Nachbarin sein, die erst eingezo-gen und die Wildis noch nicht kannten.„Was hat denn die dreinzuplaudern“,meinte wütend der Mann, und seineMathilde schwor hoch und heilig, siewolle der „Gans“ schon einmal die Le-viten lesen.

Beim Gemüsewagen vor dem Hausgab es bald Gelegenheit dazu. „Sie sindunsere neue Nachbarin?“ fragte FrauWildi die unbekannte Frau, die nebenihr stand. Als diese bejahte, gab sichMathilde einen Ruck und polterte los:„Sie können Ihre frommen Lieder auchanderswo singen, nicht gerade nebenunserem Wohnzimmer, mein Mann undich haben kein Musikgehör dafür“, —„O, stört es Sie?, das tut mir aber leid“,sagte Frau Friedmann freundlich. „Wis-sen Sie, meine Tochter singt so gerne,es hilft ihr über vieles hinweg. Rosma-rie hat so ein feines Gemüt, es leidet,und wenn es Lautes hört, so fängt eseben zu singen an und fühlt sich dannglücklich.“

Etwas kleinlaut nahm nun Mathildeihren Rückzug. „Wir müssen leisersprechen, die drüben verstehen, glau-be ich, jedes Wort“, meinte sie daraufzu ihrem Robert. Und wirklich dach-ten sie daran bis an jenem Nachweih-

nachtsabend, als der Mann etwas ange-heitert heimkam und das Essen nicht aufdem Tisch stand. Böse Worte flogen hinund her. Da war er schon wieder, derhelle Klang aus dem Nebenhaus. „Fröh-liche Weihnacht überall!. . .“ tönte esso froh durch die Zimmerwand. „Sojetzt habe ich genug!“ schimpfte derMann, „der will ich mal die Levitenlesen!“ Und grollend ging er ins Ne-benhaus. Frau Friedmann empfing ihnfreundlich. „Sie möchten einmal mit derSängerin reden?“ sagte sie sanft. „Abernatürlich, Rosmarie wird sich freuen,

ihren Nachbarn kennenzulernen.“ Sieführte ihn in ein helles Schlafzimmer.Da lag in den Kissen ein etwa 20-jähri-ges Mädchen mit hohlen Wangen undverkrümmten Gliedern; doch aus dembleichen Gesicht strahlten dem Eintre-tenden zwei schöne, leuchtende Augenentgegen. „Sie sind krank?“ meintebetroffen Vater Wildi. „Rosmarie hatein Rückenleiden, sie liegt schon seitdrei Jahren“, erklärte die Mutter. Alsder Mann die Kranke bemitleiden woll-te, wehrte diese energisch ab. „Mir geht

es ja noch so gut, ich bin gar nicht arm,ist doch Jesus immer bei mir und hilftmir, mein Los zu tragen. So ist jeder Tagzum Aushalten, und einmal wird ja allesLeid und Weh vorüber sein, dann werdeich auch wieder laufen können.“

Herr Wildi ging still und nachdenk-lich heim. Seine junge Nachbarin hatteihm eine gute Lektion erteilt, er schämtesich vor sich selber und gelobte im stil-len, sein lautes Wesen um dieses Kin-des willen abzulegen.

„Hast du ihr jetzt gehörig die Mei-nung gesagt?“ empfing ihn seine Ehe-hälfte. Der Mann schüttelte den Kopf.„Wenn du wüsstest, Mathilde, wer drü-ben wohnt! Bitte, geh’ doch selbst hin,bring’ diesem kranken Mädchen unse-ren Weihnachtskuchen, ich bitte dichsehr darum.“ Was war nur mit Robertgeschehen! Er kam ihr wie verwandeltvor.

Etwas seufzend nahm die Frau denKuchen, den sie mit viel Liebe geba-cken, und tat, wie ihr der Gatte gehei-ßen. Als sie nach einer halben Stundewieder ins Zimmer trat, hatte sie Trä-nen in den Augen. „Du solltest demKind auch einmal etwas spielen, es freutsich sicher darüber, und du spielst ja sogut.“ — „Meinst du, Liebes? Nun, ichwill es mal versuchen.“ Er setzte sichans Instrument. „Was soll es sein, Mut-ter?“ „Ein Weihnachtslied, denke ich.“Er griff in die Tasten, und plötzlichsetzte die Frau mit ihrer kräftigen Stim-me ein: „O du fröhliche...“ Drübenlauschte eine Kranke. Sie hatte die Hän-de gefaltet und die Augen geschlossenund dankte Gott für die neuen Klänge,die nun statt des Gezänkes durch diedünne Scheidewand drangen. —

R.L.

Die neue Nachbarin vor Weihnachten

12 Evangeliums Posaune

Als Simeon den kleinen Jesuskna-ben in seine Arme nahm und ihn mitseinen Augen schaute, sagte er: „Mei-ne Augen haben deinen Heiland gese-hen.“ Christus ist das Heil der Mensch-heit. Es ist in keinem anderen Heil, dennnur in ihm. Welch ein herrlicher Ge-danke, der in diesem Text zum Aus-druck gebracht wird, dass das Heilwährend dieses christlichen Zeitaltersuniversal oder für die ganze Welt be-stimmt ist. Es ist allen Völkern berei-tet, ein Licht zu erleuchten die Heidenund zum Preise des Volkes Israel.

Die Wichtigkeit und die unumgäng-liche Notwendigkeit des Heils

Mein lieber Leser, hast du schondiesem großen Heil oder der Errettungvon Sünden wahre Aufmerksamkeitgeschenkt? Dies ist von größerer Wich-tigkeit für uns, denn alles andere. DieWichtigkeit aller anderen Dinge, nachdenen die Welt sucht, ist von keinerBedeutung im Vergleich zu der Wich-tigkeit und Notwendigkeit des Heils.Diese große Gabe Gottes ist Christus.Das Seelenheil ist von größerem Wertfür uns als alle irdischen Schätze, Nah-rung, Kleidung, Reichtum oder dieGesundheit unseres Leibes. Es gibt uns

die Verheißung dieses und des zukünf-tigen Lebens.

Das Bedürfnis des Heils ist univer-sal. Auf diese Tatsache ist die großeVorkehrung, die Gott getroffen hat,gegründet. Die Sünde ist weltumfas-send. „Sie sind allzumal Sünder undmangeln des Ruhmes, den sie bei Gotthaben sollten“, sagt die Schrift. Diesist Tatsache, nicht nur in bezug auf dieHeiden, sondern auch auf die zivilisierteWelt. „Welche ohne Gesetz gesündigthaben, die werden auch ohne Gesetzverloren werden. Und welche unter demGesetz gesündigt haben, die werdendurchs Gesetz verurteilt werden.“ Wie-wohl Paulus den sittlichen Zustand derHeidenwelt und der Israeliten in Ver-gleich zog, sagte er: „Es ist hier keinUnterschied.“ „Gott hat alle unter dieSünde beschlossen, auf dass er sich al-ler erbarme.“ In diesen Schriftstellenfinden wir ein Prinzip niedergelegt. DerSündenfall hat die ganze menschlicheFamilie beeinflusst und den Menschenfür den höheren Zweck, für den er er-schaffen war, untauglich gemacht. Daalle gesündigt haben, so würden auchalle verloren gehen. Jesus aber ist ge-kommen, zu suchen und selig zu ma-chen (zu retten), was verloren ist. Ohne

Christus ist die ganze Welt von derGunst und Gnade Gottes für Zeit undEwigkeit abgeschnitten. Dies ist inWahrheit ein finsteres Bild, und wennes nicht eine Tatsache wäre, dass dieBarmherzigkeit triumphiert über dasGericht, und dass die unbegrenzte Lie-be Gottes einen Weg des Entrinnenserfunden hat, so müssten wir der Ver-zweiflung Raum geben, da wir dannkeine Aussicht und Hoffnung auf Er-rettung hätten. Wir freuen uns, dass wirdas Heil, das für uns bereitet ist, ver-kündigen können.

Vorkehrungenfür ein gegenwärtiges Heil

Der Welt Heiland ist in Wirklich-keit gekommen. Man braucht sich nichtder Erwartung hingeben, dass dies ineinem zukünftigen tausendjährigenReich erfüllt werden wird, sondern vorfast zweitausend Jahren, im Anfang derGnadenzeit, verkündigten die Engel diefrohe Botschaft, die allem Volk wider-fahren sollte: „Euch ist heute der Hei-land geboren, welcher ist Christus, derHerr, in der Stadt Davids“. Ja, Chris-tus ist jetzt der Welt Heiland und Erlö-ser. „Sehet, jetzt ist die angenehmeZeit, jetzt ist der Tag des Heils.“ Die

Christus, das Heil der WeltChristus, das Heil der WeltChristus, das Heil der WeltChristus, das Heil der WeltChristus, das Heil der Welt

„Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon; und derselbe Mensch warfromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war inihm. Und ihm war eine Antwort geworden von dem Heiligen Geist, er sollte den Tod nichtsehen, er hätte denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er kam aus Anregen desGeistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, dass sie fürihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gottund sprach: Herr, nun lässest du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast: dennmeine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitet hast vor allen Völkern, einLicht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel.“

Lukas 2, 25 – 32

131. Dezember 2004

Versöhnung ist vollendet; das Blut istvergossen, und jetzt reinigt es von al-ler Sünde. Nicht nur wurde Jesus ge-kreuzigt, um unsere Schuld zu bezah-len, sondern er ist auch von den Totenauferstanden, und er lebt nun immer-dar und vertritt uns zur Rechten Gottesals der große Hohepriester. Er ist derlebendige Herr des Himmels und derErde. „Ich war tot, und siehe, ich lebevon Ewigkeit zu Ewigkeit, und habe dieSchlüssel der Hölle und des Todes.“Durch die Vermittlung des HeiligenGeistes und dem herrlichen Evangeli-um verwirklicht er von seinem hohenThron im Himmel dieses große Heil,am Kreuz erworben, an allen, die daglauben.

Eine große Befreiung Das Heil ist groß, weil es Gottes Heil

ist. Es ist begründet auf der unbegrenz-ten Weisheit, Liebe und Macht Gottes.Das Heil fließt von dem Brunnquell desewigen Lebens und der himmlischenHerrlichkeit; es ist himmlisch, göttlich.Es ist groß, weil es alle Ansprüche, al-les Sehnen der menschlichen Seele er-füllt. Es bringt dem Menschen alleswieder, was ihm die Sünde geraubt hat.Es bricht die Fesseln der Sünde, derbösen Gewohnheiten und Laster undsetzt die gefangene Seele in vollkom-mene Freiheit. Das Wort „Heil“ bedeu-tet Befreiung. „Er wird sein Volk seligmachen (erretten) von ihren Sünden.“„So wir aber unsere Sünden bekennen,so ist er treu und gerecht, dass er unsdie Sünden vergibt und reinigt uns vonaller Untugend.“ „Denn so der Ochsenund der Böcke Blut und die Asche vonder Kuh, gesprengt, heiligt die Unrei-nen zu der leiblichen Reinigkeit, wie-viel mehr wird das Blut Christi, der sichselbst ohne allen Fehl durch den ewi-gen Geist Gott geopfert hat, unser Ge-wissen reinigen von den toten Werken,zu dienen dem lebendigen Gott“ (Hebr.9, 13 und 14). „Also auch ihr, halteteuch dafür, dass ihr der Sünde gestor-ben seid, und lebet Gott in Christo Jesu,

unserm Herrn. Denn nun ihr frei ge-worden seid von der Sünde, seid ihrKnechte geworden der Gerechtigkeit.Nun ihr aber seid von der Sünde freiund Gottes Knechte geworden, habt ihreure Frucht, dass ihr heilig werdet, dasEnde aber das ewige Leben“ (Röm. 6,11. 18. 22).

Das Heil befähigt uns, einheiliges Leben zu führen

„Denn es ist erschienen die heilsa-me Gnade Gottes allen Menschen undzüchtigt uns, dass wir sollen verleug-

nen das ungöttliche Wesen und die welt-lichen Lüste, und züchtig, gerecht undgottselig leben in dieser Welt“ (Tit. 2,11 und 12). „Und Barmherzigkeit er-zeigte unsern Vätern und gedächten anseinen heiligen Bund und den Eid, dener geschworen hat unserm Vater Abra-ham, uns zu geben, dass wir, erlöst ausder Hand der Feinde, ihm dienten ohneFurcht unser Leben lang in Heiligkeitund Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist“(Luk. 1, 72 – 75). Jesus sagt uns deut-lich, dass niemand zwei Herren dienenkann, und dass, wer Sünde tut, der Sün-de Knecht ist. Der Apostel lehrt, dass,wenn wir Knechte der Gerechtigkeitsein wollen, wir zuerst frei von derSünde sein müssen. Wiederum lesen

wir: „Ein guter Baum kann nicht fauleFrüchte bringen.“ Die Früchte des Gei-stes, die in einem christlichen Lebenhervorgebracht werden, sind von Sün-de unvermengt. Paulus sagt uns, wasdie Früchte des Geistes sind, nämlich:„Liebe, Freude, Geduld, Freundlich-keit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut,Keuschheit.“

„Wer in ihm bleibt, der sündigtnicht: wer da sündigt, der hat ihn nichtgesehen noch erkannt. Wer Sünde tut,der ist vom Teufel; denn der Teufelsündigt von Anfang. Dazu ist erschie-nen der Sohn Gottes, dass er die Wer-ke des Teufels zerstöre. Wer aus Gottgeboren ist, der tut nicht Sünde, dennsein Same bleibt bei ihm: und kann nichtsündigen, denn er ist von Gott gebo-ren“ (1. Joh. 3, 6. 8. 9). Welch eineherrliche, himmlische Wahrheit dieseSchriftstellen hervorleuchten lassen!Worte können nicht deutlicher ein sün-denfreies Leben lehren, denn dieseSchriftstellen, und das beste von allemist, dass diese Segensgabe nicht erst ineinem zukünftigen Zeitalter zu findenist, sondern gerade jetzt, in dieser ge-genwärtigen Welt, und wir können dieseunser ganzes Leben lang genießen.

Der Wert des Heils Das Heil oder die Errettung von

Sünden ist mehr wert denn alles Goldund Silber, Rubinen und Diamanten derganzen Welt. Dieses Heil hat einen ge-genwärtigen Wert für alle, die es besit-zen, da es jedes Sehnen der menschli-chen Seele zufriedenstellen kann. Esgibt uns eine Erkenntnis unserer An-nahme bei Gott. Es ist von großem,physischen und moralischem Nutzen.Es wird wertvoll sein in unserer Ster-bestunde, am großen Tage des JüngstenGerichts, und seine große Belohnungreicht bis in alle Ewigkeit. Mein lieberLeser besitzt du dieses große Heil?Wenn nicht, dann lasse dich jetzt ret-ten. Komme jetzt, denn bedenke, dassdas Heil jetzt oder niemals zu erlangenist. H. M. R.

14 Evangeliums Posaune

„Der Herr kommt!“ Diese frohe Bot-schaft riefen sich die ersten Christenimmer wieder zu. Kann es etwas Freu-digeres geben als das Kommen einergliebten Person? Wer unseren Herrnund Heiland Jesus Christus lieb hat,wird darum auch mit den ersten Chri-sten bei dem Ruf: „Der Herr kommt!“freudig aufhorchen. Als einen Ruf derFreude wollen wir ihn hören, freudigund dankbar in der gewissen Hoffnung,dass der Tag seiner Wiederkunft näher-rückt. Warum sollten wir uns nicht freu-en, wissen wir doch, dass wir ihn se-hen werden, wie er ist und mit ihmAnteil haben dürfen an allen Segnun-gen des Vaterhauses, in dem er uns dieStätte bereitet hat nach seiner klarenZusage und Verheißung. Können wirnicht sehen, wie die Zeichen der Wie-derkunft des Herrn vorhanden sind?Sind es nicht Zeichen, die übereinstim-men mit den letzten Reden Jesu, in de-nen er uns gewisse Zeichen als Vorbo-ten seines Kommens voraussagt? In die-ser Verbingung hiermit hat er uns ge-sagt, dass wir angesichts dieser Zeichendie Häupter erheben und aufhorchensollen; denn die Erlösungsstunde naht.

Ja, wir sollen uns freuen, wenn derHerr kommt; denn er wird kommen alsSieger über alle seine Feinde. Wenn dieMenschen alle ihre Kräfte erschöpfthaben werden, wenn alle Versuche,Christus abzusetzen, fehlgeschlagensind, wenn der Bankerott aller mensch-lichen Kräfte offenkundig sein wird,dann wird er, unser Herr, als der Letz-te über dem Staube stehen. Wenn alleKultur der Menschen im Staube liegt,dann wird der Herr als Sieger daste-hen. Keine Hand wird sich mehr gegenihn erheben, kein Mund gegen ihn läs-tern, keine Macht sich gegen ihn erhe-ben, ihm wird gegeben sein alle Ehreund alle Macht, und alle, die ihn lieb-ten, werden mit ihm herrschen in Ewig-

keit. — Ist das nicht Grund und Ursa-che zur Freude? Hebet eure Häupter aufund freuet euch im Vorgefühl des kom-menden großen Sieges.

Dann wird unser Herr auch allesvollenden, was unvollendet aus denHänden derer, die ihm geglaubt haben,entglitten ist. Keine Siegesverheißungwird dann mehr unerfüllt und kein Hoff-nungsstern erloschen sein. Es wird al-les vollendet und alles erfüllt werden,was durch den Mund der Apostel undPropheten verkündet worden ist. DieReiche dieser Welt werden zerfallensein und alle Herrschaft und Macht, alleHerrlichkeit und Ehre werden Gott ge-hören für immer und ewig.

Die Gewissheit der Erfüllung allerdieser Wahrheiten soll uns ein Ruf zuangestrengter, freudiger Arbeit sein.Die Stunden eilen schnell; es geht aufMitternacht zu. Sollen wir nun ruhen?Nein, selig ist der Knecht, den der Herrwachend findet. Sollen wir zagen, weilder Feind seine Stunde gekommen siehtund weiß, dass er nicht mehr viel Zeithat und deshalb um so furchtbarer ar-beitet und wütet und zerstört? Sollenwir Pessimisten sein und nur schwarzmalen? Nein, gereade die Gewissheit:„Der Herr kommt!“ muss allen Pessi-mismus gründlich zerstören. Auf zurfreudigen Arbeit! Wir werden demHerrn bei seinem Kommen nicht gefal-len, wenn wir sorgenvoll und seufzendüber den traurigen Zeitlauf in der Kam-mer sitzen. Nein, wir werden ihm ge-fallen, wenn wir dem Auftrag gemäßdas anvertraute Reichsgut umsetzen undmehren. — Wer selbst danach trachtet,reinen Herzens zu sein, wenn der Herrkommt, wer mit all seiner Kraft treuwirkt an der Rettung anderer, der wirddem Herrn gefallen; denn das sind dieFrüchte, die er sucht, wenn er kommt.Darum auf zur Arbeit am eigenen Heilund am Heil der Welt! Sage doch nicht,

letztere Arbeit sei umsonst und vergeb-lich. Es fehlt dir ja jeder Maßstab, umfestzustellen, wo das ausgestreute Samen-korn der Wahrheit hinfällt und aufgeht.Säe du den Samen der Wahrheit nur aus.Lege du nur Zeugnis ab von deinemHerrn; kümmere dich nicht um den Er-folg. Überlass diesen deinem Herrn. Aberwirke du mit aller deiner Kraft. Und wahr-lich, wenn der Endsieg des Herrn sicherist, dann ist Freude an der Arbeit für denHerrn vollkommen berechtigt.

Den Tag seiner Wiederkunft hat unsder Herr verborgen, und kein Rechen-künstler wird ihn uns angeben. — DieBibel sagt uns, dass des Herrn Tag kom-men wird wie ein Dieb in der Nacht.Darum sei bereit; bestelle dein Haus undsei treu im Wirken für ihn. Sei ein Zeu-ge für Jesus durch deinen Glauben, dei-nen Wandel und deinen Eifer für ihn,und freue dich, dass der Herr wieder-kommt.

Die „EVANGELIUMS POSAUNE“ ist einechristliche Schrift die klar und entschieden fürdas volle Heil in Christo, die Einheit aller Kin-der Gottes, sowie für sämtliche Wahrheiten derHeiligen Schrift eintritt. Herausgegeben im In-teresse der Gemeinde Gottes von

CHRISTIAN UNITY PRESS

PUBLIKATIONS KOMITEE:Edmund Krebs

Siegfried RaaschReinhard Roesler

EDITOR: Otto SommerfeldBEZUGSPREIS: Ein JahrUSD 15.50 – EUR 15,50

A journal of vital Christianity, published inthe interest of the German Church of God.

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151. Dezember 2004

Eine Frage, die viele Gemüter be-schäftigt. Das hat auch seine Begrün-dung, weil mit Jesu Wiederkunft vielesvor sich gehen wird, von dem GottesWort uns berichtet und Jesus selbst ge-redet hat. Diese Frage war schon in denersten Jüngern aufgestiegen, zumal sieimmer noch trotz allen BelehrungenJesu, die nur auf ein geistliches Reichhindeuteten, ein irdisches Königreicherwarteten, das alle anderen weit in denSchatten stellen würde.

Jesus stand im Begriff, diese Erdezu verlassen. Nach seiner Auferstehungließ er sich noch vierzig Tage in Per-son von ihnen sehen und redete mit ih-nen von dem Reich Gottes, wovon erschon vor seinem Tod mit ihnen gere-det hatte und gesagt: „Das Reich Got-tes kommt nicht mit äußerlichen Gebär-den; man wird auch nicht sagen: Sie-he, hier! oder: da ist es! Denn sehet,das Reich Gottes ist inwendig in euch“(Luk. 17, 20 und 21). In verschiede-nen Gleichnissen hatte er versucht, ih-nen das Reich Gottes vor die Augen zumalen und in die Herzen zu versenken,und siehe da, kurz vor diesem so gro-ßen Ereignis, vor seiner Himmelfahrt,wo er alle Vorbereitungen für sein Reichtrifft und ihnen sagt, was sich bald nachseinem Hingang zum Vater ereignenwird, treten diese seine Jünger zu ihmund fragen: „Herr, wirst du auf dieseZeit wieder aufrichten das Reich Isra-el?“ Jesus gab ihnen hier keine direkteAntwort, denn er redete ja nicht vondem Reich Israel. Was sie am allermei-sten bedurften, um rechte Zeugen sei-nes Reiches zu sein, war Kraft; davonredete er und diese verhieß er ihnen.

Jesus hatte oft von seiner Wieder-kunft oder seinem zweiten Kommen zuden Jüngern geredet, aber nicht ein ein-ziges Mal finden wir in den Worten,die uns durch die Apostel oder Evan-gelisten von ihm aufbewahrt geblieben

sind, dass er sagte, wann diese stattfin-den sollte. Als Jesus von der Zerstö-rung Jerusalems und seiner Wiederkunftredete, sprach er unter anderem auchdiese Worte: „Von dem Tag aber undvon der Stunde weiß niemand, auch dieEngel nicht im Himmel, sondern alleinmein Vater. Darum wachet: denn ihrwisset nicht, welche Stunde euer Herrkommen wird. Darum seid bereit; denndes Menschen Sohn wird kommen zueiner Stunde, da ihr’s nicht meinet.Aber gleichwie es zu der Zeit Noahswar, also wird auch sein die Zukunftdes Menschensohns. Denn gleichwie siewaren in den Tagen vor der Sintflut –sie aßen, sie tranken, sie freiten undließen sich freien, bis an den Tag, daNoah zu der Arche einging; und sieachteten’s nicht, bis die Sintflut kamund nahm sie alle dahin – also wirdauch sein die Zukunft des Menschen-sohns . . . Darum wachet; denn ihrwisset nicht, welche Stunde euer Herrkommen wird“ (Matth. 24, 36 – 42).

Trotz dieser deutlichen Worte ha-ben es dennoch viele in der Vergangen-heit gewagt, Tage und Stunden anzu-geben, wann Christus wiederkommt.Sie alle sind mit ihrer Behauptung zuSchanden geworden, und so wird esallen nach ihnen ergehen, die dasselbezu tun versuchen.

Jesus wird wiederkommen, so sagt unsGottes Wort, und dies zu glauben ist al-len Menschen empfohlen. An Christusvon Herzen zu glauben, wird uns inBereitschaft halten, wenn er wieder-kommt, ungeachtet, wann dieses ge-schieht. Die besonderen Zeiten,in de-nen wir leben, mögen uns zu verstehengeben, dass wir der Wiederkunft Jesunäher kommen. Dies ist gewiss annehm-bar und vereinbar mit Jesu Aussagen,doch damit ist uns keine bestimmte Zeitgegeben. Wir alle wissen und glauben,dass die Zeit vergeht, und wir mit ihr.

Menschengeschlechter sind gekommenund gegangen; wir in unserem Zeital-ter gehen auch dahin. Jeder Tag bringtuns der Ewigkeit näher und damit auchnäher dem Abschluss der Zeit. So un-gewiss (zeitlich gesehen) wie Jesu Wie-derkunft ist, so ungewiss ist auch unserLeben. Keiner von uns, die wir jetztauf Erden sind, mag die WiederkunftJesu erleben, doch wer bürgt uns da-für, dass wir morgen noch da sind? –Ist es notwendig, bereit zu sein, wennJesus kommt, wieviel mehr ist es nö-tig, bereit zu sein für das Sterben! Undwir alle werden sterben, wenn Jesusnicht inzwischen wiederkommt. Darum,wenn wir bereit zum Sterben sind, sindwir auch bereit, wenn Jesus kommt.

Das, was wir vor allen Dingen wis-sen müssen ist dieses: Bin ich wieder-geboren? Hat Jesus alle meine Sündengetilgt? Habe ich mich reumütig vorGott über mein begangenes Unrechtgebeugt, habe ich es nach Möglichkeitgutgemacht, und glaube ich an JesusChristus seinem Wort gemäß? Wennwir dieses wissen, dann sind wir wohlgeborgen, in diesem Leben ob wir ster-ben oder ob Jesus wiederkommt.

Manche mögen Jesu Wiederkunftschnell herbeiwünschen und dafür be-ten, aber ist ein solches Gebet nicht einwenig selbstsüchtig, wenn wir an dieMillionen denken, die noch in Sündensind? Gott will, dass allen Menschengeholfen werde und sie zur Erkenntnisder Wahrheit kommen sollen. Wenn wirdarüber nachdenken, so werden wir alsChristen eifriger werden ihnen zu hel-fen, damit auch sie erkennen zu dieserihrer Zeit, was zu ihrem Frieden dient.

Gott helfe uns allen, bereit zu sein,wenn Jesus kommt oder wir vom na-türlichen Tod ereilt werden. Leben wirauf Erden für Jesus von ganzem Her-zen, dann sind wir sicher im Tod oderbei seiner Wiederkunft.EP

Wann kommt Jesus wieder?Wann kommt Jesus wieder?Wann kommt Jesus wieder?Wann kommt Jesus wieder?Wann kommt Jesus wieder?

16 Evangeliums Posaune

Im 1. Petri 2, 17 finden wir dieAufforderung: „Fürchtet Gott!“ DieseFurcht Gottes, die ein jeder wahreChrist in sich trägt, ist keine Furcht vorder Strafe oder vor dem gerechten Ge-richt Gottes, es ist keine sklavischeFurcht. Ein Sklave leistet Gehorsam ausFurcht vor der Strafe, deren er sichdurch seinen Ungehorsam schuldigmachen würde. Die Furcht Gottes imHerzen der Kinder Gottes ist vielmehrgleich jener innigen Liebe, die ein ge-horsames Kind gegen seine Eltern hegt;es will nicht ungehorsam sein, weil esfürchtet, die geliebten Eltern dadurchzu betrüben. So ist es auch mit der wah-ren Gottesfurcht. Das Kind Gottesfürchtet sich, gegen Gott zu sündigen,weil es ihn von ganzem Herzen liebt.Der Gedanke daran, dass es Gott be-trübt haben könnte, veranlasst es, sichihm in Demut zu nahen und seine Gna-de ernstlich zu suchen. Nur in den Her-zen demütiger Gotteskinder wohnt diewahre Gottesfurcht.

Der unwiedergeborene Menschfürchtet Gott, weil er ein schuldigesGewissen hat und um der Strafe wil-len, die seiner wartet. Eine solcheFurcht bringt keinen Segen, sondern siehat Pein und Qual. Dies ist die Furcht,von der das Wort Gottes sagt: „Furchtist nicht in der Liebe, sondern die völ-lige Liebe treibt die Furcht aus; denndie Furcht hat Pein“ (1. Joh. 4, 18).Die völlige Liebe treibt die Furcht aus,die den Menschen quält und peinigt, näm-lich die Furcht vor Menschen, vor demTod und dem ewigen Gericht. Je völligerdie Liebe bei uns ist, desto größer wirdauch die wahre Furcht Gottes sein.

Durch den Propheten Jeremia sagtGott: „Und ich will ihnen einerlei Herzund Wesen geben, dass sie mich fürch-ten ihr Leben lang, auf dass es ihnenund ihren Kindern nach ihnen wohlgehe; und will einen ewigen Bund mitihnen machen, dass ich nicht will ab-lassen, ihnen Gutes zu tun; und willihnen meine Furcht ins Herz geben, dass

sie nicht von mir weichen“ (Jer. 32, 39und 40). Hier ist von der Zeit des Evan-geliums die Rede, wenn alle, die denkommenden Erlöser annehmen, dieseGottesfurcht empfangen, die sie veran-lasst, nicht mehr von Gott zu weichen,sondern ihm zu gehorchen.

Bist du im Besitz dieser heiligenFurcht? Schreckst du vor der Sündezurück, weil du dir bewusst bist, dassGott dadurch betrübt wird? Wenn duohne diese Gottesfurcht bist, so bist duohne Heil; du bist verloren, es sei denn,dass du Buße tust und dich zu Gott wen-dest. Dann wird der Herr diese heiligeFurcht auch in dein Herz pflanzen. „DieFurcht des Herrn ist eine Quelle desLebens, dass man meide die Stricke desTodes“ (Spr. 14, 27). „Siehe, dieFurcht des Herrn, das ist Weisheit, undmeiden das Böse, das ist Verstand“(Hiob 28, 28). Hier sehen wir wiede-rum, dass diese Gottesfurcht uns dahinbringt, dass wir das Böse oder die Sün-de meiden. Niemand, der in Sündenlebt, besitzt wahre Gottesfurcht. Aberjeder Mensch, der von Gott geboren ist,besitzt die Furcht, die das Böse mei-det, ja: „Die Furcht des Herrn hassetdas Arge, die Hoffart den Hochmut undbösen Weg“ (Spr. 8, 13). Nicht nurmeidet sie das Böse, sondern sie hasstund verabscheut es auch, und darumbleibt der Gerechte auf dem rechtenWeg. Deshalb hält sich auch der wahr-haft gottesfürchtige Mensch so weit wienur möglich von der Sünde fern. Erhasst die Sünde und hat keine Gemein-schaft mit den unfruchtbaren Werkender Finsternis, sondern straft diese viel-mehr.

Erst wenn unsere Gottesfurcht sogroß und tief ist, dass alle Furcht vorMenschen davor zurücktritt und ver-schwindet, können wir ein wahrhaftgottgefälliges Leben führen und ange-nehm vor ihm sein. Im christlichenLeben kommen Prüfungen über uns, andenen wir erkennen können, ob wirwirklich Gott mehr fürchten als die

Menschen. Die Apostel hatten solchePrüfungen zu bestehen. Als man ihnenverbot, im Namen Jesu zu predigen,sagten sie: „Man muss Gott mehr ge-horchen als den Menschen.“ Die Furchtund Liebe zu Gott trieb sie dazu, lieberSchmach und Verfolgung zu erleiden,als den Menschen zu gefallen und Gottungehorsam zu sein. Auch heute gibtes derartige Prüfungen. Wenn wir ir-gendeiner Pflicht, die Gott uns aufer-legt, nicht nachkommen, weil wir unsvor Menschen fürchten, so gibt uns dieszu erkennen, dass die Liebe nicht völ-lig in uns ist.

Die Furcht Gottes nimmt in demHerzen eines Kindes Gottes entwederbeständig zu, oder sie nimmt ab. Dieshängt ganz von uns selbst ab. Wenn wirgehorsam bleiben und allen PflichtenGott gegenüber, auch in den kleinstenDingen, nachkommen, so wird die Got-tesfurcht im Herzen sich vermehren, siewird wachsen und zunehmen. Aberauch umgekehrt, wenn ein Menschnachlässig wird und seine Pflicht auchnur in kleinen und unscheinbaren Din-gen versäumt, so kann er auf keineZunahme rechnen, und wenn er so fort-fährt, wird die Furcht Gottes bald ganzvon ihm gewichen sein, und er wirddann auch in die Sünde hineingeraten.

Wie steht es mit dir, liebes KindGottes? Nimmt die Gottesfurcht in dirbeständig zu, oder kannst du jetzt Din-ge tun, die du nicht tun konntest, als dudich zuerst zum Herrn bekehrt hast? Istdein Wandel und dein Betragen heutereiner als je zuvor? Oder nimmst du esjetzt vielleicht nicht mehr ganz so ge-nau wie im Anfang deines christlichenLebens? Dies sind ernste Fragen; aberwir tun gut daran, sie uns zu stellen undsie gewissenhaft zu beantworten. Wirtun wohl daran, uns im Spiegel des gött-lichen Wortes zu betrachten.

Ja, beschaue dich im Spiegel desWortes, lieber Leser! Frage dich selbst:Bringe ich die Früchte des Geistes?(Gal. 5, 22). Lebe ich täglich und stünd-

Wahre GottesfurchtWahre GottesfurchtWahre GottesfurchtWahre GottesfurchtWahre Gottesfurcht

171. Dezember 2004

lich in der Furcht Gottes? Ist sie stetsin meinem Herzen und vor meinenAugen? Liebe ich Gott noch ebenso in-nig wie zur Zeit, da ich die erste Liebeempfing, oder habe ich sie verloren undbin lau und träge geworden? Bin ichaus der Gnade gefallen und habe wei-ter nichts als ein leeres Bekenntnis? Oscherze nicht mit dem Heil deiner See-le! Solange du noch in dieser Welt lebst,kannst du Gnade erlangen und die Ge-rechtigkeit der Heiligen, wenn du dichdemütigst unter die gewaltige Hand Got-

tes. Tust du dies aber nicht, so wirst dueinst nicht vor Gott bestehen können.

Denen, die Gott fürchten, sind herr-liche Verheißungen gegeben. „Wer denHerrn fürchtet, der hat eine sichereFestung, und seine Kinder werden auchbeschirmt. Die Furcht des Herrn ist eineQuelle des Lebens, dass man meide dieStricke des Todes“ (Spr. 14, 26 und27). „Die Furcht des Herrn mehrt dieTage; aber die Jahre der Gottlosen wer-den verkürzt“ (Spr. 10, 27). „DieFurcht des Herrn ist rein und bleibet

ewiglich.“ Der wahrhaft Gottesfürch-tige bittet: „Weise mir, Herr, deinenWeg, dass ich wandle in deiner Wahr-heit; erhalte mein Herz bei dem einen,dass ich deinen Namen fürchte.“ „Dar-um, dieweil wir empfangen ein unbe-weglich Reich, haben wir Gnade, durchwelche wir sollen Gott dienen, ihm zugefallen mit Zucht und Furcht.“

„Lasst uns die Hauptsumme allerLehre hören: Fürchte Gott und halteseine Gebote, denn das gehört allenMenschen zu.“ EP

Wo ist euer Glaube?Wo ist euer Glaube?Wo ist euer Glaube?Wo ist euer Glaube?Wo ist euer Glaube? Diese Frage stellt der Herr auch

heute seinen Kindern.

Er sucht den Glauben der ihn ehrt (Joh. 14, 13). Er sucht den Glauben, der durch die Liebe tätig ist (Gal. 5, 6). Er sucht den Glauben, durch den er sich verherrlichen kann (Joh. 11, 40). Er sucht den Glauben, der sich allein auf sein Wort stützt (Röm. 4, 18 und 25; Hebr. 6, 11 und 12).

Gott kann sich auch heute nur dannoffenbaren, wenn seine Kinder in allenLagen ihres Lebens seinem Wortglauben und vertrauen. Doch zu allenZeiten gab es nur Wenige, die einenlebendigen Glauben hatten, der in ihremLeben sichtbar war und durch dieseZeugen redet der Herr auch heute nochzu uns. In Hebräer 2 ermahnt uns dasWort, dass wir das Wort Gottes,welches wir hören, wahrnehmen sollen,damit wir nicht dahinfahren. DiesesWort hat sich immer durch Zeichen,Wunder und mancherlei Kräftenoffenbart (Vers 4; Apg. 8, 8 und 7;Apg. 14, 3; 2. Kor. 12, 12).

Gottes Augen sehen auch heute nachdem Glauben (Jer. 5, 3). Und wie zuJeremias Zeiten muss er auch heute

klagen: „Der Glaube ist untergegangen. . .“ (Jer. 7, 28). Die Ursache liegtimmer bei uns, niemals bei Gott. Er hatsich nicht verändert. Seine Kraft hatnicht abgenommen (Jes. 59, 1 und 2).

Wo finden wir heute noch denGlauben, den der Hauptmann zuKapernaum hatte (Matth. 8, 5 – 10),oder wie der königliche Beamte inJohannes 4, 49 – 53, der zu Jesus sagte:„Sprich nur ein Wort“ und Jesus sagtezu ihm: „Gehe hin, dein Sohn lebt“.Er glaubte dem Wort Jesu und wurdenicht enttäuscht. Haben wir heute nichtmehr als alle diese Leute, die zu JesuZeiten lebten und seinem Wortglaubten? Wir haben sein Wort, wirhaben die Erlösung durch sein Blut, wirhaben viele Zeugen, die durch ihrenGlauben sein Wort lebendig machten.Wir haben das Vorrecht, ungehindertdas Wort Gottes zu bezeugen. Dochwird es nur dann etwas ausrichten, wennwir es mit unserem Leben beweisen.Dieser lebendige Glaube ist heute nurnoch selten zu sehen. Warum das? Weildie meisten Kinder Gottes heute lieberHilfe bei Menschen suchen als bei Gott.Zu Jesu Zeiten war es geradeumgekehrt. Die Menschen suchten inihren Nöten und Krankheiten hier undda Hilfe und fanden sie nicht, imGegenteil, es wurde schlimmer (Mark.5, 28). Als sie aber von Jesus hörten,war ihnen kein Weg zu weit, um seineHilfe zu suchen (Mark. 8, 2 und 3). Ihr

Vertrauen wurde reich belohnt. Jesuswill auch heute unser Arzt sein. Wennwir ihm vertrauen, wird sein Name undseine Kraft auch andern offenbar, diegerade Hilfe brauchen. Seine Kraft hatnicht abgenommen, aber unser Glaubeist schwach geworden (Ps. 12, 2). Erruft uns auch heute noch zu: „Ich binder Herr, dein Arzt.“ Wenn uns eineKrankheit befällt, dann wollen wir nichtunruhig werden. Lasst uns erst einmalganz still werden vor Gott und hören,ob er uns durch die Krankheit etwassagen will (Hiob 33). Vielleichtbrauchen wir gerade eine stille Zeit, ummehr auf das Wort Gottes zu achten.Oder er lässt die Krankheit zu, umunseren Glauben zu prüfen. Esgeschieht nichts ohne Gottes Zulassung.Und wenn die Schmerzen fastunerträglich werden, dann halte standim Glauben auf sein Wort. Nimm diralle Verheißungen zu eigen und gibkeinem Zweifel Raum. Lass dich nichtdurch deine Mitmenschen bewegen, woanders Hilfe zu suchen. Vielmehrfordere sie auf, für dich zu beten, wennsie gläubig sind. Glaube fest, der Herrkommt keinen Augenblick mit seinerHilfe zu spät. Das habe ich schon ofterfahren, darum kann ich es bezeugen.Gott lässt gerade über seine Kindermanche Nöte und Krankheiten zu, damiter sich durch unsern Glauben verherr-lichen kann, sodass wir dann mit unseremZeugnis anderen eine Hilfe sein können.

18 Evangeliums Posaune

Das war die Losung unseres diesjäh-rigen Pfingstfestes in Herford. Langeim Voraus haben wir für den SegenGottes zu diesem Fest gebetet. Wie ger-ne wollten wir Gottes Geist spürbarunter uns erleben. Unser Gebet warnicht umsonst. Es waren so herrlicheTage, dass wir gar nicht auseinandergehen wollten.

Durch die klare biblische Verkündi-gung des Wortes durch den Gastpredi-ger, Bruder Friedrich Krebs, haben wirdie Gegenwart Gottes erleben dürfen.

Viele teure Seelen suchten in diesenTagen Hilfe und fanden sie unter demKreuz. Ja, unter dem Kreuz, wie oftwaren auch wir, besonders im vergan-genen Jahr, unter dem Kreuz. Wir ha-

ben gebetet, gefleht und gebangt. Wirhaben geweint und uns immer wiedergefragt: „Warum hast du uns dieseschwere Last auferlegt? Warum mussunser Sohn dieses schwere Krebsleidentragen? Ach, und du weißt ja unser Kindist noch nicht dein. Was wird denn wenner sterben muss? Vater, habe Erbarmenmit uns, sei uns gnädig, erhöre unserFlehen.“ Tag und Nacht haben wir, un-sere Eltern, Geschwister, Freunde unddie ganzen Gemeinden in Deutschlandund über die Grenzen hinaus für Den-nis gebetet.

Wir haben Trost und Hilfe erfahren,Dennis wurde gesund. Wie war unsereFreude so übermäßig groß. Unser Herzströmte über vor Dank und wir hörtennicht auf für das Seelenheil unsererKinder zu beten.

Am Pfingstsonntag haben wir einebesondere Stunde in unserem Lebenerfahren, unser Sohn und unsere Toch-ter haben das Mahnen des Geistes ver-spürt und haben sich beide unter dasKreuz begeben und Frieden für ihreSeelen empfangen.

Wie groß ist unsere Freude, nun mitder ganzen Familie Gott dienen zu kön-nen. Wir freuen uns über jeden, der inden Pfingsttagen zu Gott gefunden hat.Unser Gebet ist, dass sie alle an Er-kenntnis wachsen und im Geist zuneh-men möchten.

Es ist ein Vorrecht, füreinander be-ten zu können. So empfehlen wir unsauch weiterhin der Fürbitte, legen unsund unsere Kinder in Gottes Hand. Wirbitten um die Gnade, ein Vorbild seinzu können. Wir bitten auch für unsereGeschwister und deren Kinder, die nochin der Welt sind. Wir bitten für die äl-ter gewordenen und die Kranken in un-serer Gemeinde und im Geschwister-kreis.

Wir danken unseren Brüdern am Ort,die uns am Wort dienen. Wir dankenfür die vielen Geschwister, die mit unsbeten und wir danken unserem Gott, derdie Gebete seiner Kinder erhört.

Eckhardt und Hilda Schmidt,

Er will uns auch ein Trost sein (2.Kor. 1, 3 – 11); er will uns ein Helferund Führer sein in allen Lagen (Ps. 32,8; Hebr. 13, 6). Du sagst, du bist be-reit zu sterben. Warum aber rufst duschnell den Arzt oder suchst irgendwoandere Hilfe für deine Leiden und Nöte?Hast du vielleicht doch noch Furcht vordem Tod? Dann ist dein Glaube nichtrechtschaffen vor Gott. Jesus hat unsdie Furcht vor dem Tod weggenommen.Wir wollen uns nicht in eine falscheSicherheit wiegen. Gottes Wort sagtuns, dass seine Kinder in allen Stürmen,Trübsalen und Leiden in völliger Ruhe,Sicherheit und Frieden bleiben (Spr. 3,21 – 26). Sie fühlen sich vollkommengeborgen in Gottes Hand. In solchenPrüfungszeiten wird dir Jesus ganz nahesein. Du wünschest nur in der Gegen-wart Jesu zu bleiben. Dein Herz istvoller Dank für alle Wohltaten in dei-nem bisherigen Leben. Dein Verlangenist, dich in seinen Willen zu schicken.Du legst alle Sorgen um deine Liebenin seine Hände und vertraust ihm, dasser die Deinen versorgen wird, wenn erdich heimnimmt. Du wirst es erleben,dass dann die Sorgen und Schmerzenverschwinden durch die Nähe Gottes.Glaube, wenn deine letzte Stundekommt, kann dir auch der beste Arztnicht helfen, um dein Leben zu verlän-gern. Will der Herr dich aber noch ge-brauchen, dann wird er dich wiederaufrichten, wie schlimm auch dein Zu-stand sein mag. Solche Erfahrungenhaben mich im Glauben gestärkt. Dar-um möchte ich auch alle Kinder Gottesermutigen, wieder Glauben zu fassenund Gott zu vertrauen. Wenn wir sei-nem Wort nicht glauben, dann stellenwir ihn als Lügner hin. Das wollen wirdoch nicht tun. Und wenn der Herr nichtso eingreift, wie wir es erwarten, dannwollen wir geduldig bleiben, bis er unssagt, was er im Sinn hat.

„Denn der Herr ist freundlich dem,der auf ihn harrt, und der Seele, dienach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding,geduldig zu sein und auf die Hilfe des

Herrn zu hoffen“ (Klagl. 3, 25 und 26). Der Herr hat auch mir nicht alles

weggenommen, worum ich ihn gebe-ten habe, doch er hilft mir tragen ohnezu klagen. Wir glauben doch, dass de-nen, die Gott lieben, alle Dinge zumBesten dienen?

Liebe Seele, ein gutes Mittel, nichtauf unsere Schmerzen, Sorgen oderNöte zu achten ist: „ Der Glaube, derdurch die Liebe tätig ist.“ Bitte denHerrn, dass er dir Aufgaben zeigenmöchte, mit der Gabe zu wirken, die erdir gegeben hat (1. Kor. 12), dann wirddein Herz mit großer Freude erfüllt unddie Freude vertreibt alle Sorgen undSchmerzen. Oder dringt uns die LiebeChristi nicht mehr?

„Glauben und Vertrauenist hier unser Los,fest auf Jesus schauen,das macht kindlich groß.“ Herr, stärke uns den Glauben! I. H.

„. . . mein Geist soll

unter euch bleiben.“ Hagai 2,5

Zeugnis Herford, Deutschland

191. Dezember 2004

Unsere Fortsetzung

Lebensbilder für Alt und Jungwahre Kurzgeschichten

Die gütige Hand der Vorsehung

Rolf war im Grunde ein guter Junge, dazu begabt, auf-geweckt und auch fleissig, sodass er über alles nötige Rüst-zeug verfügte, um es einmal zu etwas Rechtem zu bringen.Siebzehn Jahre alt, lernte er Mechaniker. Die Lust zum Bas-teln und Bosseln mochte er vom Vater geerbt haben, derauch Handwerker gewesen war, leider aber vor etwa zehnJahren tödlich verunglückte.

Seitdem lebte Rolf allein mit seiner Mutter, und als de-ren ein und alles, fehlte es ihm an nichts von alledem, wasein werdender Mann zum Leben und zu seiner Vollendungbraucht – eines ausgenommen: die nötige Zucht. Der Jungewar, kurz gesagt, verwöhnt worden. Zuviel Milde und Nach-sicht zeitigten in ihm eine unangenehme Selbstherrlichkeit.

Es sei dahingestellt, wie es kam, dass den jungen Men-schen die Spielleidenschaft packte und derart umgarnte, dasser während der Freizeit nichts anderes mehr kannte als Kar-tenspiel und Würfelbecher. Zwar ging es dabei nicht umhohe Geldbeträge – viel Geld besaß der Lehrling ja nicht -,aber es ging um mehr; er brachte, ohne es zu wissen, sichselbst und seine Zukunft zum Einsatz. Blindlings jeder Ver-lockung an den Spieltisch folgend, fand Rolf keinerlei Ge-fallen mehr an häuslicher Geselligkeit und besinnlichem Fa-milienleben und teilte schließlich nur noch den Tisch mitseiner Mutter, wenn sie zum Essen rief.

Kein Bitten und kein Reden half. Abend für Abend fieler der Spielleidenschaft zum Opfer; der Mutter brach fastdas Herz darüber. Rolf sah nicht oder wollte nicht sehen,wie sie ihren Kummer in sich hineinfraß und unsagbar litt.Als sie ihn eines Abends inständig bat, doch bei ihr zu blei-ben, da sie sich nicht wohl fühle, versuchte er es sogar mitAusflüchten: „Ein andermal, Mutter. Morgen.“

„Und wenn es morgen zu spät sein sollte?“ forschte dieSchwergeprüfte, die den Leichtfertigen auf eine Gewissens-probe stellen wollte.

„Zu spät – ?“ erschrak dieser. „Bist du denn krank, Mut-ter? Soll ich den Arzt rufen?“

„Lass nur, Rolf“, klang es müde zurück, „der Arzt könntemir nicht helfen.“

Aufatmend griff der Junge nach ihrer Hand. „Also mor-gen, Mutter, bleibe ich zu Hause, das verspreche ich dir.Heute geht es leider nicht, ich bin fest verabredet, und seinWort muss man doch halten!“

Wenig später befand sich Rolf auf dem Weg zu seinenSpielgenossen. Er hatte es noch eiliger als sonst; doch dieseEile rührte weniger von der geringen Zeitversäumnis her,die ihm die Zwiesprache daheim eingetragen hatte, als voneiner nicht zu bändigenden inneren Unruhe, die ihn in demAugenblick befiel, als er das Haus verließ. Sein Gewissenschlug, und in dem Wahn, ihm entfliehen zu können, jagteer dahin wie ein gehetztes Wild.

Die Nacht war kalt und windstill. Plötzlich verspürte derEilige einen kurzen, schneidenden Luftzug dicht vorm Ge-sicht, und unmittelbar darauf zerschellte mit lautem Knallein zunächst nicht erkennbarer Gegenstand auf dem steini-gen Boden zu seinen Füßen.

Entsetzt hielt Rolf inne. Unheimliche Stille ringsum. Eswährte schon eine Weile, bis er ergriff, was geschehen war;ein brüchig gewordener Dachziegel hatte sich aus der Reihegelöst und war um Haaresbreite vor seinem Kopf auf dieStraße gefallen. Wäre ein Bote des Himmels herabgekom-men und hätte sich ihm in den Weg gestellt, so hätte dieWirkung nicht entscheidender sein können! Ausgelöscht warmit einem Male jegliches Verlangen nach dem Spieltisch!Rolf machte kehrt und raste zurück.

„Mutter!“ schrie er auf, als er in die Stube stürzte. Erprallte sofort zurück, denn sie war in undurchdringlichen,beißenden Rauch gehüllt. Geistesgegenwärtig zertrümmerteRolf eine Fensterscheibe und stieß, während der Rauch lang-sam abzog, erneut vor, um nach Mutter zu sehen.

Hierbei erkannte er die Ursache der Gefahr, in der siegeschwebt hatte: Ein glühendes Kohlenstück, das beim Schü-ren des Feuers unbemerkt zu Boden gefallen war, hatte die-sen entzündet und zum Schwelen gebracht. Leicht war dieGlut mit dem Fuß erstickt.

Rolf wandte sich nun der Ohnmächtigen zu. Endlich er-wachte sie bei der allmählich hereinflutenden frischen Luft.„Mutter!“ rief der junge Mann erschüttert aus, fiel vor ihrnieder und barg sein Antlitz in ihrem Schoß.

Gütig glitt die Hand der Geretteten über seinen gebeug-ten Scheitel. „Wie gut, dass du gekommen bist, mein Jun-ge“, erwiderte sie in einiger Benommenheit; sie erkannteerst jetzt, wie es um sie gestanden hatte.

Während Rolf sich um sie bemühte, berichtete er in Hast,was er erlebt hatte. Und ohne eine Frage abzuwarten, ge-lobte er, fortan das Spiel mit Karten und Würfeln zu mei-den, aus dem beinahe ein Spiel um das Leben des Liebstenauf der Welt geworden wäre. Diesem Entschluss ist er dannsein ganzes Leben hindurch treu geblieben. EP

20 Evangeliums Posaune

KASSETTEN (MC) ....... U.S. $6.00/STÜCKAuf dem Lebensmeer (MC)Bleibe treu (MC)Blicke auf Jesus (MC)Botschaft des Heils #3 (MC)Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (MC)Du großer Gott (Instrumental) (MC)Ein herrlicher Retter (MC)Festgesänge (MC)Glücklich in Jesu (MC)Himmelan (MC)Jesu Liebe - wunderbar! (MC)Jesus Christus derselbe . . . (MC)Jesus kein andrer Name (MC)Jesus ruft (MC)Näher mein Gott zu Dir (MC)Preiset unsern Gott (Instrumental) (MC)Singet dem Herrn (MC)Singet und spielet dem Herrn (MC)Unser Gott ist groß (MC)Weihnacht ist’s auf dieser Erde (MC)Wissen sollte jedermann (MC)Wunder der Weihnacht (MC)Zions Siegeslieder (MCZions Wahrheitslieder (MC)

COMPACT DISCS .............. U.S. $10.00/STÜCKDu großer Gott (Instrumental) (CD)Ein herrlicher Retter (CD)Festgesänge (CD)Himmlisches Heimweh (CD)Ich will dich erheben mein Gott (CD)Jesu Liebe - wunderbar! (CD)Jesus Christus derselbe . . . (CD)Jesus kein andrer Name (CD)Nur Jesus möcht’ ich sehen (CD)Salz der Erde - Licht der Welt (CD)Weihnacht ist’s auf dieser Erde (CD)Wer überwindet (CD)Wissen sollte jedermann (CD)Wunder der Weihnacht (CD)

ENGLISCHE COMPACT DISCSHow Great Thou Art (Instrumental) (CD) . . . U.S. $10.00Teach Me Lord (CD) . . . . . . . . . . . . . . . . U.S. $12.00Showers of Blessing (two CDs in one), one in German and one in English . . . . . U.S. $12.00

Lieder und Musikstücke

Traktate

Die oben angeführten Kassetten und Compact Discs bieten einereiche Auswahl von Liedern und Musikstücken, die das LobGottes und die herrliche Botschaft des Heils verkündigen.

Andreas letzte NachtAnsteckungsgefahrBeachte die Warnsignale der BibelDas Herz Napoleons I.Das Wort des Herrn Oberst gilt!Der Freund vor der TürDer letzte kühle TrunkDer Vertrag mit dem TotengräberDer Wert einer SeeleDie Ehescheidung im Lichte der BibelDie freie WahlDie Gemeinde des HerrnDie Gemeinde Gottes im Vergleich mit andern Gemeinden

Die Gnade des GouverneursEhescheidung und WiederverheiratungEine sichtbare PredigtEine wahre BegebenheitEr hat die Verbindung gemachtErinnerungenIch denke meine Aussicht auf den Himmel ist gutJohannes drei sechzehnNicht ein Gefühls-, sondern ein GlaubenslebenNiemand . . . hat Johann eingeladenOb das wohl gemeint ist?Sage es so einfach, dass ich es fassen kannSeine NiagarafälleWas ist deine Hauptsorge?Was meint Erlösung?Was Offenbarung 20, 1-9 nicht lehrtWelche Einstellung hast du zu Gott?Wer ist Jesus?Wo gehst du hin?

Englische TraktateAndrew’s Last NightChristmas–What’s in it for me?How to Face FrustrationMake It So Plain That I Can Get Hold of ItMemories, Memories, MemoriesNew Life for YouThere Is Hope for the Backslider

Bestellungen bitte an: Christian Unity Press

P.O. Box 527, York, NE 68467-0527 U.S.A.

Tel.: (402) 362-5133, Fax (402) 362-5178

E-mail [email protected]

Wer möchte mithelfen im Missions-feld für den Herrn. Folgende Trak-tate sind erhältlich für den Preis vonU.S. $2.50 pro Pfund – Portofrei.